kallrat beschäftigte sich sodann mit einer Anzahl von Anträgen dre, n . e Fre neem f n 6. er Tagesordnung, die sich auf eine erung igesetz⸗ gebung bezogen, wurden vertagt. ö. .
— —
Dem Kreistage des Saargebiets hat die Regierung s⸗ kommis sion einen umfangreichen Entwurf zur Abänderung der Justizgesetz P und verschiedener Einzelgesetze zugehen lassen.
6 , , . , Tarn, .
Preußen.
Die Interalliierte Kommission hat die Säube— rungsaktien in Oberschlesien eingestellt. Als Grund hierfür gab sie, dem „Wolffschen Te , wm , zufolge, den politischen Parteien an, daß der Selbstschutz sich weigert, vor Niederschlagung deg Aufstandes die durch ihn befreiten, von ihm beschützten Gegenden zu räumen. Die deutschen Varteien vertreten den Standpunkt, daß es Aufgabe der
nteralliierten Kommission ist, endlich einmal gegen
ie ö vorzugehen, nicht aber gegen hen Selbstschutz, der sich mit Beenbigun des Aufstandes von selbst auflöst. Die Bevölkerung kann sich den von ihr selbst geschaffenen Schutz nicht nehmen lassen, bevor sie durch Taten ber Kommission eine Gewähr für ihre volle Sicherheit er⸗ halten hat.
Zu größeren Zusammenstößen ist es im Laufe des gestrigen Tages in Sberschlefien nicht gekommen, doch haben . Insurgenten ihre Angriffe auf Zembowitz im Kreise Rosen— Ferg erneut aufgenommen. In der Gegend von Rosenberg haben sich nach Abzug der Engländer in südlicher Richtung polnische Banden gebilbet, die erneut gegen die Abstimmungs⸗ polizei und die deutsche Bevölkerung mit Waffengewalt vor— gehen. Es bestätigt ih daß im Kreise Ratibor die Polen gegenüber der Stabt Ratibor die Ortschaften Markowitz, Lukasine und Hohenbirken geräumt haben.
.
Die amtliche Ausgabe der Jahresberichte der Preußischen Regierungs⸗ und Gewerberäte und Bergbehörden für 1920 ist fertiggestellt. Die Jahres⸗ berichte bringen in erster Linie eine Darstellung der Tätigkeit der Gewerbeaufsichtsbeamten bei der wirtschaftlichen Demobil⸗ machung. Besonders sind in ihnen besprochen die Durch⸗ führung der Bestimmungen über die Einstellung, Ent⸗ lassungs und Entlohnung gewerblicher Arbeiter, über den Achtstundenarbeitstag, über Arbeitsordnungen, Tarif— verträge, Arbeiterräte, Angestelltenräte, Betriebsräte und über Fachausschüsse für das Bäckerei⸗ und Konditoreigewerbe. Ferner werden eingehend behandelt die Gesundheitsschädigungen, benen die Arbeiter bei der Herstellung keramischer Abzieh⸗ bilder ausgesetzt find, sowie die Gesundheitsverhältnisse der in den Verbleiereien e , Arbeiter, Beob⸗ achtungen über das Taylorsystem, die Schaffung ausreichender Nrbeiterwoh nungen und die Unterbringung von Kriegsbeschädigten. Ein buchhändlerischer Vertrieb des Werkes findet nicht statt. Bestellungen auf das Werk sind an das Ministerium für Handel und Gewerbe Berlin W. 9, Leipziger Straße 2, zu richten. Der Preis des 78!/ Druckbogen umfassenden Werkes beträgt für den broschierten Ahdruck 193,75 M und für den gebundenen Abdruck 112 . Seine Lieferung erfolgt gegen Nachnahme des Preises und der Portokosten. Bei der Be⸗ stefénmng ist anzugehen, ob broschierte oder gebundene Abdrucke des Werkes gewünscht werden.
*
Bahern.
Im Landtag haben die Unabhängigen Sozial— demokraten folgende Interpellation eingebracht:
Durch terroristische Gruppen werden seit längerer Zeit Attentate auf Abgeordnete des bayerischen Landtags verübt, die im Falle des Abgeordneten Gareis zum Morde geführt, haben. Was hat die Staatzregierung getan, um das Treiben dieser Gruppen zu unter— binden, oder was gedenkt sie in Zukunft zu tun?
Zugleich hat die Fraktion der U. S. P. an das Präsidium bes Landtags einen Antrag gestellt, sobald als möglich das Plenum einzuberufen und die Interpellation auf die Tages— ordnung der ersten Sitzung zu setzen.
Großbritannien und Irland.
Im Unterhaus fragte ein Abgeordneter an, wiewlel Deusfche angeklagt eien, Lazarettschiffe versenkt zu hahen. Ferner, ob man in nbefracht der Freisprechung des An⸗ geschuldigten, der die Dover Castle“ versenkt habe, weil diese Tat auf höheren Befehl ausgeführt worden sei, die Liste der „Kriegsverbrecher“ abändern werde, um diejenigen Personen anzuklagen, die derartige Befehle gegeben hätten. Der Generalstaatsanwalt antwortete, daß einige Anklagen wegen Versenkung von Lgzarettschiffen vorlägen. Die Ent⸗ scheidungen des Leirziger Gerichtshofes zögen nicht den Verlust der Rechte der Alliierten nach sich, die ihnen der Friedenz⸗ vertrag gäbe. Sobald die Prozesse vor dem Leipziger Gericht beendet seien, würden die Alliierten beschließen müssen, was zu tun sei.
Auf elne Anfrage im Unterhause, ob die deutsche Regle⸗ rung gegen das Ultimatum der Alliierten an den Generaf Höfer Einspruch erhoben habe, antwortete der Minifler Chamberlain bejahend. Verneinend beantwortete er die Frage, ob die Rekrutierung und der Abtransport von Verstärkungen fur den General . ungehindert weitergehen.
eines Ergänzungskredits von 27 Millionen Pfund für den mittle ren Osten, der zum Resfort hes Kolonialamts gehört, führte der Helonialminister Churchill laut Bericht des „Reuterschen Büros“ aus:
Großßritannien habe feierlich die Stellung einer Mandatarmacht für Palz stina nud. Me fopotam ien übernommen und sei ran gebunden, aufrichtige und entschiedene Anstrengungen zu machen, um seine Neryflichtungen einzulösen. Er betonte indessen, daß eine Einschränkung der Ausgaben für diese Gegenden notwendig
nnerhalb der gesamten arabischen Halbinsel fiel England ährend beim Waffenstill⸗
n oder 175 Bataillonen
habe, werde das
in Palästina
30 000 Flücht⸗
Dle Re⸗
Bei der 6
en Erwãägun . Eber mn
Zusammenhang mit den politischen Abmachungen eine unmittelbare Tinschränkung in Mesopotamien von dreiunddreißig auf dreiundzwanzig Bataillone siattfinden solle, ein Stand, der am 15. Juli erreicht werden würde; ferner eine weitere Verringerung nach dem Oktober auf einen Stand von zwölf Bataillonen. Wenn diese Pralitik nicht burch unhorhergesehene Greignisse unterbrochen werde, nehme er an daß die Ausgaben für Palästina sich in den nächsten Jahren auf nicht mehr als 9000 oder 10 000 . belaufen würden. Die vor⸗ läufige Eingeborenenregierung, die n ft in Mesopotamien neee solle im Laufe des Sommers . ein Parlament und einen arabischen Herrscher ersetzt werden. Er hoffe, daß das Volk eine weise Wahl des Herrschers treffen werde. hurchill empfahl der endgültig gewählten Regierung, den Versuch zu machen, rings um Bagdad herum einen grabischen Staat aufgiubauen, der den, alten Ruhm und. die Kultur der arabischen Raffen wieder aufleben lassen könne. Der Emir . sei davon unterrichtet worden, daß seiner Kandidatur für den
hron hon Mesopotamien kein Hindernis in den Weg gelegt werden solle, und daß er, wenn seine Bewerbung erfolgreich sei, von britischer Seite Unterffätzung erhalten werde. Fessal habe demgemäß Mekka verlassen und werde etwa in zehn Tagen in Mesopotamien ankommen. Für einen regelmäßigen Flu gh verkehr quer durch die Wüste zwischen Bagdad und Kairo seien ,, . getroffen. Die fünftausend Mann Truppen in . würden vielleicht noch einer unerheb⸗ sichen Berftärkung bedürfen. Wenn England und Frankreich ihre Stellung im mittleren Osten aufrecht erhalten und den übernommenen Berantwortlichkesten gerecht werden wollten, müßten sie eine Politik des friedlichen Ausgleichs und der Freundschaft gegen Araber und
Türken verfolgen. Frankreich.
Die Regierung hat beschlossen, eine militärische Mission nach Japan zu entsenden, an deren Spitze der Marschall Joffre steht.
— Der Ministerpräsident Briand hat gestern den irg. e . Minister des Aeußern Benesch und den Minister für die befreiten Gebiete Loucheur empfangen.
— Im gestrigen Ministerrat hat, der Minister Loucheur über seine Zusammenkunft mit dem deutschen Minister für den Wiederaufbau Dr. Rathenau Bericht er— stattet. Wie der „Temps“ mitteilt, ist zwischen den beiden Ministern vereinbart worden, daß sich Sachverständige am Freitag, den 24. Juni, in Paris zusammenfinden, um über ein neues, endgültiges Wiederaufbauprogramm zu beraten.
— Der Garantieausschuß für die deutsche Reparationsschuld, der gestern abend nach Berlin ab⸗
ereist ist, hat vorher im Einvernehmen mit der Reparations⸗ ommission eine Anzahl Fragen geregelt, die entweder eine grundsätzliche Entscheidung dieser Kommission oder eine Ver— ständigung beider Organisationen erforderte.
— Die Internationale Do naukonferenz hat die Strafbestimmungen wegen Uebertretung der Schiffahrts- und Polizeiordnung angenommen.
— Der Justizminister hat in der Kamm er einen Gesetz⸗ entwurf eingebracht, der strenge Strafen über alle Personen verhängt, die Soldaten zur Verweigernng der mili⸗ tärischen Pflichten verleiten bezw. Akte der Disziplin⸗ losigkeit verherrlichen.
— Nach einer Havasmeldung hat es eine sehr große Anzahl von Abgeordneten der Kammer für zweckmäßig er⸗
achtet, eine bessere Verbindung zwischen den einzelnen
Kammergruppen herzustellen, um dadurch, ohne die Selbständigkeit der einzelnen Gruppen zu verringern, eine sichere Mehrheit zu schaffen. Sie hat sich auf ein gemein⸗ sames Programm geeinigt, das sich gegen jede Diktatur einer Klasse oder einzelner Personen, ferner zugunsten der Gesetze der Republik und besonders der vollständigen Welt⸗ lichkeit des Staates sowie für die Aufrechterhaltung der Bünd⸗ nifse Frankreichs in einem Maße ausspricht, das sich mit der Würde Frankreichs verträgt. Gleichzeitig sind die Unter⸗ zeichner des Programms entschlossen, ohne Schwäche die Ein⸗ treibung der deulschen Schuld zu verfolgen und an Stelle der Anleihen ein Regime des finanziellen Gleichgewichts zu setzen. Sie erklären sich ferner für n, g. auf politischem, fiskalischem und sozialem Gebiet und wollen auf dieser Grund⸗ lage im Parlament eine große politische Partei bilden, die für die genaue Ausübung des parlamentarischen Regimes eintritt. Die. ist das Programm von 188 Abgeordneten unterzeichnet worden.
— Auf dem Kongreß der Gewerkschaft der Arbeiter der Post-, Telegraphen⸗ und Telephonverwaltungen haben die Kommunisten mit einer kleinen Mehrheit gesiegt, und zwar mit 63 gegen 57 Stimmen bei 14 Stimm⸗ enthaltungen. Das 3. die zweite Gewerkschaft nach den Eisen⸗ bahnern, die eine Mehrheit für den Anschluß an die Inter⸗ nationale von Moskau ergeben hat.
Südslawien.
Belgrader Blätter melden, daß die südslawische Regierung vom Obersten Rat in Paris benachrichtigt worden ist, daß die südslawische Forderung nach Korrektur der Nord⸗ grenze in Kärnten zurzeit nicht berücksichtigt werden könne.
Türkei.
Nach einer Meldung der „Morning Post“ hat Mustafa Kemal Pascha eine Proklamation erlassen, in der er es unbedingt ablehnt, in Unterhandlungen mit England ein⸗ utreten. Er habe jetzt eine mächtige Regierung gebildet und ie gesamte muselmanische Welt hänge ihm an.
Amerika.
Im , , Repräsentantenhause haben nach einer Meldung des „Wolff'schen Telegraphenhüros“ bei der Abstimmung über die Resolution Porter 49 Demo⸗ raten für und ein Republikaner dagegen gestimmt. Einer der Unterschiede zwischen, der Resolution Porter und der Re⸗ solution Knox ist der, daß die t den Vereinigten Staaten ausdrücklich alle Rechte vorbehält, die sie auf Grund des Waffenstillstand, erworben haben, und bestimmt, das be⸗ . mte deutsche und österreichische Eigentum solle be⸗ lagnahmt bleiben, bis die Verträge in beiden Ländern rati⸗ ziert sind. Depeschen aus Washington besagen, es werde eraume Zeit dauern, bis der n, , ,, . eider Häuser sich über eine endgültige Fassung der Friedens⸗ resolution geeinigt haben werde.
— Wie Reuter aus ö ington meldet, beabsichtigt die Regierung und die republikanische Partei die amerikanischen Küstenschiffe von der Zahlung von Durchfahrtsgebühren durch den Panamakanal zu befreien. Die Eisenbahnen widersetzen sich diesem Antrag, weil sie von seiner ö. eine Verminderung des Lanbverkehrs befürchten. Außerdem wird erklärt, der Antrag widerspreche dem Abkommen, das 1901 e n Amerika und ian we h fn wurde, wonach kehn Staat bei der Durchfahrt durch ben Panamakanal bevorzugt werden solle. .
Asten.
Nach einer Meldung des „Daily Tel . Afghanistan als Bedingung für den 1 ; sitl. neuen Vertrags mit Indien weitgehende ' rungen. Kabul verlangt erstens das Recht, ein en Fo eue, als Freihafen für den Außenhandel Afgha enutzen, zweitens das Recht, über indische Bahnen n st chränktem Umfange Waffenmengen nach Af hannstan ! be ühren, ere, .. ö pen Te in vie n e Zurückziehung des Einspruchs gegen rufsischen an der indischen Grenze. ssishen hon in
Nach einer Meldung des, Wolffschen Tele ö. it apan seine Rechte ,, nseln des Stillen Ozeans, die ihm durch den z*n vertrag von Versailles zugewiesen worden sind, aufre 9 er i fn wird es eine , ,, einer z nseln nicht zugeben, da dies selbst ein Verstoß 96 lis Vertrag von Versailles sei. Indessen heißt es, Japan ö bereit, zuzugeben, daß die Vereinigten Staaten die vollstandi ö Kontrolle über einige Inseln erhalten. J
— Der japanische General Jamanasphi ist; minister ernannt worden. ) shi ist zum gur
— Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet,
Miliz in Wuchang Magazine, die Bin eit l ö. Schule der ameritänischen Riffian in Brand ln? Viele Chinesen wurden getötet.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Entwurf eines Gesetzes über die Abwickl von , , aften . Kriegs arg an ifa n ist nebst Begründung dem Reichstag mit dem Erfuchen ir gegangen, die Vorlage als sehr dringlich zu behandeln. rie gesellschaften im Sinne diesesãz Gesetzes sind Gesellschaften cr Organisationen, die während des Krieges oder der Uebergumn wirtschaft zur Durchführung von Aufgaben der Bewirtschasum des Transports oder der Versicherung im Auftrag oder init Mitwirkung des Reichs errichtet worden sind. Ob eine Gef, schaft oder Organisgtion als Kriegsgesellschaft im Sinne disst Gesetzes anzusehen ist, entscheidet die Reichsregierung. In ha Begründung zum Gesetzentwurf wird ausgeführt:
Der Abbau der Kriegsgesellschaften wird im heschleunigten Maj durchgeführt. Bei dem Abbau hahen sich indessen Schwierigkelnn ergeben, die eine beschleunigte Auflösung verschiedener Organisationen erschweren. Diese Schwierigkeiten bestehen zum Teil darin, daß fe gesetzlichen Vorschriften über die Auflösung von Gesellschaften ent Sperrfrist von einem Jahre vorsehen. Da teilweise die Liquidatin erst eintreten kann, wenn die Gesellschaft schon vorher einen erheblichen Abbau durchgeführt hat, so bedeutet die Durh⸗ jührung des Sperriahres in vielen Fällen eine Verjögerm der endgültigen Auflösung. Es, ist deshalb notwendig, fi die Kriegsgesellschaften die gesetzlichen Bestimmungen dahin ck zuändern, daß an die Stelle des Sperrjahres eine Sperrfrist von drei Monaten tritt und daß nach Ablauf der Sperrfrist alle Forde— rungen gegenüber den Kriegsgesellschaften erlöschen. Durch diese Ke stimmung, die sich nur guf, inländische Gläubiger erstreckt, dire Privatinteressen in keiner Weise benachteiligt werden, da der Abu der Kriegsgesellschaften allgemein bekannt und eine Frist ton drei Monaten zur Geltendmachung von Forderungen auch in andern Fällen als ausreichend angesehen worden ist.
Nach den . Gesetzesvorschriften sind die Gläubiger einer Gesellschaft auch nach Ablauf der Sperrfrist in der Lage, ö geltend zu machen, sofern noch Vermögen vorhanden ist. Die Fohge davon würde sein, daß Gläubiger von Kriegsgesellschaften, die bereit aufgelöst und deren Ueberschüsse vom Reich vereinnahmt sind, an K Regierung wegen ihrer angeblichen Ansprüche herantreten. Um dieß zu vermeiden und den endgültigen Abbau der Kriegswirtschaft zu er
ifi en, erscheint es nötig, eine Ausschlußfrist zu setzen, nach dere
auf alle Forderungen gegen Kriegsgesellschaften erlöschen. Eine weitere Schwierigkeit bildet die Erhebung und Veranlasumn von Steuern gegenüber den Kriegsgesellschasten, die bei den Glhel⸗ schaften sehr umfangreiche Arbeiten erforderlich machen; namentlich in den letzten Monaten sind diese Arbeiten so angewachsen, daß unhehint etwa geschehen muß, um die Gesellschaften von diesen Arbeiten n befreien. Andernfalls besteht die Gefahr, daß eine große Annll von Kriegsgesellschaften nur, deshalb, noch längere Zeit h. stehen bleibt und sogar noch neues Personal einstellt, um R ier e n t, zum Abschluß zu bringen. Um di zu verhindern und die Kriegsgesellschaften endlich verschwinden js lassen, ist es erforderlich, ihnen in weitestgehendem Maße Sten freiheit zu gewähren. Pieg erscheint um so unhedenkliche, zi 1 h nicht um eigentliche Erwerbsgesellschaften handelt, die Kitz esellschaften vielmehr e, ,,, arelten und ihre Uebersgi a ne mis, an bie Allgemeinheit (Reich oder Land) abführen. lih würde bie Heranziehung der Gesellschaften zu Gemeindesteuemm 1 einer Bevorzugung der wenigen zentralen Gemeinden führen, in ! die CFrrichtung felnerzeit erfolgen mußte und die hierdurch wirtschhh lich sehr erhebliche Vorteile hatten. ; Allerdings erscheint es notwendig, die , ,, schet umgrenzen, um einen Mißbrauch zu vermeiden. Infolgedessen st ö 1 nur auf alle diejenigen Kriegsgesellschaften augen n weiche bls spätestens drei Monate nach dem Inkrafttreten Ritt Gesetzes in Liquidation getreten oder sonst aufgelöst sind. Ml Kriegsgesellschaften, welche nach diesem Zeitpunkt noch nit ö Liquidätion getreten oder fonst aufgelöst sind, haben keinen An rl! auf Steuerfreiheit. Diese Bestimmung bildet zugleich einen mij für eine beschleunigte Auflösung. . f Die Gewährung der Steuerfreiheit muß rückwirkende r erhalten, da gerade die . der Steuerfragen für die n, liegende Zeit, insbesondere für die Kriegsjahre, die Abwickun der Kriegsgesellschaften ganz außerordentlich verzögert schwert; anderersestz muß vermieden werden, daß d schaften nunmehr auf Grund der Steuerbefreiung Gesetzes bereits gezahlte, Steuern ckf denn diese Rückfgrderungsarbeiten würden aufhalten. Nur für die in den Steuern ist es notwendig, ein derartiges FRilsckforderungerecht s weil, eine Reihe von Steuerbehörden in Kenntnis dapon, da Regierung dieses 36. vorbereite, mit allen Mitte vielfach wesentlich zu hoch veranlagten Steuerbeträge e Infolgedessen ist in 5 12 Abs. 4 bestimmt, daß eine Steuern auf Grund der Vorschriften dieses Besetzes nur u, werden kann, soweit die Zahlung nach dem 31. ezember
folgt ist. ö , erg nlas] welche bereits unanfechtbar geworden sind, da es until ai, auch derartige Ansprüche aufzugeben. Hinsichtlich unanfecht meer anlagungen ist daher ein Un hruch auf Grflattung bereit Ein nn Steuern schlechthin ausgeschlossen und die Kriegs ele chaten j die Teilhaber von Kriegsgefelsschaften find auch nach Inkrafttre h Gesetzes zur Zahlung der rechtskräftig veranlagten Steuern reh, Zwe ö erschien es ferner, die Steuerbefreiung nur i. und Perfonalsteuern zu beschränken, da eine Befreiung bon indit silm Realsteuern zu weitgehenden steuertechnischen hn ei leltn ̃
würde.
Die Gesellschafter von Kriegsgesellschaften sind von Kom verbänden zum Teil wegen der Gewinne besteuert worden en, 3 3. er ef 3 ö. . . . 9 ö.
ondern de eich zufließen. ie Gesellschafter hom Reich verlangt, . segh wie Sicnern zahle. Daher r ;
⸗
ö
der Direktion
„wendig, Vorsorge zu treffen, daß die Teilhaber von Kriegsgesell— . f Grund ihrer Beteiligung an diesen zu Steuern nur in nfehung der Betrãge veranlagt werden können, welche ihnen für die hre Beteiligung entfallenden Gewinnanteile von der Gesellschaft en, worden sind. . at sich bei verschiedenen Ge uflos Stelle die Dur
t kel bereichs Kredit. n troll Gn . srationg⸗Abteilung eingerichtet, die mit einem sehr geringen per—
Aufwand derartige Abwicklungsarbeiten zu Ende führt. Es heint zweckmäßig,; ae , festzulegen, daß die Uebertragung des engen den Kriegsgesellschaften auf das Reich und die Durch⸗ sãhtung der Abwicklung durch die Reichs⸗Kredit⸗ und Kontroll⸗-Stelle, g. m. ß He, bewirkt werden kann, insbesondere zur endgültigen Dir ih if von Prozessen. . gi darf erwartet werden, daß mit Hilfe der Verordnung in Hir zester Zeit die Kriegsgesellschaften aufgelöst und ihre Geschäfte , abgewickelt sein werden.
Der Ausschuß für Beamtengngelegenheiten im vyrenßische n Landtage setzte die Beratung über das neue vrt kla ssen vd erzeichnis fort. Ein Regierungsvertreter er—⸗ fire, daß die Reichsregierung in allernächster Zeit in Verhandlungen zber bie einzelnen Lanzesteile unter Hinzuziehung von Vertretern der giegierung aus den Provinzen und der Provbinzialorganisation der
miengewerkschaften eintreten werde. Am 20. Juni werde mit den Yerhandlungen über Rheinland⸗Westfalen begonnen. Die Verhand⸗ lungen wörden sehr erschwert durch die Zersplitterung der Beamten— 6. und das Fehlen einer einheitlichen geschlossenen Organisation. In Antrag der Demokraten und des Zentrums, eine Verfügung des stlheren preußischen Finanzministers Lildemann zurückzunehmen, durch die den Regierun 6yraͤsidenten untersagt worden ist. Eingaben über das Drtgkiassenberzeichnis weiterzuleiten, wurde zurückgezogen, nachdem der heglemngevertreter zie Zurücknahme der Verfügung in Augssicht sehelt hatte. Der Vertreter des Statistischen Tandeßamts erklärte n being auf eine Verfügung betreff; der Teugrungsstatistik, daß zur Unterschrt der Nachweisung über die Statistik aus den einzelnen kundetleilen nur deshalb die Vertreter der, gewerblichen Arbeitgeber und Ltbeitnehmer hinzugezogen werden sollen, weil die Teuerungs— statistst eine Unterlage für Tarifverhandlungen bieten soll. Im Aug shuß wurde von verschiedenen Rednern darauf hingewiesen daß die Truerungestatistik auch eine wesentliche Grundlage für die Orts- , und daß man in bezug auf ihr Zustande⸗ sommen keine Bevorzugung, aber eine vollständig gleichmäßige Be— verlung der Beamtenschaft gegenüber den gewerblichen Arbeitnehmern
sordern müsse.
Statistik und Volkswirtschaft.
Arbeitsstreitig keiten.
Gin am Montag auf den Gütern der Stadt Berlin rorgenommene Mrabsti m mung hat fn, Blättern zufolge mne starke Mehrheit der städtischen Gutsarbeiter für einen Aus stand ergeben. Von der etwa 4900 Mann sarken Belegschaft der städtischen Gutshetriebe haben 3534 fir und nur gegen die Arbeitsniederlegung gestimmt. Mit diesem Ergebnis sollte, falls nicht noch in letzter Stunde ein Ausgleich zustande käme, der Ausstand heute früh in Kraft treten. Er betrifft 18 städtische Güter eben sowie auch die Verwaltungsbetriebe. neselung der Rieselfelder, Viehfütterung, Futterzufuhr, Milchabfuhr und Bewachung sollen bis auf weiteres ausgeführt werden. Wie nun die ‚BVerl. Börsen⸗tg.“ erfährt, hat die Lage in letzter Stunde noch insofern eine Aenderung erfahren, als seitens der Organisationen der Arbeitnehmer die finanziellen Forderungen ermäßigt worden sind und dafür eine Art Mitbestimmungsrecht der Lrbeiter in der städtischen Güterverwaltung gefordert wird. Die herahsetzung der ursprünglichen Lohnforderungen hat den Magistrat
mmmehr beranlaßt, neue Verhandlungen mit den Vertretern
der Organisationen einzuleiten.
In München kam es, einer von W. T. B.“ übermittelten Neldung dortiger Blätter zufolge, gestern, Dienstag, Bayerischen Motoren⸗Werken zwischen Arbeits⸗ villigen und soziglistischen Arbeitern zu Zu⸗ sammenstößen, wobei ein jüngerer Arbeiter unter dem Zwang des Terrors die Kündigung einreichen mußte. Auf die Drohung ̃ mit Gesamtaussperrung zog der Betriebsrat die Forderung guf Entlassung des Arbeite willigen znrück, forderte jedoch die Belegschaft auf, diesem Arbeiter weiteres
Uibesten unmöglich zu machen. Der Christ liche Metall⸗
arbeiterberband wird gegen das Verhalten des Betriebsrats veilere Maßnahmen treffen.
Wie dem, W. T. B.“ aus Haida gemeldet wird, haben die i nrg gs gg in der Tschecho⸗Slowa kei ikren Utbeitern mit der Begründung gekündigt, daß sie wegen peierer Verschlechterung der Geschäftslage zur Cinstellung ihrer betriebe gezwungen seien.
Ciner von ‚ W. T. B.“ übermittelten Nachricht der ‚ Times“ aus handon zufolge besteht die Absicht, durch die heute stattfindende Ab⸗ timmung unter den Bergarbeitern die Beilegung des Ausstands in der Kohlenindustrie herbeizu-⸗ führen. — Wie „W. T. B.“ ferner erfährt sind die V erhand⸗ ungen zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern in der Retallindustrie bezüglich der Herabsetzung des Lohnes bzebrtochen worden. Bie Lohnverminderungen sollen nach An— indigung der Arbeitgeber morgen, Donnerstag, in Kraft treten. An m Tage erwartet man, daß die Arbeiter in ganz England in den aEst and treten werden. Falls es dazu fommt, wird es in der Neiallindustrie mehr als 11 Millionen Feiernde geben.
Kunst und Wissenschaft.
In der Junisttzung der Gesellschaft für nn kunde. ktharf der Afrikaforscher Dr, Leg Waißel Natur und ebene bilder aus dem tr r f , Afrika. Mit Hilfe an dich (b üder n führte, er, die Hörer bm Urwald am 6. zur Wü sst e. Der Vortragende gestaltete seine Darstellung — dem Gesichtzpunkte, daß er von der Regenmenge ausging, die .. einjelne afrikanische Geblet aufweist und von der sein gesamter
harakler beeinflußt wird. Am Aequateor liegen die regenreichsten ebiete, nach Süden hin nehmen die jährlichen Regenmengen ab und
ändern fich demgemäß alle organischen Verhältnisse; 1800 bis
hahe mm. Regen treffen wir am Aequator, und in Kamerun 1 n wir, noch 1666 bis 1200 mim. Regen. Bei, sehr ihr Wärme und sehr geringen Temperaturschwankungen k dort keinen Hechsff der Jahreszeiten und das ibn dieser Verhältnisse ist die ungemein üppige Flora, der krmald, der bel Sierra Leone beginnt, und im Kongostaat seine r Entfaltung aufweist; er nimmt einen Raum ein Hon etwa Ei Kilometer Länge und 10009 Kilometer Breite. Weiter im ah en des Kontinents nehmen die Regenmengen ab und damit tritt ur Lderun des Klimaß ein. So entstehen die Gragflächen n lone fta rika mit seinen trockenen Wintern. Die Trockenheit Ent nach Siden hin mehr zu, In den Sav gn eig haben wir ker ich drei Monate Hindürch Regen, wenngleich 6 Mengen „n böber als sho mrs fleigen. Dornbänme Alka ien sind das on is der schwankenden Regenmengen im Süden, ähnlich wie auch Somalstüste. und das. Wüstengebiet der Nama hat sein
lr im Norden Afrikas an der Sahara. Der 9 6 wie er uns in Kamerun sich bietet, baut sich hren auf; über reichem, fast nnn n Unterholz men sicch die gryhen Baumniesen, die eine Höhe bis En 20 m er
kostet,
Die Notstandsarbeiten, wie Be⸗
treten wir das Wüstengebiet.
in den.
reichen, aber noch von Bäumen überragt werden, die bis 60 m Höhe erreichen. Schlingpflanzen von riesiger Ausdehnung bedecken den Waldboden, Lignen und Epiphyten sind zahlreich. Die Luftwurzeln hemmen jedes Vorwärtsschreiten. Alles streht dem Lichte noch oben zu. Wie die Schmarotzerpflanzen auf die Wäldbäume hinauf⸗ klettern, so hat sich auch die höhere Tierwelt oben in den Baumkronen angesiedelt. Schimpansen und Papageien leben dort, während die Antil᷑ope am Boden leben muß und deshalb nur schwach sich entwickelt. Wir treffen hier noch auf alte Tier⸗ formen wie das Olapi und die Zwergantilope. Der unent— wickelten Fauna entsprechen die dort lehenden Menschen, die Zwergrassen (Pygmäen) in Kamerun. Sie stehen sozigl auf tiefer Stufe, haben keine Häuser, keinen Besitz, leben von Baumfrüchten und jagen den Elephanten mit vergifteten Pfeilen; selbst die im Walde lebenden Bantu haben nur kleine Dorfeinheiten. Stamm gegen Stamm stehen sie auf dem Kriegsfuß gegen einander. Der Wald hindert einen freien Hausbau. Der Kautschuk gab der Kameruner Kolonie ihre Bedeutung; freilich konnten ihre en Naturschätze, vor allem das Holz aus dem Urwalde, nicht genutzt werden, weil alle , , , fehlte. Ein zweiter Vege⸗ tationstvpus im tropischen Afrika ist die Gta s in gn im Innern des Hochlands von Kamerun, Hohes Gras neben verkrüppelten Ge⸗ wächfen ist für sie charakteristisch Obwohl der Boden rasch austrocknet, ist doch noch dem Menschen dort Lebensmöglichkeit geboten. Er baut sein Getreide dort, die Negerhirse, die getrocknet und auf⸗ bewahrt wird. Demgemäß ist dort im Grasland der Kulturzustand ein ganz anderer als im Urwald. Hier haben wir die so geen aus Rafiapalmen errichteten Rundhäuser mit dem Kegeldach. Ohne Nägel werden diese Wohnungen hergestellt, Bast dient dazu, die Ver⸗ bindungen herzuftellen. Es gibt ausgedehnte Siedlungen, staagtliche Verbände und mächtige Häuptlinge, auch wird bisweilen in diesem Grasland noch der Büffel gejagt. In Banu haben wir einen xiesigen Palastbau mit Imwlubien und einer Säulenhalle, an, der das auf griechischen oder römischen Einfluß deutende Gidechsenmotid als Schmuck verwandt ist. Die Haussa kamen hierher als Kaufleute, sie haben die Pferde in dies Gebiet. gebracht, wo, eine Viehzucht wegen des Vorkommens der Tsetsefliege nicht möglich ist, und demgemäß der Ackerbau die einzige Nahrungsmöglichkeit bietet. Zudem kommt dort die Baumwoklke wild vor, und die deutsche Verwaltung hatte schon mit deren rationellen Anbau begonnen. Südlich des Grasflächengebiets sinkt die Kultur des Eingeborenen, er wird wieder zum Nomaden und Viehzüchter; nur der, weiße Mann, nicht mehr der Neger, vermag in Südwestafrika als Kultivator zu existeren, denn da dort nicht das ganze Jahr hindurch Wasser zur Verfügung steht nur vom Dezember bis zum März regnet es in diesem Gebiet — so . daselbst die f ünstliche Bewäfserung zur Anwendung kommen. Auf dem gelben, dürren Steppenboden entstehen nicht selten Gras— brände. Ehemals war das Gebiet wildreich. Antilopen und Zebras wurden gejagt; heut hat dieser Wildreichtum starke Einbuße erfahren. Aber die Weißen haben daselbst mit Hilfe künst licher Be⸗ wässerung Viehzucht und Ackerbau geschaffen. Es gibt Farmen von 3000 bis 5obo ha Größe, so in Groeotfontein, mit etwa 500 Rindern. Das Erbohren des Wassers ist eine schwierige Arbeit; zuerst muß es gefunden werden, wobei die Wünschelrute“ eine Rolle spielt; dann erfolgt die Anlegung des Bohrlochs. Bisweilen hat die Wassererbohrung auf einer Farm bis 40 000 AÆ ge⸗ während die Farm selbst nur die Hälfte des Preises wert war. Die einzelnen Farmen mit ihren Blockhäusern, ihren Gärten, in denen Apfelsinen gut gedeihen, liegen weit aus⸗ einander; auch Maisfelder hat man angelegt; die Missionen mit etwa 200 bis Zo0 Weißen und dazu den rn. en Arbeitern bilden die Verwaltungsmittelvunkte des Gebiets. n n und Ochsen⸗ wagen, bisweilen von 10 bis 20 Tieren gezogen, stellen das wichtigste Verkehrsmittel des Gebiets dar. In der Karroo, wo kein Gras vor⸗ handen ist und nur Sträucher vorkommen, haben wir dann die Schafzucht. Auf einer Farm von 10 000 ha Größe gibt es oft JTo0h bis 5000 Schafe. Wenden wir uns nun dem Meere zu, so wird der Pflanzenwuchs immer spärlicher, je weiter wir nach Westen kommen. Aloes und Euphoörbien kommen vor, dann be⸗ Hier unterscheiden wir die Sandwüsten, die Kieswüsten mit ihren Schottern und die Felswüsten. Der Swakopfluß und der Oranjefluß sind in diese Wüsten eingesunken und unterhalb ihrer Bette liegt das Grund⸗ wasfer. Seit 1908 hat indessen in Südwest der Abbau der Diamanten eingefetzt. Der Kiesboden wird im Tagebau bearbeitet, er wird erst gesiebt, dann geschlämmt, endlich werden mit Hilfe des Magnets auch die kleinsten Diamanten hergusgezogen. Etwa 200 Weiße und 2000 Schwarze waren in diesem Betriebe seit 1909 beschäftigt, dessen Erzeugungswert 1913 etwa guf 3 bis 4 Millionen Mark gestiegen war. Im Süden von Südwestafrika haben wir eine zu bizarren Formen zerflüftete Steilküste. Der Vortragende ist erft 1919 aus Deutsch⸗Südwestafrika zurückgekehrt, wo selbst die kulturelle Entwicklung durch deutsche Arbeit geschehen ist. Er schloß mit dem Hinweise darauf, daß der koloniale Gedanke lebendig zu erhalten sei, schon um der Jugend willen, die ein Recht darauf habe, das einst wiederzuerlangen, worin der Väter Fleiß fleckt; so nur werden wir das Unglück des Verlustes würdig ertragen.
Geheimrat Penck betonte, wie auch, auf der Tagung der deutschen Geographen in Leipzig darauf hingewiesen sei, die Bestrebungen nach geographischer Bildung im deutschen Volke, die gegenwärtig sehr lebhaft sich kundtun, zu Fördern. (er hob hervor, wie der geographische Unterricht an der Wander— bewegung“ unferer Jugend, die ja „praktische Geographie“ bedeute, fruchtbare Anknüpfung nehmen könne, und gab Anregungen zur Ver⸗ besserung des geographischen Unterrichts an unseren Mittelschulen.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
neber eine Sonderausstellung des Vereins deutfcher Korbweidenzüchter auf der Leipziger kandwirtschaftlichen Wanderausste! lung vom 16 bis 21. Juni berichtet die Deutsche TLandwirtschaftsgesellschaft: Der Verein erscheint mit einer Ausstellung, die als erster Ver⸗ fuch als außerordentlich gelungen angesehen werden kann. Er hat es sich zur Aufgabe gestellt, schon bei der nächstjährigen Ausstellung in Nürnberg in weitaus größerem Umfange auf⸗ zutreten. Auf der Ausstellung finden sich rohe und geschälte Weidenruten und Weidenstöcke, Gebrauchskörbe aus grünen Weidenruten, Möbel und feinere Korbwaren ausweißęen Weiden, Reifen aus geschälten und ungeschälten Weidenstöcken sowie Fabrikate aus Weidenrinde. Die beim Schälen abfallende Rinde wurde in den Kriegsjabren auf Gerbsäure
stoffe sind auz reiner Weidenzin,de hergestellt und stehen ben Kokogfaferläufern durchaus nicht nach, übertreffen sie vielmehr an
altbarkeit und Weichheit. Es liegt im allgemeinen volkswirtschaft⸗ schen Interesse, dafür zu sorgen, daß alle in Denutschland anfallende Weidenrinde restlos berwendet wird. Die Gerbsäure läßt sich der Weiden⸗ rinde entziehen, ohne die Faser zu schädigen, die wiederum gegenüber den Auslandärohstoffen unbedingt den Vorzug verdient. Die in Modellen ausgesteslten Koch- und Daͤmpfanlagen verfolgen den Zweck, durch kurjes Dämpfen die Weiden schälreif zu machen. Hierdurch wird er⸗ möglicht, die Schälarbeit in die Wintermonate zu verlegen und Line beffere Arbejtsverteilung herbeizuführen. Der Anhau der Korbweiden verdient, auf alle Weise gefördert zu werden, da die Weide noch auf Böben und in Lagen gedeiht, die für andere Nutzungsarten wenig wertvoll sind. 3 auf neu aufgeschlossenen rohen 3. en wächst sie vorzüglich und bereitet dort das Gelände für andere Nutzpflanzen sehr gut vor. Es kommt hinzu, daß die d, bei der Weiden⸗ kustur in die Wintermonate fällt. Neben der Verwertung für das Inland werden die Erzeugnisse des Korbweidenbaues auch wieder für Die Ausfuhr in Frage kommen und so dazu beitragen, unsere drücken⸗ den Auslandsverpflichtungen zu decken.
und . Faäser stoffen verarbeitet. Die ausgestellten Säufer⸗
Verkehrswesen.
Briefbeförderung nach Nordamerika, 22 n , Brasilien
1. Die für den 15. Juni vorgesehene Fahrt des Dampfers Lewis Luckenbach“ von Hamburg nach New Jork fällt aus. . Walter A. Lucken . ährt am 13. Juni — anstatt am 109. Juni —, Damyfer „K. J. uckenbach! am 28. Juni von Hamburg nach New Jork. Beide Dampfer werden zur n ef g nh, Briefpost⸗ beförderung benutzt. Postschluß in Hamburg L am 17. und 27. Juni, 12 Uhr Mittags, für Einschreibbriefe, 10 Uhr Abends für andere Sendungen, in Köln⸗Deutz (B.⸗P.⸗A. 10) an denselben Tagen um 8 Uhr Morgens für alle Sendungen. .
2. Nach Rio de Janeiro, Montevidesg und Buengs Aires fährt von Liverpool am 14. Juni Dampfer ‚Darro“ an Stelle des für den 17. Juni vorgesehenen Royal Mail Dampfers. Postschluß in Hamburg 1 am 11. Juni um 12 Uhr Mittags für Einschreibbriefe, um 19 Uhr Abends für andere Sendungen, in Köln⸗Deutz (B.P.“»I. 19) am 12. Juni um 1 Uhr Mittags für Einschreibbriefe, um?? Uhr Abends fur andere Sendungen.
3. Der deutsche Dampfer Tirpitz. der am 15. Juni von Hamburg nach Pernambuco, Bahia, Rio de Janeiro, Santos, Montevideo und Buenos Aires fährt, erhält unbeschränkte Briefpost.
ostschluß in Hamburg 1 am 14. Juni 12 Uhr Mittags für Ein⸗ chreibbriefe um 10 Uhr Abends für andere Sendungen, in Köln⸗ Deutz (B.⸗P.⸗A. 10) am gleichen Tage um 8 Uhr Morgens für alle Sendungen.
4. Die Abfahrt des italienischen Dampfers Indiana“ von Genua nach Rio de Janeiro ist vom 9 auf den 16. Juni, die Ab⸗ fahrt des Dampfers Re Vittorio, derselben Linie vom 23, auf den 30. Juni verschoben worden. 9 den Dampfer Indiana“ in Hamhurg 1 am 12. Juni, 12 Uhr Mittags, für Einschreibbriefe, 10 Uhr Abends für andere Sendungen, in Köln⸗Deutz (B.⸗P-A. 10) am 13. Juni, 12 Uhr Mittags, für Einschreibbriefe, in Frankfurt (Main) am 13. Juni, 8 Uhr Abends, für Einschreibbriefe, 12 Uhr Nachts für andere Sendungen, für den Dampfer Vittorio“ in Hamburg 1 (nur Sendungen mit Leitvermerk) am 26. Juni, 12 Uhr Mittags, für Einschreibbriefe, 109 Uhr Abends für andere Sendungen, in. Köln-Deutz (B. P. A. 10) am 27. Juni, 12 Uhr Mittags, für Einschreihbriefe, in Frankfurt n, 9 am 27. Juni, 8 Uhr Abends, für Einschreibbriefe, 12 Uhr Nachts für andere Sendungen.
Die Leitübersicht, für Briefsendungen nach außexeuropäischen Ländern, wird künftig (erstmalig die Ausgabe für Juli) nicht mehr als Beilage zum Post⸗Nachrichtenblatt, sondern als selbständiges Druckwerk erscheinen und durch das Post⸗ zeitungsamt versandt werden. Privatbezieher können sie zum Bezugs— preise von 3 für das Halbjahr bei den Postanstalten bestellen.
Belgien hat den Postanweisungsverkehr in der Richtung nach Deutsichland wieder gufgenommen. Vom 15. Juni an sind auch Postaufträge und Postnachnahmen auf ein⸗ geschriebenen Briefsendungen sowie auf Briefen und Kästchen mit Wertangabe nach und aus Belgien wieder zugelassen.
Nr. 245 des Zentralhblatts fü das Deutsche Reich, herausgegeben im Reichsministerium des Innern am 10. Juni 1921, hat folgenden Inhalt: 1. Konsulatwesen: Ernennung; Exequatur— erteilungen. 2. Marine und Schiffahrt: Preis des erh? rtsbuchs. 3. Steuer⸗ und Zollwesen: Aenderung des Verzeichnisses der An— nahmestellen für auf das Reichsnotopfer an Zahlungs Statt hin— zugebende Schuldverschreibungen usw.; Zuschlag zum Branntwein— grundpreis für den im Monat Mai und Juni 1921 hergestellten Branntwein auz neuer Melasse; Inkrafttreten der Aenderungen des Warenverzeichnisses zum Zolltarife. 4. Polizeiwesen: Ausweisung⸗ won Ausländern aus dem Reichsgebiete.
Theater und Musik.
Schloßparktheater (Steglitz).
„Der Rangierbahnhof“, das neueste Stück des Rhein⸗ länders Hans Müller⸗Schlösser, des Verfassers der einst im Deutschen Künstlertheater mit starkem Erfolg aufgeführten Komödie „Schneider Wibbel“, bereitete den kritischen Besuchern der gestrigen Aufführung im Schloßparktheater eine Enttäuschung. Wenn es nur Müller⸗-Schlössers Absicht war, mit dieser „Schieber⸗ komödie“ einer der unerfreulichsten Erscheinungen unserer Zeit um jeden Preis einige komische Seiten abzugewinnen, so hat er sie freilich erreicht. Er schrieb einen mittelmäßigen Schwank, wurde aber der Satire, die man in einer Komödie fordern muß, nicht gerecht. Der einzig biedere Beamte des sich mit Warenwagen⸗ schieberei befassenden Personals eines Rangierbahnhofs wird mit Widerstreben dazu veranlaßt, den andern zu helfen. Durch die Ver⸗ worrenheit seiner Anordnungen wird schließlich der Salonwagen des Eisenbahnministers anstatt eines Warenwagens auf ein totes Gleis gefchoben mit dem überraschenden Erfolg. daß der konfuse Beamte hon! dem inspizierenden Minister. vor dem versammelten Bahnhofspersonal für seine Tüchtigkeit und Umsicht belobt wird. Das ist denn, doch zu läppisch, um, wie eg im Programmheft des Theaters geschieht, die Berufung auf Goethes Äusspruch über das Absurde, das uns fesselt und entzückt“, gerechtfertigt erscheinen zu lassen. Es erübrigt sich, guf den Inhalt des Stückes näher einzugehen. Bei der Aufführung Fat die Spielleitung (Paul Henckels), besonders bei der Veranschau⸗ lichung des Treibens auf dem Rangierbahnhof, im ganzen bessere Arbeit geleistet als die Darstellung im Einzelnen. Dennoch vermochten die Vertreter der verschiedenen Beamtentypen, die Herren Keßler, Forfch, Klix Fritz Henckels. Drescher u. a. einigermaßen zu be— friedigen. Von den nur in Episodenrollen mitwirkenden Damen sind Gertrud Loewe und Marianne Wentzel mit Anerkennung zu nennen.
m Opernhause wird morgen, Donnerstag, Der Barbier von Sevilla“, mit den Damen Hansa, von eele⸗Müller und den Herren Noe, Ziegler, Helgers, Stock, Krasa, Lücke besetzt. Musi⸗ kalischer Leiter: Stto Urack. Anfang 74 Uhr.
Im Schau spielhause gehen morgen „Stroh, und „Die Fliege“ in bekannter Besetzung in 66. Anfang 7 Uhr.
Als letzte Neueinstudierung im Neuen Volkstheater in dieser Spielzeit geht am Sonnabend, den 18. Juni, Die Lokalbahn“ . Ludwig Thoma unter der Spielleitung von Friedrich Lobe in
zene. .
Mannigfaltiges.
Am 18. und 19. Juni veranstaltet die Deutsche Turner⸗ sch aft (Kreis Ib) im Deutichen Stadion im Grunewald ein Brandenburgisches Turnsportfe st, zu dem sich hervorragende Teilnehmer gemeldet haben. Der leichtathletische Teil, der gleichzeitig als Ausscheldung zu den Wettkämpfen der, Deutschen Turnerschaft in Nürnberg gilt, hat im Zehnkamyf. der Männer, zu dem 35 Bewerber sich gemeldet haben, seinen Gipfelpunkt. Gut besetzt sind namentlie die Wurf⸗⸗ Sprung ⸗ und Tauf⸗ wettbewerbe. Gleichzeitig werden auch wimmwettkämpfe aus⸗ getragen. Besondere Aufmerksamkeit erwecken, ferner die Spiele um bie Meisterschaft der Deutschen Turnerschaft im Schlag- ball, Handball, Faustball. Barlauf und Trommelball. Diese führen die Meister der Turnkreise Ostpreußen, Pommern, Schlesien, ats der Probinz und dem Velksstaat Sachsen mit, den brändenburgischen ufammen. Die Spiele beginnen am nächsten Sonnabend, Rach⸗ . zL Uhr, im Stadion, die Handballspiele um 6 Uhr in Spandau⸗Stadtpark, der Zehnkampf. beginnt am Sonnabend⸗ nachmitzng um 3 ühr im Siahion, die Vorkämpfe für die