m, mem mmm mmm x * — . / ö 3 — . . = . ‚ — = . ö ——— K E * 2 21 2 2 * . 3 ö = 8 * . . * 1 ö ** 1 28232 ; — 2 ꝛ . . 88 . 2 r.. — , k ö . k — . 2 — 28 * 8 8 * 2
Helsing fors, 3. Dezember. (B. T. S) Petersburger Blätter veröffentlichen Schilderungen über die Ernährungs⸗ schwierigkeiten in St. Petersburg und Mos kau. In den Speisehäusern wird den Gästen nur noch eine Pflanzen suppe eboten. Anläßlich der kritischen Ernährungslage in diesen Städten 6 Lenin Befehl erteilt, daß neue Mehlsendungen abgehen. In Mos kau ist die Sage sobedrohlich, daß der Stadtrat auf eigene Faust beschlossen hat, die noch vorhandenen geringen Vorräte * an die Bevölkerung zu verteilen. Der Stadtrat wurde des—⸗ halb von der Sowjetregierung in den Anklagezustand versetzt.
Sandel und Gewerbe.
— Die Elektreolytkupfernotier ung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Meldung des „W. T. B.“ vom 3. d. M. auf 2215 4 für 100 kg.
— In der vorgestrigen außerordentichen Generalversammlung der Farbenfabriken vorm. Friedr. Baver. C Co., Teverkusen bei Köln a. Rhein, der 48 Aktionäre mit 227772 Stimmen anwohnten, wurden die Anträge des Vorstands und des Aufsichtsrats genehmigt. Der Vorstand wurde ermächtigt, die zwischen den Firmen des Anilinkonzerns bestehende Interefsfen⸗ gemeinschaft bis zum 31. Dezember 1999 zu verlängern. In die Gesellschaftssatzung wurde die Bestimmung aufgenommen, daß zur Kündigung der Interessengemeinschaft die Genehmigung der General⸗ versammlung erforderlich ist. Der Zustimmungsbeschluß soll einer Mehrheit von / des bei der Beschlußfassung vertretenen Grund⸗ Kapitals bedürfen. Dieselbe Mehrheit soll für den Beschluß erforder⸗ lich sein, der die Abänderung dieser Bestimmung betrifft. Der Vor⸗ stand wurde ferner ermächtigt, mit den übrigen Firmen der Inter⸗ essengemeinschaft eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu gründen mit einem Gesellschafts—⸗ kapital von 500900009 4. An der Gesellschaft sollen die Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer Co. in Leverkusen bei Köln a. Rhein mit einem Stammkapital von 125995009 4 be⸗ teiligt sein. Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung soll die von der Badischen Anilin⸗ u. Soda⸗Fabrik. Ludwigshafen a. Rhein, in Orpau und Merseburg errichteten Stickstoffabriken käuflich erwerben. Der Vorstand wurde beauftragt, das Erforderliche zur Durchführung der Beschlüsse zu veranlassen. Zur Begründung der Anträge wurde ausgeführt, daß die Ammoniakfabriken der Badischen Anilin⸗ u. Soda⸗ Fabrik. zu einem nicht., unerheblichen Teil mit Mitteln der Interessengemeinschaft erbaut worden seien. Um die wirt— schaftlichen Verhältnisse klar in die Erscheinung treten zu lassen und ihre eigene Bilanz von den Anlagewerten der Ammoniakfabriken zu entlasten. habe sich die Badische Anilin-⸗ u. Soda⸗Fabrik bereit erklärt., die Stickstoffabriken in den Bilanzen der Interessen— gemeinschaftsfirmen aufzuteilen. Zu diesem Zweck soll die besondere Gesellschaft unter der Firma Ammoniakwerke Merseburg⸗Oppau, G. m. b. H. gegründet werden. Das Kapital von 500 000 000 4A soll von den Firmen der Interessengemeinschaft im Verhältnis ihrer Anteile gezeichnet und bar eingezahlt werden. Die Verlängerung der Interessengemeinschaft über den 31. Dezember 1965 bis 31. Dezember 1999 sei erforderlich, um durch stärkste Konzentration ihrer Kräfte, durch systematische Arbeitsteilung auf den Fabrikationsgebieten und durch engste Zusammenfassung ihrer Einkaufs-, Verkaufs⸗ und Ver— waltungsorganisationen ihre Konkurrenzfähigkeit zu festigen.
— Nach dem Geschästsbericht der Elite werke Aktien gesellschaft Brand-Erbisdorf über das Geschäftsjahr dom 1. Oktober 1919 bis 39. September 1920 brachte das abgelaufene Geschäftsjahr der Gesellichut eine erhebliche Umsatzsteigerung, die nicht nur auf allgemeine Wertsteigerung, sondern auch auf die gute Nachfrage nach ihren Fabrikaten zurückzuführen war. Die Verwaltung sah sich wiederholt vor Entschlässe von einschneidender Wichtigkeit gestellt, um auch finanziell den Anforderungen der Zeitverhältnisse Nechnung zu tragen. Aus diesem Grunde wurde eine Obligations⸗ anleihe von 2 Millionen Mark aufgenommen; außerdem ist das Aktienkapital zunächst um 2 Millionen Mark, dann um weitere 4 Millionen Mark erhöht worden, so daß es am 30. September 1926 einen Stand von 8 Millionen erreichte. Eine weitere Erhöhung um 8 Millionen auf 16 Millionen Mark wurde der Generalversammlung vorgeschlagen. Die Beteiligung bei der Elitewagen⸗Aktiengesellschaft in Berlin hat ein Erträgnis von 8 vo gebracht. Für das am 30. September 1920 abgeschlossene Geschäftsjahr dieser Gesellschaft werden vom 29. v. M. 25 v verteilt, welche im neuen Geschäfts⸗ jahr zur Verrechnung kommen. Sämtliche Betriebe sind gut be— schäftigt; die Gesellschaft ist mit reichlichen Aufträgen in das neue Geschäftsjahr eingetreten. Die Bilanz ergibt einen Ueberschuß von 1 227316 16. Davon entfallen auf Gewinnanteile 242 500 4K, 2 vo auf M 500 000 Vorzugsaktien — 10 000 tn, 20 vH Dividende auf 4 Millionen alte Aktien — So⸗ 000 4AÆ, 10 po Dividende auf 4 Millionen junge Aktien — 400 000 44. Der Rest von 75 316 . 4 wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Die außerordentliche Generalversammlung der FKammgarn⸗ spinnerei Meerane, Meerane i. S.,, genehmigte laut Meldung des. W. T. B. die vorgeschlagene Kapitalerhöhung um 1375000 4 Stammaktien auf 4000 000 4. Die Attien werden von dem Bankhause J. Dreyfuß & Co., Berlin-Frank— furt a. M., namens eines Kensortiums übernommen und zum Ueber— nahmekurs von 100 v zur Hälfte den ersten Zeichnern, zur anderen . den gegenwärtigen Ationären, und zwar im Verhältnis von
1, zum Bezuge angeboten.
Bericht von Gebr. Gause, Berlin, den Zeit vom 6. bis 12. De⸗ Die Qualität war diesmal
Fett waren. 3. Dezember 1929. Butter: In der zember werden 80 gr Butter verteilt. . etwas besser, doch wurde über die späte Zuteilung geklagt. Margarine: Die Zufuhren waren gut und reich⸗ Lich. Wenn von einigen Seiten über langsame Lieferung geklagt wird, so muß es hn den Fabriken liegen, denn die Ein fuhr⸗ bewilligung en werden schneilstens erteilt. Die Preise sind unverändert. — Schmalz: Der Markt verkehrte in ruhiger Haltung, jedech machte sich zunehmender Bedarf bemerkbar. Die Preise blieben bei festerer Haltung ziemlich unverändert. Die heutigen Notierungen sind für raffiniertes Schmalz Tierces 1943 A, Firkin 20 A, Berliner Bratenschmalz 20,50 4.
Daag, 3. Dezember. (W. T. B. Aus London wird gemeldet, daß die Preisbeschränkungen für die englische Kohlen- aus fuhr aufgehoben worden sind. Der augenscheinliche Grund hierfür ist der, daß Frankreich in letzter Zeit mit Kohleneinkäusen in England sehr zurückgehalten hat, da es von Deutschland in strikter Ausführung des Spaa⸗Abkommens so reichliche Kohlenlieferungen erhält Bemerkenswert ist anch das starke Sinken der Warenpreise in England, während gleichzeitig in Deutschland die Preise immer höher klettern. Die Inderziffer der Großhandelspreise für November ist 257,7, d. h. 32,4 Punkte unter der des vorigen Monats. Die Baumwoll- und Wollpreise sind um 30 vn, Metalle um 16 bis 34 vH gefallen; auch die Lebensmittel sind billiger geworden.
London, 2. Dezember. (W. T. B.) Ausweis der Bank von
ö Gesamtrücklage 12 959 9090 (Abn. gegen die Vorwoche 1635 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 130 4582 (Zun. 2 517 006)
Pfd. Sterl, Barvorrat 124 991 0900 (Zun. S78 06065) Pfd. Ster.
Wechselbestand 75 Zo3 000 (Zun. L 156 006) Pfd. Sterl., Guthaben der Privaten 142 6895 000 (Jun. 37 370 000 Pfd. Ster, Guthaben des Staates 21 65l 099 (un. 3 662 000) Pfd. Sterl., Notenreserve 11135 0900 (Abn. 1 680 600) Pfd. Ster, Regierungssicherheiten 93 896 000 (3un. 41 495 000) Pfd. Sterl. — Verhältnis der Rück⸗ 6 zu den Verpflichtungen 7,90 gegen 11,83 vn in der Vorwoche. C 12, Hs Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahres 32 Millionen mehr.
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 2. Dezember 1920.
Nuhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen
ö,, — Nicht gestellt. 3. Beladen zurück⸗
geliefert. —
Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.
Frankfurt a. M., 3. Dezember. (W. T B.) Die Abend⸗ börse zeigte bei ruhigem Verkehr befestigte Haltung, die befonders bei Industriegktien zun Ausdruck kam. Ünter den chemischen Werten wurden Scheideanstalt auf Rückläufe mit 840 höher. Auch Holz verkohlung blieben bei 597 weiter gefragt. Höchster Farbwerke notierten 424, Th. Goldschmidt 533. Von den Elektropapieren waren Bergmann mit 267 erholt. Deutsch⸗Uebersee ging auf 85 zurück. Voigt u. Häffner waren 330, Maschinenfabrikaktien wurden bei regeren Zmsäͤtzen zum Teil 5 —10 vo höher bezahlt. Beck u. Henkel notierten II3, Vokorny u. Wittekind auf 475. Daimler waren mit 254 behauptet. Adlerwerke stellten sich 302,25. Celluloid Wacker wurden um weitere 17 vH auf Hl 2 gesteigert. Hirsch Kupfer gewannen mit 403 10 vH, Eisenwerke Meyer gewannen 471, Gummiwerke Peter 405, Bau— geschäft Wayß Freytag 282, Hanfwerke Füssen 406. Die Auslands⸗ papiere erfuhren infolge des Anziehens der Devisen eine Befestigung. Schantungbahn wurde mit 629 — 626 bewertet, Otapiminen mit S846. oo, Goldmexikaner waren 745 - 748, oM Silbermexikaner 54, nachbörslich 345. 450,0 Bewässerungbanleihe notierten 500, 3 0, Mexikaner 343 — 345, 5 / Tehuantepec 485, 5 o Tamaulipas 399,56. Schwankungen unterlagen Montanpapiere. Es notierten: Buderus 926, Mannesmann 565, Harpener 536, Oberbedarf 314— 517, Luxem— burger 390, Gelsenkirchen 389.50, Rheinstahl 553, Deutsche Petro— leum 1810. Der Devisenmarkt war still bei befestigter Tendenz. Antwerpen 4509, Holland 2139, London 243, Paris 424, Schweiz 10965, Italien 255, New Vork 70,25.
Köln, 3. Dezember. (W. T. B.) Englische Noten 243, 00 bis 243,75, Französische Noten 422 50 —=424,09, Belgische Noten 447,05 bis 448,50, Holländische Noten 2130, 0 - 2137, 509, Numänische Noten 104,090, Amerikanische Noten 68 75 — 60, 9. Schweizerische Noten . JItalienische Noten 256, 0), Stockbolmer Noten ——. — Amerik. Kabelauszahlung 69, 00 - 70,00.
Leipzig, 3 Dezember. (W. T. B.). Sächsische Rente 58, 50, Bank für Grundbesitz 149, 00. Chemnitzer Bankverein 204,606, Ludwig Hupfeld 460,006, Piano Zimmermann 45590, Stöhr u. Co. 578, 00. Sächs. Wollgf. vorm. Tittel u. Krüger 365.00, Chemnitzer Zimmermann 228,00. Peniger Maschinenfabrik 166, 099. Leipziger Werkzeug Pittler u. Co,. 408,9. Hugo Schneider 32400, git Schulz jun. 395, 00, Riebeck u. Co. 248,00.
am burg, 3. Dezember W. T. B) Börsenichluskurse Deutsch - Australische Dampfschiff⸗Gejellschaft 268, 0 4 258600 be Hapag 18959 bis 19200 bez, Hamburg ⸗ Südamerika 376 402, 00 bez, Norddeutscher Llovd 180,00 bis 183,00 bez. . wlbeichtffaßrt 3 0 big 330 bez. S bantungöa . ol, o9 bez. Brasilianijche Bank 54300 G., Hos, 00 B., Commer, und Privat⸗Bank 21425 bis 21600 bez, Vereinsbank 208 25 biz 209,25 bez., Alsen⸗Portland Zement 4000090 G., — — B. Anglo—⸗ Continental 371,50 bis 37700 bez. Asbest Calmon 295,50 big 298,50 bez. Dynamit Nobel 345,00 his 348 59 bez., Gerbstoff Nenner 492,59 bis 493 50 bez., Norddeutsche Jutespinnerei 300 90 biz 320,90 bez. Harburg⸗Wiener Gummi 409,00 bis 41 1.00 bez, Caoho 240,00 bez., Sloman Salpeter 265590 00 bez., Neuguinea 670,00 G, —— B. DOtavi⸗Minen⸗Aktien 820, 00 bis 841, 00 bez., do. Genußsch. 6965,00 bis 705,00 bez. — Tendenz: Fest.
Wien, 3. Dezember. Die Verstimmung der Berliner Börse
über Ankündigung einer Zwangsanleihe und der knappe Geldstand
bei der Wochenbersorgung beeinträchtigten die Unternehmungsluft, ließen aber die feste Grundstimmung unberührt. In der Kuliffe wandte sich das Hauptinteresse wieder Südbahnaktien zu. die an— dauernd für fremde Rechnung gekauft wurden. Auch einzelne unga— rische Papiere notierten im Anschluß an die starke Steigerung an der . Budapester Börse wesentlich höher. Im Schranken bildeten esonders Schiffahrts,, Bau⸗, Textil⸗ und Elektrowerte den Gegen, stand lebhafterer Nachfrage.
Wien, 3. Dezember. W. T. B.) Türkische Lose 2998, 090, Staatz. bahn 4740, 90, Südbahn 2065, 00, Desterreichische Kredit 121995 Ungarische Kredit 2038 90, Anglobank 1140, 90. Unienbank 929,5 Bankverein 1319,00, Länderbank 1865.00, Desterreichisch⸗Ungarisch⸗ Bant 6490, 00, Alpine Montan 5435, 00. Prager Eisen 1349065 Rima Muranyer 3935, 900,6, Skodawerke 3325,00. Salgokohlen S328, 00, Brürer Kohlen 9200,00, Galizia 28100, 00 Waffen 3470 0 Llovd⸗Aktien 35000, 90, Poldihütte 4820,00, Daimler 1720. 00, Oester, reichische Goldrente 200, 90, Oesterreichische Kronenrente 100, 00, Februar rente 100,00, Mairente 10000, Ungarische Goldrente 350, 00, Ungarische Kronenrente 136,00, Veitscher ——, Siemens⸗Schuckert 1960,00.
London, 3. Dejember. (W. T. B.) Wechsel auf Pariz 57.823, Wechsel auf Belgien 54424, Wechsel auf Schweiz 273 275 Wechsel auf Holland 11,40, Wechsel auf New Vork 3485/6, Wechsel auf Spanien 26,763. Wechsel auf Italien 96,50, Wechsel auf Deutsch, land 245,50. — Privatdiskont 65/.
London, 2. Dezember. (W. T. B. Silber 446 / g, do. auf Lieferung 445,8, Gold 118,7.
Paris, 3. Dezember. (W. T. B. 5 0 Französische Anleihe S520, 4 ola Französische Anleihe 68,60. 3 oo Französische Rente 56,25, 40, Spanische äußere Anleihe 178,60, 5 o, Russen von 196 —— 3 0690 Nussen von 1896 — — 400 Türken unifiz. 66,59 Suezkanal 6020, Nio Tinto 1465.
Paris, 3. Dezember. (W. T. B.) Devisenkurse. Deutsch⸗ land 4,25, Amerika 16,563, Belgien 105,75, England 57 68, Holland 505. 00, Italien 59,50, Schweiz 258, 50, Spanien 214.75.
Am sterdam, 3. Dezember. (W. T. B. Wechsel auf London 11414, Wechsel auf Berlin 4,70, Wechsel auf Paris 1938373, Wechsel auf Schweiz 5l, 0, Wechsel auf Wien 103, Wechsel auf Kopenhagen 4525, Wechsel auf Stockholm 63 30, Wechsel auf Christiania 45.25, Wechsel auf New Aork 327,00, Wechsel auf Brüssel 20973, Wechsel auf Madrid 4275, Wechsel auf Italien 11.75. — 5 0 Niederländische Staatsanleihe von 1915 83, 3 969 Niederländ. Staatsanleihe 5lisM, Königlich Niederländ. Petroleum h69 00 Holland⸗Amerika⸗-Linie 301 56, Atchison. Topeka u. Santa Fs 109,00, Rock Island —— Southern Pacific 138,75, Southern Railwav — — Union Pacific 156.09, Anaconda 105,00, United States Steel Corp. 107,75. — Schwach
Am sterdam, 3. Dezember. (Mitgeteilt durch die von der Heydt⸗Kerstenz Bank) (W. T. B.) Wechsel auf London 11,39, Berlin 4,66. Paris 19.374, Schweiz 51 20, Wien L02, Kopenhagen 45,25, Stockholm 63, 25, Christiania 45, 25, New Jork 326,50, Brüssel 21,00, Madrid 42,50, Italien 11,90.
Kopenbagen, 3 Dezember. (W. T. B.) Sichtwechsel auf l amburg 10.459 do. auf Paris 44,20, do. auf Antwerpen 46,00, do. auf Zürich 112,75.
London 25.06, do. auf New York 719,00, do. auf
do. auf Amsterdam 219,50, do. auf Stockholm 139,25, do. auf Christiania 99,50, do. auf Helsingfors 15,25.
Stockholm, 3. Dezember. W. T. B.) Sichtwechsel auf London 18.95, do. auf Berlin 7,30, do. auf Paris 31,50, do. auf Brüssel 35,50, do. auf schweiz. Plätze 81,25, do. auf Amsterdam 158,25, do. auf Korenbagen 72,90, do. auf Gybristiania 71,50. do. auf Washington 517,96, do. auf Helsingfors 10.75.
Christiania, 3. Dejember. (W. T. B.) Sichtwechsel auf London 25,30, do. auf Hamburg 10,50, do. auf Paris 44 25, do. auf New Aork 725,00, do. auf Amsterdam 222,00, do. auf Zürich 114,09, do; auf Helsingfors 15, 90, do. auf Antwerpen 47, 00, do. auf Stock⸗ holm 140,25, do. auf Kopenhagen 100,25.
Berichte von auswärtigen Waren märkten.
Bradford, 2. Dezemker. (W. T. B.) Das Geschäft am Wollmarkt ist andauernd lustlos.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
— ——— — —— — 56 66
Theater. ,
Mittwoch und Freitag: Der
Arzt am Scheideweg. — Dienstag: . ; . in, Don e . nic: , Straße. Sonntag (3 Uhr): Erdgeist. G6 Uhr): Der Weibstenfel. — Abends Familie
Theater in der Königgrätzer
Kleines Schauspielhaus. Sonntag
Lustspielhaus. Sonntag (36 Uhr):
Sannemann. — Abends
dpernhaus. (Unter den Linden.) Sonntag: 219. Dauerbezugsvorstellung. Tristan und Isolde. Anfang 5 Uhr. Montag: Kartenreservesatz 500. Zum ersten Male: Amoretten. — Tanz- szenen. — Bajazzi. Anfang 69 Uhr.
Sch auspielhaus. (Am Gendarmen⸗ markt. Sonntag: Vormittags; Karten⸗ reservesatz 123. 2. Matinee: Stimmen der Völker. Anfang 11 Uhr. — Nach— mittags: Kartenreserbesatz 114. Vor⸗ stellung zu ermäßigten Preisen: Nathan der Weise. Anfang 25 Uhr. — Abends: 224. Dauerbezugsvorstellung. König RMichard der Dritte. Anfang 7 Uhr.
Montag: Kartenreservesatz 124. Peer Gynt. Anfang 63 Uhr.
Opern haus. Dienstag: Die Jüdin. — Mittwoch: ITV. Symphonie⸗ Konzert der Kapelle der Staats⸗ Oper. — Donnerstag: Ein Masken⸗ ball. — Freitag: Ritter Blaubart. — Sonnabend: Amoretten. — Hänsel und Gretel. — Sonntag: Palestrina. Schauspielhaus. Dienstag: Fuhrmann Senschel. — Mittwoch: Maria Stuart. Donnerstag: König Richard der Dritte. — Freitag: Zum 250. Male: Peer Gynt. — Sonnabend: König Richard der Dritte. — Sonntag: Nach⸗ mittags: 11. Volks vorstellung zu ermäßigten
reisen: Friedrich der Große. J. Teil:
er Kronprinz. — Abends: König Richard der Dritte.
Denutsches Theater. Sonntag Abends 7 Uhr: Der Arzt am Scheideweg. —
nerstag und Sonnabend: Don Carlos.
Kam merspiele. Sonntag Ez Uhr): Die deutschen Kleinstädter. — Abends 7 Uhr: Er ist an allem schuld. — Hierauf: Die Spieler. — Hierauf: Der Heirats⸗ antrag. — Montag, Mittwoch und Freitag: Er ist an allem schuld. — Hierauf: Die Spieler. — Hierauf: Der Seiratsantrag. — Dienstag: Die Büchse der Pandora. — Donnerstag: Frühlings Erwachen. — Sonnabend:
Die dentschen Kleinstädter.
Großes Schau spielhaus. Am Zirkus — Karlstraße Schiffbauerdamm. Sonntag (24 Uhr): Julius Caesar. — Abends 7 Uhr: Julius Caesar. — Mon⸗ tag bis Freitag: Jedermann. — Sonn⸗ abend: Danton.
Berliner Theater. Sonntag G8 Uhr: Wie einst im Mai. — Abends 7 Uhr: Die spanische Nachtigall. — Montag bis Sonnabend: Die spanische Nachtigall. ö
Schillertheater. Charlattenburg. Sonntag (3 Uhr): Der Meineidbauer. Abends 76 Uhr: Der Biberpelz. — Montag und Freitag: Don Carlos. — Dienstag und Donnerstag: Der Biber⸗ pe lz. — Mittwoch: Die ö, , . Ecke. — Sonnabend: Bettinas Ver⸗ lobung.
Mittwoch (3 Uhr): Wilhelm Tell.
— Abends 73 Uhr: Rausch. — Montag und Freitag: Frau Margit. — Diens⸗ tag, Donnerstag und Sonnabend: Rausch. — Mittwoch: Erdgeist.
Komödienhaus. Sonntag (z Uhr): Die Ehre. — Abends 75 Uhr: Die Sache mit Lola. — Montag bis Sonn⸗ abend: Die Sache mit Lola.
Deutsches Künstlertheater. Sonn⸗ tag 6 Uhr): Pygmalion. — Abends * Uhr: Die Scheidungsreise. —
ontag bis Sonnabend: Die Schei⸗ dungsreise.
Lessingtheater. Sonntag (6 Uhr: Frau Warrens Gewerbe. — Abends Uhr: Flamme. — Montag: Peer Gynt. — Dienstag, Donnerstag und Sonnabend: Flamme. — Mittwoch und Freitag: Amphitryo.
Vollsbühne. ¶ cheater am vülow⸗ platz.) Sonntag (3 Uhr): Der Richter von Zalamea. — Abends 7 Uhr: Das Käthchen von Heilbronn. — Montag: Nach Damaskus. I. Teil. Dienstag und Freitag: Kabale und Liebe. — Mittwoch und Sonnabend: Das stäthchen von Seilbronn. — Donnerstag: Nach Damaskus, IN. und IAI. Teil.
Mittwoch (3 Uhr): Vorstellung des Klassischen Theaters: Kabale und Liebe.
Uhr: Die Büchse der Pandora. — Montag: Die Büchse der Pan⸗ dora. — Dienstag: Zum ersten Male: Ehelei. — Mittwoch bis Sonnabend: Ehelei. ⸗
Deutsches 9pernhaus. Sonntag, Vormittags 11 Uhr: Vorstellung für den Volkskrast⸗Bund: Fidelio. — Nach— mittags 25 Uhr: Figaros Hochzeit. — Abends 7 Uhr: Die Fledermaus. — Montag: Carmen. — Dienstag: Der Troubadour. — Mittwoch:; Eugen QOnegin. — Donnerstag: Sänsel und Gretel. — Hierauf: Ballett. — Freitag: Tosca. Sonnabend: La Traviata.
Komische Oper. Sonntag (zz Uhr: Liebe im Schnee. — Abends 74 Uhr: Liebe im Schnee. — Montag bis Sonnabend: Liebe im Schnee. ͤ
Theater des Westens. Sonntag 83t Ühr): Die Frau im Hermelin. — Abends 74 Uhr: Der ersten Liebe goldne Zeit. — Montag bis Sonn⸗ abend: Der ersten Liebe goldue Zeit.
Mittwoch. Donnerstag und Sonnabend (35 Uhr): Schneeweiß und Rosenrot.
Theater am Nollendorsplatz. Sonntag (34 Uhr): Drei alte Schachte n. — Abends 7 Uhr: Wenn Liebe er⸗ wacht... — Montag bis Sonnabend: Wenn Liebe erwacht...
Mittwoch und Sonnabend (3 Uhr): Aschenbrödel.
7 Uhr: Die schwebende Jungfrau. —
Montag bis Sonnabend: Die schwebende Jungfrau.
Thaliatheater. Sonntag (3 Uh): Die närrische Liebe. — Abends 7h Uhr: Gastspiel Han si Niese: Bot—⸗ schafterin Leni. — Montag bis Sonn⸗ abend: Botschafterin Leni.
— — — — Samiliennachrichten.
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Dr. Hans von Gwinner (Charlottenburg).
Verlobt: Frl. Gretel Leist mit Hrn. Regierungsrat Dr. Max Schulz (Oppelm. — Frl. Erna von Bacmeister mit Hrn. Leutnant Otzen (Bückeburg).
Gestorben: Hr. Geh. Sanitätsrat Dr. Ernst Patschkowski Berlin⸗Grunewald). — Hr. Bankdirektor Franz Müller (Kattowitz).
Verantwortlicher Schriftleiter Direktor Dr. Torol in FJbarlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteber der Geschaftsstelle Rechnungstat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäf testelle Mengering in Berlin.
Druck der Nordreutschen Buckdruckerei und Verlagsanstalt. Berlin. Wil belmfst raße 8.
Sechs Beilagen leinschließlick Börsenbeilage)
und Erste, Zweite, Dritte und Vierte Sentral . Santeisregister· Beilage
Erste Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger Nr. 276
Berlin, Sonnabend, den 4. Dezember
1529
9
Amtliches.
Fortsetzung aus dem Haupiblatt.) Prensße n. 8 Ministerium für Volkswohlfahrt.
der Woche vom 21. November bis 27. November 1920 auf Grund der Bundesratsverordnung über Wohl— fate , ege während des Krieges vom 15. Februar 1917 genehmigte ö ; .
öffentliche Werbung von Mitgliedern.
Name und Wohnort
ö des Unternehmers .
Zu fördernder Wohlfahrtszweck
Stelle, an die die Mittel abgeführt werden sollen
Zeit und Bezirk, w denen das Unternehmen ausgeführt wird
730 Bund für Schulkunstausstellungen in Berlin W. 35, Potsdamer Straße Nr. 39 / 39 a
Berlin, den 3. Dezember 1920.
*
Zugunsten der satzungsgemãßen Zwecke
Bund Bis 31. März 1921 in Preußen. —
Werbung von Mitgliedern
Der Minister für Vollswohlfahrt. J. A.: Bracht.
Nichtamtliches. (Fortsetzung aus dem Hauptblatt)
Deutscher Reichstag. 41. Sitzung vom 2. Dezember 1920. Nachtrag.
Die Rede, die bei Fortsetzung der Beratung über die dauernden Ausgaben im Haushaltsplan für das Reichs⸗ wirtschaftsministerium der Neichswirtschaftsminister Dr. Scholz gehalten hat, hatte folgenden Wortlaut: ;
Reichswirtschaftsminister Dr. Scholz: Meine Damen und Heren! Gestatten Sie mir, daß ich in Kürze auf einige Fragen ant⸗ worte, die gestellt worden sind. Der Herr Abgeordnete Simon Franken) hat sich in längeren Ausführungen mit dem Herrn Abg. Dr. Hugo beschäftigt. Ich habe keine Veranlassung, von hier aus Herrn Dr. Hugo in Schutz zu nehmen. Ich weiß, daß er das aus⸗ reichend selbst kann. Aber ich muß zwei Tatsachen feststellen, weil in dieser Beziehung der Herr Abg. Simon eine Anfrage an das Reichswirtschaftsministerium gerichtet hat.
Er hat zunächst feststellen zu können geglaubt, daß der Herr Abg. Dr. Hugo 50 00 S6 aus den Ueberschüssen einer, wie er sich cucdrückte, Reichsleder⸗Aktiengesellschaft bekommen habe. Ich kann feststellen, daß es eine solche Reichsleder⸗Aktiengesell schaft nicht gibt und auch nicht gegeben hat. Gemeint ist offenbar die Reichsleder⸗Handelsgesellschaft. Die Reichsleder⸗; Handelsgesellschaft hat bereits am 15. August v. J. liquidiert und ihre Bestände sind übergegangen auf eine Anzahl von Gesellschaftern, aus denen sie zusammengesetzt war, insbesondere auf den Verband deutscher Ledergroßhändler, dessen Syndikus, soviel ich weiß, Herr Dr. Hugo ist. Es kann sich also lediglich, wenn überhaupt an diesen 50 000 41 irgend etwas Wahres ist, was ich nicht untersuchen kann, darum handeln, daß eine private Gesellschaft die Mittel zur Ver⸗ fügung gestellt hat. Jedenfalls kann ich hier feststellen, daß eine Ge⸗ sellschaft, die entweder: eine Reichsgesellschaft wäre oder unter Reichs- aufsicht steht, hier in keiner Weise beteiligt ist
Herr Simon hat ferner festgestellt, daß Herr Dr. Hugo, den er zur Bekleidung eines solchen Amtes offenbar nicht für aus— reichend qualifiziert gehalten hat, von mir zum Bevollmächtigten für die Export⸗Außenhandelsstelle bestellt worden sei. Ich stelle fest, daß det Herr Abg. Dr. Hugo auf Vorschlag der Interessenten, und zwar des Außenhandelsausschusses für Exporthandel unter Beteiligung des Reichswirtschaftsrats, vom Reichskommissar für Aus- und Einfuhr— dewilligung zum Reichsbevollmächtigten bei der , .. fit Exporthandel bestellt worden ist und zwar, Herr Simon, tinter meinem verehrten Hern Vorgänger. (Hört! hört! rechts. — Zuruf nkz: Die Tatsache steht doch fest) — Die Tatsache steht fest. Ich muß aber ganz offen erklären, daß ich bisher nicht weiß, inwiefern diese Tatsache in Widerspruch mit den allgemeinen Gepflogenheiten steht, und inwieweit nachgewiesen ist, daß der Herr Abg. Hugo die Qualifikation für eine derrtige Stelle nicht besitzt. —
Herr Simon hat ferner eine Beschwerde aufgenommen, die schon im Hauptausschuß von ihm oder einem seiner Herren Fraktions⸗ genossen erhoben worden ist, und die sich darauf bezog, daß bei dem Herrn Reichsbeauftragten für die Ueberwachung der Ein und Aus fuhr das unglaubliche Verbrechen geschehen sein soll, daß dort in einer Woche sechs Adlige zur Anstellung ge⸗ kommen seien. Ich habe bereits im Ausschuß feststellen können, daß bei der Geschäftsabteilung des Reichsbeauftragten für die Ueber⸗ wachung der Ein⸗ und Ausfuhr von insgesamt bo0 Angestellten ganze 15 Adlige sind. (Hört, hört! rechts) Das ist, glaube ich, ein Prozent satz, der wirklich nicht allzu groß ist, und ich habe, wie im Ausschuß, so auch hier zu erklären, daß ich persönlich den Adelstitel bisher noch nicht für gleichberechtigt mit der Aberkennung der bürgerlichen Ehren- rechte angesehen habe. (Heiterkeit.
Herr Simon hat sich ferner sehr darüber entrüstet, daß beim Reichsrrasserschutz Angehörige der sogenannten Ehrhardttruppen an— gestellt worden seien. Ich bedauere, das weder bestreiten noch be— haupten zu können; denn auch hier liegt die Sache einmal wieder so, daß ich mit dem Reichswasserschutz nicht das geringste zu tun habe. Er ist Angelegenheit des Reichsministerlums des Innern.
Der Herr Abgeordnete Simon hat weiterhin festgestellt, ich hätte hier davon gesprochen, daß ich die Auflösung der Soziali— sierungskommifsion beabsichtige. Ich möchte ihn in dieser Beziehung daran erinnern, daß nicht ich das gesagt habe, sondern daß dieser Wunsch im Hauptausschuß aufgetaucht ist, und daß ich hier im Plenum erklärt habe, ich könne diesem Wunsche nicht ohne weiteres willfahren, sondern ich müsse mich zunächst — was ich auch vorhabe — mit der Sozialisierungskommission in Verbindung setzen. .
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Meine Damen und Herren! Der Herr Kollege Diernreiter hat bezũglich der Ver sorgungder Landwirtschaft mit flüssigen Brennstoffen eine Frage gestellt, die sich auf die Bewirtschaftung der Mineralöle bezieht. Diese Frage unterliegt gerade eben erneuten Beratungen, die sich, wie den Damen und Herren wohl aus der Presse bekannt ist, unter Zustimmung des Reichswirtschaftsrat dahin kristallisieren werden, daß die Benzinbewirtschaftung im Inland frei⸗ gegeben wird, daß die Einfuhr kontingentiert bleibt, daß aber die Ben⸗ zolbewirtschaftung wie bisher im vollen Umfang aufrecht erhalten wird, — also genau der Zustand, den der Herr Abgeordnete Diern⸗ reiter zu wünschen schien. .
Der Herr Abgeordnete Diernreiter hat dann weiter noch einige mir sehr interessante allgemeine Ausführungen zur Zwangswirt⸗ schaft gemacht, wobei ich auf die entsprechenden Darlegungen des Herrn Kollegen Hamm gleichzeitig eingehen kann. Sie waren inter⸗ essant insofern, weil sie eine Gesinnungsart darlegten, die man sehr häufig findet. Er hat mit seiner ganzen Offenheit erklärt: ich bin zwar ein begeisteter Freund der Aufhebung der Zwangswirtschaft, aber soweit ich als Konsument in Frage komme, bin ich entschieden dafür, daß sie aufrechterhalten bleibt, damit ich mein Quantum zu billigem Preise bekommen kann. Es ist charakteristisch, daß man häufig aus Interessentenkreisen für das spezielle Interessengebiet eine andere Auffassung hört als bezüglich der allgemeinen Fragen. Sie mögen daraus entnehmen, daß diese ganze Frage für das Reichswirt⸗ schaftsministerium wirklich nicht ganz so einfach zu lösen ist, wie die Herren meistens annehmen.
Der Herr Kollege Hamm, dem ich für seine Ausführungen, die mich aufs äußerste interessiert haben, besonders dan kbar bin, hat eine Reihe von sehr wichtigen Fragen angeschnitten und ich freue mich, im allgemeinen feststellen zu können, daß unsere Auffassungen durchaus die gleichen sind. Ich darf auf eine Reihe von Einzelheiten eingehen. Er hat zunächst eine Spezialfrage an mich gerichtet, die sich auf den Etatsansatz für den Aus schuß zur Prüfungdes Geschäfts— gebarens der Kriegsgesellschaften bezieht, der be⸗ kanntlich im Hauptausschuß von 500 000 auf 300 000 „S herunter—⸗ gesetzt worden ist. Ich habe feststellen lassen, daß bisher gebuchte Ausgaben für diesen Ausschuß überhaupt noch nicht existieren chört, hört! bei den Deutschen Demokraten), und daß der Ausschuß selbst glaubt, in diesem Jahre voraussichtlich sogar mit etwas weniger als 300 000 6 auskommen zu können. Es scheint also irgendein Be⸗ denken auch bei dem Ausschuß selbst gegen die Heruntersetzung der Summe, die der Hauptausschuß beschlossen hat, nicht vorzuliegen.
Der Herr Kollege Hamm hat sich darüber beschwert, daß der Reichstag keine Geburtsanzeige des Reichsbeauftragten für die Ueberwachung der Ein⸗ und Ausfuhr erhalten habe. Er kann diese Geburtsanzeige nur übersehen oder vergessen haben; denn diese Geburtsanzeige ist enthalten in der bekannten Verordnung vom 17. März d. J., die den 6. Ausschuß am 6. Februar d. J. passiert hat, in der Verordnung über die Regelung der Ein- und Ausfuhr. Der Herr Kollege Hamm hat dann bezüglich einiger An— träge, die gestellt worden sind, Ausführungen gemacht, auf die ich kurz eingehen muß Er hat zunächst den Antrag Bartschat warm unterstützt, der dahin geht, den Reichswirtschaftsminister zu ersuchen, sich ohne Mehrung der Beamtenzahl der Mitwirkung eines sach⸗ kundigen Mannes aus den Kreisen des Handwerks zu versichern. Ja, meine verehrten Damen und Herren, man warnt uns immer vor der Inflation der Ministerien, geht aber dann leicht dazu über, uns im Einzelfall irgendjemand zu präsentieren, den wir unbedingt ein⸗ stellen sollen. Wenn das wirklich, wie der Antrag es will, ohne Mehrung der Beamtenzahl und ohne besondere Kosten möglich ist, so bin ich der letzte, der sich dagegen aussprechen wird. In dieser Beziehung ist übrigens von meinem Herrn Amtsvorgänger bereits mit den hauptsächlichsten Vertretern des Handwerks in genau der gleichen Richtung in Verbindung getreten worden, um das Resultat dieser Verbindung war die Berufung des hessischen Regierungsrats von Köpke in mein Ministerium, der dort auch diese Frage bearbeitet, der also damals von den Vertretern des Handwerks selbst als der Mann anerkannt wurde, der ihre Interessen zu vertreten in der Lage wäre. Im übrigen habe ich schon gestern oder vorgestern erklärt, daß ich gem bereit bin, etwa zur Beratung meines Dezernenten in Hand—⸗ werksfragen einen besonderen Ausschuß aus den Kreisen des Hand werks zu bilden, der dann in der Lage wäre, in jedem Falle die direkte Verbindung herzustellen, die gerade der Antrag wünscht. Ich glaube, daß dieser Weg das gleiche erreicht, ja vielleicht sogar besser wäre, als der, den der Antrag verfolgt.
Dann hat der Herr Kollege Hamm bezüglich des von einer Reihe von Fraktionen gestellten Antrags über eine Beschaffungsstelle oder eine Stelle, in der die Beschaffungen des Reichs zusammenlaufen sollen, gesprochen. Ich stimme diesem Antrag an sich durchaus zu,
er entspricht der Haltung, die das Reichswirtschaftsministerium auf diesem Gebiete immer eingenommen hat. Er entspricht ferner, wie ich weiß, besonderen Wünschen der Länder, die mir selbst auch mehr⸗ fach entgegengetragen worden sind.
Herr Kollege Hamm hat gefragt, wie ich mich zu dem Zusatz« antrag, der ja die ganze Frage auf eine erweiterte Basis stellt, ver⸗ halte. Ich muß sagen, daß ich gegenüber diesem Zusatzantrag aller⸗ dings das Bedenken nicht unterdrücken kann, daß sich dadurch eine starke Inflation dieser Stelle entwickeln muß. Ich habe persönlich in meiner früheren Wirksamkeit die Frage der sogenannten An⸗ schaffungsämter, die bei einer Reihe von deutschen Stadtverwaltungen teils bestehen, teils geplant werden, sehr eingehend geprüft und habe da leider nicht immer die erfreulichsten Erfahrungen feststellen können. Eine solche Stelle hat in sich den Drang, sich auszudehnen, alles mögliche in das Gebiet ihrer Wirksamkeit zu ziehen. Es kommt eine Bürokratisierung der Anschaffung dabei heraus, so daß ich glaube, man sollte hier sagen: vestigia terrent“ und sollte sich begnügen, eins Stelle zu schaffen, die Auskunft geben kann und die in der Lage ist, auch die Länder so zu instruieren, daß sie ihre Interessen rechtzeitig geltend machen können. Man sollte aber nicht ein zentrales Anschaffungsamt propagieren, das offensichtlich durch den Zusatzantrag Müller (Franken) gewünscht wird.
Meine Damen und Herren, endlich hat der Herr Abgeordnete Hamm sehr beachtliche Ausführungen über die Beschränkung der Personenzahl und über den Achtstundentag gemacht. Ich möchte ihm bezüglich des letzteren mitteilen, daß allgemein in den Reichsämtern der Achtstundentag eingeführt ist, daß die Büro⸗ stunden allgemein acht Stunden betragen. Im übrigen darf ich ihm sagen, daß ich bezüglich der Beschränkung der Personenzahl durchaus seinen Standpunkt teile, ja, daß es mir immerhin schen gelungen ist, die Zahl der Beamten und Angestellten des Reichswirtschafts. ministeriums etwas zu verkleinern, und daß ich gerne auf diesem Wege fortfahren werde.
Aber, meine Herren, ich möchte diesen Anlaß nicht vorbeigehen lassen, um hier auch im Reichstag öffentlich festzustellen, daß die Tätigkeit der Beamten, wie in allen Reichsbehörden, so auch im Reichswirtschaftsministerium alle Anerkennung verdient, und daß ich persönlich durchaus überzeugt bin, daß nicht nur meine oberen Beamten, die Referenten, sondern auch die mittleren und unteren Beamten durchaus ihre Pflicht tun. Ich glaube berechtigt und ver⸗ pflichtet zu sein, an dieser Stelle das festzustellen, gerade um der Ansicht zu begegnen, daß man aus der großen Zahl der Beamten und Angestellten auf die ungenügende Arbeitsleistung des einzelnen zu schließen hätte. Meine Damen und Herren. Sie dürfen nicht ver— gessen, daß gerade das Reichswirtschaftsministerium in der letzten Zeit immer neue und immer bedeutungsvollere Aufgaben bekommen hat, und es ist selbstverständlich, daß diese Aufgaben nicht gelöst werden können ohne das nötige Personal.
Bei Beratung über die einmaligen Ausgaben, und zwar bei der Aussprache über den Fonds für die Sozialisierungs— kommision, nahm der Reichswirtschaftsminister Dr. Scholz zu folgenden Ausführungen das Wok: 86
Reichswirtschaftsminister Dr. Scholz: Meine Damen und Herren! Ich möchte doch nicht verfehlen, zu dieser Frage nochmals zu erklären: es ist im Aus schuß der Gedanke angeregt worden, die Sozialisierungskommission aufgehen zu lassen, be⸗ ziehungsweise zu verschmelzen mit dem Reichswirtschaftsrat. Ich habe im Ausschuß und im Plenum weiter nichts erklärt und habe weiter nichts zu erklären, als daß diese Frage ernstlich geprüft werden muß, um so ernstlicher, als wir uns allerdings zurzeit nicht erlauben können, immer wieder neue Kommissionen und neue Gremien zu schaffen, beziehungsweise alte bestehen zu lassen, wenn anders es möglich ist, die Tätigkeit zu vereinigen. Ich habe ausdrücklich weiter hervorgehoben, daß ich nicht anders vorzugehen gedenke, als daß ich die Sozialisierungskommission um ihre Ansicht in dieser Beziehung frage. Ich glaube, daß auch von der linken Seite anerkannt werden muß, daß das ein durchaus loyales Vorgehen ist. Die Soziali— sierungskommission wird selbst in der Lage sein, sich dazu zu äußern.
Im übrigen möchte ich aber hier gegenüber dem Herrn Vorredner doch feststellen, und ich glaube das dem Reichswirtschaftsrat schuldig zu sein, daß das Urteil, das er über die Tätigkeit des Reichs— wirtschaftsrats gefällt hat, in weitesten Kreisen der Bevölkerung nicht geteilt wird. (Sehr richtig! rechts) Der Reichswirtschaftsrat hat sich in den wenigen Monaten, in denen er als vorläufiger Reichswirt⸗ schaftsrat besteht, allerdings nicht durch große Parlamentsreden aus— gezeichnet; er hat aber ein ganz ungeheures Maß von sachlicher Arbeit geleistet, und ich glaube, das deutsche Volk erwartet von ihm, daß er auf rein sachlichem, durch keine politische Parteirücksichten getrübtem Boden auch fernerhin in dieser Beziehung seine Pflicht erfüllen wird. (Bravol bei der Deutschen Volkspartei.)
Preußische Landes versammlung. 187. Sitzung vom 2. Dezember 1970. Nachtrag.
Bei Fortsetzung der Beratung über den Haushalts⸗ plan für das Ministerium des Innern hat in Er— widerung auf Ausführungen des Abg. Lüdicke (D. Nat.) der Minister des Innern Severing folgende Rede gehalten:
Minister des Innern Severing: Meine sehr verehrten Damen und Herren! In der „Deutschen Tageszeitung“ und in anderen Blättern habe ich am gestrigen Abend gelesen, daß mir heute eine furchtbare Abrechnung bevorstände; der Herr Abgeordnete Lüdicke würde sie an mir vollziehen. Ich muß nun gestehen, daß ich von diesen wuchtigen Anklagen noch nichts gespürt habe. (Zuruf und Lachen rechts) Herr Abg. Lüdicke hat sich als Märchenerzähler besser gefallen denn als Ankläger. (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten) Was er on Anklagen vorgetragen hat, war so wenig substantiiert, daß ich ihn bitten muß, dieses unpersönliche „man“ ein wenig näher zu präzisieren. Man“ hat ungebührlich hohe Gebühren verlangt,