zucker um die verschiedenen Würfelsorten oder um gemahlenen ucke es den Behörden möglich war, die der Zwangs⸗ wirtschaft unterliegenden Lebensmittel ganz oder zum gr u erfassen, haben die Höchstvreise unzweifelhaft gut gewi Xutlichsten hat sich dies beim Brot gezeigt, das jedem zu erschwing⸗ lichem Preise in ehen ausreichender Menge zur Verfügung stand. Auch bei den nächstwichtigen Lebensmitteln, wie Kartoffel Milch, Herrichten, an den Zeit ver gemessen, noch erträgliche Zustãnde. Daß andererseits die Höchstpreise ͤ das waren, was ihr Name besagt, daß neben ihnen immer mehr Schleichhandelspreise entstanden und vielfa die Bevölkerung größere Bedeutung gewannen als die Höchstpreise, ist Sie bildet einen Beweis dafür, daß dem Eingreifen des Staates auf wärtschaftlichem Gebete, auch wenn es, wie bei den Höchstpreisen, mit Strafandrohungen verbunden ist, eine Grenze gesetzt ist, die im besten Sinne auf dem Gebiete der Volks spychologie und Volksmoral liegt.
Nährmitteln, Zucker und
je länger je weniger
eine bekannte Tatsache.
Arbeitsstreitigkeiten.
Nach einer von B. T. B. übermittelten Havas meldung aus Bom bay sind A 000 Arbeiter der Petroleum indu strie in den Aus stand getreten, weil sie die besondere Jahresgratifikation nicht erhalten haben.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperru ngs⸗ utaßregeln.
Gang der gemeingefährlichen Krankheiten.
5ffentlichungen des Rei Nr. 4 vom 26. Januar Cholera.
P Nach vorliegenden Nachrichten stnd weitere Cholera⸗ dughrüche festgestellt worben in den ehemallgen preußischen Kreisen Pe sen und Thorn, ferner in Warschau und dem Gefangenen⸗ ,. ö dowice (Galizien), außerdem in Bialystock, Lida und Wilna.
Deutsches Reich. In der Woche vom 16. bis 22. Januar wurden 2 Erkrankungen in Plauen (Kreishauptmannschaft Zwickau)
Nachträglich wurden noch für die Woche vom 9. bis 15. Januar 29 Erkrankungen mitgeteilt, Friedenshütte (Kreis Beuthen Stadt) 11, in Kamin 4, in Bismarckhütte (Kreis Beuthen Land), Alt Tarnowitz Lassowitz Kreis Tarnc witz), Katto—⸗ (Kreis Kattowitz) je 1
den Ver chsgesundheitsamts“*, . ĩ gf ndhett
Beuthen 1
Roßberg, Scharley, Antonienhütte Ratibor (Reg.⸗Bez. Oppeln) 6. :
Schmeiß. Der aus dem Kanten Neuen burg in der Woche mitgeteilte Pockenfall hat sich nicht
Fleckfieber. Dentsches Reich. In der Woche vom 1. bis 22. rden 2 Erkrankungen bei Auswa döln und Ham burg je 1. Nachträglich wurden noch mitgeteilt für die Zeit vom Janugr 2 Erkrankungen in Osternothafen Kreis Usedom⸗ Wollin. Reg. Bez. Stettin), für die Zeit vom 9. . J im Interniertenlager Parchim (Mecklenburg—⸗ Schwerin). Ungarn.. Vom 20. bis 26. Dezember v. J. 1 Erkrankung in der Stadt Miskolcz; vom 27. bis 31. Dejember v. J. 5 Er⸗ frankungen, und zwar in der Stadt Kecskemet 2, in den omitaten Csongrad 2? und Moson!l. Pol Laut Mitteilung vom 13., 15. kerrscht in verschiedenen Teilen der ehemaligen preußischen Fleckfieber, so in dem Gefangenenlager und Konitz, im FKreise Schweß, in.
sitzk o (Kreis
bom 19. bis 25. Dezember v. J
nderern festgestellt, und zwar in
bis 16. Januar
und 19. Januar
Westprenßen und Posen Stadt Tuchel,
Strasburg; NMrotschen (Kreis Wirsttz sowie in Ober
Rieder of wurf von den einander fremden. Brautleuten, die sich
Februar. (RB. T. B.) In London wurden eche vom 15. biz zum 22. Januar amtlich 271 Fälle von krankheit festgestellt. .
Knnst und Wissenschaft.
. sIstel ⸗ In zen Berriner Museen finden wir zurzeit einige kleinere Ausstellungen, wie die ausgezeichnete ebersicht über die Hauptwerke der Radierung im K „ Pbotographien einer großen Anzahl deutscher Plastiken des Kaiser Friedrich ⸗Museums, die die Meßbisdanstalt teil weise in glänzender technischer Ausführung aufnahm, sind im Lesefaal Kunstgewerbemuseums Kunst bereitet die National größeren Llnzahl Gemälden Auch im Kunstsalon Nicolgi finden wir rauenporträt dieses
Kunstausstellungen.
stich kabinett.
ms aus Ver modernsten alerie mit einer Auestellung von einer irchn ers im Kronprinzenpalaig den ꝛ ein hervorragendes Meisters neben recht guten Arbeiten von Heckel und Jaeckel, das beweist, daß Kirchner von ern der „Brücke einer der wenigen ist, der sich kraftvoll ckelt, ohne auf der einmal erreichten Stufe stehen zu bleiben. ust lerperfõnlichteit zeigt das graphische Kabinett Reu⸗ 1 der Gedächtnisausstellung für W M den Landschaften von 1910 und der heimfehren Jahr, wie der Künstler noch mit den
Problemen ringt, und in den zahlreich eigenen Stil erreicht hat, der rein auf auf alle räumliche Tiefe verzichtet. einer seiner besten Arbeiten, A. Oeim ann lehnt sich in seinen Gem Kunst salon sehen, an die Arbeiten zu selbständiger Art durchringen zu könne bei Gurlitt eine Sammelausstellung won Gem Zeichnungen und Aquarelle nungen des letzteren verraten, wie größere Zahl zeigt. daz ung lung von Gemälden Paul Kothevs cht gute lebersicht über dessen schiedenen Anregungen
W. J. V.
ded Kün k weiterentwi Eine eigenartige Künstler mann in der Ge
den Bäuerin aus diesem koloristischen und raumlichen en Arbeiten von 1912 seinen farbige Wirkung auggeht und Deutlich spri 8 in Jerusalem, aug. älden, die wir in Gurlittz on Teininger an, ohne sich Neben ihm: finden wir älden von Seewald, n von Lovis Corinth. die Gemälde, eheure Können
— —
München, und von Besonders die
dieses Meisters. . ö Möller Schaffen und zeigt, wie der Künstler aus h
einen eigenen Stil schaffen möchte. .
Die Ausste gibt eine re
Land⸗ und Forstwirtschaft.
ß für die landwirtschafliche W . ng in Leipzig iir ar lig n der
en, die der Aufhau ber Aug—⸗ und die übrige Ausftell gemeinen mögl nmeldezeit im allgemeinen ist daher dringend geboten, eine bea ö ungesaumt n Raum nicht der Anmelde papiere *
Anm elde schlu aus stellu
Bei den umfassenden Vorbereitun stellung, der Druck des Schauverzei arbeit erfordern, muß der Anmeldeschluß früh gelegt werden. So schließt denn die A am 25. Februar. i Anmgldung nicht mehr aufzusg um sich bei dem immerhin beschränkte Ablehnung auszusetzen. der Deutschen Landwirtschaftzgesellschaft, Berlin 8 . ziehen. In der Abtellun r Ziegen dem allgemeinen Anmeldeschluß eflügel und Fische ist am 1. M hunde am 15. Mai Anmel Wichtigkeit der Kleinti Berechtigung in der ngen ausschlaggebend Bedeutung, 3. weitere zukommt, soll doch die Linie beachtet werden. teilung Il,
u erledigen, ; zefahr einer ind von der
zer Straße 14, zu be unterliegen die
für Kaninchen und f deschluh. Es dürfte lÜberflũssig 95 der ergruppen das Wort zu reden: sie haben i die für die landwirtschaftlichen ist, einwandfrei ewwiesen. Nassehunhn und Rassekaninchen ohne wirtschaftliche Seite der Zucht in ersfer ch die große Reihe der Gruppen in Erzeugnissfe und
Nutzrichtung,
landwirtschaft ?
gi kteęmit tel schlleßt die Anmelbungen im allgemeinen am 25. Februar. Die anzenzucht sowie die Preisbewerbe für an⸗ erkannte Saaten und für Klee⸗ und Grassamenbau, dis Gruppe der ,. die Spinn ⸗ und Flechtpflanzen (Flach, Hanf, Nesseln,
orbweiden) erfordern ebenso eine ausgedehnte Beteiligung wie die in Gruppe 5 zusammengefaßten Futtergewächse. Der Tabakbau, die Morkuttur, der Gemüse⸗ und Obstbau, die Bienenwirtschaft und die Konservenindustrie sind mit Preisausschreiben beteiligt. Außerdem sind Grupven eingerichtet für Dünge⸗ und Futtermittel, Nebengewerbe, Hilfsmittel und Lehrmittel. In der Abteilung Nt, Iandwirt schaftliche Maschinen und Landwirt schgftl'iches Bauwesen, wird die algemeine Schan mit Maschinen und Geräten aller Art den breitesten Raum einnehmen, demnach sich auch feng an den Anmeldeschluß: 28 Februar, halten müssen, um eine Ueberhäufung zu vermeiden. Die Frist für die Hauptpruüfungen ist bereits abgelaufen; bagegen werden Maschinenneuheiten zur Prüfung noch bis zum 28. Februar angenommen. Die Sonderausstellung pon prak- tischen Einrichtungen aus dem eigenen Betriebe läßt die Anmeldung noch bis zum 1. Mai zu. Dagegen schlleßt die Anmeldefrist für die Sonderausstellung Die Elektrizität in der Landwirischaft“ bereits am 28. Februar. In der Sonderausstellung für landwirtschaftliches Bau- und Siedlungswesen, die ebenfalls noch Anmeldungen bis zum 28. Februar entgegennimmt, sollte kein Material und kein Gegen stand fehlen, der in dieser brennenden Frage die Landwiürtschaft und Volksernährung zu fördern geeignet ist. Im übrigen gilt es für den Land⸗ und Volkswirt sowohl wie für die Industrie, diese Aus⸗ stellungsgelegenheit, die seit 6 Jahren sich zum ersten Male wieder bietet, in sachgemãßer Weise auszunutzen.
Am 31. Januar tagte im Reichsministerium für Ernährung und Landmirtschaft in Berlin der gus Vertretern der erganisferten deutschen ,, . gebildete Beirat der Zentral stelle für den Gemßsebau im Kleingarten. Unter den ö,, höten allgemeines Interesse die seit nun; mehr 14 Jahr bestehende Kleingarten, und Kleinpachtland ordnung, deren Vorzüge und Mängel auf Grund der praktischen Erfahrungen eingehend erörtert wurden, und die Frage des Fortbestehens der Zentralstelle ür den Gemüsebau im Klesngarten als Friedens- einrichtung. In dankbarer Anerkennung der durch Kleingarten⸗ ordnung und Zentralstelle angebahnten Besserung der Lage von , von Kleingartenbesitzern wurde einstimmig be⸗ chlossen, die Reichsregierung zu ersuchen: 1. zur Förderung gemein—« nütziger Kleingartenunternehmungen sowie zur Volksaufklärung über den Wert des Kleingartenweseng ausreichende Mittel etwa in Höhe von 109 M 4A in den Reichshaushaltsplan für 1921 einzustellen, 2. das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft zu ver⸗ . in Gemeinschaft mit dem Reichzarbeitsministerlum in eine Prüfung der Frage einzutreten, in welcher Weise und mit welchen Mitteln die JZentralstelle für den Gemüfeban im Kleingarten im Hinblick auf die herborragende Bedeutung des Kleingarteng für die algemeine Volkswohlfahrt — Wohnungspolitik, Volksgesundheit, , — und für die Ernährungswirtschaft ausgebaut werden soll. (W. T. B.) .
Theater und Musik.
Theater des Westens.
Sch walbenhochzeit⸗, eine neue Operette von Leon Jessel, dem Komponisten des Schwarzwaldmãdels hat im Thegter des Westens, Der ersten Liebe goldne Zeit“ abgelöst. Jesself wandelt zum Glück abseits von den Wegen der verflachten Wiener Tanzexperette, seing Werke haben immer einen ernsten volksfläckmäßigen Einschlag, eine Mischung von . und Empfindsam eit und eine alt nc feen, n , x n g r , , Ein e bc olcher Art hat diesmal Pordes⸗ 8 dem Komponi ö liefert. Es behandelt . frelslch durchaus th 6 .
zunächst inkognito lfennen und lieben lernen, um spaäͤter erst zu erfennen, daß sie ängst für einander beslimmt waren. Parallel zu dieser ernsten Liebegsgeschichte verläuft eine muntere zweite, während ein älterer Professor, Känstler und Schwärmer mit goldenem Gemüt, wie der Domorganist im Schwarz- walzmädel“, nachdem er sich trotz seines grauen Haarg noch ein Vebes⸗ glück erträumt hatte, zum Schluß alg edler Cntsager beiserte stehben muß. Diese Handlung bietet dem Komponisten willkommene Ge⸗ legenheit, in seiner Musik das Sinnige, Volksliedartige in den Vordergrund zu stellen. Cin hübsches Lautenlied und ein anmutiger Zwiegesang (. Man nimmt ein rosa Blatt zur Hand“) liefern dafür den Beweis. Aber auch die heiteren Weisen, an denen es durchaus nicht fehlt, sind gut erfunden und musikalisch geschmackwoll durchgeführt, besonders ein Tanzduett des munteren Liebespaar. Die Aufführung läßt die Sorgfalt in der Einübung erkennen, die alle Vorstellungen im Theater des Westeng aufweifen, bei denen Ernfi Hauke als Kapellmeister und Franz Grotz als Spielleiter tätig sind. Der zuletzt Genannte ist hier auch ein humor⸗ und gemütvoller Darsteller des , . Das ernste Liebespaar wird von Margit Suchy und Franz Felix gesanglich wie darstellerisch vornehm verkörpert, das andre flott und munter von der drolligen Lotte Werkmeister und dem be— Feglichen Paul. Westermeier. Der lebhafte Erfolg der neuen Operette durfte ihr ein längeres Bühnendasein verbürgen.
——
Schillertheater Charlottenburg.
Das Schillertheater hat Shag ws unterhaltende Komödie Helden wieder in seinen Spielplan aufgenommen, wo sie vor⸗ 66 in neuer Einstudierung zum ersten Male in Szene ging. Die ufführung erfuhr im ersten Akt eine kurze Störung und Unter- brechung durch eine Anzahl bul arischer Studenten, die in der Absicht , waren, gegen das Werk, in dem sie eine Beleidigung
ulgariens n , ,, veranstalten. Nach einer kurzen aufklärenden Ansprache des Bireltorg Pategg und der Flus. weisung der Ruhest rer durch die Polizei nahm die Vorstellung ohne peiteren Zwischenfall ihren Fortgang. Die Damen Finkh, Stoll berg und PVaschke (letztere für die erkrankte Fanny Wolfff, die Herren Braun, von Ophen und Eberhard waren die Vertreter der Haupt. . ,, . . 5 , 3a , Leitu q ottem
npiel. Das Publikum unterhielt sich vortrefftt :
es an Beifall nicht fehlen. ö
Im Opernhgusfe findet morgen, Freitag, die dent e Uraufführung bon Richard Strauß' ö ö ⸗ . Josephg Legende,. Dichtung von Harry Graf eßler und Hugo hom Hoff manngthal, unter der 5 Leitung des Komponisten und der szenischen Leitung von Heinrich Kröller statt. Die Besetzung lautet; Die, Fran. deg Potiphar: Tilla Durienz, e. inrich Kröller, Potiphar: Teni Zimmerer, Erzengel: Otto Zommerstorff. Derborragend beschäftigt sind ferner die Damen Berghoff, Sydow, Hucig, Schröder, Bowitz, Gageike und die Herren Hoff mann, Eckert. Molkgw. Außerdent wirkt dag esamte Ballett.
wie die Centralstelle für den Fremdenven Groß Berlins“ heworhebk., der wachsende Besuch aus den h feindlichen Staaten. Obenan steht England mit 507, es s 2, Italien mit 193, Belgien Portugal ist wieder ziemlich ansehnlich vertre Norwegen sandte uns 394, die Schweiz 386, Ungarn 3409, die Ban staaten 2614 Fremde. Auch Asien, Afrika und Australien ziemlich ansehnliche Ziffern auf.
Drahtlole Musikübertragung. In Verbindung den seit einigen Mongten auf Anordnung des Reschsvostministern auptfunkstelle Königswusterhausen mit Erfolg ausgefühn ift vor kurzem
merkenswert ist,
Amerika mit 466,
rankreich mit 4 180 Fremden. Au
Instrumentalko Die über das Ergebnis diefer M. übertragung vorliegenden Meldungen lauten größtenteils günst itte erkennen, die in letzter Zeit au bertragung gemacht Finige Empfangsstellen berichten, daß die Lautstãrke tiefen Töne geringer war als diejenige der hohen Töne. 4 entfernte Aufnahmestelle sei fo deutlich hörbar gewesen, daß man Ursprungs zu befinden glaubte. Reich ist das Konzert auch in Luxemburg, Holland, land mitgehört worden. Von allen, selbst von einer 1000 km entf liegenden englischen Funkstelle wird die Klarheit und die groß ung hervorgehoben. Die Versuche ha daß sich bei sorgfältiger Ausnutzung der gewonnenen Erfahrun die technischen Voraussetzungen für die praktische Verwert drahtlosen Musikübertragung werden erfüllen lafsen. Abge Drahtleitung nach den Empfangsstellen mi für eine solche Verwendung der in der Zirkularwirkun Uebermittlungsart beruhende unübertroffene Vorteil sprechen. in eine Musikvorführung gleichzeitig an beliebig viele Empfanggste Hierburch, ferner durch den Wegfall e besonderen Sendetätigkeit und durch die Möglichkeit der w mit verhältnismäßig einfachen Anfnahmevorrichtungen läßt sich drahtlose Uebermittlung von Opern, großen Konzerten usw., an entfernte Stellen auf dem Lande und an Schiffe, wenn einmal g gelöst worden sind, mit ziemlich gerinz
onieversuchen drahtlos übermittelt worden.
lassen die großen Forts
Sondergebiet drahtlosen Lautü
sich an der Außer von den Empfangsstellen ngarn und
stärke der Uebermitte
Fortfall jeder
übertragen werden kann.
technifchen. Aufgaben bölli Kostenaufwand durchführen.
(W. T. B.) Nach neueren e Internierungslager Sch t te bisher dort internierten Deutschen s bis auf wenige Ausnahmen aus der Haft entlassen worden.
Dessau, 2. Februar. (W. T. B.). Als heute früh die legschaft der GeUwerkschaft Ilberstedt den Kalischal betreten wollte, strömten ihr giftige Gase, entgegen, durch Vier sind tot, neun finden sich noch im Schacht. Die Rettungsarbeiten sind im Gau
London, 3. Februar. (W. T. B.) aus FJerusalem, daß in der russischen Marig⸗Magdalena⸗Kyn Gethsemane die Beisetzung der in Perm Bolschewisten ermordeten Großfürstin Elisabeth, Witwe des im Jahre 1905 ermordeten Großfürsten Sergius, stlattft
Paris, 3. Februar. (W. T. B.) Nach einer Meldung New Jork hat die Standard Gil Company beschlo ge stellten um zehn vH he ra
Königsberg, 2. Februar. richten ist das p olnis aufgelöst worden.
sechzig Maun betäubt wurden.
Dailr Erpreß mel
die Gehälter ihrer An zu setz en.
Yrüsfer, 2 Februgr. W. T. 8) Des Sh iff n neisenau“, das seinerzeit!
Norddeutschen Lloyd „G den Belgiern beim Verlassen Ant werpens in der Schel versenkt und von deutscher Seite wieder hat nunmehr den Hafen verlassen. rionen an eine italienische Firma verkauft
Bom baz, 3. Februar. (W. T. B) Einer Reuter ⸗Meldn zufolge sind in Bombay Berichte eingetroffen, wonach die Bolãsch wisten alle Heiligtümer in boden gleichgemacht und die führenden Beamten ut Bürger ermordet oder gefangengesetzt haben.
tigem acht wun wurde fir r d Mi
Fatischen Fraktion habe ich
Buchara dem Er
Nr. 4 der ‚Vexöffentlichungen des Reichs ge sun heitsamts vom 25. Januar 1921 hat folgenden Inhalt: emeingefährlichen Krankheiten. — Gesetz gebung usw. Deutst Dpiumabkommen. — Zuckerungsftist für Weine 1920. (Preußen. Bianntweinmonoyol, Tuberkulose, Geschlechtskrankheit — Alkoholmißbrauch. — Tierseuchen im Deutschen Reiche, 15. Jann Pockener krankungen, 190. re . (Sachsen, Leipzig) Rad⸗ Jo. schenkliste. — Wochentabelle über die Geburts- und Sterblichket verhältnisse in den 40 deutschen Orten mit 190 000 und mehr Desgleichen in einigen größeren Städten des Ausland in deutschen i Grundwasserstand
— Vermischtes.
(Deutsches Reich.) Flecfiebererkrankungen, 1920
wohnern. — — Erkrankungen an übertragbaren Krankheiten außerdeutschen Ländern.
; — Witterung. Berlin und München, Bodenwärme in Berlin, November 1920.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)
Theater. dpernhaus. (nter den
, Freitag: Kart reservesatz 60. Zum ersten Male: Josephs Legende. — Vorhh Till Gulenspiegel. Condicht ng. Y? Anfang ea ö
Sonnabend: Der Rin Walküre. Anfang 5 Uhr.
Schauspielhaus. (Am Gendarmenmarkt) Freitag: 29. Dau bezugsvorstellung. Torquato Tasso. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Die Sterne. Anfang 7 Uhr.
g des Nibelungen. 1. Tag:
Samitiennachrichten.
Gestorbenz Hr. Generalmajor a. D. Waldemar Christ (Berl ustizrat Ernst Blanckmeister (Berlin). —
Direktor Gustav Ramann (Berlin).
personal mit. Die Bußnenbisder und Gerwänder find . würfen, Kon Fmil Pirchan angefertigt. — ge, n, nnen re Strauß symphonische Dichtung Till Fulenspieges ? ebenfalls unter der 3 . , 5. 74 Uhr.
a u elhause wird morgen Torquat mi Lothar Müthel in der Titelrolle ner der ane n ne le *.
Mannigfaltiges.
, n noch he
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Ty r ol, Charlottenbun
für den Anzeigenteil: Der Vorste engering in Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin Druck der Norddeutschin Buchdrucke Berlin Wilhelmst Vier Beilagen
noch. leinschließlich Börsenbeilage) uchs, hält sich 66 Deutsch. Desterreich mit 1ö4J. Gästen. und Grste, Zweite. Dritte und Vierte Jenkra ; sowie die Inhaltsangabe Nr. 4 zu Nr. 8
3 her der Geschä
echnungsrat
rei und Verlagsanstalt
l ⸗Dandelsregister · Be aj
des öffentlichen Anzeigers
22 21 n, ni,,
Nr. 2 S. / Nichtamiliches.
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)
Deutscher Reichstag. 64. Sitzung vom 2. Februar 1921, Nachmittags 1 Uhr. Gericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger?) )
Am Regierungstische: Reichskanzler Fehrenbach, Minister der auswärtigen Angelegenheiten Dr. Simon s und andere Mitglieder des Reichskabinetts. Der Sitzungs⸗ aal und die Tribünen sind stark besetzt.
Präsident Löbe eröffnet die Sitzung um 19 Uhr. Auf der Tagesordnung steht als erster Gegenstand die Besprechung der Erklärung der Regierung.
Abg. Schiffer (Dem.): Namens der Zentrumspartei, der Deutschen Volkspartei, der Deutschen Demokratischen Partei, der Bayerischen Vollspartei und des Bayerischen Bauernbundes habe vch folgende Erklärung abzugeben: Die uns vorgelegten Noten ent⸗ halten Zumutungen, die weder mit den Bestinmungen des Frie⸗ densvertrages noch mit der Ehre und den wirtschaftlichen Lebens⸗ Bedingungen des deutschen Volkes vereinbar sind. (Lebhafter Bei⸗ fall) In Schmerz und Empörung, aber auch in vollem Bewußtsein
unserer durch den furchtbaren Ernst der Sachlage gegebenen Ver⸗
antwortung erheben wir ö. Widerspruch gegen den Miß⸗ hrauch der Gewalt. (Lebhafter Beifall, Die Erklärungen des
rrn Reichsministers des Aeußern billigen wir. (Lebhäfter Bei⸗
U) In der Entwaffnungsfrage wollen wir die don uns über⸗ nommenen w,, , im Geiste loyaler Auslegung aus⸗ führen. Aus demselben Geist loyaler Auslegung heraus legen wir aber Verwahrung ein gegen diejenigen Entschließungen, die offen⸗ fichtlich gegen den Friedensvertrag ö. oder die in ihm ge⸗
zogenen Grenzen zu unseren Ungunsten überschreiten. (Sehr . Die Verantwortung dafür, daß durch unsere weitergehende Schwächung auch die Widerstandskraft gegen die von außen und innen drohenden Gefahren des Bolschewi6mus gelähmt wird, trifft
Aie Alliierten. (Sehr wahr! Die Vorschläge, die uns von den Allijerten unter Abänderung des Vertrages vorgelegt sind, sind, darüber dürfen wir keinen Zweifel lassen, für uns unannehmbar und nicht geeignet, die Grundlage für Verhandlungen zu bilden. Sie würden nicht die Gesundung des deutschen Volkes herbeiführen, . die wirtschaftliche und politische Verelendung des deutschen
olles nach sich ziehen. Durch ihre Rückwirkung, die sie in ökono⸗ mischer und finanzieller Beziehung auf alle anderen Völker aus⸗
üben, würden sie auch diese in unseren Untergang verstricken. Das . Volk würde als Abnehmer und . aus der Welt⸗
aft ausscheiden. Aus dieser Lage andere Wege zu weisen,
ie deutsche Leistungsfähigleit nicht vernichtet, ist die Absicht
irt . Reichsregierung. öge es ihr gelingen, auf der Grundlage neuer, diesem Gesichtspunkte entsprechenden Vorschläge eine Einigung zu erzielen, die die Welt fruchtbarer Arbeit zuführt. Die Regierung wird uns an ihrer Seite sehen, wenn ihre Vorschläge abgelehnt werden und die Entente an ihren Forderungen festhält,ů die die Vernichtung des deut lunft bedeutet. (Stürmischer
en Volles in Gegenwart und Zu⸗
eifall.)
Abg. Müller⸗Franken (Soz.): Im Auftrage der sozialdemo⸗ ö n abzugeben: Die
ähig⸗
Tatsache . der Welt ö. hafte
bon Versailles, der eine in 80 Jahren zahlbare feste Summe, nicht
e Zwangsjacke anlegen. (Sehr richtig) Die Pariser orschlä
ige machen nicht zur Wiedergutmachung das , . Volk
keistungs h g. sie verschärfen vielmehr die Wirtschaftskrise zu
er europälschen Katastrophe. (Sehr richtig) Die Sozialdemo⸗ ten des 6 ee lenken die 6 . rohende Gefahr und rich an sie die Auf⸗
das ũber die Verpflichtungen des Friedens vertrages . und n Industrien schädigt: seine , . ann 4 icht m
gs deutsche Voll heraufbeschworen werden sollen. (Sehr richtig! . Entwaffnung ger l
gt * Nat): Im Auftrage meiner Fraktion habe e
Abg. ger ̃ ꝛ sch zunächst die Stellungnahme mitzutellen, die nieine Partei⸗
freunde bei rein sachlicher inn der Angelegenheit ange⸗ Hommen haben: wir sind dur Va t
drungen von dem ganzen Ernst der Lage, der durch die Note der Ententeregierungen geschaffen worden Die Forderungen des Feindhundes gehen in ihrem mate⸗
riellen Inhalt noch hinaus über die unerträglichen und undurch-⸗ ahrbaren Bedingungen, die uns durch den =, , . i
Lrsailles ezwungen sind. Für uns gibt es gegenüber diesen w . 3 glattes . Beifall. In den
Ausführungen des Reichsministers des Auswärtigen zur Ent⸗ waffnungsfrage hätten wir eine klarere Stellungnahme und einen entschiedene ren n ,
notwendigleiten unseré; Volles all ür . ausschlaggebend. Diese gebensnotwendigkeiten werden bereits durch den .
* a. 6
. M der Reden der Minister, die im more e . werden. b z
ö 8 K
(Beifall vechls.) Die Lebenz⸗ sind unter allen Umständen für
ailler Friedans vertrag verletzt. (Sehr richtig) Die
** 2
. Erste Beilage zum Deut schen Neichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger
Berlin, Donnerstag, den 3. Febrnar
und 6 (Lärm bei den Kommunisten und Rufe; Ihr seid die Schuldigen!)
Not der Zeit hat uns, wie der Minister gestern ausgeführt hat, gezwungen, im Interesse der Selbsterhaltung unseres Fi es Ab⸗ änderungen der Bestimmungen des friedensvertrages zu ver⸗ langen. Auch die Entente hat sich bisher diesen Ruücksichten auf die Not nicht ganz verschließen lönnen. Qstpreußen erwartet von seinem Vaterland, daß es angesichts der Bolschemwistengefahr nicht im gung n wird. (Lärm bei den Kommunisten und Ruse: Junler! Diese Gefahr besteht aber fort. Leider besteht auch dort die Gefahr des inneren Aufruhrs und der Unstcerheit des Eigentums und der Personen. (Lärm bei den Kommunisten und Rufe: Diese Gefahr kommt von rechts) Jetzt läßt die Entente nicht nur alle Rücksichten auf diese Not unseres Volkes wegfallen, . über die unerhört harten Entwaffnungsbedingungen des
ersgiller Friedens hinaus mutet sie uns ohne jeden Vernunfts⸗ rund weitere Einschränkungen unserer Machtmittel zu.
Viemals darf eine deutsche Hand zu einer Verwirklichung solcher . Hilfe leisten. (Beifall rechts) In der Frage der tepgration stimmen wir sachlich den Ausführungen des Reichs⸗ ministers des Auswärtigen zu. Die uns im Versailler Vertraä auferlegten wirtschaftlichen und finanziellen Lasten erfahren dur die sogenannten Propositionen der Entente eine Steigerung ins Ingeheuerliche und Wahnsinnige. Die Folgen ihrer Annahme wäre die dauernde Verstlavung und Entmündigung des deutschen Volkes. ö. Vorschlãge . darum a limine zurückgewiesen werden und dürfen in leiner Weise als Grundlage oder auch nur als Anhaltspunkt zu , Verhandlungen dienen. (Lebhafte Zustimmung.) Jedes Verhandeln darüber muß vielmehr von vornherein abgelehnt werden. (Beifall . Für den Fall, daß wir uns nicht bereit zeigen, uns dem Willen der Entente zu ö hat man uns Sanktionen angedroht, die noch über die im Versailler Vertrag festgesetzten Strafmaß nahmen hinaus⸗ en, die die Okkupation des Rheinlandes zur dauernden nnezion machen wollen und uns eine weitere Zerstückelung des deutschen Volkskörpers in Aussicht stellen. Das deutsche Volk soll also wieder einmal vor das Biegen oder Brechen gesetzt werden. Wir erheben gegen diese völlig rechtswidrigen, jedem Rechtsgefühl widersprechenden, nur aus unersättlichem Vernichtungswillen eee unser Volk erklärlichen Vorschläge entschiedenen und feierlichen Einspruch. (Beifall.) Will die Entente uns ihre Forderungen mit Gewaltmitteln aufzwingen, so zerreißt sie mit eigenen Händen den Versailler Vertrag (mit erhobener Stimme) und das auch jur uns! (Vehhafter Beifall rechts) Wir erklären, daß wir bexeit . hinter jede Regierung uns zu stellen, die gewillt ist, diesem neuen unerhörten Vergewaltigungsversuch mit unbeugsamer Ent⸗ ,, entgegenzutreten, ebenso wie wir jede Regierung mit aller Entschiedenheit bekämpfen müssen, die Deutschlands Heil der Nachgiebigleit gegenüber unerfüllbaren Forderungen sieht. („Leb⸗ hafte Zustimmung rechts; Eine programmatische. Erklärung meiner Partei kann natürlich nur rein sachlich und nüchtern aus⸗ fallen. Meine , . hat mich beauftragt, ihr noch einige Be⸗ merkungen anzuknüpfen, die aus tiefstem Herzensgrunde kommen und aus der ungeheuren Erregung, in der wir uns befinden. Lärm bei den Kommunisten ünd Rufe: Ihr seid die Kriegs⸗ chuldigen) Eine Exregung, die sich im deutschen Volke zeigt an⸗ ssichts der Unsicherheif, wie sich seine Geschicke erfüllen dürften. . durften doch wohl hoffen, daß uns wenigstens das nqgkte Leben und die Grundlage für eine noldürftige Existenz gelassen würde. Die Note der Entente hat uns bitter und grausam ent⸗ täuscht, so daß sie nicht d . erheben kann, von uns ernst genommen zu werden. ir sehen Vertragsverletzungen, die man uns aufzuzwingen sucht, tiefste Erbitterung sehen wir über die Verletzung der heiligsten Rechte der Menschheit. Lärm bei den Kommunisten, lebhafte Zustimmung rechts) Durch das Land geht ein einziger Aufschrei und ein einiges Wollen. (Unruhe links) Das deutsche Volk will lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Beifall rechts) Wenn diese Stimmung estern hier nicht so zum Ausdruck kommen konnte, so ist es heute 9 icht der Abgeordneten, hier dieser einmütigen Entrüstung des Volles ihre Stimme zu verleihen. (Beifall.) Aus diesem heiligen Recht heraus ist unsere Antwort geboren. Zermürben will man unz, zermürben wir den Gegner durch Enttäuschung, die er bei unserer Antwort erleben soll! Möge er wissen, daß es den Par⸗ teien bei ihren Erklärungen bitter ernst ist, und daß über die von uns selbst gezogenen Grenzen hinaus ein . diktierter For⸗ derungen nicht in Betracht kommen kann. Möge aber auch die Entscheidungsstunde des deutschen Volkes ein großes Geschlecht finden. (Le6tzafter Beifall rechts; Lachen links.) Abg. Le debour (U. Soß): Den letzten WBunsch des Vor⸗ redners, daß die en gh bnd finde des deutschen Volkes ein großes Geschlecht finden möge, hege auch ich, aher die erste Auf⸗ abe dieses großen Geschlechtes würde sein, diese volksverderblichen achenschaffen zu zertrümmern, zu deren Wortführer der Bor⸗ redner ] hergegeben hat. (Großer Lärm rechts; Pfuirufe, große Unruhe) Es ist eine, der auch uns noch immer in Erstaunen etzenden Erscheinungen dieser Zeit, daß Herr Hergt und seing reunde aus der jüngsten Vergangenheit, aus der Kriegszeit, aus ber Rachtriegszeit so gar nichts gelernt haben. Sie haben nichts gelernt und alles vergessen, was sie selber gesündigt haben. Sehr wahr! links Aber wir e, das Volk und in erster Reihe die Arbeiterschaft nicht vergessen lassen, was Sie (nach rechts gesündigt haben. Das wird Ihnen nicht gelingen. Ss ist eine der Aufgaben, die alle Parteien der Arbeiterschaft zu erfüllen haben, mit aller Ent- schtedenheit gegen diese Machen haften aufzutreten. Gro de Un⸗ ruhe rechts; ufe links: Kriegsschuldige! Helfferich! — Ein roßer Teil der Mitglieder der Rechten verläßt den Saal) Den Fugzug der Kriegsschuldigen haben wir ja schon öfter erlebt, wenn ihnen die Wahrheit gesagt wurde. Leider hat das provokatorische Auftreten des Abg. Hergt mich genötigt, diese, wie ich hoffte, vein fachlich zu gestaltende Ausführung mit dieser Einleitung zu be⸗ innen. Unsere sachliche Jung ist folgende. Der leitende Ir z unkt für ung, wie hoffentlich für alle Parteien bei der Behandlung dieser Frage muß der sein, daß wir bei allem be⸗ rechtigten nwillen, den wir unter gewissen . empfinden können, nicht außer acht lassen sollen, daß wir durch die heute zu fassenden Beschlüsse nicht die Möglichkeit verbauen, durch Verhandlungen und Vereinbarungen das Deutschland drohende Verhänhnis abjuwehren. Leider hat der Außenminister Bemerkungen gemacht, k den Eindruck erwecken konnen, als ob die deutsche Regierung überhaupt nur dann zu Verhandlungen hereit sei, wenn ihre eigenen, hoffentlich hald zu machenden Vor · schläge als Grundlage gewählt werden. Gerade weil ich wünschte, daß die Entente diesen Bemerkungen nicht diese Auslegung gibt, möchte ich die Regierung auf das dringendste ersuchen, auch Ver⸗ handlungen nicht abzulehnen, wenn von den Ententemãchten andere Verhandlungsgrundlagen vorgeschlagen werden sollten. Wenn man verhandeln will, kann man ja alles , . legen, kann man ja im einzelnen alles abstreiten und so viel wie möglich abhandeln wollen; wenn man aber überhaupt Verhandlungen auf einer von den Ententemächten gegebenen Grundlage ablehnt, dann erleichtert man nur denjenigen Elementen unter ihnen, die über- haupt nicht verhandeln wollen, ihre Arbeit. Die an uns ge. tellten Entwaffnungsforderungen halten wir im Prinzip für urchaus berechtigt, da sie im wesentlichen auf dem Versailler r,, beruhen. Woran wir . das sind ur die Bestimmungen über die Luftschiffahrt, die unter Um-
3 n, wenn sie nach ihrem Wortlaut ausgeführt werden. Nie
1921
nicht für Kriegszwecke berechnete wirtschaftliche Tätigkeit Deutsch⸗ lands erschweren oder ganz unmöglich machen könnten. Daß über⸗ haupt diese ,, jetzt peremptorisch von der ntente gestellt werden, daran trägt die Hauptschuld diejenige Be⸗= e, Deutschland; die mit aller Gewalt 3 ö unter der Hand Kriegsvorbereitungen zu treffen dur ufstellung von Truppenverbänden, die durch den Friedensvertrag nicht vor⸗ . imd, durch die Orgeschverbände und die damit zusammen⸗ ängenden Selbstschutzverbände. Es hat auf mich direlt erheiternd gewirkt, daß Herr Hergt von der Verletzung der heiligsten Rechts⸗ gefühle durch die von der Entente an Deutschland , NRieparationsforderungen sprach. Gerade darin zeigt e . e- rade diese Entrüstung . dafür, daß die Herren geflissentlich bemüht sind, in der Oeffentlichkeit alle ihre eigenen früheren Sunden vergessen zu machen. Die Entente stellt nämlich an Deutschland ungefähr dieselben Forderungen, die diese Herren während der Kriegszeit gegenüber dem Auslande vertreten haben. Ich erinnere hier an die bekannte Eingabe der sechs Verbände, * Bundes der Landwirte, des 2 Bauernbundes, des Christlichen Bauernvereins, des Zentralverbandes Deutscher In- dustrieller, des Bundes der Industriellen und des Reichs⸗ , Mittelstandsverbandes an die Regierung. Der Bund der Laudwirte ist dasselbe, was heute die Deutschnationalen sind, der Zentralverband Deutscher. Industrieller entspricht der heutigen Deutschen Volkspartei. In dieser Eingabe wurde die Annexion von ganz Belgien, von Nordfrank⸗ reich bis zur Somme, von Litauen und Kurland und großer Teile Polens bis zum Narew, im ganzen eines Gebiets von 13 Mil⸗ lionen Einwohnern gefordert. Auch Kriegsentschädigungen sind . worden, die weit über das hinausgehen, was jetzt selbft ie exorbitantesten Forderungen auf seiten der Entente enthalten. Noch am 10. März 1915 erklärte Herr . im Reichs⸗ tage, die Feinde hätten für allen materiellen Schaden auf⸗ ukommen, es müsse eine Vollentschädigung verlangt werden. ereits 1917, also etwa 29. r nach Kriegsbeginn, . in einer im Verlage Lehmann in ünchen erschienenen Broschüre für Deutschland eine Entschädigung von 200 Milliarden Goldmark und für Deutschlands Verbündete eine solche von 150 Milliarden Gold⸗
mark gefordert worden. Legt man die volle Kriegs- dauer zugrunde,
fo würde sich danach eine Gesamtkriegsentschädigung für uns von mehr als 500 Milliarden Goldmark ergeben, die von den Kriegs⸗ treibern der Konservativen und nationalistischen Parteien geltend gemacht worden ist. Aus allen diesen unwiderleglichen Tatsachen geht hervor, daß für die auch von uns verworsenen materiellen Forderungen der Entente unsere nationalistischen Parteien vorbild⸗ lich gewesen sind. Wir geben uns nicht etwa der Erwartung hin, 2 von den kapitalistischen Regierungen auch nach unserer Auf⸗ fassung für das deutsche Volk erträgliche Ansprüche erzielt werden können. Wenn wir aber trotzdem Verhandlungen wollen, geschieht das, weil wir von diesen Verhandlungen eine erfolgreiche Ein⸗ wirkung auf die Arbeiterschaft der Westländer uns versprechen. Wir werden zum Schutze der deutschen Arbeiterschaft Mittel anwenden, die zweifellos wirksamer sein werden als die von den bürgerlichen Parteien und von der Regierung ins Auge gefaßten. Wir erwarten von dem internationalen Solidaritätsgefühl der englischen und französischen Arbeiter, daß sie die verderblichen Pläne der Entente zunichte machen. Deshalb müssen wir aber die reaktionären Be⸗ strebungen der deutschnationalen Partei energisch bekämpfen, die der Entente nur neues Material gegen uns bieten. Also, meine Herren von der Rechten (große Heiterkeit, da auf der Rechten zur⸗ Fit nur zwei Mitglieder anwesend sind), ich spreche nicht zu den Ausgekniffenen, die Reisebilletts genommen haben, sondern zu denen, die sie i als Horchposten zurückgelassen haben. (Heiterheit.) Also, meine Herren Horchposten (Heiterkeit, die nationalistischen und monarchistischen Treibereien ihrer Partei stürzen Deutschland ins Verderben. Denn um so mehr können die Machthaber der Entente ihre Arbeiterschaft, beeinflussen. Wir müssen eine wirk⸗ liche sozialistische Republik schaffen an Stelle des Scheinbildes.
(Beifall bei den Unabhängigen.)
; * Dr. Levi (Komm.): Man könnte versucht sein, über diese Situation Witze zu machen. Vor dem Waffenstillstand und vor dem Frieden von Versailles hieß es jedesmal in . Reden: Unannehmbar! aber dann kam die Unterschrift. 8 der Hoszug vom Potsdamer Bahnhof nach Spaa fuhr, glaubte man an Ver⸗ n. und Verständigung, aber dann wurde unterschrieben, was ie Entente . Jetzt ist es ebenso. Die Deu ationalen verlangten die Festsetzung der Entschädigungssumme abs unser ver⸗ brieftes Recht, und jetzt, wo die Summe sestgesetzt ist, haißt es in der Erklärung des Abg. Schiffer: Verstöße gegen die Ehre, feier⸗ licher Protest, Mißbrauch der Gewalt, Gefahr des , . mus und dann der alte Trumpf: Unannehmbar! Die Erklärung Schiffers unterschied sich von der , Erklã der Regie⸗ rung. Sell das etwa eine diplomattsche Hllfsstelln r diploma⸗ tischen Parteien für die Regierung sein? Die Erklärung Schiffers enthält , das Unannehmbar! Wem glaubt man damit zu imponieren? Mit den hier abgegebenen Erklärungen wird man niemand mehr imponieren können, auch nicht mit der Erklärung des Abg. Müller, denn gerade seine und seiner Partei Haltung in der . e ist noch in viel zu frischer Erinnerung. Die Regierung gleicht mit ihrer Haltung bog ach einem negativen Etwas, sie kaumelt von Enttäuschung in Betrug, und Be⸗ trug sie nach Enttäuschung. Die Regierung beobachtet eine Taktik der einen Unehrlichkeiten oder der großen Feigheit, 6 begeht in der Friedensfrage sogar Schiebungen und M en.
räfident Löbe rügt diese Ausdrücke.) Durch den Krieg ist eine große Veränderung in der weltpolitischen Konstellation eingetreten: es stehen nicht mehr imperialistische Mächte gegen andere impe⸗ rialistische Mächte, sondern die Gesamtheit der unterdrückten Völker steht den Unterdrückern . und der rer der Unterdrückten aller Welt ist wjetrußland. Au rofessor
; 8a ein Führer der Deutschnationalen, der manchmal Richte
ugenblicke hat, erkennt die Leistungen Sowjetrußlands an. S)owjetrußland hat als einzige Feindin des Imperialismus nicht den Naden ene und i . der , , . Unter⸗ , ,,, . sich aufrechterhalten. Nicht die Rote Armee allein bedeutet die Macht Sowjetrußlands, sondern dahinter steht die gewaltige Kraft der , unterdrückten Völker. (Zuruf rechts: Sie Vorsitzender von Moskaus Gnaden!) Jedes Voll hai ö—è. Ee e e r. deren Folgen sich erst nach Jahren zeigen. Ein
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olche cksalstag waren die Novembertage des Jahres 1876, ie Folgen zeigten 36 erst nach 40 Jahren. Ein zweiter Schick n war der 9. November; auch seine Folgeerscheinungen wer⸗ en nicht ausbleiben. Niemals kann eine große Zeit ein kleineres Geschlecht finden als das, welches aus Furcht vor Rußland hinein in die 14 Punkte und hinein in die Friedensbedingungen ging. Bir werden den Weg der Weltrevolution weitergehen. Den Proletariern rufe ich zu: Euer Leben steht auf dem Spiel, helft euren Brüdern, lommt hinein in die Front der Unterdrückten. SSchallendes anhaltendes Gelächter fast im ganzen Hause. Beifall bei den Kommunisten.)
Präsident Löbe: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor, damit ist die Besprechung geschlossen. Mit Ausnahme des Sprechers der kommunistischen Partei haben die Redner von rechts bis links die r, . der dem deutschen Volle zugemuteten Lasten dargelegt. gen unsere Vertragsgegner auf diese Worte hõren. . und uns die Tatsachen erspart bleiben, die eintreten