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Steinzeit sehen. Die Oberkasseler undstelle siegt 959 Meter über See auf der Schultha de, die unterhalb eines sehr lange Zeit els Steinbruch benutzten Basalthügels sich findet; da sich en ihr kein Löß findet, so ist ire . als nachlößlich, d. h. als Magdalsnien
akterisiert. Die Skelette haben einst eine pietätvolle Bestattung erfahren. Das Grab war durch große Steinplatten geschützt. Das männliche Skelett lag auf dem Rücken mit dem pft nach. Osten, während der Kopf der Frau auf der Brust des Mannes lag. Als Beigaben fanden sich neben dem Ha fakte,
entwurf, dem der Reichsrat zagestimmt hat, Baben die Nokors. pHiht gen ein Zehntel ihres are, c, Vermögens, mindesten
ein Drittel der abe, bereits im nächsten Jahre in Raten zu entrichten. ur in bestimmt bezeichneten Fällen wird der zu zahlende vom Finanzamt er, mäß igt oder ganz 6 ge stundet werden. D
möge jeder bedenken. schwankt, ob das Reichsnotopfe ö 9 ö
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einzusetzen. t soll Die nu j olks⸗ amm lun r das notleidende Kind dienen. Zu der Deutschen Kinderhilfe! haben sich k aller Richtungen , um das Liebeswerk an den Kindern einheitlich w amen ufassen und auf breitester sozialer Grundlage aufzubauen. Die Reichs. und Landesregierungen begrüßen die Deutsche Kinder⸗ hilfe als das Werk freier Liebestätigkeit und lassen ihr alle Förderung
teil werden. Sie haben bisher auf diesem Gebiete geleistet, was
uus allen zur Pfsichl. fir biese wighkige miß gro a n g. JJ Erste Beitage e
zum Deut schen Reichsanzeiger und Preußifechen Staatsanzeiger
.
. e ,
.
. * Skelett, die
k ihren Kräften stand. Angesichts der großen Notlage müssen nun — ; Sel! aufgerufen werden. Die Frage: öffentliche oder private Hilfe, ist hier nebensächlich. Ent⸗ ; indern von allen Seiten und mit allen Mätteln schnell und tatkräftig geholfen wird. Unser ganzes Vaterland muß hier einmütig zusammenstehen. An Sie e zu meiner Freude so zahl⸗ Helfen Sie, soweit Kreisen
für diese edle Sache; es bandelt sich um unser köstlichstes Gut, um
aber alle Kreise unseres Volkes zur Selbsthilfe scheidend ist, daß unseren unglücklichen K
alle, meine Damen und Herren, die reich hier erschienen sind, ergeht daher der Ruf;
Sie können, jeder an seinem Teil, werben Sie in Ihren unsere Jugend und Zukunft!“ . ;
Sodann gab Regierungsrat Grieneisen eine Darlegung uber die Organisation und die Durchführung der Sammlung für die Deutsche Kinderhilfe, die mit lebhaftem Interesse entgegengenommen wurde. Frau Ethel Hansa von der Staatsoper schloß die Ver⸗ anstaltung mit einem Vortrag aus dem „Troubadour! und einem Liede von Leo Blech. Die ausgezeichnet durchgeführte Veranstaltung erweckte allgemein den lebhaftesten Wunsch, es möge der beverstehenden Unternehmung zur Linderung der Not der deutschen Kinderwelt vollster Erfolg beschieden sein.
Gesundheitswesen, Tierkraukheiten und Absperrungs⸗
ma szregeln.
Nachweisung über den Stand von Vieh seuchen in Oesterreich am 10. Novem ber 1920.
(Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.) Maul⸗ un
Räude Schweine ˖ pest
Klauen · der San ine feuche Einhufer seuche)
Zahl der verseuchten
Rotz
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Gemeinden Gemeinden Gemeinden
Höfe Gemeinden
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Oberõslerreich
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Sahburg ... Steiermark..
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Zusammen Gemeinden (Höfe):
Rotz 1 (1), Maul⸗ und Klauenseuche 668 (6578), Räude der Einhuter 125 (3605), Schweinepest (Schweineseuche) 67 (144), Rotlauf der Schweine 42 (51).
Lungenseuche des Rindriehs, Pockenseuche der Schafe und Be—⸗ schälseuche der Pferde sind nicht aufgetreten.
Kunst und Wissenschaft.
Gestern abend fand auf Einladung des Reichsministers des Innern
im Reichstag ein parlamentarischer Abend statt, bei dem von be⸗ tufenen Seiten die Not der deutschen Wiszenschaft dar⸗ elegt werden sollte. Nehen dem Herrn Reichs präsidenten waren der Ferse, fast alle Minister, zahlreiche ,,,, und viele Vertreter der Wissenschaft erschienen. Der Reichsminister des Innern Koch sührte die Versammlung in das Problem des Abends ein und schilderte den großen Ernst der Lage, in der sich die deutsche Wissenschaft befindet. Das deutsche Volk, dessen hochentwickelte Kultur Gefahr laufe, zu veröden, müsse Veredelungsarbeit treiben, die nur auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnis geleistet werden könne. Wer der deutschen Wissenschaft helfe, helfe damit auch dem ganzen Volke. Die Tatsache, daß das Reich und weite Kreise in ihm Verständnis für die hohe Bedeutung der Wissenschaft haben, lasse mit Hoff nung auf Gelingen an Maßnahmen zu ihrer Unterstützung herantreten. Nach dem Reichsminister nahmen Vertreter der Wissenschaft das Wort. Der Generaldirektor der Staatsbibliothek, Professor D. Dr. von arnack sprach über den inneren Zusammenhang von Wissen⸗ chaft und Kultur. Die Wissenschaft känne nicht von ihrem alten Kapital leben und keine Pause in ihrer Forschungsarbeit machen. Sie beruhe auf einem gewissen Wohlstand und gedeihe nicht in einer Atmosphäre der Armnt. Der Geheime Regierungsrat, Professor Dr. Haber legte di Fortschritte dar, die unsere Wirtschaft der wissenschaftlichen Forschung verdankt. Professor Dr. von Müller ö. die ausschlaggebende Bedeutung der exakten wissenschaftlichen
—
orschung zur Bekämpfung der Volkskrankheiten. Staatsminister a. D.
r. Sch mi dt⸗Ott schilderte den bereits erfolgten Zusammenschluß der wissenschaftlichen Anstalten und. Verbände zu gemelnsamer Abwehr der Not und erbat mit eindringlichen Worten die tatkräftige Unter⸗ stützung aller Berufsstände.
In der Novembersitzung der Anthropologischen Ge⸗
e Ischaft gedachte der Bg ene der dahingeschiedenen Anatomen of. Schü 9 Berlin und Prof. Toldt-Wien in ehrenden Nach= rufen. Prof. Dr. Bon net⸗Bonn berichtete über die di lu vialen Skelette von Oberkassel bei Düsseldorf. Von prähisto⸗ xischen Menschenresten haben wir auf deutschem Boden neben dem Neandertaler (1856 bei . gefunden) den Unterkiefer von Mauer sbei Heidelberg gefunden), sodann die Ehrings⸗ dorfer Slelette bei Weimar, zu denen nunmehr die 1914 im Februar in Dberkassel bei Düffelbdorf aufgedeckten, fast vollständig er= haltenen Selette ö. ukommen. Es ist ein männliches und ein weib⸗ ch ihrer kleinen
schüben der Ciszeit, der dadur mation der Knochen, den den Ei
. bei den auf dem freien Der e esrllen Skeletten. e iegen die Dinge für ung in den Höhlen, wo wir vom gewachsenen Boden cts alle Kulturschichten wie in einer Chronik nach esen imstande sind und auch durch den eingedrungenen und Sand S aus den Vewitterungsprsdukten er oden die Höhlen , . e
lette nun si geologi die diese Tier⸗
man ation,
für die Kulturschicht bieten. Dazu kommen zwei bären, ein Zahn vom Bison, ein Eckzahn vom geben von einer roten Masse gewisse kultische Dinge deutet; noch
ferner
die Annahme der Kulturschicht des Frühmagdalsnien. Die Form
schaften und Skelett des Mannes, den enorm sichtern, die sehr breit und sehr h wie an die Cro⸗M
Stirn, die rechteckig gestalteten Augenhöhlen, die enormen beim Mann 153 Millimeter, bei der Frau 125 —130
Eßwerkzeuge, alles dies erinnert an die sälteren Typen des Di Bonnet es für die Rekonstruktion ergänzt. Wäh
kann die Frau auf etwa 25 Jahre geschätzt werden, da der sogenann
anzen dem des Mannes gegenüber graziöser erscheint, zeigt starke
nterkiefer von ungewöhnlich breiter Anlage, wenngleich der Ueber⸗ augenwulst fehlt. Beide Schädel zeichnen sich aus durch das schön ge⸗ rundete Hinterhaupt und durch ausgebildetes Kinndreieck. Die Ver⸗ tiefung der Gelenkgrube führt sie der modernen Schädelbildung näher, und an dem Frauenschädel beobachtet man eine Bildung, die auf eine besonders starke Ausbildung der dritten Stirnwindung des Hirns deuten könnte, in die Broca das Sprachzentrum legt. Die Jlähte des. Schätels sind einfach verzahnt, die Kiefer er innern an die von Cro⸗Magnon. Prof. Bonnet bezeichnet die Ske⸗ lette als „Qberkasseler Form“ des Diluvialmenschen. Die Grund⸗ risse beider Schädel decken sich vollständig, in beiden ist der gleiche Typus gewahrt. Beide Skelette haben einen gewaltigen Brustkorb und sehr starke Rippen, beide sind nach demselben Grundtyp gebaut; der sehr robuste Mann ist 172 em groß, die Frau mit ihrem gleichfalls rohusten Brustkorb, aber mit schlankem lüsselbein, erreicht nur 148 em ,. Dazu kommen starke Oberarme beim Manne, dessen rechter Ellenbogen gebrochen und geheilt ist. t das Becken des Mannes als durchaus ꝑlump zu bezeichnen, so ., der Frau 1 licher gebildet. Die Unterschenkel sind bei beiden übermäßig stark, wenngleich die Gelenkköpfe klein sind. Die Knochen des Wadenbeins sind etwa um ein Drittel dicker als wir sie bei den , Menschen finden. Wir müssen uns demnach den Mann vorstellen als einen Athleten von übermäßiger Körperkraft, mit faßförmigem Brustkorb, gestrecktem Unterarm und Unterschenkel, plumpem Becken und mit einem Kopfe, der ihm keineswegs ein adonisartiges Aussehen verlieh, zumal der Mund übergroß erschien. Die Frau muß ihm gegenüber zwar einen kräftigen Eindruck gemacht haben, doch ist sie kleiner und zierlicher gestaltet und neigt in einigen ihrer körperlichen Merkmale schon dem modernen Typus zu. Beide gehören jedoch zu sam men und geben uns eine Vorstellung von den Renntierjägern des Maagdalenien. Es erhebt sich nun die Frage, wie die Ober⸗ kasseler Menschen sich zu den andern diluvialen Rassen stellen. Der Mann von Oberkassel steht in mancher Richtung dem Neanderthaler rahe, die Frau indessen erinnert mehr an die Rasse von Combe Capelle mil ihrem schmalen Langkopf. In ihr scheint demnach Blut von dieser Rasse zu sein. Gewisse Merkmale des kassel dagegen, hesonders im Bau der Glieder, zeigen Aehnlichkeit mit dem Bau der Cro⸗Magnon⸗Rasse, auf die die Franzosen so stolz sind. Diese Ero⸗Magnons sind keine Neandertaler mehr. Die Oberkasseler Skelette sind demnach wohl zwischen die Neandertaler und die Rasse von Cro⸗Magnon einzureihen. Wie diese Umbildung aus dem Typus des Neandertalmenschen zum Menschen von Cro⸗Magnon verlaufen ist, dafür bieten uns die Funde von Pr s mo st in Mähren die beste Anschauung, so daß wir hier eine der Ober kasseler Form“ nahestehende Spezies des diluvialen Menschen vor uns haben. Ge⸗ heimrat Prof. Hans Virchow ergänzte die Ausführungen noch durch
einzelne Bemerkungen hinsichtlich des Baues der Kiefer.
Theater und Musik.
Im Opernbaunse wird morgen, Donnerstag, Mar von Schillings Mona Lisa“ unter des Komvonisten eigener Leitung, mit den Damen Kemp, Hansa, Marherr⸗Wagner. Mande und den Herren Mann, Rode als Gast, Stock, Henke, Philipp, Düttbernd und Zador besetzt, aufgeführt. Anfang 7 Uhr.
Im Schau spielhause werden morgen Die Journalisten mit Dagny Servaes als Adelheid Runeck und Anton Cdthofer als Bolz wiederholt. Anfang 7 Uhr.
Mannigfaltiges.
Sahlung des Reichsnotorfers. — Von amtlicher Seite werden durch W. T. B. die Abgabepflichtigen auf folgendes bingewiesen: Kriegsanlei ke wird auf das Reichs⸗ netopfer nur noch bis zum Ablauf dieses Jahres angenommen. Eine allgemeine Verlängerung dieser Frist ist nicht zu erwarten. Die Kriegsanleihestücke sind bei den bekannt gemachten Annahme⸗ stellen, die auch beim Finanzamt erfragt werden können, hinzugeben, Anträge auf Uebertragung von Reichsschuldbuch⸗ forderungen dagegen bei der Reichẽschuldenverwaltung (Schuld⸗ buchangelegenheit in Berlin zu stellen. In bei Fällen 1 von dem Einlieferer Vordrucke auszufüllen, die bei den
inanzämtern erhältlich sind Bei der Inzahlunggabe von Kriegsanleihen auf das Reichsnotopfer und die Kriegs- abgaben werden fällige Zinsscheine nicht angenommen. — Erneut wird auf die Vorteile der baren Vorauszahlungen des Reichs⸗ notopfers aufmerksam gemacht. Auf Zahlungen dieser Art bis zum Ende dieses Jahres wird eine Vergütung von 4 vo gewährt; für 109 4 Steuer sind mithin 96 4 zu jahlen. Mit dem Tage der Zahlung erlischt die Verpflichtung zur Verzinsung des durch die Zahlung getilgten Betrages. Je früher die Zahlung erfolgt, um so weniger Zinsen sind mithin zu entrichten. Die Zahlungen, die g6 44 oder ein Vielfaches hiervon betragen müssen, können bei den Finanzkassen oder den mit der Wahrnehmung der Geschäfte einer solchen beauftragten Kasse, den Reichsbankanstalten sowie den als Annahmestellen für bare Vorauszahlungen bestimmten öffentlichen Sparkassen und öffentlich rechtlichen Kreditanstalten erfolgen. Einzahlungen bei den Reichsbankanstalten, Sparkassen oder Kreditanstalten sind nur unter Ausfüllung eines Vordrucks zulässig, der bei diesen Stellen erhältlich ist. Die Zahlung . nur dann als vor dem Ablauf dieses Jahres erfolgt, wenn das Geld den genannten Kassen spätestens am 31. Dezember zugegangen ist. Für Beträge, die — leichgültig aus welchen Ursachen oder Gründen — erst nach diesem
ge bei den genannten Kassen eingehen, wird die Vergütung nicht ewährt. Es warte daher niemand bis zum letzten err fg — Abgabepflichtige, die nicht imstande sind, den ungefähren. Betrag ihrer Abgabenschuld zu berechnen, erhalten vom zuständigen fin mt Auskunft. Wer mehr einbezahlt, als seine Schuld beträgt. läuft keine Gefahr. Die Zuvielzahlungen werden nach Feststellung der Abgabe erstattet, und zwar die baren in bar, die in Kriegsanleihe in Kriegsanleihe⸗
ilteren
stücken; Ueberzahlungen von mehr als 300 werden mit * 256
arpfeile noch 3 die besonders wegen der geschnitzten Pferdeköpfchen die Bestätigung ö vom . len- enntier, alles um⸗ die vom Roteisenstein stammt und auf
ein Unterkiefer und Knochen vom Wolf. Alle diese nacheiszeitlichen Tiere , . er
Skelette selbst ist nicht leicht zu analysieten, da sich an ihnen Eigen⸗ Merkmale finden, die vom Neandertalmenschen bis zum modernen Menschen sich erstrecken; neben dem Augenbrauenwulst am ßen Schädeln, den enormen Ge⸗ waren und an die Neandertalrasse agnonmenschen erinnern, die nur gering breite ochbeine, F illimeter.
Dazu kommt, gleichfalls charakteristisch, die schmale Nasenöffnung, die sehr hochstehenden Unterkiefer, überhaupt die gewaltige 3 ö. uvial⸗
menschen. Da das Gebiß sehr stark abgekaut war, so hat Prof. i ächrend man für den Mann ein Alter von 50 bis 60 Jahren und darüber annehmen muß,
Beisheitszahn bei ihr noch fehlte und die Schädelnähte noch nicht ganzlich geschlossen waren; aber auch das Skelett der Frau, das im
Mannes von Ober⸗
Essen, 23. November. (B. T. B.) Auf dem Kongreß per christlichen Gewerkichaften wurde eine ni. Ischließ ung. gefaßt, die die Schaffung eines e inbeitlichen Arbeitsrechts fordert und verlangt, daß zur Lösung der gesetz. eberischen Aufgaben auf diesem Gebiet die christlichen . erangezogen werden. Einem Antrage Behm, der die Umgestaltum des Heimarbeitergesetzes und die reichsgesetzliche Krankenversicherunj der Hausgewerbetrelbenden im Rahmen, der Reichsversicherung. ordnung fordert, wurde einstimmig zugestimmt. Cine di Sicherung des Existenzminimums für die Staatz, beam ten fordernde Entschließung, für die sich der Ministe Stegerwald aussprach, wurde einstimmig angenommen. An Grund eines Referats des Verhandsvorsitzenden Otto⸗Düsseldorf übe die e , des Nachwuchses in den Betrieben und Gewert schaften wurde eine Entschließung einstimmig gefaßt, die di e, . der gewerblichen und fachlichen Ausbildung des Lehr, ingsnachwuchses und seine Eingliederung in christlich Gewerkschaftsleben fordert. Angenommen wurden ferner Em, schließungen über die Schaffung ausreichender Aus. und Fort, bildungsmöglichkeiten für die weibliche Jugend, die Net wendigkeit alsbaldiger Einbringung eines Hausangestellten, gesetzes, die Förderung der staatsbürgerlichen und Fach. ausbildung der Landjugend und ein mit der Bewertung der Handarbeit und der im gewerkschaftlichen Rahmen zu folgenden Lohnpolitik Ri beer en n, Antrag In busch. — In einer am lusse der Vormittagssitzung abge ebenen Erklärung wies Vorsitzende des baherischa andtages, König sbaur, die Gerüchte über ange, liche ö im bayerischen Volk aufs schärfste zurück. Weder das bayerische Volk, noch der bar rische Landtag, noch die Regierung dächten daran, die Einheit Reiches anzutasten; Bayern halte es nicht nur für seine Pflis sondern für sein eigenes Interesse, auch in der Zeit der Not Einbeit des Reiches unbedingt zu verteidigen. Verlangt werde müsse 6 daß das staatliche Eigenl der einzelnen Lande nicht unterbunden werde.
Beuthen, 23. November. (W. T B.) Unter dem dringenden Verdacht der Ermordung Kup kas ist ein gewiser ,, Mier czękt aus Scharley, der im Hotel Tomniz
e ist, von der Abstimmungspolizei festg en om men und dem hiesigen Gerichtsgefängnis eingeliefert worden.
Worm s, 23. November. (W. T. B.) Heute früh über fuhr der von Frankental kommende Personenzug am Bahn. übergang Fran kentaler Straße ein Fu hrwerk. Die Schranken des Bahnüberganges waren offen. Zwei Perxsonen k ö J. . 7 vorgefundenen
apieren dũ er eine der 5 ühlenbesitzer Doerr aus Lambsheim sein. .
Am sterdam, 2. November. (W. T. B.) Die Times meldet aus SLondon, daß der Internationale Gewerk. schaftsbun zum Nachfolger von Appleton, der gestn zurücgetreten ist, den bekannten englischen Eisenbahnerfüßter Thomas J des Internationalen Gewerk. schaftabundes ¶ wãhlte. den Beratungen nehmen wü; 15 i ge. 13 französische, 12 deutsche, io belgische, 6 Ee. lãndische, d italienische. 5 norwegische, 4 schwedische, 4 dãni ce, 4 tschecho Ilowakische . lutemn nr che, 2 spanische. J schweizerische
und 1 lanazischer Vertreter. Jou wird über die Währungs Merteng über die Verteilung der Rohstoffe, Oudegeest über di Sozialisierung und Fimmen über die internationale Lage und di Stellung des Internationalen Gewerkschaftsbundes sprechen. — Einer Reutermeldung zufolge forderte Th omas in einer Rede, daß der Kongreß versuchen möge, eine gerechte Verteilung der Rohstoßffe nd eine Stabilisierung der Währungen sicherzustellen.
Aerosnantisches Observatori nm. Lindenberg, Kr. Beeskow. 25. November 1920. — Pilotballonaufstieg von 3 p bis 3p.
— — Relative Wind Feuchtig⸗ Gesch win keit Richtung Er n. ter
Seehõhe
2. Temperatur O0 oben unten
mm 9
C S * 0 , = Do C &
(Gortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Theater.
. (Unter den Linden.) Donnerstag: 209. Danet⸗
bezugsvorstellung. Mona Lisa. Anfang 7 Uhr.
3 tes. Licht. — Silhouetten. — Bajazzi. An janz t.
Schauspi (Am Gendarmenmarkt.) Donnerst.: 215. Dauer bezugsvorstellung. Die Journalisten. Anfang? Uhr. Freitag: König Richard der Dritte. Anfang 7 Uhr.
Samiliennachrichten.
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Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyr o l. Charlottenbu
erantortlic fie den Aue g teil. De Toft ge ze Geschaftestele chnungsrat engering in Berlin
Verlag der Geschäftsstelle (Mengering in Berlin
Druck der Norkdentschen Buchdrucherei ud Verl K
Vier Beilagen
umd Erste und Zweite Zentral ⸗Handelsregister⸗Beilage.
Nr. 267. Nichtamlliches.
Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)
Denutscher Reichstag. 32. Sitzung vom 19. November 192. Nachtrag.
Die Rede, die bei der Besprechung der Inter⸗ pellation der Sozialdemokraten im fas ö . K in Erwiderung auf Ausführ r Abgg. Höllein . Soz. J.), Scheidemann (Soz.), ** von Westarp (D. Nat.) und
Dr. Breitscheid (Unabh. Soz.) der Reichsminister der Finanzen
Dr. Wir ih gehalten hat, hatte folgenden Wortlaut:
Reichsfinanzminister Dr. Wirth: Die Rechte begrüßt es mit um Gottes Willen“, wenn ich hierher trete. Ich danke dafũt.
Meine Damen und Herren! Der Herr Abgeordnete Breitscheid hat mit sehr temperamentvollen Worten bemängelt, daß ich keine Aus⸗ führungen hinsichtlich der Namen in der Angelegenheit der Banken Schmidt, Chons, Sinner, Borchardt usw. gemacht habe. Ich habe mit Absicht keine Namen genannt Guruf von der U. Soz.: Deswegen tadeln wir es jah, und ich will Ihnen gleich sagen, warum. Ich babe heute folgende Notiz bekommen:
ö. Der Oberstaatsanwalt glaubt, nach soeben eingegangener Mit⸗ teilung, davor warnen zu müssen, in der Sache Schmidt, Chons, Sinner einen Namen zu nennen, da die Schuldfrage bisher in keiner Weise geklärt sei.
(Hört, Hört! rechts) Sie sehen also, meine Herren, daß ich zweck—
mäßig und pflichtmäßig gehandelt habe. Ich bin nicht in der Lage,
Namen zu nennen, da es sonst heißen könnte, man hätte Menschen
unnötigerweise dem Verdacht ausgesetzt.
In einem Falle habe ich eine Ausnahme gemacht. Auf die Frage des Herrn Abgeordneten Müller (Franken), wie es mit Dr. Spiro stehe, hohe ich geantwortet und mitgeteilt, daß dieser Mann in Haft sei; das habe ich deshalb getan, weil es hier meines Erachtens geglückt ift, einen der gefährlichsten Schieber, die wir in Deutschland über- haupt haben, zu fassen. Er hat nicht nur in Hamburg vier falsche Konten geführt, wie wir bereits zweifelsfrei nachgewiesen haben, dem Mann ist auch cbgenommen worden ein Perlenhalsband im Werte von 1 Million, das er nicht zum Notopfer angemeldet hat. (Hört! Hörth Sie sehen also, daß ich berechtigt war, in diesem Fall den Namen zu nennen.
Ich bin verpflichtet, dem Herrn Abgeordneten Höllein noch auf seine Frage zu antworten, inwieweit die kaiserliche Familie, ins⸗ ksondere der Kaiser selbst, belaftet ist. Ich darf dem Herrn Abgeord⸗ neten Höllein, wie auch dem Herrn Abgeordneten Breitscheid erwidern, daß die meisten ihrer Anfragen im preußischen Abgeordnetenhause zu stellen sind, also hier zustãndigerweise nicht beantwortet werden können. Ich kann aber folgendes mitteilen — ich habe mir das wörtlich auf⸗ geschrieben, um nicht etwa im Ausdruck fehlzugeben — Es ist richtig, daß mit Genehmigung des preußischen Finanzministers (hört! Hört! rechts Möbel und Hausrat aus dem Privateigentum des früheren deutschen Kaisers nach Holland ausgeführt worden sind. Nun kommt bei der zollamtlichen Ausgangsabfertigung die Zuständigkeit des Finanz · ministers des Reiches. Dieses Mobiliar ist, wie dies allgemein ge⸗ schieht, geprüft worden, ob Gegenstände mit zur Ausfuhr gelangen, bezüglich deren eine Ausfuhrgenehmigung nicht vorlag. Die nach dieser Richtung hin vorgenommenen Prüfungen haben in keinem Fall be⸗ lastendes Material ergeben. (Lebhafte Rufe rechts: Hört! Hört) Ich teile pflichtgemäß das mit, was in meinem Amt über diese Dinge bekannt ist; dazu bin ich verpflichtet.
Meine Damen und Herren, nun war ich auf das höchste über⸗ rascht, daß vorhin der Abgeordnete Graf Westarp in meinen Aus⸗ führungen Bemerkungen gefunden hat, die ihm Anlaß zu einer in der Form gewiß milden, in der Sache aber sehr scharfen Kritik ge— geben haben. Ich habe die Erregung der Herren von rechts bei meinen Ausführungen nicht verstanden. Ich stelle fest, daß ich in meinen Ausführungen Mitglieder des Hauses Hohenzollern mit Namen nicht gencnnt, daß ich über die kronprinzliche Familie Mitteilungen überhaupt nicht gemacht habe. (Zurufe rechts) — Nein, das ist ein Irrtum cuf Ihrer Seite. — Ich darf Ihnen deshalb aus dem steno⸗ graphischen Bericht den Satz vorlesen. Mitteilungen über die kron⸗ prinzliche Familie hat ganz allein der Herr Abgeordnete Kahl ge⸗ macht. (Hört, hört! bei den Sozialdemokraten) Der Herr Abge⸗ ordnete Kahl hat mitgeteilt, daß Grußer, wenn ich ihn recht ver⸗ standen habe, einen Brief überbracht hat. Das habe ich als Tatfache aufgegriffen, weil mir das fehr notwendig erscheint, und ich habe in meinen Ausführungen gesagt: .
Aber das war ich verpflichtet, festzustellen, daß es uns eigentümlich berührt, was auch der Herr Abgeordnete Kahl selbst sestgestellt hat, daß fürstliche Personen — er, der Herr Abgeordnete Kahl hat ja die kronprinzliche Familie selber genannt, nicht ich den Herrn Grußer als Briefträger benutzt haben. .
Das war das einzige, was ich mitgeteilt habe. Ich kann deshalb
nicht verstehen, baß die Herren dort drüben, wie mir mitgeteilt worden
ist, wieder, was schon wiederholt geschehen ist, sich in persõnlich kränkenden Bemerkungen und Zurufen über mich ausgelassen haben.
Abg. Henke: Sie sind kein Preuße! Ist das nicht genügend?) 2 Es
gibt auch gemütliche Leute unter den Preußen, nicht wahr? (Heiter ·
keit) Ich stelle das nur fest. Ich erwidere aber das. was vorhin
geschehen ist, nicht; ich habe dazu gar keinen Anlaß. Ich stelle nur
fest, daß es unverantwortlich ist, wie es von der rechten Seite wieder · holt geschieht, wenn ich hier am Regierungstisch, ohne daß ich Anlaß dazu geboten habe, dauernd mit beschimpfenden Kränkungen belegt werde. ( Zustimmung bei den Regierunggparteien) Ich stelle aber auch fest, daß das, was in ber letzten Zeit geschehen ist, durch die Mitteilungen ausgemerzt war, die mir von führenden Herren dort gemacht worden sind. Ich bedauere aufrichtig. daß heute wieder der⸗ artige Kränkungen vorgekommen sind. Ich habe die Ausführungen.
die ich heute mittag bier gemacht habe, in aller Sorgfalt überlegt.
Ss wer kein Wort darin enthalten, das geeignet wäre, irgend jemand
—
Berlin, Mittwoch, den 24. November
zu kranken. (Sehr richtig! bei den Deutschen Demokraten und im Zentrum)
Meine Damen und Herren, die Ausführungen, die vom Herrn Abgeordneten Dr. Breitscheid gemacht worden sind, berühren meines Grachtens insbesondere den preußischen Herrn Justizminister. Und es war nach meiner Auffassung fehlerhaft, den Herrn Reichsjustiz= minister in diesem Fall zu zitieren. Meine Damen und Herren, die Untersuchungen sind im Gange. Ich warte ab. Ich sage aber noch etwas mehr zu. (Zuruf links) — Wenn wir lange warten müssen, Herr Abgeordneter, so dürfen Sie überzeugt sein, daß das Reichsfinanzmin isterium nicht nur etwa nach einem Jahre, sondern möglichst bald den preußischen Herrn Justizminister ersuchen wird, darauf hinzuwirken, daß die Untersuchung rasch und daß sie streng gefũhrt und möglichst bald zu einem Abschluß gebracht werde. (Zuruf links: Wenn Sie Finanzminister bleiben) .
B. Sitzung vom B. November 1920, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbũros des Vereins deutscher Zeitungsverleger ).)
Auf der Tagesordnung stehen zunächst Anfragen.
Eine Anfrage der Abg. Frau Dr. Lüders (Dem.) betreffs des Entwurfs zu einem neuen Strafgesetzbuch kann nicht zur Verlesung gelangen, weil die Anfragestellerin nicht anwesend in? Prãäsident Töbe bemerkt, daß diese Anfrage schon zum vierten Male auf der . steht, daß ein Regierungsvertreter zur Beant⸗ wortung onmesend ist, daß aber die Anfrage wegen der Abwesenheit der Anfragestellerin noch niemals hat erledigt werden können.
Abg. Frhr. von Lersner (D. Vp.) fragt an, welche Schritte die Reichsregierung unternommen hat, um das schwere Los der noch in Frankreich Avignon zurückgehaltenen deutschen Kriegsgefangenen zu erleichtern und ihre Frei⸗ lasug. n bewirken. .
Neichskommissar Stücklen: Die deutsche Regierung hat wiederholt der französischen Regierung gegenüber die Rechtsauffassung vertreten, daß auch die Kriegs- und Zivilgefangenen, die sich wegen anderer als disziplinärer Vergehen in Untersuchungs oder Straf⸗ haft befinden, bedingungslos beimzusenden seien. Die fran zösische Regierung antwortete abschlägig. Rach der Ratifikation des Frie= densbertrages und dem Abtransport der großen Masse Ende März 1920 trat durch eine Zusammenziehung der gerichtlich bestraften deutschen Kriegsgefangenen im Spezialdepot Avignon klar in Er⸗ scheinung, daß Frankreich zunächst nicht gewillt sei, auf sein Recht aus Artikel A9 des Friedensbertrags zu verzichten. Der Vorsitzende des Hauptausschusses für Kriegsgefangene bei der deutschen Friedens delegation in Paris, Oberstleutnant Draudt, wies am 7. Mai 1920 im französischen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten unter Betonung des ungeheuren seelischen Leidens unter den Zurückgehaltenen in ernstefter Weise auf die Notwendigkeit einer alsbaldigen Heim⸗ schaffung der Avignonleute hin. Französischerseits wurde erwidert, daß die Frage der Begnadigung der kriegsgerichtlich bestraften Deut⸗ schen geprüft werde. Seitens der deutschen Regierung ist nichts unversucht gelassen, um die Zurückgehaltenen der Heimat wieder zuzuführen. Die Zahl der Kriegsgefangenen in und um Avignon betrug im Winter 1919/20 zunächst nur ginige achtzig, sie wuchs dann auf über 400, um zurzeit durch Entlassungen auf etwa 259 herab— zufinken. Für das leibliche Wohl der Deutschen ist von deutscher Seite mit allen Mitteln gesorgt worden. Bis zum 1. Mai 1920 wurden Avignon und die von diesem Depot abhängigen Arbeitsstellen gelmäßig don dem Delegierten des dänischen Roten Kreuzes in Paris, 66 Rosting, besucht, der in hervorragender Weise sich um unsere Landsleute dort bemühte. Mit Erlaubnis der französischen Regierung besuchte ein deutscher Vertreter der Hauptkommission vom 2. bis 14. Juli Avignon. Dieser Besuch wirkte wohltuend auf die Stimmung der Zurückgehaltenen und beseitigte mancherlei Mißstände. ichn sant aber die Stimmung in Avignon und wuchsen die
lagen in beruruhigendem Maße. Dberstleutnant Draudt ist soeben
von einem weiteren Besuch zurückgekehrt, wobei er sämtliche deutsche
Gefangene gesprochen hat. Er hat sofort im französischen Ministecium für auswartige Angelegenheiten seine Eindrücke geschildert, daß er die Empfindung habe, von dem Lager eines Schwerkranken zu kommen. Der ; zu dem unhaltbaren Zustand sei in der allgemeinen Mentalität der Kriegsgefangenen und in den un sagbaren seelischen Qualen der Zurückgehaltenen gegeben. Es sei als erwiesen anzu⸗ nehmen, daß bei der Mehrzahl der Fälle in Wwignon von einem verbrecherischen Willen nicht gesprochen werden kann. Die meisten Straftaten erklärten sich aus der besonderen Geistesverfassung und der Not der Kriegsgefangenen. Es befinden sich noch einige 50 Kriegs- gefangene in dem Spezialdepot Avignon, ungefähr 150 in dem Arbeitslager Quers und einige in dem Arbeitslager Agay, und weitere Lager in Frankreich und Kolonien bestehen nicht. Die Arbeitslager Pouzillah und Mornas⸗-Liman sind am 10. Nobember d. J. auf⸗ geboben worden. An beiden letzten Stellen sind unzweifelhaft durch Gigenmãchtigkeit französischer nachgeordneter Stellen schwere Miß griffe vorgekommen, wogegen deutscherseits ernstester Protest eingelegt worden ist. Augenblicklich ist in der seelischen Verfassung der Kriegs ⸗ gefangenen eine leichte Besserung eingetreten. Der deutsche Ver⸗ kreter hat jedoch die Franzosen darauf hingewiesen, 86 man sich keiner 3 ung darüber hingeben dürfe, daß diese Besserung nur eine vorübergehende sein könne. Auch wurde zu erkennen gegehen, daß die Verhältnisse in Avignon der Verbesserung bedürfen. Die EGrnährungsberhältnisse genügen nicht, Beleuchtung und Heizung sind unzureichend, es fehlt an Sitzgelegenheiten und Tischen, die Schlaf⸗ einrichtungen sind für die Jahreszeit nicht genügend. Die materiellen Verhältnisse in Duers und Agay sind augenblicklich ausreichend. In Duers, woher viele Klagen über den französischen Lagerkommandanten Sctobon kamen, hat sich das Verhältnis zurzeit gebessert. Die Ge⸗ fangenen in Quers haben nach dem Besuch des deutschen Vertreters im Juli einen deutschen Lagerältesten erhalten, den, Schullehrer Rieger aus Schlesien, der eine befriedigende Atmosphäre geschaffen hat. In Quers und Agay wurden Oberstleutnant Draudt über die augenblicklichen Verhältnisse keine ernsten Klagen vꝑorgebracht. Der
umheitsjustand ist befriedigend, und nur die Eintönigkeit des EGffens in Agay wird beanstandet. Abhilfe wurde zugesagt. Der deutsche Vertreter hat aber im französischen Ministerium in feier⸗ lichem Ernst darauf hingewiesen, daß die seelische Spannkraft der Kriegsgefangenen auch in den beiden Arbeitslagern nicht mehr bor⸗ handen und eine Heilung nur durch Heimschaffung möglich sei. Der
4 . hat den Gefangenen von Ende Oktober 1919 bis 3 35 659 Frank aus Reichsmitteln zu Unterstützungszwecken zu-⸗ gewiesen; fie haben das Geld erhglten. Außerdem gingen ihnen Sondergeldspenden aus Rote Kreuz⸗Mitteln und von privater Seite in erhebli Höhe zu. An Bekleidungsstücken, . und 8 Jigarren und Zigaretten sind mehrfach um angreiche aus Reichsmitteln bestrittene Sendun gen, darunter, über siebzig= a, Zigarren und Zigaretten von der Hauptkommission in Paris nack Avignon überwiesen morden. In, den ersten Nobembertagen wurde vom Hauptausschuß eine vollständige Wãäschenenausrüstung für jeden Mann, ein warmes Hemd, eine Unterhose, ein Paar Strümpfe,
Mit Ausnahme der Reden der Herren Minister, die im Wortlaute wi en werden.
(oldungsg
19290
eine Wolldecke übersandt. Die Sachen sind den Kriegs; . bereits J . Die Kosten von üher 17 090 Frank wurden aus Reichsmitteln khtritten Lesestoff, Musikinstrumente und sonstige Bedürfnisse sind gleichfalls dort eingegangen, ebenso TLiebesgaben aus privaten Spenden. Die deutsche Regierung und hre Berfretung in Paris bemühen sich auf das angestrengteste, die imfendung herbeizuführen. Die Fürsorge für die letzte schwere ö t durch üg sachgemäß organisiert. Oberstleutnant Draudt Fat jetzt erneut mit allem Nachdruck darauf hingewiesen, daß die Zurückkalt ing der Gefangenen vom Standyunkt der Menschlichkeit Unhaltbar sei Wir geben die Hoffnung nicht auf, daß rankreich diesem feierlichen r f Gehör schenkt und das Problem rf. un⸗ verzüaliche Heimschaffung endlich seine ösung findet. (Beifall.
Auf eine Frage des Abg. Kunert CM. Soz ) wird die alsbaldige Vorlegung eines Gesetzentwurfs zur Sicherung des Existenz-⸗ ern m ms der nn teren und mittleren Beamten in Aussicht gestellt. . .
. eine weitere Frage des Abg. Kunert wird, erklärt, daß beim Reichsnoto . die Kuslandsdent ichen be— sondere Berücksichtigung erfahren, die einiãhrige Frist für die Rückkehr in das Ausland sei um ein weiteres Jahr ver⸗
längert worden. . na gg r n, fragt Abg. Kunert M. Soz) nach der Mehr⸗ belieferung der rauereien mit Getreide. Ein
ö i rtrcter erklärt, daß diese Mehrbelieferung auf 9e 6 en gern des i . erfolge, die dadurch dem Schwnapskonfum entgegenwirken wollte. Die Belieferung Lei aber noch nicht, wie vom Reichstag gefordert, auf 30 Prozent des Friedens⸗ bedarfes erhöht, sie habe bisher etwa 15 Pr o zen t erreicht.
Eine Interpellation der weiblichen Abgeordneten aller Parteien auf Vorlegung eines Reich sjuge nd wohl⸗ fahrtsgesetzes wird nach einer Erklärung des Staats⸗ sekretärs Schulz erst nach dem 29. November be⸗ antwortet werden; eine Interpellation der Deutsch⸗ nationalen über die bolschewistischen Vorgänge in rus sischen Kriegsgefangenen und a,,, lagern in Beutschland. wird, wie. Vizekanzler Dr. Heinze erklärt, in der geschäftsordnungsmäßigen Frist be⸗ antwortet werden. . 3.
Die Privatstrafverfolgung der bgeordneken Isen⸗ mann . Bulle D. Nat.), Lü bbring (Soz.) und Kempkes (D. Vp) wird nicht genehmigt.
Drei Entwürfe, betreffend Aenderungen des Be⸗ esetzes, Ausführungsbestimmungen zum Befoldungsgefetz und Sicherung einer einheitlichen Regelung der Beamtenbesoldung, werden dem Hauptaus sch u ß überwiesen.
ö überden Erlaß von Ver⸗ ordnungen für die 3m 4 der Uebergangs-⸗ wirtschaft, der die bisher fehlenden Strafbestimmungen bei Uebertretumgen und eine Hinausschiebung des Außerkrajt⸗ tretens der geltenden Bestimmungen bis zum J. April 1921 vorsieht, wird einem neu zu bildenden dauernden Recht s⸗ aus schuß von 28 Mitgliedern überwiesen.
Ein Antrag des Abg. Aderhold (Uu. Soz.), betreffend Außerkraftsetzung der von der bayerischen Regierung auf Grund des Artikels 43 Abs. 2 für Bayern getroffenen Maßnahmen, wird am kommenden Freitag in Ver⸗ bindung mit der Interpellation, betreffend den Elektrizitäts⸗ streik, beraten werden. ö
Schließlich wird eine Vorlage über Verschärfung der Strafen gegen den Schleich handel, Preistreiberei ünd verbotene Ausfuhr lebenswichtiger Gegenstände in Verbindung mit einem denselben Gegenstand betreffenden Antrag des Ab⸗ geordneten Dr. Gildemeister (D. Vp) dem Rechtsaus⸗ sch u ß überwiesen.
Damit ist die Tagesordnung erledigt.
Nächste Sitzung Mitt woch, 1 Uhr. Zweite Lesung des Etats GFriedensvertragsetan.
Schluß 21 Uhr.
Preußische Landes versammlung.
177. Sitzung vom 2B. November, Nachmittags 2 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsberleger *).)
Am Ministertisch: die Staatsminister Dr. am Zehn⸗ hoff und Lũdem ann.
Vizepräsident Dr. Porsch eröffnet die Sitzung 2 Uhr 25 Minuten. .
Der Gesetzentwurf über eine erhöhte Anrech⸗ nung der von den Staatsbeamten und Volksschullehrpersonen während des Krieges zurückgelegten Dien st⸗ zeit wird in zweiter und dritter Beratung auf Antrag des Hauptausschusses unverändert angenommen.
Es folgt die erste Beratung einer Novelle zum Gesetz über die Erhebung von Kirchen steuern in den katholischen Kirchengemeinden. . .
Ein Regierungsvertreter weist darauf hin, daß die Nobelle lediglich den auf dem staatlichen Steuergebiete eingetretenen Veränderungen Rechnung trägt.
Abg. Sud wig (. So): Wir lehnen die Vorlage ab nicht aus Abneigung gegen die katholische Bevölkerung, sondern weil wir den Staat nicht zum Steuererekutor der Kirche machen wollen.
Die Vorlage geht an einen Ausschu ß. .
Es folgt die zweite Beratung des Gesetzentwurfs über die Einjührung einer Altersgrenze für Beamte.
Der Hauptausschuß will die Zwangspensionierung, die nach der Vorlage bei unmittelbaren Staatsbeamten mit dem 65. Lebensjahre eintreten soll, bei Lehrern an den 6 Hochschulen erst mit dem 68. Lebensjahre vorschreiben, also an derselben Alters⸗ grenze, die die Vorlage den richterlichen Beamten setzt.
Abg. Wei ssermel (D. Nat) beantragt, die Vorlage an den . zurückzuweisen. Einmal fehle es noch an der notwendigen Klarheit über die Rechtsstellung der Mitglieder des Oberverwaltungs⸗« gerichts. Weiter seien nachträglich noch Petitionen von Beamten zin gegangen, die in den Bestimmuüngen des Gesetzes insoweit eine aizßer ordentliche Härte erblicken, als sie nicht in der Lage seien, kurzerhand ihren Wohnsitz zu wechseln, sobald die Zwangspensionierung eintrete.
Abg. Freymuth Soz ) heantragt im Gegensatz zum Vor- redner, die Vorlage morgen an erster Stelle weiterzuberaten; die Zeit
. Mi Ausnahme der Reden der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben werden.