— ———— — — — 1 —— Name Bau · c
laut Schiffs kataster des Fahrzeugs jahr Hugo Stinnes Hugo Stinnes 7 1886 756 y ö. 16 1898 1480 2 ö. 22 1905 1711 Mathias Stinnes Margaretha 1890 728 ; Svustel iss? 355 2 Friedrich Großherzog 1891 568
v. Baden
0 Mathias Stinnes 35 1896 1545 8 . 42 1896 1980 1 8 47 1890 726 1 i 48 1891 883 6 . 50 1892 1560 ö 8 51 1905 1581 Wilhelm i Helene 1887 803 J Rheinschiff. Ges. Wilhelmine 1897 1333
sa, b .
Georg Winschermann der junge Gerhard 1885 771
Winschermann G. m. b. H. König Ludwig 1908 1521
v. Bayern
ö Toni 1909 1530
Rhein baben 1908 1498
⸗. Klara 1909 1930
Johann Albert Freya 1914 285
Ww. Peter Bärnklau H. von Aubel 1911 335
Heinrich Buchloh Magdalena 1914 326
P. Hausen Charlotte 1912 316
Peter Lieser Germania 1902 311
Wilhelm Marx Ww. Standart 1908 324
Michael Mettlach Ludwig 1910 321
J. Momper Neerlandia 1912 375
Mathias Nicolay Elise 1908 275
Niens C Ditting Anna Maria 1900 302
Nicolaus Reinert Anna Gertrud 19109 302
Stromeyer Lagerhaus Gesellschaft Stromeyer 9 1909 0
Franz Josef Wirtz Dove Themis 1909 341
2 Franziskus 1912 328
Heinrich Elskes G. m. b. H. Elskes 1 1908 230
; ; ö 150668 255 Josef Sommer vorm. Franz Deiß
G. m. b. H. Düsseldorf 13 1392 179
ö. ö 14 1392 179
; , 1595 1575
ö. ö 16 1892 203
d 4 1857 203
; Rö iss6 197
Grün K Bilfinger Grün G Bilfinger l 1902 220
ö . 11 1902 220
ö ö. 12 1899 130
⸗. ö. 14 1903 220
x J z 15 1965 336
Johann Geis TV Morgenröte 1905 218
Westdeutsche Kanäle.
Heinrich Blome Herbert Elise 1911 605
Franz Böttge Hansa 201 1910 399
Friedrich Cöttge Ida 1909 709
Heinrich Buren Münster 2 1911 796 Continental Caoutschouc⸗K Gutta⸗
Percha Compagnie Continentale 1 1902 754
ö III 1910 708
. = . ö IV 8 Gesellschaft 6. Kanalschiffahrt Amicitia 1910 852
G. m. b. H.
ö — Suevia 1910 880
3. H. Gumpel Irma 1905 585 ö Hertha 1910 619 Hannoyersche Gummiwerke Exelsior 1 1911 398
Exelsior A. G.
. . 2 1910 400
n ‚. 3 1911 405
ö . 4 1911 401
ö ö 5 1911 408
Wilbelm Koopmann Exsilon 1909 378 Lehnkering C Co. Lehnkering 15 1907 689 . ö 1554 665
Münster Schiffahrts-⸗ & Lager⸗ Münster 22 1895 576
haus⸗Aktien⸗Gef.
. . 1898 594 Niedersächsische Verfrachtungs⸗ Hannover 7 1910 628
G. m. b. H.
. ⸗ . 1808 oz Rüttgers ⸗Werke A.⸗G. Rauxel II 1905 370 Schleppschiff ⸗Gesellschaft Dort⸗ S. G. D. E. 7 1901 730
mund — Ems Schulte C Bruns Auguste 1903 766
Luise ö 1399 731
Steinmann & Hintsch Hansa 84 1909 Westfälische Transport⸗A.⸗G. W. T. A. G. 32 1889 866 1,
22 — 2 —
. 5 1950 656 ö 82 1899 603 Weser. Bremer Schleppschiffahrts⸗Ge⸗ Bremen 67 1898 635 senschaft ⸗ J 1899 6651 . 1555 635 . 70 1899 646 ; ö . 1917 685 Deutsche Schleppschiffahrts⸗Aktien⸗ Nordenham A 1910 852 Ges. Midgard ö. . . 1910 809 Deutsche Schleppschiffahrts⸗Aktien⸗ Ges. Midgard Nordenham C 1919 8509 Mindener Schleppschiff A.⸗G. Minden 66 1907 661 . ö. 58 1907 662 ;. . 73 1894 682 . , 1917 715 Weser Schiffahrtsgesellschaft Anna Catharina 1910 545 Röhrs Gd Co. Elbe. Gustav Steenbock Aussig 1438 1912 779 Kranschi ff e. R he in. Haniel & Co. G. m. b. H. Ruhrort 1904 308 Mannheimer Lagerhaus⸗Ges. m. b. S. Badenia 385 1885 573
Basalt Akt. Ges. 1908 64 . Dampfkran II
Heinrich Rennings Homberg 4 1884 486 C. G. Mayer C. G. Mayer 1912 572
2. Die Beschlagnahme erstreckt sich auch auf die zu dem Fahrzeug n. Ausrüstungsstücke, auf die Bordpapiere und auf die im Befitz bes Schiffseigentümers besindlichen Zeichnungen, bei Schiffen mit eigener Triebkraft außerdem auf die zu⸗ gehörigen Ersatzteile.
3. Die Beschlagnahme hat die Wirkung, daß ohne Zu⸗ stimmung des Präsidenten des Reichsausschusses für den Wiederaufbau der Handelsflotte in Berlin 8w. 48, Verlängerte Hedemannstr. 3, die Vornahme von Veränderungen an den von der Beschlagnahme betroffenen Gegenständen verboten ist, und daß rechts geschãftliche e . über sie verboten und nichtig find. Den rechtsges Verflgungen stehen solche
Basalt Akt.⸗Ges.
gleich, die im Wege der Zwangsvollstreckung oder Arrest⸗ e ,. erfolgen. Die Beschlagnahme endet mit dem frei⸗
händigen Erwerbe durch das Reich, mit der Enteignung oder mit der Freigabe.
4. Zum Zweck der Besichtigung der beschlagnahmten Fahr⸗ zeuge wird jeder Eigentümer eine besondere Aufforderung er⸗ hallen, sein Schiff zur bestimmten Zeit an den Besichtigungsort zu verbringen. :
Bis zu diesem Zeitpunkt können die Fahrzeuge im Verkehr bleiben; auf die Erteilung einer Fahrkerlaubnis nach dem Auslanbe kann aber in der Regel nicht gerechnet werden.
5. Die beschlagnahmten ehr r, sind durch den Eigen⸗ tümer während der Dauer der Beschlagnahme pfleglich zu
behandeln. . t . 6. Wer vorsätzlich diesen Bestimmungen zuwiderhandelt,
wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre und an Geld bis ʒu 100 00 M oder mit einer dieser Strafen bestraft, sofern nicht nach den allgemeinen Strafgesetzen höhere Strafen verwirkt sind. Fahrlässige Zuwiderhandlungen unterliegen einer Geld⸗ strafe bis zu 10 0090 „6. —
7. Führt die Beschlagnahme nicht zur Enteignung, so kann für Vermögensnachteile, welche sie zur Folge hat, eine ange⸗ messene Entschädigung gewährt werden.
8. Diejenigen, welche Rechte an den beschlagnahmten Gegenständen zu haben glauben, werden aufgefordert, sie binnen dre? Wochen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung im Reichs— anzeiger an hier anzumelden.
Berlin, den 1. Juli 1921.
Der Präsident des Reichsausschusses für den Wiederaufbau der Handelsflotte. J. V: von Baumer, Ministerialdirektor.
Bekanntmachung.
Das Reichsmonopolamt für Branntwein hat in Gemein— schaft mit dem Beirat in der Sitzung vom 30. Juni 1921 beschlossen:
Die Reichsmonopolverwaltung für Branntwein wird er⸗ mächtigt, Branntwein zu Treib⸗(motorischen) Zwecken auch unter dem Preise von 700, — 6 je Hektoliter Weingeist abzugeben.
Berlin, den 30. Juni 1921.
Reichs monopolamt für Branntwein. Stein kopff.
Für den im Monat uu 1921 abgefertigten Brannt⸗ wein aus neuer Melaßsse wird, sofern er innerhalb des für das Betriebsjahr 1920,21 allgemein festgesetzten Brenn— rechis hergestellt ist, ein Zuschlag zum Branntweingrund⸗ preis von MS 45, für den übrigen Branntwein ein Abzug vom Branntweingrundpreis von 4 60 für
100 Liter Weingeist festgesetzt.
Berlin, den 30. Juni 1921.
Reichsmonopolamt für Branntwein. Steinkopff.
Preußen. Ministerium des Innern.
Das Preußische Staats ministerium hat die Oberverwal⸗ tungsgerichtsräte Dom bois und Seydel zu Senatspräsibenten des Oberverwaltungsgerichts ernannt.
Der Gemeinde Osterfeld im Landkreise Recklinghausen ist die Städteordnung verliehen worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Die Versetzung des Regierungs- und Baurats Winkler in Hannover nach Insterburg als Vorstand des Bauamts I für den Masurischen Kanal ist zurückgenommen worden.
Dem Tierarzt Dr. Haan in Berlin⸗Buchholz ist die kom— missarische Verwaltung der Kreistierarztstelle in Jüterbog über⸗ tragen worden.
Ministerium für Volkswohlfahrt.
Bekanntmachung.
Nachdem durch den Herrn Reichsminister des Innern ein Nachtrag zur 2. Ausgabe der Deutschen Arzneitaxe 1921 unter der Bezeichnung: „Preisänderungen in der 2. Austz⸗ gabe der Deutschen Arzneitaxre 1921, 1. Nachtrag zur zweiten Ausgabe, Amtliche Ausgabe“ herausgegeben worden ist, be⸗ stimme ich, daß dieser Nachtrag mit Wirkung vom 1. Juli 1921 ab für das Preußische Staatsgebiet in Kraft tritt. Der Nachtrag erscheint im Verlage der Weidmann'schen Buch⸗ handlung in Berlin 8sW. 68, Zimmerstraße 94, und kann von dort durch die Besitzer der Arzneitaxe 1921 zum Preis von 1ẽ 4M bezogen werden.
Berlin, den 30. Juni 1921.
Der Preußische Minister für Volkswohlfahrt. J. A.: Gottstein.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 6 habe ich dem Steinsetzer Franz Scheefeld in Berlin, Auguststraße 26h, durch Verfügung vom heutigen Tage den Dandel mitz Gegenständen des täglichen Bedarfs ee Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb unter
agt.
Berlin, den 28. Juni 1921.
Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitzheim.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 42 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter Nr. 12 157 eine Verordnung über das Kostenwesen bei der Auflösung der Familiengüter und Hausvermögen (Gebühren— 1 für Auflösung von Familiengütern), vom 18. Juni 1921, unter Nr. 121658 einen Erlaß der Minister für Handel und Gewerbe und des Innern, betreffend Anwendung des verein⸗ fachten Enteignunggverfahrenz beim Bau einer neuen Werra⸗
brücke durch die Landgemeinde Großbußschla, vom 2. Juni 1921, unter ; . k
Nr. 12 154 einen Erlaß des Minislers für Handel und Gewerbe, betreffend Anwendung des vereinfachten Enteigmings⸗ verfahrens bei der Erweiterung des Fischereiha fens in Geeste⸗ münde, vom 2X. Juni 1921, und unter ;
Nr. 12 155 (nen Erlaß des Ministers für Handel und Gewerbe, betreffend Anwendung des vereinfachten Enteignungs⸗ verfahrens bei dem Bau der Anlagen zur Fortleitung und Verteilung des aus den staatlichen Kraftwerken im oberen Quellgebiete der Weser bezogenen elektrischen Stromes, vom 22. Juni 1921.
Berlin W. den 2. Juli 1921.
Gesetzlammlungsamt. Krüer.
(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage. a 2 2 O , , e e e - m m mee erm.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Die vereinigten Ausschüsse des Reichsrats fũr Verkehrswesen und für Rechtspflege, die vereinigten Aust⸗ schüsse für Steuer- und Zollwesen, für Vollswirtschaft und für Rechtspflege, die vereinlgten Ausschüsse für Haushalt und Rechnungswesen, für innere Verwaltung und für Rechtspflege, ferner die vereinigten Ausschüsse für Haushalt und Rechnungs⸗ wesen, für Volkswirtschaft, für innere Verwaltung, für Ver⸗ kehrswesen, für Steuer- und Zollwesen, für Rechtspflege, für Reichswehrangelegenheiten und für Seewesen, sowie die ver⸗ einigten Ausschüsse für Haushalt und Rechnungswesen und für innere Verwaltung hielten heute Sitzung.
Gegenstän de aller Art, insbesondere Tiere, Maschinen, Maschinenteile, industrielle und landwirtschaftliche Geräte, ruhendes Eisenbahnmaterial, Flußschiffahrtsmaterigl, Transport⸗ material, Fiohstoffe, Möbel und sonstige Einrichtungsgegen⸗ stände, Teppiche (Gobelins), Kunstgegenstände, Silberzeug, Gemälde, Schmuck, Bücher, Dokumente, Korrespondenzen, Wertpapiere usw., die in den von ö. Truppen der Zentralmächte besetzt gewesenen Gebieten Frankreichs, Belgiens, Polens, Rumäniens, Serbiens und Italiens während der Besetzung den Berechtigten durch behörd⸗ sichen Zwang entzogen oder rechtswidrig fortgenommen oder gefunden worden und die nach Deutschland verbracht worden find, und die auf Grund der Verordnung vom 6. April 1921 bis zum 1. Juli 1921 bei der Reichsrücklieferungskommission anzumelden waren, sind, soweit die Meldung hisher unterlassen worden ist, laut der Verordnung der Reichsregierung vom 20. Du 1921 nunmehr bis spätestens 15. August 1921 zu melden. ö
Allen Personen, welche innerhalb dieser Frist (bis zum 15. August 1921) der ihnen obliegenden Anmeldepflicht nach⸗ kommen, wird Straffreiheit wegen Versäumung der bisher gesetzten, am 1. Juli 1921 abgelaufenen Frist gewährt. So⸗ weit Straffreiheit gewährt wird, werden die verhängten Strafen 63 vollstreckt, die anhängigen Verfahren eingestellt und neue nicht eingeleitet. .
Die Vordrucke liefert die Reichsrücklieferungskommission
(Meldestelle, Berlin W. 9, Potsdamer Straße 19/11, unent⸗
geltlich auf Anforderung. Auch sind solche durch Vermittelung der Stadt-, Gemeinde- und Kreisbehörden zu beziehen.
Der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund (gez. P. Groß⸗ mann), der Deutsche Gewerkschaftshund gez. Baltrusch, Thiel, Gutsche), der Gewerkschaftsring deutscher Arbeiter Angestellten⸗ und Beamten Verbände (gez. Hartmann) und der Deutsche Beamtenbund (gez. Remmers) erlassen folgenden Aufruf für das Oberschlesier⸗-Hilfswert:
Deutsche Arbeiter, Angestellte und Beamte! Die Not unserer oberschlesijchen Schwestern und Brüder ist so groß geworden, daß die vom Deutschen Reich und den Einzelstaaten zur Verfügung gestellten oder zu stellenden Mittel zur Linderung der augenblicklichen Notlage der Sberschlesier nicht ausreichen können. Auf, die dringenden Hilfe—⸗ rufe der oberschlesischen Gewerktschaften hin hat sich das Internationale Rote Kreuz bereit erklärt, alsbald Abhilfe zu schaffen, und hat die . dieses Hilfswerks dem Deutschen Roten Kreuz über— ragen.
Um die dafür erforderlichen gewaltigen Geld⸗, Kleidungs⸗ und Lebensmittel aufbringen zu können, hat sich das Deutsche Rote Kreuz unter seinem friedlichen Symbol mit den Vereinigten Verbänden heimattreuer Oberschlesier und dem Bund der Deutschen Grenzmarken⸗ schutznerbände im Cinbernehmen mit den Reichs- und Staatsbehörden zum Oberschlesier⸗Hilfswerk“ zusammengeschlossen.
Da es sich bei den durch die Vorgänge in Oberschlesien Be⸗ troffenen besonders ah um Arbeiter, Angestellte und Beamte handelt, richten die unterzeichnen Verbände an alle ihre Mitglieder die dringende Bitte, das Oberschlesier⸗Hilfswerk nach besten Kräften zu fördern und zu unterstützon und insbesondere auch in allen Betrieben Sammlungen für das Ohberschlesier⸗Hilfswerk vorzunehmen. Die dazu erforderlichen Flugblätter, und Sammellisten sellt das; „Ober⸗ schlesier⸗ Hilfswerk, Hauptgeschäftsstelle Berlin NW. J. Unter den Linden 78“, 2 Anforderung gern zur Verfügung. Die eingehenden Gelder sind auf das Konto , Oberschlesier⸗Hilfswerk“ bei allen Banken und Postanstalten oder guf Postscheckkonto Berlin Nr. 112 300 ein= zuzahlen. Mit dem geschäftssührenden Ausschuß des Oberschiesier⸗ Hilfswerks haben wir solche Abmachungen getroffen, die uns die Gewähr Fafür bieten, daß die einlausenden, Gelder richtig verteilt und bei ihrer Verwendung unsere oberschlesischen Arbeits kameraden entsprechend ihrer Zahl und ihrem Notstande berücksichtigt werden.
—
Zur Gesetzgebung in der Wohnungsfrage wird dem „Wolffschen ,,,, zufolge mitgeteilt: Der Reichs lag hat das Reichsmietengesetz noch nicht verabschiedet, doch ist die Geltungsdauer des Wohnungsmangelgesetzes vom 11. Mai 1920 bis n 31. März 1923 verlängert worden. Auch wurden zur Beschränkung von Zwangsvollstreckungen geeignete Maßnahmen für gültig erklärt. Als solche kommen vor allem Anordnungen in Betracht, welche bei Näumungs⸗ urteilen die Zwanggvollstreckung nur dann zulassen, wenn das Mieteinigungsamt sie genehmigt.
In der Ersten Beilage, des der heutigen Nummer des Reichs⸗ und Stgate gn selgers beigefügten Zentral-Handelsregisters wird mit der Veröffentlichung von Entscheidun gen des Reichs finanzhofes begonnen.
xxx
Die Interalliierte „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge nachstehenden Aufruf an die Bewohner Oberschlesiens:
bekannt, daß, gehorsam den Anordnungen der Interalliierten Kom—= mijsion dig Kräfte der pelnischen Infurgenten und der irregulären deutschen Formationen sich aus ihren Stellungen zurückziehen und am Abend des 5. Juli vollständig aufgelöst sein werden. Die Verwaltung Oberschlesiens wird ven. da ab wieder woll⸗ ständig in den Händen, der Interalliierten Kommission ruhen, und allen nicht rechtmäßig gebildeten Formationen wird weder Autorität noch Gewalt irgendwelcher Art zustehen. Von dieser Unter⸗ werfung , und eine Besänftigung des Grolles sowie eine Milderung der bestehenden Rassegegensätze wünschend, hat die Inter— Allüerte Kommission beschlossen, eine Amnestie für alle ungesetz⸗ sichen Handlungen zu gewähren, die mit einem Aufstand in Zusammen—⸗ hang stehen, jedoch mit Ausnahme solcher Handlungen, die in gewinn⸗ füchtiger Absicht oder aus persönlicher Rachsucht oder auch aus Graufamkeit begangen wurden. Von dieser Amnestie werden jedoch alle Personen ausge schlossen, die nach einem noch bekannt zu machenden Zeitvunkt in unbefugtem Besitze einer Schußwaffe oder von Explosiv⸗ stoffen befunden werden.
In der Erwartung, daß die Bevölkerung durch ihr Verhalten sich dieses Aktes der Milde würdig zeigen werde, sowie fest entschlossen, jeden Versuch der Störung der öffentlichen Sicherheit zu unterdrücken, sordert die Interalliierte Kommission die Bewohner Qberschlesiens auf, in Ruhe und in vollem Vertrauen auf die Gerechtigkeit und Un⸗ partellichkeit der alliierten Mächte die Entscheidung abzuwarten, die gemäß dem Friedensvertrage von Versailles getroffen werden soll.
Der Vertreter Frankreichs: Der Vertreter Italiens: Le Rond. De Marinis. Der Vertreter Großbritanniens: Harold Stuart.
Der Abbau des Aufstandes im Kreis Hindenburg
geht, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, weiter. Zaborze
ist frei von Insurgenten. Die Straßenbahn nach Gleiwitz ver⸗ kehrt seit heute unbehindert, ohne Kontrolle durch die Insur— genten. Nur in den äußeren. Stadtvierteln stehen noch Auf⸗ sändische. In Schichowitz im Kreise Ratibor kam es in der vorletzten Nacht zu einem Zusammenstoß zwischen Italienern und polnischen Insurgenten. Die Italiener waren von den Polen angegriffen worden. Einzelheiten fehlen noch.
Großbritannien und Irland.
Das Reutersche Büro meldet, daß augenblicklich der j gpa⸗ nischen Regierung ein Vorschlag vorliege, das Bündnis mit Großbritannien für einen Zeitraum von drei Monaten, bis Mitte Oktober, zu verlängern. Eine Antwort aus Tokio könne bald erwartet werden.
— Im Unterhause erklärte der Premierminister Lloyd George, dem „Reuterschen Büro“ zusolge, die englische Re⸗ gierung habe hisher den vollen Wortlaut der griechischen Antwort an die Alliierten noch nicht erhalten. Natürlich würde auf keinen Fall eine Maßnahme getroffen werden, ohne daß England sich zuvor mit den übrigen Verbandsmächten ver⸗ ständigt habe. Der Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt Harmsworth teilte mit, daß Ismid am Vormittag des 28. Juni von den Türken besetzt worden sei. Die Regierung habe aus einer aus Konstantinopel stammenden Meldung er⸗ sehen, daß man Tschitscherin in Angora vermute, aber bisher keinerlei Bestätigung dieser Meldung erlangen können. Aus verschiedenen Quellen habe sie die Nachricht erhalten, daß die Regierung von Angora den Wunsch hege, engere Beziehungen mit Bulgarien aufzunehmen.
Darauf bewilligte das Unterhaus einstimmig die von der Regierung vorgeschlagene Subvention von höchstens zehn Millionen Pfund Sterling für die Bergarbeiter. Im Ver⸗
laufe der folgenden Erörterung über das Wa shing toner
Arbeits abkommen erklärte sodann der Arbeitsminister Macnamara:
Tie Regierung sei bereit, vier von den sechs Abkommen zu rati⸗ sizeren. Das Abkommen über Mutterschutz könne nicht ratifiziert werden, da es mit den in England in Kraft befindlichen Gesetzen
nicht übereinstimme. Ebenso sei die Ratifizierung des Abkommens
über die Arbeitszeit nicht möglich, da bezüglich der Arbeitszeit frei⸗ willige Abmachungen mit den AÄrbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerverbänden bestünden, und da die in Washington vorgesehenen Einschränkungen auf die britischen Eisenbahnen nicht anwendbar seien. Es werde be⸗ absichtigt, den Völkerbund in Genf schriftlich zu ersuchen, eine Sonder— konferen; einzuberufen, um dem Abkommen über die Arbeitszeit eine größere Elastizität zu verleihen.
— Die Konferenz der Internationalen Handels⸗ kammern hat zur Wiederherstellung der verwüsteten Gebiete eine Entschließung angenommen, in der, obiger Duelle zufolge, die Bildung eines internationalen Finanz— komitees gefordert wird, das die besten Mittel und Wege prüfen soll, wie man die deutschen Schuldverschreibungen so realisieren könnte, daß den verwüsteten Gebieten die Mittel zur Viederherstellung gellefert und gleichzeitig Sicherheiten gegen irgendeinen ungünstigen Einfluß auf den Geldmarkt geschaffen werden.
Frankreich.
Die gestrige Sitzung des Botschafterrats unter dem Vorsitz Jules Cambons haben der österreichische Delegierte in der Finanzabteilung des Völkerbundes und der italienische Jesandie in Wien beigewohnt. Die Konferenz hat über den Plan der wirtschaftlichen Wiederaufrichtung Oester⸗ reichs verhandelt und beschlossen, an die amerikanische Regie⸗ ung eine Anfrage zu richten, ob sie geneigt sei, auf ihre Forderung an Oefiterreich vorläufig zu verzichten.
— Der Ministerpräsident Briand hatte vorgestern eine Unterredung mit den Delegierten der Regierung von Angora, Bekir Sami Bey und Reschad Bey. Nach dem „Matin“ wurde über bie Abänderung gesprochen, die an dem in London festgesezten Vertraggentwurf vorgenommen werden soll.
— Die Verhandlungen über die deutschen Sach⸗ lieferungen sind gestern fortgesetzt worden. Der „Temps“ teilt mit, daß man in der Preisfrage sich der im Artikel 8 des Londoner Zahlungsstatuts schon angedeuteten Grundlage nähere. Die Preise würden durch eine gemischte Kommission ., werden, die sich zusammensetzen soll aus einem Franzosen, einem Deutschen und einem Schiedsrichter, der im Bedarfagfalle von der Reparationskommissian ernannt werden soll. ö. bezug auf die Zahlungsfristen und die Zahlungsart sei ein Blan ins Auge gefaßt worden, durch den Frankreich die Möglichkeit . die Zahlungen auf eine möglichst lange Periode zu affe n. . ; Das Nationale Aktions ko mitee für vollständige Feparation der Kriegsschäden veröffentlicht einen Bericht, n dem u. q. gefagt wirb. Das Aktigngkomttee hat an die
Preußen. ö
gommission veröffentlicht dem 1. . — 8 Lültig Klarheit geschaffen wird;
Die Interalliierte Kommission gibt den Bewohnern Oberschlesiens
lichen Gewalten die dringende Aufforderung gerichtet,
1. die Abschätzung der Schäden und die endgültige Entscheidung darüber zu beschleunigen, damit über den Entschädigungebetrag end⸗
2. von Deuischland Naturallieferungen (Materialien, Rohstoffe, Waren) anzunehmen, wenn durch diese Lieferungen der Wiederaulbau beschleunigt wird. Dabei sollen die Verfallstage der Jahreszahlungen in Metall- oder Papiergeld nicht abgewartet werden;
3. wenn nötig, nach Verstandigung mit den örtlichen Behörden als
Reparation auch deutsche Arbeitskräfte anzunehmen, deren Leitung und Verteilung fich unter der Kontrolle der zuständigen Behörde voll— ziehen soll. . — Die spanische Regierung hat am Quai d' Orsay eine Note überreicht, in der gegen die Konzessien der Hafenarbeiten in Tanger protestiert wird. Wie (Ere Nouvelle“ meldet, hat der Sultan von Marokko am 2. Juni mit einer internationalen Gesellschaft einen Vertrag über den Bau des Hafens abgeschlossen. Die Gesellschaft hat vor dem Kriege bestanden, jedoch ist der Anteil der Deutschen und Desterreicher an Frankreich übergegangen, das jetzt mit 53 vH die Mehrheit befitzt. Die spanische Regierung vertritt den Standpunkt, daß der Submissionsweg beschritten werden müsse. Frankreich aber pocht auf das besondere Regime von Tanger und auf die souveränen Rechte des Sultans.
— Der Finanzausschuß der Kammer nahm gestern die Erklaͤrungen des Ministerpräsidenten Briand über die Kredite für die Orientarmee entgegen. Der Minister— präfident erklärte, daß er sofort nach dem Abschluß eines Ab⸗ kommen mit der Türkei, was nach seiner Ansicht nicht mehr lange dauern könne, sich energisch dafür einsetzen werde, die Kosten der militärischen Besetzung von Syrien und Cilicien auf das Notwendigste zu vermindern. Ueber Oberschlesien bemerkte Briand, daß sich die Lage seit einiger Zeit merklich gebessert habe.
— Die Veröffentlichung des Ergebnisses der letzten Volks⸗ zählung vom 6. März hat, zur Folge, daß die Zahl der Abgeordneten zur Kammer, wie das „Journal“ feststellt, von 626 auf 530 herabgesetzt wird.
Velgien.
Der Senat hat eine Geheimsitzung abgehalten, um die Frage zu erörtern, ob am 23. Oktober allgemeine Parlaments⸗ wahlen stattfinden können. Die Ansicht ging dahin, daß dies nicht nötig fei, da die Verfassungsänderung noch nicht voll⸗ kommen beendet ist. .
— Der Hauptausschuß der Kammer hat es mit 4 gegen 38 Stimmen abgelehnt, den Frauen das Stimmrecht für die Wahlen zu den Provinzialräten zu gewähren.
ZTschecho⸗Slowakei.
Im Ausschuß des Abgeordnetenhauses für aus⸗ wärtige Angelegenheiten erstattete der Minister des Aeußern Dr. Benes Bericht über die Verhandlungen in Paris, TZondon und Marienbad. In Erwähnung eines Antrages auf Aenderung des Artikels 21 des Völkerbundsvertrages, der angenommen wurde, bemerkte der Minister laut Bericht des „Wol ffschen Telegraphenbüros“:
Im ganzen habe der Wunsch vorgeherrscht, daß das Statut des Völkerbundes unverändert bleiben müsse, solange die internationalen Berhältniffe ungeklärt seien, insbesondere solange Amerika, Deutschland und Rußland und andere Staaten nicht in die Wga eintreten. Der Minister betonte sodann die Bedeutung eines französisch⸗ englischen Einvernehmens. über die mittel⸗ europäischen Fragen für die rasche Konsolidierung Zentraleuropas and bemerkte, daß einige Meinungsverschiedenheiten zwischen diesen Staaten, wie beobachtet werden könnte, sich ausgeglichen hätten, ins⸗ besonders in der griechich-türkischen und der ober= schlesischen e e g Wat die letztere betreffe, so habe er betont, daß es sich für die Tschecho⸗Slowakei darum handele, daß die Löfung rafch und endgältig auf, der Grundlage des Friedens vertrags erfolge. Bezüglich des Verhältnisses zu Polen meinte der Minisfer, daß die Lage sich bessere. Auf beiden Seiten mache sich der Wunsch geltend, mehr in die Zukunft als in die Vergangenheit zu sehen. Aufgetauchte Mißverständnisse würden vollkommen beseitigt werden, ja sie seien schon beseitigt. In der oberschlesischen Frage habe man sich in Polen überzeugt, daß die Tschecho⸗Slowafei einen demokratischen und lovalen Standpunkt eingenommen habe und ihn auch voll aufrecht erhalte. Der Minister erörterte sodann aus— führlich die Marienbader Verhandlung en mit Ungar und erklärte, er zweifle nicht, daß ganz positive Ergebnisse zustandn kommen würden, welche die gleichen normalen Verhãältnisse zu Ungarn ermöglichen würden, wie gegenüber Desterreich. Die Tschecho⸗ Slowakei werde alles tun, um tatsächliche freundschaftliche Be⸗ zsehungen zu erreichen. Bezüglich der Vertagung der Konferenz bon Porto Roßfe verwies der Minister auf die letzten Ereignisse in Oefterreich, insbesondere auf die Volksabstimmungen, die bei den Großmächten beträchtliche Unzufriedenheit hervorgerufen hätten, was großen Einfluß auf alle Maßnahmen, die Desterreich betreffen, habe. Man sehe darin ein illoyales Verhalten.
Türkei.
Nach einer Havasmeldung ist der Oberbefehlshaber der kemalistischen Truppen, Muheddin Pascha, am Mittwoch in Ismid eingezogen und hat sofort eine Proklamation erlassen, n der er die Sicherheit der Bevölkerung ohne Unterschied der Religion gewährleistet. Die Kemalisten beabsichtigen, die Küste des Golfs von Ismid gegen jeden Angriff von der Seeseite zu befestigen. Die Truppen sind auf der Linie FDerindje Sintirli angelangt, die von den alliierten Mächten als Grundlinie der neutralen Zone festgesetzt wurde.
Der enalische General Francks hat sich vorgestern nach Ismid begeben und dort versichert, daß die alliierten Mächte strikte Neutralität bewahren würden.
Amerika.
Der amerikanische Senat hat die Kompromiß resolution Porter⸗Knox, Die den Kriegzzustand zwischen den Vereinigten Staaten einerseits und Deutschland und Oesterreich andererseits beendet, mit 38 gegen 19 Stimmen angenom men, Damit hat der Kongreß die Kompromißresolution endgültig verabschiedet, die nunmehr dem Präͤsidenten Harding zur Unterzeich⸗ nung zugeht. Der Abstimmung über die Resolution Porter⸗ Knör im Senat ging dem „Reuterschen Büro“ zufolge eine gha Debatte voraus. Der Senator Brandegee (Re⸗ publikaner) gab in Beantwortung einer Frage der Meinun Augdruck, daß die Verabschiedung der Resolution die Zurücl⸗ nahme der amerikanischen Truppen aus Deutschland zur Folge haben werde. Der Senator Me Kellar (Demokrat) bat um Juskunft darüber, ob es nicht die Absicht der Republikaner sei, auf die Resolution den Friedensvertrag mit Deutschland folgen zu lassen, worauf Brandegee erwiderte, daß diese Abficht nicht bestehe; der Handelsvertrag und die Annahme der Resolution würden den Frieden mit sich bringen.
Parlamentarische Nachrichten.
Dem Reichstag sind der Entwurf eines Gesetzes über die Versorgung der vor dem 1. August 1914 aus der Wehrmacht aus geschiedenen Militärpersonen und ihrer Hinterbliebenen (Altrentnergesetz), der Entwurf eines Erh ehen, betreffend die Gebühren der Rechtsanwälte und der Gerichtsvollzieher, und der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die patentamtlichen Gebühren, nebst Begründungen,
dem preußischen Landtag ist der Entwurf eines Gesetz es, betreffend die Bewilligung weiterer Staats⸗ mittel für die Erweiterung. und Einschleusung des Fischereihafens zu Geestemünde, nebst Begrünbung zu⸗ gegangen.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ ma ßregeln.
Dem Reichsgesundheitsamt ist das Erlöschen der Maul- und mie een ef. vom Schlachtviehhof in Leipzig am 30. Juni gemeldet worden.
Theater und Mufik.
Volksbühne (Theater am Bülowplatz).
Die Volksbühne, die ihre Sommerspielzeit gestern unter der Leitung von Heinrich Neft eröff nete, hat auf Hans Brennerts und . Ostwalds Vagantenkomödie zurückgegriffen, die im
ahre 1905 im Berliner Theater ihre erfolgreiche Uraufführung er— sebt hatte. Dieses gut beobachtete Bild aus dem Leben der „Kunden“ der Landstraße mit seinem gesunden Humor und seinen tragischen Untertönen verdiente, der Vergessenheit entrissen zu werden, und fesselte auch die Besucher der Volksbühne ungemein, besonders da es in einer Darstellung geboten wurde, die den Ver⸗ gleich mit früheren Berliner Aufführungen. durchaus nüht zu scheuen brauchte. In ihrem Mittelpunkt stand Hans Felix, der Spielleiter des Abends, der die sympathische Gestalt des ehemaligen Tyroler Kaiserjägers und lustigen Wanderhurschen Enzinger warm blütig und naturgetreu verkörperte; ihm ebenbürtig als Vagant spezifisch märkischer Art war Harry Berber als ‚Pomadenalex“, und auch die Vertreter der anderen episodisch auftretenden Stromertypen wurden vortrefflich gespielt. Else Bäck, welche die temperament⸗ volle Krugwirtin, gab, die den Kaiserjäger, wenigstens für einige Zeit seßhaft macht, lieferte, mit dieser Rolle wiederum den Beweis für ihr vielseitiges schauspielerisches Können. Eine feine Charakterstudie war der polternde, im Grunde gutmütige Landrat des Herrn Sachs. Auch die Vertreter und Vertreterinnen der zahlreichen Nebenrollen ließen nichts zu wünschen. Ganz besondere Anerkennung ist auch den Szenenbildern zu zollen. Das Bild der Landstraße im ersten Akt und der Blick auf Werder zur Zeit der Obstblüte im dritten waren am hesten ge⸗ lungen. Zweifellos wird „Der Kaiserjäger“, wie aus der Heiterkeit und dem Beifall geschlossen werden darf, die er gestern erweckte wieder eine ansehnliche Zahl von Wiederholungen erleben.
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Im Deutschen Opernhaus wird Kammersänger. C Taucher vom Staatstheater in Dresden am Sonntag (3. Juli) der Aufführung der Oper Die Meistersinger von Nürnberg“ Walter Stolzing singen.
— Im Theater am Nollendorsplatz geht auch in der nächflen Woche die Operette Der Vetter aus Dingsda“ allabendlich um 7 Uhr in Szene. Am Sonntag, den 3. Juli, und am Sonntag, den 16. Juli, Nachmittags 35 Uhr: „Wenn Liebe erwacht.“
Mannigfaltiges.
Im wissenschaftlichen Theater Urania“ in der Taubenstraße wird in der nächsten Woche der Vortrag Der Harz am Sonntag Mittwoch und Freitag gehalten werden. Am Montag und Sonn
abend findet der Vortrag In den Bergen Tirols, und am Doanere
tag der Vortrag „Die Insel Rügen“ statt. Am Dienstag wird Professor Goerke noch einmal seinen mit farbigen Bildern aus— gestatteten Vortrag „Die schöne deutsche Stadt, wiederholen, Außer⸗ dem findet am Sonntagnachmittag eine Wiederholung des Vortrags „Der Großeglockner, Gastein und die Salzburger Alpen“ zu kleinen Preisen statt. .
Genf, 2. Juli. (W. T. B.) An der Konferenz gegen den Mädchenhandel nimmt von deutscher Seite eine größere Anzahl von Herren teil, an deren Spitze, der Staatssekretr im Ftelchsminifterlum des Innern Dr. Le wald fteht.
London, 1. Juli. (W. T. B.) Lord Inchcape teilt mit, daß die vormals felndlichen Schiffe, deren Namen bereits öffentlich bekannt gegeben und die noch nicht verkauft worden sind, jetzt für britische Untertanen und für Untertanen aller anderen Rationen verkäuflich sind. „Times“ berichtet, daß der Dampfer „Tirpitz“, eines der größten und neuesten vormals deutschen Schiffe, jetzt bon einer führenden britischen Gesellschaft an⸗ gekauft wurde. .
London, 1. Juli. (W. T. B.) Nach einer Lloydsmeldung ist der amerikanisch Dampfer ‚Mopang e, 3646 Tonnen, i m Schwarzen Meere auf eine Mine e,. und gesunken. Die Mannschaft wurde gerettet.
Ft om, 2. Juli. (W. T. B.) Wie „Tempo“ mitteilt, hegaben sich infolge eines Zwischenfalles in Grasseto, wo die Kom⸗ munisten einen Fascisten aus Siena, einen ehemaligen Hauptmann der Arditi, getötet hatten, etwa 1000 Faseisten aus Rom, Siena und sogar aus Triest zu einer Strafexpedition nach Grosseto. Trotz der auf sie abgegebenen Schüsse zerstörten die Faseisten die Arbeits⸗ kammer, die Druckerei einer ormnunsstis hen Zeitung und mehrere den Kommunisten gehörende Häuser. Die Wächter der öffentlichen Srdnung konnten die Unruhen nicht verhindern. Eine Mitteilung des Fatciften von Siena besagt, daß bei dem Zusammenstoß j5 Koͤmmunisten getötet und viele verwundet worden seien.
Barcelona, 1. Juli. (W. T. B.) Nach einer Havas⸗ meldung explodierten gestern abend im Zentrum von Barcelova vier Handgranaten, wodurch etwa zehn Personen verlest wurden. Es wird vermutet, daß die Handgranaten aus einem Automobil geschleudert worden sind.
Handel und Gewerbe. Heute findet kein Börsenverkehr statt.
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Warenverkehr des besetzten Rheinlandes.
Die Handelskammer in Dü sseldorf gibt über die neuen Zollverhältnisse und über die Ein und Ausfubrregelung des besetzten Rheinlandes fortlaufend Merkblätter heraus, die nach einzelnen Abschnitten: ‚Zollregelung“, „Ein. und Ausfuhrverkehr', Verkehrs erleichterungen? und „Zulaufs verfahren“ n,. sind und die ein⸗ schlägigen Bestimmungen der Rheinlandkommissien, ihres leitenden Zollausfchuffes und anderer in Frage kommenden Stellen in übersicht⸗ licher Zufammenfassung bringen. Die Merkblätter können zum Preise von je 3,6 . von der Geschäftsstelle der Handelskammer, Düssel= dorf, Graf AMdols Straße 47, bezogen werden
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