1921 / 149 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 Jun 1921 18:00:01 GMT) scan diff

Sandel und Gewerbe.

Nach der Wochenühersicht der Reichsbank vom 23. Juni 1921 betrugen (in Klammern -=- und im Vergleich mit

der Vorwoche): die Aktiva: 1921 1920 1919 4 M 8 Metallbestand ). 1 102 163 O00 1095174 000 1137 497 000 ( 687 000) (4 28 000) 34 0634 000) darunter Gold 1 091 564 000 1091714000 1117798 000 ; 2. 2 000) 23 000 33 711 000) Reichs u. Darlehng⸗ kassenscheine 10477 005 000

16492 649 000 8 758 875 000 S0 377 000) ( 304 124 000) (316 468 000) Noten and. Banken! 1 725 000 2 834 Oos 3 136 666 ( 1463 000) 4 373 000) (— 1 684 000) Wechsel n. Schecks dis kontierte Reichs · schatzanweis ungen. 64 434 431 000

1662 354 000 3 los /g5j ooo) Lombardforderungen

ö 3 l l Q lin zg fo oo og Ir ge

3 n R see doc) Gs zi 600)

4 76 00 3, 133 ggo o 23 7) go o

127 6s 6 12 527 ooo o5 zlo ooo

s 16 3 bo 1005 7 s ᷓl h

Reserpefends.;;. n 3 8669 hg ges o, , gg 436 oo sonstige tägl. fällige

b) Priwatguthaben

Iba 2h

zh ig boo] z oa tt ooo 2 345 29s ooo

é 348269100 - 26560 348 000) ( II4529 000) ( 6037 000 3599 000) 26568 554 000 360 997 000 139 382 000 . 66 œσσ 2 *330423 00, - 2 d t Oσσ!: sonstige Aktiven. l⁊z⁊ 723 00 ( 4 416 623 000) (4314 090000) die Passiva: Grundkapital. 180 900 0900 180 900 000 180 000 000 lunverãndert) (unverãndert) (unverandert) (unverãndert) sunverãndert) (unverändert) umlaufende Noten. 71986 713 000 51 656 516 000 29 107 8654 000 és M0 0Oσσ A847 9168 O Q;32 995 000) Verbindlichkeiten: a) Reichs u. Staats⸗ guthaben . sonstige Passiva gl 7 739 o oο·I14 158 000 360 070 000) Bestand an kursfähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 284 4 berechnet.

Bestern fand, laut Meldung des W. T. B.“, die Sitzung des Aufsichtsrats der Di sconto⸗Gesellschaft statt, in der über die Ergebnisse des ,, . Geschãftsjahres berichtet wurde. Auf Vorschlag der Geschäftsinhaber wurde beschlossen, der auf den 18. Juli einzuherufenden Generalversammlung die Verteilung von 16 vp in Vorschlag zu bringen. Auch in diesem Jahre ist hinsichtlich der Londgner Niederlassung nur der Saldo, der sich aus den Büchern für das Rechnungsverhältnig mit der Filiale ergab, in die Bilanz eingestellt worden. In gleicher Weise ist bezüglich der Niederlaffung in Metz verfahren worden. Es erbrachten (1919 in Klammern): Wechsel und Zinsen 203 854 634 (31 043 257) 4A, Coupons 12 053 451 5 1094 005) A, Effekten 37 065 02 (- A, Provision 121 539 O70 24 375 446) Æ, Beteiligung bei der Norddeutschen Bank in Ham- burg 8 300 9000 (6 000 900) . Beteiligung bei dem A. Schaaff⸗ haufen'schen Ban verein A. G. 13 000 000 (8 00 009) Æ, dauernde Be⸗ teiligungen bei anderen Banken und Bankfirmen 3 lz 531 63 837 1651). 4, bierzu Vortrag aus dem Vorjahre 6 405 828 (305 744) 4, Rohgewinn 404 330 598 (1258 665 615) . ab Verwaltungskosten 1938 593 792 (59 861 000) „, Steuern 45 503 396 (15 391 386) 4,

bleibt Reingewinn 160 153 108 ch hbz 229) * rg g fh ö 9

Verteilung vorgeschlagen wird: Dividende 16 , (igll 1

D 60h 0o5 (3j So So5) 4, Bewinnbeteiligung der Geschzftain habez,

Direktoren, stellbertretenden Direktoren, Prokuristen und Angestellten 20 543 331 (5 954 420) 4, Gewinnbeteiligung des Aufsichtsrats 2853 571 (27 960) 16, Rückstellung für Talonsteuer 620 0060 1 SI5 Q) A, Rückstellung für Altersfürsorge der Beamten 100000900 (=) A, Ueberweisung an die Dapid Hansemannsche Pensionskasse = n 400 00) , Neberweisung an Besondere Reserbe 0 000 009 (6 900 000) Æ, Ueberweisung an Baureserve 20 0000900 = M, Vortrag auf neue Rechnung 6 515 bo? (6 405 828) 4. Die Hauptposten der Bilanz per 31. Dezember 1920, einschließlich der Bilanzen der . außer London und Metz be⸗ tragen: Aktiva: Raffe n fremde Ge dsorten, Coupons und Guthaben bei Noten⸗ und Abrechnungsbanken 1 098 831 613 (718 865 M2) 4A. Wechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen des Reichs und der Bundesstaaten 6 229 595 229 (4 236 009 481) 4, Nostroguthaben bei Banken und Bankffrmen 1 177 142 550 (874 555 987) 4, Reports und Lombardg gegen börsengängige Wertpapiere 95 717561 (9 00 135) 4, Vorschũsse acf Waren und Warenverschiffungen 120763 568 (865711592) 4, eigene und verzinsliche Schatzanweisungen des Reichs und der Bundesstagten 10 699 444 (4 989 364) K, b) sonstige bei der . und anderen Zentralnotenbanken heleihbare Wertpaviere 4913 175 9 375 757 4A, c) sonstige börsengängige Wertpapiere 67 451 321 30 800 194) Æ, d) sonstige Wertpapiere 5 257 925 (4 So4 bol) , Konsortialbeteiligungen 77 454 947 39 281 1568) A. Beteiligung bei der Norddeutschen Bank in Hamburg 60 006 900 (60 000 5 s Beteiligung bei dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein A. G. in Cöln 10 000 000 (1009000 000 A4, dauernde Beteiligungen bei anderen Banken und Bankfirmen 60 z96 718 (og 4153795) 4, Schuldner in laufender 89 durch börsen⸗ gin ige Wertpapiere gedeckte 1007185 115 (414525 4277 4, onstige gedeckte 1 929 317334 (1710 750 9094) 4, ungedeckte 640 249 449 (300 483 851) 4, zus. 3 576 751 898 (2 425 760 63 M. außerdem Avalschuldner z26 053 8667 (928 759 853) 4, Forderungen an das Reich oder die Reichsbank aus für Rechnung derselben über= nommene Verpflichtungen 160 112747 (250 950 301) A, Wertpapier- bestãnde der Pensionskasse und der Stiftungen 4 352 255 4 793 3135 4, Einrichtung 1 (1) 4, Bankgebäude 36 844 816 (33 742 682) 4, Sonstige Liegenschaften 8 140 795 ( 323 397) *. Passiva; Gläubiger 12 015 647 575 (8 191 386 430) A, Akzepte 96 571 712 (127 765 80) 4, außerdem Avalverpflichtungen 526 O53 967 (928 759 954) 4, für Rechnung des Reichs oder der Reichsbank übernommene Verbindlich⸗ keiten 160 112 747 (250 950 30) 4A, das Kommanditkapital mit 310 M00 0009 Y sowie die allgemeine (gesetzliche Reserpe) von 105 000 0909 16 sind unverändert geblieben. Der befonderen Reserve⸗ werden 0 000 000 zugefübrt, wodurch dieselbe einen Bestand von SI 000 090909 Æ erreicht. Beide Reserven zusammen betragen 190 900 000 A, Kapital und Reserven 500 000 0090 4A. Der Aufsichtsrat der Disconto⸗Gesellschaft, Berlin, be— schloß. dem Vorschlag der Geschäftginhaber entsprechend, der ordentlichen Generalbersammlung der Kommanditisten einen An. trag auf Erhöhung des Kammanditkapitals um 90 00 000 K, also von 310 000 090 M auf 400 000 006 A, zur Beschlußfassung zn unterbreiten. Die neuen Kommanditanteile sollen von einer unter Führung der Norddeutschen Bank in Hamburg und des A. Schaaff⸗ hausen'schen Bankvereing stehenden Gemeinschaft mit der Verpflichtung übernommen werden, 77 500 000 M den Kommanditisten zum Kurse von 180 vo im Verhältnis von 4: 1 zum Bezuge anzubieten und . von 12500 000 4 zu pari der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen.

Der Aufsichtsrgt der Adler Oppenheimer A. G. Berlin hat laut Meldung des. W. T. B. beschlossen, einer auf den 30. Juni d. J. einzuberufenden außerordentlichen Generalver⸗ sammlung die Erhöhung des z. Zt. 12 Millionen Mark be⸗ tragenden Aktienkapitals um 8 Millionen Mark auf 60 Millionen Marl vorzuschlag en, Von den neu auszugebenden Aktien werden 36 Millionen Mark von einem Kon-

ertvapiere 88 251 8659 (85 669 807) A, und zwar a) Anleihen

D Hapag 166,09 G., 17000 B.

tung, diese Aktien den bisherigen Aktionären zum Preise von zum Bezuge anzubieten derart, daß auf jede alte Aktie drei neue Aktien zum Kurse von 115 vn bezogen werden können. Weitere 2 Millionen Mark junge Aktien sollen der Verwaltung zum Kurse von 150 vo zur Verwendung für besondere rr zur Verfügung 2 8 . über die restlichen 10 ionen Mark spãter verfügt werden so In der vorgestrigen Aufsichtsratssitzung des Duxer Kohlenvereins A. G. Großzsssen b. aha. wurde laut Meldung deg. W. T. B. die Bilanz des Geschäftsjahres 1920 vorgelegt. Der Aufsichtsrat beschloß, der Generalversammlung die Verteilung von 10 vo (wie im Vorjahr) vorzuschlagen. ]

Die Generalversammlung des Deutschen Phönix Versicherungs - Aktien⸗Gesellschaft, Frankfurt a. M. genehmigte die vorgelegte Jahresrechnung für das Jahr 1920 und beschloß, dem Antrag der Verwaltung gemäß, den eberschuß, der sich auf 914 226 A stellt, wie folgt zu verwenden:; 58 199 4 zu vertraglichen Gewinnanteilen. 300 900 ½ als Ueberweisung an die Sonderrũcklage für außergewöhnliche Fälle, 50 009 4A als Zuweisung an den oblfahrtsfonds der Beamten, 412 5065 K als Gewinnanteil der Aktionäre, sodaß 75 4 auf jede Aktie Lit. A und 37,50 4 auf jede Aktie Lit. B entfallen, und den Rest von 93 536 4 auf neue Rechnung vorzutragen. Die vorge⸗ schlagene Satzungsänderung wurde gutgeheißen. Die ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder, die Herren Kaufmann Carl Donner, Kommer⸗ zienrat Eduard Beit von Speyer und Bankier Alexander Majer wurden wiedergewählt. ( .

Die Roheinnahmen der Baltimore u. ODThio⸗Eisen⸗ bahn betrugen laut Meldung des W. T. B. im Mai 1921 Abnahme gegen das Vorjahr 2 540 000 Dollar, die Reineinnahmen Zunahme 125 000 Dollar.

London, 28. Juni. (W. T. B.) Der Kongreß der

nternationalen Handelskammern hatte eine Ent chließung angenommen, in der u. a. die Regierungen aufgefordert werden, Privatunternehmungen bei der Gründung nationaler und internationaler Organisationen für Aus⸗ fuhrkredite zu unterstützen. ine weitere Gntschließung fordert die Einstellung der Papiergeldherstellung und dessen allmãhliche Verminderung.

ö Führung der Deutschen Bank übernommen mit der 115

1

Die Glektrölytkurfernotierung der Vereinigung für deutsche Clektrolytkupferngtiz stellte sich laut Meldung des W. T. B.“ am 28. d. M. auf 2170 4 (am 27. d. M. auf 2191 4)

ur 1õõ Kg. Wagengestellung für Koble, Koks und Briketts

am XV. Juni 1921. ——————— ———

Ruhrrevier DOberschlesisches Rerier Anzahl der Wagen .

20 002

Se er g i ;

i .

Be 6 zurũck⸗ geliefert.

19 289

Berichöte von auswärtigen Wertpapiermärkten.

rank furt a. M., 28. Juni. , de,, (W. T. B.) Die Tendenz estaltete sich uneinheitlich bei ziemlich regen Umsätzen. Montanaktien 3 sich ab. Es notierten Deutsch⸗Luxemburger 360 r vener 55, Gelsenkirchen 394. Oberbedarf 329, Rheinstahl hlo, Westeregeln Alkali 510. Lebhafter wurden Glektrizitätgaktien ge- andelt . 274, Siemens . 346, Sahmeyer is 236, A. G. HY. 26h zz, Bergmann 37 Bb. Vogt! X Daeffner iy, dechwerke 5g 75. Ghemishe Aktien waren i bein, e , anstalt 614, Holzverkohlungsindustrie 467,50, Badische Anilin

402, Höchster Farbwerke 329, Deutsch⸗Uebersee 1256, 3 olg Gold. mexikaner 775, Discontogesellschaft fest 28, 50, Metallbank zlb6, 50). Der Kassamarkt. hatte vorwiegend feste ltung, war aber frei von Schwankungen. Loehnberger Mühle wurden mit 320 rationiert und stiegen damit 20 00. Fest lagen ferner Haufwerke Füssen M0, Gisenwerk Mever 430, Waggonfabri . 411, Schrift ießerei Stempel 560, Spinnerei Hammerson büßten 20 o½9 ein

„50. Eg notierten . Preßhefe Bast 780, Ablerwerke Kleyer 23, Daimler 235, Gritzner Maschinen 517, Hilpert Maschinen 264, Sinalco Detmold 447, Berlin⸗Frankfurter Gummi 319, Gummi⸗ warenfabrik Peter 436. Im freien Verkehr notierten: Augsburg⸗ Nürnberg Rastätter Waggon 336 bis 338, Ph. Holzmann 358,50 bis 357,50, seler Jellstoff 660, Devisen waren 3 schwächt. Belgien 586. Holland 2400. London M3, Paris ö Schweiz 1230, Italien 338, New Jork 72,50. .

Köln, 28. Juni. (W. T. B. Amtliche Notierungen.) . 2392,68 G., 2397, 40 B., gr deid 8 G., i , Belgien 581,40 G., 582.60 B., Amerika 71,97 G.,, 72,08 B. . 271.707 G., 272.30 B., Schweiz 1231.25 G., 1235,75 B. Italien 354,50 G., 365,40 B., Dänemark 1225,73 G., 1226,25 B. en 1038,95 G, 1041,95 B.,. Schweden 1618.35 G., 1621,65 B., Spanien 949,90 G., 961,00 B., Prag 100, 90 G. 101,10 B., Budapest W,47 G., 28,53 B. Wien lalte) G., —— B., Wien (neue) 13,18 G., 13,14 B. Morgen Feiertag.

e d g ; a iger tz Schul jun.

am burg, 28. Juni. (W. T. B.) Börsenschlußkurse. eff e n fffhe Dampfschiff⸗Gesellschaft 404 00 G., gh * / r . Südamerika 337, 0 G., 13,90. B. Norddeutscher Aoyd 147, 00 G., 151,900 B., Vereinigte Gibeschifsart 33 bo bis 350 Heß,, Schantungbabn Soc Jo CG Böb, 00 B., Brasilianische Bank bos, 99 G., 51h, 0o B., Commerz. und ere, . 2609 211,560 B., Vereinsbank 185, 00 G., 186, 9o B., ffen rcd. nen 85. 0d G, 456,00 B., Anglo Continen al G., . Asbest Calmon 347,59 bis 351 bez., Dynamit Nobel 360, 9 bis Z66, 30 bez., Gerbstoff Renner 4839,56 bis B00. b0 bes, Nordd. Jutespinnerei 504,00 bis 50s, 00 bej, Harburg⸗ Wiener Gummi 51000 G., 54,00 B. Caoko 135, 00 bei, Sioman Salpeter 3400 00 ez, Kolmannskop 230, 00 bez, Neuguinea —— G. —— B., Otavi ⸗Minen⸗Aktien —=—— G. —— B., do. do. Genußsch. 4 , 6 . en Sir g etz ö Wien, 258. Juni. T. B. e Börse war du = , Geschãftsiofgleit gekennzeichnet, die veranlaßt war * ec den Mangel an äußerer Anregung und teils durch die bevorstehende Geschäftsunterbrechung wegen des morgigen Feiertags. Unter dem Druck der Geschäftsstille bröckelten die Kurse zum Teil ab. Der Schranken zeigte bessere Haltung. Das bemerkenswerteste Vor⸗ lommnis war der weitere Rückgang der . Mark bis 343, die est

1 *

4

sich aber späterhin bis 353 erholte. Nach ungarischen Werten bestand startke n . Notenrenten waren f a e. höher. . reichische Goldrente stellte sich um 20 niedriger. Die zweite Kriegs⸗ 5 war 1 v́h 1. .

ien, 28. Juni. ö Türkische Lose 3701, Staats. bahn 49809. Sẽũ . 2ö0, Südbahnprioritãten 3105, Dester⸗ reichische Kredit 1545, Ungarische Kredit 4225, Anglobank I56, Unionhank 1180. Bankverein 1253, Länderbank 2490, Sesterreichisch⸗ Ungarische Bank 3870, Alpine Montan 5980. Prager Fisen 17 706 Rima Muranver 5060, Skodawerke 44390. Salgokohlen M250, Brürer Kohlen 5760, Galizia 49 900, Waffen 2150. Lloyd ⸗Aktien T6 Poldihütte ——, Daimler Desterreichische Goldrente

ische Kronenrente 106, 50, Februarrente 1086, Mai.

rente los, Ungarische Goldrente Ungarische Kronenrente zy Veitscher . Siemens ⸗Schuckert 1980. ö

Wien, 28. Juni W,. T. B.). Natierungen der Deytsen zentrase Amsterdam 23600 G., Berlin 963,50 G., Kopenh al se G. London 25653. 50 G. Pariz 50s G., Zürich 133 3 Marknoten S5. G. Lirenoten 3465 G.;. Jugo - slawische Roh 1869,50 G., Tschecho⸗slowakische Noten 963 G.

Prag, 28. Juni. (W. T. B.). Börse geschlossen.

London, 28. Juni. (W. T. B.) 2. do Englische Konsols 4)

h obo Argentinier von 1386 93, 00, 4 s Brasiligner von 1885 n

4 oK Japaner von 1399 61.00, 5 a0 Mexilanische Goldanleihe hr

1855 55.00, 3 M Portugiesen 26. 90, 5 o/o Russen von 19066 123

4B oM, Russen von 1509 8,50, Baltimore and Ohio P, 00, Canazal

Pacisie 1423 00, Pennsylvania 43, 50, Southern Pacific 3, , m

6 151,0. United States Steel Corporagtion 95, o. into 28.50. De Beers 10 90. Goldfieldẽ 1g Rand mines Af,

Lomd on, 28. Juni. (W. T. B.) Wechsel aul Paris C3 Wechsel auf Belgien 46,873. Wechsel auf Schweiz 22,23. Dei auf Holland II,z6, Wechsel auf New York 37633. Wechsel a Spanien 28,59, Wechsel auf Italien 76, 12, Wechfel auf Deut t land ra Ho. = Vrihatvtakont =

London, 258. Juni. (W. T. B) Silber hi / , Silber an Lieferung Ib. 00. do. auf Geld w . . Paris, 28. Juni. W. T. B.). Devisenkurse. Deutzchlam 1s:s6. Amerika 123366, Belgien 0 30, England 6 61, Holm io bo, teten sl ene, Schneid ö, Spanien 1s 5.

Paris, 28. Juni. (W. T. B;) 93 0 Französische Anlei S2, 0, 4 C Franzdsische Anleihe S6, 60, 3 oͤ/9 Frgnzösische Rem 56.32, oo Spanische äußere Anleihe 133,50, oso Russen don lh 240. 3 6 Russen von 18965 —— 4 (ο Türken unifiz. 3 Suez kanal 5h00, Rio Tinto 474. ͤ

Am ster dam. 28. Juni. (W. T. B) . Wechsel auf Londen 11,37. Wechsel auf Berlin . Wechsel auf Paris 24 421, Weh! auf Schwei ol, 29, Wechsel auf Wien Gol, Wechsel auf Kopenhaa hi, 69. Wechsel auf Stockholm 67.70. Wechsel auf Christiania G33. Wechsel auf New Jort 301.87, Wechsel auf Brüssel 24, 323. Weh g anf Madrid zd sz, Wechsel auf Italien I4. d. 5 ou Jie erk Staatganleihe von 1915 g0is le. 3 oso Niederländ. Staatsanleihe si 3 og Reichsanleih ' —— Königlich Niederländ. Petroleum Mh Holland. Amerila⸗Linie Alchison. Topeka u. Santa Fs Rock Jeland Southern Pacifie 33. 99, Southern Railtat 2, 00, n, , Anaconda 87, 75, United States Sie

te n seg tres. Jimi, (B. T. B) Sichmeisg u London 22,16, do. auf New Jork 59l,0), do. auf Hamburg eh M do. auf Paris 47,75, do., auf Antwerpen 47,65, do. auf i ch 100 do. auf Amsterdam 195,50, do. auf Stockholm 131,50, do. Chriftiania 85, 25, do. auf Helsingfors 9. 86.

Stockholm, 28. Juni. (W. T. B.). Sichtwechsel auf Lordg 16,67, do. auf Berlin 6,15, do., auf Paris 36,30, do. auf Brüfft zz ez, do. auf. schtei;, Plätze 6, ih. de. guf Ämsterdam fh do. auf Kopenhagen 76,0, do. auf Christiania 64, 75, do. an Washington 449, 06, do. auf Helfingfors . ö.

Christiania, 28. Juni. (W. T. B.). Sichtwechsel at London 26, 15, do. auf Hamburg g, Sh, do. auf Paris Hö, 25, do. a New Jork 694, 90, do. auf Amsterdam 231,00, do. auf Zürich 8M do. auf Hein fore 11,75, do. auf Antwerpen 56,25, do. auf Slo holm 155, 75s, do. auf Kopenhagen 118,50. .

Berichte von auswärtigen Waren märkten.

Liv etpę ol, a (W. T. B.). Baum wollt Umsatz 3000 Ballen, Einfuhr 5690 Ballen, davon amerikanssch Baumwolle Ballen. Junilieferung 7,70, Julilieferung 7 Augustlieferung 7,8. Amerikanische und brafilianische 31 Vunkh höher, ägyptische unverändert. . .

Bradford, 2. Juni. (B. E. B) Der WollLm a rkt ber kehrte ruhig. Die Tendenz war stetig.

Aerosnautische s Op serva ts rium. Lindenberg, Kr. Beeskow. 28. Juni 1921. Drachenaufstieg von hz bis 7 Uhr Vormittags. Temperatur G0 Relative Wind ) Geschwiuh Selund.·

eben

Seehõhe unten

92

2 do = d . D do do

Wolkig, str. en in 1400 m. Sicht: 30 Km.

(Gortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage

Theater.

rnhaus. (Nnter den Linden.) Donnerstag: Karten reservesatz 71. Cetzte Vorstellung vor den Ferien) Der Rosen kavalier. Anfang 6 Uhr. 6 ielhaus. (Am Gendarmenmarkt. Donnerst. : I6g. Dauer bezugsvorstellung. (Letzte Vorstellung ver den Ferien) Peer Ghnt.

Anfang 6 Uhr.

Familiennachrichten.

Geboren: Ein 8h Herrn Oberlt. 3. S. a. D. Carl⸗Oldwig von Natzmer (Stuhbenhagen b. Hammer, Kr. Oststernberg)

2 219 *. ee Ilfe von Hammerstein mit Herrn Hubert Cben.

inde (Stettin).

Vermählt: Herr Goswin Freiherr von Morsey⸗Picard mit gil

* , .

e storben: Herr Geh. Justizrat Dr. jur. or h

9 der . a. E 5 don Schjerning

erlin).

Verantwortlicher Schriftleiter: J. V.: W eb er in Berlin. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstell echnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering in Berlin.

Druck der Norddentschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, n . Fünf Beilagen leinschließlich Börsenbeilage)

und Grste, gwelut, Drittz urß. Niette Senttel Sendel ritt Salla

Mr. 149.

Erste Beilage

zum Deut s chen Neichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger 1921

Berlin, Mittwoch, den 29. Juni

Nachweisung über Branntweinerzeugung und

Amtliches.

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Deutsches Reich.

Branntweinverhrauch im 1. bis 2. Viertel des Betriebsjahrs 1920 / 2

.

5 ] 8 / 9 106

J

11 12

hergestellt in Brennereien, in Lager, die nach § ls Reinigungs⸗

des Monopol⸗ gesetzes dem Reiche zur Verarbeitung vorbehaltene Stoffe verwenden

Betriebe der Monopol⸗ verwaltung

aufgenommen

die andere ins⸗ Stoffe gesamt verarbeiten

in Lager oder anstalten oder Betriebe der Kornbrenner⸗ vereinigung aufgenommen

Im J bis 2. Viertel des Betriebsiahrs 1920/!21 wurden

Am Schlusse

von der Monopolverwaltung

in Lager oder den Betriebe der Brennerei⸗ ö n, Obstbrenner⸗ und Stoff⸗ regeln ßig en ermäßigten vereinigung besitzern Verkauf Verkauf⸗

aufgenommen überlassen preisen pretlen abgegeben abgegeben

in das Ausland ausgeführt

fuhrvergütung

des neben⸗ bezeichneten Vierteljahrs sind in Branntwein⸗ eigenlagern unter amtlicher Ueberwachung verblieben

gegen Aus⸗

ausgeführt oder in Ausfuhrlager aufgenommen

Bemerkungen

Hektoliter Weingeist *)

961 189

und zwar in Monopolbetrieben . 7631 7631

in monopolfreien Betrieben 33 078 953 558 986 576

36 os 994 207 1,069 80ol

Die Weingeistmengen sind in vollen Hektolitern angegeben.

Hektoliter angeschrieben. Berlin, den 28. Juni 1921.

3 FFöhs 297 183

J f

Reichsmonopolamt für Branntwein. Steinkopff.

Zu Spalte 4.

y. Vorhandene Inlandsbestände:

am 30. Sept. 1920 . . 140 754 hl W. 2. Uebernommene Brannt⸗

weinbestände (Ges. d 247) Aus Brennereien ange⸗ -

J . Beschlagnahmte Mengen ,

Zusammen 1 069 80l IW.

31 833

.

Ueberschießende Mengen von weniger als 50 Liter sind dabei außer Betracht gelassen, solche von 50 Liter und darüber als ein volles

Nichtamtliches.

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)

Deutscher Reichstag. 126. Sitzung vom 28. Juni 1921, Nachmittags 2 Uhr. (Gericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger *).)

Auf der Tagesordnung stehen zunächst kleine An⸗ ragen.

Auf Anfrage des Abg. Schwarz⸗Baden (U. Soz) über den Ausstand des Maschinen⸗ und Kesselpersonals der Schlepp⸗ aämter der westdeutschen Kanäle erwidert ein Regierungsvertreter nach eingehender Schilderung der einschlägigen Verhältnisse, daß sich die Arbeitszeit des Maschinen⸗ und Kesselpersonals nach der Arbeitszeit des Fahrpersonals der Schiffe richte und nach den abgeschlossenen Verträgen Ueberstunden besonders vergütet würden. Auf Veranlassung des Reichs verkehrsministeriums seien neue Ver— handlungen eingeleitet.

Auf Anfrage des Abg. Seppel (Soz.) über die wiederholte Beschlagnahme der „Schlesischen Arbeiterzeitung“ erwidert ein Regierungsvertreter, daß auch in diesem Falle nach den allgemeinen strafrechtlichen Vorschriften des Preßgesetzes verfahren worden sei.

Die Abgg. Dr. Wienbeck (D. Nat.) und Genossen richten an die Regierung die Frage, welche Maßnahmen die Reichs⸗ gierung zu treffen gedenke, um der unmittelbar drohenden Gefahr der Verelendung kinderreicher Familien in großem Maß⸗ stabe entgegenzutreten. In Berlin allein seien weit über hundert⸗ tausend Familien auf je einen einzigen Wohnraum angewiesen. Sei die Regierung bereit, in der Nähe der großen Städte Wohn⸗ siedlungen für vermögenslose kinderreiche Familien aller Stände zu schaffen? ö.

Ein Regierungsvertreter erwidert, die Behauptung, daß in Berlin weit über hunderttausend Familien auf je einen einzigen Wohnraum angewiesen seien, entbehre nach den bisherigen Ermittlungen der tatsächlichen Unterlage. Bei der Wohnungs⸗ zählung im Mai 1918 wurden in Berlin 47 693 Wohnungen er⸗ mittelt, die nur aus einem Raum bestanden, von denen jedoch 36 823 von nur je einer Person bewohnt wurden, so daß nur die übrigen als Familienwohnungen gelten können. Durch Rückkehr der Kriegsteilnehmer und den Zustrom von Flüchtlingen wohnt ja jetzt die Bevölkerung enger zusammen, aber trotzdem erscheint es ausgeschlossen, daß heute in Berlin weit über hunderttausend Familien auf je einen einzigen Wohnraum angewiesen sein sollen, Die mangelhafte Unterbringung der Bevölkerung geht schon auf die Zeiten vor dem Krieg zurück. Die Reichsregierung bedauert, daß bei der jetzigen Zerrüttung des wirtschaftlichen Lebens und der Finanzen des Reiches und der Länder diese Verhältnisse, die auf Unterlassungssünden früherer Zeiten beruhen, bisher nicht in wünschenswertem Maße gebessert werden konnten. Die Reichs⸗ regierung hat aber das mögliche getan zur Verbesserung. In den Vorschriften über die Verwendung der vom Reich für Bau⸗ zwecke bereitgestellten Mittel ist eine besondere Berücksichtigung kinderreicher Familien vorgesehen. Durch das neue Gesetz über die Erhebung der Abgabe von Wohnungen ist auch für Abhilfe der Wohnungsnot gesorgt worden. Die Reichsregierung selbst ist jedoch nicht in der Lage, in der Nähe großer Stäßte Siedlungen zu schaffen, da dies Sache der Einzelstaaten und Gemeinden ißt. Die steuerliche Entlastung kinderreicher Familien soll auch im nenen Lohnsteuergesetz beibehalten werden. Bei der Neuregelung der Beamtenbesoldungsordnung sind auch die kinderreichen Familien besonders berücksichtigt worden.

Auf Anfrage des Abg. Hensel (D. Vat), wann die Vor⸗ legung eines Personenschädengesetzes an den Reichstag zu erwarten ist, erwidert die Regierung, daß ein solcher Gesetzentwurf zurzeit dem Reichsrat vorliegt und danach alsbald dem Reichstag zu⸗ gehen wird.

Auf Anfrage des Abg. Hoffmann (Comm), nach welchen Grundsätzen die Urteile der Sondergerichte im Hinblick auf Be⸗ gnadigung nachgeprüft und ob dazu Vertrauensleute der Arbeiter zugezogen werden sollen, wird von einem Regierungs vertreter erwidert, daß darüber Verhandlungen mit den Justizverwaltungen der einzelnen Länder eingeleitet seien, daß aber die Zuziehung von Vertrauensleuten der Ärbeiterorganisationen nicht geplant sei. Gört! hört! links.) ; . . 3. Abg. Korelt (Dm.) weist darauf hin, daß der Deutsche Schillerbund die deutsche Jugend, insbesondere des besetzten Ge⸗ bietes, nach Weimar einladen wolle, um diese Stätte deutschen

*) Mit Ausnahme der durch Sperrdruck hervorgehobenen Reden der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben sind.

Kultur- und Geisteslebens kennen zu lernen; er fragt an, ob dazu nicht besonders billige Eisenbahnfahrpreise gewährt werden können. Ein Vertreter des Reichsverkehrsministe⸗ riums erwidert, daß von der Fahrpreisermäßigung für Schulen auch für die Fahrt nach Weimar Gebrauch gemacht werden kann, wenn die Schüler in Gruppen unter Leitung von Lehrern reisen. 96 weitergehende Ermäßigung könne nicht in Aussicht gestellt verden. Auf Anfrage des Abg. Hensel (D. Nat.), ob die Finanz⸗ ämter in Ostpreußen bei der Veranlagung zur Einkommensteuer und zum Reichsnotopfer nach Richtlinien der Reichsregierung oder nach eigenem Ermessen handele, erwidert der Regierungs⸗ vertreter, bei der Beschleunigung der vorläufigen Veranlagung zum Reichsnotopfer hätten sich gewisse Ungleichmäßigkeiten nicht vermeiden lassen. Die von Sachverständigen aufgestellten Durch⸗ schnittssätze für die Grundstückserträge seien von den Finanzämtern nicht überschritten worden. Die vorläufigen Veranlagungen würden durchweg nachgeprüft. Der endgültigen Veranlagung würden die Durchschnittserträge der Wirtschaftsjahre 1912/13 bis 1919/ñ20 zugrunde gelegt. Bei Schätzungen wurde von Normal⸗ sätzen ausgegangen, die von den Veranlagungsbehörden unter Zu⸗ ziehung von Sachverständigen festgesetzt seien. Die Landesfinanz⸗ ämter seien angewiesen, auf tunlichste Gleichmäßigkeit in ihren Bezirken und mit den Nachbargebieten hinzuwirken. Bei der Ein⸗ kommensteuerveranlagung würden, wo nicht geordnete Buchführung vorliege, Durchschnittssätze benutzt, jedoch unter Beachtung der be⸗ sonderen Verhältnisse des einzelnen Steuerpflichtigen.

Abg. Schultz⸗-Bromberg (D. Nat.) weist darauf hin, daß die polnische Regierung den deutschen Domänenpächtern in den abge⸗ tretenen Provinzen Posen und Westpreußen das Pachtverhältnis zum 1. Juli gekündigt habe und sie vor Ablauf der Pachtzeit ver⸗ treibe, wobei das Inventar für die polnischen Nachfolger zu einem Preise beschlagnahmt werde, der noch nicht dem achten Teil des Wertes entspricht. Redner fragte nach der Stellung der deutschen Regierung und nach etwaigen Repressalien dagegen.

Maiinisterialdirektor Behrendt: Gegen 170 Tomänen⸗ pächter sollen von ihren Gütern vertrieben werden, obwohl die Pachtverträge zum Teil noch 10 Jahre und länger laufen. Für das Inventar soll nur ein 25 facher Friedenswert in polnischer Währung, also ein verschwindender Bruchteil des Gegenwertes, ge⸗ zahlt werden. Die deutsche Regierung hat in Warschau und Posen Einspruch erhoben, auch die Botschafterkonferenz zum Einschreiten gegen die polnische Willkür aufgefordert, da über den Eintritt der polnischen Regierung in die Pachtverträge unter Mitwirkung eines Vertreters der Botschafterkonferenz zwischen Deutschland und Polen verhandelt werden soll. Diese Verhandlungen können deutscher⸗ seits exst fortgesetzt werden, wenn die Maßnahmen gegen die Domänenpächter zurückgenommen oder mindestens aufgeschoben sind. Der polnischen Regierung ist dies eröffnet worden; Diese Schritte scheinen bei den Warschauer Stellen nicht ohne Wirkung geblieben zu sein. Die Rechtskommission des Sejm gat von der polnischen Regierung Aufklärung gefordert, ab die Maßnahmen nicht gemildert werden könnten. Die Posenar Teilregierung scheint jedoch entschlossen, die Domänen pächter am 1. Juli mit Gewalt auszutreiben. Hiergegen ist bei der Botscharterkonfeyenz sofort erneut Einspruch erhoben. Die Anwendung von Repressglien gegen polnische Grundbesitzer in Dea:rschland ist durch die Ver⸗ faffung ausgeschlossen. J

Der Gesetzent wurf wegen Abänderung des Gesetzes gegen die Kapitalflucht vom 24. De zember 1920 wird ohne Erörterung nach den Vor⸗ schlägen des 10. Ausschusses in zweiter und dritter Lesung mit der Maßgabe genehmigt, daß die Novelle mit Wirkung vom 1. Juli i521 in Kraft, das Gesetz selbst am 1. Januar 1923 außer Kraft tritt. . ; ö

Darauf setzt das Haus die zweite Lesung des Nachtrags zum Reichshaushaltsplan für 1921 beim Haushalt des Ministeriums des Innern fort. ö .

Abg. Dr. Schreiber (Zentr.) berichtet über die Ver⸗ handlungen des Hauptausschusses.

Abg. Dr. Rosen feld (1. Soz.): Die Minister wechseln, aber der Ausnahmezustand bleibt bestehen. Im Ausschuß ergab sich, daß die Aufrechterhaltung des Ausnahmezustandes dem Reiche auch erhebliche Kosten macht: 2 Millionen werden zur Deckung dieser Kosten ausgegeben, daneben eine Million für das Reichs⸗ kommissariat für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, ein Institut, das seine Existenzberechtigung noch nicht bewiesen hat. Es ist geradezu unverständlich, daß hier in Berlin an zwei Stellen, von Reichs wegen und von preußischen Staates wegen, für die öffentliche Ordnung besondere Staatseinrichtungen diese Frage behandeln. Für kulturelle Zwecke ist kein Geld vorhanden,

aber der Hauptausschuß hat kaltblütig im Haushaltsplan für die Landwirtschaft ein Milliardengeschenk an die Agrarier durch die Preiserhöhung für Getreide beschlossen. Der Ausnahmezustand besteht noch in Ostpreußen, in großen Teilen der Provinz Sachsen und in Bayern. Der Minister Dr. Gradnauer hat sich im Aus⸗ schuß gerade so wie dar preußische Minister Dominicus auf eine Auskunft des Reichswehrministeriums berufen, daß die polnische Armee an der ostpreußischen Grenze stehe. Wenn die Existenz dieser Armee ausreicht, um über Ostpreußen den Ausnahmezustand zu verhängen, so wird dessen Aufhebung dort wohl niemals er= folgen. Der Abg. Müller⸗Franken, der Parteigenosse des Dr. Gradnauer, hat im Ausschuß diese Begründung nicht ernst nehmen zu können erklärt. Hat Herr Dr. Gradnauer die Wirkung seiner Worte auf das Ausland bedacht, daß er eine solche Er—⸗ klärung in einem Augenblick abgibt, wo wir mit Polen in erträg⸗ liche Beziehungen zu kommen suchen und wo der polnische Außen- minister Skirmunt es für sein höchstes Bestreben erklärt, endlich mit dem deutschen Nachbar zu normalen Beziehungen zu gelangen? Was Sachsen betrifft, so hat der Minister Dominicus die Auf— hebung des Ausnahmezustandes dort für nicht einmal erwägens⸗ wert erklärt. Das sagt ein Demokrat! Aber freilich ist ja auch der Sozialdemokrat Hörsing, der Oberpräsident der Provinz Sachsen, auch dafür. Ein solcher Beamter, der noch immer nicht begreifen lernt, wie eine Provinz ohne Ausnahmezustand regiert werden kann, sollte von seinem Posten schleunigst entfernt werden. In Sachsen ist seit dem Märzputsch völlige Ruhe eingetreten. Und wie steht nun Herr Dr. Gradnauer zu dem Ausnahmezustand in Bayern? Im Ausschuß hat er erklärt, die Reichsregierung werde die Aufhebung anstreben, sobald die Entwaffnungsfrage endgültig geregelt sei. Lachen links. Die Entwaffnung Bayerns wird noch nicht zu Ende sein, wenn Dr. Gradnauer längst wieder hier im Hause als simpler Abgeordneter sitzt. Gründe für seine Stellung⸗ nahme hat er nicht angegeben. Sehr merkwürdig ist, daß man vor einigen Monaten auch über Coburg den Ausnahmezustand vers hängt hat. Dort ist überhaupt nicht das Geringste vorgekomman, nur daß vor einiger Zeit die Coburger Bevölkerung den Leichtsinn beging, sich an Bayern anzuschließen, ein Schritt, den sie schon bereut. Höchst eigentümlich ist der Vorgang, daß man in Württem⸗ berg, auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfcsssung, in Stuttgart das Kommunistenblatt auf 8 Tage verboten und für denselben Zeitraum die Druckmaschinen unbrauchbar gemacht hat. (Hört, hört! links.) Eine solche Verordnung hält Herr Dr. Gradnauer für verfassungsmäßig! Er möge sich bei den unter ihm arbeitenden Beamten erkundigen, er wird keinen dieser Männer auf den Tisch des Hauses niederlegen können, der diese Verfügung für ver⸗— fassungsmäßig hielte. (Heiterkeit, Ueber das Verhältnis zwischen der Reichsregierung und den Landesregierungen hat Herr Dr. Gradnauer auch sehr seltsame Ausführungen gemacht. Es ist ja die Regel, wenn die Reichsregierung sich verstecken will, führt sie die Landesregierungen ins Feld, so auch hier in Betreff der Frage der Aufhebung des Ausnahmezustandes; als aber die Reichs—⸗ regierung Ausnahmegerichte anordnete, hat sie sich den Teufel um den Einspruch Sachsens gekümmert und der ,. Regierung die Ausnahmegerichte auf die Nase gesetzt. Wird Dr. Gradnauer den Mut beweisen, sich gegen die bayerische Landesregierung durch⸗ zusetzen? In der jetzigen Reichsregierung ist Dr. Wirth gegen Herrn Schiffer noch ein Revolutionär und Herr Schiffer gegen Dr. Gradnauer noch ein Vorkämpfer der Arbeiterrechte! Herr Traugott von Jagow hat sich dieser Tage in der „Kreuzzeitung“ energisch dagegen verwahrt, daß auf Grund eines ärztlichen Attestes der Haftbefehl gegen ihn aufgehoben worden sei. Er fei seit dem 1. März nicht einen Tag lang krank gewesen. (Heiterkeit) Will sich die Regierung solche Verhöhnung, solche Provokation ge⸗ fallen lassen? Wie kann ein Kappist in dieser Weise der Regierung und den Gerichten auf der Nase herumtanzen? Der Abg. Wels hat als Sprecher der Sozialdemokraten am 2. Juni ausdrücklich die Forderung der schleunigsten Aufhebung des Ausnahmezustandes gestellt; will nun der Minister Dr. Gradnauer Politik auf eigene Faust machen? Zu diesem Minister haben wir kein Vertrauen, denn selbst der Vorwäris“ zurufen muß: „Bleibe fest!“ Die ganze Ver⸗ ordnung über die Aufhebung der Einwohnerwehren fordert zur schärfsten Kritik heraus. Als Strafen sind vorgesehen Geldstrafen bis 50 9000 Mark, Gefängnis bis zu 3 Monaten oder Festung. Sollte sich einmal ein Staatsanwalt finden, der gegen einen Mann vorgeht, der sich trotzdem an einer derartigen ganisation be⸗ teiligt und sollte sich ich unterstelle dies einen Augenblick ein bayerisches Gericht finden, das einen derartigen Mann verurteilt, so kann es auf 3 Mark Strafe erkennen. Mit solchen Mittelchen gehen nun rechtssozialistische Minister mit gepanzerter Faust“ gegen die bayerische Regierung vor. (Abg. Frau Pfülf ruft: Machen Sie doch Vorschläge!! Wir haben Vorschläge gemacht, als wir beantragten, die Festungsstrafe zu streichen. Wir haben den Maßnahmen nicht zugestimmt, weil sie nicht zulänglich waren. Richten sich aber Verordnungen gegen die Arbeiter, z. B. wegen Stillegung von Elektrizitätss,, Gas⸗ und Wasserwerken, dann setzt