1921 / 132 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 09 Jun 1921 18:00:01 GMT) scan diff

über Fachausschüsse für das Bäckerei- und Konditoreigewerbe. Ferner werden eingehend behandelt die Gesundheitsschädigungen, denen die Arbeiter bei der Herstellung keramischer Abzieh— bilder ausgesetzt sind, sowie die Gesunvheitsverhältnisse der in den Verbleiereien beschäftigten Arbelter, Beob⸗ achtungen über das Taylorsystem, bie Schaffung ausreichender Arbeiterwohnungen und die Unterbringung von Krlegsbeschädigten. Ein buchhändlerischer Vertrieb des Werkes findet nicht statt. Bestellungen auf das Werk sind an das Ministerium für Handel und Gewerbe Berlin W. 9, Leipziger Straße 2, zu. richten. Der Preis des 781 Druckbogen umfassenden Werkes beträgt für den broschierten Abdruck 109375 M und für den gebundenen Abdruck 112 16. Seine Lieferung erfolgt gegen Nachnahme des Preises und der Portokosten. Bei der Be⸗ stellung ist anzugeben, ob broschierte oder gebundene Abdrucke des Werkes gewünscht werben.

*

demelgebiet.

u der gestrigen Sitzung des Staatsrats des Memel⸗ gebiets wurde zum ersten Male der Etat bergten, der in Einnahmen und Ausgaben mit 102704 464 Mark ohne Fehl⸗ betrag abschlie t, wodurch, der Beweis erbracht sei, daß das Memelgebiet finanziell selbständig wirtschaften könne. Der Vizepräsident des Staatsrats Kraus führte dem Memeler Dampfboot“ zufolge u. a. aus: Wir wollen in freund⸗ schaftlichen Beziehungen mit allen Nachbarstagten leben, y auch ebenso bestimmt zum, Ausdruck bringen, daß wir politisch unfere Selbständigkeit beanspruchen, damit unsere Wo jährige bodenständige Kultur zu ihrem vollen Recht kommt. Der Präsibent des Memelgebietes Altenberg drückte den Wunsch aus, daß die Botschafterkonferenz bei der Entzcheihung über die Zukunft des Memelgebietes sich von den Wünschen und Interessen der weit überwiegenden Mehrzal der Bewohner leiten lassen möge. Der Etat wurde gegen die Stimmen dreier roßlitauischer Staatsräte angenommen. Diese erklärten, der tat biete keine Gewähr für die Lebensfähigkeit des Memel⸗ gebiletes. Er sei gewissermaßen ein Scheinetat.

Großbritannien und Irland.

Der Minister Churchill hielt gestern in anchester eine Rede, in der er dem Hr en, Büro“ zufosge im wesent—⸗ ichen folgendes ausführte: K

lich 6. gehen wir in Guropa? Hat der grohe Krieg die Sicher heit eines dauernden Friedens gebracht? Es führt zu nichts, bloß siber den Frieden zu reden, wenn wir nicht einen solchen Kurs steuern, der Friede von den kämpfenden und leidenden Vollern der Welt tatsächlich vollendet, gesichert und aufrechterhg ten wird. Wenn wir den kesorgten oder erregten Völkern der Welt ihren Anteil an der wiederkehrenden Sicherhejt. nicht geben, ist es nicht gut, sich auf das Papier des Völkerbundes zu perlassen. Wenn wir Guropa wiedet auf die Jüße stellen wollen, gibt es meiner Meinung nach nur einen Weg: „Es muß gufrlchtiger Friede zwischen Großbritannien, Frankreich und Deutsch—⸗ land bestehen! (Beifall Es muß ein wirkliches Zusammęen arbeiten wischen die sen mächtigen Nationen stattfinden, um auf den Trümmer e des Krieges wieder aufzubauen und die rühmliche Ginigkeit Guropas wieder berzustellen, Aber man muß sich Frankreich gegenüber fair zeigen. Es treten in ne gewisse kritisch? Ansichten zutage, die eine vag g n⸗ kenntnis der Stellung Frankreichs mit seiner 40 Millignen⸗ Bev lern ir Tiefer. großen. und zn zweite'haft in ihrem 6 feindlichen Macht Deutschland mit ihren hinter der Grenze

nden 70 Millionen Einwohnern erkennen lassen. Frankreich, . Schluß des Krieges in den Glauben wersetzt wor dei war, paß es, wenn die Umstände, wie sie im August 1914 bestanden. sich e wiederholen sollten, die Hilfe Englands und der Vereinigten . erhalten würde, hat diese Versicherung nicht erhalten, und nun ist natürlich jedes französische Herz in Sorge über das, was, wenn auch nicht in 10, so doch in 20 oder 30 Jahren geschehen mag. Es ist dies eine völlig verständliche Sorge, die die französische Politik n Schlesien und anderwärts in Bahnen führt, die zu einigen Meinun göverschieden heiten zwischen uns und dem ritterlichen heroischen und treuen Volk Frankreichs geführt haben. Wir müssen ihren Standpunkt verstehen lernen, weil es tief im Herzen Deutsch⸗ lands sicherlich in seinen Universitäten und in jenen tigen Frästen, die durch den Krieg entthront wurden lauernde Ideen geben muß, die dem Frieden Europas gefährlich sind. Wenn wir uns die vollen Früchte des Sieges, den England und rankreich gemeinsam errungen haben, sichern wollen, so müssen wir n ,, treffen, die die Zusammenarbeit nicht nur Frankreichs und Englands allein, sondern Frankreichs, Englands und Deutschlands einsam zum Zwecke der Wiederaufbauarbeit sichern werden. Lassen je es die Aufgabe Großbritanniens sein, das sich nicht denselben Gefahren gegenübersieht wie Frankreich und nichts von dem Groll empfindet, der in Deutschlands Herzen lauern mag, treu gegenüber rankreich zu sein und nicht ungerecht gegenüber Deutschland. Lassen 6 es unsere Aufgabe sein, uns zu bemühen, die Erbitterung ischen dein französischen und dem deutschen Volke zu ae, ö jenes Gefühl der Sicherheit zu geben, das ihm 21 . herhilft, und Deutschland das Gefühl, mit fair play behande * werden, wodurch es ihm ermöglicht werden wird, die ungestũmen ; walten zu beherrschen, die noch in seinem Innern lauern. Halten wir diese Richtung in den vor uns liegenden Jahren stetig, geduldig und freimütig ein, mit Mut, Ehrlichkeit und Neher zeugung. Lassen Sie es Großbritanniens Ausgahe sein, die gefährlichen Leidenschaften zu besänstigen, die noch reichlich in Europa vorhanden sind, und so vie Welt auf der Grundlage des Sieges zu festigen, den unsere

Jungens erfochten haben. Frankreich.

Heereskommission des Senats hörte gestern den . des Kriegsministers Barthou, der die . rungen bestätigte, die er kürzlich über die ,,, es Jahrgangs 1919 gemacht hat. Die Enlassung wird wenn nicht unvorhergesehene Ereignisse eintreten, Ende dieses Monats

vorgenommen werden. d Echweiz.

je Entschließung der Union der Völkerbundsver⸗ eini 2, J,, Aufnahme Deutschlands 1 den Vötkerbund hat nach einer Meldung des Wo ffschen Telegraphenbüros“ folgenden endgültigen Wortlaut: ö. In! Interesse des wahren Friedens und des Bua en ee, , * der qᷣdller spricht der Kongreß den Wunsch aus, daß Den n. fobald wie möglich gemäß Artikel 1 des Paktes in den Völkerbun aufgenommen werden möge.“ Der Kongreß w , 1 immi rere ießungen an, Völker- ee n, in Frage kommenden Regierungen W gf lich die Bestimmungen des Völkerbundspaktes und die Beschlü ? ber Völkerbundvereinigungen 4 3 ,,, ö , ,. Die Union ersucht den von ,, ,, . 6 . a nnr, . Si langt, ie Mandatspr . mer ff ni f , en bekanntgegeben werden, und daß die

seiner gestrigen Sitzung

von

u ö und ihre Gehä zulagen. Dieses System

in denen dem Völker⸗

der Vösferhn n das m rein (Lei den Negierungen, die dem Völterbund angehören, Schrüle zu un nm g um eine . Ratifizierung der Bestim mungen über den Internationalen eaten, herbelzue ren, damit der Völkerbund die Er⸗ nennung der Richter vornehmen könne. Dle Union nahm ferner Entschlleßungen jzugunsten der nation alen Minderheiten an und ernannte einen ständigen Ausschuß im General⸗ sekretariat, um so einen regelmäßigen Austausch von Dokumenten zwischen Union und Völkerbund zu ermöglischen. Der nächste Kongreß der Union der Völkerbundsver⸗ einigungen soll Ostern 1922 stattfinden. Der Kongreßort ist noch nicht bestimmt. . Die erste Vollsitzung der 5. Kommission der Liga der Vereinigung für den Völkerbund wurde gestern unter Vorsitö Gustav Adors eröffnet. Die PVersammlung wãhlte Nun ssen Irankrei zum Sekretär. Auf Vorschlag der italienischen Delegation brachte die Kommission den Wunsch um Aufnahme Deutschlands in den Völlerbund zum Ausdruck. Die Versammlung stimmte dem Wunsche einstimmig zu. Sie faßte fernerhin eine Entschließung, welche besagt, daß die nicht⸗ ständigen Mitglieder des Völkerbundsrats, die auf vier Jahre ewählt werden, nicht sofort wiedergewählt werden können, . erst nach Ablauf einer Frist von vier Jahren. Die Entschließung wurde mit großer Mehrheit angenommen.

Sůdslaw ien.

Einer Meldung 3 ö zu⸗ folge haben Pasitsch un ake Jonescu gestern ein R er, m men unterzeichnet, durch das der durch, die Friedensverträge von Trianon und Neullly geschaffene Zustand garantiert wird.

Türkei. . t Nach einer Havasmeldung hat Mustapha Kema Pascha dem Wunsch der anatolischen Griechen, ein griechisch⸗ osmanisches Patriarchat in Kleinasien zu errichten, statt⸗

gegeben. Die türkische nationalistische Regierung habe der „Daily Expreß“ zufolge eine Mitteilung des Gouperneurg Adalia erhalten, in der es heißt, der italienische Befehlshal . habe den Gouverneur offiziell davon in Kenntnis gesetzt, daß er aus Rom Instruktionen erhalten habe, in denen die so⸗ fortige Zurückziehung aller italienischen Truppen aus der Türkei befohlen werde. Der Interimsfinanzminister gab der Presse Er⸗ klärungen über die tu g g Finanzlage ab. Während des Kriegetz, so sagte der Minister, dem Wolffschen Telegraphen⸗ büro“ zufolge, haben wir bei unseren Verbündeten eine Anleihe 5 türkischen Pfund aufgenommen. Infolge der anormalen Lage, die seit dem Waffenstillstand besteht, wurde keine Entscheidung zur Regelung dieser Schuld getroffen. Außerdem muß die Regierung ihre Ver—⸗ pflichtungen bezüglich der allgemeinen Schuld einhalten. Seit dem Waffenstillstand hat die Negie 20 Millionen türkische Pfund Vorschüsse aufgenommen. Wir hahen die Zinsen nicht bezahlen können. Gegenwärtig belaufen sich die Ein⸗ künfte des Staateg auf 16n/ Millionen Pfund jährlich, während die hudgetären Ausgahen ö3 Millionen 6. er⸗ reichen. Angesichts dieser unlbslichen Lage wird die Regierung gezwungen sein, zu einer Verminderung des Beamtenkörpers schreiten. Die en Beamten werden als beurlaubt ler bekommen, aber ohne Teuerungs⸗ wird bereits vom Kriegsministerium angewendet. Um sich flüfsige Mittel zu beschäffen, hat die gierung die Ce lh unn aufgefordert, im voraus die Steuern für ein Jahr abzüglich 10 oM zu bezahlen. In verschiedenen Sitzungen haben die Minister diese beklagenswerte Lage ge—⸗ prüst, aber keine Abhilfe gefunden.

Amerika.

Nach einem Kabeltelegramm der „Chicggo Tribune“ teilt das amerikanische Staatsdepartement mit, daß die Vereinigten Staaten die Regierung Obregon in? texiko aner lennen, sobald ein Vertrag abgeschlossen sein wird, der den Amerikanern Leben und Eigentum sichert. . .

Der amerikanische Schatzsekretär kündigte eine neue Politik der Regierung für die Rückzahlung des größeren Teils der 74 Milliarden kurzfristiger Schuld an mit einem kombinierten Angebot von 500 Millionen 55 /a pro⸗ zentiger Schatzwechsel mit dreijähriger und H/ aprozentiger Zertifikate mit einsähriger Laufzeit. Die Schatzwechsel stellen eine völlig neue Form von Staatspapieren dar. Sie werden einem Rückkauf oder einer Herabsetzung des Zinsfußes vor ihrer Verfallzeit nicht unterliegen. Die Ankuͤndigung wird als Ausdruck der Meinung der Regierung aufgefaßt, daß der geltende Zinsfuß wahrscheinlich noch einige Zeit bestehen bleiben wird.

Der Kriegsminister Weeks erklärte bei der Beratung der Heeresvorlage im amerikanischen Repräsentantenhause, es spreche nichts dafür, daß die amerikanischen Truppen, die sich augenblicklich in Deut ch land befinden, in naher Zukunft in die Heimat zurückkehren würden. Ferner saht der Kriegssekretär, 2. er den Krieg verabscheue, sei er doch der Ansicht, daß es die größte Torheit sein würde, wenn Amerika als erstes Land abrüste. Aktive militärische Vorbereitungen würden von denen unternommen, mit denen die Vereinigten Staaten , zusammentreffen würden. Weelg fügte hinzu, er denke nicht einen Augenblick an die * eines Krieges mit Großbritannien, da ein solcher Konflikt das Ende der Zivilisation bedeuten würde.

Vorlãufiger Reichs wirtschaftsrat. 17. Sitzung vom 8. Juni 1921, Vormittags 11 Uhr. (Bericht des Nachtichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger)

Am Regierungstische der Reichskanzler Dr. Wirth, der Reiche ini fᷣ Schmidt, der Reichstags prãfident Loebe u. a.

Der Vorsitzende Adolf Cohen eröffnet die Sitzung um 111, Uhr mit geschäftlichen Mitteilungen. .

Das Andenken der verstorbenen Mitglieder Oekonomierat Gebhard (Vertreter der Landwirtschaft) und Wirkl. Geh. Rat Dr. Mar Rich ter (Vorfitzender des Reichskalirats) ehrt das Haus in der üblichen Weise. .

Der Vorsitzende teilt mit, daß die Reichsperwaltung geplant habe, den Mitgliedern des Hauses die Freifahrtkarten au der Eisen⸗ ,,

ĩ ei. . z ö eg, ef, ,, daß der Reichswirtschaftsrat in Zukunft

Zur Tagesordnung wird der Bericht des wirtschast Palitischen Ausschusses zu dem Antrag Arnhold, betreffend die Aufhebung der Verordnungen über die wirtschaftliche Demo machung, an den sozialpolltischen Ausschuß überwiesen.

Vor Eintritt in die Tagegordnung erklärt der Neichskanzler Dr. Wirt h: Seit Ihrem letzten Zuiammen en sind Greignisse von großer Tragweite in das Buch der Geschichte ein getragen worden. Es ist nicht nötig. Ihnen heute wie im Neicheta in programmatischer Rede die Lage auseinanderzusetzen; si ö durch unser Jawort geklärt. Ungeklärt ist die Frage der Regeliz⸗ der Einzelheiten, die aus dem Ultimatum erwachsen. Es ist nh allein die Frage, wie wir das Ultimatum erfi ie wollen, die einzige, die uns angeht, sondern auch! n Frage Oberschlest'n. deg Landes unserer Brüder, daz schwerer Not steht. Wir haben in unserer auswärtzg Politik, auch was die obenschlesische Frage angeht, dem Gedan Rechnung getragen, der der Leitstern unserer Politik ist. Auch in oberschlesischen Frage haben wir Hersucht, das Verhältnis de Deutschen zur Interalliierten Kommission und zu den Polen auf do Boden der Verständigung zu lösen, ohne daß die Waffen im Bünz. krieg das letzte Wort zu sprechen haben und ohne daß ein allgeme n Wirrwarr in Europg entsteht. Das Recht, daß die oberschles Frage auf dem Boden des Rechts gelöst werden muß, im Friedensvertrag von Versailles vorgezeichnet. Dag eins der uns verbliebenen Rechte, denn Rechten im

8 onne da und dort Störungen eintreten und sind eingetreten. Gewiß . dauern wir es am meisten, wenn da und dort, wo die Leute mit den Waffen einander gegenüberstehen, irgend eine agressipe Handling erfolgt, aber darüber ist sich doch die Welt klar, daß das deu h Volk in Oberschlesien und der Selhbstschutz eine Engeß geduld an den Tag gelegt haben, die die, Welt sest schwer verstehen kann. (Sehr richtig! Diese Geduld machen wir ihnen auch fernerhin zur Pflicht, daß sie ant. harren, bis durch einen Schiedsspruch der alliierten Mächte, ze Trage gelöst ift. Sie kann nur gelöst werden unter gerechter Würdigung des oberschlesischen Plebiszits. Das ist der Ausdruck de demokratischen Lebens, und ich wüßte nicht, wie Mächte, die sich selzs zur Demokratie bekennen, an dem offenen Bekenntnis des oberschlesischen

Volkes, das sich mit großer Mehrheit für Deutschland entschieden an,

vorbeigehen können. (Sehr richtig) Das wird der Prüfstein sein fit die demokratische Entwicklung Europas, ob das Recht des oherschlef schen Volkes Gehör findet, Es muß dieses Gehör finden. Ich hit Sie, Ihrerseits in den Ihnen nahestehenden Kreisen dazu beitrayen zu wollen, daß wir uns stützen auf das Recht und auf die großen Opfer, die unsere oberschlesischen Brüder gebracht haben. Damt habe ich die erste Gelegenheit benutzt, wo Sie zusammengekomàmq sind, um mich in Ihrer Mitte vorzustelleu, um Sie zu bitten um Ih Mitarbeit an der großen Frage der Erfüllung des Ultimatums. Dh jetzige Regierung will erfüllen, was in Menschenkräften steht. Wit wissen daß akademische Erörterungen, daß die Denkschriften, mögen sie noh p ausgezeichnet gearbeitet sein, die Welt nicht belehren können. All das Lelstungsprinzip, allein die Verhandlungen, die wir zur Erfüllm des Ultimatumgs nicht in letzter Stunde, mindestens in vorletzte Stunde, bereits getätigt haben und noch tätigen wollen, können di Welt von dem guten Willen des deutschen Volkes über zeugen allet zn. zuhieten, was in Menschenkräften liegt. Dazu brauche ich Ihre Mi arbeit. In den nächsten Wochen und Monaten wird sich entscheiden, ob der Reichswirtschaftgrat im deutschen. Volt eine große Bedentm bekommt oder nicht. Ich werde jederzeit in den großen Fragen, de es zu lösen gilt, Gelegenheit nehmen, in den Ausschüssen. dot liegt ja der Schwerpunkt Ihrer Arbeit mit Ihnen die nötige Maßnahmen zu beraten. Beifall Es handelt sich insbesonden um die Ausfuhrabgabe, um den Inder, der darin zunächst verborgen liegt, um die Einführung eines neuen Inder. Davon hat sich zr Welt wohl heute schon, überzeugt, daß die Form in der die 260 ih Ausfuhrabgabe getätigt werden soll, nicht Rücksicht nimmt auf zie Hauptfache, auf die es ankommt, auf die Belebung der deutschen Wirtschaft. Die Schwierigkeiten der deutschen Wirtschaft, sind muh Schwierigkeiten für die europüische und die gesamte Wel wirt ca und wenn man nicht weltwirtschaftlich denkt in Fragen der Reparatihn wird die Welt niemals einer neuen Wohltat entgegengeführt werten können. Wenn Sie alse mit uns in den Ausschüssen ernste Beratung führen über die Ausfuhrabgabe, über die i nn einez nenn Inder, arbeiten Sie nicht nur für das deutsche Volk, sondern fürn ganze Welt und für das unglückliche Europa insbesondere.

Schwerpunkt liegt jetzt, in den Einzelaufgaben. Vir mi sn innere Leistungen vollbringen zur Ir g llang der ,, aufgaben. Das ist die gigantischste Aufgabe, die die a je gesehen hat. Ich erinnere mich noch aus den Tagen der Da enn versammlung, als damals die ersten Probleme der steuerlichen Gesez gebung vorgelegt wurden, wie pessimistisch alles beurteilt worden it Schauen Sie heute die Steuereingänge der letzten Monate 1. mag man auch über die Steuergesetzgebung denken, wie man 39 ö niemand hätte damals geglaubt, daß wir in einer so verhä . mäßig kurzen Zeit des Veranlagungsgeschäftes alles in 14. weit über 40 Milllarden Mark in, Geschäftssahre fe immerhin vereinnahmt haben. Wenn man dem J , Lauf lassen wollte, brauchte man überhaupt keine Paltsenh machen. Politik ist der Weg des Optimismus, der Wes des . der die Dinge angreift. olitiker, die nicht diese 1. machen, verschwinden vom Schauplatz, und andere , 1. Stelle treten, aber auch diese nicht mit hängenden Köp Ie hängenden Ohren, sondern auch mit dem Mut, die. Dinge zu . . Die Zucker und die Süßstoffsteuer 86 beim e,, Branntweinvorlage ist bereits in seinen Ausschüssen dur ö ö. und wird dem Reichttag schon in der nächsten Woche hr h Die Kavitalberkehrssteuernn find im Finanzminifterinn. et; dieses wird Ihnen die Vorlagen in den nächsten 4 iutg urteilung vorlegen. Die Getränkesteuer ist auch hera 6 selbe isf der Fall, bei der Umsatzsteuer, die auch in en Tagen in der Beratung so weit fortgeschritten ist, daß an Ausschüssen Fühlung genommen werden kann. In ö,, 56. liegt ein außerordentlich großes eg enn daß sich mi a berührt, inwieweit die *. hra . mit dem. inneren . Verbindung gesetzt werden kann. Manche von Ihnen . it Das genügt ja alles nicht! Mag fein; wenn ich mir aber . le. Ausgestaltung der in Vorbereitung befindlichen Gesetzen [ din stelle, werden wir dem Reich einen ehr großen Teil . n g zuführen können. Dann a erdings werden neue Prob 35 gu u im Zusammenhang mit der Kohle, und wie weit das ge um sein wird, über die Frage der Geldwerte zu d utie ren alen, Sie nicht gleich rote Köpfe! Ich persönlich wer hm in halten von jedem Experi

iment, das von vornherein den met des Eyperimentz an der Stirne trägt. (Beifall) ,, uin olitik von Erfolg sein soll und sie war a l uf rfolg, denn die internationale Entspannung der We mae gn el orden liche gewesen . dann müssen wir diese Cutspann icht entsie erhalten, pfleglich behandeln, damit neuer Zünd stoff n kann. (Sehr richtig) Das Problem der Leistung Ther d Seiten mehr in Angriff genommen werden. , n. ie nicht gehen. Alle Kreise des Volkes müssen sich ĩ , daß ohne Opfer ein Weg zur Freiheit für das 36 h . werden kann. Nicht der Gedanke . ig, fon, neuer Kämpfe weist der deutfchen Regierung Ziel un heil ben h, durch Arbelt, durch Produktion allein kann die tei e i t lande wieder gewonnen werden. In diesem Sedan e , Brsal um Ihre Unterstützung und , . Mitarbeit. si. Grdtlenn Direktor Kraemer (Arbeitgeber) bittet, von . wie It der Gefamtlage Abstand zu nehmen, und schlägt v am Home n schüsse in einer n geschlossenen Sign gen n en uu,

eigene Räume in der Bellevuestraße erhalten werde und daß der

unter Mandat stehenden Gebiete die Selbstverwaltung und, wenn

ich, die Selbständigkeit er Weiter beschloß die Union

tige Umbau in den naͤchsten Tagen beginnen werde. Beifall)

n Uhr Mitteikungen der Regierung über die Cin; weip g und bemerkt: Der eiche wirtschaftsrat hat den ec ,

Fthußbeschlüsse stellen Lin. Kompromiß dar; deshalb sind wir er—⸗ ut daß die Arbeitgeber s . ĩ

. deß it, uns vorher unterrichtet hätten, damit wir no nen Angelegenheit hätten Stellung nehmen können. Wohl

Mandel geschaffen werden.

üben er ein soziales Unrecht sein.

puh

löratz ce i e Geschäfte des

machen. (HG . 14 die un, l Hört! ährdeten.

glied:

Fase gelegt, weil er sachliche Arbeit leisten will. Wir je ua ngen eier inen. Wir wollen uns nicht an den Reichs⸗ zur Ni 2 sondern wollen uns neben den Reichskutscher (Heiter rn , um ihm in die Zügel zu fallen, sondern um ihm leten. . Dabei muß uns aber auch die Regierung unter⸗ Höch g nur der Reichskanzler, sondern auch die anderen Be— , ehr midi;

** Vorschlag Kraemer wird angenommen. 3. itt in die Tagesordnung gibt ferner Det Leipant eine Erklärung der Arbeitnehmer ab: Kürzlich Herr. Arbeitgebervertreter in einer Sondersitzung zu den 1 1 des Ultimatums Stellung genommen, falls es ange—⸗ Enden erden sollhe, und sind dann in ihrer Eigenschaft als Mit. men wehr. Hh wirkschaftzrats bei der Regierung persönlich vor⸗ 1 den, um auf diese bei ihrer Entscheidung über Annahme kn ng des Ultimatums Einfluß zu nehmen. Hört! Hört! Able e nchmern) Gegen dieses einseitige Vorgehen der zen seerkreter erheben wir hiermit Einspruch, selbst wenn ße gierung, was wir voraussetzen, dadurch nicht hat beein⸗ rr Per Reichswirtschaftsrat beruht guf der Grundlage harität zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, daran darf dar ll werben. Wir sprechen das Ersuchen aus, der Vorstand f. r eirtschafftzrats möge die Richtigkeit des von uns krstisierten ö meststellen und die geeigneten Maßnahmen vorschlagen oder . die nötig sind, um etwaige Wiederholungen solcher e. velche die Grundlage der Existen; des Reichswirtschaftsrats n müssen, zu verhindern und die Rechte der Arbeitnehmer urin Zukunft unbedingt sicherzustellen. (Beifall bei den nehmern. ö ö , ,. Cohen schlägt vor, daß sich die nächste Vorstands⸗ m mit der Frage besch eigen soll. J . Idler von Braun (Arbeitgebervertreter)y Die Ausführungen Herm Leivart sind bis zu einem gewissen Grade richtig. Mein ug uuf Einberufung des Plenums war vom Vorstand det Reichs= schaftsrats abgelehnt worden. Ich habe deshalb wenigstens die tneber der Abteilung 1 zusammentreten lassen. In dieser ginn Frage besprochen worden, und ez ist dann nicht ein Beschluß der nn I, ondern eine Stellungnahme der im Reichswirtschaftsrat migten Arbeitgeber zustandege kommen. (Zurufe:, Das ist eibe An kein Ministerium ist irgendeine Mitteilung dieses Fußes ergangen. Solange wir noch eine Monarchie hatten, e sich jeder Untertan ohne Form an seinen König wenden. terte) In einem demokratischen Staat muß das noch mehr lich sein. . Es bleiht beim Vorschlage des Präsidenten. Damit sind die geschäftlichen Mitteilungen erledigt. Es aht als nächster Punkt der Tagesordnung die Aus—⸗ he über das Gesetz betreffend die Entsendung von riebsratsmitgliedern in den Aufsichtsrat. Herr Aufhäuer (Arbeitnehmer) berichtet über die Ver— bungen des soziglpolitischen Ausschusses; Der Ausschuß war darüber einig, daß der grundlegende 5 70 des Betriebsrätegesetzes Klarheit vermissen läßt. Die Arbeitgeber meinten, daß die den Aufsichtsrat entsandten Betriebsräte nur soziale Arbeit- nerinteresen zu vertreten hätten, während die Arbeitnehmer Ansicht waren, daß sie die gesamten polkswirtschaftlichen üresen wahrzunehmen haben. Schließlich ist im Ausschuß ein promiß zustandegekommen, das keinen Teil voll befriedigt. E aus Arbeitgebern bestehende Minderheit ist der Ansicht, von einer völligen Gleichberechtigung der Betriebsräte im sichtrat keine Rede sein könne. Die Mehrheit hat sie jedoch lich gleichgestellt, weil die Beschränkung der Rechte einzelner sichtsratsnitglieder Praktisch undurchführbar sei. Außerdem ht auch 5 70 B-⸗RieG. den Betriebsräten das Recht zu, ällen Sitzungen des Aufssichtsrats teilzunehmen. Der Autzschuß⸗ hluß paßt wenigstens die Rechte der Betriebsräte im allgemeinen hentigen gemeinwirtschaftlichen Tendenzen an. Der Ausschuß hat eine Sicherung gegen die Umgehung des Gesetzes beschloffen. ist ff nnmchen Betrieben verfucht worden, das Gesetz dadurch zu hehen daß man dem Betriebsrat einen anderen Namen gab, wie mat“ oder dergleichen. Darum ist dem 8 1 der Vortage die immung angefügt worden, daß ohne Rücksicht auf die Be— nung alz Betriebsrat jedes zur Ueberwachung der Geschäfts⸗ ung gebildete Organ gelten soll. Nach F finden auf die den Aussichtsrat entsandten Betriebsratsmitglieder die gesetz⸗ n Bestimmungen Anwendung, die für die übrigen Aufsichtratzs glieder gelten. Diese Bestimmung ist heftig umftritten en, aber es ist an der Hand juristischer Kommentare festgestellt n, daß eine völlige Gleichberechtigung der Betriebsratsmitglieder Aufsichtzrat mit den übrigen Mitgliedern des Aufsichtgrats dem en des Gesetzgebers entspricht. Der Ausschuß hat sich in diesem e entschieden. Der Antrag, die Betriebsratsmitglieder im Auf— trat von der Haftpflicht zu befreien, ift im Nusschuß mit mengleihheit abgelehnt worden. Nach einer Aenderung der lage im 5 5. durch den Ausschußbeschluß follen die Gens sen⸗ ten in bezug auf das Recht der Angestellten zur Ueberwa ung Betriebes den privaten Betrieben penssf nn, gleichgestellt werden. Gkbeimat Or,. Schwarz: Der vorliegende Gesetzentwurf ist äike uzführungsbestimmung zu 8 76 des Betriebsrätegesetzes, tan also diesen Paragraphen weder ergänzen noch verändern, em nur die Lücken der Auslegung schließen, die fein Wortlaut Wir Arbeitgeber heantragen, den vom Ausschuß beschlossenen 6 ju 81 zu streichen. Hinfichtlich der Zuständigkeit der Be—⸗ rrite hat, die Nationalverfammlung die Bleichberechtigung der e erat mitglieder mit. den übrigen Aufsichtsratsmitgliedern aus—⸗ lich gestrichen, in gleicher Richtung geht der von uns gestellte ) A ursprünglichen Fasfung

z uch im übrigen wollen wir an der Vorsitzender des Angestelltenverbandes): Die

Vor Eintr

die

Herr Urban

er so weitgehende Abänderungsanträge ein— hätten von der Loyalität der Arbeitgeber er— einmal

tacht haben. Wir

. det Geseßes durch diese Vorlage nicht abzuändern, aber . sung sagt, daß die Arbeitnehmer an der ganzen Wirtschaft en lle, und auf Grund der Verfassung üht auch der e nl eefterat seine Funktionen aus. Die Arbeitgeber haben in Un Jeit augenschein ich biel vergessen, wir empfehlen ihnen, u . zurückzuziehen; dann verzichten wir auch auf die unserigen. ig er e ter des Reichs arbeitsm inisters erklärt, ih ene n shtigung der Betriebsrats mitglieder mit den übrigen im a lichen sei bei dem Betriebsrätegesetz von vornherein

dancsen, s 70 fei allerdings nicht einwandsfrei, hierin solle

R z ; ö ie benetzt Sr. Thässen (Syndikus des Deutschen Gewerk⸗ iber zern berg rsstermissen die nötige Loyalität der Arbeitgeber iel r derhaßten Betriebsrätegesetz. Ihre JZentralorganifation l jetz ieder eine ganz enge Auslegung des Betriebs⸗ liebsten möchten sie die ganze Bilanz Aandelt sehen. Geheimrat Schwarz meins, Ge' Akönnten ihre Statuten ändern und darin fhehen, Die Ausübung eines solchen formalen 5 e n. Ein Aufsichtsrat bleibt . uch wenn er einen anderen Namen erhält. Eine sen, dc hen gese sschaften schon Versammlungen ein⸗ Aufsichtsrats Ausschüssen des Auf— die verhaßten Betriebsräte unschädlich bei den Arbeitnehmern. Der YJiedner rage der Arbeitgeber, weil sie das ganze Kompromiß

Geheim

a ;

3 3. Tem pn er (von der Regierung ernannt es ni den Men auf dem Standpunkt des Kormpismisseg. Aber setum nag plegicrungsvertreter darin widersprechen, daß er Äuf—

s lann ab

hat

ertragen sossen, um bie

interessen zu beschäftigen habe, nicht auch mit Arbeitnehmerangelegen⸗ heiten. Jeder Aufsichtsrat nimmt dieses Recht in Anspruch. Wenn die Arbeiknehmer mit dem Kompromiß zufrieden find, das die Sfreit⸗ fragen wieder genau so offen läßt wie 70 des B.- R. G., so müssen die Arbeitgeber gleichfalls zufrieden sein.

Damit ist die allgemeine Aussprache erledigt.

Das Haus vertagt sich. Nächste Sitzung: Donnerstag, 19/0 Uhr pünktlich (Gesetz über Betriebsräte im Aufsichtsrat, Branntweinmonopol, ländliches Siedlungs- und Wohnungs—⸗ wesen). Schluß nach 2 Uhr.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Erteilte Baugenehmigungen in 12 deutschen Großstãdten 1911 bis 1920.

Der Umfang der Bautätigkeit für Wohn⸗ und Geschäftszwecke ist aus einer Zusammenstellung über erteilte Baugenehmigungen für Neu⸗ und Umbauten zu ersehen, die im Maiheft der Zeltschrift Wirtschaft und Statistik“ vom Statistischen Reichsamt für J3 Groß⸗ städte und die Jahre 1911 bis 1920 gegeben wird. Die Mängel, die darin liegen, daß von manchen Bauerlaubnissen kein Gebrauch oder doch nicht gleich nach der Erteilung Gebrauch gemacht worden ist, sind nicht so groß, daß dadurch das Bild gestört würde. Für die Beurteilung wesentlicher ist, daß unter einem Neubau in den Jahren 1911 bis 1914 zumeist etwas anderes zu verstehen ist als in den Jahren 1918 bis 1920; in diesen Jahren handelt es sich meist um die früher kaum vorkommenden, selten mehr als ein Stockwerk enthaltenden Notstandsbauten.

Am stärksten ist in den letzten Jahren die Erteilung von Veubgu-Genehmigungen in Köln gestiegen, nämlich von 134 im Jahre 1918 auf 1723 im Jahre 1920. Auch in Düssel dorf (1015 im Jahre 1920 gegen 200 im Jahre 1918) und Leipzig 61 gegen 114) hat eine beträchtliche Zunahme in der Erteilung von Neubau— Genehmigungen stattgefunden. Hamburg zeigte 1919 eine starke Steigerung von 47 im Vorjahre auf 685), 1520 eine fast gleich— starke Abnahme (auf. 188). In Breslau wurden 1918 105, 1919 488, 1920 468, in Hannover 1918 2, 1919 1656, 1920 135, in Dresden 1918 56, 1919 273, 1929 115, in München 1918 208, 1919 419, 1920 311, in Nürnberg 1918 79, 1919 451, 1920 423 Neubau- Genehmigungen erteilt. Den geringsten Zugang weisen auf Frankfurt 4. M. (1918 35, 19198 655, 1920 50), Berlin (17, 57, 89). und Charlottenburg (aus dem nur die Gesamtzahlen der Baugenehmigungen für Neu⸗ und Umbauten mit— geteilt ind: 1918 58, 1919 146, 1920 1277. Für Umbauten steht Berlin mit einer Steigerung von 589 Genehmigungen im Jahre 1918 auf 1445 im Jahre 1920 an erster Stelle. Die nächst höchste Zahl hat Hamburg aufzuweisen (1918 82, 1920 12217. Andere Großstädte zeigen im Jahre 1920 gegenüber dem Vorjahre zum Teil beträchtliche Rückgänge in der Erteilung von Umbau⸗Genehmigungen; dies trifft besonders für Breslau (1949 345, 1926 246), Frank⸗ furt a. M. (1319 731. 1920 531), Dresden (1919 358, 1520 267), Leipzig (1919 995. 1920 670) und München (1919 755, 1920 653) zu.

Ein Vergleich mit den entsprechenden Zahlen der Vorkriegsfahre ergibt, daß , die Baugenehmigungen für Neubauten zum Teil erheblich hinter ihnen zurückgeblieben sind. Der Grund liegt be— kanntlich in dem ungeheuren Steigen der Kosten von Baumaterialien und der Löhne der Bauarbeiter.

Arbeitsstreitigkeiten.

Gestern fand, wie der Verein Berliner Buchdruckereibesitzer E. V. mitteilt, in sämtlichen Berliner Druckereibetrie ben eine Urahstim mung der Gehilfen und der Buchdruckerei⸗ hilfsarbeiter darüber statt, ob die von den Organisations⸗ voörständen vereinbarte Lohnerhöhung anzunehmen oder abzulehnen und demnach in einen allgemeinen Ausstand, einzutreten sei,. Die Ab—=

stimmung hat ergeben, daß an der für den Ausstand er forderlichen Zweidrittelmehrheit etwa 1066 Stimmen fehlten, so daß der Ausstand damit ab⸗ gelehnt worden ist. Die drohende Stillegung der Tagespresse ist damit abgewendet worden. (Vergl. Nr. 129 d. Bl.)

In Glogau traten, wie W. T. B.“ erfährt, die Buch⸗ binder, Hilfsarbeiter und Hilfsarbeiterinnen ber dortigen graphischen Gewerbe wegen Lohnstreits am Dienstag⸗ morgen in den Ausst and. Da im Laufe des Nachmittags auch die in den Zeitung sbetrieben beschäftigten Setzer unb Drucker sich dem Ausstand anschlossen, können besde Glogauer Zeitungen nicht erscheinen.

Der Ausstand im WalLdenburger Bergrevier, der von der Ausstandsleitung als beendet bezeichnet war, hat ‚W. T. B.“ zufolge dadurch eine Verschärfung erfahren, daß die radikalen Elemente . haben, weiter im Ausstand zu verharren, und die Masse sich den kommunistischen Führern angeschlossen hat. Kundgebungszüge und Versammlungen wurden veranstaltet; zu Aus— schreitungen ist es bisher nicht gekommen (ygl. Rr. 130 d. Bl.).

Wach einer von W. T. B.“ übermittelten Reutermeldung aus London erließen die Führer der Bergarbeiter folgende Erklärung: Die Bergwerkseigen tümer haben beträchtliche Zuge ständnislse gemacht, und ihre letzten Vorschläge stellen einen großen Fortschritt gegenüber allem dar, was bisher angebotdn worden ist. Die gesamte Lage hat dadurch ein vollkommen anderes Gesicht erhalten, da die Bergleute nun in der Lage sind, die Arbeit wieder aufzunehmen, ohne zu befürchten, daß die Löhne unter die zum Leben nötige Stufe gesenkt werden. Der Böoll— zug sausschuß hat daher Vorbereitungen getroffen, um seinen Einfluß in der Richtung einer Verständigung ein— zusetzen.

Zum allgemeinen Ausstand in Norwegen (vgl. Nr. 129 d. Bl) berichtet W. T. B.“: In der Vermittlungs ver⸗ sammlung richtete der staatliche Schlichtung skommiffar das Ersuchen an die Landesorggnisatlonen, den großen Ausstand zu beendigen. Die Vertreter der Organisationen erklärten, daß sie das Ersuchen ihren Vertreterversammkungen vorlegen würden. In der Nachmittags abgehaltenen Versammlung der Vertreter der Landesorganisationen wurde beschlossen, die Mit— glieder, die bei den in zweiter Linie in den Ausstand getretenen Betrieben arbeiten, aufzufordern, sich am 19. Juni wieder auf ihren frühgren Arbeitsplätzen einzu finden. Der Seemanns-, Maschinisten- und Transport arbeiterausstand wird hingegen fortgefetzt. In der Presse wird bestimmt vorausgesetzt, daß der Ausstand ab⸗ gehrochen wird, da dies die Bedingung dafür sei, daß der neue Schie ds⸗ richter sein Amt übernehmen kann. Es wird festgestesst, daß die Arbeiter den Aus stand verloren haben. Die Zestung „Tidens Tegn“ schreibt: Der Ausstand hat im Äuslande den Beweis dafür geliefert, daß das norwegische Staatsleben im großen und ganzen gesund und stark ist. Die wirtschaftliche Schwächung, die das Land durchgemacht hat, wird durch die moralische 653 welche eine Folge der Ereignisse der letzten Tage ist, mehr als aufgewogen.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maszregeln.

In Kopenhagen fand vom 20. bis 25. Mai die erste inter— nationale Nordeuropäische Konferenz über venerische Krankheiten statt. Vertreten waren Dänemark, Deutschland, England, Finnland, . Norwegen, . und die Liga der Roten Kreuz⸗Gesellschaften, die in Genf ihren Sitz hat. Wuß der Konferenz wurde eine Uebersicht über die Zustünde auf dem Gebiete der Geschlechtgkrankheiten in den verschiedenen, auf der Konferenz vertretenen Ländern durch Einzelberichte gegeben. Beraten wurden medizinische Maßnahmen gegen penerische Krankheiten, die Anwendung

sie im Krankheitsfalle eintritt. 2. beste ausreichende Behandlungsmöglichkeiten, und Krankenhausbehandlung. Regelung auf internationalem Wege v internationalen Verrechnungsmodus die

„„ Veräußetung von Kunst⸗ ständen. Wie in Bavern, sind nu

jedem kostenlos Auskunft über den We gegenständen erteilen. Ueber Kunst⸗ un

straße 8, über naturpwissenschaftliche G die Direktion der Naturalien sammlung

Beispiel folgen werden.

Vom 10. Geb zugelassen.

Inlandsverkehr erh oben. die durch die Post vertrieben

Einzelnummer bis 20

Die Flugbeförder un verlangt werden. Die ö Monatsgebühr.

Für Zeitungen, die von Verlegern schrift in Minde stmengen von 10 S sandt werden, wird für 1 kg erhoben.

gesetzt werden sollen, und wird deshalb deutenden Zeitungsfirmen angewandt.

Der Postfra wird demnächst wiederaufgenommen. bedingt notwendig ist. Das Nähere

den Postanstalten zu erfahren.

Es wurde votgeschlagen,

Wiederbeginns der Postfrach tstückbWe förderung nach

Bei diesen Verhandlungen wurden seitens Englands Maßnahmen für Seeleute im Falle einer Geschlechtskrankheit verlangt. deutscher Seite wurde darauf hingewiesen, daß in Deutschland für Seeleute bereits ausreichende Behandlungsmöglichkeiten bestünden? L. Alle Seeleute befinden sich in einer Seemannskrankenkaffe, die für

Von

hen in deutschen Hafenstädten Beratungestellen, Polikliniken eine gleiche orzunehmen und durch einen Kosten auszugleichen.

Kunst und Wissenschaft.

(

und Sammelgegen⸗ n auch in Württemberg

durch einen Erlaß des Ministeriums des Kirchen und Schulwesens vom 30. März dx. J. Beratungsstellen eingerichtet, die auf Ansuchen

rt von Kunst⸗ und Sammel— d Altertumsgegenstände jeder

Art wird das Landesamt für Denkmalpflege in Stuttgart, Neckar⸗

egenstände und Sammlungen in Stuttgart,. Archivsttaße 3,

nnd über Bücher, Drucke und Handschriften die Birektion der Landes bibliothek in Stuttgart, Neckarstraße 8, und die Direktion der Uni— versitätsbibliothek in Tübingen, Wilhelmsttaße, Sammler und Ver— käufer heraten. Es ist zu hoffen, daß die anderen Länder bald diesem

Verkehrs wes en.

Juni sind zum Flugpostverkehr mit dem jet der Freien Stadt Banzig auch Zeitungen

Als Fluggebüh ren werden dieselben niedrigen Zuschläge wie im Die Flugbeförderung kostet für Zeitungen,

werden, für jedes wöchent⸗

liche Erscheinen einer Zeitung a) mit einem Durchschnittsgewicht der g monatlich 20 , b) desgl. über 26 bis 50 g monatlich 40 . e) mit einem höheren Durchschnittsgewicht für jede weiteren 50 g oder einen Teil dabon 20 3 mehr.

kann auch auf eine, zwei oder drei Wochen luggebühr beträgt dann 16, 1. oder Y, der

unter bestimmter An⸗

tück an einen Empfänger ver—

ein Flugzuschlag nach dem Satze von 2 40 9 / Diese Verfendungsart ist efonderg für zeitungen geeignet, die in anderen Orten schnell im Einzelverkauf ab—

Flug⸗ mit Erfolg vielfach von he—

; cht stü ckverkehr Pakete im Gewicht bon über 5. his 20 kg mit Spanien über Ham bur

9 (See) Die Versendungsbedingungen

für diese Pakete haben Aenderungen erfahren, deren Beachtung für die Ermöglichung und Aufrechterhaltung des genannten Verkehrs Spanien wegen der daselbst zu beobachtenden Zollförmlichkeiten un⸗

nach

hierüber sowie der Tag des Spanien sind bei

Spielplanänderung im angekündigten Aufführung von musikalischen Leitung von Dr.

Besl Morgen geht Richard Strauß'

Roser

Lücke, Krasa in den einzelnen Partie Leiter ist Dr. Fritz Stiedry. Im Schaufpielhause „Die Fliege“ in bekannter Besetzung au In der am Sonnabend stattfindend Hauptmanng Schauspiel „Die lange Ju

Weißleder und Loose, und Stahl⸗Nachbaur besetzt. Bühnenbilder und Gewänder hat Hans

In Bayreuth kamen,

dankens zusammen und gründeten Familie Wagner die Deutsch Bayreuth, velche die haltung der Bayreuther Fe sichern soll. Es soll ein Stiftungsvermöge

Erwerb bedingte Vorrechte verbunden der Stiftung besteht äus den Botschafter 4. D. Friedrich von

Leipzig, Mit den nächsten Ma

worden. Den Festspielen gewährt die reichende Grundlage. Die Wieder stellungen ist für das Jahr nom m en.

Mannigfaltig

Einlösung , R Zeitschrift des Deutschen S

noten von je 1009 1 Reichsbank für Herstellungskosten 3 4 je Betrag von dem Einlösungsbetrag

Fällen ohne jeden Abzug die Zentralstelle des D Reichs bankdirektorium mit

note stehe und da

mehr identisch seien. Das Antwort die Berechtigung eines Abzuges vom 14. März 1875 her, der Noten, nicht aber einen Ersatz ohne zugegangen sei, dessen Bearbeitung . nicht unerhebliche

die Herstellungskosten zu rechnen seien, direktorium einerseits aus

geldes zu erreichen und um dem Unfug Beschädigung vermutlich Bearbeitungs- und r nn Skosten Inwieweit dies auch bei mutwi

geld zu erfolgen hat, bleibe der Entsch

bemerkt dazu: Die Sparkassen werden

dem dandelsgesetzhucht sich nur mit den Akttionär—

der vorbeugenden und erzieherischen Mittel zu ihrer Berhütung und Bekämpfung. .

Theater und Musik.

Anfang 64 Uhr. werden

Wieder

Frau Geheimrat. Lange⸗Hannover, zen ßnahmen ist die des Richard Wagner⸗BVereins in Leipzig betraut

parkassenverbandes Sp in ihrer Nummer 1003 vom 8. Juni d. J. mit: kasse H. hatte der Reichsbankhauptkasse zwer beschädigte Reiche bank.

zur Finlösung eingesandt; l

Sinlö abgezogen. fahren nicht der bisherigen Uebung entsprach, Ersatz geleistet wurde, so wandte eutschen Sparkassenverbandes c d dem Hinweise Verfahren im Gegensatz zu dem Einlösun

Reichsbank in letzter Zeit uffn, viel beschädigtes

Billigkeitsgründen eigenen Kosten), andererseits um eine . Behandlung des Papier—

es deranlaßt gesehen, bei Einreichung beschädigter Noten, soweit ihre auf Thesaurierung zurückufũhren in Anrechnung zu ig und rn f beg n Papier t ö eidung in jedem Einzelfall vorbehalten. Die genannte Zeitschrift des ,

Opernhause. Infolge

Erkrankung des Herrn Armster wird heute, an Stelle der ursprünglich Palestrina“

r Tiefland“ unter der (Anfang 6 Uhr) gegeben. nkavalier“ mit den Damen

Arndt⸗Ober, von Catopol⸗Batteur, Mancke, von Scheele Müller, 6. Jacobs und den Herren Stock, Habich / Henker Gidbr, Piech, he klpp, * **

n in Szene. Musikalischer zen morgen „Strohm und fgeführt. Anfang 7 Uhr.

en Erstaufführung von Karl le in der Volksbühne,

sind die wichtigsten Rollen mit den Damen Koch⸗Bauer (Titelrolle), den Herrn Klitsch, Sachs, Berber, Günther Spielleiter ist Edgar Klitsch. Die Strohbach entworfen.

wie die Blätter melden, vor kurzem aus allen Gegenden Deutschlands die Freunde des Bayreuther Ge⸗

im Einvernehmen mit der e Festspielstiftung aufnahme und Er“ stspie le ermöglichen und n von mindestens 3 000 000. 4

aufgebracht werden durch Ausgabe von Patronatsscheinen, mit deren

sind. Der Verwaltungsrat

Herren von Puttkamer⸗ Stuttgart, on Schön⸗Berchtesgaden, Hofrat Freu⸗ Bayreuth, Richard von Chelius⸗Baden—⸗

Baden, Hofrat Linnemann⸗ Hans Schüler⸗Berlin. Zentralleitung * n eine neue aus⸗ aufnahme der Vor⸗ 1923 in Aussicht ge—

es.

eichsbanknoten. 3rrasse Die Kreisspar⸗

Die sellt

hierbei hat die Note berechnet und diesen Da dieses Ver⸗ wonach in allen sich an das darauf, daß das neue sversprechen auf der Bank⸗

e der Abzug für Wiederherstellungskosten zur Folge hahen würde, daß Nennwert und Cinlssungsmwert der Banknote nicht Reichsbankdirektorium leitete in seiner

aus 5 4 des Bankgesetzes

zwar einen Ersatz der beschaͤdigken

Abzug vorsehe. Da der

Papiergeld

ing äußerst zeitraubend sei und dem⸗— Kosten verursache, zu dem auch noch

so habe

das Reichsbank⸗ (Ersatz seiner

Hamsterns zu steuern, sich

ist, die hringen.

tun, den Aufgebern von

ut beschädigtem Papiergeld den Gegen her erst dann gutzuschreibe wenn sie . darüber haben, ob die Einlzfung n,, ., ee werte oder welcher Kostenabzug bei der Ei j

nlösung erfolgt ist.