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hingewiesen — so, daß die Versorgung Saddentscklands sich nach der Gunst der Transportverhältnisse richten muß. Augenblicklich aber ist
Sũddeutschland in einer sehr ungünstigen Lage, weil wir nicht ge⸗ nũgend Eisenbahnmittel haben, um die fehlende Schiffahrt zu er⸗ setzen. Die Zahl der fehlenden Eisenbahnwagen betrug an der Ruhr in der letzten Zeit in einigen Tagen bis m 6600 Wagen, in Ober⸗ schlesien bis zu 2500.
Was nun die Kohlenpreise anbelangt, so ist Ihnen ja bekannt, mit welchen ganz außerordentlichen Steigerungen wir hier zu rechnen haben. Betrug in Westfalen der Preis für die Fettnuß 3 im Jahre 1914 pro Tonne durchschnittlich 13,50 4, so sind wir jetzt allmhlich nach dem Stande der letzten Preigfestsetzung vom Mai auf 238 4 emporgekommen, also eine Steigerung von 1663 vo. Dabei muß allerdings berücksichtigt werden, daß in den neueren Preisen die Kohlensteuer und die Umsatzsteuer eingerechnet sind. In Oberschlesien ergibt sich für Grobkohle eine Steigerung von 13.650 auf 181,10 4, also eine Steigerung von 1232 v5, ebenso bei Briketts eine außerordentliche Preigerhöhung in dem Kölner Bezirk um 1460 vo, im Lausitzer gar um 1690 vH.
Um nun auf die Debatte des gestrigen Tages zurückzukommen, nur einige Worte über die Anträge, die zu dem Gesetz, betreffend die Erschließung von Steinkohlenfeldern, gestellt sind. Was die Anträge der Herren Dr. Cruüger und Ludwig anlangt, so wollen sie es bestimmten Kreisen in Westfalen, in deren Nähe ebenfalls minderwertige Kohle gefunden ist, möglich machen, diese minderwertige Kohle für sich auszunutzen. Ich bin mit diesen Anträgen einverstanden, möchte aber glauben, daß der Antrag Dr. Crüger hier das Richtige trifft, obwohl er eigentlich dasselbe wie der Antrag Ludwig bedeutet, der nur sehr viel umständlicher ist und sich nicht an die bestimmte Grenze der Bergämter hält. Ich kann Ihnen nur anheimgeben, diesen Antrag anzunehmen.
Dagegen bitte ich, den Antrag Husemann und Genossen, der die Privaten von den Wirkungen dieses Gesetzes ausnimmt, ablehnen zu wollen. (Hört, hört! links) Große Prinzipienfragen sind bei diesem Gesetz nicht vorhanden. Die Vorkommen, um die es sich hier handelt, sind so geringfügig — Guruf des Abgeordneter Hue.) — Jawohl, wer mit dem Gesetz etwas will und nicht nur so tun will, als ob er etwas will, muß den Antrag ablehnen. (Sehr richtig! im Zentrum.) Es werden sich nicht allzu viele Private finden, die das Risiko ein⸗ geben, das mit solchen Unternehmungen verknüpft ist., und wenn eventuell eine Gemeinde sich mit einem Privaten in Verbindung setzen will, um die Sache mit ihm zu machen, nicht durch Beteiligung an einer Gesellschaft, dann soll man ihr das nicht nehmen. (Zuruf des Abg. Hue.) Im übrigen, Herr Hue, will ich Ihnen mitteilen, daß gerade unter denen, die an mich mit der Bitte herangetreten sind, solche Bestimmung zu treffen, eine Arbeitergewerkschaft war, die sagte: wir wollen es machen; gib uns doch die Möglichkeit dazu! (Zuruf des Abg. Hue.) Das wäre den Leuten unmöglich gemacht, wenn Ihr Antrag angenommen würde. Es handelt sich nur um geringfügige Mengen minderwertiger Kohle und Prinzipienfragen werden bei dieser Frage überhaupt nicht berührt.
Nun hat sich Herr Hue gestern eingehend mit den Ursachen der Zuschüsse bei den Staatswerken beschäftigt. Er hat dabei die falsche Einschätzung der Konjunktur angegriffen, die sich die Direktoren hätten zu schulden kommen lassen. Er ist dabei wieder auf den Rüders⸗ dorfer Vertrag zurückgekommen. Dieser Ruũdersdorfer Vertrag, scheint es, wird parlamentarisch das ewige Leben haben. Herr Hue sagt einerseits: ja, warum widerlegt ihr nicht die An⸗ griffe der Leute da draußen, die an dem Privatbergbau inter⸗ essiert sind, und euch nun etwas anhängen wollen, als ob der Staats betrieb nicht lukrativ ist. Er selbst beobachtet aber eine solche Mahnung nicht, sondern zieht bei jeder Gelegenheit diesen Vertrag wieder hervor, und der, der nicht weiß, daß es sich Jahr für Jahr um dieselbe Sache handelt, glaubt und auch das Publikum glaubt natürlich, wunder wie schlecht hier gearbeitet wird. Dieser Vertrag ist vor zehn Jahren geschlossen worden, als an der Spitze der Rüders⸗ dorfer Werke ein Herr stand, der nicht damit rechnete, daß der Bau⸗ markt sich außerordentlich verschlechterte, und der sich im übrigen lange Zeit bemüht hatte, den Jahrhunderte lang aufgespeicherten Haldengrus nun endlich wegzubringen, weil er ihm auf seinem Werke im Wege war. Kein Mensch kaufte ibn ab, und er hätte eventuell den Haldegrus nach dem damaligen Stande der Dinge auf Kosten des Werks wegbringen müssen. Da fand sich jemand, der ihm noch 50 Pfennig pro Kubikmeter gab, Thyssen, und dafür den Haldengrus fortbrachte. Der Direktor hat damals geglaubt, wunder wie glücklich und glänzend er den Vertrag abgeschlossen habe.
Die Dinge haben sich anders entwickelt. Schließlich ist der Krieg gekommen, den der Direktor nicht voraussehen konnte. (Zuruf des Abg. Hue.) — Ganz richtig. schon vor dem Kriege trat in etwa die Wirkung ein, aber die Hauptwirkung ist erst während des Krieges eingetreten. Uebrigens war sie und ist sie gar nicht so erheblich, wie Sie das immer schildern. Da beute der Baumarkt auch darnieder⸗ liegt, sind die Verdienste, die daraus gemacht werden, absolut nicht so hoch, wie sie dargestellt werden.
In diesem Jahre ist nun etwas Neues aufgetreten, der Teervertrag mit der Zeche König Ludwig. Die betreffenden Direk- toren hätten sich geirrt, hätten die Konjunktur falsch eingeschätzt; sie hätten nicht damit gerechnet, daß der Teerpreis in die Höhe gehen würde. (Zuruf des Abg. Hue.) Ich rate Ihnen: lesen Sie mal den gestrigen Leitartikel im Vorwärts! Dieser Artikel ist von einem sozialdemokratischen Mitgliede des Aufsichtsrats der Deutschen Werke geschrieben und beschäftigt sich mit dem Cahnvertrag. In diesem Artikel wird (Zuruf des Abg. Hue) — erlauben Sie; lassen mich nur aussprechen — wird ausführt, dem Cahnvertrag werde vor⸗ geworfen, daß die Direktion ihn zu einer Zeit sehr niedriger Schrott. preise abgeschlossen habe. Der Schrottpreis sei aber außerordentlich in die Höhe gegangen, und dadurch seien die Deutschen Werke ge⸗ schädigt. Da führt der Artikelschreiber des Vorwärts“ aus: ja, daß sich die Direktionen bei der Einschätzung der Konjunktur verhauen, das kommt alle Tage vor, und wenn man alle Direktoren gleich als bescholten hinstellen wollte, die solche Verträge abschließen, dann würde es bald überhaupt keinen unbescholtenen Direktor geben. Wag Sie gelten lassen gegenüber dem Direktor der Deutschen Werke und dem Vertrag mit Herrn Cahn, das lassen Sie doch auch gelten für die preußische Bergwerksverwaltung, mit der ebenfalls solche Verträge abgeschlossen sind. Ich glaube, niemand in diesem hohen Hause wird Ihre gestrige Rede so aufgefaßt haben, als ob Sie entschuldigen, daß der Teervertrag abgeschlossen ist, und im Ausschuß noch weniger. Dann wird auch dieser Vertrag falsch hingestellt. Herr Berten hat gestern die Sache erweitert. Er sagt: Es ist nicht nur schlimm, daß
gestellte Pech, von König Ludwig wiedergekauft wird zu dem Tagespreis. Nein, auf diesem Gebiet ist König Ludwig der Lei tragende. Während im Oktober dieses Jahres Pech auf dem freien Markt 1997 4 kostete, muß es uns König Ludwig, da er so billig den Teer von uns bezieht, um 45 4 verkaufen. (Hört, hört) Das ist genau das Gegenteil von dem. was Herr Berten ausgeführt bat. Das ist eben die Kehrseite der Medaille. Wir verkaufen das Rob⸗ material, den Teer, an König Ludwig billig. Aber ein großer Teil unseres Verlustes wird durch den billigen uns angerechneten Pechpreis wieder eingebracht. .
Nun hat Herr Abg. Hue über einen Vertrag in Ibben, büren gesprochen und sich bei dieser Gelegenheit mit dem Reichs minister von Raumer beschäftigt. Es ist sonst Sache des Reichs⸗ ministers, sich selbst zu verteidigen; da er das aber hier nicht kann, halte ich es im Interesse der Gerechtigkeit für geboten, die Sachen so darzustellen, wie sie sind. Wir hatten in Ibbenbüren ein Flöz mit nicht versandfähiger Kohle. Wir waren froh, als i einem annehmbaren Preise die Nike für ihre Zwecke die nicht versandfãhige Koble abnahm. Die Produktionskosten in Ibbenbüren sind vom Staat keineswegs dadurch ungünstig beeinbeflußt, daß wir diesen Vortrag schlossen. Andererseits hatten wir die Möglichkeit. in günstiger Weise Strom zu bekommen und Kraftreserven aufgzu⸗ sparen, die wegen der ungũnstigen Wasserverhältnisse in Ibbenbũren von großer Bedeutung sind. In dem Vertrag wurde der Preis fest⸗ gesetzt nach dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Wenn Sie bedenken, daß der Kohlenpreis in den fünf Jahren vor dem Kriege etwa um 1 . im ganzen geschwankt hat, so wird man mir Recht geben, wenn ich sage, daß das für normale Verhältnisse ein durchaus annehmbares Verfahren war. Nun ist die Preissteigerung gekommen, auch an sich wãre bei dem fünffãhrigen Durch⸗ schnittssatz, wenn der Vertrag weitergelaufen wäre, die Preiserhöhung für den Fiskus geltend gemacht worden. Die augenblickliche Betriebs⸗ und Rechnungsgebarung war aber unbequem für das Glektrizitäts⸗ werk wie für uns, die wir so mit anormalen Preisen zu rechnen hätten. Deshalb hat sowohl das Elektrizitãtswerk, an dessen Sxitze Herr von Raumer stand, wie der Staat darauf hbinzuarbeiten versucht daß der Vertrag aufgehoben wurde. Aber, Herr Hue, die Nike konnte ihn nicht aufheben aus einem bestimmten Grunde: sie hatte nämlich mit zahlreichen Abnebmern wieder Verträge geschlossen, wo⸗ nach sie den Strom bezahlen gemäß den Kohlenpreisen, die die Nike anzulegen hatte. Die Vertrãge von der Nike lauteten zum großen Teile so, daß sich der Strompreis nach dem Kohlenpreis richtet, den die Nike zu zahlen hat. Dann ist am 1. Februar vorigen Jahres ein Reichs- gesetz gemacht worden, nach welchem es möglich isf. Gag⸗ und Elek- trizitãts verträge, die mit den alten Verhältnissen rechnen, aufzuheben und daraufhin ist mit der Nike ein neuer Vertrag auf neuzeitlicher Grundlage geschlossen worden.
Nun sagt Herr Hue, wenn imsere Gegner von so geringen Förderziffern, von so ungũnstigen Verhãltnissen in den Staatsbergwerken reden, warum dann den Dingen nicht nachgegangen werde. So ist es keineswegs. daß wir uns um die Dinge nicht ũmmen. Die letzten Angriffe in der Presse knüpften an den Dentschen Bankiertag an. Herr Solmsen hat dort von Zu⸗ ständen in den staatlichen Kaliwerken gesprochen. Wir haben daraufhin bei ihm angefragt, welches Werk er meinte, und haben die Antwort bekommen, daß es sich nicht um ein preußisches sondern um ein mitteldeutsches Werk handl e. Darum können wir der Sache nicht weiter nachgehen.
Im übrigen hat Herr Solmsen allerdings auch in wesenflichen Dingen irrtũmliche Angaben über die Erträgnisse der staat“ lichen Kohlenwerke gemacht. Nun gebe ich auch zu, daß oft solche agitatorisch zugespitzten Angriffe auf die Staatswerke von ganz falschen Vergleichsgesichtspunkten ausgehen. Man stellt die Förder⸗ ziffern einfach gegenüber. Dabei muß aber beachtet werden, daß unser staatlicher Steinkohlenbergban oft noch in der Entwicklung ist. Ich erinnere nur an die neuen Zechen Scholwen, Zweckel,
Waltrop, die noch keineswegs ausgebaut sind (Abg. Hue: Sehr
richtig). Wenn man einmal diejenigen privaten Zechen in Vergleich zieht, die sich in ähnlichen Verhältnissen befinden wie unsere staatlichen Zechen, dann würde man nicht zu so ungũnstigen Verzgleichsziffern kommen können. (Abg. Due; Sehr richtig) — Ich freue mich, daß wir darüber einig sind. In Oberschlesien ist es auch so gewesen, dort waren auch in der ersten Zeit Zubußen nötig. Später hat man dann Ueberschüsse gehabt. An der Saar sind die Dinge ãhnlich gelaufen. .
Da ich von der Saar spreche, will ich nebenbei bemerken, daß Herrn Hue ein Irrtum mntergelaufen ist. Er sagte gestern, es hat dort ein Grubenbrand stattgefunden, von dem kein Mensch etwas erfahren habe. Herr Abg. Hue, wenn Sie die Güte haben wollen, den vorliegenden Betriebsbericht anzusehen, so finden Sie auf Seite 35 eine eingehende Schilderung dieses Grubenbrandes, und nicht nur das wird Ihnen mitgeteilt, sondern noch allerlei andere Vorkommnisse: Einschlagen von feindlichen Granaten, Bombenabwürfe von Fliegern usw. Das konnte naturlich wãhrend des Krieges nicht veröffentlicht werden.
Nun hat Herr Abg. Hue sich gestern als Lob redner vergangenet Zeiten hingestellt und von dem guten alten patriarchalischen System, dem alten Direktionsprinzip allerlei Rũhmliches gesagt. ö Ja, Herr Hue, es mag sein, daß damals patriarchalische Verhältnisse waren. (Abg. Hue: In bezug auf die Arbeiter sicher) Aber Sie werden mir anderseits nicht abstreiten können, daß der glanzvolle Aufschwung unseres Bergbaues und vnseres ganzen Wirtschaftslebeng, der Auf stieg Deutschlands zum Industriestaat auf der Bergbaufreiheit der neuen preußischen Berggesetzgebung beruht (sehr richtig! bei den D. Dem), daß er niemals so mächtig ohne diese Bergbaufrei⸗˖ heit eingetreten wãre. Der Staat hätte garnicht die Millionen und Abermillionen gehabt, um die Kredite zu schaffen die notwendig waren, um den Bergbau so schnell und so unge heuer hoch im bringen. (Zuruf bei den Soß-Dem. : Aber für den Krieg waren sie dah Außerdem muß ich mich wundern, gerade von einem Serialisten eine solche Lobpreisurg vergangener Zeiten in hören. (Sehr richtig! bei den D. Dem.). Ich habe bisher immer den Marxismus so verstanden, daß es eine historisch⸗wirtschaftlich gegebene, notwendige Entwicklung sei, nnter der die Dinge sich so gestaltet haben. Wenn diese Entwicklung nicht Platz gegriffen hãtte, würde gewiß vieles anders sein, würden vielleicht auch keine modernen Tarifverträge bestehen, keine Arbeiterbewegung, keine Betriebs rãte. Ich habe auch bisher immer die Beobachtung gemacht, daß gerade die moderne Arbeiter
bewegung sich bemũht hat. die alten vatriarchalischen Zustände m be⸗ seitigen und zu modernen Formen des Arbeitzverhältnisses überzuge ben.
Nun, meine Herren, die Bergbaufreiheit hat uns diese Ent- wicklung geschaffen. Aber, wie das vielfach mit der gewerblichen Freiheit gewesen ist, sie hat auch Auswũchse gehabt. Wir haben ung bemüht, an der Gewerbefreiheit Korrekturen eintreten zu lassen, und das ist auch hier beim Bergbau geschehen. Deswegen hat der Staat sich seine Zechen geschaffen, um in die Gestaltung der Abfatzverhält. nisse, der Preisverhãltnisse usw. eingreifen zu kõnnen. Dazu kam dann der Bedarf des Staates für seine eigenen Betriebe. Das ist seit Jahrhunderten oltyreußische Bergpolitik gewesen. Als Ober- schlesien für Preußen gewonnen war und nun die preußischen Könige die Friedrichshũtte und andere Hütten angelegt hatten, bemũhten sie sich, auch Gruben zu schaffen, um das Feuerungsmaterial für ibre Hütten zu haben. So ist auch die Königs , und Königin Luise⸗Grube entstanden. Als wir dazu übergegangen waren, die Eisenbahnen in die Hand des Staates zu legen, ergab sich hier die Notwendigkeit, ebenfalls Bergwerkbesitz zu schaffen, um unsere Eisenbahnen zu versorgen.
Nun aber gebe ich zu — und darin treffe ich mich mit dem Abg. Hue wieder — daß das staatliche Verwaltungsprinzix vielfach nicht konkurrenzfãhig war gegenüber der Beweglichkeit des Privatbetriebe, und gerade darin fand ich einen Widerspruch des Abg. Hue, daß er auf der einen Seite das Direktionsprinziy der alten Zeit pries und auf der anderen Seite sagte, man müsse doch Vorschlãge machen, wie die Sache neuzeitlich gestaltet werden könne. Ja, Herr Abg. Hue derartige Vorschlãge wollen wir gerne machen, aber frũher hatten wir gar keine Mõglichk eit dazu. In dem Verfassungsausschuß haben wit darauf hingewirkt, daß uns solche Möglichkeiten geschaffen worden sind, und ich bin dem Haus außerordentlich dankbar dafür, daß der Artikel 69 in die Verfassung gesetzt worden ißt, durch den es möglich geworden ist, daß die produktiven Betriebe dez Staats in ihrer Wirtschaftsführung, in ihrem finanziellen Gebaren anders gestaltet werden, wie die reinen Verwaltungs betriebe. Nachdem uns jetzt diese Möglichkeit gegeben ist, sind wir an der Arbeit, die Ausgestaltungen herbeizuführen. Aber ich muß sagen, wenn der Herr Abg. Hue sagte: schaffen Sie sich doch diese Freiheit schaffen Sie doch diese Umgestaltung, dann hat mich das wieder Wunder genommen gerade aus dem Munde eines Sozialdemokraten Meine Herren, als ich vor einem Vierteliaht, entsprechend einem in vorigen Jahre gefaßten Beschlusse des Hauses, der sich auf das Berg⸗ schulwesen bezog, nun hier eine Vorlage einbrachte, um das Berg⸗ schulwesen ihren Wünschen entsprechend zu gestasten, waren es die Freunde des Herrn Hue, die im Ausschuß sagten: das Gesetz beraten wir überhaupt nicht, denn wir wollen ia die Sozialisierung, dann hört die ganze Geschichte auf. (Lachen des Abg. Hue.) — Ja, Herr Hue, mit Lachen bringen Sie! das nicht weg, so egen die Dinge, und ich rufe die Herren aus dem Ausschuß zu Zeugen auf, daß Sie sich tatsäch lich dagegen gewehrt haben, weil ja die Sozialisierung komme. Ja, wenn die Sozialisierung in der Art kommt, wie Sie es vorschlagen, daß alles, auch der staatliche Bergbau, auf eine Organisation des Reichs übergeht, weiß ich nicht. wozu wir jetzt noch eine Umgestaltung unserer Betriebe herbeifũhren sollen in dem Sinne, wie Herr Abg. Hue es gestern geschildert hat. Wir werden aber diesen Weg verfolgen.
Herr Abg. Hue hat dann gestern zum Schluß Ausfũhrunn⸗
über die Sozialisierung gemacht. Ich bedaure außerordentlh mit Herrn Abg. Frentzel, das er diese Ausführungen nicht hat n Ende führen können, denn ich hätte gern gehört, wie denn nun positiv seine Vorschlãge sind. Aber gerade aus diesem Gesichtspunkt, daß wir diese Ausführungen nicht gehört haben, aber auch aus anderen allgemeinen Grũnden unterlasse ich es, hier von meiner Seite eine Sozialisierungsdebatte herbeizuführen. Ueber diese Frage beraten jetzt die berufenen Kreise. Der Reichstag hat sich jetzt damit beschäftigt, auch der Reichswirtschaftsrat, der für diese Dinge eingesetzt ist. (Zuruf des Abgeordneten Hue: Er ist nicht dafũt eingesetzt) Nach der Reichsverfassung ist doch der Reichs wirtschaftsrat, wenn überhaupt für irgend etwas, so doch in erster Linie berufen, um solche großen wirtschaftlichen Fragen, wie in Zukunft die Ver⸗ sorgung unseres gesamten gewerblichen Lebens mit Brennstoff ge⸗ schehen soll, zu prüfen. Dort hat man Kommissionen eingesetzt die z. Zt. tagen. Wir wissen nichts Authentisches über die Vorschlã dieser Kommissionen, und deswegen scheint es mir richtig zu sen, abzuwarten, wie diese Vorschlãge lauten, und dann wird man dan Stellung nehmen können, ob sie einen wirtschaftlichen ¶ Fert⸗ schritt bedeuten und ob sie den Namen Sozialisierung verdienen oder nicht. Wenn das Wort Sozialisierung einen Sinn haben soll dann kann es nur eine Wirtschaftsführung bedeuten, die dem Allgemein/ interesse dient, die dafür sorgt, daß wir mit diesem System zum mindesten nicht weniger Waren und nicht zu ungünstigeren Be⸗ dingungen erzeugen als vorher, und die des weiteren dafür sorgt. daß die Menschen, die am Produktionsprozeß teilnehmen, glücklicher sind. (Sehr richtig) Nur unter diesem Gesichtspunkt durfen wir die Sache prüfen, und zwar muß das Gefühl der Zufriedenheit nicht nur bei einzelnen, sondern bei einer möglichst großen Masse dor. handen sein. Ob das bei den Plänen, die insbesondere Herr Hue vertritt, möglich sein wird, muß noch dabin⸗ gestellt bleiben. Schon heute bekommen wir allerlei Flug⸗ blätter und hören allerlei Angriffe von der äußersten Linken, daß das alles Quacksalberei sei, und daß man weiter gehen mũsse im kommunistsschen und syndikalistischen Sinne. Ob diese Pläne ums ebenso viele Kohle und zu günstigeren Bedingungen bringen werden/ das muß ebenfalls ernstlich geprüft werden. Diese Gesichtspunkie sind es allein, die mich da, wo ich mit der Sozialisierung zu tun habe, leiten. Keiner würde glücklicher sein als ich, wenn eine Dirt. schafteform gefunden werden könnte, die diesen Zweck erreicht. Nichte Notwendigeres gibt es für ung, um uns endlich wieder emporzu⸗ arbeiten und einen wirtschaftlichen Aufbau berbeizuführen, als den wirtschaftlicken Frieden. (Sehr gut) Nichts Notwendigeres gibt e als daß sich alle vereinigen, daß der Streit über Wirtschaftẽ formen und soziale Frage einmal eine Zeitlang begraben wird, und daß alle daran gehen? einmötig i arbeiten. Ich kann mit dem Wunsche schließen, daß die Verhandlungen äber die Sozialisierung mu diesem Ende führen mõgen. (Bravo
beeinflußt, erhõ ĩ dennoch dür Fortsetzung in der Zweiten Beilage.)
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger
Nr. 282.
Berlin, Sonnabend, den 11. Dezember
—
—
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(Fortsetzung aus der Ersten Beilage)
(ließen. Mit besonderer Freude kann festgestellt werden. 25
de Fo rderziffer dauernd steigl. Die neuen. Gruhea werden sich enticren, wenn alle notwendigen zechni schen Einrichtungen eingetaut werden. früheren Kohlenüberschuß hat uns der Schandvertrag n Verfalls genommen. Die Entente stärkt mit unseten Kehlen ätzen ihren Imperialismus, Wir stehen vor dem grauen Elend.
Unsere P
vir nicht das Kohlenabkommen von Span mildern können, dann werden Hunderttausende von deutschen Arbeitern brotlos, und wir stchen vor der schlimmsten Katastrophe. Zur Unterbringung der ter brauchen wir eue Wohnungen. Der Nuhrsted lung; md sollle sich vor der Gefahr der Buregukratisierung hüten; Wir wantragen, Gesetzentwurf über die Aufschließung der Steinkohlen tem Handels ⸗ und Gewerbeausschuß zu übemyeisen. Wir fordern die Henictung auf zur Vorlegung eines Hesetzes über die Zusammenlegung er mnrenlablen Längsfelter an der Nuhr. Von den dort vorhandenen und ob) Feldern haben 470 gegenwärtig übechaurt kei nen Besitzer. Die aialisierungsfrage darf nicht nach Parteirũcksichten behandelt
raren. Ein armes Land kann sich keins Experimente leisten, Den
leuten kommt es nur auf ausreichende Bezahlung und soziale erge an. Das wird besser als durch Sozialisierung erreicht durch
r Gewinnbeteiligung der Arbeiter und durch Werksgemeinschaften. mr wenn alle Schichten unseres Volkes sich zusammenfinden in dem len zum Wiederaufbau, kann Deutschland wieder gesunden. (Bei⸗ vll rechts.)
Oberberghauptmann Althans . Der Gesetzentwurf zur Zu⸗ semmenlegung der Längsfelder ist in Vorbereitung. Ebenso sind für ie Schiffbarmachung der Ruhr die Vorarbeiten im Gange.
Abg. TLanger⸗Oberhausen (D. V): Wir brauchen in erster zänie mne Vereinheiflichung des Knappschaftswesens, Neber den
and der Siedlung sfrage, im Ruhrgebiet sollte die Regierung s möglichst bald erschöpfende Mitteiluag machen. Die außer- rrertlich schwierige Wirtschaflslage, in der sich Deutschland armer blicklich befindet, erlaubt uns nicht das gewagte Experiment Soziallsie ung bes. Kohlenbergbeueg. Wir. Frauchen nicht Sozial sierunz. sondern wir brauchen mehr und billigere zahle. Die foziallfierlen Betriebe von Pest und Eisenbahn erferdern kohe Zuschüsse. Nach der Revolution ist von rechtssozialistischer Seile inmer vor der Sozialisierung gewarnt worden. Wenn jetzt pötsich in diefen Kreisen die Meinung sich gewandelt hat, so liegt ker Verdacht nahe, daß im Interesse der soziglistischen Einheitsfront die Sozialifierungsfrage zur politischen Machtfrage gemacht werden El. Die sortaliftifchen Parteien sind in drei bis Fier Grupgen ge; waiten und bekämpfen sich gegensejtig mit einem Haß, daß sich die Arbesterschaft mit Ekel von dieser Selbstzerfleischung ab und anderen Parteien zuwendet. Die Soziglisierung kann nur in. Betracht kommen, er, dädärch eins größere Kohlenförderung und eine besserr Scens kee der Bergarbeiter gewährleistet wird. Daß die Klein⸗ , in den Arbeiterkreisen den Tanz ums goldene Kalb Eröffnen ird, ist eine fast lächerliche Ueberlreibung. Üeber diesen Gedanken der Kleinaktie ist wohl noch nicht das letzte Wort gesprochen. Die Soꝛialisierungs frage muß den berufenen Fachmãnnern überlassen werden. Ein Weg der Verständigung muß gefunden werden, auch hier dürfen sich während der Fahrt Kapitän und Steuermann nicht er e, Haaren liegen. Die deutsche Volkspartei bekämpft nicht nur Un Ricsenkampf von unten, sondern auch den von oben, Eine
ale Neuordnung des Wirtfckaftslebens muß kommen; aus dieser
heraus wird der Gedanke der Arbeitsgemeinschaft pro⸗ * s
23 . ö n. Nur auf dem Boden der Klassenversodnung ist der Wieder⸗
Re, Vaterlandes möglich. Das ist auch die beste Politk für fen Bergarbeiter. Beifall rechts.)
reter des Ministers für Handel und
des Vorredners folgende Aus⸗
ne reichsgesetzliche Reform des
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lenausęga . e die Aus⸗ fübrung der Bauten ist an gemeinnützige Bauvereine abgegeben. Bis
Häben leder nur 1150 Wohnu agen völlig fertiggestellt werden
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11.
Gegen 6 Uhr schlägt der Präsident die Vertagung vor. Das Haus ist damit ein verstanden. Für morgen 11 Uhr schlägt der Präsident als Tagesordnung vor: 1. erste Beratung s Entwurfs über Erhebung einer vorläufigen Steuer vom Grundbefitz, 2. kleine Vorlagen, sodann 3. Fortsetzung der Haushaltungsberatung.
Gegen die Vornahme der ersten Lesung der Grundsteuer⸗ vorlage erheben die Abgg. Otte und. Dr. Ru er (Dem.) sowie Abg. Dr. Po r sch Zentr.) Widerspruch. Der Präsident feilt mit, daß das Staalsministerium im Laufe des Nach⸗ mittags ausdrücklich hat wissen lassen, daß es die Beratung morgen wänscht. Nach längerer Geschãftsordnungsdebatte wird über den Vorschlag des Präsidenten zur Abstimmung geschritten, wobei sich die Beschlußunfähigkeit des Hauses ergibt. Hiernach verbleibt es bei dem Vorschlage des Prãsidenten.
Schluß 64 Uhr.
— O2—
3 —
Anter uchungs achen.
? Aufgebete. Verlust. n Fundlachen. Zustellungen u. dergl Verkäufe. Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
1 Verlofung z. don Wertpapieren. Tommanditge ell heften auf Aftien u Aftienge sellichaften. Anzeig?
dem wir
Re, Befriftete Anzeigen müffen drei Tag
robukflon stockt, weil uns die Kohlen weggenommen weden. n kresch dagegen hat gewaltige Koh lenvorräte aufgespeichert, Wenn
Gefundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßszregeln. Nachweisung über den Stand von Viehseuchen in Oesterreich am 1. Dezember 1920. (Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.)
k Rotlauf Rotz lauen Sc e, me, der seuche Schweine
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Nr. des Sperrgebiets
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Ganze beherrschenden ; — blieb denn bei den Zuhörern zuletzt der Eindruck einer nur dunkel und verschwommen verwirklichten Absicht zurũck. Die steinerne Figur des „Brückenmanng.. der dem Strome (dem
Sff t npreis für den Raum einer 3 gespalte d auf den Anzeigenvreis ein Teuerung
e vor dem Sinrüctungstermin bei der Geschãfts telle eingegangen sein. .
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Vorarlberg.. 61 774 — Zusammen Gemeinden (Höfe):
Maul⸗ und Klauenseuche 80 (345), Räude der Sinh 97 ( 173), Schweinepest (Schweineseuche) 63 (134), Rotlauf der Schweine 14 (15).
Lungenseuche des Rindhiehs, Pockenseuche der Schafe und Be⸗ schälseuche der Pferde sind nicht aufgetreten.
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Wohlfahrtspflege.
Nachdem die erste Sendung der Nansenhilfe in Moskau eingetroffen und aufgabegemäß an die Kriegs gefangenen zur Verteilung gelangt ist, verläßt der Dampfer Carell“ am Sonnabend mit der zweitsn Sendung der Nanfenhilfe Stetsin. Die Sendung, die 30 Waggons umfaßt, setzt sich aus Beiträgen der sschecho⸗slowakischen und der ungarischen Re⸗
gierung sowie aus Liebesgaben des Internationalen Roten Kreuzes,
der Dänischen Hilfsaktion, des Deutschen Roten Kreuzes und der Süddeutscken Sibirienbilfe zusammen; . Der Sesamtwert der beiden ersten Sendungen beträgt rund 15 Millionen Mack.
Theater und Musik. Schaufvielhaus. ein Schauspiel in vier Akten von dem bisher
unbekannten Kar! Zuckmaver, der dem Vernehmen nach Heidelberger Student ist, wurde bei seiner gestrigen Uraufführung im Schaufpielkaufe vom Publikum größtenteils mit geduldigem Schweigen hingenemmen in der Erwartung, daß aus den gedehnten Yyrismen sich doch schließlich ein dramatischer Kern herausschãler würde. Die Hoffnung frog. das Ganze mutetete wie ein 3 ᷣ recht formchöner, teils vatbetisch aufgeblähter Lyrischer Gedichte an, in denen der Dichter feinen Gedanken über Gott. Belt und Menschen zumeist recht unverständlichen Ausdruck gibt. fo eiwas wie ein Büähnenmpfterium vor, in dem die Not, und des Ringen der Zeit in, märchenhaft symbolischer Form sich sviegeln sollten. Aker es blieb bei dem Wollen, dem sich ein gestaltende⸗ Können, wenigstens in bezug auf die klare Hervorhebung einer das h und leitenden Idee, nicht hinzugesellte; so
Kreuzweg
Jahrhunderte Rhein)
Gespenst. Der Gegensatz zwischen dem Volk der Bauern vom Tal“
und dem Z3wingherrn Lenhart vom Joche“, in dem Motive aus Götz
von Berlichingen Bauernkrieg) anklingen, weist zweifellos auf die
Revckution hin. Das Volk folgt dabei verschiedenen Führern und resigiõsser
Schwärmer, der sich für einen neuen Heiland hält, die einprãg⸗
Verfühtern, unter denen ein Schmied sewie, ein samsten Gestalten sind. Der tyrannische Burgberr wird denn , Fließ lich erschlagen, aber damit endet das Drama nicht, vielmehr scheint ein verfshnender Ausklang dem Verfasser vorgeschwebt zu haben. Der obengenannte Schmied hat nämlich eine Tochter, Christa mit Namen, die dem Vaserhause entläuft und als zreine Törin leidend, lernend und erlösungsbedũrftig durch die Welt zieht. Sie
pflegt Zwiesprache mit dem gespenstischen Brückenmann“, wird vem
Zwingherrn auf die Burg verschlevpt, von dort wieder befreit, kehrt borübergehend ins Vaterhaus zurück, wo ein verzweifel nder Brautigam ihrer barrt, dem sie aber wieder entflieht, um irgendemne geheimnis holle und unverftandliche Mission zu erfüllen. Auch ein Gegenstäck zu irsen weiblichen Parfifal, eine Art Kundrr, genannt Rothendel (Rautendelein 7), ist vorhanden, die das Volk durch auftũhrerische
Volkshauses
Offenbar schwebte ibn
——
zijwei schwer, verletzt. wundet.
hindurch über Wache hielt. und, von feinem Vostamente herabgestiegen, durch das Stück geistert, schien zunächst auf ein Drama der. Völkerwersobnung Linzudeuten. Aber er blieb ein für das übrige Geschehen belangloses Symbol und blutleeres legen droht. In Brünn ruht die
ein, andere wurden beschädigt.
1920
Reden aufhetzt. 5 seien noch die Duldergestalt der Gattin Lenbards vom Joche und Hilario erwähnt, ein aus der Fremde heimgekehrter Halbbruder Lenhard, der nur dazu da zu sein scheint, um Zuckmaven sche Lyrik vorzutragen. In einer minder uten Auffübrung wäre die in diesem Schauspiel gehaufte Rhetorik sicherlich nicht zu ertragen gewesen. Es ist ein Verdienst des Spielleiter? Dr. Ludwig Berger und der gepflegten Sxrechkunst der Darsteller, wenn es zuletzt sogar an aufmunterndem Beifall für den zweifellos yrisch begabten, aber noch ganz hühnenfremden Verfasser nicht fehlte. Im Szenischen wurde * schlichtester Mittel ein ebense monumen⸗ taler wie märchenhaft⸗stimmungsvoller Rahmen für die Vorgänge geschaffen, die trotz häufiger Verwandlungen schnell und in eindruck pollen Bilden an den Augen vorüberzogen. Unter den Darstellern ragte Annemarie Seidel hesonders he ie kindhaft⸗rũhrende Geftalt der Christa poetisch verkörperte. Neben ihr verdienen
Hofer (Gattin Lenharts) und Dagny Serv [Rothend Inbaberinnen weiblicher Rollen besondere Anerkennu—
sächlichsten männlichen Gestalten wurden don den
Mäthel, de Vogt, Legal, Katsch und Witte mit v
gespielt.
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Im Opernhause wird morgen, Mm 2
** 467 5 Hen, nr, gwerkerr M e nit den Damen Heckmann ⸗Bettendorf, Marherr⸗Wagner,
Sande besetzt, Musikalischer Leiter ist Dr. Fritz Stiedry. Anfang 3 Die Fledermaus“ mit den Damen von G
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SGast. Mancke und den Herren Philivy
Stock, Krasa in den Hauptrollen
ift Dr. Karl Besl. Anfang 6 Im Schauspiel hau s. Uhr) wi . s8 2129 Servaes als * . Anfang 7 Uhr.
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Mannigfaltiges.
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Bregenz, Wiedereinliferung der am 24. Norember aus der befreiten Führer igen Bauern bundes kam es gestern in? ugs zu einem Auf⸗
durch Gendarmerie e unterdrückt wurde. Die Bauern wurden aus ñ d kehrten Nach⸗ mittags in ihre Heimatdõ , Führer zur Strafabbüßung stellten.
Prag, 10. Dezember. (W. T B) Die, meldẽt: Heute früh stellte die kom munistische
ÄArbeiterschaft die Arbeit in den Prager
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gegen die behördliche Rückgabe der im =
findlichen Druckerei an die rech tschecho⸗stowakische sozialdemokratische Partei, und zog in Trupps in die innere S
an verschiedenen Stellen zu Zulsam me
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nur
schaft Folge. In den Koble Pilsen und Mä hrisch
In Prag kam es zu mit dem on strieren
Anzahl von diesen sammelte
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gebaude, wo kommun forderten und die ( ? verlangten.
Juzug zu der Versammlung
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auch zwei Schüßsse gegen die Polizei von der Menge bedrängt, bereitstehende Gendarmerie di dem Zusammenstoß vor dem 9
Personen, , 3 . w Wache wurden sechs Mann
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In den Abendstunden wurden, wie amtlich gemeldet wird 5 536 en ,
weder von Prag noch aus den Vororten in haben die K sten für heute
Protestes
stõrungen gemeldet.
rag an die sezialde notratische
t dort und in anderen s einge! etzt
dehnung angenommen, die
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die Arbeiter der Straßenbahn und des Eleltrüzttäts werkes hal
dem Ausstand angeschlossen. Bisher wurde d
J z 1. Tarent, 10. Deiemher. (W. heerte die Gegend von Mandu
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etwa fünfzig Verletzte. In ; . neberfchwemmung eine Brücke eingestürzt, auf der fich mebrere Wagen befanden. Es soll etwa zwanzig Opfer ge geben haben.
Nykjösbing, 9. Deember. ( B.) Heute früh wurde am der Ostfüste von Fa ö. 2 150 Meter vom Lande entfernt, ein großes abgetakeltes Torpedo boot beobachtet, über das die Wellen binweggingen. An Bord war niemand zu be⸗ merken. Um die Nationalität des Boetes festzustellen und in Seenot befindlichen Personen Hilfe zu leisten, ist ein Dampfer entsandt worden.
ficher Anzeiger.
nen Einheitszeile 2 . szuschlag von S0 v. S. erhoben.
6. Erwerbs und Wirtschaltsgenossen schasten.
7 Riederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
8. ÜUnfall. und Invaliditãts. ꝛc. Versicherung.
Ban kausweise.
Außer ⸗ 10 Verschiedene Bekanntmachungen. 11. Privatanzeigen.
ist und
1 Unt suchungshaft wegen Einbrachdiebftahls ver⸗ machen. ö
) ersuchungssachen. hangt. Es wird ersucht, denselben zu ver Versonbeschreibungt:. J gr schlank.
. . haften und in das nächste Gerichtsgefängnis 2 n, Karl, ,, Ge⸗ 2 en . .
n u i zulief sowie z iesi werbe: Kutscher und Händler, geboren am Desicht: obal, Stirn: frei, Auge: nten beschliebenen Kntscher abzuliefern sewie zu den hiesigen Akten e , , , Ti. eh.
294)
Ste brief
und Händler Karl Laabs, welcher flüchtig
1 gen hält, ist die Unter 1 J. Nr. 180/20 sofort Mitteilung zu Aufenthalt: 106, stãndi towie interan sich verborgeg halt ist zi jetziger Aufenthalt; unbekannt, Größe: tätowiert, Bekleidung: einen weißen Hut,
Familienname: L578 m groß, Gestalt: schlank, kräftig, graues Jakett, schwarze Hose, Schnürschuhe.
15. März 1591 zu Marienwerder, letzter
Berlin N., Seestr. 106, ständig, Tätowierungen: beide Unterarme
Elbing, den 3. Dezember 1920. Der Oberstaatsanwalt.