1921 / 64 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 Mar 1921 18:00:01 GMT) scan diff

Spanten.

Die Regierung erklärt in ihrer Boischaft, daß sie das Programm der vorigen Regierung ausführen wolle. Die Maß— nahmen zum Schutz der öffentlichen Ordnung sollen mit be— sonderer Beschleunigung erörtert werden.

Der Ministerrat hat beschlossen, alle Handelg verträge zu verlängern, bis ein neuer Zolltarif fertiggestellt sein wird.

Schweiz.

Wie der „Bund“ erfährt, hat die brit ische Gesandt⸗ schaft dem Bundesrat eine Note mit der Mitteilung über das Inkrafttreten der Deutschland auferlegten Zwangs⸗ maßnahmen überreicht. Nach dieser Note hat der Importeur alle gewünschten Einzelheiten beizubringen, damit das Ursprungsland bezw. der Charakter der Waren , werden kann. Gelingt dieses nicht sur Zufriedenheit, so gilt die Ware alsdann als in Deutschland hergestellt. Wie bas Blatt versichert, herrscht noch keine Klarheit darüber, welche Maßnahmen die englische Regierung hinsichtlich der Feststellung des Ursprungs und des Charakters der Waren er⸗ greifen wird. Es ist aber möglich, daß Ursprungszeugnisse gefordert werden.

Die Mitglieder der Kommission für Aende⸗ rungen am Völkerbundspakte sind auf den 6. April nach Genf einberufen worden. Die Kommission ist die erste der von der Versammlung vorgesehenen Kommissionen, die ihre Arbeiten aufnimmt. Sie ist die erste internationale Einrich⸗ tung, die mit der Prüfung des Völkerbundsstatuts, wie es auf der Friedenskonferenz von Paris angenommen und von allen ehemaligen Neutralen ratifiziert wurde, betraut ist. Bis jetzt sind von sieben Staaten elf Abänderungsanträge eingereicht worden. Die Regierungen der Völkerbundsstaaten werden ein⸗ geladen, ihre Anträge bis zum 31. März einzureichen.

Tschecho⸗Slowakei.

Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ wurde im Se nat von deutsch-bürgerlicher Seite eine Inter⸗ pellation an die Regierung gerichtet, in der gegen die Ent⸗ schädigungsforderung der Tschecho⸗Slowakei an Deutsch land in Höhe von 40 Millionen tschecho⸗slowakischer Kronen in schärfster Weise protestiert wird.

Im Wehranusschuß des Senats richtete der deutsch⸗ bürgerliche Senator Karl Friedrich dem „Prager Tageblatt“ ufolge an den Kriegsminister die Anfrage, ob es wahr sei, ein Teil des tschecho-slowakischen Heeres mobi⸗ lifiert wäre und ob die Regierung überhaupt die Absicht habe, zu mobilisieren, und wenn ja, zu welchem Zweck. Der Kriegs⸗ minister Hust af erwiderte: Es ist kein Heeresteil mobilisiert. Im Gegenteil, wir sind unter dem Stande. Auch ist es nicht wahr, daß im Grenzgebiet eine Division konzentriert ist.

Statistik und Volkswirtschaft. Arbeitsstreitigkeiten.

Im Berliner Beerdigungswesen, ist eine Aus- stands beweg ung im Gange, die, wie der, Berliner Börsen⸗Kour.“ mitteilt, schon unliebsame Erscheinungen, wie die Störung von Leichen⸗ begängnissen durch Ausständige, gezeitigt hat. Einem schon bestehenden Ausstand der Sargtischler haben sich jetzt die im Trausport⸗ arbeiterverband organisierten Kutscher und Begleitmänner der Leichenwagen angeschlossen. Die Sargtischler, die einen Wochenlohn von 4 - 5009 41 beziehen, verlangen eine Lohnausbesserung von 12 vH, die der Schlichtungsausschuß ihnen auch zugesprochen hat. Die Arbeitgeber (etwa 100 lehnten den Spruch ab.

Nach einer von W. T. B.“ übermittelten Havasmeldung aus Luxemburg geht die Aus standbewegung im ganzen Lande zu rück. Die Ausständigen nehmen die Arbeit in immer größerer Zahl wieder auf.

Kunst und Wissenschaft.

Am Sonnabend, den 19. d. M. um 74 Uhr, findet der letz ie zffentliche . in diesem Winter im Fe st⸗ faal der Akademie der Wissenschaften (Unter den Linden 38. Aufgang links) statt. Geheimrat Professor Dr. Schwartz aus München wird über Die großen Konzilien des 5. und 6. e n und ihre Ueberlieferungen“ sprechen. Eintrittskarten ju 4 4 (Stebplätze für Studenten 1 4) sind beim Pförtner der Akademie und bei Wertheim zu haben.

Theater und Musik.

Im Opernhause wird morgen, Freitag, Leoncavallos Oper Bajazzi“, mit Frau Hansg und den Herren Mann, Schlusnus und Ziegler besetzt, gegeben. Musikalischer Leiter ist der Kapellmeister Stto Urack. Vorher geht das Ballett Amorettenꝰ mit den Damen Bowitz. Kuhnt und den . Haffner, Wtorzk in den

urfrollen in Szene. usikalischer Leiter ist Bruno Weyersberg. nfang 74 Uhr.

Im Schauspielhause werden morgen zum 500. Male Die Journalisten! aufgeführt. Die Besetzung lautet: Conrad Bolz: Anton Edtbofer. Oberst Berg: Eduard von Winterstein, Piepenbrink: Albert Pairy, Schmock: Ernst Legal, Bellmaus: Curt Vespermann, Adelheid Runeck: Dagny Servaes, Lotte Piepenbrink: Josefine Dora. Anfang: T Ubr, ö .

Die Dauerbezieher von Eintrittskarten zur diesjährigen Spiel zeit im Großen Schauspielhans werden nochmals darauf bingewiesen, daß sie den Dauerbezug für die kommenze Spielzeit (i821 1922) bis einschließlich 24 März zu erneuern haben. Am 25. März beginnt sowohl die 9 der erneuerten gls auch der vorbestell ten Dauerbezuge karten. Ebenso findet vom 25. März ab der freihändige Verkauf an neue Dauerbezieher statt.

Am Mittwoch, den 23. März. Abends 74 Uhr, findet in der etrikirche (am Spittelmarkt) ein Passions konzert der Dem e Barthschen Madrigal⸗Vereinigung und des Organiften A. W. Leupold siatt. Gesangs⸗ und Orgelwerke aus vier Jahrhunderten werden vorgetragen.

Sandel und Gewerbe.

ueber die Verkehrslage im Ruhrgebiet berichtet W. T B. aus Essen: Die allgemeine Verkebrelage würde be⸗ srierigend fein, wenn nicht das Rheinwasser sich anhaltend um etwa 1.55 'm unter dem normalen Wasserstande belände. Dig Rück= wirkungen äußern sich in zunehmendem Maße in Kahn⸗ und Schlepp⸗ krastmangel. Die Betriebs lage der Eisenbahn war in der verflossenen Woche im allgemeinen günstig. Trotz nicht geringer Schwierigfeiten im Verkehr nach der RKubr=—= Sieg Strecke wegen starken Frachten⸗ andranges und im Koksverkehr nach Ehrang wegen Streiks in Lurem- burg gelang es, die Wagenstellung ür Brennstoffe wieder um stark 1000 Wagen zu verbessern. Fir Kos,. Kohlen und Briketts wurden im arbeitstäglichen Durchschnitt 24 533 Wagen gerechnet guf je 19 Tonnen) angefordert; gestellt wurden arbeite⸗ zäglich durchschnittlich ä sög Wagen. Höchstgestellung am 9. März 25 685). Im gleichen Jeitraume deg Vorjahrg betrug die Durch, schniltsgestellung 22 463 Wagen. Die Brennstofflagerbestände auf

den Zechen haben in ber vergangenen Woche eine Verringerung von 2 364 auf 945 493 Tonnen 2 Die Kipperleistung in den Duisburg Ruhrorter Häfen nahm um ein Geringes zu. Sie betru arbeitstäglich 30 346 (27 321) Tonnen. Der Brennstoffumschlag 24 den Kanälen hielt sich mit 23 797 Tonnen arbeitstäglich ungefähr auf der vorwöchigen Leistung. Im Schleppverkehr auf dem Rhein⸗ Marnekanal ist durch Aufhebung des Pendelbetriebs zwischen den einzelnen Schleusen eine Besserung eingetreten. . dem Geschästsbericht der Landesbank der hee g SchlesUwig⸗Holstein für 1920 wurden im

erichtssahr rund 8,5 Millionen Mark In haberschuldverschreibungen zu einem Durchschnittskurse von 94 vH verkauft. Mit der Be⸗ willigung unkündbarer Darlehen mußte zurüqgehalten werden. Einst⸗ weilen werden die Darlehen in kurzfristiger Form oder nur auf einige Jahre in dem Umfang fest gewährt, als der Bank gleichbefristete Kapitalien 3 Unkündbare Kommunal⸗ und Hypothekdarlehen wurden im Betrage von rund 8,7 Millionen Mark bewilligt. Das ,, war auch im Berichtsjahr äußerst, gering.

ie innerhalb der Provinz sich regende Bautätigkeit blieb auf n n ,,,, beschränkt. Hier wurde zum Teil mit großem Ciser und auch mit Erfolg prattische Arbeit geleistet. Doch zeigte sich, daß die finanziellen Berechnungen von den fortgesetzt sich verändernden Verhältnissen weit überholt wurden. so daß für manche Genossenschaften nicht unerhebliche Schwierigkeiten entstanden. Soweit die Landesbank nach ihrer Satzung in der Lage war, hat sie den Siedlungen Kredite zu mäßigen Zinssätzen ir n . gestellt und sie auch auf Wunsch mit ihrem Rat unterstützt. Die Einlagen Belegungen von schleswig⸗holsteinischen 8 Verbänden und öffentlichen Körperschaften haben gegen das Vorjahr um 13 Millienen Mark und die von der Landesbank ausgegebenen Namensschusdverschrei⸗ bungen um 6,5 Millionen Mark zugenommen. Die in der Bilanz aus⸗ gewiesenen befristeten Verbindlichkeiten sind im wesentlichen Gelder, die bon Banken auf seste Termine oder auf drei⸗ bis sechsmonatige Kündigung belegt sind. Der Gesamtumsatz ist von 1786 Millionen Mark auf 2309 Millionen Mark gestiegen. Im Berichtsjahre wurde von dem Verbande der öffentlich rechtlichen Kreditanstalten, dem unsere Bank angehört, eine Geschäftsstelle in Berlin eingerichtet zur Wahrnehmung der Interessen aller Provinzialbanken. Der Rein⸗ überschuß einschl. Vortrag vom Jahre 1919 beträgt So9 678 4A. Davon werden verwendet u. a. 420 000 für den Sicherheitsstock, 43 863 M für den Kursausgleichstock, 0 909 für den Kurgverlust⸗ stock, 41 600 ½ zur Verzinsung des Stammvermögens mit 40/o, 260 000 4 Rückstellung für den Ausbau der Landesbant. Vor⸗ getragen werden 11 210 4.

In der gestrigen Sitzung des Verwaltungsrats der Pꝛreußj⸗ schen Central Boden kredit ⸗Aktiengesel l schaft wurde, laut Meldung des W. T. B.“. beschlossen, die Generalver⸗ sammlung auf den 13. April er, Nachmittags 3 Uhr, einzuberufen und derseiben die Verteilung von 85 vH für 1920 (wie im Vorjahr) vorzuschlagen. .

. Bezug auf einen Sitzungsbeschluß der Vollversammlung des Metallwirtschaftsbundes Berlin vom 24. Februar wird laut Meldung des . W. T. B.“ mit Wirkung ab 16. . 1821 die zur Ausfuhr freigegebene Menge an Kupfervitrlol au 75 vH der Produktion für die Monate März und April erhöht,

In der Generalversammlung der Rheydter Aktien-

Baugefellschaft. Rheydt, vom 11. d. M. wurde die Dividende auf 4 vH festgesetzt. Die Linke⸗Hoffmann⸗Werke in Breslau er⸗ zielten laut Meldung des W.. T. B. nach Vornahme der Ab⸗ schreibungen und Rückstellungen einen Reingewinn von 8617185 4 gegen 4 545 0358 4 und schlagen vor, 24 vH auf die Stammaktien und 43 vH auf die Vorzugsaktien gegen 17 vH und 66z v Bonus zu verteilen. ö ö

Die Aktiengesellschaft für Rbeinisch⸗Westfälische Indu strie, Köln, schlägt laut Meldung des W. T. B. vor, 7 vH an die Aktionäre zu verteilen.

Nach dem Geschästsbericht der Ob erbayerischen Ueber⸗ land ⸗Zentrale Atktiengesellschaft in München über das Geschäftsjahr 1915s20 hatte das gesamte Hochfpannungsnetz bei Ausgabe des Berichts eine Länge von 755 km gegen 662 kin im Vorsahre. Hieran sind angeschlossen: 1913 Ortsnetze gegen. 774 im Vorjahre, die von 495 Trangformatorenstationen gegen 438 im Vor⸗ sahre gefpeist werden. Die Zahl der angeschlossenen Glühlampen ist von 91 214 auf 110 396 gestlegen, die Zahl der Motore pen 3319 mit 13 240 PS auf 4013 mit 16 160 ES. Die sonstigen angeschlossenen Apparate haben sich von 1903 im Vorjahre auf 2438 erhöht. Der Kapitalbedarf der Gesellschaft wurde durch die Ausgabe von 3,7 Millionen 43 igen Obligationen und durch die gemäß General⸗ versammlungsbeschluß vom 15. September 1920 bereits durchgeführte Erhöhung des Aktienkapitals um 2,7 Millionen gedeckt. Verteilt werden 8 vh an die Aktionäre.

Nach

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts

am 15. März 1921 ————

Ruhrrevier Oberschlesisches Nevier Anzahl der Wagen

22 585 189

20 735

Die Elektrolytkupternotierung der Vereinigung für deutsche Eleftrolvtkupfernotiz stellte sich laut Meldung des W. T. B.“ am 16. d. M. auf 1772 A (am 15. d. M. auf 1776 4)

für 100 kg.

Gestellt..

Nicht gestellt.

Beladen zurůũck⸗ geliefert.

7577

7 466.

Berichte von auswärtigen Wertpaviermärkten.

Frankfurt a. M. 16. März. (Abendhörse (W. T. B) Die Kursbewegung blieb an der Abendbörse bescheiden, doch ließ sich eine mäßige Befestigung auf den meisten Gebieten feststellen. Gegen die Schlußkurse der Mittagsbörse waren Montanaktien erholt. Es notierten Caro 308. Oberbedarf 319, 50, Deutsch⸗Luxemburg 308,50, Rheinstabl 519, Schantungbahn 54, Norddeutschet Lloyd 174, 6 proz. Goldmexikaner stellten sich auf 676, 5 proz. Silbermexikaner 445, Daimler waren weiter angeboten und notierten 217,50, Adlerwerke Kleyer 241, Lokomotivfabrit Krauß 376, Badenia 2365. Gritzner 103, Moenus 288.50. Siemens Glas 642, Spiegel und Spiegelglas D365, Hirsch Kupfer 354, Zellstoff Aschaffenburg 322, Celluloid Wacker 720. Die Eleftrowerte waren geschäftslos, chemische Aktien unterlagen nur geringen Schwankungen. Elberfelder Farben waren 430, Scheideanstalt 489, Höchster Farbwerke 401.50, Rütgerswerke 406 Badische Anilin 520. Im sreien Verkehr entwickelten sich lebhaftere Umsätze in Mansfelder Kure, die 4975 bis 5025, später ho00 notierten. Deutsche Petroleum notierten 685. Der Devisen⸗ markt war sehr still. Antwerpen 460, Holland 216574, London 245, Paris 439, Schweiz 1076, Italien 232.50, New Jork 625 /.

Köln,. 16. März. (W. T. B.) (Amtliche Notierungen.) 86 2155,30 G., 2159,70 B., Frankreich 440, 095 G., 440, 95 B.

elgien 459,50 G., 460,50 B., Amerika 62,56 G., 62,70 B., England 244 75 G., 245,25 B., Schweiz 1073.90 G. 1076,10 B., Italien 231,25 G. 231,75 B., Dänemark 1973,90 G., 1973610 B., Norwegen 101645 G., 1018,55 B., Schweden 1428,50 G., 1431,56 B. Spanien 86650 G., 868.40 B., Prag 81,91 G. 8205 B. Budapest 15,48 G., 1552 B.,. Wien lalteꝰ G., B.. Wien (in Deutsch⸗Oesterreich abgest.) 14.78 G. 14,77 B. Leipzig, 16. März. 1B. T. B.) Sächsische Rente 57. 40, Bank für Grundbesitz 139.00, Chemnitzer Bankverein 20090, vudwig Hupfeld 285, 00, Piano Zimmermann 39690. Stöhr u. Co. 508, 00, Sächs Wollgf. vorm. Tiltel u, Krüger 509. 00. Chemnitzer ,. mann 264, 90 Peniger Maschinenfabrik 164009, Leipziger Werkzeug

ittler u. Co. 24, 60, Hugo Schneider 360,00 Fritz Schulz jun.

65,00, Riebeck n. Co. 200 00.

am burg, 16 März. (W. . B) Deutsch⸗Australische Dampfschiff ⸗Gejellschaft 385 Hapag 184,00 bis 187,90 bez. Hamburg ⸗Süda 399,06 B., Elbeschiffahrt 33000 G. b45, 09 B., Brasilianische Bank und Privat⸗Bank 213,09 G.. 214,09 201, o565 B., Alsen⸗ Portland Zement Continenta! G., 385.00 B.. 338, 50 bez, Dynamit Nobel 340, 00 G., 347 00 B 420 00 G., 430 00 B.,

437

170,00 bez. Sloman Salpeter 1850 00 bez..

, B., Genußsch. 500 090 G., Ho, 00 B. Tendenz: London, 15. März. (W. T. B.)

auf Spanien 28.11, Deutschland 246,23. Lieferung 3179. . London, 15. März. 5 o/ Argentinier von 1886 92. 1859 574. Z 00 Portugiesen 21, 5 9/0 Russ 4 69 Russen von 1909 12, Pacifie 1419, Pennsylvania 45, Pacifie 146, United States

Southern Steel

4 oso fundierte Kriegsanleihe 71, Siegesanleihe 771. Paris, 16. März. (W. T. B) 22,75, Amerika 1425,00, Belgien 104. 50, 488,00, Italien 52, 59. Schweiz 244.00, Paris, 16. März. (W. T. B.) S3. 95, 4 0so Franzsische Anleihe 5769. 3 do 57.75, 40/0 Spanische äußere Anleihe 162, 00 5 29,95, 3 o0;)9 Russen von 1895 Suezkanal 6295. Rio Tinto 1326. Amsterdam, 16. März

auf

Atchison, Topeka u. Santa Fs Rock Pacifie Southern Railway —, (W. T.

Kopenhagen, 16. März.

Christiania 93, 50, do. guf Helsingfors 16, 00. Stockholm, 16. März.

do. auf Kopenhagen 75,50, Washington 443.06, do. auf Helsingfors 11.10 Christiania,

holm 14250, do. auf Kopenhagen 10700.

Liverpool, 15. März. (W. T Umsatz 3000 Ballen,

Baumwolle —— Ballen. 50 Punkte höher. markt ist andauernd begrenzt.

Corvo

Tinto 234.ů De Beers 94, Goldfields g. Nandmine! 5 Mo gleiten

B.)

6 Einfuhr 10 8090 Ballen, dap Märzlieserung 7, 429, Aprillie enn Mailieferung 7,56. Amerikanische und brasilianische Müh

00

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50

Norddeutsche Jutespinne B., Harburg⸗Wiener Gummi 374.00 2 3840 h

Nengujnen Sie w e, hien Hag oo G. n r 56,374. Wechsel auf Belgien 53.85. Wechsel auf Sch 9 Wechsel auf Holland 113354. Wechsel auf New Nork zzhr Wechsel auf Italien 106 090

Ylldattle ton t. = Ge,

(W. T. B.) 24 oso En 4 O0so Brasili 4 0os9 Japaner von 1899 58, 5 o/o Mexikanische

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Deisenkurse de England h h g LHonders ,,, bei dem Geist, der dort

Boͤrsen ö. 9 diorhdentscher Wend rico bis eä, re 344.00 B. e . n

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Spanien 197 5) d o/o, Franz th

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] (W. T. B.) Wechsel an 1 Wechsel auf Berlin 4,55, Wechsel auf Paris 200 Schweiß 45. Sf, Wechsel auf Wien 6g, Wechfel au fn 4975. Wechsel auf Stockholm 65. 95. Wechsel auf Chrism Wechsel auf Nem Mork 290 50, Wechsel auf Brüssel Ai z. auf Madrid 40,30, Wechsel auf Italien 1077. 5098 Stagtganleihe von 1915 87.00, 3 o Niederländ. Staatganse Königlich Niederländ. Petroleum 540, 00, al gh, imer ec sland 6 ü Union Pick Anaconda 84, 25, United States Steel Corp. 93 009. ig Si wet London 23,90, do. auf New Jork 590,09. do. auf 66 do. auf Paris 41,50, do, auf Antwerpen 43 50, do. auf ging do. auf Amsterdam 203, 900, do. auf Stockholm 1356,

(W. T. B. ). Sichtwechsel an 17226. do. auf Berlin 7,19, do., auf Paris 31 09, zo. anf 32.50, do. auf schweiz Plätze 75, 40, do. auf Amsterdnn do. auf Christiania 7033,

16. Märj. (W. T. B.) Sichtell London 24. 50, do. auf Hamburg 10, 0, do. auf Pariz 3.3 New York 628, 900, do. auf Amsterdam 216,00, do. auf Zitich do. auf Helsingfors 16,25. do. auf Antwerpen 46,50, da. nj

Berichte von auswärtigen Warenmärlte Baumh

on amen

Manchester, 15. März. (W. T. B.) Das Geschäst an

2

Lindenberg, Kr. Beesko

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Aeronantisches Oßbservatorinm.

16. März 1921. Pilotballonaufstieg von 8 a 5 bizh

Relative Feuchtig⸗ keit O9

Temperatur Oo

Seehöhe Luftdruck

oben unten

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Theater.

dpernhaus. (Unter den Linden,

Sonnabend: Cos n tutto. Anfang 63 Uhr.

Ech auspielhaus. bezugsvorstellung. Zum 500. Male: Die Jou

7 Uhr. Sonnabend: König Richard der Dritte.

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W Ww C SD d NW

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten beilty

Freitag: 0

bezugsvorstellung. Amoretten. Bajazzi. Anfang i, lh So machen

(Am Gendarmenmarkt.) Freiteg: i

rnalisten.

Anfang !

Samiliennachrichte

Gestorben: Hr. Generalleutnant a. D. Professor Dr. med. Theodor Schott

Landfchaftsrat Georg Kiehn⸗-Zalesie (Berlim).

n.

Albert Milf rankfurt a. Professor Dr. Heinrich Reichenbach (Frankfurt a.

.

Rechnungsra Mengeringa in

Berlin Wilhelmstr 32

Vier Beilagen leinschließlich Börsenbeilage

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n. 1

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Verantwertlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Chun Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher de Git

Verlag der Geschäftsstelle Mengerinq) in k ö. Drnch der Norddentschen Buchdruckerei und Me!!

uund Grste. Zweite und Dritte Zentral. Handelaregister 6

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Herr n , n V.. Verein ben I Aibest Galan

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L. 64. Nichtamtliches.

Gortsetzung aus dem Hauptblatt.)

Deutscher Reichstag. . 85. Sitzung vom 16. März 1921, Nachmittags 1 Uhr. Bericht des Nachrichten büros des Vereins deutscher Zeitungsverleger ))

Die Beratung des Haushalts des Reich s⸗ ninisteriums des Innern wird fortgesetzt.

Abg. D. Mumm (D. Nat) begründet einen Antrag seiner arte, von dem Fonds von 500 009 46 für die n n ö r Filmprüfung 10 0 . n. Die Durchführung des Umgesebes hat erwiesen, daß polizeiliche Verbote nicht gegen' den imschmutz. ausreichen. Wir müssen vielmehr positiv dafür sorgen, , gute fan die dem gesunden, sittlichen , . ent . . Ci krung geboten werden können. Das Blld, das 2. der gig Wulle von den Berliner Theatern entworfen hat, ist ö trübe fh wir in allen Parteien erwägen , einen gemein samen nhag auf Verlegung der Qberprüfungsstelle von Berlin zu flen. (3wischenruf links: Nach Siegen!) Ja, Siegen ist Ihnen

z errscht, aber i

nach Süddeutschland. ir wollen dh um gute und sittliche Aufführungen zu

te an eine Verlegun . tun, was möglich f,

rdern.

Reichsminister des Innern Koch: Meine Damen und srren! In dem einen Punkte bin ich mit dem Herrn Vor— dner einverstanden: daß es wichtig ist, wichtiger noch als polizei⸗ she Maßnahmen, durch positive Förderung guten Filmwesens fir zu sorgen, daß das Filmwesen verbessert wird. Guruf niz) Auch eine Kommunalisierung der Filme kann dabei unter wisen Umständen mit in Frage kommen! Die Bedeutung tz Filmgesetzes aber beruht nach meiner Ansicht nicht darin, wie⸗ sl Verbote von den Prüfstellen oder der Oberprüfstelle ergehen

eine Statistik darüber aufzustellen, ist vollkommen zwecklos

hen Stelle von vornherein präventiv wirkt. Keine gute Firma, E sich mit der Herstellung von Filmen befaßt, riskiert es heute ei den hohen Kosten der Filmherstellung noch, Filme zu schaffen, kten Verbot sie von vornherein befürchten muß. Infolgedessen hilt dieses Gesetz dahin, daß unser Filmwesen im Laufe der sit von dem Schmutz, der ihm anhaftet, befreit wird. Mehr pf man nicht erwarten. Eine Bekämpfung etwa des Kitsches ch ein solches Gesetz ist völlig unmöglich, denn damit würde n nicht mehr polizeiliche Uebelstände zu beseitigen versuchen, ndern würde versuchen, seinerseits den Geschmack der Filmdichter nd des Filmpublikums zu beeinflussen, was auf polizeilichem ebiete unmöglich ist. Also die Grenze ist gegeben.

Ich glaube, daß auch der Herr Abgeordnete Mumm nicht ver⸗ nen kann, daß das Filmgesetz bessernd gewirkt hat, und ich aube namentlich, daß er nicht verkennen wird, ein wie ungeheuer oßet Wert darin liegt, daß Kindern der Besuch von solchen men und von Filmen überhaupt jetzt versagt ist. Wir dürfen p mit dem Erfolge zufrieden sein.

Nun hat der Herr Abgeordnete Mumm aber bei dieser Ge⸗ genheit Angriffe gegen den Leiter der Filmstelle erhoben und mächst, wenn ich damit beginnen darf, erklärt, ich selbst hätte litungen des Leiters der Oberprüfungsstelle auf literarischem biete als seicht bezeichnet. (Zuruf von den Unabhängigen pzialdemokraten: Das wäre auch richtig gewesen! Diesen Aus— th habe ich nicht gebraucht; ich habe nur von „leichter“ Unter⸗ ältungslektüre gesprochen, die er vereinzelt neben anderen Werken

ichafen hat. (Zuruf von den Unabhängigen Sozialdemokraten:

se ist auch seichth Ich hatte keine Veranlassung, me inerseits feine literarische Kritik einzugehen! Ich hatte nur die Tat— hhe zum Ausdruck zu bringen, daß die beanstandeten Werke nicht rrtig wären, daß sie den Verfasser ungeeignet machten, als iter der Stelle tätig zu sein. Ich muß aber jetzt feststellen, ö ieder, der die schriftstellerische Tätigkeit des Leiters der Ober⸗ ifungsstelle kennt, zugeben muß, daß seine Werke fast durchweg ne gute und ernste Lektüre darstellen. Ein Anlaß, zu sagen, daß ihn zu dem Amt ungeeignet erscheinen lassen könnte, ist nicht heben. Außerdem darf ich den Herrn Abgeordneten Mumm ichhals darauf hinweisen angesichts seiner Vorliebe für das alte Mime, daß diese von ihm beanstandeten Schriften des Leiters der berprüfungsstelle zu einer Zeit entstanden sind, als dieser unte noch die in den Augen des Abgeordneten Mumm doch fnders große Ehre hatte, Staatsanwalt im alten löniglichen tgime zu sein (Heiterkeit und hört! hörth, ohne daß das alte ehme irgendeine Veranlassung genommen hätte, irgendwie gegen mm Leiter der Filmprüfungsstelle in seiner damaligen Tätigkeit chen seiner Werke vorzugehen oder ihm etwa irgendwelche amt⸗ zen Schwierigkeiten zu machen. Ich darf also wohl ablehnen, an Abgeordneter Mumm, meinerseits hier intoleranter zu sein, ks man es damals gewesen ist (sehr gut! bei den Deutschen armokratem, und kann nur nochmals feststellen, daß der Leiter n Bberprüfstelle der überaus schwierigen Aufgabe, die sein Amt ö ich bringt, nämlich einerseits zwar den Schmutz zu bekämpfen, aß, der anderen Seite aber sich von der Rolle eines Ober⸗ zshhackstichters in Deutschland fernzuhaften, durchaus gerecht ge—= onen ist. (Beifall bei den Deutschen Demokraten und links.) Es folgt, die Beratung des Titels „Kadetten nsta lte n !? Präsident Löbe: Zu diesem Titel liegen 6 Anträge der ver⸗

enen Parteien vor ugleich aber auch ein Antra ec r eüber, der alle p . Anträge dem Bildun ö igsen wissen will. Es wäre erfreulich, wenn auch die no eie g den Reden diesem Ausschuß überwiesen würden. bg. Sr. wen ste i . . te in (U. Soz): Dem Antrage Schreiber ente ch zu, kann aber dem . Wunsche des Präsi⸗ ann nicht stattgeben, da erfahrungsgemäß wegen der im Aus⸗ icht nieist erfolgenden Kontingentierung der Redezeit das Thema Cnigend erörtert werden kann. Es handelt sich hier um

Ras Mik Ausnahme d rren Minister, die im lortlaute niche ge en 3 3

/ , ihnen

dern seine Bedeutung beruht darin, daß das Bestehen einer 6 vorgegangen werden.

Srste Beitage

9,

zeiger und Preußischen Staatsanzeiger

1921

Verlin, Donnerstag, den 11. März

zwei Fragen, 1. darum, was seitens der Rei Sregierung in bezu auf die Kadettenanstalten bisher ohne h e . e seen geschehen ist, und 3. darum, was in gun mit den Kadetten⸗ , ,. gemacht werden soll. Damit, daß sowohl der preußische ö. tusminister wie auch der Reichsminister des Innern an den Gade rte ng nstaltzn keine Freude gehabt haben, kann für uns die ö . nicht erledigt sein. Es 6 elt sich hier doch um große wert⸗ olle Objefte, denn die preußi chen Kadettenanstalten aft reprã⸗ sentieren einen Wert von 71 Millionen Mark. Bei einem solchen lenden Objekt muß unbedingt der Reichs tag gefragt werden. ö e , im Reiche an n diesen Anstalten ingefũ . ö . 3. 13! 7 Reformen eingeführt enheit handelt. as Recht des Reichstages, sich mit dieser . zu befassen, kann nicht kestr er e, . ö echt besteht sowohl in finanzieller Hinsicht als auch auf Grund es Friedens vertrages. Mit der Umwandlung der Kadettenan⸗ stalten, wie sie der Etat vorsieht, können wir uns unmöglich ein̊ verstanden erklären; die für die Umwandlung aufgestellten Grund⸗ sätze können wir nicht billigen, schon aus finanziellen Gründen nicht. Der Anfang zur Umbildung der Kadettenanstalten in all—⸗ gemein nutzbringende erging s aristeltzn muß in der Auflösung der Anstalten bestehen. ie eiter an den Kadettenanstalten sind zumeist Offi iere, und an diesen Anstalten herrscht ohnehin schon ein monarchistischer, militärischer Geist. Wir haben aber kein Inter⸗ esse daran, diesen Geist zu unterstützen, sondern das Interesse, ihn 86 auszurotten. Sie (zur Rechten) unterstützen aber diesen eist durch Ihr. Maulheldentum. Exrxregte Zwischenrufe rechts und Zurufe: Unerhört! Präsident Löbe rügt den Ausdruck, falls er 39 gegen Mitglieder des Hauses gerichtet haben sollte Sie zur echten sind dadurch die intellektuellen und materiellen Ur⸗ . der Schädigungen, die die Entente uns zufügt. (Stürmischer Biderspruch rechts.) Selbstver tändlich lehnen wir alle Anträge ab, , . i n rg , ö. J u erhalten. Wir 9 as Geld des Reiches für Erziehungsanstalten i , in des Wortes . wr J Abg. Dr. Schreiber (Zentr.): Auch das, was Abg. Löwen— stein hier , . hat, gẽhört nicht ins Plenum, ,, in den Ausschuß. Die Kadettenanstalten find in einem Uebergangs⸗ werden neue Bahnen vom Reich aus eröffnet. muß selbstvwrständlich mit einer gewissen . und Sorg⸗ K sind ittelt unhemittelten ülern zu öffnen, zu denen , , ., auch , ,,. n. * diesen Kreisen herrscht vielfach das soziale Elend. Auch den Kindern der aus Elsaß⸗Lothringen verdrängten Beamtenfamilien sind diese Anstalten zu öffnen. Notwendig ist es, daß die Reichsregierung sich mit den Elternbeiräten in Verbindung setzt; die Eltern müssen sich erklären, ob sie ihre Kinder den Internaten überweisen wollen. Abg. Beuermann (D. Vp.): Abg. Löwenstein will die Kadettenanstalten mit Stumpf und Stiel beseitigen. Will man aber das Gute erhalten, dann darf man es nicht ausrotten; das ist nicht schulreformerisch, sondern schulrevolutionär gedacht. Bei der Kontrolle durch die Entente soll man auch den vaterländischen Unterricht nicht verstecken, im Gegenteil, man hätte deutsche Embleme bei diesem Besuch ruhig zeigen sollen, und wenn diese mit Trauerflor umhängt werden, so . sich die Entente⸗ kommission dadurch nicht stören lassen dürfen. An die Spitze dieser Anstalten gehören keine extraordinären Schulschwärmer, wie 3 in Lichterfelde, der ja schließlich beseitigt werden mußte. Wir wollen, daß die Kadettenanstalten den Verhältnissen der Zeit an⸗ gepaßt werden. Wenn angenommen wird, daß die Reichsregie⸗ rung dunkle Wege gegangen sei, so ist das ein Irrtum. Staatssekretär Schulz: Der Friedensvertrag verpflichtet uns, die Anstalten als nk r h Anstalten in gewisser Zeit abzu= bauen. Die sofortige Aufhebung war nicht möglich, namen iich mit Rücksicht auf die zahlreichen Lehrer und , ,, Bayern und Sachsen haben sich bereit erklärt, ihre Anstalten abzubauen, mit Preußen ,. noch die Unterhandlungen. Die endgültige Lösung ist in höchstem Maße erforderlich, sie schwebt noch; es wird dabei sich entscheiden, in welcher Form die Anstalten erhalten bleiben. Zurzeit befinden wir uns in einem Provisorium. Als Zöglinge kommen namentlich in Betracht Kinder von Auslands— deutschen, Kriegsgefallenen und Kriegsbeschädigten.

Nach einer Erwiderung des Abg. Löwen stein (u. Soz.) werden alle zu diesem Kapitel gestellten Anträge dem ständigen Ausschuß für das . überwiesen.

Der Antrag der bürgerlichen Parteien auf baldigste Vorlegung eines Gesetzentwurfs, der in Ausführung des Art. 146 der Ver— fassung vorschreibt, daß die Willenserklärung der Erziehungsberechtigten in der . der Abmeldung zu erfolgen hat, wenn Nicht⸗ teilnahme am Religion sunterricht begehrt wird, gelangt mit 205 gegen 150 Stimmen zur An⸗ nahme; ein Mitglied enthält sich der Abstimmung.

Mit der Einsetzung eines Ausschusses zur Prüfung von Maßnahmen zur Vereinheit lichung und Vereinfachung der Reichsver⸗ waltung erklärt sich der Reichstag ein verstanden. Der Ausschuß soll aus dem Reichsminister des Innern als Vorsitzendem, je acht Mitgliedern des Reichstags und des Reichsrats und aus vier von der Reichsregierung zu er— nennenden Mitgliedern bestehen.

Angenommen werden die Anträge der Sozialdemokraten auf baldigste Vorlegung eines Lehrerbildungsgesetzes und auf Auf⸗ nahme der Staatsbürgerkunde in die Lehr- pläne der Schulen, die Anträge des Zentrums auf Einstellung von 200 006 A in den Etat für 1921 für die Einrichtung einer pädago⸗ gi Auskunftsstelle und auf Erwägung darüber, ob die Prüfung von 6 nicht gebührenfrei erfolgen oder sonst be⸗ vo t Antrag der

owohl den bemittelten wie

werden kann, der

en Volkspartei ff Einführung der

der Abschlußklassen in den Ver⸗

Friedensvertrag (gegen die Stimmen r drei sozialdemokratischen Parteien) und die Ant räge der Unabhängigen Sozialdemokraten wegen . , gen 144 Stimmen) und wegen Bereitstellung von Mit⸗ teln im Etat für den Besuch höherer Lehr⸗ anstalten durch Minderbemittelte. Ange⸗ nommen werden ferner die Ausschußresolutionen über . eines ständigen Ausschusses ür das Bilbungswesen, Erhöhung des o nds „zur Förderung wissenschaftlicher und ku n ter in Zwecke“ von 100 000 auf

3 Millionen Mark und Prüfung der Frage,

Vorrede zu den an Schüler beim H ,, Abdrücke serbei ĩ ĩ Verfassung, endlich der von der Deutsch

ö partei, den Demokraten und den Unab

o b die Reichsfilmstelle abgebaut werden kann.

zwecke um 19 000 M und auf Beseitig ga

V ug Sozialdemokraten gemeinsam gestellte A a in den Etat für 1921 100 000 M zur e

der Herstellung guter Schul⸗ und ungs⸗ filme in Fühlung mit dem Bilderbühnen⸗ bund deutscher Städte einsetzen wollte.

Zu den fortdauernden Ausgaben für das Reichs⸗

esundheitsamt liegt der Ausschußantrag auf Vorlegungeiner Denkschrift über die Unter⸗ ernährung des deutschsn Volkes und die sich daraus ergebenden schweren Schädigungen der Volksgesundheit vor.

a nn Kapitel „Reichsgesundheitsamt“ be⸗ mer

Abg. Dr Moses (U. Soz.): Trotz meiner Bemühungen in den verschiedensten Aemtern ist es mir noch immer , endgültige Ziffern über unsere Verluste im Kriege zu erlangen. Das Elend infolge des Krieges und der Hungerblockade ist furcht= bar: 2 Millionen Tote im Kriege, 15. bis 3 Millionen Tote in⸗ elt. der Blockade, die an Unterernährung gestorben sind, und dann noch ein Geburtenausfall von 335. . so daß wir insgesamt für Deutschland einen Verlust von 779 Millionen r 35 will davon absehen, dieses Bild hier weiter auszumalen.

ins aber möchte ich betonen, daß sofort alles geschieht, um dem weiteren Massensterben Einhalt zu tun und zu verhindern, daß die Tuberkulose noch mehr Opfer fordert. Als Geheimrat Bumm zu einer internationalen Hilfsaktion aufforderte, da hat ihm der Geheimrat von Gruber in München, der Führer der dortigen All⸗ deutschen einen Absagebrief geschrieben, worin es heißt, daß 10 bis 15 Millionen Deutscher aussterben müßten; vom Bettel könne das deutsche Volk nicht leben. Es heißt in dem Schreiben auch: „Fufen Sie auch den Papst nicht an, der kein Wort gesagt hat gegen den Versailler Frieden. Das ist ja eine rf f menschenfreund⸗ liche Gesinnung, wenn Herr Hofrat von Gruber der Meinung ist, daß 10 bis 15 Millionen aussterben sollen. Am Schluß ernes erkblattes für Aerzte, das das Preußische , . herausgegeben hat, wird erklärt, das Wesentliche in der Bekäm—⸗ pfung der Tuberkulose sei die Aufbesserung der Kost in Gestalt don reicher Zufuhr von Eiweiß, Milch und Fett. Das klingt wie ronie. Um etwas Durchgreifendes zu schaffen, brauchen wir eine entrale, und darum haben wir den Antrag eingebracht, ein elbständiges Reichsministerium für Volksgesundheit zu schaffen. n der Spitze dieses Ministeriums muß ein Fachmann stehen, der sozialhygienisch denken kann, und kein bloßer Verwoltungs⸗ beamter, kein Jurist. Die Ausdehnung des Juristenmonopols auf das Gesundheitswesen würde gerade in dieser Zeit des Wieder⸗ . die schädlichsten Folgen haben. (Beifall auf der äußersten in ken.

Reichsminister des Innern Koch: Meine Damen und Herren! Ich habe zunächst das Wort genommen, um meinem Bedauern darüber Ausdruck zu geben, daß im Zusammenhang der Rede Aeußerungen gegen den Papst gefallen sind, deren Inhalt war, die Tätigkeit, die der Papst im deutschen Interesse während und nach dem Kriege geübt hat, herunterzusetzen. (Zuruf von den Un⸗ abhängigen Sozialdemokraten: Völliges Mißverständnis! Wer hat denn das gemacht?? Es ist kein Mißverständnis! (Er⸗ neuter Zuruf von den Unabhängigen Sozialdemokraten: Ich werde es nachher aufklären; es ist ein Zitat vom Geheimrat Dr. Gruber.) Es mag das ein Zitat gewesen sein; aber ich bin aus dem Hause mehrfach darauf aufmerksam gemacht worden, daß der Herr Dr. Moses sich dieses Zitat hat zu eigen machen wollen! (Zuruf von den Unabhängigen Sozialdemokraten: Das Gegenteil ist der Fall) Ich darf jedenfalls feststellen (Zuruf von den Unabhängigen Sozialdemokraten: Daß Gruber das gesagt hath, daß nach Anschauung der Regierung der Papst während des Krieges auf dem Gebiete der Charitas, auf dem Gebiete der Für⸗ sorge für die Kriegsgefangenen alles dasjenige getan hat, was zu erwarten und zu hoffen war, und daß wir Anlaß haben, ihm für das dankbar zu sein, was auf diesem Gebiete von seiner Seite geschehen ist. ;

Daß der Papst während des Krieges und nachher so häufig in die Lage gekommen ist, sich dem Vorwurf von Ententeseite aus⸗= setzen zu müssen, prodeutsch zu sein, beweist ja, daß es ihm zum mindesten gelungen ist, eine völlig unparteiische Haltung einzu⸗ nehmen.

Ich freue mich, daß Herr Dr. Moses erklärt, daß er sich die Worte nicht zu eigen machen will, die er zitiert hat. (Zuruf von den Unabhängigen Sozialdemokraten: Gerade das Gegenteil) Das Gegenteil haben Sie aber in Ihren Ausführungen sicher nicht zum Ausdruck gebracht. (Abg. Dr. Moses: Ich werde es nachher richtigstellen) Jedenfalls freue ich mich, daß Herr Dr. Moses diesen Standpunkt sich nicht zu eigen macht und stelle fest, daß es auch nicht der Standpunkt der Reichsregierung ist, der in diesem Briefe des Herrn Dr. Gruber zum Ausdruck gekommen ist.

Der Herr Abg. Dr. Moses hat aber weiter bemängelt, daß es noch immer an Verlustlisten fehlt, die ergeben, welche Verluste dieser furchtbare Krieg über Deutschland gebracht hat. Was zu⸗ nächst die Kriegsverluste angeht, so befindet sich unter den dem Reichsministerium des Innern nachgeordneten Stellen das Zentral⸗ nachweis amt für Kriegsverluste, in dem jederzeit eine Auskunft über die wirklichen und unmittelbaren Kriegsverluste zu haben ist. Es ist das eins der Aemter, deren starker Personenbestand ja gerade zu den vielfachen Angriffen geführt hat, als ob das Reichsministe rium des Innern seinerseits mit Beamten zu stark besetzt sei. In diesem Amte wird dem Herrn Abg. Dr. Moses jederzeit nach dieser Richtung hin eingehende Auskunft zuteil werden.

Vas die übrigen Verluste durch den Krieg angeht, so ist es natürlich ungemein schwer das wird mir gerade Herr Dr. Moses als Arzt zugeben hier in jedem einzelnen Falle festzustellen, ob

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