1921 / 65 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 18 Mar 1921 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom, Handel vom 23. September 1915 (RGB. S. 653 be ich der Frau Hedwig Hohe, geb. van der Back, in harlottenburg, Pestalozzistraße 21, dem Ga stwirt Gu stav Schüpp . aus in Charlottenburg, Lutherstraße 5, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegen? stn den des täglichen Bedarfs wegen Un ve lafsiß i in bezug auf diesen Handelsbetrieb unterfagt. Berlin, den 12. März 1921. Der Polizeipräsident. Abteilung M. J. V.: Froi tz heim.

Bekanntmachung.

Frankfurt 4. M, den 11. März 1921. Der Polizeipräsident. Ehrler.

Bekanntmachung. . Dem Metzger Christian Sauerwein, geboren am 17. Juli 1871 in Klein Umstadt, Kreis Dieburg, wohnhaft in Frankfurt a. M., Friedberger Landstraße Nr. II5, wird hiermlt der Handel mit Ge genst än den' . täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs- und Futtermitteln aller Art, sowie jegliche mittelbage oder unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Gewerbebetrieb untersagt. * Frankfurt 4. M., den 11. März 1921. Der Polizeipräsident. Ehrler.

Be

Bekanntmachung. Dem Kaufmann Dr. Anton Flory, geboren am B. Juli 1896 in Wiesbaden, wohnhaft in Frankfurt a. M., Klüberstraße Nr. 24, wird hierdurch der Handel mit Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungg⸗ und Futtermitteln aller Art, ferner rohen Naturerjengnissen, Heiz- und Leuchtstoffen sowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem selchen Handel wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Gewerbebetrieb untersagt. Frankfurt a. M, den 11. März 1921. Der Polizeipräsident. Ehrler.

Nichtamtliches.

Dentsches Reich.

Die vereinigten Ausschüsse des Reichsrats für Volks—⸗ wirtschaft und für Verkehrswesen, die vereinigten Ausschüsse fr Volkswirtschaft und für Rechtspftege, die vereinigten Ausschüsse für Volkswirtschaft, für Haushalt und Rechnungswesen und für Rechtspflege, die vereinigten Ausschüsse für Volkswirtschaft und für Haushalt und Rechnungswesen sowie der Ausschuß für Volkswirtschaft hielten heute Sitzungen.

Die Verhandlungen über den Ausbau und die Stabi⸗ lisierung der bereits zwischen Deut schland und Rußland bestehenden Beziehungen haben nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ zur Aufstellung eines vorläufigen Prot Gkolls geführt, das am 18. Februar 1921 in Moskau von den Beauftragten des Auswärtigen Amts und des Volks⸗ kommissariats des Aeußern unterzeichnet worden ist. Das Protokoll enthält neben einem Zusatzabkommen über die end⸗ ültige Abwicklung der Kriegsgefangenenangelegenheiten ein Ab⸗ ommen über die Rechte der beiderseitigen Vertretungen und Staatsangehörigen. Dieses zweite Abkommen nimmt die bereits bestehenden gegenseitigen Vertretungen zur Grundlage und erweitert ihre Rechte in konsularischer und handelspolitischer Hinsicht. In bezug auf die Rechte der beiderseitigen Staats— angehörigen sind im Abkommen Bestim mungen getroffen, die

den ungehinderten wirtschaftlichen Verkehr zwischen den beiden

Ländern ermöglichen und sichern sollen.

Das Protokoll bildet gegenwärtig den Gegenstand der Prüfung bei den in Frage kommenden Regierungsstellen in Berlin und Moskau. Es besteht die Hoffnung, daß beide Ab⸗ kommen aus dieser . im wesentlichen unverändert her— vorgehen werden, und daß daraufhin eine Unterzeichnung und ein Inkraftreten nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen beider Länder haldigst erfolgen wird.

SGestern vormittag sekretãrs Lewald eine

. unter dem Vorsitz des Staats⸗ . . Beratung der Vertreter der indu— riellen, wirtschaftlichen und sozialen Inte ressenverbände es neu besetzten und des besetzten Gebiets und des

die besetzten Reichsregie⸗ für die besetzten

, Beirats für rheinischen ebiete mit der rung, dem Reichskommissar rheinischen

waltungtbehörden statt. Die Beratungen galten insbesondere der durch die bevorstehende Errichtung der Jollgrenze in den , , . geschaffenen Lage. Der , ür die besetzten rheinischen Gebiete, pon Stark, gab zunächst einen umfassenden Bericht über die derzeitige Lage im 2 Gebiet. Er führte laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ un⸗ gefähr folgendes aus:

Als erste Folge der sogenannten Sanktionen hat die interalliierte Rheinlande kommission zwei Verordnungen, Nr. 76 und 77, erlassen. Nach Verordnung 75 wurde die Te le gram m- und Telephon? 33n sur für zunächst acht Tage verhängt, die durch eine neue Ver— ordnung vom 16. März wieder um acht Tage verlängert wurde. Während in der französischen und belgischen Zone des besetzten Kebiets bon dieser Cinrichtung reichlich Hehe nc mne chhn in. ge⸗ schieht dies in der englischen Zone in beschränktem Maße, in der amerikanischen Zone überhaupt n . . 6 die Presse über Truppenbewegungen unter Vorzensur gestellt. dieser Pressezensur geschieht in der .

nicht. Außerdem wurde hinsichtlich Nachrichten 8 a nz . Pr. ht Pfalz und in der belgischen Zone am schärfsten, Eins Verschärfung der Briefzensur ist 3 jetzt noch nicht eingetreten. Die zweite Verordnung 77 verfügt die Sperrung der , an der Westgrenze. Die Behörden der Zollverwaltung für die Neberwachung der Cin, und

Gebiete und Vertretern der rheinischen Ver⸗

führung verantwortlich sein soll.

Presfenachrichten sind lediglich Tombinationen.

Aus

betreffenden Kreiskontrolleure tragen.

werden sollen, auch mit dem Sichtvermerk des Leiters der

fuhr und der Kapitalflucht sind dem Befehl der interalliierten Rheinlandkommission unterstellt. In der Ausübung dieser Verordnung sind die Zolleinnahmen bei den Zollämtern und der Reichsbank gesperrt. Diese müssen den Allüerten zufließen. Unter die Zolleinnahmen fallen nach Ansicht der Alliierten auch die Zollgebühren 1 ͤ abgaben. An Stelle der im unbesetzten Gebiete liegenden Landes⸗ sinanzämter Cassel, Darmstadt und Würzburg wurden als oberste Zoll⸗ kassenderwaltungen die Hauptzollämter in Ludwigshafen, Mainz und Wiesbaden bestimmt. Die oberste Aufsicht des Zolldienstes ist . Rheinlandkommission dem „coraitè des douaues“ in Koblenz übertra worden. Diesem Komitee, das einen französischen Vorsitzenden und einen englischen und belgischen Beisitzer hat, soll auch ein deutscher Beamter beigegeben werden, welcher das Komitee beraten, seine Be⸗ sehle an die deutschen Behörden weitergeben und für ihre Durch- Die ker he eg, ber die Ein⸗ und Ausfuhr frifft das „comité des dérogations“, dem ebenfalls ein deutscher Beamter mit gleicher Befugnis wie der deutsche Beamte beim eomits äes douanes beigegeben wird. Ueber die Regelung der Kohlenwirtschaft sollen noch Weisungen erfolgen. Alle diesbezüglichen

Die neue Zollgrenze beginnt 10 km nördlich Hamborn am Rhein und läuft von etwa 12 Em östlich des Nheins bis zum Brückenkopf Köln. Sie schließt die Städte Oster feld, Oberhausen und. Mülheim a. Ruhr ein. Essen bleibt etwa 1 Km östlich der Jollgrenze. die Städte Elberfeld und Barmen bleiben außerhalb der Zollgrenze.

Von da ab verläuft sie vermutlich an der Ostgrenze der Brncken köpfe.

Db die zwischen den Brückenköpfen liegenden Gebiete in die Zoll— grenze einbezogen werden, ist noch unbestimmt. Jedenfalls wird der Raum zwischen den Brückenköpfen Köln und Kaeblenz fxeigelassen, während der sogenannte Flaschenhals zwischen den Brückenköpfen Koblenz und Mainz einbezogen werden wird. Es läßt sich aber an— nehmen, daß sich die Verhältnisse folgendermaßen gestalten werden: Die neue Zollgrenze im Osten des besetzten Gebietes wird ver⸗

mutlich an der Ostgrenze der Brückenkspfe verlaüffen. Auch die⸗

amerikanische Zone wird in das Zollgebiet einbezogen werden, und zwar ohne direkte Beteiligung der Amerikaner. Die Satze des Zolltarif, sind noch nicht bekannt. Pressenachrichten in dieser Veziebung flnd ebenfalls nur Hermutungen oder Kombinationen. Die Grundlage wird voraussichtlich für die Einfuhr aus unbesetzten ins besetzte Gebiet der deutsche Zolltarif bilden. Die Einfuhr von Lebensmitteln aus dem unbesetzten ins, besetzte Gebiet wird voraussichtlich ganz zollfrei n Die Einfuhr von Rohstoffen und Halbfabrikaten, die zur Aufrechterhaltung der rheinischen Industrie notwendig sind, werden voranussichtlich nur geringen, Zollsätzen unterworfen. Bei der Ausfuhr gus dem besetzten ins un⸗ besetzte Gebiet soll ein mäßiger Zollsatz, vielleicht nur eine sogenannte statistische Gebühr erhoben werden. Als Gren zbewachungepersonal werden ausländische Zollbeamten und Soldaten die Ostgrenze besetzen. Das Abfertigungspersonal in den Zofsämtern wird deutsch bleiben. Mit der Durchführung der Zollinie ist in etwa zwei Wechen zu rechnen.

Nicht beahsichtigt ist die wenn,, don Steuereinnahmen, fiskalischem Besitz, Berg⸗ werksunternehmen u. derg J., da derartige Maßnahmen nicht zu den jetzigen Sanktionen gehören. Auch ist eine Be— schränkung der Verkehrsfreiheit zurzeit nicht geplant. Die Befürchtung aus den Kreisen der Weinproduzenten, daß sie durch die Zollgrenze besonders schwer geschädigt werden, dürfte nicht in dem gefürchteten Umfang zutreffen. Voraus sichtlich können die im besetzten Gebiete erzeugten Weine ohne beträchtlichen Zollaufichlag ins unbesetzte Gebiet ausgeführt werden. Die einschneidendste Folge der Zollgrenze wird ohne Zweifel die sein, daß der Absatz deutscher Erzeugnisse im befetzten Gebiet stark ein⸗ geschränkt und auslaändischen Waren das Eindringen ins besetzte Gebiet erleichtert werden wird.

Id; 1

dem

Nach den Ausführungen des Reichskommissars wurde in

eine eingehende Aussprache eingetreten, in der die Vertreter der Industrie, des Handels, der Landwirtschaft und die Abgeordneten des besetzten Gebiets die Wünsche ihrer Kreise vortrugen. Die Aussprache gestaltete sich mehr und mehr zu einer einmütigen Kundgebung gegen die Zwangsmaß— nahmen und zu einem Protest gegen die aufreißung des Loches im Westen. Danach gab der Ministerial⸗ rat Dr. Claußen beim Reichskommissar für die besetzten Gebiete einen Bericht über die Möglichkeiten, den Folgen einer Wiederaufreißung des Loches im Westen wirksam ent⸗ gegentreten zu können. Als Vertreier des Ministers des Aus⸗ wärtigen erklärte Ministerialdirektor von ien daß es die erste Pflicht der Reichsregierung sei, den R ein landen zu helfen und den Schaden wiedergutzumachen, den die Feinde an⸗ richten. Die gleiche Erklärung gaben auch der Reichsminister des Aeußeren Dr. Simons und der Reichsminister des Innern Koch, die in der Versammlung erschienen, ab. Mit einem nochmaligen Treubekenntnis zum Deutschtum und zum Reich schloß die Versammlung. t

Am Nachmittag trat der engere par lamentarische Beirat für die besetzten rheinischen Gebiete unter

Vorsitz des Reichsministers des Innern zusammen, um über

die Maßnahmen zu bergten, die bei der neuen Lage im besetzten Gebiet zu dessen politischem und wirtschaftlichem Schutz zu er⸗ greifen sein würden.

Wie kürzlich in der Tagespresse bekanntgegeben war, hatten verschiedene italienische Präfekturen die deutschen Neichs⸗ angehörigen öffentlich , etwaige Anträge auf Frei⸗ gabe ihres in Italien befindlichen Eigentums im Werte von weniger als 50 0090 Lire bis zum 31. März d. J. unter Beobachtung der vorgeschriebenen Förmlichkeiten bei ihnen zu stellen.

Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ von zuständiger Stelle erfährt, ist dieser Termin vom 31. März jetzt aufgehoben

worden und die Einreichung der Freigabeanträge nicht an eine

Frist geknüpft.

Preußen.

t Die Interalliierte Regierungs- und Plebis it⸗ kom mission in Oppeln hat den folgenden Aufruf ö

Telegraphen verkehr von Sonnabend, den 19. März 1921, 12 Uhr Mittags, bis Montag, den 21. März, 127 Uhr Mittags, fr das Publikum gespe rirt ist. In Fällen, die besonders wichtig und dringend sind (Sterbefälle, schwere Krankheiten, Unfälle) wender man sich an den Kreiskontrolleur, um die Erlaubnis zu er— halten, den Tesegraphen ju benutzen. Was die Prefse⸗ telegram me, betrifft, so können sie nur durch Jeitungsbericht⸗ erstatter, die ihre Identität nachweisen können, abgesandt werden.

Alle Telegramme, die durch die em,, der verschiedenen se

Kreise übermittelt werden sollen, müssen den Sichtver merk der Ausna hmsweise können die

Telegramme, die durch das Telegraphenamt Oppeln übermittelt

] Pre 2 1 der Interalliterten Kemimiffion versehen sein. 6.

elephonsperre am nähsten g ter ist allge⸗ mein auch für die Presse, Plebifzitkommiffäre sowie die heimattreuen Verbände., Es ist nur ein Telegramm verkehr der Pre s se möglich. Doch müssen diese

Pressetelegramme auch durchweg den Zensurver mer? des be⸗

treffenden Kreiskontrolleurs bezw. des Stadt kontrolleurs tragen, oder aber der Presseabteilung der Interalliierten Kommission in Oppeln.

Den

die Ausfuhrabgaben, nicht aber die Verbralichs⸗

nonter

partei auf Auflöfung des Parlaments mit Linken abgelehnt.

Auch

geführt.

rohende Neu⸗

gestzf auf eine Anfrage, ob das Handelsabkommen mi

Regierung Rußlands abgeschlossen sei. ei vorgestern mit der

der Interpellationen fort.

, ,, Finanzminister im Kabinett Es wird hiermit bekanntgemacht, daß der Telephon- und! 1 min ler in ,

von Paris nicht untersch

kommen, weil die hig en

.. s .

evertretern werden zum Belrelen des Regierungsgebãudez ; K gusgestellt, die mit einem ö eigenhãndiger Unterschrift versehen sein müssen.

,, 3 q. 7 Batzern.

In der gestrigen Landtagssitzung ergriff der Ministen prisfe ht 1 Kahr nochmals das Wort zur ge m n weh r⸗ und Entw ien! gs ir age unn unterstrich seine hereit am Dienstag gemachten ausführlichen Darlegungen, indem z beionte, daß eine enlgegengesetz e Anschamig die Negiernn nicht behindern 52 das n kim, wag sie für richtig hal und was im Bereiche ihrer Möglichkeit liege.

. , ÜWalbec.

Im Lon Her vorgestrigen Sitzung der Walde c⸗Pyr⸗ Landesvertretung in Arolsen wurde lan

J 9. 2 1). 3 . ö * „Waldeckscher Zeitung“ der Antrag der e e gif. Mehrheit de Die Abgeordneten der Den schnalsonale Volkspartei verließen darauf den Sitzungssaal, wodurch daz

Haus beschlußunfähig wurde.

Desterreich.

Im Bundesministerium faär Aeußeres fand gestern zie Eröffnungssitzung für die Verhandlungen über ein n , mit der tschecho⸗slowakischen Republik stait. In seiner Begrüßungsrede hob der I minister Hein! hervor, baß die Ergebnisse der Beratungen fit das handelspolitische System Mitteleuropas von ganz besonderer Bedeutung sein würden. Jür die österreichische Handelz— politik fei die Tschechs⸗Slowakei neben Deutschland Her wichtzgse unter den möglichen Vertragspartnern. Das Gelingen der wirtschaftlichen Wiederaufrichtung werde wesentlich davon ab— hängen, daß der gegenseitige Güteraustaufch in einer für beide Teile befriedigenden Weise geregelt werde und die Wirtschaftsbeziehungen wieder von allen ilberslisse Hemmungen und Erschwerungen befreit werden. Der i . Dr. Schuster, erwiderte namens der sschecht, slowakischen Delegatlon mit dem Hinweise auf die vielfachen traditionellen wirtschaftlichen und persönlichen Beziehimngen zwischen den beiderseitigen Gebieten. Sodann wurde daz Programm der Verhandlungen vereinbart und die Bildung besonderer Ausschüsse fur die Fragen des Handelz= vertrages, der Ein⸗ und Ausfuhrverbote, zolltechnische und Fremdenverkehrsfragen sowie Eisenbahnverkehrsfragen durch— Die Behandlung gewisser finanzpolitischer Fragen soll demnächst in Prag erfolgen.

Der Nationalrat hat gestern die Budgeidebatte beendet und . dann in die Osterferien gegangen. Im Laufe der Debatte erklärte der Eisenbahnminister Pe sta, wie „Wolff Telegraphenbüro“ meldet, zu einer Anfrage, es sei ihm von einer Verpfändung der österreichischen Eisenbahnen wwächts bekannt. Selbstverständlich setze er voraus, daß die Regierung, ehe sie sich zu einem solchen Schritte enischließen 2 nur im Einvernehmen mit dem Nationalrat vorgehen würde. ;

Großbritannien und Irland.

. Gestern fand unter dem Vorsitz Chamberlains die letz te Sitzung mit dem österreichischen Kanzler und den österreichischen Ministern im Schatzamt statt. Auch französische, italienische und japanische Sachverständige nahmen daran teil. Chamber lain brachte dem österreichischen Kanzler die gemeinsame Antwort der Alliierten, ent— haltend ihre Vorschläge für die Unterstützung Oester= reichs, zur Kenntnis. Der österreichische Kanzler und die anderen Minister fahren heute von London nach Paris ab und begeben sich von dort nach Beratungen mit den franzisischen Behörden nach Wien zurück.

Nach einer Havasmeldung hat die britische Regie—⸗ rung jetzt auf Grund des ihm übertragenen Mandatz in Deutsch⸗Ost⸗Afrika die gesamte Verwaltung iber=

nommen.

Im Unterhaus wurde von Seiten der Regierung

ßland eine Anerkennung der Sowjetregierung bedeute, Abkommen sei ein Handelsabkommen, englischen Regierung und der do. facto. Das Abkommen nterzeichnung in Kraft getreten ei der Beratung des auf der Tagesordnung stehe Marinebudgets brachte Archibald Shee folgenden Ant ein: „Angesichts der starken Vermehrung der Seestreltftäft anderer Mächte ist es notmwenbig, die Stärke der englischen Kriegsmarine bezüglich der Großkampfschiffe änd der Hilfsschiffe . zu erhöhen, damit die britische Marine einen siarken Besiß von Schiffen hat, der dem der anderen Staaten mindestens gleichkommt ! . Wie „Reuter“ meldet, teilte der Premierminister Aon

erklart, das das von der

George dein Haufe mit, daß Bonar Law aus Gefundhein⸗ . , f.

ei. Diese Mitteilung erregte in nterhause große Ueberraschung. . 294

Ma g Frankreich. 1. Die Kamm er setzte gestern nachmlttag bie Berttun

Laut Bericht deg. Wolffschen Telegraphenbüros' betonte Kloß im ir ,, , die , hbgabe auf die deutschen Ausfuhrwaren nicht bei den Nen 65 erhoben werde, so werde die Aufgabe der französischen au s e a/ ihre Ausfuhr nach diesen Lindern leiten, erschwert. Klotz wie die Tatsache in, daß die deutsche Negierun;, a ain Neparationskommission nur acht Milliarden C6) ge habe, während die französischen Steuerzahler seit pon Waffenstill stand Milliarden bezahlt haben, er fllt bien nan g.

den Deutschen hätten geleistet werden müssen. Der R fest, daß man angesichts 1 i e , . rieben . 2 2 i sailles, gegenübersteht und 39 den Ylin slerprasidenten 9. Kammer über diesen Punkt Aufklärung zu geben. it se de Der Ministerpräsident B i. n d erklärte, die Wahrheit . . das Pariser Abkommen, nicht mehr exiftiere, denn wen bestünde, müßte es alle Unterschriften haben, . allo zum. Friedens bertrgg, zurückge lehrt, (Gebhaffer ehm Die Reparationskommission arbeite an der Felt ff der deutschen Schuld. Sie tönne jetzt zu. 6 r unter den Ani e , gen , habe glso recht gehabt, sriedensvertrag hon Versailles hier M sortgesetzten Werden zu vergleichen. Well er ehen die Fe nt Vertrag erkannt babe, sei es offenbar geworden, daß d

könne, wenn er es den Alliierten sage, wie er an babe. Die Geste, die unternommen sei, sei eine 6 Keie gber wenn Großmächte wie Frankreich, ape im Dienste

Geste tan müsse

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p Famn nan 1 j elle. Il 3 un Deutschland, seilgenommen. falle getan?

mtellhenommen. Andrs Lefebvre antwortete: Sie ver⸗

Eneine These, und Sie. wissen auch, daß hier niemand solen wünscht. noch einen Imperialismus. Sem bat n Ministerprästkent habe in London auf diese Vorwürfe nien. Der Ministerpräsident Briand gab das zu.

mmer unwesentlichen Debatte wurde die Tages⸗ srragon ang eno mm en, die folgenden Wortlaut zammer billigt die Erklärungen der Regierung und amm, daß sie im Einverständnis mit den Alliierten zen Zwangsmaßnahmen anwenhet, um positive hinsichtich der Reparationen, der Entwaffnung und ging der Kriegsschuldigen zu erlangen“. Die aer Tagesordnung wurde mit 189 gegen 6 Stimmen mn, die Tagesordnung selbst alsdann mit 491 gegen

Igel. Rußland.

cner Meldung der „Nordiska Preßcentralen“ haben hartz von Kronstadt Nr. 4. 5 und 6 ergeben. shsors wurde der „Berlingste Tidende“ gestern nach⸗ det, daß Flüchtlinge, die von Kronstadt über da smnen sind, berichten, daß. zurzeit ein all— ketiger Angriff gegen Kronstadt gerichtet wird. fi wurde mit einem vernichtenden Artillerie-

snen die Bolschewisten zum Angriff über. Wie aus maphiert wird, hat der bevollmächtigte Vertreter der hermng in Lettland ein Telegramm vom Volks⸗ nt fir auswärtige Angelegenheiten in Moskau er⸗ mach Kronstadt von den Sowjettruppen nmen worden ist. Die Mitteilung von dem . wird von dem Kronstädter Revolutionskomitee, das Soldaten in Finnland angekommen ist, bestätigt. ter meldet, sprengten die Aufständischen vor ihrem de Kriegsschiffe „Petropawlowsk“ und pol!“ Geneneral von Koslowsky ist nach Finn⸗ sohen.

water meldet den Abschluß eines A stündigen silltandes zwischen Georgien und den Bol⸗ jn. Batum sei in Gefahr, in die Hände der Bol⸗ n fallen, sofern kein Friede zustande komme. Einer Jeldung des genannten Büros zufolge stehen die sNationalisten und die bolschewistischen äste, die gegen die Republik Georgien kämpfen, Uinnder in Verbindung und überschwemmen 6 Land. Anscheinend herrsche aber über den t Stadt Batum, die gegenwärtig sich in der Türken befindet, Uneinigfeit. Die Bolschewisten t Türkei mitgeleilt, daß der Hafen der zu n Sowjetrepublik Georgien überlassen werden müsse.

llerandropol müßten der Sowjetrepublik Armenien,

llehen; dafür könnten die Türken Ardahan behalten.

sllen indessen nicht geneigt sein, den Vorschlag an⸗ Sie stützten sich dabei . den Vertrag von Brest⸗ uc dem Batum der Türkei zugesprochen worden fei.

. Belgien.

ier Meldung der „Belgischen Telegraphenagentur“ Unter des Neußern dem Prãsidenten der ö els⸗ un Antwerpen mitgeteilt, daß deutsche Waren Antwerpen gehen, nicht befchlagnahmt ne ein Gerücht wissen wollte. e, n,

3 Amerika. ) alleldung der Morning Post“ zufolge erklärte der i er werbe bei Kick er nung des Senats . ung einbringen, die die Herstellung des mit Deutschland fordert. Er tue dies aber nur me Person und wisse nicht, wie der Senat diefe mz aufnehmen werde. .

ine h ; Afrika.

hier Haras⸗Meldung setzt sich das neue ägyptische

n öolgendermaßen zusammen; . 8

ö. Vizeprãsident Ruchb P ,. Minister des wat Pascha, Finanzm ler is ky Pas ;

gtatistit und Voltsmwirtschaft.

Arbeitsmarkt u und Wirtschaftslage den if c fen um Mitte Februgr .

eich arbests blatt Amteblatt ; ; att des Reichsarbeits⸗ en en Neichsamts für Arbeitsvermitilung, auf Grund mne. Pirtichaftlichen. Verbände und 14419 Einzel. e chen Betriebe, meist größerer Unternehmungen, die . letzten vier Wochen! vor dem 15. Februgr und m ut ür die Beschäftigung in den folgenden swei Wochen Fiscte lags. und. Materialbestandes befragt worden sind, wn von Mitteilungen der umfangreichen Fachpresse: iin . deutsche Industrie wieder . fand seit nde schwere Behinderung in der Kohlennot, die

. ; . ö ( . . ? . 2 ; ; * h = = . ; ö. ö * - 9 ' = d * . . 1 r . ö * * . ; 1 2 ö H ; H . ; 24 = s ö . 5 * H K . . h ; * e , . . . 2 3 J * 3 . en,, . , , , n, n

seleilet, das um 3 Uhr Morgens begann. Um

*

das Spaa⸗Abkommen der deutschen Wirtschaft künstlich aufzwang. Zu diesem schweren Drucke kamen etwa seit Janngr die Wirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Deutschland hinzu; sie hat in steigendem . seinen Außenhandel, der bei der Erschöpfung der Inlanbskauf⸗ kraft die einzige Möglichkeit einer Wiederbelebung bot, ein⸗ eschränkt. Im ö wurde eine neue Last auf die deutsche Wirt⸗ h t gelegt: die ge um 14 Forderungen. In der Ablehnung dieser Forderungen waren sich alle Kreise der deutschen Wirtschaft, Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, einig, da Unmögliches nicht übernommen werden kann. Die Ablehnung mußte auch dann, wenn voll mit der Tatsache der Siegermacht der Alliierten, d. h. mit strikter Durch⸗ führung der als „Sanktionen“ bezeichneten Gewaltmaßnahmen ge⸗ rechnet wurde, erfolgen, obschon die bloße Ungewißheit der Lage bereits im 4 sich in wirtschaftlichen ädigungen auswirkte. Die Lage des Arbeitswarkts war , im Februar schlechter als in den Vormonaten. Dies zeigten ien st die Feststellungen der Landesarbeitsämter wie die Erwerhslosenstatistik und die Berichte der Handelskammern, der Fachverbände wie der typischen Ginzel betriebe. ;

Im Februar ist ein erhebliches Wachsen der Zahl der Kon kurse eingetreten, nachdem bereits im Januar eine Zunahme grfolgt war. Die Wochenberichte der Landesämter für Arbeitsvermittlung melden eine mehr oder minder starke Verschlechterung der Wirtschaftslage für Ostpreußen, Pommern, Schlesien, Groß Berlin, Sachsen (Propinz)⸗Anhalt, Sachsen, Dannover⸗ Braunschweig, wr, ,, n . , ferner für Westfalen, die baverischen Hauptarbeilsämter Ludwigshafen und Nürnberg sowie für Baden. Auf zunehmende Betriebtzinschränkungen und Arbeiterentlassungen infolge von Kohlen- und Auftragsmangel ver⸗ weisen insbesondere Den, S hell, Westfalen und Baden, auf steigende Erwerbslosenzahlen Sachsen, ed, n. und Hamburg. Als unverändert schlecht wird die Lage vom Hauplarbeitsamt Bamberg . in Schleswig⸗Holstein, Bremen, Hessen und HessenNassau, Rheinland wie München und Württemberg haben sich die Verhältnisse nicht verändert. Einzig Lübeck und Würzburg machen eine Ausnahme aus örtlichen Gründen.

Die Zahl der unterstützten Erwerslosen war im Januar um weitere 22 000, nämlich auf 432 318 his zum 1. Februar gestiegen. Die Berichte der Landesarbeitsämter lassen erkennen, daß ö ein weiteres Anwachsen erfolgt ist. Die einzelnen Bexichte ür typische Betriebe der Indu ö röe an das Reichsarbeiis« blatt !, die in diesem Monat für 1,1 Million Beschäftigte (abgesehen von der durch Verbandsberichte erfaßten Arbeiterschaft) eingegangen sind, lassen ebenfalls eine weitere Verschlechterung des Geschäfts⸗ ganges erkennen, und zwar ist der Anteil der in schlecht beschäftigten Betrieben tätigen Arbeiterschaft im Februar rascher gewachsen als in den vorhergehenden Monaten. Von den rund 1 160 600 am 15, Fe—⸗ bruar beschäftigten Arbeitern und . in den 1449 typischen Betrieben, die Einzelmeldungen erstattet haben (gegen 1535 Be⸗ triebe im Vormonat), gehörten 33, by gegen 28,9 vo im Vormonat unbefriedigend oder ungenügend beschäftigten Unternehmungen an; der Anteil der Betriebe mit befriedigendem Beschäftigungägrad ank von 38.7 v am 159. Januar auf 33, v am 15. Februar. Seit dem 15. Nobember haben die Betriebe mit schlechtem Geschäftsgang ständig zugenommen. Wegen des Wechsels in der Beteiligung an der Be⸗ richterstattung ist ein unmittelbarer Vergleich der Zahlen der Arbeiter in ungenügend ,, . Betrieben nicht möglich. Setzt man aber, um Line Vergleichbarkeit der Angaben zu erreichen, die Anzahl der am 16. November in Betrieben mit schlechtem Geschäftsgang tätig ge— wefenen Arbeiter und Angestellten mit 100 an und berechnet man nun aus dem Vexhältnis der für den 15. jedes folgenden Monats neugewonnenen Bestandszahlen der Arbeiter in schlecht beschäftigten Betrieben zum Bestand am 15. November die entsprechenden Ver⸗ gleichsziffern, so zeigt sich ein Anwachsen des Anteils der Betriebe mit schlechtem Geschäftsgang bis zum 15. Dezember auf 103, bis zum 15. Januar auf 114 und bis zum 15. Februar auf 135, so daß also die rückläufige Bewegung nach den Ausweisen der an ,

aibeitsblatt? berichtenden typischen Betriebe von Mitte November bis

Mitte Februar 35 vH beträgt.

, , e.

Arbeitsstreitig keiten. Nach einer von W. T. B. übermittelten Havasmeldung aus Mexiko ist dort der Eisenbahnerausstand, der Mitte Februar begonnen hatte, beendigt.

Wohlfahrtspflege.

Der Verein Erholungshaus für Heimarbeite⸗ rinnen e. V. (Ernst Böhme⸗ Stiftung), hält am Sonnabend, dem 19. März, 12 Uhr, in Berlin, Nollendorfstraße 15 (Gewerk verein für Heimarbeiterinnen), seine Generalversammlung ab. Auf der Tagesordnung stehen: 1. Jahresbericht, 2. Kassenbericht, 3. Ent⸗ lastung des Schatzmeisters, 4. Verschiedenes.

ü

Die Lehrgänge in der Wohlfahrtspflege die von führenden Groß Berliner Wohlfahrtsorganisationen veranstaltet werden, haben soeben ihr 2. Trimester abgeschlossen. Der Besuch war außerordentlich zahlreich, besonders aus Kreisen der Sozial⸗ beamten und der im Kommunaldienst ehrenamtlich tätigen Personen. Das nächste Trimester, das am 4. April d. J. beginnt, bringt Vorlefungs⸗ reihen aus den wichtigsten Gebieten der Woßlfahr tz fle e: über das Wr. fahrtsamt, die Kriegsbeschädigten⸗ und Hinterbliebenenfürsorge, Erwerbt⸗ beschränkten⸗ und Erwerbslosenfürsorge, Jugendpflege, Siedlungswesen, , , Als Dozenten sind gewonnen worden: Professor Dr. Diesalski, Professor Dr. Kayserl ing, Ministeriglrat Dr. Kerschensteiner und Ministerialrat Dorothea Hirschfeld, Pfarrer Lehn, Frau Dr. Wygodzinski u. 4. Vorlesungsverzeichnisse und Hörerkarten sind in der Geschäftsstelle, Flottwellstraße 41, Zimmer 5, von 2 bis 3 Uhr und bei den Abendvorlesungen in der Alten Bauakademie, Schinkel⸗

platz 6, zu haben.

Kunst und Wissenschaft.

Der akademische Senat der Universität Wien richtet, wie die dortigen Blätter melden, nach einem einstimmig gefaßten Be⸗ schluß an den Nationalrat und die gesamte Oeffentlichkeit die dringende Bitte, die älteste Hochschule Oesterreichs vor dem Untergang zu bewahren. Dieser Untergang sei unvermeidlich, wenn nicht ein Weg gefunden werde, der fluchlartigen Abwanderung der bedeutendsten Gelehrten der Wiener Universität Einhalt zu tun, die Ergänzung des Lehrkörpers der Wiener Universität aus den Hoch- schulen des Beutschen Reichs zu ermöglichen, kurz, den freien Aus⸗ tausch der Lehrkräfte zwischen der Wiener Universilät und den hohen Schulen des übrigen deutschen Kulturgebiets wiederherzustellen. Da es heute nicht möglich ki daß der Staat diese Aufgabe allein erfülle, wolle die Wiener Universitaͤt sich an die Oeffentlichkeit Deutsch⸗ österreichs wenden.

Literatur.

. s Phänomene des Medium is mus“. Studien zur Erforschung der telekinetischen Vorgänge von Dr. A. Freiherrn von 4 prakt. Arzt in München (mit 15 Tafeln und 33 Strichzeichnungen im n Verlag von Ernst Reinhard, München 1920. Der Verfasser beschäftigt ic seit Jahrzehnten mit jenen nicht e, e Naturvorgangen, eren Tatsaͤchlichkeit zwar wiederholt von glaubwürdigen Zeugen beob⸗ achtet und festgestellt worden ist, deren Beschreibung und Erklärung aber vielfach in so fritikloser Weise erfolgte, daß man die Tatsachen selbst in wissen schaftlichen Kreisen in Zweifel zog und unbeachtet ließ. Und doch handelt es sich bei dem Mediumismut, wenn sie auch selten borkommen, durchaus um gesetzmißige Vorgänge, die bei unserer lücken= haften Kenntnis der Natur, shrer Kräfte und Gesetze a priori für unmöglich zu erklären, nicht laͤnger angeht. Die vorliegende Arbeit des Verfassers heschaftigt sich, in Ergänzung seines schon vor dem Kriege im gleichen Verlag erschienenen aufsehenerregenden Werks Materialisationsphänomene ? (Teleplastie), fast ausschließlich mit telekinetischen Vorgaͤngen, d. h. Fernwirkungen auf unberührte, leblose

bereinstimmend die Konkursstatistik,

egenstände, und stellt sich als eine vergleichende Studie über die im —— mehrerer Jahrzehnte durch namhafte Wissenschaftler ver⸗ schiedener Nationalitãt und den Verfa sser selbst gemachten Erfahrungen bar. Er geht dabei von der für das Verständnis der pfsychodynamisch uftande kommenden telekinetischen Phänomene grundlegenden Ent- eckung der sogenannten starren Strahlen“ durch den während des Weltkriegs verstorbenen polnischen Gelehrten Professor Dr. Julian Schorowlcj aus. Dr. O. stellte nämlich bei der Lepitation eines kleinen Gegenstandes durch feine Verfuchsperson (Stanislama Tomczyk) zum erftenmal am I7. Januar 1909 die Bildung einer fluidischen, faden⸗ artigen Verbindung fest, die das Obsekt haltend, von Hand zu Hand lief. (Es braucht nicht erst versichert zu werden, Daß jede betrügerische Manipulation, etwa mit einem Haar oder Nähfaden, hei den Ver suchen ausgeschlossen war.) Diese wiederholt einwandfrei festgestellte Tatsache, die Dr. von Schrenck bei dem genannten polnischen Medium selbst zu beobachten und nachzuprüfen Gelegenheit hatte, bildet die notwendige Einleitung tu den übrigen Abschnitten des Buches, in denen über gleichartige Feststellungen bei dem bekannten italienischen Medium Eu sapia Palladino sowie bei anderen Versuchspersonen durch ver⸗ schiedene Gelehrte und den Verfasser selbst berichtet wird. Besonders fesselnd ist dabei ein Referat über 25 Jahre fortgeseßzte, durchaus neuartige experimentelle Untersuchungen Tes englischen Phyfikers Professor Crawford über telekinetische Vorgänge bet einer Irländerin7 Das Schlußkapitel gibt dann einen all—⸗ emeinen vergleichenden Ueberblick uber den physikalischen Mediumismus ei vercschiedenen Versuchspersonen. Angehängt ist ein Bericht des Parifer Psychologen und Arztes Dr. Gustave Geley über seine an

va Ct, dem im Mittelpunkt des Schrenck⸗Notzingschen Werkes Materialisationsphänomene“ stehenden Mediums, unabhängig von Dr. von Schrenck gemachten Beobachtungen, welche die Erfahrungen deutschen. Gelehrten in allen Punkten kestätigen. Es ist zu hoffen, dan das interessante Buch Dr. von Schrencksꝙ gebührende Beachtung findet und daß sein Appell an die Vertreter der deutschen Wissenschaft, nicht länger ohne Eingehen auf die Sache die Phänomene zu leugnen, sondern selbst nachzuprüfen, nicht ungehört. verhallt. Nutatig mutandis fordert Dr. von Schrenck von ihnen das gleiche, was Wagners Hans Sach von den Nürnberger Meistersingern heischt; Wollt Ihr nach Negeln . was nicht nach Curer Negel Lauf? Der eignen Spur vergessen, sucht davon erst die Regel auf!“

Theater und Muftk.

Im Opernhause wird morgen, Sonnabend, wegen Er⸗ krankung des Herrn Kirchner statt „Cosi fan tutte“ „Bohéme“ auf⸗ geführt. Anfang 6 Uhr.

Im Schauspielhause wird morgen König Richard NH“ in bekannter Besetzung gegeben. Anfang 7 Uhr.

Mannigfaltiges.

In der gestrigen Sitzung der Groß Berliner Stadt⸗ verordneten wurde die Wahl des Kämmerers vor⸗ genommen. Der Ausschuß empfahl der Versammlung die Wahl des Stadtrats Karding-⸗Flensburg. Dieser wurde mit 172 Stimmen gewählt. Der Stadtv. Schelldach empfahl sodann als Bericht⸗ erstatter namens des vorbergtenden Ausschusses die Annahme der Magistrats vorlage über die Gemeindeeinkommensteuer für 1921. Die Vorlage wurde angenommen. Im übrigen wurden die Verhandlungen der Versammlung durch Tribünenbesucher, die mittels ge fälschter Eintrittskarten in den Saal ge— kommen waren, erheblich gestört. Auch hatten vor dem Nathause wieder kom munistische Arbeits hlose mit roten Fahnen Aufstellung genommen und hielten die Freitreppen und Zugänge besetzt. Anlaß zu den lärmenden Kund⸗ gebungen im y , gaben eine lange Reihe von Anträgen zu der Vorlage, betreffend die Erwerbslofen⸗ fürsorge, in Verbindung mit den Vorlagen, betreffend die Zahlung von Beihilfen an Erwerb slose, Einrichtung von Speiseanstalten usw. Die Kommunisten machten erneut den Versuch, eine Abordnung der Massen im Saal sprechen zu lassen. Der Vorsteher Dr. Weyl wies darauf hin, daß ein dahin gehender Antrag schon früher abgelehnt worden und daher unzulässig sei. Ein Vorschlag Dr. Weyls wurde schließlich allen Forderungen gerecht. In seinem Sinne wurde beschlossen, sofort einen stãndigen Aus⸗ schuß für Erwerbslosenfürsorge zu wählen, der seinerseits Abordnungen der gedachten Art anhören könne. Diesem Ausschuß wurden dann sämtliche vorgebrachten Anträge überwiesen. Darauf wandte sich die Versammlung der in einem Ausschuß vor⸗ beratenen Magistratsvorlage über die Wertzuwachssteuner zu. Sie wurde nach längerer Erörterung unverändert angenommen. 8 vorgerückter Stunde wurden schließlich noch verschledene Vorlagen u. 4. wegen der Uebernghme der Feuerwehr in städtische Verwaltung Ausschüssen überwiesen.

Am Sonntag, 260. März, 94 Uhr, finden durch useumsbeamte im Museum für kunde (Amerikanische Kunst) und im Kaiser-Fri Museum (Tizian und Venedig) statt. Eintrittskarten zu am Eingang der Museen zu haben.

Die Deut sch⸗ Schwedische Vereinigung (Vorsitzender Staatsminister a, D. Dr, von Sydow) veranstaltete am r. als am ersten Jahrestage ihrer Neugründung ihren zweiten Gefell schaftsabend im Marmorsaal des Zoologischen Harten, der wiederum von Schweden wie von Deutschen sehr stack besucht war und einen außerordentlich angeregten Verlauf nahm. Vorträge wertvoller musikalischer und dichterischer Werke aus den Kulturschätzen der beiden stammverwandten Völker sowie schwedische Tänze in den bunten Volkstrachten Dalarnes füllten den künstlerischen Teil des Abends. Dazwischen nahm, wie W. T. B. berichtet, der Wirkliche Geheime Rat Prof. Dr. von WilamowitzMoellendorff, Mitglied des Verstands der Vereinigung, das Wort. Er führte aus, daß nur eine Dankbarkeit, wie sie Beutschland dem schwedischen Volke schulde, eine Veranstaltung wie diese in so ernfter * rechtfertigen könne und daß nur versönliche innige Dankbarkeit * dieses Volk, in dessen Mitte er vor einigen Monaten abe weilen dürfen, ihn bestimmt, habe, bei solchem Anlaffe aufzutreten. Aber es sei unsere Pflicht, die Schweden so fennen * lernen, wie sie uns kennen und uns iusbesondere auch ihre schöne zprache anzueignen, die Sprache eines Volkes, das nicht nur auf wirtschaftlichem Gebiete, in Dandel und Industrie aufblähe, fondern auch durch die Kraft seines Denkens und die Melodie feines Dichtens zu den höchsten Höhen der Menschlichkeit sich erhebe. Und wenn chweden auch sehr ernste Zeiten durchgemacht babe, so sei es gerade in, diesen Zeiten zu einem leuchtenden Vorbild für uns geworden. Die Kammermusikvereinigung der Kapelle der Staats. oper et im Anschluß an die von stürmischer Zustimmung begleitete Rede die schwedische Hymne und dann das deutsche Lied, die flehend angehört wurden. Unter den Ehrengästen, an deren Empfang sich auch diegmal wieder deutsche und schwedische Studenten, die ersfieren in vollem Wicht, beteiligten, befanden sich der schwedische Gesandte Frei herr von Essen., der Oberbürgermeister von Berlin Böß und der Geheime Rat Trautmann vom Auswärtigen Amte.

Wie dem . W. T. B.“ von zuständiger Stelle e ĩ erplodierte am 15. März, Nachmittags, am . * 14 , 8 durch Re mehrere

inder wer verle wurden. Ermittlungen ü ie an dem Unglück sind im 316 gen iber die Schuld

Im Wissenschaftlichen Theater der ura i * X 4 n Emma Kottmann ihren Vortrag Im Schwarzwald am ,

wie am Dienstag und Sonnabend nächster W i r n ch 4. 2 wieder holen. 8

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