1920 / 236 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Oct 1920 18:00:01 GMT) scan diff

e ///

) Perlzucker: . aa) beste Sorte . ,

. 3 kleineren Säcken (ohne Sach:

Alle Serten gemahlene Raffinaden und Kristalljucker kosten;

in Säcken von ungefähr 75 kg 0,25 A mehr als in Säcken von Mo kg,

in Säcken von ungefähr: 0,50 S mehr als in Säcken

n 100 Kæ,

in Säcken von ungefähr?

n loo Ke.

HI. in Kisten: Bei Liefexung in Kisten kann neben dem Preise für den Zucker der Preis der Kiste zu den Selbstkosten in Rechnung geste lt werden.

D. Farin:

2 m , m Säcken von 100 kg (ohne Sack): J 5 2836 8. 1 1 2 2 1 . II 1 * 1 2 E 2 ö w IH. Alle Dorten Raffineriefarin kosten: in Säcken ven ungefähr 75 kg O25 mehr als in von 100 kg, S8 rr 3 . in Säcken von ungefähr 50 kg O50 66 mehr als in Säcken von Joh Ke, k 8 z 2 in Säcken von ungefähr 26 Kg 1‚— 6 mehr als in Säcken von 100 Kg. HI. Kandisfarin. Bie Festsetzung der Preise für Kandisfarin bleibt vorbehalten.

450 4

2 . —— * 3, .

1, 4 mehr als in Säcken

e

* 2 14

( E. Nohzucker für den Verbrauch: Bestiramungen bleiben vorbehalten. F. Unversteuerter Zucker: . .. Wird der Zucker unversteuert geliefert, so ermäßigt sich der Preis um 675 M für 50 kg. 2. Vergãllter Zucker zur Bienenfütterung, Für die Kosten der Vergällung einschließlich der Kosten des Vergällungsmittels kann ein Zuschlag von 4. S für 50 ER zu dem Preise der gelieferten Zuckersorte abzüglich 6,75 M berechnet werden. Der sich ergebende Preis gilt für 50 kg zuzüglich des Gewichts des Vergällunga mittels in Packungen ven 105 k ohne Sack. -. Berlin, den 14. Oktober 1920. Der Vorsitzende der Reichszuckerstelle. Dr. Jungel.

Die pon heute ah zur Ausgabe gelangende Nummer 265 des Teich- Gesetzblgtts enthält unter Rr. SI5, eine Bekanntmachung, betreffend die Prozeß⸗ ordnung des Griechich⸗-Deutschen Gemischten Schiedsgerichts—⸗ hofs, vom 8. Oltober 1920. Berlin, den 15. Oktober 1920. Postzeitungs amt. Krüer.

Preußen.

Gesetz über Abänderung der Verordnung, betreffend ein vereinfachtes Enteignungsverfahren, vom 11. September 1914.

Vom 21. September 1920.

Die verfassunggebende Preußische Zandesversammlung hat folgendes Gesetz beschlossen: ;

Die Verordnung. betreffend ein vereinfachtes Enteignungs— perfa⸗ Be 1 Arbeitsgelegenheit und zur Be⸗ chäftigung von Kriegsgefangenen, vom 11. September 1914 (Gesetz— sammlung S. 159 und S. 174) in der Faffung der Berordnungen vom 27. März 1915 (Gesetzsamml. S. 57 und S. Ih), vom 25. September 1915 (Gesetziamml. S. 141 und 1916 S. 9), vom 53. 142) und vom

19. April 1918 (Gesetzsamml, S. 41 und 1933 S

15. August 1918 (Gesetzsamml. S. 146 und 1920 S. 29) wird wie folgt geändert: Artikel 1.

bs. I treten an Stelle der Worte, kann das Staats⸗ e Werte „können die zuständigen Minister“. Artikel 2. An die Stelle des ersten Satzes des Abs. 2 des s 10 tritt die Vorschrist: „Sie tritt mit dem 30. Juni 1921 außer Fraft.“ Ausgefertigt: Berlin, den 21. September 1920. Der Präsident der verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung (Li. S.) Leinert.

Der gemeinde Langendreer im Landkreise Bochum wird auf Grund des Geseßzes vom 11. Juni 1874 (Gesetzsamml, S. AWI) hiermit daz Recht verliehen, zur Anlegung eines femmunalen Friedhofs die Parzellen Gemarkung Langendreer Ps /100, 1091, 102, os und 104 im Wege der Enteignung zu erwerben.

Berlin, den 6. Oktsber 1970. Im Namen der Preußischen Staatsregierung. Zugleich für den Minister des Innern: Der Minister der öffentlichen Arbeiten.

J

Deer.

7 2 ** rfahren zur Be ing von

In 5 1 A ministerium“ di

Ministerium für Handel und Gewerbe. Ver Referent ba der Kohlenwirtschaftssielle Düsseldorf, BVergassessor StollsnyoꝘysaeiueoWaiueriwαuuuaw worden. Der Bergmeister Schulze ist von dem Steinkohlen— bergwerk Königin Luise D. S. an das Bergrevier Nord⸗ Gleiwitz versetzt werden.

WMinisterium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Die Oberförsterstelle Bilstein, im Regierungsbezirk Arnsberg ist zum 1. Dezember d. N, die Oberförsterstelle Gertlauken im Regierungsbezirk Königsberg zum 1. Januar Tel zu besetzen. Bewerbungen um Bilstein müssen bis zum 5. Norember und um Gertlauken bis zum 12. November

eingehen.

Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung.

Der bisherige Konstruktionsingenieur bei der Technischen Hochschule in Charlottenhurg Dr-Ing. Er anz ist zum ordent— lichen Professor an der Technischen Hochschule in Hannover,

her Semingroberlehrer Dr. Preuß ans Löban zum Kreis— schulrat in Soest ernannt worden.

bewilligen.

Bekanntmachung.

Auf Srund der Bekanntmachung zur Fern haltung unzuverlässiger n vom Handel vom 23. September 1915 GBI. S. 663) abe ich dem Gast wirt Gugen Schmidt, Berlin— Wilmersdorf. Kurfürstendamm 12. und dem Pächter Gustag Holjhüter, Berlin⸗ Schsneberg, Gustab— Mülter⸗Platz 3. durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des tkäglichen Bedarfs wegen Un⸗

zuverlassigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Berlin O. 27, den 8. Oktober 1920. Der Polizeipräsident. Abteilung W. J.

: Heyl. 54

Bekanntmachung. Auf Grund der Bekanntmachung zur Fern haltung unzuverlässiger , . whom Handel. vom 23. Sebtemksr 1315 (GBI. S. 503) abe ich dem Geschäftsführer Martin Mannheim, Berlin-Schsneberg, Heilbronner Straße 11, durch Ver—

fügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegen ständen ;. 2 ; ; * Recht bestehe und seine Beschlüsse bindend seien. Nach der

des tägkichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Berlin O. 27, den 11. Oktober 1920. Der Polizeipräsident. Abteilung W.

Bekanntmachung.

gluf Grund des S 1 der Bekanntmachung vom 23. September 1915, betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGB. S. 603) haben wir dem Bäckermeister G u st a b TLampel, hier, Langenstraße 33, den Handel mit Rack; waren und die Ausübung des Bäckereigepwerbes pom heutigen Tage ab wegen Unzuverlässigkeit in der Ausühn Gewerbebetriebs untersagt. Die baren Auslagen, insbesondere die Fosten für diefe Bekanntmachung, fallen dem Betroffenen zur Last.

Görlitz, den 5. Oktober 1920.

Die Polizeiverwaltung. J. V.: Bie beg.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesrgtzpererdnung vom 23. September 1915. letr. die Fernhaltung unzuperlässiger Persanen vom Handel (RGGBl⸗ S. 555) habe Ih dem Fräedrich Schnelder II. in Gr, Rechtenbach durch Verfügung bom heutigen Tage den Handel mit Obst, Dünge- und Futtern itte! n wegen Unzuver⸗ lässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

Wetzlar, den 4. Oktober 1920.

Der Landrat. J. V.: Dr. Scheuermann, Regierungsassessor.

(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Die vereinigten Ausschüsse des Reichsrats für Ve und Geschäfts ordnung, für Rechtspflege und für Haushalt und Rechnung wesen hielten heute eine Sitzung.

Der französische Botschafter Charles Laurent ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Botschaft wieder übernommen.

——

Der schwedische Gesandte Freiherr von Essen hat Berlin verlassen. Während seiner Ahwesenheit führt der Erste Legationssekretär von Reuterswärd die Geschäfte der

Gesandtschaft.

Gegen den Neichsminister Dr. He sind in der Oeffentlichkeit Angriffe sachlicher und persönlicher Art erhoben worden. Wie amilicherseits durch „Wolffs Telegraphenbüro“ mitgeteilt wird, wird, soweit diese Angriffe sich auf dem Ge—

biet der Wirtschaftspolitik bewegen, Gelegenheit sein, bei den

Verhandlungen des Reichstags die erforderliche Klärung herbei— zuführen. Soweit es sich um Vorwürfe handelt, die gegen die Person des Reichsministers gerichtet sind und Maßnahmen seiner Geschäftsführung in Zweifel zu ziehen suchen, hat der Neichskanzler auf ausdrücklichen Wunsch des Reichsministers Dr. Hermes im Einvernehmen mit dem Kabinett den Reichs⸗ sustizminister und den Reichsfinanzminister beauftragt, die Sach und Rechtslage festzustellen.

In diesen Tagen haben in Paris Verhandlungen be— gönnen, in denen über die Holjlieferungen an die En— tente auf Grund des Friedensvertrags beraten werden wird.

Ausdehnung der Zuständigkeit des Reichsaus— gleichsamtsz für Forderungen und. Schulden Deutscher gegenüber in Belgien ansässigen Fran— zosen und in Frankreich ansässigen Belgiern. Während nach dem Friedensvertrag grundsätz lich nur deutsche Forderungen und Schulden gegenüber den“ in ihrem Heimatsstaate. ansässigen gegnerischen Staatsangehörigen am Ausgleichsverfahren teilnehmen, wird jetzt durch das Reichsministerilm für Wiederaufbau bekanntgemacht, daß nach einem zwischen Frankreich und Belgien neuerdings ge⸗ troffenen, nach den Bestimmungen des Friedengvertrags für Deutschland verbindlichen Abkommen dieses Verfahren auch auf die Forderungen und Schulden Deutscher gegen in Frankreich a ie Belgier und in Belgien ansässige Franzosen Anwendung findet. Für diese Forderungen und Schulden ist daher die Unmittelbare Zahlung, Zahlungsannahme, sowie jeder andere unmittelbare Terkehr zwischen den Beteiligten, soweit es sich nicht um einen rein informatorischen Verkehr handelt, bei Slrafe verboten. Deuische Forberungen gegen in Frankreich ansässige Belgier und in Belgien ansässige Franzosen sind un— verzüglich, spätestens jedoch bis zum Ablauf des 36. Ro bember 1929, bei dem Reichsausgleichsamt anzu— melden; Versäumung der Anmeldefrist zieht Bestrasung nach sich.

. Zwmischen dem Deutschen Reiche und der Tsch echo⸗ slowak ifchen Reyunblik schwehen, wie der preußtsche Justiz⸗ minister in einer allgemeinen Verfügung vom 8. d. M. bekannt⸗ gibt, Verhandlungen über einen Nechtsschutz und Nechtshilfe⸗ vertrag; einstweilen werden die tschecheslowakischen Gerichte in der Vöraussetzung der vom Deutschen Reiche zu verhbürgenden Gegenseitigkeit von deutschen gina e nf nen einen stautions⸗ erlag nicht begehren und ihnen auf Erfüchen das Armenrecht

Der sozialdemokratische Parteitag in Cassel nahm Blätlermeldungen zufolge vorgestern den Antrag auf Einsetzung iner Kommission zur Ausarbeitung von Gesetzesvorschlägen für die Sozialisierung des Wohnungswesens sowie einen Antrag auf Förderung der Soʒialisierungsbestrehungen im Baugewerbe und in der Baustoffindustrie an. Darauf wurde der Parteitag geschlossen.

Auf dem Parteitag der Unabhängigen Sozial⸗ dem? ftatifchen Partei in Halle (Saale) wurde vorgestern, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ berichlet, ein Antrag Däumig⸗ Stöcker, wonach der Parteitag die Bedingungen für den Eintritt in die Britte Internationale anerkennt, mit 237 gegen 156 Stimmen angens mmen, Zwei D legierte nahmen? an der Abstimmung nicht teil, Auf Aufforderung Crispiens verließ der rechte Flügel den Saal. Däumig er— flärke, daß der Parteitag der U. S. P. D. nach wie vor zu

Spaltung des Parteita ges segten die beiden Flügel gestern ihre Tagung getrennt fart. Der rechte Flügel nahm eine Kund⸗— gebung an, in der die Haltung der Partei begründet und er⸗ färt wirh, daß die Partei gegen den Opportunismus von rechts und den Kommunismus von links kämpfen werde. Nach der Wahl Erispiens und Ledebours zu Vorsitzenden wurde die Sitzung geschloͤssen. Der linke Flügel wählte Däumig und Joslf Hoffmann zu Vorfitzenden, und schloß nach kurzer Sitzung die Tagung.

Desterreich.

Der österreichische Geschäftsträger in Belgrad Legationsrat Hossinger hat am Freitag den südslawischen Minister⸗ präsidenten Dr. Trumbitsch aufgesucht, um gegen die militärische Besetzung der Abstjmmungszone Ein⸗ ö . Wie dasz „Wiener Tele⸗ graphen⸗Korrespondenzbüro“ mitteilt, stellie der südslawische Ministerpräsident das Recht des Geschäftsträgers zu einer Intervention in Frage und lehnte die Entgegennahme des Prolestes ab, weil nach feiner Auffassung in dieser An— gelegenheit Südslawien nur mit, der Plebiszitkommission und der Botschafterkonferenz zu verhandeln habe. Der öster⸗ reichische Vertreter wies auf bie Tatsache hin, daß die Republik Sefterreich als Signatar des Friedens von St. Germain das selbstverständliche Recht habe, gegenüber Mitunterzeichnern des Friedensvertrages auf die Elnhaltung der Vertragshestim⸗ mungen zu drängen. Gegenüber den wiederholten Vorstellungen des Geschäftsträgers heschräntte sich der südslawische Minister⸗ präsident auf die Erklärung, die südslawische Regierung werde den Boden der Legalität nicht verlassen.

Der Staatskanzler Dr. Renner erklärte in einer Wählerversammlung über die Kärntner Ab stim mung, daß der Friedensvertrag die unzweideutige Bestimmung enthalte, daß die Zone A, wenn sich die Mehrheit für Desterreich ent⸗ scheide, ungeteilt und endgültig bei Oesterreich zu bleiben und die Abstimmung in der Zone B zu unterbleiben habe. Der Zlaatsfanzler sprach die feste Zuversicht aus, daß die Plebiszit⸗ kommission und die Botschafterkonferenz das Ergebnis der Abflimmung nach dem Wortlaut des Friedensvertrags durch⸗ führen werde.

Blättermeldungen zufolge haben die z ste rreichischen Handels- und Gewerbekammern im Vexein mit den Unternehmerorganifationen des Handels, des Gewerhes und der Industrie einen Appell an den Völkerbund gerichtet, in dem bie verhängnisholle wirtschaftliche Lage Oesterreichs ge— schildert und die fühlbarsten und schädlichsten Folgen des Friedensvertrages beleuchlet werden. Der Appell macht auf die Notwendigkeit einer nicht nur gegen die Symptome der krassen Not gerichteten, sondern einer arganischen Hilfsaktion aufmerksam, ohne dem Beschluß der im Völkerbund vertretenen Regierungen über die Art der Hilfeleistung vorzugreifen.

Ungarn.

Der Ministerrat hat beschlassen. die abligatorische Zensur abzuschaf fen und die eh ben falltemn i ssfen nur als ratgebendes Organ aufrechtzuhalten.

Großbritannien und Irland.

Wie Reuter erklärt, sind die französische, dit englische und die belgische Regierung einmütig der Meinung, daß es wünschens⸗ wert i, in Genf eine Konferenz abzuhglten, um mit den beutschen Delegierten über die Entschädigungen zu beraten. Fie drei Regierungen sind gegenwärsig mit Be— ratingen beschäftigt, die bezwecken, den genguen Charakter und die Sbliegenhelten einer Vorkonferenz der Sacher stäz— digen feftzußetzen, deren Notwendigkeit anerkannt worden ist.

Frankreich.

Die Votschafterkonferenz prüfte vargestern den Eni⸗ wurf eines Pertrags zwischen Danzig und Polen wie er im Artifel 194 des Friedensvertrages vorgeschrieben isi, und beschloß, die Belgrader Regierung gufjufordern, die in Kärnten eingedrungenen südflawischen Bataillone sofort zurückzuziehen. ö

Der Wiederherstellungs au zschuß veröffentlicht, der „Agence Havas“ zufolge, eine Mitteilung, in der er über alle Arheiten berichtet, die er außer den lau enden Geschäften in den letzten Wochen erledigt habe. Der Ausschuß habe an verschiedene Fetelligte Regierungen das Eisuchen ge richtet, eine r f gengue, auf Statistiken aufgebaute Abschätzung aller derjenigen Ausgaben einzu- reichen, die ihnen aus dem n, . er⸗ wachsen seien. Ferner seien die, beteiligten ) aufgefordert warben, bis zum 1. November die angewandte Ah⸗ schätzungs methode mitzuteilen. Der Wlederherstellungsausschuß habe weiterhin mit dem deutschen Vertreter, Stag igsekre lar Bergmann, ein neues pravisorisches Abkommen getraffen, um die im Protokoll von Spag vorgesehenen Vorschüsse an Deutschkand zu leisten. Die deuische Regierung ihrerse its sei ihren Verpflichtungen aus dem Abkommen . und habe annähernd bie verlangten Quantitäten geliefert. Tit Monate lleferung für September habe sich, wie folgt, verleilt: 14T77 825 Tonnen an Frankreich, 165 252 Tonnen an Italien, 197 108 an Belgien und W 667 an Luxemburg. Diese Mengen hätten bestanden aus 1 145 477 Tonnen Steinkohlen, 4636 139 Tonnen Keks und 126734 Tonnen Braunkohlen⸗ hrikells. Die längeren Verhandlungen, die mit der deutschen Negierung zur UÜehermittlung der Schatzhonds in Höhe von 6 und 40 Milliarden Golbniark (vergleiche Anlage II 3 12 des Abschnilts 8 des Friedens vertrags) gepflogen worden seien, seien durch Niederlegung dieser Ene n . am Sitz der Wiedergutmachung kommission beendet worden.

Die pom Völkerbund nach Paris einberufene inte r⸗ nationale Konferenz zur Regelung von Verlehrs⸗ und Paß fragen, zu deren Vorsitzendem der. holländische Ge⸗ sandte in Paris London ernghnt ist, bejchloß in ihrer vor— estrigen Sitzung, daß, die Visa. zum Eintritt in ein Land er fig auf ein Jahr gültig sein sollen, ganz gleich über welche Grenze der Eintritt erfolge. Die Taxe für das Visum solle höchstens 10 Franken betragen.

Die Minister sind vorgestern unter dem Vorsitze des Präsidenten Millerand zu einer Sitzung zusammengetreten, in der der Finanzminister Marsal den Budgetentwurf für pas Jahr 1921 unterbreitete. Der Ministerrat stimmte nach der AMgence Havas folgenden hauptsächlichen Punkten zu:

ür 15 wird dem Parlament keinerlei neue Steuer var geschlagen. Die Ausgaben des ordentlichen Budgets, die für 52 A 761 Millionen Frans betrugen, sollten sich nach dem ursprünglichen Vorschlag der verschiedenen Ministerien auf 26 160 Millionen belaufen. Sie wurden auf 22 077 Millionen Francs herabgesetzt. Der Ausgleich im ordentlichen Budget ist durch den Steuerertrag hergestellt. Die Ausgaben des außer⸗ ordentlichen Budgets belaufen sich auf 54) Millionen Francs. Die Fudgetgusgaben, die durch die in Ausführung des Friedens vertrags eingehenden Beträge gedeckt werden, wurden auf 16575 Millionen Franes festgesetzt.

Der Kongreß der radikalen. Partei in Straß— kurg beendete porgestern seine Arbeiten mit der Annahme einer Erklärung, worin die Unantastharkeit aller Gesetze über die Trennung von Kirche und Staat verlangt, die Wie eraufnahme der Beziehungen zum Vatikan und eine Revisin der Verfassung abgelehnt werden. Die Erklärung betont die Notwendigkeit, auf bie Durchführung des Vertrags von. Versailles zu dringen unh die Bündnisse mit den Alliierten aufrechtzuerhalten.

Rußland.

Der Operation sbericht der rus repuhlik vom 14. Oktober besagt dem graphenbüro“ zufolge:

Vestlich Minsk dauern die hartnäckigen Kämpfe an. Im Abschntt Sluzk finden Kämpfe mit wechselndem Erfolge statt. In Richtung u nine; haben wir Pogoret eingenommen, 20 Werst pon Shitkowitschi (5). Im Abschnitt Forosten haben wir die Statson Koroften besetzt. In Richtung No wograd Wolhynsk gehen unsere Abteilungen vor. In Richtung Stara Kon⸗ Fanti'ow befetzten wir Ostropol, wobei wir einige Gefangene machten. Die feindlichen Angriffe auf Nowo⸗Kon stant in ow sind zurückgewiesen. In Richkung Pr oskurow dauern die Kämpfe nordostlich und füdwestlich von Derjashnjg mit wechselndem Erfolge an. In Richtung Nikopo¶ finden hartnäckige Kämpfe längs des Flusses Buzukuk statt. Im Abschnitt Alexandrow s? haben unsere Abteilungen den Feind wieder nach Süden gedrängt und be— setzten den Kitschkasser Uebergang. ;

Ein Radiotelegramm vom 14. Oktober meldet ferner:

Im Abschnitt von Maxiupol finden Kämpfe gegen die zum Angriff übergegangenen russischen Truppen statt. Auf dem rechten Dnjepr ufer geht der Angriff der Truppen des Generals Wrangel erfolgreich weiter. Sie haben Nikopol eingenommen, 3000 Ge— fangene gemacht, 6 Autoniobile und einen. Panzerzug erbeutet. Nördlich von der Halbinsel Krim haben sie die 35. und 142. Sowjet⸗ division sowje die 3. Marinedivision geschlagen, 1000 Gesangene ge⸗ macht und 12 Geschütze erbeutet.

Italien.

ö. ch üsf

35 97 . ö r* Meerengen wurd

Ein

ing des Friedensvertrags ausgeführt hätten. Bei der Abstimmung sprachen sich, bei drei Stimmenthaltungen, fünf Abordnungen für und neun gegen den Vorschlag aus. Der französische Vor— schlag bedingter Zulassung wurde, bei drei Stimmenthaltungen, einstimmig angenommen. Der Kongreß beschäftigte sich sodann mit den letzten Beschlüssen bezüglich der. Art, in der die wirt⸗ schaftliche Solidarität zu organisteren sej. und murde darauf vom Senator Ruffini, der die Ergebnisse des Kongresses kurz zusammenfaßie, geschlossen. Schweiz. ; Auf dem Kongreß der Schweizerischen sozialisti: schen Gewerkschaft in Neuenburg brachte der Nationalrat Schneider-Basel einen Antrag auf Umwandlung der Baseler Irbeiterunion, der Schweizerischen sozialistischen Partei und des Gewerkschaftsbundes in eine einheitliche Organisation ein, deren hauptsächlichste Aufgaben die Propaganda für die Er⸗ richtung von Betriebsräten, die Sozialisierung der Inpustrie und Nie Borbereitig der Durchführung von Massenaktignen zur Verwirklichung der sozialistischen Ziele wören. Wie Wolffs Telegraphenbüra“« meldet, wurde der Antrag nach anger er Erörterung mit 92 gegen 186 Stimmen abgelehnt und dadurch der Antrag des Bündeskomittes auf Verwerfung einer Einheitsorganisation angenommen.

Polen.

Die Vertreter Englands und Frankreichs in Warschau haben laut Meldung der „Times“ dem Marschall ilsudski eine gemeinsame Note ihrer Regierungen bezüg⸗ lich der Wilnafrage überreicht. Wie die „Agence Savas berichtet, mißbillige zwar die polnische h rr. die Be⸗ hung von Wilna, sie sei aber der Ansicht, daß die im entrum Litglleng gelegenen Gebiete einen po nischen Charakter aben, und daß . Ee fei nicht durch einen Willkürakt, sondern durch eine Volksabstimmung entschleden werden müsse. Der polnische Generalstabsbericht vom 15. Ok⸗ tober besagt: K NorLöstlich von Wil'eika zerstreute unsere Reiterei Tährend ihres Vormarsches in der Richtung auf. Keinwice die, 8. Soꝝ jet⸗ didifion unh erbenttete 3 Heschk se und ir Maschinengen ehre, 13 Fel. küchen, Trainmnaterigl und bie Dinsfensfanzlei. Unter den einigen

ßundert Gefangenen, die in unsere Hand fielen, befinden sich einige

M

HR*egimentekommandanten. Sonst keine bedeutenden Veränderungen. Wie der „Nieuwe Courant“ aus London meldet, haben die Polen nach dort eingetroffenen Melbungen Pinsk besetzt.

Süd slawien.

Zur Entsendung zweier Bataillone in die Volks⸗ abstlmmungszone Kärnten hat die Regierung der Inter alliierten Volksabftimmungskommijsion mitgeteilt, sie habe diese Maßnahme getroffen, um der südslawischen Verwaltung in dem Augenblick zu Hilfe zu kommen, wo sie ihren Dienst in der Vokltzabstimmungs zone einstellt. Durch die Entsendung der Truppen soll die Sicherheit derjenigen Bewohner gewährleistet werden, die aus schrer Zuneigung zu Südslawien kein Hehl gemacht haben. Trotz dieser Erklärung hat die Interallilerte Kommission auf der Zurückziehung der beiden Bataillone be⸗ standen.

Griechenland.

Nach einer Meldung des „Wolfsschen Telegraphenbüros“ ist der Zustand des Königs Alexander hoffnungslos. Ver Mnislexrat trat vorgeftern zu einer dringlichen Sitzung zusammen und beschloß gemäß der Verfassung die Kammer einzuberufen.

Runãänien. 1 Einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ zu⸗ folge hat am 13. d. M. in Sinaja die Vermählung des griechischen Thronfglgers Georg mit der Prinzessin Elifabeth von Rumänien stattgefunden. ;

Amerika.

Die Vereinigten Stagten von Amerika werden, nach einer Meldung der „Chicago Tribune“, den Vextrag zwischen Pol en und Rußland nicht anerkennen, weil über russisches Gebiet ohne Einwilligung der interessierten Bevölkerung verfügt worden sei.

Asien.

Das „Reutersche Büro“ melbet aus Baghad, daß eine englische Hilfskolonne den Ort Samara, der seit August be— lagert wurde, entsetzt hat.

Bei dem Tode des chinesischen Generals Lischun handelt es sich obiger Quelle zufolge nicht um Selbstmord, wie zuerst gemeldet wurde, sondern um Mord. Lischun gehörte der ge⸗ mäßigten Richtung an und stand zwischen der Nord⸗ und Süd— chinesischen Partei.

Die Regierung in Peking dementiert die um— laufenden Gerüchte von einer mona rchistischen Bewegung.

Japan hat sich nach einem Radiotelegramm aus Moskau der Insel Sachalin bemächtigt. =

Afrika.

Nach einer Havasmeldung aus Tazza (Maroffo) hat eine französische Kolonne am 14. ö die Festung Bab Azar, sieben Kilometer süblich von Dieben Habib, einge⸗ nem men. Die Perluste der Marokkaner sind sehr groß. Durch daz französische Vorgehen wurde der Korridor von Fez nach Tazza erweitert.

Parlamentarische Nachrichten.

Der preußischen Landespersammlung ist der Ent⸗ wurf eines Gesetzes, betreffend die Erweiterung des Stabtkreises Mülheim a. d. Ruhr, nebst Begründung zu— gegangen.

Rach diesem Gesetzentwurfe sollen die 59s ha große und 540 Ein— wohner zählende Landgemeinde Menden und die 224 ha große und 236 Einwohner zählende Landgemeinde Raadt, die zurzeit für sich allein eine Landbürgermeistere! im Landkreise Essen bilden, mit Wirkung vom J. Juli 1926 ab ven dem Landkreise Essen abgetrennt und nach Maßgabe der abgeschlossenen Verträge mit, der Stadt— gemeinde und dem Stadtkreise Mülheim a. d. Ruhr vereinigt werden.

Statistik und Volkstwirtschaft. Arbeit sstreittg keiten.

In Halle sind, wie W. T. B.“ berichtet, Verhandlungen, die am 15. d. M. zwischen Arbeitgebern und Arbeit⸗ nehmern des Mittetldeutschen Braunkehlenberg— baues stattgefunden haben, gescheitert, da die Arbeitgeber er⸗ klärten, keine weiteren Zugeständnisse in der Frage der Lohnerhöhung machen zu können, ohne eine Kohlenpreiserhähung eintreten zu lassen. Es wurde eine DZgliedrige varitätische Kom mississn gebildet, die die Verhandlungen mit dem Reich sarbeitsministerium fortsetzen soll.

In Leipzig haben die autständigen Gas- und Elek⸗ trisitätsarkeiter W. T. B.“ zufolge am Sonnabendnach⸗ mittag mit großer Mehrheit die sofertige Wiederaufnahme ber Rrbeit beschlossen. Vamit war der eine Woche dauernde Aus— stand beendet.

In Saarbrücken sind, wie W. T. B. mitteilt, die B uch⸗ drucer im Betriebe des neüen Saarkuriers“ am Sonnabend in den Ausstand getreten.

Der Allgemeinausstand der englischen Berg⸗ arbeiter hat nach einer von „W. T. B.“ Übennittelten Reuter— meldung am Sonnabend bereits begonnen. Die Zahl der am Ausfland Beteiligten übersteigt eine Million. Schon deuten Mi chen darauf hin, daß die zwangsweise Feiernden nach vielen Tausenden zählen werden. So meldet man, daß allein in einem Distrikt 21 000 Metallarbeiter wegen der Schließung der groen metallurgischen Betriebe ohne Arbeit sind. Die Vertreterversammsfung des natjonalen Bergaxbeiterverbandes hat beschlossen, eine ARnjahl Bergarbeiter solle zur Instandhgltung der Bergwerke in Krbeit bie iben. Die Regierung hat asscs veranlaßt, um die Lebensmittelpersorgung nB böllig ficherzustellen; zu. diesem . ist kas and in 14. Bezirke eingeteilt. Tusende ven Fraft—⸗ wagen sind. für, die Heranschaffung den Lebensmittel bereif⸗ gefellt. Wie bein; borlährigen Gifenbahreraufstand soll. uch seßt wieder jm Yydepzrk ein RNiꝑesenverrats lager eingerichtet werden. Zahlreiche Freiwillige baben sich bereits ganeldet. Die

ucterratin wird auf die Hälfte herabgesetzt Das Publifum hat die Nachricht von der Verkündigung des Ausstands ruhig auf⸗ enommen. Der Vollzug sausschuß der englilchen

ifenbahnervereinigzun gen trat am. 186. 8. M. in Len don zusammen und beschleh daß mit Rücksicht auf die Lage im Kohlenbergbau die Einberufung einer besonderen BVertreterkonferen; am 20. Oktober erforderlich sei. Der Volljugsgusschuß hat die Zweigstellen angewiesen, bei ihrer Befschlußfassung auf der Konferenz darguf. Rücksicht. zu nehmen. wie ernst sich die Lage im Falle eine; Unter- liegen der Bergleute gestalten würde. In einer am Sonnabend geen, KRersainmlung der Vertreter van 35h66 Frantpertarbeitern von London wurde eine

ö

Entschließung im Sinne einer nationalen Fort ening gefaßt, bie fh für einen Minde st lohn von 4 Pfund ? Schillang die Woche ausspricht. Ferner wurde die Aus standsankündigung mit einer Frist' bis zum 23. Okteber beschlossen. Die Entschließung besagt auch, daß die Transportarbeiter bereit eien, allen auf Grund! der Solidarität mit den Bergarbeitern erhaltenen Weisungen nachzukommen. Taufende von Arbeitern der verschie denen Ja⸗ du ftrie n haben nach den neueften Meldungen aus London die Arbeit bereits eingestellt. Die Blätter schätzen die Zahl der Feiernden einschließlich der Bergleute schon auf zwei Millionen. In den Häfen des Sidens sind schon Stockun gen ein⸗ getretgr⸗ Die mit Ausfuhrwaren beladenen Dampfer siegen fest. öh och Fkempner und Metallarbeiter sowie. An- gehõzige der anderen Berufs weige Laben in Südwaleg wis Arbeit Tlötzlich eingestelt. In Manch ester sind 70 090 Arbeiter der Baum wollspinnereien und der Metallbrauche pon der Arbellscinstellung berreßt. S6 65690 Metallarbeitern ist in Sheffield auf eine Woche gekändigt worden. Die Stahlwerke in Leeds sind geschlessen worden. In Westschottland und in Bkasgsow ift die Lage in der Industrie beunruhigend. Die Baumwollspinnereien von Blackburn, die die Arbeit zum Teil schon eingestellt hatten, sind ausnahmslos von einer gänzlichen Unter⸗ brechung der Arbeit bedroht.

Der Ausstandin der Großen Sper in Pa rig hat sich, wie . W. T. B.“ erfährt, auf drei weitere Theater gusgezdehnk, die bereits am Sonnabendabend nicht mehr spielen konnten.

Bei dem Rhein⸗Schleppfahrts-Betriebe d Frahtfahrtsgesellschaft in Rotterdam ist, W. T. B.“ meldet, für heute, Montag, ein Aus st and angesae worden.

Die Bergarbeiter im Begen von Charleroi haben, wie bem ‚W. T. B.“ aus Brüffel telegraphiert wird, mit 22125 gegen 4138 Stimmen beschlossen, am 1. Nopember in den Au st and zu treten. Am Mittwochabend. werden sich die Serg⸗ Irbeiter vereinigen, um Pie durch das Neferendum notwendig ge— wordenen Maßnahmen festzustellen. Die Bergarbeiter verlangen eine TZohnerhöhung von 5 Francs den Tag.

Der Ausstand der polnischen Eisen bahnarbeiter ist einer Meldung des „W. T. B.“ aus War schau zufolge am J5. d. M. beendet worden. Die Verhandlungen, die die ganze Nacht pom 14. zum 15. d. M. andauerten, hatten ein günstiges Ergebnis.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Dem Reichsgesundheitsamt ist der Ausbruch und das Er⸗ 13schen der Maul- und Klauenseuche gemeldet vom Schlacht piehmarkt in Dresden am 12. Oktober 1920 und, der Aus⸗ bruch der Maul, und Klauenseuche vom Schlachtviehhofe in Nürn— berg am 14. Oktober 1920.

Nachweisung über den Stand von Viehseuchen in Oesterreich am 6. Oktober 1920. (Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.)

M . Räude Schweine Notlauf

un est e

b Klauen der ec, me . her feu. Einhufer] leüche; Schweine

Ja hf der versenchten

213

66

J

P

emeinden

Nr. des Sperrgebiets

Gemeinden

Gemeinden

Gemeinden Gemeinden

8 6G

2

=*

8 D

*

2 DO O O

o

8 4

* d . , ö

Niederõsterreich

*

t—— 2 ——

2 *

O O

Oberẽsterreich

V

CI —— t ——

102 3 —⏑ - N 0DCt01

1 Salzburg , ng, R. Stelermar

.

818 2

1

1 .

200 1 0

1E

. r * ,,

CO . 2 c. σ‚« t— M W N

C N M M —·᷑C.

ro

;

Zusammen Gemeinden (Höfe):

Rotz 2 (2, Maul- und Klauenseuche olg (15668) Rände Einhufer 130), Schweinepest (Schweineseuche 79 (208), Rotlauf

der Schweine 52 (7,

Wohlfahrtspflege.

Die bisher für die Kriegsgefangenen indgSowjet⸗ Rußtand und Sibirien bon den Heimat staaten unter⸗ haltenen Fürsergeorganisati onen haben sich mit den in der ganzen Welt sich regenden pripaten Hilfsbe strebungen zu einer Zentralorganisatien „Nansenhil fe“ zusammenge⸗ schlossen. Die „Nansenhilfe“, die von der Sowjet⸗Regierung nunmehr als einzige Srganifation zur Hilfeleistung für Kriegs⸗ und Zivilgefangene in Rußland zugelassen ist, erstreckt 6e Fürsorge auf alle Kriegs- und Zivilgefangenen, gleichviel in welchen Ländern sie sich befinden. Professor Fridtjof Ftansen, der im Auftrage des Völkerbundes für die Heimbeförde⸗ rung der Kriegsgefangenen sich durch Beschaffung des erforderlichen Schiffsraums unvergängliche Vendienste erwerben hat, steht unter— ssützt von dem Internationalen Roten Kreuz in Genf qu der Spitze dieser Zentrakorganisation. Die erste Sendung der Ngnsenhilfe⸗ läbt ant 18. d. M. der Dampfer, Capella. in Steltin. Sie besteht aus 11 000 Paar Stiefeln und 10090 Stück Winterschutzmitteln aus den Mitteln der deutsch-österreichischen und 3000 vollständigen Aug⸗ rüstungen sowie für 3 Millionen Mark Arzneien aus den Mitteln der dentschen Regierung. Der Gesamtwert dieser ersten Sendung in Höhe von mehr als 16 Milljenen Mark wird von den Vertretern der Nansenhilfe“ und deren Moskaugr Zentralorganisation den Ge⸗ fangenen zugeleitet werden. Die Abfendung des nächsten Transports, wozu bereits die Regierungen der Tschecho⸗Slowakei und Ungarns usammen 6000 vollständige Garnituren und Lebengmittel zugefagl

aben, wird vgraussichtlich am 2. November von Stettin aus er— solgen. i, Nansen hat seinerseits einen vom Amerikansschen Verein christlicher junger Manner zur Verfügung gestellten Betrag = Sh o0 Pollar der „Nansenhislfe“ zur Beschaffung von Be— kleidungsstücken und Arzneimitteln Lberwiesen. Entgegen gerade den in der lekten Jeit laut geworbenen Befürchtungen, daß noch ein groher Teil der in Sibirien befindlichen Gefangenen auch diesen Winter über dort verbleiben müsse, wird festgestellt, daß der Abtrang. port gut Sibirien in velze n Gange sist. Während jur. jeit 19000 Gefgngeng, vorwiegend Angehörige der ehemaligen Oester. reichisch unggrischen Monarchie, über den fernen Osten durch Wladi=

wostok heimbefördert werden, treffen noch in diesem Monat mehr als

, , , , .