Bekanntmachung.
Am Mittwoch, den 26. November, Nachmittags s. Uhr, findet im Büchereisaal des Statistischen Reichs amts, Lütz ow⸗ Üfer s, eine Fffentliche Sitzung des Reichswahlaug⸗ schu sses statt, zur Feststellung des Ersatzmannes für den Ab⸗ ordneten Thabor (26. Wahlkreis), der Grund der Ent⸗ 2 des Wahlprüfungsgerichts seinen Sz verliert. Berlin, den 19. November 192. Der Reichswahlleiter. Delbrück.
Das im Jahre 1918 in Papendrecht aus Stahl erbaute, bisher unter füederländischer Flagge gefahrene Dampfschiff „Megrez“ von 1119,54 Registertons Nettoraumgehalt hat hurch den Uebergang in das ausschließliche Eigentum der Roland Linie, Aktiengesellschaft in Bremen das Recht zur Führung der deutschen Flagge erlangt.
Dem Schiffe, für welches die Eigentümerin Bremen als Heimatshafen angegeben hat, ist von dem Konsulat in Rotter⸗ dam unter dem 1. November 1920 ein Flaggenzeugnis erteilt worden.
Preußen.
Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten.
Der Kreistierarzt Dr, Sch lathölter in Aschendorf (Bez. Osnabrück) ist in die Kreistierarztstelle des Kreises Tecklenburg in Ibbenbüren (Bez. Münster) versetzt worden.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Versetzt sind: die Regierungs- und Bauräte Winkler von Peine, Kanalbauamt, nach Hannover, Abteilung für Vor⸗ arbeiten, Martin von Stade, Regierung, nach Dorsten als Vorftand bes Kanalbauamts, die Regierungs- und Bauräte Silberma nn vom Hochbauamt J in Berlin (Bereich der Regierung in Potsdam) nach Marggrabowa als Vorstand des Hochbauamts, Hehne von Halle a. S. an die Regierung in Merseburg, Lambert vom Hochbauamt Lin Berlin (Bereich der Neglerung in Potsdam) an die Regierung in Magdehurg und Jacoby von der Regierung in Magdeburg an das Hoch—⸗ bauamt Jin Berlin (Bereich der Regierung in Potsdam). Dem Regierung und Baurat Volkmann in Halle a. S. ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienste erteilt worden.
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Bei den Regierungen in Stettin und Schleswig ist je eine Regierungs⸗ und Baurat slelle des Hochbaufachs (Hilfs⸗ arbeiterstelle) zu besetzen. Die Vorstandasstelle des Hochbauamts in Sangerhausen wird am 1. Februar 1921 zur Wieder⸗ besetzung frei.
Mintsteri sm für Wissenschaft, Kunst
J und Volksbildung.
Der bisherige Privatdozent Dr. Neuwiem in Breslau ist zum ordentlichen Professor in der rechts- und staatswissen—⸗ schaftsichen Fakultät der Universität Greifswald ernannt worden.
Bekanntmachung.
Der Firma Sigmund Berliner in Bun zlau ist die ihr unterm 19. August 1919 entzogene, Groß handels⸗ erlaubnis für Futtermittel, Gemuͤse, Hülsenfrüchte, Oelsagaten, Tleefaaten, Kartoffeln und Rüben, soweit diese nicht der öffentlichen Bewirtschaftung unterliegen, wiederum erteilt und auch der Handel mit diesen Gegenstän den (unmittelbarer Absatz an den Verhraucher), der s. It. gleichfalls untersagt worden war, wieder gestattet worden.
Bunzlau, den 13. Nobember 1920. Der Landrat. von Hoffmann. —
Bekanntmachung.
Dem Schankwirt Karl Wenker, geboren am 13. Januar 1890 in Erfurt, wohnhaft in Frankfurt a. M, Eckenheimer gand— straße 65 J, Geschäftslokal „Biedermeierklause“ hier. Gr. Korn. markt 9. wird hierdurch der Hande lsmit Gegen ständen des täglichen Bedarfs insbesondere , aller Art, fowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Be⸗ teiligun g an einem solchen Handel wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Gewerbebetrieb untersagst. Die „Bieder⸗ meierklause“ wird hiermit geschlossen.
Frankfurt a. M, den 13. November 1920.
Der Polizeipräsident. Ehrler.
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Gortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage)
Nichtamtliches.
Dentsches Reich.
BVei den belgischen i sn ist es bekanntlich üblich ge⸗ worden, die deutschen reise Eupen und Malmedy als früheres belgisches Gebiet zu bezeichnen und deshalb von einer „Wieberperelnigung“ mit Belgien zu sprechen. Die deutsche Presse hat diese Vergewaltignng, der geschichtlichen Wahrheit schon fäufig ins rechte Lich gerückt. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ hört, hat nunmehr auch die Deutsche 29 zu der Angelegenheit Stellung genommen, indem sie der belgischen Reglerung und dem Völkerbund folgende Note übermittelt hat:
In dem Amtsblatt der Königlich belgischen Regierung vom 22. Seytember d. J. ist eine von dem belgischen Ministerpräsidenten unterzeichnete Proklamatien erschienen, in Fer erklärt wird, daß die Kreise Fupen und Malmedy nach einer Trennung von mehr als loo Jahren nunmehr mit dem Mutter lande Belgien wiedervereinigt worden seien. Demgegenüber stellt die Deut sche Regierung folgendes fest:
Die beiden Kreise sind durch die Abmachungen des Wiener Kongresses zu Preußen gekommen, Sie waren also preußisch, bevor das heutige Belgien überhaupt, bestand. Vorher hat — abgezchen von einer Periode von jwei Jahrzehnten, während der die Kreise Wait dem übrigen linken Rheinufer unter französischer Herrschaft standen der Kreis Eupen zu dem Lande Limburg gehört, das Jahrhunderte lang Besitz des Hauses Habsburg und damit Bestandtell des alten e rl e e. war und dessen Geblet gegenwärtig zwischen Deutsch .
denen sie jet noch ;
*
land. Belgien und Holland aufgeteilt ist. Es ist zu bemerken, 1 der Grenzziehung von 1816 nicht der ei deutsche Teil von Limburg i zugeteilt wurde, vielmehr blieben 12 Gemeinden mit. etwa 20 deutfch sprechenden Einwohn außerhalb der 4 Gren zen. Von dem Kreise Malmedy hat der kleinere Teil, der sich im allgemeinen mit dem vorwiegend wall enischen Sprachgebiet deckt, zu der früberen Dopvpelabtei Malmedy Stavelot gebört, die als selbstöndige Neichgabtel mehr als elf Zahrhnnderte bestanden und sich unter dem Schuß des alten Deutschen Reichs ihre Selbstãndigkeit zu bewahren gewußt hat. Wenn der Wiener Kongreß Stavelot an die Niederlande, Malmedy aber an Preußen überwies, so trug, er damit der Verschieden beit der Heschichte und der ethnographischen und jurisdiftionellen Verhaltnisse dieser Teilgebiete , , Der verbleibende größere, übrigens rein deutsche Teil des Kreises Malmedy hat niemals zu Staatengebilden gehört, deren Gebiet dem heutigen Belgien einverleibt worden wäre. ; ;
Biese Tatsachen beweisen, daß von einer Wiedervereinigung der beiden Krelfe unt Belgien nicht' die Nede fein kann. In der Vat haben sich Preußen und Deutschland stets im unangefochtenen Besitz der Kreise Fefunden, und niemals sind bisher von belgischer Seite historische Anfprüche auf diese Gebiete geltend gemacht worden.
Die Deutfche Regierung legt gegen die Bezeich⸗ nung der Aktretumg der Kreife Eüpenund Malmegy als einer Wiedervereinigung mit Belgien nach⸗ drücklich Verwahrung ein, da die se Bezeichnung den gefchschtlichen Tatfachen wider spricht unde ge⸗ eignet ist, irrtümliche Anschauungen hervorzurufen.
Der Vorfitzende des Interalliierten Luftüber⸗ wachungsausschusses in Berlin hat dem Auswärtigen Amt einen Beschluß der Botschafterkonfer enz in Paris zu—⸗ gestellt, in dem laut Meldung des „Wolffschen Telegraphen⸗ büros“ folgende Forderungen aufgestellt werden:
J. daß die vorhandenen deutschen Luftschiffe Bode nsee“ und Nordstern. durch den interalliierten Luftüberwachungs⸗ ausschuß als Ersatz für zwei zerstörte deutsche Lenkluftschiffe be⸗ schlagnahmt werden,
2. daß die deutfche Regierung gehalten ist, den alliierten Mãchten den Wert der übrigen zerstörten Lenkluftschiffe, sei es in Geld, sei es durch Neubauten, zu ersetzen. ;
In Ausführuna der Entscheidung der Botschafterkonferenz ersucht der General Masterman, Vorbereitung für die Ueber⸗ führung der beiden Luftschiffe an die anzugebenden Bestim⸗ mungsorte zu treffen und ihm Skizzen der Typen der zerstörten Luftschiffe sobald als möglich einzureichen.
Deutscherseits wird obiger Quelle zufolge der Standpunkt vertreten, daß wegen Zerstörung der Luftschiffe keinerlei Forderun gen von der Entente mehr erhoben werden können, weil alle Ansprüche der Alliierten wegen der während des Waffenstillstandes vorgekommenen Verstöße durch das Scapa⸗Flow⸗Protokoll abgegolten sind.
In der am 19. November 1929 unter dem. Vorsitz des Geheimen Justizrats Kempner abgehaltenen Vollsitzung des Reichskalirats wurden auf Grund des § 49 der Durch⸗ führungsvorschriften zum Kaliwirtschaftsgesetz der Nachtrags⸗ voranschlag des Reichskasirats und der Kalistellen für das Kalenderjahr 1929 sowie der Voranschlag für 1921 festgestellt. Hinsichtlich, der Frage der Festsetzung von Preiszuschlägen für Chlorkalium und. schwefelsaures Kali zu industriellen Zwecken im Inlande, wenn ein 1 Mindestgehalt auf Anfordern der Empfänger gewährleistet werden soll, beschloß der Reichskalirat, daß seine Genehmigung hierzu auf Grund des S 55 a. a. O. nicht erforderlich sei. Es fand eine Erörterung des von der Sozialisierungskommission aufgestellten Fragebogens über die Kaliindustrie statt: die Fortsetzung der . wird bis zur nächsten Sitzung des Reichs kalirats vertagt.
Die Geschäftsräume der Hauptkasse des Reichs⸗ ministerinms für Ernährung und Landwirtschaft sind nach Berlin W. 8, Wil helmstraße 70ob, verlegt.
Heft 2 des 19. Jahrgangs der Veröffentlichungen des Reichs aufsichts amts für Privatversiche rung, das den Geschäftsbericht des Amts für 1919 enthält, ist soeben er⸗ schienen. Das Heft ist von dem Verlage der Firma „Ver⸗ einigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co. in Berlin W., Genthinerstraße 38, zu beziehen.
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Bayern.
Im Landtag verlas gestern der Abgeordnete Leon⸗ hard für die U. S. P. eine längere Erklärung, in welcher die Geschäftsführung des Landtagspräsidenten Königbauer begnstand et und gesagt wird, er habe schwer beleidigende Beschimpfungen des Abgeordneten Held gegen den Abgeordneten Gareis (U. S. P.) nicht gerügt und die Rede⸗ freiheit des Abgeordneten Neumann. (U. S. P.) verfassungs⸗ widrig beschränkt. Nach längerer Aussprache wurde ein Antrag Held (bayer. Vp.) auf ein Vertrauens votum für den Präsidenten mit allen Stimmen gegen die der U. S. P. angenommen. Der Abgeordnete Leonhard (U. S. P.) erklärte hierauf, daß seine Fraktion nach dieser Abstimmung den Abgeordneten Goßler beauftragt habe, sein Amt als Zweiter Vizepräsident sofort niederzulegen und sich nicht mehr am Präsidium zu beteiligen. ·
Großbritannien und Irland.
Die englische Regierung hat vorgesteen eine Note von dem russischen Kommiffar für augwärtige Angelegenheiten Tschitscherin erhalten, aus der hervorgeht, daß sämtliche englische Gefgngenen in Rußland auf freien Fuß gesetzt worden sind.
— Der Premierminister Lloyd George erklärte im Unterhaguse auf die Anfrage, ob eine Der sicherung abgegeben werden könne, baß, wenn Deutschland einen Antrag auf Zulafssung zum Völkerbund stelle, die britischen Vertreter diesen Antrag unterstützen würden: die britische Regierung wisse nichts davon, daß ein solcher Antrag an sie gerichtet werden würde. Der Schatzminister Chamberlain erklärte im Verlauf der Ein , daß der Rest der englischen Schulden an Amerika noch 57 405 000 Dollar betrage. 3 einem Jahre hätten die Schulden noch 150 954000 Dollar etragen.
— Blättermeldungen zufolge wird sich die in der nächsten Woche in London stattfindende Internationale Gewerk⸗ schaftskonferenz, an der etwa 150 Delegierte teilnehmen werden, auch mit wichtigen internationalen Fragen befassen, so
mit dem Schutze der Gewerkschafts bewe in Ländern, in 2 *
werde, mit ber Beendigung der ! sein,
(
jetzt noch geführten Kriege und der Verhinderung neuer Rriege * aufbau Europas ießlich der Währungs⸗
bleme, der Verteilung der Rohstoffe und der Sozialisierung 3 Produktions⸗ und eum en 1. .
Frankreich.
Die Botschafter konferenz beschäftigte vorgestern nach dem 6 5 Paris“ mit der Frage, 36 Söhne der preußischen Beamten, die in Aberschlesien geboren sind und zur Provinz keine anderen Beziehungen haben, als daß ihr Vater dort Beamter war, zur Volksabstimmung zugelassen werden sollen. Eine mn e n, ist noch nicht gefaßt worden. ö. Botschafter sollen Instruktlonen ihrer Regierungen ein⸗ olen.
Eine offiziöse No te über die vorgestrige Unterredung zwischen dem ö Seygues und dem englischen Bo after Lord Derby besagt dem. „Wolffschen Telegraphen⸗ büro“ zufolge, der französische Ministerprãsident habe dem englischen . erklärt, die . Regierung fel der Rückkehr des Königs Kon tzantin auf den riechischen Thron durchaus feindlich gesinnt. Leygues abe bie Ansicht ausgesprochen, die Lage müsse eiligst von den griechischen chutz mächten besprochen werden. Der franzõfische Ministerpräsident habe auch auf die olgen aufmerksam gemacht, 9 ber Rücktrit: Weniselog auf bie allgemeine Lage haben önne.
— Im Ministerium für auswärtige An gelegen. heiten fand vorgestern eine Beratung statt, um Maßnahmen zu beschließen, wie die aus der Krim nach Konstgntinopel zeflächteten VW öob0 Kufsen ernährt werden können, sich in kiefstem Elend befinden. Es ist erörtert worden, ob es nicht zweckmäßig wäre, sie auf die Türkei, Thessalieu, en⸗ land und Serbien zu verteilen.
Rußland.
Der Kommissar für auswärtige Angelegenheiten Tschi⸗ tscherin hat nach einer Meldung der „Times“ die franzö⸗ fische Regierung, benachrichtigt, daß Polen seine An⸗ griffe auf Sowjetrußland fortsetze, daß es den General Petljura interstütze und daß die Sowjetregierung mit Polen nicht im Frieden leben könne.
— Laut Meldungen aus Sebastopol . die letzten Wrangeltruppen am 18. November Sim eropol verlassen, das von den roten Abteilungen der 2. Reiterarmee ein. genommen wurde. Am 14. November wurde in Sebastopol ein Revolutionskomitee gebildet, nachdem die Stadt von den weißen Truppen verlassen worden war, Am 15. No⸗ vember zogen in Sebastopol Teile der 51. Infanteriedivision und der X Reiterdivision ein. Auch in Jalta hat ein Re⸗ volutiongkomstee die! „revosutionäre Orbnung“ eingeführt 10 000 ehemalige Wrangelsoldaten und einige zurückgebliebene Generale werden nach Norden befördert.
Italien.
Die italienische Regentschaft des Quarnero er⸗ klärt, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, daß fie den in Rapallo zusammengetretenen Delegierten nicht das Recht zuer⸗ kennt, über das Gebiet und die Grenzen der Regentschaft des
Quarnero ohne Beteiligung der Delegierten dieser Regentschaft
zu entscheiden. Die Regenischaft betrachte die getroffenen Ent⸗ scheidu ngen als unannehmbar und ungusführbar. Die italie⸗ nische Regentschaft des Quarnero sei begründet worden, um die Angliederung Fiumes an Italien herbeizuführen. Das Volk von Fiume sei heute mehr denn je entschlossen, sein gutes Recht zu verteidigen und den Kampf solange fortzusetzen, bis der Beschluß vom Oktober 1918 allgemein anerkannt sei.
— Die Kamm er hat gestern mit 240 gegen 10 Stimmen einen Zusatzantrag . Gemeindewahlgesetz angenommen, nach dem den Frauen das gleiche Wahlrecht zuerkgunt wird wie den Männern. Ein Antrag zugunsten der Wahlpflicht wurde mit 144 gegen 78 Stimmen abgelehnt, ebenso ein In he zugunsten des Wahlrechts der Unteroffiziere und Soldaten.
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Schweiz. .
neber die gestrige Sitzung der Völkerbund versam m⸗ lung berichtet „Wolffs Telegraphenbüro“ wie folgt:
Der englische Delegierte Barnes forderte, daß der Völkerbund unbedingt Mittel finden müsse, um das armenische Volk vor dem Untergang zu retten. Er hob die Aufgabe des Vöõlkerbunds hervor, durch internationale Vereinbarungen das Los der Arbeiter⸗ schaft, jn verbesffern, und verlangte Autzkunft darüber, ob ein Mitglied des Völkerbundsrats das Recht habe, sich zu eschweren, wenn eine von der Wafhingtoner Arbeiterkonferenz getroffene Verein⸗ barung von dem einen oder anderen Staat nicht durchgeführt wird Eine weitere außerordentlich wichtige Aufgabe des Völkerbunds liege darin, Ko nf kikte zwifchen den verschiedenen Völkern zu verhindern. Es müsse offen festgestellt werden, daß der Völkerbundsrat , m, habe, den v eolnisch-russischen Krieg zu vermeidkn oder seinen Abschluß zu vermitteln. Auch heute . müsse der Völkerbund dahin wirken, daß der Konflikt durch einen endgültigen Frieden aus der Welt geschafft werde. „Ich richte die kategorische Frage an den Völkerbundsrat, warum er im Konflikt zwischen Polen und Rußland nicht interveniert hat.“ Unter großer Aufmerksamkeit der Versammlung Jam sodann Barnes auf die Frage der Zulassung Ter ehe⸗ mals feindlichen Staaten zu sprechen. Er erklärte, im. Bewüßtsein. der vollen. Verantwortung und im Namen der englischen Arbeitermassen die Forderung erheben zu müssen, diese ehemals feindlichen Länder im Völkerbund zugelassen werden. Diese Anschauung der englischen Arbeitermassen“, sagte Barnes, . wir zweifellos von der Arbeikerschaft der ganzen Welt geteilt. Sie kam 6 zum Durchbruch bei der Frege der Washingtoner Arbeiten. onferenz, an der die englische Arbeiterschaft teilzunehmen si weigerte, sofern nicht auch die Arbeiter der ehemals feindlichen Wander ikre. Verhreter, entfenden könnten. Die englische Arbeiterschaft vergißt keineswegs, daß die ntralmächte im Jahre 1814 die Welt, in ein Blufmeer geslürzt haben, und vollen die Verantwortlichkeit dieser Völker und ihre flicht, die ver⸗ wüfteten Gebiete wieder aufzubauen, keineswegs gblengnen. Es ist nicht Sache des Völkerbundes, die Vertrage und ihre Nusführbarkeit bier zi dißkulleren; aber es ist Sache des Völterbun des, die Met aus dem Haß, in den sie der Krieg gestürzt hat, zu retten, Die Mit⸗ wirkung der ehemals feindlichen Linder an der Finanzkonferenz in Bruͤffek war von größten Wert, und eg hat fich schon da gezeigt, daß nur pa cfr einz internationale. Zu sammengrbeit ohn Ihziehnng der feindlichen Staaien etwas Pofitipe,; nicht i werden kann. Wir müssen das alte System der politischen Allignzen e geln, das fo viel Unheil geschaffen hat. Heute muß doch festgestellt we uͤnd die verantwortlien Kanzler verschwunden sind und einer ver gangenen Zeit angehören, und daß die Regierungen, mit denen wir es heute zü tun Fäben, Vertreter des Peutschen Volkes sind⸗ das Tinfluß auf diefe Fegierungen bat. Der Nölkerbund muß nicht ri. parts, sondern in die Zukunft bliggn; nnz dang wird es Ihm möglich die Mitwirkung der ganzen eit fich Mi Kichern und eine
R ver em, 2
rden, daß die kaiserlichen Regierungen
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X . und der stetigen Entwicklung für die Nationen zu Rach Barnes sprach Zaehle⸗Dänemark, der unter a auch die Forderung unterstützte, die Dokumente über die 3 lungen des Völkerbundes der Deffentlichkeit im vollen Umfange iel zu machen. Der holländische Minister des Aeußern arnebeek beantragte, den Artikel des Völkerbundbertrages, be⸗ treffend die Eintragung, der Verträge beim Generalfetretariat einer Kommission zur Prüfung zu unterbreiten, um einer verschieden⸗ artigen Interpretation vorzubeugen. Als letzter Redner sprach der Bundespräsident Motta, der verlangte, daß ven einer Kom⸗ mission die Frage geyrüft werden müßte, wie die Beziehungen des Völkerbundes zum Völkerbundsrat und zur Völkerbundsbersammlung . werden könnten. Auch müßte die Stellung festgelegt werden ie der Völkerbund gegenüber den Staaten einzünehmen habe, die den Völkerbundsvertrag nicht unterzeichnet hätten. Die Schweiz hoffe daß bei der Anwendung der Bestimmungen der Verträge die vom Völkerbunde auszuführen sind, im Geiste der Gerechtigkeit und Un— arteilichkeit vorgegangen werde, Dies sei umso notwendiger, als iese Bestimmungen sich auf Länder bezögen, die dem Wenn noch nicht angeh ren. Motta behandelte dann eingehend die Frage der ie. der Verträge beim Völkerbundssekretariat und erklärte, daß die Schweiz den größten Wert auf die Veröffentlichung der Verträge lege. Der Völkerbund müsse eine Aerg der offenen Dipl omatie er. öffnen und die zwischen den einzelnen Mitgliedern des Völkerbundes abgeschlossenen Verträge müßten dem Völkerbundssekretarigt in vollem Umfange zur Veröffentlichung übergeben werden. Der Redner stellte mit =, fest, daß von den bisher angemeldeten neun Staats- rerträͤgen fünf allein von der Schweiz stammen. Der Bundespraäsident Motta sprach sodann die Zustimmung der Schweiz zu dem inter⸗ nationalen Schiedsgericht und zu der Forderung Lord Cecils aus, daß der Völkerbund eine energische Aktion zur Rettung des armenischen Volkes unternehme.
Die Kom mission, die sich mit der Organisation des Sekretariats und mit den in egg des Völkerbundes 9 beschäftigen hat, stellte gestern die Forderung auf, daß in
er Verwaltung des Völkerbundes die strengste Sparsamkeit rn müsse, und beschloß ferner, daß alle Nationen des Vö , im r en , en . sollen.
ie 4. Kommission beschloß in der gestrigen Sitzung, behufs Verteilung der Kosten des Tire fe auf *. Staaten ein Gutachten des in Madrid tagenden Weltpostvereins einzuholen. Litauen.
. Nach Melhungen der Litauischen Telegraphen⸗Agentur hat die Kontrollkommission des Völkerbundes, die am JIT. November in Jevje eingetroffen war, den Litguern und 1 vorgeschlagen, die Kriegsoperatignen einzustellen. Die
itauer sind einverstanden und haben außerdem eine Delegation zu weiteren Verhandlungen nach Jevje gesandt, die Polen aber haben, statt eine Antwort zu geben, am 17. November mit verstärkten Kräften auf der ganzen Frontlinie eligowskis an⸗ gegriffen sogar in der Gegend, wo sich der/ Zug der Kom⸗ misfion befand. Bki Gidroice wurde die Front durchbrochen und Sirwinty von den Polen besetzt, Die Kommission hat sich an Warschau und Wilna gewandt. Die litauische Dele⸗ gation kehrte nach Kowno zurück.
Nach dem gestrigen Generalstabsbericht hat ein
Polenbataillen Bobrischky in der Gegend von Orany besetzt. Ein feindlicher aer ns beschoß vorgestern die litauischen Stellungen bei Gudakieme, wurde aher von litauischer Artillerie abgewiesen. Die Polen setzen mit starken Kräften ihre Angriffe fort und schreiten in den Richtungen auf Onikschti und Kowarsk vor. Ihre Kavallerie hat bereits Kurkly besetzt. Gestern griffen Polen auch in der Richtung auf Musnihi an. Im Zusammenhang mit der ernsten Frontlage begab sich der AUrmeekommandierende zur Front. Die erbitterten Kämpfe dauern fort.
Griechenland.
Die Minister leisteten vorgestern in Gegenwart des Regenten Conduriotis den Eid. Hierauf begaben sie sich nach dem Tatoipalast und ersuchten die Königin⸗Mutter Olga, die Regentschaft bis zur Ankunft König Konstantins zu übernehmen. Die Königin erklärte sich dazu bereit. Con— duriotis ist zurückgetreten.
Die neugewählte Kammer ist vorgestern zusammen⸗ getreten, um der Königin Olga den Treueid zu leisten.
Amerika.
Nach einer Reutermeldung aus Washington hat Amerika nicht die Absicht, England und Frankreich in der Frage der Anerkennung der Sowjetrepublik zu folgen. Es werden sogar keine Handelsbeziehungen mit So wjetrußland gestattet. Die amerikanische Regierung sei der Ansicht, daß der Bolsche⸗ wismus eine Drohung für das Gleichgewicht der Völker der
Welt bedeute.
Parlamentarische Nachrichten. Der Wirtschaftsvolitische Ausschuß des Reich s⸗
wirtschaftsrats beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung wie das „Nachrichtenbüro des Vereins deutscher Zeitungsverleger. berichtet, mit einer Reihe von Anträgen und Eingaben, zunãchst mit einem Antrage, der von der Reichsregierung schleunige Maßnahmen verlangt, die eine einheitliche und gro ß⸗ zügige Gestaltung der deutschen Wa sser⸗ wirtfchaft in die Wege leiten. Es wurde in der Verhand⸗ lung zum Ausdruck gebracht, daß die Neureglung aut Grund eines einbeitlichen Wasserrechts erfolgen müsse. Der Wirtschaftsyolitische Ausfchuß kam in Anerkennung der großen Wichtigkeit der Frage zu dem g n n die Vollverfammlung zu ersuchen, einen eigens zur Behandlung dieser Fragen gebildeten Ausschuß einzusetzen um eine nach großen Gesichts punkten geordnete Wasserwirtschaft des Reichs und ein einheitliches Wasserrecht vorzubereiten. . .
Zur Frage der Verkehr sgestaltung lag ein. ausführlicher Anträg eines bayerischen Mitgliedes bor, der die Eisenbahn⸗ verwaltung entpolitisigrt; dezentralisiert und den Landern wieder ein größeres Bestimmungsrecht zugewiesen seben möchte. In der lebhaften Aussprache wurde besonders der Gedanke der Wirkschaffaprobinzen vorgetragen, d. h. einer wirtschaftlichen Einteilung bes Reiches nach der Gliederung in zusammenge hörige Wirtscaftsgebiete. Der Antrag wurde daraufhin dem Verkehrs⸗ ausschuß überwiesen. - ;
(ine lebhafte Aussprache knüpfte sich auch an die Frage der Port oermäßigung für Ansichts karten. Während der anwesende Regierungzvertreter immer wieder auf, die Unterbilanz der ge, hinweg machten die Sachwverständigen geltend, daß von der
nsichtspostkartenherftellung und dem Vertrieb. in Deutschland etwa Iod 60M: Menfchen lebten. Seit der ortoerhöhung seien zahlreiche Stillegungen erfolgt; allein in Berlin seien. 7000 Arbeiter Teer? Branche arbeitslos. Auch die Papierfabriken würden bei dent Aussterben dieser Industrie stark betroffen. Den Ausführungen der Sachverständigen schloß sich auch der Vertreter der sächsischen Regierung an. Schon jetzt 6. es in Leipzig., dem Hauptsig der Postkartenherftellung, viele Arbeitslose, die dem Staate mehr kosteten,
al inbri Der Ausschuß beschloß, dem R * das , er . dem zj
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Weise wie die Gluckwunschkarten zu Feiertagen als Drucksache gelten und zu dem entsprechenden Porto ki rn, werden sollten. z Zur Erledigung kam weiterhin eine Eingabe des Meßamtes in e nnn g die die Sr höhung. des Meßzugchusses durch das Reich betraf. Der Ausschuß erkannte die Notwen dig⸗ keit der Pꝛypaganda für die deutschen Waren und damit die eines durch die Valutasenkung bedingten erhöhten Zuschusses an und richtete an das Reichewirtschaftsministerlum das Erfuchen, bereits in den Er= gänzungsetat für 1920 für die Mustermesse in Leipzig einen Gesamt⸗ zuschuß von 20 Millionen einzusetzen. Betreffs der Regelung der Baum w ellgusfuhr lag ein. Ersuchen des Relchswirtschaftsministers um Beschlußfassung des Neichswirtschaftsrats darüber bor, in welcher Höhe und für wel Zeit ein Ausfuhrkontingent für die Baumwollspinnereien festgesetzt werden solle. Der Ausschuß kam zu der Ansicht, daß eine Ausfuhr erhöhung nicht im Interesse unserer. Wirtschaft liege. Es wurde daher die Beibehaltung eines Ausfuhrkontingents ven 14 Million Filogramm für ein Vierteljahr empfohlen, da eine Festsetzung auf . bei unserer unsicheren Wirtschaftslage böllig unzweck= re.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Zahl der untexstützten Erwerbslosen
. im Deutschen Reiche
ist nach dem letzten amtlichen Bericht des Reichsarbeitsministeriums, der den Stand vom J. Nodember d. J. erfaßt, weiter zurückgegangen. Während am 15. Oktober nach den endgültigen Feststellungen 374 398 Ewwerbslese unterstützt wurden, waren es am 1. November 361 717. Die Zahl der Familienangehörigen, die als Zuschlags⸗ empfänger unkerstützt werden, hat eine Steigerung on 344 S882 auf 345 306 erfahren. Diese Steigerun erklart sich aber daraus, daß aus Württemberg, das bisher in dieser Zusammenstellung fehlte, zum ersten Male Angaben über die Zuschlagsempfänger gemacht worden sind. Tatsächlich ist auch die Zahl der unterstützten Familien⸗ angehörigen zurückgegangen. Von den 361 717 unterstützten Er—⸗ werbslosen und den 345 306 unterstützten Familienangehörigen, die am J. November im Reich gezählt, wurden, entfielen 94 269 Erwerbs lose und 81 875 Familienangehsörige auf Groß Berlin, 25 2653 Erwerbslose und 90 447 Familienangehörige auf den rei⸗ staat Sach sen. Die vorstehenden Zahlen geben, wie schon bei früheren Mitteilungen hervorgehoben worden ist, in keiner Weise ein erschspfendes Bild von dem Umfange, der Arbeitslosigkeit. Einmal sind . diejenigen Arbeitslosen hinzu⸗ zurechnen, die aus irgendwelchen Gründen nicht unterstützt werden. Bel der Verschärfung, die die Voraussetzungen und die Kontrolle der Erwerbslosenunterstützung im Laufe der Zeit erfahren haben, wird die Zahl dieser nichtunterstützten Arbeitslosen kaum geringer sein als die der unterstützten. Weiter tritt die große Zahl der Verkürztarbeitenden hinzu, die in ihrer Einkemmenslage vielfach nicht wesentlich besser daran find, als die doll Erwerbslosen. Auch hier fehlt es an brauch barem statistischen Material, Es kann nur festgestellt werden, daß der Umfang der Kurzarbeit in einzelnen Industrien, beispielsweise in der Textil, und in der Schuhindustrie, erheblich zurückgegangen ist, daß er aber in anderen Industrien, so insbesondere in der Metall= industrie und dem Holzgewerbe, eher im Zunehmen begriffen ist. Endlich aber muß noch betont werden, daß sowohl die öffentsichen Behörden und Betriebe wie die Pripatunter⸗ nehmungen in einem kaum abzuschätzenden Maßg eine ver, schleiertẽ Erwerbslosenfürsorge betreiben dadurch, daß sie zum Teil freiwillig, zum Teil unter dem Zwange der Demobilmachungs⸗ borschriften Arbeitskräfte über den notwendigen Bedarf, hinaus . schäftigen. Das ist ein Zustand, der offenbar nicht auf die Dauer fortbestehen kann, wenn. er auch selbstverständlich nur, mit aller Schonung für die Beteiligten und mit der gebotenen Rücksicht auf die Lage des Arbeitsmarkts geändert werden darf. Auch diese Tat⸗ fache muß gewürdigt werden, wenn die wirkliche Lage des Arbeits- markts verstanden werden will.
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Arbeitsstreitigkeiten.
Nach vierwöchigen Tarifverhandlungen im Deut⸗ schen ,,, haben sich, wie W. T. B. mit⸗ teilt, die Vertreter beider Parteien ver ständigt. Die Tarif⸗ gemein schast der Deutschen Buchdrucker ist erneuert worden, Ein neuer Lohntarlf für die Gehilfenschaft, verbunden mit ginem Reichs. tarif für Hilfsarbeiter und Hilfsarbeiterinnen, ist für die Dauer von zwei Jahren abgeschlossen worden.
Die Buchdrucker im Düsseldorfer Zeitungs⸗ gewerbe sind W. T. B. zufolge wegen Lohnforderungen in den Aus st and getreten. Die bürgerlichen Zeitungen konnten gestern nicht erscheinen, während die beiden sozialdemokratischen Blätter, die den ehe forte en der Arbeiter nachgekommen sind, weiter erscheinen.
Nach Zeitungsmeldungen aus München ist das Chor- und Balletfpersona! des Bayerischen, National. theaters, da Einigungsverhandlungen wegen Gewährung einer Teuerungszulage zu keiner Einigung führten, während der Abend- vorstellung am Donnerstag in zen Aus st and getreten. Die Auf⸗ führung konnte jedoch ohne ihre Mitwirkung zu Ende geführt werden.
Der von den Eisenbahneru Tirols als Kundgebung der sonia bc o. is gen Arbeiterschaft gegen die Heimatwehren und gegen das Landesfchieften in Innsbruck geplante Aus stand (wergl. Nr. 263 d. EI. unter Besterreich ' Hat gestern abend begonnen. Die Ge— werkschaft Deutscher Cisenkahner, die Gewerkschaft Christlicher Gtsenbahner und der Deutsch⸗DOesterreichische Eisenbahnerverein ber öffentlichen, wie. W. T. B.“ melden, eine Erklärung der nicht⸗ sozialistischen Eisenbahner, in der die von den sozialdemo⸗ kralischen Vertrauensmännern der EGisenbahner angeordnete Ver⸗ reh rgeinste ltung mißbil ligt wird, weil, dargug große Nachteile für die Volkswirtschaft erwachsen. Der Ausstand hat sich von der Strecke KRuffstein Innsbruck Mittenwald auf die Strecken Woerg Bischofshofen Salzburg, die ,, und die Strecke Bregen; = Sindau ausgedehnt. Auf, der Stre gte Salzburg Innsbruck ist der Verkehr vollständig lahmgelegt. Der Grpre ß zu g Wien == Paris ist iw Salzburg Lie gene geblieben, Den Reisenden ist die Weiterreise, durch die deutsche Grenzpolizei er⸗ möglicht worden, welche die Sichtvermerke zur Fahrt über München — . erteilt.
Der Nationalrat der Ge werkschaft der franzö⸗ sischen Eisenbahner ist, wie W. T. B.“ aug Paris er⸗ n dort zufammengetreten, um über eine ne ue Gebalts⸗
kala zu verhandeln. Auch die rah. der infolge des letzten Aus⸗ stands entlassenen Eisenbahner so eingehend beraten werden, um, wenn möglich, einen gemeinsamen Schritt zu unternehmen, damit sie wiedereingestellt werden können.
Gesundheitswesen, Tierkraukheiten und Absperrungs⸗ maszregeln. Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten
Nach den „Veröffentlichungen des Reichs esundheitsamts“, . Rr. 45 vom ö November 3
Pe st. talie n. Am 30. September 1 Pestfall in Triest. 2 fern Vom 16. Sephtember bis 1. Oktober 4 Erkrankungen,
davon in Beirut 3 und in Mersina
1. Griechenkan d.. Vom 4. bis 15 September 11 Erkran · kungen, und zwar im Piräus 7 und in Saloniki 4. ; Britifch Ost indien. Im August starben 7150 Personen an der Pest, davon in der Präsidentfchaft Bom bay 1034 in Burma wurden vom 25. Juli bis 28. nn, 181 Erkrankungen 9 ö. . ag, 16 ih angun 165 (159), u Lm ein un assein ö Ceylon. Vom 18. 24. Juli 4 Todesfãlle an der Dest.
z ,,, * 11. Juli bis 7. August
öõdlich verlaufene älle in ngapore.
. F. bis 15. Mai in Bangkok 1 Fall. onkong. Vom IG. bis 30. Juli wu 19 Erkrankungen
und 2 Todesfalle gemeldet. ö re een eech, gugust bis zo. Seytenber 12 Pestfalle
Cholera.
it isch Ostindi Vom 25. Jull bis 28. Au in , 6 bis 4. September in Kakfutta 68 (65); vom 1. bis 14. August
ü (2. in Madras 4 (23) Mal bis 15. Juni in Bangkok 238
— ar. Vom 1.
odesfalle.
Dphiüippinen. Vom 13. Juni bis 81. Jul? Fälle. Fegypten. Am J. Ditober wurde im Hafen don. Se
auf eine m' bon Rangun kommenden englischen Dampfer 1 Cholera⸗
fall festgestellt.
Gelbfieber.
Mexiko. In der ersten Häfte des Monats Au ust wurden in pr e o (Bez. Jucatan) en e, . festgestellt; vom 9. bis 4. Augqust in Veracruz 11 Erkrankungen * 1è Todesfall); pom 25. August bis 4. September insgesamt 3 (56), davon in Veracruz 7 G8). Turxpan (Bez. Veracruz) 1 und in Culiacan ez. Sin cn 5; vom 5. bis 11. Serptember 1 ) und zwar in Verg ct uz 8G), in Tu z pan (Ben. Veracruz) 1 (1) n Hou nu e ma 1 fi, So t u fa (Bez. Jucatan) J und in Hoca ba
(Bez. Michoacan) 2 (I). Pocken. Oesterreich. Vom 17. bis 23. Oktober 6 Erkrankungen
in Steiermark. Tschecho⸗ Slowakei. Vom 8. bis 14. f 32 Er⸗ dadon im karpathischen Ge⸗
krankungen (und 9 Todesfälle), biete 20 (575, in der Slowakei (I). in Böhmen 4 (1) und in Mähren 1; vom 15. bis 21. August 16 Erkrankungen (und 3 Todesfälle, und zwar in Böhmen und der Slowakei je 4 (I, im 1 . Gebiete 4, in Mähren 3 (h.
Fleckfieber.
Deutsches Reich. In der Woch vom 31. Sktober bis 6. Nobember wurden im Interniertenlager Parch im Mecklenburg⸗ Schwerin) 20 Erkrankungen festgestellt. .
Für die Woche vom 24. bis 30. Oktoher wurden nachträglich noch 4 Erkrankungen in Stettin im Versorgungekrankenhause
Nemitz) mitgeteilt. ; Kehren g rgwa kei Vom 8. bis 148 August. 30 Er⸗ 1 Todesfalh, und zwar im karpathischen Gebiete 22 (1), in der Stowaksi ch in Mähren 3 und in Sch le sie ne J; vom. 15. bis 21. August 22 Erkrankungen (und 6 Todesfalle), dabon im karpathischen Gebiete 14 (2), in
der STIowakei? 7 (4 und in Mähren!
RückfallÜlfieber.
Deutsches Reich. In der Woche vom 31. Oktober bis 6. November wurden 200 Erkrankungen ans dem Interniertenlager Parchim (Mecklenburg⸗Schwerin) gemeldet.
Genickstarre.
Preußen. In der Woche vom 24 bis 30. Oktober wurden 3 Erkrankungen . in folgenden Re gie rungsbezirken fund Kreisens: Arnsberg 1. 1 Bochum Landl, SchlesUwig 1 Kiell, Wies baden 1 Untertaunuskreis].
Spinale Kinderlähmung.
Preußen. In der Woche vom 24. bis 30. Oktober 2 Erkran⸗ kungen in Berlin.
Sch wels Vom 17. bis 23. Oktober 8 Erkrankungen, und zwar in der Stadt Bern 6, in den Kantonen Zürich ?2 — davon in der Stadt Zürich 1 — und Freiburg !.
Ruhr.
Preußen. In der Woche vom 24. bis 30. Oktober wurden 98 Erkrankungen (und 24 Todesfälle) e me, in folgenden Re⸗ gierungsbezirken lund , n Berlin 3, Allenstein (I) IReidenburg — (I), Osterode 1L. A rnsberg 32 (8) (Arns⸗ berg, Bochum Land je 1, Dortmund Stadt 4 (2). Dortmund Land 13 3), Gelsenkirchen Land 5, Hamm Stadt, e . je 1, 8. Land 5 (83), Witten 1 Breslau 10 06 [Breslau Land 2, Brieg Sand 6 (15. Reumarkt, Neurode je 1, Cas fel. 2 Cassel Stadt, Hrafsch. Schaumburg je i, Dü f serderf 19 (63) 6 1 G8). Elberfeld J, Hamborn — i), Mörs 5, Oberhausen 2. Solingen Land 1. Frankfurt ert Gumbinnen 7 () Darkebmen Insterburg Stadt je 1, Nlederung — 1), Pillkallen, Ragnit je 1, Tilsit Stadt 3], K ln 3 (9) Bonn Stadt 1, Köln Stadt 2 (2)], Königsberg 6 (8) UHeilsberg 4 (2, Königsberg i. Pr. Stadt 1, Labiau 1 (), n n I Grürhere Magdeburg 1 6) Quedlinburg Stadt), ünster 11 fi Buer 3, Coesfeld I.
ecklinghaufen Stadt 4 (1), Recklinghausen Land 9 Os nabrũ cs Meppen, Polsdam 1 HZauch⸗Belzig!, Schleswig. 3 (2) Altona 2 8 Steinberg 1. Stade 1 I Bremervördel, Wies⸗
aden 2 5 Frankfurt a. M. nachträ lich für die Woche vom 17. bis 25. Oktober: Aachen 1 [Aachen Land!, Oppeln 31 (1) [Beuthen Land L141 (1), Falkenberg 8. Grottkau 7, Hinden⸗ burg 5, Königshütte 3, Oppeln Land 1, Pleß, Tarnowitz je 31, Ir de ide ne hen Schneid emhls.
Verschiedene Krankheiten in der Woche vom 24. bis 30. Oktober 1920.
Pocken: Glasgow 1 Todesfall, Steckholm 2. Wien 1 Er⸗ krankungen; Varizellen: Budapest 12 Erkrankungen; Biß⸗ verike zungen durch tollwutverdächtige Tiege; Reg.⸗ Bezirke Oppeln (Vorwoche) 5; Influenza: Breslau, Amsterdam je 1, Birmingham, Bristol je 4. Budayest 2, Dublin, Glasgow, Liverpool je 1, London 3, . und Vororte 2 Todesfälle, Nürnberg 5, Hessen 4. Budapest 1, kopenhagen 54 Erkrankungen; Genick⸗ st ar re; Budapest 1 Todesfall, Ruhr; , , 1 Budapest 9, Prag und Vororte 1, Wien 9 Todes älle, Hessen, Mecklenburg⸗Schwerin je J, Budapest S3, Prag und Vororte Stockholm 1, Wien 28 Erkrankungen; S chlafsuchtkrankheit ( Rncephalitis Jethargica): Wien 1. Todesfall; Stockholm 1 Er⸗ krankung; Malaria: Reg. Bez. Aurich 7, Nürnberg 1 Erkran⸗ kungen; Krätze; Kopenhagen 145 Erkrankungen; Nahrungs⸗ mitt elpergiftung: Reg. Bez. Dppeln (Vorwoche) 1 Todes- fall, Neg. Bezirke Breslau 1. Aachen 38, Vorwoche 19, Frankfurt 1, n hö (Fleisch, Dpypeln (Vorwoche), Schleswig je Erkrankungen.
ehr als ein Zehntel aller Gestoörbenen ist an Diphtherig und Krupp ben Flensburg, FRhehdt — Erkrankungen wurden angezeigt in SBerlin 216, a 53, Amsterdam 30, Kopenhagen 108, Steck- olm 23, Wien 65; an Keuchhusten estorben in Wanne — Srkrankungen wurden gemeldet in Budavest 20. erner wurden Erkrankungen ermittelt an Scharlach in Berlin 124, amburg 33, Amsterdam 20. Budapest 33, Kovenhagen S6. Wien 3 an Masern und Röteln in Nürnberg 5). Buda—⸗ Pest 65; an Typhus in den Reg.: Bezirken Breslau 6o, Arns⸗ berg 35, Düsseldorf 31, in Amsterdam 32, Budapest 40.
gtunst und Wissenschaft.
Die Technische Hochschule in Braunschweig g estern die 6 . 17515 rigen rr rern be here der Hochschule, rg e Schlick hielt die Festrede. Er leilte u. 1. Mit, daß die Technische Hochschule nach dem Vorbild anderer deutscher Unkdersitäten die Würde eines Ehrenbürger ein. geführt habe. Diese Würde wurde einer Anzahl Mannern, die sich um die Wissenschaft verdient gemacht haben, Herlie ben. Außerdem wurde von verschledenen namhaften Stiftungen Kenntnis gegeben.
krankungen (und
gestorben in