Den AGRäten GIRat Wagler und Dr. Leßhafft bei dem AG. Berlin-Mitte und GMat Lietz in Marienburg (Westpr.) ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Ruhe⸗ gehalt erteilt.
Unter Belassung in der Stellung als LGRat sind bestellt: LGRat Lesser bei dem LG. L in Berlin zum Vorsitzenden einer Kammer für Handelssachen daselbst, LCRat Pfeil in Stargard i. Pomm. zum Vorsitzenden der Strafkammer bei dem AG. in Naugard.
Zu LGRäten sind ernannt: GerAssess. Dr. Erich Stahl in Beuthen i. O. Schl., RA. und Not. Brumhard in Dort⸗ mund daselbst, StWl. Dr. Hugo Stern, ständiger Hilfsarbeiter in Essen, sowie die GerAssess. Dr. Hurck und Weustenfeld in Essen, GerAssess. Weissermel in Bartenstein, Lingk und Paul Neumann in Tilsit, LR. Zutz in Schneidemühl.
Zu AGRäten sind ernannt: LR. Dr. Lütcke in Hattingen, StA. Niesert, ständiger Hilfsarbeiter in Essen, in Lüding⸗ hausen, AR. Dr. Abramowski in Heinrichswalde 6 GerAssess. Dr. Kaups in Johannisburg (Ostpr.).
AGRat Hommerich in Malgarten ist gestorben.
Es sind ernannt: zu Handelsrichtern die Fabrikanten Philipp Karcher, Heinrich Rosen baum und Dr. Albert Spitz er in Barmen, zu stellv. Handelsrichtern die Fabrikanten Ernst Boock, Franz Holzrichter und Anton Deutz mann in Barmen.
Zu EStWA. sind ernannt: die StMRäte Treichel in Beuthen i. O. Schl. und Dr. Sturm aus Lissa bei der StA. des KG., Krause⸗Laurens von der StA. J und Gollnick von der StA. II bei der StA. HI in Berlin, Brinschwi Ewarth und Gorkow in Beuthen i. O. Schl., Dr. Wol . in Gleiwitz und Klausa in Hannover.
StWlRat Berger-Landefeldt in Gleiwitz ist an die StMA. Lin Berlin versetzt.
StA. Liebich, ständiger Hilfsarbeiter in Oppeln, ist zum St AR. daselbst ernannt.
Der Hilfsgeistliche Rupperath ist zum katholischen Stra f— anstaltspfarrer in Werden (Ruhr) ernannt.
Zu Not. sind ernannt die RA.: August Heinroth im Bez. des AG. Charlottenburg, Richard Schleuß in Zehdenick und Ernst Crevecoeur in Siegen.
In der Liste der RA. sind gelöscht die RA.: GIRat Max Jacob sohn bei den LG. I, N und 1 in Berlin, Dr. Poensgen bei dem LG. L in Berlin, Dr. Herzfeld bei dem AG. und dem LG. in Hannover, Dr. Grünewald bei dem AG. und dem LG. in Münster, Aurin bei dem AG. und dem LG. in Nordhausen.
In die Liste der RA. find eingetragen: LGRat i. R., GIRat Austen bei dem AG. und dem LG. in Allenstein, RA. IRat Jerschke aus Straßburg i. E. bei dem LG. H in Berlin, die GerAssess.: Ernst Türk bei dem LG. I in Berlin, Dr. Franz Hirschberg bei dem LG. N in Berlin, Dr. Bab en⸗ zien bei dem AG. in Rathenow, Dr. Stempel bei dem AG. in Neurode, der frühere AR. Bosse bei dem OLG. in Celle, die früheren GerAssessi. Dr. Freundlich bei dem KG. und Dr. Kurt Zerkowski bei dem LG. H in Berlin.
Die RA. und Not,, JMäte Raphael und Schönfeld in Berlin, Leopold Goldschmidt in Breslau und von der Decken in Höxter sind gestorben.
Zu GerAssess. sind ernannt: die Referendare Dr. Hermann , Dr. Morgen, Dr. Lieb⸗ recht, Hellmuth Herold, Dr. Holdheim, Dr. Willibald Kleiner, Paul Brauer, Theodor Brandt, Alfred Scheffler, Hausbrand im Bez. des KG., Dr. Hans Brunn, Dr. Erhard Scholz, Dr. Franz ki, Dr. Eduard Goldschmidt, Ludwig Kleiner im Bez. des OLG. Breslau, Dr. Helmut Niem ann im Bez. des OLG. Cassel, Dr. Dietrich Borchers im Bez. des OLG. Celle, Karl Aries, Dr. Bellingrath im Bez. des OLG. Düsseldorf, Dr. Nikos Schulte im Bez. des OLG. Frankfurt a. M., Austmann, Dr. Alfons Hesse, Rudolf
Otte, Gößling im Bez. des OVG. Hamm, Siemianowsky, Dr. Henning sen im Bez. des OLG. Kiel, Stummbillig, Ferdinand Langer im Bez. des OLG. Köln, Dr. Richard Riem ann, Alfred Levy, Ziemer im Bez. des OLG. Königsberg i. Pr., Runge, Gleser, Siegel, Dr. Beyer⸗ mann im Bez. des OLG. Naumburg a. S., Riensberg, Dr. Irmisch und Dr. Necker im Bez. des OLG. Stettin.
Gerichtsassessor Karl Sachs ist infolge seiner Uebernahme 9 . Reichseisenbahnverwaltung aus dem Justizdienst ge⸗
hieden.
Den Gerichtsassessoren Jülich, Dr. Kretsch, Stefan Mohrenwitz und Walter Schmidt ist die nachgesuchte Ent⸗ lassung aus dem Justizdienst erteilt.
1
Ministerium für Wissenschaft, Kun st
und Volksbildung.
Die bisherigen außerordentlichen Professoren in der philo⸗ sophischen Fakultät der Universität Halle⸗Wittenberg Dr. Frisch⸗ eisen⸗Köhler, Dr. Martiny und Dr. Holdefleiß sind zu . Professoren in derselben Fakultät ernannt wor den.
Mit Genebmigung des Herrn Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung und des Epangelischen Oberkirchenrats sowie nach Anhörung der Beteiligten wird von den unterzeichneten Behörden folgendes festgesetzt:
31.
In der evangelischen Kirchengemeinde Berlin⸗ Lichterfelde, Diözese Kölln⸗Land J, wird eine siebente Pfarrstelle errichtet.
§ 2. Diese Urkunde tritt mit dem 1. April 1921 in Kraft. Berlin, den 11. April 1921. Potsdam, den 26. April 1921. ( 8) (L. 8.)
Evangelisches Konsistorium Regierung, der Mark Brandenburg, Abteilung für Kirchen⸗ und Abteilung Berlin. Schul wesen.
D. Steinhausen. von Bardeleben.
Bekanntmachung.
Auf Anordnung des Herrn Staatskommissars für Volksernährung und unter Zustimmung des Herrn Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft ble iben ern Art. 1 Abs. 3 der Verordnung über die Versorgungsregelung vom 16. April 1221 (RGBl. S. 486
a) die Verordnungen über den Aushang und die Aufstellung von reisberzeichnissen des Magistrats Berlin vom 8. Januar ib?! und des Kreisausschusses Niederbarnim vom 1. März 1921, letztere mit Ausnahme der die Aufstellung von Wagen betre senden Ziffer 3, auch für Lebens⸗ und Futtermittel, b i s auf weiteres.
b) die Verordnung des Hag fen, Berlin vom 18. Oktober 1916 über Lebensmittelkarten bis zum 1. August 1921 in Kraft. Berlin, den 30. Mai 1921.
Der Vorsitzende der Staatlichen Verteilungsstelle für Groß Berlin. J. V.: Kraaz.
Bekanntmachung.
Dem früheren Lokalinhaber Eugen Oertel in Bertin, Jorkstraße 65, habe ich die Wiederaufnahme des durch Verfügung vom 26. 2363 1929 (RA. Nr. 145) Amtsblatt Stück 27 untersagten Handels mit Gegenständen des täg— lichen Bedarfs auf Grund des 82 Absatz? der Bundesratsverordnung vom 253. September 1915 (RGBl. S. 603) durch Verfügung vom heutigen Tage gestattet.
Berlin, den 26. Mai 1921.
Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitz heim.
Bekanntmachung.
Das am 6. Mai 1911 gegen 1. die Wein stuben⸗ besitzerin Elise von Schmettau in Bexlin, Pots damerstr. 80, 2. den Kaufmann Hermann Koch in Berlin⸗ Schöneberg, Innsbrucker Str. 36 ergangene Handels⸗ verbot mit Gegenständen des täglichen Bedarfs habe ich auf⸗ gehoben und in eine Verwarnung umgewandelt.
Berlin, den 26. Mai 1921.
Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitz heim.
Bekanntmachung.
Das am 4. Mai 19411 gegen den Schankwirt Thaddäus Lehmann in Beriin, Potsdamer Str. 118 c, ergangene Handelsverbot mit Gegenständen des täglichen Bedarfs habe ich aufgehoben und in eine Verwarnung um⸗ gewandelt.
Berlin, den 26. Mai 1921.
Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitzheim.
Bekanntmachung.
Dem früheren Kaufmann Heinrich Koller in Berlin, Wiener Straße 5, habe ich die Wiederaufnahme des durch Verfügung vom 27. März 1920 (R.⸗A. Nr. 67) Amts⸗ blatt Stück 13 untersagten Handels mit Gegenständen des täglichen Bedarfs auf Grund des § 2 Absatz 2 der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) durch Verfügung vom heutigen Tage mit der Maßgabe gestattet, daß ihm a uch . die Ausübung des Gast- und Schankwirtschaftsbetriebs verboten bleibt.
Berlin, den 25. Mai 1921.
Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitz heim.
Bekann im ach u .
Dem Geschäftsführer Fritz Prigge in Berlin, ch die Wiederaufnahme des durch tsblatt Stück 41 en des täg⸗ lichen Bedarfs auf Grund des § 2 Absatz 2 der Bundesrats⸗ verordnung vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) durch Ver⸗ fügung vom heutigen Tage mit der Maßgabe gestattet, daß ihm auchfernerhin die Ausübung des Gast⸗ und Schank⸗ wirtschaftsbetriebes verboten bleibt. Berlin, den 26. Mai 1921. Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitz he im.
Bekanntmachung.
Dem Schankwirt Georg Haag, geboren am 25. No⸗ vember 18381 in Vorbachzimmern, wohnhaft in Frankfurt a. M, Seehofstraße 25 a, früheres Geschäftslokal - Steins Weinstube“, wird hierdurch der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie jegliche mittelbare und unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel wieder gestattet.
Frankfurt a. M, den 25. Mai 1921.
Der Polizeipräsident. J. A.: von Treskow.
Bekanntmachung.
Die Eheleute Johann Walter bierselbst, Rütten⸗ scheider Straße 231, habe ich zum Handel mit Fleisch, Lebeng⸗ und Futtermitteln aller Art und Gegenständen des täglichen Bedarfs wieder zugelassen.
Essen, den 7. Mai 1921.
Der Oberbürgermeister. J. V.: Richter, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Das gegen den Händler Heinrich Grefe in ieckhorst erlassene Handelsverbot vom 9. Februar J. — L. 965 — wird hiermit wieder aufgehoben. Soltau, den 23. Mai 1921. Der Landrat. J. V.: Peters, Kreisamtssekretär.
W d.
Bekanntmachung.
Den Eheleuten Hubert Koch, Freiheitstraße 46, ist wegen Schleichhandels jeder Handel mit Gegen ständen des täglichen Bedarfs untersagt worden.
Barmen, den 23. Mai 1921.
Die Polizeiverwaltung. J. A.: Schmitz.
Bekanntmachung.
Dem Händler Friedrich Schmidt, Allee 131, ist wegen Schleichhandels je der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs untersagt worden.
Barmen, den 25. Mai 1921.
Die Polizeiverwaltung. J. V.: Neinhaus.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur fer n g unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 19151 96* S. 663) habe ich der Schauspielerin Margarete Menzel in Berlin⸗Schöneberg, Vorbergstr. 10, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täg⸗ lichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf . Handelsbetrieb untersagt.
Berlin, den 19. Mai 1921.
Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitz heim.
Bekanntmachung. Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung ir Wi fsh Per sonen vom Handel vom 23. September 1915 (RGB. S. 603) abe ich 1. der Frau Paula Schneider in Berlin⸗— Schöneberg, Neue Winterfeldtstraße 6, 2. dem In stallat eu r
1berti in Berlin, Bülowstraße 2, 3. dem Haus e er feri in Berlin, Zossener Straße 5e,
ĩ eutigen Tage den Handel mit Gegen⸗ a e nn 3 3 4 Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diefen Handelsbetrieb unt ersagt. Berlin, den 21. Mai 1921. ; . Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitz heim.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger . vom Handel vom 25. September 1916 . S. 663) ö ich J. dom Hotelkasfierer Hans Schorling in Berlin-⸗Schöneberg, Ruhensstraße 6, . dem Kellner Richard Müller in Berlin, Steinmetzstraße 55, 3. dem Vertreter Arthur Bauer in Berlin, Steinmetzstraße 38, durch Verfügung vom heutigen Tage den Hande l mit Gege n⸗ st anden des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Berlin, den 24. Mai 1921. Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitzh eim.
Bekanntmachung. . Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 e S. 663) habe ich dem Geschäftsführer Wilhelm Werner in Berkin, Novalisstraße 3, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb unter⸗ sagt. Berlin, den 24. Mai 1921. Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitzheim.
Bekanntmachung. ! Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger , vom Handel vom 253. September 1919 (RGBl. S. 663) abe ich dem Kohlenhändler Adolf Ehrhardtz, in Charlottenburg, Morsestraße, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Brennstoffen aller Art wegen Un⸗ zuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
Berlin, den 25. Mai 1921. Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitz heim.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger . onen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 663) abe ich dem Metallaufkäufer Chaim Felder, ge⸗ nannt Weitmann, Berltn, Dragonerstr. 2 und Linienstr. 20, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in
bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
Berlin, den 28. Mai 1921. Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitzheim.
Bekanntmachung. .
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1919 (RGBl. S. 6603) habe ich dem Retalfau fkäufer Paul Horn, Berlin, Schulzendorfer Straße 2, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen. Bedarfs . Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb un ter⸗
agt. ; e, rn,
Berlin, den 28. Mai 1921.
Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitzheim.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Die vereinigten Ausschüsse des Reichsrats für Volks⸗ wirtschaft und für Haushalt und Rechnungswesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Steuer⸗ und dn und für Volks⸗ wirtschaft hielten heute Sitzungen.
Die Frist für die Ueberreichung der Liste der aufzulösenden Organisatio nen wird, wie Wolfftz Tele⸗ graphenbüro hört, eingehalten.
Preußen.
An die Interalltierte Kommission ist vorgestern vom Allgemeinen 6 Gewerkschafts bund, dem Deutschen Gewerkschaftsbund und dem Gewerk— schaftsring folgende Beschwerde gerichtet worden: .
Die Interalliierte Kommissson hat am Donnerstag, dem 19. Mai, also vor zehn Tagen, den unterzeichneten Gewerkschaftsvertretern in Oppeln das Versprechen gegeben, daß die interalliierten Mächte Maßnahmen getroffen haben und noch treffen werden, um den gegen, wärtigen Zuständen ein Ende zu bereiten. Zur Prüfung der vor— getragenen Leiden der oberschlesischen Bevölkerung, insbesondere der Einwohner der Stadt Kattowitz, wurde von der Inter⸗ alliierten Kommission der Oberbefehlshaber. der interallüerten Truppen nach Kattowitz gesandt. Der Oberbefehlshaber Herr Gratier war wiederholt einige Stunden in Kattowitz. Irgendeine erkennbare Tat ist jedoch nicht in Erscheinung getreten, die Leiden der Bevölkerung haben sich, noch gesteigert. Zur Absperrung der Lebensmittel, der Milch für die Säuglinge, jedes Verkehrs und zu den täglichen Gewalttätigkeiten ist seit dem 21. Mai noch die Ab— sperrung des Wassers hinzugekommen. Die Sterblichkeit nimmt zu. Die interalliierten Lokalbehörden haben den Vertretern der ober⸗ schlesischen Bevölkerung gegenüber nur Worte und sehen dem ver brecherischen Treiben der n tatenlos zu. Kein Bürger ist seines Lebens sicher. Nach wie vor verkehren bie französischen Sol⸗ daten mit den Insurgenten in der freundschaftlichsten Weise. Wir warnen die Interalliierte Kommission noch einmal, denn sie trägt die Verantwortung vor dem Gesetz und dem Gewissen der Welt.
„Wolffs Telegraphenbüro“ verbreitet unter dem gestrigen Datum folgende Nachrichten aus dem oberschle sischen
Aufstands gebiet:
Bei Landsberg lebhafte Schießerelen der Polen. Albrechts dorf wurde von den Aufständischen mit einigen Schüssen Artillerie belegt, ebenso Neudorf und Amalien. hof. Die Dörfer Walzen, Wachow und Leschn a sind nach Räumung durch, die Polen wieder in unserer Hand. Der Bahnhof Z3embowi z ist von den Aufständischen aufgegeben, Jedoch ist. er Bahndamm südlich dapon immer noch flagrk von den Polen besetzt, Bei Turawa lebhafte e ,, der Polen. Das Dͤrf Borowian wurde von den Aufständischen aufgegeben und ben uns besetzt. Im Kreise Groß Strehitz wurden polnische Banden, die bei Malinowitz, vorzudringen verfuchten, al gewiesen. zus den Orten Slawg und Kalinowitz im Kren Groß Strehlitz sind die Polen abgerückt,
osnowttz ift Idech noch in Ihrer Hand. Krassowa, an der ö
Iden Polen stark besetzt, In der Nacht vom 29. zum 30. Mai ien die Aufständischen zwischen Niedane und der Rybniker Chaussee mei stärkere Angriffe den Ue berg ang über Tie Oder pingen. Sie wurden jedoch zurückgewiesen. Die Insurgenten sih durch Au shebungen, die sie namentlich in den Kreisen und Lublinsitz vorgenommen haben, verstärkt. Meldungen möebliche Zerstörungen der Zinkgruhen in Lipine e Deutschen, welche vom Reuterbüro verbreitet wurden, ent— eylicher Unterlage.
Bayern.
n Staats haushaltsausschuß sollte der Minister— nt von Kahr gestern die versprochene Erklärung über itiiche Lage und die Einwohnerwehrfrage abgeben. yorfizende 4 Giehr! erklärte jedoch vor Eintritt in ngezordnung, der Ministerpräsident habe n. daß sch nicht in der Lage sei, die versprochene Erklärung ab⸗— en. (Unruhe und Gelächter links.) Er werde am gag zu der Angelegenheit Stellung nehmen.
ze Wolffs. Telegraphenbüro“ berichtet, nannte der Abg. n (Soz) dieses Verhalten einen eigentümlichen Vorgang. visse man in parlamentarischen Kreisen noch nicht, wie diefe ' Angelegenheit Bayernz sich abspiele. Das sei ein geradezu ter Vorgang. Es bleibe seiner Partei nichts anderes übrig, egen entschieden zu protestieren. Der Abg. Stang . parte erklärte namens der Koalitionsparteien, daß diese es für achten, in dieser schwerwiegenden Frage ein völlig klares Bild halten. Das werde am Venstag gegeben werden. Deshalb me er, über die Frage zur Tagesordnung überzugehen. Darauf bei den Unabhängigen und Kommunisten großer Lärm. Es Iwischenrufe wie: Dann wird die Geschichte über Sie (zu den ichen) zur Tagesordnung übergehen. Der kommunistische Ab⸗ ce Aenderl rief: Das ist ein Saustall sondergleichen. (Ord⸗ uf des Vorsitzenden) Schließlich wurde mit den Stimmen der Fonsparteien der Uebergang zur Tagesordnung beschlossen.
Oesterreich. ö
sestern fand im Landhause in Klagenfurt die offizielle zung des Bundespräsidenten Hainis 9 statt, der in lung. des Bundeskanzlers Dr. Mayr dort eingetroffen Uuf die Ansprache des Landesverwesers Dr. Lemisch, ttönte, Kärnten habe immer seine deutsch⸗österreichische itit gewahrt, erwiderte der Bundespräsident:
ie Vollsabstimmung vom 109. Oktober 1920 habe dem Bundes⸗ Desterreich und dem Lande Kärnten ein wunderschönes Gebiet und die seit Jahrhunderten festgefügte wirtschaftliche und elle Einheit wiederhergestellt. Der Regierung und der Kärntner kberammlung harre die Aufgabe, der Welt durch eine gerechte persöhnliche erte den Beweis der österreichischen Kultur—
nördlich der Karawanken zu erbringen, den durch den nöpertrag und die geb. den ib r n Mitbürgern ver⸗ n Minderheitsschutz voll zur Geltung zu bringen und einen d brüderlichen Zusammenlebens zwischen beiden Nationen im herzustellen.
Laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ s Gefamtergebnis der Volksabstimmung in burg folgendes: Abgegeben wurden 104000 Stimmen, denen 103 009 guf Ja, 300 auf Nein lauten und 200 tig sind. Die Wahlbeteiligung übersteigt 90 vH aller berechtigten.
Groszbritannien und Irland.
hie hritische Regierung hat dem Ministerpräsidenten id, wie der „Daily Telegraph“ meldet, vorgeschlagen, der heute oder Donnerstag in Boulogne eine Vor⸗ renz zwischen den ersten Ministern Englands rankreichs und dem italienischen Botschafter in s abzuhalten, um Einzelheiten des Sachverständigen⸗ husses zu regeln, dessen Bericht dann etwa innerhalb einer bezw. 19 Tagen nach der Zusammenstellung des Aus⸗ s einer Vollsitzung des Obersten Rates unterbreitet werden
Der Finanzausschuß des Völkerbundes hat seine Unter— g über die finanzielle Wie deraufrichtung Oester⸗ 5 abgeschlossen. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, et er, als Grundbedingungen Reform der Währung durch nnabhängige Emissionsbank, möglichst baldige . leichgewichts des Stagtshaushalts und Mobilisierung einer en Anleihe in beträchtlicher Höhe. Während die Emissionsbank als möglich begründet werden soll, soll die Währungsreform mnotwendig gleichzeitig eingeführt werden. Erste Pflicht ank wäre, den Wechselkurs der Krone zu stützen und Reform vorzubereiten, die die gegenwärtigen Noten durch lan neue Währung mit feststehender Valuta erfaßt. Der huß nimmt Kenntnis von den gebotenen Garantien und r Meinung, daß auf dieser Grundlage die finanzielle raufrichtung Oesterreichs mit berechtigter Hoffnung auf Er⸗ ternommen werden kann. Bezüglich vorläufiger Vorschüsse serreich für die Uebergangszeit hat der Ausschuß bestimmlte hungen erhalten, daß solche Vorschüsse in kurzem unter dingung verfügbar sind, daß die österreichische Regierung nanzielles Reformprogramm durchführt. Die Arbeiten nsschusses sind soweit vorgeschritten, um die Wieder- lung der österreichischen Krebite zu gestatten. Mit der elbaren Ausgabe der vorgesehenen Regierungsanleihen erreich die zeitweilig aufgehoben war, könne begonnen
Die Regierung hat dem „Daily Telegraph“ zufolge usdehnung des er rr r ffn en, mn nh = d beschlossen.
Im Unterhause erklärte der Attorney⸗General Sir n Hewart, es liege kein Grund vor, daran zu zweifeln, nach, Abschluß der gegenwärtigen Reihe der Kriegz— Ewdigtenprozes se alle erheblichen Fragen einschließlich sllten Urleile von den in Betracht kommenden ächten werden würbhen. Vor Eintreffen eines vollständigen sts könne er nicht sagen, ob dem Parlament Gelegenheit werden würde, über die gefällten Urteile zu verhandeln.
Frankreich.
Hestern mittag hat der Regierungsrat Dr. Meyer als zertreter des abwesenden Staatssekretärs Bergmann laut ngdes „Wolffschen , , , . dereparations⸗ hissi on die 20 Stück Reichswechsel im Betrage von tillionen Dollar mit folgenhem Schreiben übermittelt: n Auftrage meiner Regierung beehre ich mich hiermit, in hrung des Artikels 5 des Zahlungsplans vom 5. Mai und in n der Reparationskommiffion gewünschten Fassung 30 Stück chsel mit dreimonatiger Laufzeit über je 10000 900 — ohh Standard Dossar der Vereinigten Staaten bon Amerika mitteln, die sämtlich das Giro der Deutschen Bank, der ö. i . und Industrie, der Dresdner Bank und der o⸗Gesellschaft tragen. Neihe 40 Nr. I bis 8 ist zahlbar in
Nem Jork, Reihe 41 Nr. 1-5 in London und Reihe 42 Nr. 145 in Paris. Ein Betrag von 35 733 000 Dollar ist bereits, wie ich der Reparationskommission mit meinem Schreiben vom 25. Mat mitgeteilt habe, der Federal Reserve Bank in New Jork in der von der Reparatlonskommisston gewüänschten Art und Wesse zugunsten der Banque de France bezw. der Bank of England auf das Konto Ter Reparationskommission bei diesen Banken überwiesen worden. Die deutsche Regierung bietet ferner der Reparationskommission sofort 15 Millionen Goldmark in französischen Franken an.
— Wie die „Agence Havas“ mitteilt, dauern die Be⸗ sprechungen zwischen den Staatskanzleien in . und London über die Regelung der oberschlesischen Frage fort. Die englische Regierung erklärt sich damit einverstanden, daß ein Sachverständigenausschuß gebildet werde. Dieser Ausschuß müsse aber nach ihrer Auffassung in Oberschlesien selbst seine Ar⸗ beiten betreiben. Der u , müsse vom Obersten Rat ernannt werden, der zu diesem Zweck noch in der laufenden Woche tagen und später eine zweite Sitzung abhalten könnte, um ein Urteil über die Maßnahmen zu treffen, die in, Verfolg der Feststellungen der Sachverständigen erforderlich sein werden.
— In der gestrigen Sitzung des Sengts wurde über das Budget der von Deutschland zurückzuzahlenden Aus gaben beraten. .
Laut Bericht des Wolffschen Telegraphenbüros“ erläuterte der Generalberichterstatter ECheron den Bericht über das Budget der Ausgaben für Pensionen, Zuweisungen und den Wiederaufbau. Nach seiner Ansicht hat Frankresch bis jetzt 60 Milliarden für Pensionen und Entfchadigungen sowie für Sachschäden bezahlt. Für Pensionen sei noch ein Kapital von 49 Milliarden zu verausgaben. Der Wiederaufbau der befreiten Gebiete würde 78 Milliarden kosten, was insgesamt 187 Milliarden ausmache. Frankreich erhalte nach dem Abkommen von London etwa 68 Milliarden 840 Millionen Goldmark, was nach der Berechnung von Sachver⸗ ständigen nach dem heutigen Kursstand 151 Milliarden Franken aus⸗ mache. Da der Kurs sich aber bessere, würde der Wert der französischen Forderung sich vermindern. Der Berichterstatter präzisierte als⸗ dann die Zahlungsmodalitäten: Namentlich wies er darauf hin, daß die Schatz eine wohl nicht ohne Schwierigkeiten ab— gesetzt werden könnten. Die Reparationskommisston habe so entschieden, daß Frankreich einen Teil seiner Forderung aufgegeben habe. Diese Entscheidung könne man nicht ohne Er⸗ regung hinnehmen. Der Berichterstatter sagte, die budgetäre Lage sei so, daß noch in diesem Jahre 37 Milliarden gesucht werden müßten, auf deren Erstattung man rechne. Noch im Jahre 1927 müsse man etwa fünf bis sechs Milliarden durch Anleihen aufbringen. Trotzdem aber dürfe man den Mut nicht verlieren. Der Senator Chenehojt bedauerte, daß die 12 Milliarden, die Deutschland bis zum 1. Mai hätte zahlen sollen, in die Hauptschuld einbegriffen worden seien. . .
Der Ministerpräsident Brigand erklärte, hte, das so
raktisch und voll von gesundem Menschenverstand sei, habe sich ge⸗ . Deutschland werde zahlen, Deutschland müsse zahlen. Aber nzwischen müsse man nur auf sich selbst und auf das Prestige des Sleges zählen. Das Volk wolle vom Feinde so viel erlangen, wie möglich sei. Aber die Ereignisse zwängen doch traurige Aus⸗ blicke auf. Man sage immer, man habe seit zwei Jahren von Deutschland nur einen schwachen Teil der Hoffnungen geerntet. Man müsse die Dinge mit Kaltblütigkeit betrachten. Er gebe zu, daß man ihm Irrtümer vorwerfen könne, aber er wolle die Lage mit gutem Willen und Aufrichtigkeit nach Artikel 232 des Friedens⸗ bertrags heurteilen. Deutschland sei für verantwortlich erklärt worden. Es müsse alles zahlen, auch die Schäden der Privalpersonen. Aber hier komme dann eine andere Bestimmung des Vertrags in Betracht, wonach die Forderung nicht die deutsche Zahlungsfähigkeit übersteigen dürfe. Eine Kommission habe den Schaden abgeschätzt. Man habe ihr das Recht gegeben, auf die Zahlungsfähigkeit des. Schuldners Wert zu legen, und auch, das Recht, die Zahlungsbedingungen, wenn möglich, abzuändern. Das sei jetzt untersagt. Er habe schon erklärt, daß man jetzt auf den Friedensvertrag zurückgekommen sei. Nach dem Siege seien manche Dinge unnötig gewesen. Je mehr man sich aber von dem Kriege entfernt habe, um so mehr hätten sich die Dinge geändert. Man muüͤsse mit praktischen Realitäten rechnen. Zwei Jahre lang habe die Reparationskommission schlecht funktioniert, weil die Dele⸗ ierten untereinander nicht einig gewesen jeien. Man habe den Ver⸗ rag für unausführbar gehalten. Selbst Amerika habe gesagt, man könne Deutschland nicht so große Lasten aufbürden. Als die Reparationskommission die Gesamtschuld festgesetzt habe, habe man vor dem Verfalltage gestanden. Man müsse dem französischen Delegierten die Gerechtigkeit widerfahren een, daß er eine Frage, die unlösbar schien, gelöst habe. Die Regierung habe ihm keine Order gegeben. Dubois habe geglaubt, er müsse die Ziffer gunehmen, die vorgeschlagen worden sei, die aber sicher höher gewesen sei als die, die andere Delegierte oder die Mitarbeiter Dubois ' festgesetzt hätten. Briand sprach alsdann über die Haltung der franzö⸗ sischen Delegierten in London. Dort habe man von dem Recht Gebrauch e g Sanktionen zu ergreifen. Man habe er⸗ klärt, man dürfe Deutschland keine neuen Vorschläge machen, es sei denn in Gestalt eines Ultimatums. Die Belgier hätten vermittelt, und so sei man zu einem Einverständnis gelangt. Er erkenne in der Tat an, daß er sein Versprechen nicht gehalten habe, aber habe er recht oder unrecht gehabt? Wenn er getan hätte, was er gesagt habe, hätte er einen großen Enthusiasmus entfacht und in einem Tage das Ruhrgebiet besetzt. Er hätte als Maximum in Frankreich Popularität wentgstens für acht Tage erzielt. Aber an diesen Dingen habe er keinen Geschmack. Er habe geglaubt, es liege im Interesse des Landes, sich nicht den Bemühungen der Belgier zu entziehen, die vermitteln wollten. Der Oberste Rat habe Deutschland eine Frist; von acht Tagen gegeben. England habe. sich aicht geweigert, n n,, ins Auge zu fassen. Frantreich habe sich nicht über die Haltung, die es eingenommen habe, zu beklagen. Es sei mit Mäßigung vor— gegangen, trotz der Macht, über die es verfüge. Man müsse Miß⸗ trauen haben, aber man müsse nicht systematisch mißtrauisch bleiben. Der Reichskanzler habe vor dem NMeichstag erklärt, man fei besiegt, man müsse, bezahlen. Frankreich wolle selbst befiegte Völker 1 erdrücken, das sei niemals französische Tradition gewesen, aber Frankreich wolle auch nicht, daß das besiegte deutsche Volk sich so benehme, als wenn es, siegreich gewesen sei. Es müsse den Begriff seiner Niederlage empfinden. Man müsse Frankreich aber die Wahrheit sagen. Der Friedensvertrag mache Deutschland zu einem solidarischen Pfand der Allüerten. e tren hätte also . gehabt, wenn es sich isoliert ätte, und zwar in Polltischer und auch in finanzieller Hinsicht. Wenn Frankreich das Ruhrgebiet allein besetzt hätte, dann hatte das eine schwere Last werden können, aber, wenn man Frankreich gesagt hätte, daß man durch Besetzung des Ruhrgebiets bezahlt werden würde, so wäre Frankreich darauf ,. (Beifall. Gewiß, mit den Alliierten zusammen im Ruhrgebiet hätte man Einnahmen erzielen können. Die augenblickliche Regierung Deutschlands habe alle ihre Verpflichtungen gehalten. Er wolle der Welt den Eindruck der vollkommenen Lohalikät und des guten Willens geben. Lebhafter Beifall Briand erklärte alsdann, man habe von Deutschland Be⸗ , . Die Entwaffnung sei auf gutem Wege. Die Re⸗ ie rl lf ei schwach, sie, könng gestürzt werden. Die einberufenen ranzösischen Soldaten seien nach dem Rhein gegangen. Man habe bersucht, ie von ihrer Pflicht abzuhalten. Sie hätten aber gewußt, welchen Yienst sie dem Vaterlande erwiesen. Durch ihre Gegenwart hätten sich die Ereignisse gewandelt. Brsand ging darauf Furz guf die oberschlesische Frgge ein, die er etwa in der gleichen Weise wie in der Kammer behandelte. Sodann hob er hervor, von welcher Bedeutung es für Frankreich sei, die AlEJanz aufrechtzu— erhalten, und daß es von Wert sej, angesichts des guten Willens Deutschlandz Mäßigung zu zeigen. Nach ihm ergriff der Senator Rib ot das Wert und erklärte, der Mintsterpräsldent würde einen Fehler begangen haben, wenn er
Der Entwaffnungsplan sei von
ch von den Allüierten getrennt und allein das Ruhrgebiet besetzt ieee Der General H ke f gen ,! forderte die vollkommene Ent- waff nung Deutschlands, namentlich hinsichtlich der Luftschiffahrt. Der Ministerpräsident Briand ergriff nochmals das Wort, um zu erklären, die Frage der Sicherheit habe ihn vor allem anderen beschäftigt. Die Organisationen in Bayern, wo ein beunruhigender Geisteszustand berrsche, müßten aufgelöst werden. — Marschall Foch ausgearbeitet worden. der Sicherheit könne man nicht nachgeben. Wenn werde man handeln müssen. werde man mit ihm normale demokratische Geist müsse sich
geschlossen und die udgets auf heute
In der Frage . wirklich entwaffne, Wenn Deutschland guten Willen Lege, Beziehungen anknüpfen können. Der in Deutschland entwickeln.
Damit wurde die Generaldebatte Weiterberatung der einzelnen Titel des vertagt.
— Der „Agence Havas“ zufolge wurden gestern nach⸗ mittag die Verhandlungen, betreffend Lieferung von 25960 Holzhäusern, von den deutschen und fran⸗ zösischen Sachverständigen im Ministerium für die befreiten Gebiete fortgesetzt. Die deutschen Vertreter legten etwa 20 Modelle von Häusern vor. Die verschiedenen Muster wurden sofort den französischen Dienststellen für Häuserbau in den 1 Gebieten sowie den Vertretern der Nutzholz⸗ industrie zur Prüfung weitergegeben. Die deutschen Vertreter haben u. a. angeboten, unentgeltlich einige Modellhãuser der vollkommensten Typen zu errichten, um ben französischen Be— hörden und den interessierten Einwohnern zu ermöglichen, sich ein Bild über die Beschaffenheit der angebotenen Häuser zu machen. Heute wird elne neue Sitzung abgehalten werden.
Schweiz.
Die Eröffnungssitzung der fünften Konferenz der Union für den Völkerbund findet am 26. Juni in Genf statt.
Polen.
In einem Briefe an den Staatschef anläßlich des Rück⸗ trittsgesuchs des Gesamtkabinetts vertritt der Präsident des Reichstags im Namen der Mehrheit die Anschauung, daß die augenblickliche Krise keine konstitutignelle Ursache habe, und fordert den Staatschef auf, die Demission des Ministeriums nicht anzunehmen.
Statistik und Volkswirtschaft.
Arbeitsstreitig keiten.
Zum allgemeinen Ausstand in Norwegen wird dem W. T. B.“ aus Christignia gemeldet, daß gestern Verhandlungen zwischen den Organisationen der Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer begonnen haben, die heute fortgesetzt werden sollen. In der Provinz ist der gestrige Tag im allgemeinen ruhig verlaufen. Nur in Drontheim kam es zu Straßen⸗ unruhen, bei denen Revolverschüsse in die Luft abgefeuert wurden.
Nach einer von „W. T. B.“ wiedergegebenen Meldung aus Kalkutta ist de Bewegung der indischen Arbeiter der Teeplantagen, die unter dem Einfluß politischer Agitatoren in Massen das gchkhr von Assam verließen, im Rückgang be⸗ griffen; die Lage der Flüchtlinge aber werde sehr schwierig. So gebe es in Shandpur eine Anzahl Flüchtlinge, die ihre Reise mit einem Dampfer fortzusetzen versuchten, um in ihre Heimat zu ge⸗ langen. Sie seien jedoch in Shandpur zurückgehalten worden, weil sie ihre Reise nicht hätten bezahlen können. In dem Gebiet greife auch die Cholera um sich. Nach einer späteten Meldung hätten die Teearbeiter versucht, auf einen Dampfer zu dringen, wären aber ver⸗ trieben worden. Dreißig von ihnen seien leicht verletzt.
Verkehrswesen.
lugpost Bremen — Wangerooge. Vom 1. Juni an wird für die Badezeit eine tägliche Flugpostverbindung Bremen — Wangerooge von der Lloyd Luftverkehr Sablatnig G. m. b. H. ein⸗ gerichtet. Abflug von Bremen täglich 8,30 V., an Wangerooge g, 30, zurück ab Wangerooge 10330, an Bremen 11,30. Die Flüge Bremen — Wangerooge verkehren im Anschluß an wichtige D Züge aus Köln und Hannover und stellen somit eine günstige Poft⸗ verbindung vom Rheinland und Hannober nach Wangerooge her. Die Flüge Wangerooge =—-Bremen haben unmittelbgren AUnschtuß an die täglichen Flugpostverbindungen nach Berlin, Münster (Westf.), Hamburg, Amsterdam und Rotterdam. Der Flugpostverkehr soll demnächst auch auf das Seebad Norderney ausgedehnt werden.
Theater und Musik.
Schloßparktheater Steglitz).
Des Spaniers Moreto feingefügtes Lustspiel „Donna Diana“, das den älteren Berliner Theaterbesuchern aus den Auf⸗ führungen des Schauspielhauses vor mehr als zwanzig Jahren noch in guter Erinnerung ist, und das Reznicek als Stoff für eine heitere Oper gedient hat, ging am Sonntag in Schrevvogels bewährter Bearbeitung als zweite Gabe des schmucken kleinen Bühnenhauses in Steglitz in Szene. Dieses Spiel von der besiegten Männerfeindin bildete ein wirksames und nicht unwürdiges heiteres Gegenstück zu Shakespeares Menschenfeindtragödie Timon“ zumal, da die Aufführung den geistpoll geschliffenen Dialog des Lustspiels oll zu seinem Rechte kommen ließ. Der Regisseur, Direktor Paul Henckels, hatte den glücklichen Einfall, die Handlung unter Weglassung des Bühnenvorhangs bei stets offener Szene sich ganz im Vordergrunde abspielen zu lassen, teilweise unter Einbeziehung der seitlich der kleinen Bühne befindlichen Saalecken in das Spiel. Von der Vorbühne führten Stufen zur erhöhten, von einem maurischen Torbogen überwölbten Hinterbühne, die einen Durchblick auf Taxus. hecken und Zypressen gewährte, während im Vordergrunde rechts und links gewundene Treppen zu Loggietten emporführten. Diese An— ordnung gestattete durch einfache Umstellungen spanischer Wände, Aufstellung von Blumenschmuck und Sitzgelegenhelten durch Diener in der Tracht der Zeit jeweils den Ortswechsel genügend anzudeuten. Darstellerisch die beste Leistung des Abends bot Paul Henckels selbst in der Rolle des Perin. Dieser schelmische Vertraute der jungfräulichen , von Barcelong, der geschworenen Feindin der. Liebe, muß viel gefällige Beweglichkeit und Ferzhaften Dumor besitzen, um als Führer der Liebesintrige und als . welcher heiden streitenden Parteien dient, seinen bedeutsamen Platz im Zusammenspiel zu behaupten. errn Henckels fehlt es nicht an der, leichtfüßigen Gewandthelt, die den allseitigen Be— rater hurtig von, der spröden Schönen, Donna Diana, zu dem verliebten Don Cesar und dann wieder zu seinem Tignen zierlichen Liebchen Floretta trägt; auch die erforderliche Zungen, n n rz die warmherzige Laune und die gewinnende Tiebens— würdigkeit, die diesen klugen und findigen Gesellen auszeichnen miüssen, sind ihm eigen. Ein r , egen junger Schauspieler ist Karl Ludwig Acha), der nen che Darsteller des Don Gefar. Nicht ganz so glücklich war die Rolle der Donna Diang mit Antonie Straßmann besetzt, die den Ton etwas zu schwer nahm. Alles in allem kann sich aber die Aufführung, in der auch die übrigen Beteiligten befriedigende Leistungen boten, hören und seben lassen. Pie Zuschauer dankten durch herzlichen Beifall.