Min isterium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Der Referent im Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Regierungs⸗ und Veterinärrat Müssemeier ist zum stellvertretenden Vorsitzenden des Landesveterinäramts er⸗ nannt worden.
Das bisherige Mitglied des Landeskulturamts in Frank⸗ furt a. O., Regierungs- und Kulturrat Brase ist zum Ober⸗ landeskulturrat und Mitglied des Oberlandeskulturamts er⸗ nannt worden. Er ist zum 1. Januar 1921 nach Berlin ver⸗ setzt worden.
Ministerium für Wissenschaft, Kun st und Volksbildung.
Der bisherige außerordentliche Professor Dr. Merker in Leipzig ist zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität in Greifswald und
der Privatdozent Dr. Lehmann aus München zum Abteilungsdirektor im Nebenamt bei den staatlichen Mußscen in Berlin ernannt worden.
Die im Jahre 1921 in Berlin abzuhaltende Prüfung für Lehrer und Lehrerinnen an Blindenanstalten wird am Freitag, dem 1. April, Vormittags um 9 Uhr, be— ginnen. Meldungen zu der . sind an den Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung zu richten und bis zum 2B. Februar 1921 bei demjenigen Provinzialschulkollegium bezw. bei derjenigen Regierung, in deren Aufsichtsbezirke der Bewerber . ist, unter Beifügung der im S5 der Prüfungsordnung vom 12. März 1912 (Zentralblatt f. d. g. , in Preußen S. 477ff.) bezeichneten Schriftstücke einzu⸗ reichen. sind, können ihre Meldungen bei Führung des Nachweises, daß solche mit Zustimmung ihrer Vorgesetzten bezw. ihrer Landesbehörde erfolgt, unmittelbar an den Mjnister für Wissen⸗ schaft, Kunst und Volksbildung richten.
Berlin, den 30. Dezember 1920. Der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. J. A.: Klotzsch.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 c g S. 663) habe ich dem Schankwirt Otto Goerner in Berlin, Seestraße 44, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
Berlin, den 23. Dezember 1920.
Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitzheim.
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Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger ersonen vom Handel vom 25. September 1915 RGBlI. S. 365 abe ich dem Ingenieur Bruno Meyer in Berlin,
Mauerstraße 66/67, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit allen r ft are n des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handels⸗ betrieb untersagt.
Berlin, den 28. Dezember 1920.
Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitzheim.
Bekanntmachung.
Dem Händler Max Mertins aus Kaukehmen habe ich auf Grund der Verordnung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Seytember 1915 den Handel mit Lebens- und Futtermitteln jeglicher Art untersagt.
Heinrichswalde, den 20. Dezember 1920.
Der komm. Landrat. Kahl.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Der französische Botschafter Charles Laurent ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Botschaft wieder übernommen.
Der schwedische Gesandte Freiherr von Essen, ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der Deutschen Regierung ist, wie „Wolffs Telegraphen⸗ büro“ meldet, die amtliche , der Französischen Re⸗ gierung über die in Paris erfolgte Niederlegung der Rati⸗ k zum Versailler Friedensvertrag urch Honduras, hicaragua und Panama zu—⸗ gegangen. Die Niederlegung der Ratifikationsurkunden durch Honduras und Nicaragug ist bereits am 3. November 1920, die Niederlegung der Ratifikationsurkunde durch Panama am 25. November 1920 erfolgt. Der Friedensvertrag ist damit gemäß seinen Schlußbeslimmungen zwischen Deutschland einerseits und Honduras, Nicaragua und Panama andererseits in Kraft getreten. .Der Friedensvertrag ist nunmehr von allen Signatar⸗ amächten, außer den Vereinigten Staaten von Amerika, Ecuador und Hedschas, ratifiziert worden.
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Prenßen.
Der Kommissar des Apostolischen Stuhles für Ober— schlesien, Monsignore Ogno, wurde am 30. Dezember durch die interallierte Kommission empfangen. Er richtete dabei an den General Le Rond eine Ansprache, in der er dem „Wolffschen Telegraphenhüro. zufolge sagte;
Der Heilige Vater, tief betrübt, daß wegen der Frage der Volks⸗ abstimmung der Friede unter seinen Söhnen in beef e gestört ist, vertraute mir die Mission an, Ihnen die Gefühle der Gerechtigleit und der christlichen Nächstenliebe ins Gedächtnis zurückzurufen. Ich nahm mir vor meine hohe Friedensmission mit der gewissenhaftesten Unparteilichkeit, aber auch mit Festigkeit zu vollenden.
Der General Le Rond erwiderte:
Die dauernde Anwesenheit eines Vertreters des Apostolischen Stuhles in Oppeln zeigt klar und deutlich den Willen des Heiligen Vaters zuzulassen, daß in Unparteilichkeit und moralischer Freiheit das Werk der Gexechtigkeit vollendet werde. Insbesondere zweifle ich
Bewerber, die nicht im preußischen Schuldienste tätig
augenblicklich berechtigt er
nicht, daß die Sorge, die Geistlichkeit dieses Landes zu verhindern, sich durch volitische Kämpfe von ihrem Beruf abwenden zu lassen, — eine Sorge, die ganz und gar den Anschauungen der Kommission ent— spricht — in glücklichster Weise dazu beitragen wird, die Srfüllung der der interallüierten Kommission auf Grund des Versailler Ver⸗ trags auferlegten Aufgabe zu erleichtern.
Beim Empfang waren sämtliche Beamten der interalliierten Kommissare anwesend.
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Der Landesversammlung liegt eine Novelle zum Hausierste uer 3 etz vor, wonach die bisherigen Steuersätze den jetzigen Verhältnissen entsprechend erhöht werden sollen. Diese ,. ist vom J. Januar 1921 ab in Aussicht ge⸗ nommen, weil die Wandergewerbescheine für das Kalender⸗ . ausgestellt werden. Da nun bis zum 1. Januar 1921 ie Novelle noch nicht endgültig beschlossen sein wird, so müssen die Gewerbescheine für das Kalenderjahr 1921 vorläufig noch . den bisher niedrigen Sätzen ausgegeben werden. Die Wandergewerbetreibenden, die ihr Gewerbe mit solchen niedrig besteuerten Gewerbescheinen betreiben, haben hiernach mit einer Slteuernachforderung zu rechnen, sobald die Novelle Gesetzes⸗ kraft erlangt haben wird. j
Großbritannien und Irland.
Laut amtlicher Meldung liegt der Handels vertrag zwischen England und Rußland zur Unterz;ichnung bereit. Einige technische Schwierigkeiten würden sich binnen kurzem überwinden lassen. Sir Robert Horne und Krassin sind auf einem gemeinsamen Standpunkt angelangt, der zu einer Ver— ständigung führen wird.
— Die Londoner Blätter bestätigen die Ankunft de Valeras in Irland. Man nimmt an, daß er in. den 366 Tagen eine Kundgebung an das irische Volk richten wird. .
Frankreich.
Die französische Regierung hat, nach einer Meldung des „Echo de Paris“ am Montag eine Note an die englische Regierung gesandt, in der eine Konferenz der alliierten Ministerpräsidenten zur Behandlung der deutschen und der orientalischen Frage in Vor chlag gebracht wird. Die Konferenz soll zwischen dem 7. und 12. Januar stattfinden.
— Im Ministerrat gab der Ministerpräsident Leygues gestern Kenntnis von der vorgestern überreichten deutfchen Antwortnote auf die Verbalnote der französischen Regierung vom 31. Dezember. Wie es in der amtlichen Mitteilung heißt, wurden die vam Ministerpräsidenten 3 Instruktionen einmütig gebilligt. Weiter machte der Ministerpräsident Mit⸗ teilung über die ernste Lage in Oesterreich und über die Maßnahmen, die die französische Regierung zu ergreifen gedenke, um ihr zu begegnen. Der Ministerrat beschäftigte sich sodann mit der Arbeits losenfrage und traf gewisse Dispositionen, um in einzelnen Bezirken die Arbeitslosigkeit zu beseitigen.
— Das „Reutersche Büro“ veröffentlichte vorgestern abend, wie das „Journal de Paris“ meldet, eine längere Note über die 4 Deutsch lands. In der Note wird u. a. gesagt:; ;
Der englische und der französische Generalstab seien in der e. der Entwaffnung Deutschlands vollkommen einig; ihre An⸗ ichten fingen nur ausßeingnder hinsichtlich der Frist, in der die deutschen Formatignen aufgelöst werden sollen. England betrachte die Lage hinsichtlich der Zerstörung und Ablieferung der Waffen als befriedigend. In der Note wird, zugegeben, ö verschiedentlich Waffen in Deutschland versteckt ehalten werden. England wünsche, wie Frankreich, daß diese Waffen ebenfalls abgeliefert würden. Aber es habe auch die Schwierigkeiten im Auge und könne sich au das Chaos in Deutschland vorstellen, das 1919 und zum Teil au noch 19290 geherrscht habe. In dieser Beziehung könne Deutschland selbst nicht absolut verantwortlich gemacht werden. Vereinzelte Ver⸗ fehlungen gegen das Entwaffnungsabkommen könnten der deutschen Regierung nicht zur Last gelegt werden. Doch sei der englische militärische Standpunkt der, daß die Kontrolle der Alliierten bis zur vollkommenen Entwaffnung Deutschlands fortgesetzt werden müßte.
Die Note erklärt weiter, England und Frankreich seien einig über die Notwendigkeit, daß das Abkommen von Spaa betreffend die Sicherheits⸗ und Ordnungspolizei, durchgeführt werden müßte. Eine leichte Meinun ol cf h bhenhelt bestehe dagegen zwischen England und Frankreich in bezug auf die Ein wohner⸗ wehren und die Orge sch., Engländ glaube, wie Frankreich, daß diese Organisationen verschwinden müßten. Aber in England glaube man nicht, daß dies so schnell erfolgen könne, wie Frank— reich es zu wünschen scheine. Es sei notwendig, zu betonen, daß in der Frag der Entpaffnung dieser Organisationen Marschall Foch und Marschall Wilson nicht absolut einer Meinung seien. Die wichtigsten Kämpen für diese , , n, , g ge, seien QO st⸗ preußen und Bayern. Aber in den beiden Gegenden bestehe Grund, den Bolschewismus zu befürchten, was in den Augen Englands die Erhaltung dieser rn , nn in diesen Gegenden
! : scheinen lasse. Eine sofortige Auflösung dieser Freiwilligenverbände deshalb im gegenwärtigen Augenblick, als erscheinen. Nh Ansicht der englischen Regierung würden Ken besonders in Bayern mehr Freiwillige unter den Waffen behalten als ,. sei. Um in dieser igel e eit zu einer vollen Verständigung zu kommen, sei es notwendig, daß binnen einer, kurzen Frist eine, Zusammenkunft zwischen . alliierten Ministerpräsidenten stattfinde, Man sei der Ansicht, daß die Be⸗ setzung des Ruhrgebiets ein Mittel sei, welches nur im Falle der al K Notwendigkeit angewendet werden dürfe, beispielsweise im, Falle einer Aktion in Ostpreußen . Polen. England sei ent⸗ schieden der Ansicht, daß der Artikel 172 des Friedensbertrags, be— treffend die Verteilung der Erzeugnisse der chemischen Industrie, nicht befriedigend u ide n a , sei. Das sei eine sehr wichtige Frage; aber es sei noch zu früh, über die Maßnahmen zu sprechen, die er⸗ griffen werden müßten.
könne unerwünscht
Rußland.
An dem . Streit wegen der beiderseitigen Geiseln hat der Kommissar für auswärtige Angelegenheiten Tschitscherin neuerdings die Vorwürfe der ungarischen n . mit großer Schärfe zurückgewiesen. In 1. Antwort heißt es dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge:
Es steht Ihnen nicht an, die Menschlichkeit und die Zivilisation anzurufen. Die Geiseln, die wir in unseren Händen halten, bürgen uns fag diejenigen, die in Ihrer Macht sind. Die gegenwärtige ungarische Reglerung, die die Vertreter der Sowsetregierung mit Justizmord bedroht und die russischen Gefangenen, die sich noch in Ungarn befinden, verfolgt, ist die Ur— heberin der Wiedervergeltungsmaßregeln, die man uns vor— wirft. Es ist also unsere Fecht, zugunsten derjenigen einzuschreiten, die sich als unsere Verbündeten, betrachten. Wir wünschen diesen Zustand mit größtmöglicher Schnelligkeit zu beendigen und schlagen Ihnen in Erwiderung auf Ihr Exsuchen vor, e, n. mik unserem diplomatischen Vertreter Litwinom in Reval zu beginnen, der zu diesem Zweck mit ausgedehnten Voll⸗
machten versehen wird. Wir bitten Sie, uns den Tag und da er, Ihres Vertreters für die zu beginnenden Verhandlungen mi zuteilen.
— Der in Moskau eingetroffene russische Gesandte fir Lettland, Ganezki, berichtet obiger Quelle zufolge, daß da Verhalten der lettischen Regierung unter dem Ein fluß der Entente während der ganzen Zeit seines Aij⸗ enthalts in Riga unfreundlich gewesen sel. Die lettish⸗ Regierung habe den Friedensvertrag offen verletzt, b Weißgardisten Unterstützung geleistet, Geiseln, die nat Rußland abtransportiert werden sollten, in, die Gefänt— nisse gesteckt und auf die Anfrage über die Erschießun einiger angeforderter Geiseln keine Auskunft gegeben. Aug habe die lettische Regierung die Kriegsgefangenen, die sie en
Neuerdings lasse jedoch die lettische Regierung eine Aenderun ihrez Verhaltens erkennen. Dabei spiele der außerordentlich Niedergang des wirtschaftlichen Lebens des Landes eine Rolf,
gewiesen ist.
— Der allrussische Rätekongreß in Moskau hi, stätigte die Beendigung des Krieges und den Uebergang zn Friedensarbeit. Im übrigen beschäftigte er sich ha g ic mit der Bekämpfung des Wirtschaftsverfalls und der Schaffun der technischen Grundlagen für das kommunistische Systen. In der Agrarfrage wurde, wie „Wolffs Telegraphenbürn⸗ berichtet, beschlossen, die Bauern mit dem notwendigen Saatgetreize zu versehen, um die Anbauflächen nach Möglichkeit erweilemn zu können und alle Kräfte zur Wiederaufrichtung des Bauer standes heranzuziehen. Sodann wird man an die Elektri— sierung der . gehen. Der Kongreß beschloß, in erster Linie das Donezbecken und das Uralgebiet mit Elektriz tit . versorgen, da die Gewinnung von Heizmaterial und Eisen esonders wichtig sei. Einstimmig wurde auch ein Plan für die Organisation der Schwerindu strie angenommen.
J 0 Italien.
Nach einer Mitteilung der „Agenzia Stefani“ hatten hei den Ereignissen vor Fiume vom 24. Dezember bis zur Unterzeichnung der Vereinbarung die regulären Truppen 17 Tote und 120 Verwundete. Die irregulären Truppen ver⸗ loren 18 Tote und 50 Verwundete. Die ,, hatte 2 Tote und 10 Verwundete. Wie die „Agenzia Stefani hierzu bemerkt, sind diese Verlustziffern geringer als die Angahen in den bisherigen Berichten, was ein Beweis dafür ist, daß
die Kämpfe keinen ernsten Charakter zeigten. Ernste Kämpf hätten weit größere Verluste und Beschädigungen verursacht.
Dpanien.
Die Kammer hielt vorgestern nachmittag eine vor= bereitende Sitzung ab, die einen stürmischen Verlauf nahn. Der frühere Ministerpräsident und jetzige Oppositionsführer, Graf Romanones, verurteilte die Auflösung der Kammer und ersuchte den Minister des Innern um genaue Angabe der ministeriellen Deputierten. Der Minister bezeichnete daz Vorgehen der Regierung als vollständig verfassungsmäßig und bemerkte, daß das Kabinett über eine für genügend erachtete Zahl von Deputierten verfüge. Für . müsse er aber jede politische Debatte ablehnen. Die Gegner der Regierung e,, heftig. Da die ministeriellen Ahge⸗ ordneten in berselben Tonart antworteten, entstand Lärm, so daß die Kammer vertagt werden mußte.
Tschecho⸗ Slowakei.
rufung von Vertretern der deutschen Bevölkerung vorbereitet werde. Es handelt sich hauptsächlich um die Kreit⸗ und Landwirtschaftsräte und die Gemeindebehörden, in denen
die Deutschen bisher nicht vertreten waren.
Griechenland.
Die Wahlen bei der Armee in Thrazien un; Kleinasien sind nach einer Melbung der „Agence Hava; für ungültig erklärt worden. Da Neuwahlen nicht stattfinden, verlieren die Weniselisten einige Sitze in der Kammer.
Türkei.
Wie die kemalistischen Blätter melden, überbringt Izzet Pascha nach Konstantinopel eine Erklärung der Nationa⸗ listen, in der sie uneingeschränkte Erfüllung ihrer Forderungen bezüglich Thraziens und Smyrnas verlangen.
Nach einer weiteren Meldung hat die nationa listische Versammlung von Angora einen Erlaß veröffentlicht, durch den alle Muselmanen und Nichtmüselmanen im Alter von 20— 30 Jahren mobilisiert werden.
Amerika.
Nach einer Meldung, der „Chicago Tribune“ Aut Washington hat das Mitglied des Kongresseg Britten eine Entschließung eingebracht, in der der Präsident Wilson auf⸗ gefordert wird, sich an Frankreich und an den Völkerbund zu wenden, um die Zurückziehung der französischen schwarzen Truppen aus Deutsch lands zu erlangen.
. 6 für auswärtige Angelegen⸗ heiten des amerikanischen Senats hat einen e cf des Senators Borah beraten, der sich für Verhandlungen zwischen
einer Einschränkung der Maxineb auprogram me gqus— spricht. Wie „Reuter“ meldet, habe der Ausschuß seine Ent— sch eidun aufgeschoben, doch habe sich im Laufe der Bis kussion die Ansicht geltend gemacht, Frankreich und Italien zu den Verhandlungen hinzuzuziehen.
Parlamentarische Nachrichten.
Der neugebildete finanzpolitische Ausschuß des Reichswirtschaftz rats setzte in seiner Tagung am . ein Arbeitsprogramm fest., das neben Erledigung der dringenden Tag fragen und Begutachtung etwaiger Gesetzentwürfe haupts ichlich die Ausarbeitung eines brauchbaren Planes für die ,, der Reichsfinanzen und. der Währungs— verhält nisse umfassen soll. Zur Vorbereitung der Beratungen wurde eine siebengliedrige Kommission gebildet. die den Sloff sichten un Vorschläge als Grundlage für die zu fassenden Beschlüsse machen soll. Sie setzt sich zusammen auß den Mitgliedern Bech mann, Bernhard (Vorsitzender des finanzpolitischen Ausschusses), Cohen, Hartung, Herkner, Rathenau und Schmalenbach. Ferner
wurde beschlossen, zu der nächsten Sitzung am Freitag, dem 7. Januar den Reichsfinanzminister zu einer muh ch über 383 gur rn
licher Rechte beraubte, nicht in die Heimat zürügbesörden
das auf die wirtschaftliche Annäherung an Rußland an
Die Brünner „Lidove Noviny“ a gbr daß die Be⸗
in die w,, wirtschaftlichen Körperschaftei
den besetzten Gebieten
den Vereinigten Staaten, Japan und England zum Zweck
und die Deckung des Defizits einzuladen, um womöglich seine Pläne als e, n , ,. mitzuverwenden. Am gleichen Tage wird auch eine Besprechung der zweimaligen Besteuerung des Einkommens des Jahres 1920 und der damit zusammenhängenden Aenderungen in en Hrundsätzen der Sener deranfagung stattfinden, über die Professor Zr. Schmalenbach sein Referat bereits in der Sitzung am 3. Januar
erstattete. Statistit und Volkswirtschaft.
Die Zahl der Arbeit slosen in Dänemark belief sich nach einer Meldung von W. T. B. aus Kopenhagen am Schlusse des Jahres 120 auf rund 50 000. Davon entfallen 18 00 auf Ropenhagen. In den letzten Wochen hatte sich die Zahl der Arbeits⸗ lofen um rund 10000 erhöht.
Arbeitsstreitigkeiten.
Zur ö Deut schlgnd erfährt das, Memeler Dampfboot“, daß im Memeler Gebiet, dessen Cifenbahnen durch das Reich betrieben werden, keine Ab⸗ stlmm ung unter den Eisenbahnern stattgefunden Hat. Die Eisenbahner stehen auf dem Standpunkt, daß sie sich gewisser, naßen alg memelländische Beamte betrachten und mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage des Memelgebietes nicht in den Aus—⸗ tand eintreten würden.
Der Aus stand der Bediensteten aller Kategorien der zsterreichischen Südbahn im Bereiche des Grazer In- vektionsbezirks, mit Ausnahme der Beamten, hat, wie VB. T. B. meldet, in der Nacht vom Montag zum Dienstag um Mitternacht begonnen. Die Arbeiter sind . e Posten er⸗ schienen, verrichten aber keinen Dienst. Der Verkehr bon Wien gehl nur bis Bruck an der Mur. In Gira) hahen die Be⸗ biensteten der Stagtsbghn sich mit Ausnahme der Be— amten dem Ausstande der Südbahner angeschlossen.
. 7
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperruugs⸗ ma syregeln.
Gesundheitsstand und Gangder Volkskrankheiten.
(Nach den „Veröffentlichungen des Reichsgesundheitsamts Nr. 52 vom 23. Dezember 1920.)
Cholera.
Polen. Nachrichten vom 22. November zufolge ist in, dem , in Stralkow o (bei Wreschen) Cholera ausgebrochen.
erh weiteren Mitteilungen herrscht die Seuche noch in einem weiten Gefangenenlager der ehemaligen Provinz Posen sowie in Ein und. Grodnoz; ferner wurde in Strelno 1 Cholera⸗
todesfall ermittelt.
Pocken.
Deutsches Reich. In der Woche vom 19 bis 25. Dezember wurde J Erkrankung in Kempten (Neg. Bez. Schwaben) gemeldet.
Nachträglich wurden für die Zeit vom 5. his 11. Deiember 5 Erkrankungen festgestellt, und zwar in Rudnik (Kreis Ratibor, Reg. Bez. Oppeln 4 und in Qüsseldorf J.
SGesterreich. In der Woche vom 5. bis 11. Dezember 1 Er⸗ krankung in Kärnten.
Fleckfieber.
Deutsches Reich. In der Woche vom 18, bis 265. De⸗
zember wurden 3 Erkrankungen sestgestellt, und zwar in Berlin!
and im Lock stedter Lager (Kreis Steinburg, Reg.-Bez. Schles⸗
wig) 2.
u ngarn. Vom 8. bis 14. November 8 Erkrankungen im Komitat Szabolcs; vom 15. bis 21. November 11 Erfrankungen, davon in der Stadt NRiskolez l, in den Komitaten Csongrad 5, Fa ß⸗Ragykun⸗Szolnok 1; vom 22. bis 28. November Erkrankungen in der Stadt Miskolez; vom 23. November bis 5. Dejember 3 Erkrankungen, davon in Bu da pest 2 und Hod⸗
mezövasarhely l. Genickstarre. ;
. In der Woche vom 12. bis 18. Dejember wurden Erkrankungen gemneldet in folgenden Reg ier un gs bes ir ken und . Berlin i, Arnsberg 2 (Gelsen kirchen Stadt, Herne je ij. Schleswig 1 HKKiel; nachträglich für die Woche vom 3. bis T, Dezember: Merseburg ? Naumburg Stadt, Naum⸗
burg Land je 1. ; Vom b. bis 11. Dezember 1 Erkrankung im Kanton
Schweiz.
Bern. ; ! Spinale Kinderlähmung.
Preußen. In der Woche vom 12. bis 18. Dezember 1 Er⸗ krankung in Berlin. 9 ern Vom 5. bis 11. Dezember 1 Erkrankung im Kanton Hens.
Ruhr.
6 In der Woche vom 12. bis 18. Dezember wurden 33 Krkrankungen (und 3 Todesfälle) r in . Regtierungsbezirken lund Kreisen!! erlin 2, Allen⸗ ste in i Rössel Arn sherg 20 Dortmund Stadt 18, Witten 2, Bü s feld orf 3 (), 1 Düsseldor Stadt 1 (h mborn, Mörs e l], is kfurt , a. S.). Köln 2 (3) Köln , Magdeburg 2 Mägdebnrg, Osterburg le . Mün ster Steinfurt, Potsdam 1 nr, , , n ach t rä g Lich für die Woche Lom 21. bis z7. Repember: Spelz. 7 gh ,,, Staßt 1, Beuthen Land 3, Gleiwitz Stadt, Königshütte ö ö. Pleß 1 (1) ö 5. bis 11. Dezember: Mersfeburg 2 Halle a. S., Zeitz je I.
Verschiedene Krankheiten in der Woche vom 12. bis 18. Dezember 1820.
Varizellen: Nürnberg 23, Budapest 30, Kopenhagen 11, paß und Bororte 15, Wien 68 Erkrankungen; R leckfieber: Fhristiania J Erkrankung! Milzbrand: Budapest 4 Erkran ung; Toltwut: Reg. Beg. Schneidemühl. 1. Erkrankung; Biß⸗ zerletzungen ae ei , m , . Tiere: Reg. Bezirke Frankfurt 2, Köslin , , 1; Influenza: Berlin Hu, Stadtgem.) 3, Breslau, Halle a. S. je. 1, aer gg Gumbinnen 2, Ftürnberg 5. Amsterdam 1, Birmingham, Budapest *. 2. Dublin, EGdinburg je 1, Glasgow 4. Kopenbagen 1, divervool 2, Lond 13, Wien 1 odesfälle, Reg.⸗ Bezirke Düffeldorf 6 Gumbinhen 3, Rüärnberg 20, Hefen 1, Kopenhagen 157, Prag und Vororte, Stockholm je ] sen (vom 21. bis 2. November) 5 Erkrankungen; ĩ 1 Todesfall, Hessen, Kopenhagen, Rotterdam (hom 28. November bis 4. Dezember) je 1. Wien 6 Erkrankungen; uhr: Budapest 11, Wien 3 Todesfälle, i Bremen je 1, Budapest 47. Prag und Vororte 3, ien 20 Erkrankungen; Sc iaffu t⸗ krankheit (lincephalitis lethargica);: Stockholm 1 Er⸗ krankung; Malarlg: Reg. Bez Aurich 16Erkrankung; rate Reg.. Bez. Koblenz (Vorwoche) 1, Kopenhagen 125 Er⸗ krankungen M Ch? als ein Febnteęt g1Ler Gesterbenen starb an Diphtherie und Krupy in Gerg. — Erkrankungen wurden angezeigt in Berlin 159, Breslau 24. Hamburg 30 Amftey⸗ dam zg, Budapest 25. Kopenhagen 114, Stockholm 31, Wien bs.
erner wurden Erkrankungen ermittelt an Scharlach in Nürn- n. 4 amburg 47, Budapest 140, Kopenhagen 113, Rotterdam vom 28. . . 8 ,
yphus im Reg.⸗Bez. Budapest 21.
2601, Hamburg 32, ppeln (vom 21. bis 27. November) 30,
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Nachweisung über den Stand von Viehseuchen in Oesterreich am 22. Dezember 1920. (Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.)
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Literatur.
Das Januarheft der ‚„Deutschen Revue“ hat folgenden Inhast: Albert Haas (Buenos⸗Aires): Argentinien. Seine Welt⸗ ssellung und seine Weltanschauung. Aus den Briefen von Kurd von Schlözer. Professor Dr. NR. F. Kaindl (Hraz): Sollen wir die Werbung für den Anschluß einstellen oder fortsetzen ? Dr. J. Lulves, Archivrat in Berlin: Polttisch⸗ wirtschaftliche Beobachtungen auf einer Reise durch Italien. eorg gin. . Aus den Erinnerungen eines Freiwilligen der Baltischen Landegwehr. Professor S. Knopf (Jena): Gibt es Bewohner fremder Himmelskörper und sind vielleicht Beziehungen zu ihnen herstellbar? Lucian und Christine Scherman: Frauenleben in Birma. Wirkl. Geh. Rat Dr. Karl Roscher: Briefe Wilhelm Roschers an seine Mutter und an seine Gattin. Otto Gradenwitz: Bismarcks Wiener Audienz und der Kasserbrief von 1892. Dr. Siegfried Berger: Ein bisher un⸗ bekanntes Dokument zur Sprachform von Fichtes Reden an die deutsche Nation. Literarische Berichte. Eingesandte Nenigkeiten des Bũchermarkts.
Kurze Anzeigen ner erschienener Schriften, deren Besprechung vorhehalten Hleiht.
e Einsendungen sind nur an die Schriftleitung, , . helm str. 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.
GedankenzurKunstschulre form. Von W. Waetzoldt. Geh. I5 4. Verlag von Quelle und Mener, Leipzig.
Was fr ein tüchtiger Versicherungs vertreter vom Verficherungswesen wissen. Von Hermann Desterw itz. Kart. 8 4. Wallmanns Verlag und uchdruckerei, Berlin⸗Lankwitz.
Gedichte. Von Lifa Seid. Perg. 18 . Geb. 20 4. Verlag Felix Krais, Stuttgart.
Mot orpf lüge. Von Qtto Bar ch. Geb. 2. 4. Ver⸗ lagsbuchhandlung Richard Carl Schmidt & Co., Berlin W. 62.
Pap st Ake ander FI. Und Sg vonarol a. Ven Kurt Delbrück. geh 19,80 44. Geb. 24.20 46. Richard Mühlmann Berlagäbuchhandlung (Max Grosse), Halle ,
Vampir u hm. Von Martha ichert⸗Mo st. Kart. 19,85 6. Richard Mühlmann Verlagsbuchhandlung (Max
Grosse) Halle (Saale).
Theater und Musik.
Im Opernhause findet morgen, Donnerstag, die erste Wiederholung von Franz Schrekers Oper Die Gezeichneten, mit den Damen Heckmann⸗Bettendorf, von Scheele⸗Müller, , . Guszalewicz, Jaͤger⸗Weigert und den Herren Oscar Bolz als Gast, gien Schützendorf, Stock, Nos, Habich, Sommer, Düttbernd,
a, , Philipp, Rrafa und van de Sande besetzt, statt. An⸗ fang r. .
Im Schauspielhause werden morgen Die Journalisten
mit ö. Servaes als Adelheid und Hermann Böttcher als Bosz
(Anfang 7 Uhr) gegeben. — Am Freitag, den 7. d. M., findet die fn, ührun * Müller statt.
des Dramas „Die Sterne“ von Hans Die Hauptrollen sind mit den Herren Bassermann, Blum, Esser, Kraußneck, Legal, Pohl und Annemarie Seidel bee Bühnenbilder und Gewänder hat Emil Pirchan entworfen. Spielleiter ist Dr. Reinhard Bruck. Anfang? Uhr,
ann fte; der Pensionskasse des Deutschen nr. haues findet dort morgen, Nachmittags. 27 Uhr, eine Sonder⸗ vorstellung von „La Traviata zu kleinen Preisen statt. Die Violetta singt Hertha Stolzenberg, den Alfred: Bernhard Bötel, den Germont: Holger Borgesen.
Mannigfaltiges.
eimattreue Oberschlesier, die sich noch nicht ge⸗ nend haben, werden gebeten, sich unverzüglich hei der Bezirks⸗ ruppe Berlin, Schöneberger Straße d I, zu melden, da die ig stimmungslisten in den nächsten Tagen abgeschlossen werden.
erlins Fremdenverkehr im Dezember verzeichnet 1286 Gaste, fast 11 666 mehr als im November. Das hängt naturgemäß mit der Zeit der Weihnacht seinkufe zusammen. Viele en be find bel Schließung der Hotelküchen wieder abgeresst. Das Mäeland war diesmal an dem Fremdenhbesuch im gewohntzn. Ver. hältnis, aber doch in etwa veränderter Mischung beteiligt. An erster Grelle erscheint wie immer Hesterreich mit 1116 Gästen, Cs folgen Schweden mit 1001, Holland mit go2, Polen mit 970, Rußland ange gen ent inf Am erigg mit ö Franfresch inis öh. die Schweiz mit 453, England mit 464. Norwegen mit 379, Ungarn mit 376, gie Balkanstaaten mit 283, Italien mit 176 Gästen.
Hohenfinow. 4. Jar nar. Bei der Familie des früheren Neichs⸗
kanzlers Dr von Bethmann Holt eg sind zahlreiche Be i⸗ le ö. skundgebungen . Auher dem Reichs präsidenten und dem Hiace ebene er deren Telegramme gestern bereite mitgeteilt wurden, gingen Beileidskundgebungen laut. W. X. B.“ us a. ein von dem preußischen und, dem bayerischen Ministerpräsidenten,
von dem ehemaligen Kagiser, der rüheren Kronprinzessin,
bem frütkren Nöͤnig' von Bapern, den Prinien Git] Friedrich und August Wir n, der früheren Großherzogin Luise und
dem frũůberen ¶ Großherzog von Baden, dem Fürsten und ber Fürftin Bülow, dem Nuntius. Pacelli, dem dänischen Gesandten Grafen Moltke, dem Pra sidenten der Reichshank Papenstein dem ehemaligen württembergischen Ministerpräsidenten Weizssäcker, dem Reichsminister des Auswärtigen Amts Dr. Simons, dem Staats sekretär im Auswärtigen Amt von nen den Reichsministern Koch und Groener, von Dr. Porsch im Namen der Preußischen Zentrums⸗ fraktion, vom Wirklichen Geheimen Rat Dr. Lewald im Namen der hiftorischen Kommifsion des Reichsarchivs, vom Landesdirektor von Winterfeldt namens der brandenburgischen Provinzial verwaltung und von dem preußischen Handelsminister Fischbeck.
Beuthen, 4. Januar. (W. T B.) Das Ueberschichten⸗ abkommen in der oberschlesischen Berg; und Hüttenindustrie wurde durch die Botschafterkonferenz in Paris genehmigt. Mit dem Verfahren der Ueberschichten soll alsbald be⸗ gonnen werden.
London, 4. Januar. (W. T. B.) In der Stahl⸗ und Eisenbtechindustrie sind neue Entlassungen erfolgt. Die unbeschäftigten Arbeiter in diesen Gewerbezweigen in Südwales werden auf 20 - 30 000 Mann Sicht. — In Islington per⸗ suchten Arbeits lofe sich des Rath au sez zu bemächtigen. Die Polizei zerstreute die Menge durch Stockschläge und nahm etwa 20 Verhaftungen vor.
Madrid, 4. Januar. (B. T. B). Der Da mpfer „Santa Jabel“ der Transatlantischen Gesellschaft in Barcelona ist am 2. Januar auf den Klippen von Villagarecia auf der Höhe der Insel Salvora gescheitert. Von Villagarcia sind zahlreiche Fahrzeuge ausgelaufen, um die Schiffbrüchigen zu retten. Bisher ist ein Fahrzeug mit vierzig Geretteten zurückgekehrt. Das e,, 3 von den Kanarischen Inseln und hatte 200 Reisende an Bord.
Sandel und Gewerbe.
— Nach dem Geschäftsbericht der Brasilianischen Bank für Deutsch land hat sich während des mit dem 30. Juni 1920 abschließenden Berichtsjahrs der Bank der Au ßenhand el Braftliens günstig gestaltet. Es betrugen in Millionen Lstrl.: Ausfuhr bezw. n ner 1917 63 bezw. 445, 1918 6La bejw. 52s, 15195 130,1 bezw. 758.24. Wenn die außerordentliche Steigerung der Summen zwar erheblichen Teils auf die Erhöhung des Preisstandes zurückzuführen ist, so kommt doch der gewaltige Aktivüberschuß der Handelsbilanz von 1818 mit 2. Mill, Lstrl. dem Lande uneingeschränkt zugute. Dem Werte, nach war der Kaffee an der Gesamtausführ mit zirka 5ö o/ J beteiligt. Der Durchschnitts⸗ preis fir den Sack Kaffee betrug in 1919 95 Mrs. gegen 47 Mrs. i 1918. Allerdings ist ein großer Preisrückschlag in fast allen großen brasillanischen Exportartikeln eingetreten, der im laufenden Geschäfts⸗ jahr das Gesamtbild verschieben wird. Der Export der Haupt⸗ artikel lin 1000 E) stellte sich, im Jahre 1919 (1918 in Klammern) wie solgt Gefrierfleisch 3569 (3245), Häute 5027 (33515, Manganerz Ss7 (2451), Zucker 3714 (-6459, Bohnen 1303 (1589), Kaffee 72 607 (18041). Gummi 6249 (3998). Der Wechfelkurs auf London stand am 30. Juni 1919 auf 140 4. erhöhte sich im Dezember vorübergehend bis auf 181/19 4 und loß Ende Juni 1920 mit 144 d. Seitdem hat sich, im Zu fammen hang mit dem Preisrückgang vieler Waren auf dem Weltmarkt sowie mit Importsteigerung der Kurs erheblich gesenkt, bis auf 11 4 Mitte Nobember 1536, was auf „Gold“ reduziert — Pie englische Währung sst zurzeit 25 v6 unterwertig — den niedrigsten Wertstand ergibt, den der Milreis seit zwanzig Jahren eingenommen hat. Die Kabel⸗ auszahlung Deutschland schwankte noch viel stärker als der Sterlingkurs; fie notierte: März 1820 43 Reis für 1 4, Ende Juni 520 172 Reis für J A, zur Zeit (Ende Nopember 1920) 90 Reis für 1 M. In den Staatsfinanzen ist die günstige kommenzielle Ent⸗ wicklung von 1915 nicht zum Augdruck gelangt. Für die Jahre 1915 bis 1915 hatte sich ein Gesamtfehlbetrag von 29 60h Contos Gold, 16022327 Contos Papier angefammelt, der in der Hauptsache durch Zettelausgabe gedeckt wurde. Die schwebende Schuld konnte aus regulären Einnahmen verringert werden und umfaßte am 31. Dezember 1818 S 5 7295 Schatzscheine in Gold Ri 667: 7060 6 000 Papier. Die fundierten Schulden standen am 31. Dezemher 1919 wie folgt: äußere Schuld 103 392 034 8 und 322 249 500 Fres., innere Schuld (Abolices) Rg. 1 042 350: 600 5 000 Papier., Der Umlauf an un⸗ einlöslichen Noten stieg weiter bon RS. 1709 113: 473 8000 am 3i. März 1515 auf Rg. 1729 061; 523 8 000 am 31. Dezember 1919. Der dagegen angesammelte. Garantiefonds in Gold belief sich am 31. März 1919 auf Rs. hö 275 621 C6 00, alfo auf wenig mehr als 3 vh des Umlaufg. Eine Wieder⸗ eröffnung der Konversionskasse ist durch Regierun sdekret vom 2. Januar 1920 auf 2 weitere Jahre hinausges oben. Dem Wicderaufbau des Geschäfts der Bank ist die günstige Ent⸗ wicklung des Außenhandels sehr zustattengekommen. Es konnten vielfach alte Beziehungen wieder angeknüpft, neue hinzuerworben werden, und wenn auch die internationale politische wie auch wirt⸗ schaftliche Lage andauernd gespannt sind, so daß die Zukunft in Dunkel gehüllt bleibt, muß es doch für den . als erfreulich bezeichnef werden, daß sämtliche Niederlassungen der Bank wieder ein befriedigendes Resultat zu erzielen vermochten. Die Ziffern der Bilanzen der überseeischen . sind zum Vorkriegẽskurse, von M 1,36 per Milreis umgerechnet. Der en n beläuft sich ein⸗ schließlich des Vortrags aus dem Jahre 1919 auf 2637 634. Bavon entfallen 143 478 4 als Gewinnanteil an, den Aufsichtsrat, 7256 605 M als 15 vo für die Aktionäre, 244 155 als Vortrag ui des e r . ᷣ ;
— Nach dem Geschäftsbericht der Bank für Chile und Deu tsch and für die am 6. Januar 1921 stattfin dende ordentliche Generalversammlung über das 23., 23. und 24. Geschäftsjahr 1917719 haben sich während dieser Jahre im allgemeinen die wirtschaftlichen Verhältnisse Chiles günstig weiterentwickelt, insbesondere hat sich nnter der Einwirkung des europässchen Krieges die chilenische In⸗ dustrie entfaltet. In den Jahren 1917 und 1918 vermochten sich um Teisf auf Grund der anwachsenden Salpeterausfuhrzölle = auch
ie Staatsfinansen zu erholen, was in der Abtragung des erheblichsten Teils der schwebenden Schuld seinen Ausdruck fand. Für 1919 schließt dagegen der Staatshaushalt wiederum mit einem Defizit ab. 1317-19 betrug die Gesamtausfuhr h3, 3 bo, bezw. 238 Mill. Pfd. Ster, die Gesamteinfuhr 266 beim. 327, bezw. 302 Mill. Pfd. Sterl. Der Salpetererport betrug 1917. 60350 090 Quintales, hs: 63 66 o Quintales, 1919: 30 O00 00 Quintales, der Export an . in allen Formen 1916. ca. 71 009 t, 1917: ca. 90 t, 1918: ca. 85 00 t. Die chilenische Valuta hatte roße wankungen durchzumachen. Im Jahre 1917 stieg der ef von Ii d allmählich auf 1643 4 im September und htoß am 31. Dezember mit 146 o., 1918 hob er sich wieder sukzessive bis . den lange nicht gekannten Stand von I7ös, d, erreichte also nahezu das Goldvari von 18 4. Ende Sep⸗ temker 1518 aber verursachte der sich vorbereitende Kriegsabschluß in Furopa., der ein starkes Abflauen des Salpetererports in Aussicht stellte, einen plötzlichen Sturz auf ca. 3 d. Das Jahr schloß mit 16s /S d. Erst en Schluß des Jahres 1919 machte sich — im Zu⸗ sammenhang mit dem Einbringen eines noch zur 1 stehenden Gesetzentwurfs, welcher bezweckte, den chilenischen . mik Hilfe des
oldschatzeß der Reglerung auf 1 4 Sterling festzulegen — eine
,, auf 125 4 geltend. In den ersten Monaten des Jahres 1öꝛo hat sich der Wechselkurs zeitweilig auf 144 d gehoben, Das aber angefichts einer gleichzeitigen Unterwertigkeit der Sterling. valuta von ca. 25 vH keine Erhebung über den Goldwert von 12 4 darsteslt. Im weiteren Verlauf des Jahres 1829 hat als dann im Zusammenhang mit starkem Import, mit spekulativen Aus— schreitungen und auch mit politischen Sinwirkungen eine erhebliche
Senkung des Kurses bis auf 19 d und darunter stattgefunden. Der Se n f, son be. welcher die Grundlage der neuen Goldwährung zu