1921 / 228 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 29 Sep 1921 18:00:01 GMT) scan diff

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werden, 34 Millienen Tonnen seien bereits vernichtet worden. Es seien nur noch 186 Grabenmörser vorbanden, wärend Fi 30 f, bereits zerstört worden seien. 2553 Maschinengewehre feien noöck undersehrt, nachdem 82 556 zerstärt worden seien. Es feen noch 163 Mo Gewehre übrig, ausgeliefert und zerstört seien 4160 36, An Munition für kleine Waffen seien zerstört 355 Milli nen Patronen, 0 Millionen seien noch vorhanden.

Reuter erklärt, die Kontrollkommission sei von den Forl— schritten der Auslieferung und Zerstörung der deutschen Waffen vollkommen befriedigt. In amtlichen Kreisen werde erklärt, daß nicht die geringste Befürchtung wegen irgendeiner Mög⸗ ichkeit herrsche, daß Deutschland in der Lage fein könnte, ein Heer zu organisieren und auszurüsten, daß groß genug wäre, um irgendeine Gefahr für die Alliierten zu bedeuten. Männer seien natürlich reichlich vorhanden, es fehle jedoch an allen nötigen Waffen und an Ausrüstung.

Frankreich.

Der Ministerrat irat gestern im Elysée zusammen. Der Ministerpräsident Briand berichtete über die äußere Lage und unterrichtete den Nat von der zwischen den Alliierten getroffenen Verständigung über die an der Rhein grenze einzurichtende Kontrolle nach Aufhebung der wirtschaft⸗ lichen Sanktionen. Er setzte hinzu, daß das Deutsche Reich die durch das Uebereinkommen gestellten Bedingungen ange⸗ nommen habe. Der Rat heschloß sodann die Beibehaltung der Effektivbestände in Marokko.

NRusfrland.

Nach einer Meldung des „Aftonbladet“ sind alle früheren Offiziere und Unteroffiziere bis zum fünf— und fünfzigsten Lebensjahre mobilisiert worden. Die russischen Truppe nansammlungen an der estnischen Grenze dauern an. Von Petersburg wurden mehrere Divi⸗ sionen Truppen an die rumänische Grenze entfandt. Am 20. September gingen von Moskau drei Divisionen in Richtung nach Odessa ab. Die Sowjetregierung hat aus Furcht davor, daß die Entente eine Offensive der Rondstaaten gegen Sowjetrußland unterstützen werde, den Befehl gegeben, die Befestigungs anlagen längs der Grenze und im Peterzburger Gebiet in Verteidigungszustand zu setzen.

Schweiz.

Der erste Teil der gestrigen Sitzung der Völkerbunds— versammlung brachte einen vorläufigen Abschluß des bo livianisch⸗chilenischen Streitfalls.

Wolffschen

Der Vertreter Chiles, Edwards, sprach dem Telegraphenhüro“ zufolge seine Genugtuung über das Gutachten der Justizkommission aus, wonach Artikel 19 des Paktes auf den gegen. wärtigen Streitfall keine Anwendung finden kann. Uebrigens sei Ebile hereit, auf dem Wege direkter Verhandlungen mit Bolivien den

Streitfall auszutragen. Edwards warnte nochmals davor, durch eine Behandlung der Angelegenheit vor der Versammlung

einen Präzedenzfall zu schaffen. Arramayo-⸗Bolivien bedauerte, daß dte Justizkommission sich nicht zur Sache äußere, sondern nur die Frage der Interpretation des Art. 183 prüse und aus rein formellen Gründen die sachliche Seite der Angelegenheit nicht berücksichtige. Andererseits erlaube die Tatsache, daß das Gutachten der Kommission sich nur auf die Form und nicht auf die Sache beziehe, der bolivianischen Delegation das Gesuch von der Tagesordnung zurückzuziehen. Sie behalte sich aber das

Recht vor, die Angelegenheit wieder vor den Völkerbund zu hringen. Auf direkte Verhandlungen mit Chile könne Bolwien

eine Hoffnungen setzen, es werde aber zu solchen Verhandlungen mit Fhile bereit sein. Edwards widerfetzte sich grundsätzlich jeder väteren Vorlegung des Streitfall; vor dem Völkerbund. während Arramayrc das Recht zu einem solcken. Vorgehen betonte— Balfour-England hofft, daß die beiden Parteien auf dem Wege direkter Verhandlungen sich einigen werden, umfomehr als in Sud— amerika die Gegensaͤtze nicht so groß sind wie in Europa. Auch der Präsident der Versemmlung, gibt dieser Hoffnung Ausdruck. Die Versammlung werde die direkten Verhandlungen zwischen den beiden Ländern mit Sympathie verfolgen.

Ueber die Arbeiten der Finanz— und Wirtschafttz⸗ kommission erstattete in der gestrigen Versammlung Ador⸗ Schweiz Bericht.

Er Hesyrach eingehend die zerrütteten finanziellen und wirt schaftlichen Verhältniffe und das Baluta“ LEroblem, das nicht gelöst werden könne, folange immer noch Papiergeld von den palutaschwachen Staaten auf den Markt geworfen werde. Die Stabhilisterung der vositischen Lage könne allein eine Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse hringen. Trotz aller Schwierigfeiten., denen eine internationale Kreditaktion noch bhe— gegne, befinde sich doch die Kreditaktion für Oefterreich auf dem Wege zu einem Ahschluß. Die Frage der Verteilung der Rohstoffe fei jetzt wicht mehr so altüell wie im setzten Jahre, da viele Rohfstoffe im Preise gesunken seien und gewisse produzierende Länder sogar Absatz⸗ schwierigkeiten hätten. Ferrariz- Italien bedauerte, daß dse Be schlüsse der Brüsseler Finanz ksnferenz nicht mehr Beach⸗ tung gefunden haben und wünscht. daß der Artikel 3 des Paktes, der die Förderung der internationalen wirtschaftlichen Beziehungen verlangt, Anstlich beachtet werde. Im weitern Verlauf der Sitzung begrũßte Balfo ur⸗England die Kreditaktion für De sterreich und erwähnte, daß bisher noch kein Verzicht Amerikas guf feine Bor. behalte in Oesterreich vorliege, daß aber Fmer ifa Oesterrcich ebenso wohlwollend gegenüherstehe, wie die anderen Staaten. Balfour wünschte der Kreditaktion vollen Erfolg. Er hoffe, daß Desterrésch nicht den Mut verlieren, und daß seine Nachbarn am gemeinsamen Werke der Fingnziellen und wirtschaftlichen Wiederaufrichtung Desterreichs mit⸗ helfen werden, Auch Han otagux - Frankreich sprach seine Sympathie für Oesterreich aus. Er hob herbor, daß bisher noch kein Mittel zur Tösung des Valutaprohlems gefunden sei, und daß man hier vor einer Unbekannten siehe. Der Grundsatz des freien Handels müffe vor— läufig noch hinter den Notwendigkeiten des praftischen Wirtschafts⸗ lebens in den einzelnen Staaten zurücktreten. Aber auch Hanotaux betonte, daß nur auf dem Wege internationaler Zufammenarbeit die Gesundung der finanziellen und wirtschaftlichen Verhältnisse erzielt werden könne. Graf. Menzdorff⸗Oesterreich dankte Balfour und Hanctgux fitr die freundlichen Worte, die das etwas ins Wanken geratene Vertrauen des österreichischen Volks wiederßerstellen würden. Tie zsterreichische Regierung wünsche nichts fehnlicher, als mit den benachbarten Ländern wirtschaftliche Beziehungen zu unterhalten. Sierauf nahm die Versammlung die von der Kommission eingebrachte Entschließ ung an. Darnach wird als nicht notwendig erachtet, eine ständige internationale Finanz⸗ ammission einzuberufen, solange die Finanzkommission des Völkerbundes ihre Arbeiten nicht beendet habe. Die Ver— zögerung des Hilfswerks für Jesterreich wird bedauert und die Hoffnung ausgesprochen, daß das Werk bald befriedigend durchgeführt werden könne. Die Wirsschaftg⸗ und Finanz⸗ kommisston wird beauftragt, von den verschiedenen Regierungen so rasch wie möglich Mitteilungen einzufsrdern über die von ihnen zur Durchführung der Brüsseler Vorschläge unternommenen praftischen Schritte. Die Untersuchung über die internationale Kreditaktion durch die Kommission soll energisch fortgeführt werden.

Vor Schluß der Versammlung ersiattete Murrgy Bericht äber die Anträge der 5. Kommission zur Bekämpfung des

daß mit den notwendigen Vollmachten ausgestattete Delegierte im Namen ihrer Regierungen das von der Genfer . ahgeschlossene⸗ Abkommen sofort erzwingen und feine Ratffi= zierung durch ihre Regierungen verlangen. Die Debatte über die Anträge wurde auf die heutige Sitzung verschoben.

Türtei.

Ein von neutraler Seite herrührender Bericht aus Smyrna hebt dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge hervor, daß die griechische Niederlage in Angtolien ernster sei, als bisher zugegeben wurde. Zwei griechische Divisionen wurden ge— fangen genommen ünd verloren den größten Teil ihrer Artillerie. Die Gesamtverluste werden auf 25 000 Mann geschätzt.

Griechenland.

Nach einer Havas meldung hat der König Konstantin eine Proklamation an die Armee erlassen, in der er sagt, sie habe in glänzender Weise das militärische Werk ausgeführt, das das Vaterland ihr anempfohlen habe. Jetzt bleibe ihr nur noch übrig, has Ergebnis sicherzustellen und die nötige Arbeit und Organisation zu unternehmen, damit soviel Opfer und Mühe und soviel Ruhm nicht umsonst vergeudet worden seien. Wenn das wenige, was noch zu tun bleibe, erfüllt sei, dann würden die Soldaten in die Heimat zurückkehren, glück— lich und ftolz, das teure Vaterland größer und glücklich ge— macht zu haben.

üAmerika.

Blättermeldungen zufolge hat der vormalige Präsident Wilson interveniert, um den Widerstand gegen die Rati⸗ ö der Friedensverträge mit Deutsch land

esterreich und Ungarn zu stärken, da seiner Ansicht nach die Ehre und das Interesse Amerikas die Ratifizierung dieser Verträge verbieten.

Nach einer Reutermeldung haben sich die de mokrati⸗ schen Senatoren in einer Zusammenkunft dahin entschieden, daß die Friedensverträge mit Deutschland, Oesterreich und Ungarn nicht Gegenstand einer Parteiaktion bilden sossen, sondern daß es den einzelnen demokratischen Mitgliedern über— lassen bleiben soll, bei der Abstimmung über die Ratifikation nach ihrem eigenen Urteil zu handeln.

Statistik und Bolkswirtschaft.

Arbeitsstreitigkeiten.

Der Ausstand in der Berliner Filmindu strie ist zu sammengebrochen. In allen Betrieben ist hiesigen Blättern zufolge die Arbeit in vollem ismfange wieder aufgenommen worden, ohne daß seitens der Arbeitnehmer irgendwelche Bedingungen gestellt worden sind.

Aus London wird dem W. T. B.“ telegraphiert: Wie die Blätter melden, fand am 28. 8. M in Shoreditch eine große Arbeits losenkundgebung statt. Es wurde die Rote Fahne“ gesungen, und einer der Redner erklärte. es werde in diesem Winter einen Bürgerkrieg geben, wenn das Problem der Arbeitslofigkeit nicht in befriedigender Weise geregelt werde. Die von 26066 Ärbeitz- losen besuchte Versammlung faßte nach Entgegennahme des Berichts über die Unterredung zwischen den Londoner Arbeiterbürgermeistern und Llopx George eine Entschließung, in der erklärt wird, daß die Arbeitelosen sich nicht länger mit leeren Versprechungen be— gnügen und vor nichts zurückweichen werden, um ihre Forderung

nac Arbeit e zer voller Unter stütß ung zu er? zwingen. Zwischenfälle ereigneten sich nicht. In Südwales haben gestern veitere Kohlenberg werke

die Arbeit eingestellt. Die Zahl der fe iernden Bergarbeiter wird auf. S6 000 geschätzt. Die Not ist sehr groß. Wie die Blätter melden, haben gestern wegen des irischen Gisenbahngrausstandeg alle Zweige der Great Southern and Western Railway ihren ge—

samten Dienst einge stel lt. 10 00 Sisenbahner werden

davon betroffen. Kunst und Wissenschaft.

In der Legyptischen Abteilung der Berliner staatliche n Museen (Neues Museum) führt Dr. Scharff an jedem l;, und 3. Donnertztag des Monais um 11 Ühr. Beginn am 5. Oktober. In der Papyrusfamml ung (Neues g, hält Professor Schubert an jLedem Sonnabend um 10 hr einen Vortrag. Beginn am J. Oktober. Die amtliche Gebühr für jede Führung und jeden Vortrag beträgt 1 ..

Verkehrs wesen.

Wie „Wolffs , ,, ,,. mitteilt, ist gestern die von einem deutschen Hilfskabeldampfer vor einigen Tagen begonnene Legung eines neuen Fernsprechkabels z wischen Deutschland und Schweden vollendet worden, das einem dringenden Verkehrsbedürfnis entspricht, nachdem Ende 1315 die erste See kabelperbin dung dieser Art in Vetrieb genommen worden war. Der Verkehr auf der neuen noch wesentlich seistungsfhigeren Linie wird eröffnet werden, sobald die, anschließenden Land verbindungen auf deutscher und schwedischer Seite fertiggestellt sind.

Theater und Mu stk.

Im, Opernhause wird morgen, Freita „aus Anlaß der Rheinischen Kulturwoche, auf Anregung des hein ten . perbandes, Geschäftsstelle Berlin, „Fidello“, mit den Bamen Kurt, Gscher· Vespermann und den, Herren Kraus, Schützendorf, Helgers, Zador, Henke und Philipp besetzt, gegeben. . Leiter ist der Generglmustkdizektor Ley Blech. Anfang 77 Uhr.

Im Sch a u spise lhaufe wird morgen König Richard III.“ mit Fritz Kortner in der Uitelrolle aufgeführt. Anfang 7 Ühr. Der gomponist Projessor Engelbert Humperdinck ist, wie die Landeszeitung sür heide Mecklenburg“ meldet, im Karolinen? stift in Neu strelitz an den Folgen eines Schlaganfalls, zu dem ine Lungenentzündung hinzutraf., amn 27. September gestorben. Die Leiche wird nach Berlin⸗Stahnsdorf übergeführt. In Humperdinck derliert die musikalische Welt einen der bedeutendsien Jünger JFüichard

Wagners. Seine im Jahre 1853 erschienene, echt deutsch empfundene

Märchen ger „Hänfei und Gretel !* erlözste ki deutsche Opernbühne von dem Bann des damals in Blüte stehenden

italienischen Verigmo und machte den Namen des Kosmponisten in der anzen Welt hekannt. Humperdinck war am J. September 1854 in ige fg a. Rhein geboren, erhielt in Köln und München seine muslkalische Ausbildung, lebte dann abwechselnd in Italien, Frank reich und Spanien und wurde 18950 Lehrer jür Partiturspiel und Chorge sang am Hochschen Konservatorium in ,. a. M. Im Jhhre 1300 wurde er nach Berlin als Vorfteher einer tat?! ischen Meisterschule berufen. Als solcher wurde er Mitglied des Senals ber Akademie der Künste und 1913 deren steslvertretender Vorsitzender. Zum Hause Wahn fried. unter hlest humperdinck innige Beziehungen, befynderg zu seinem ehemaligen Schüler Siegfried Wagner. Außer Hãänsel und Gretel“ fanden seine zuerst als Melodram geschaffenen spãter zur Oper umgg arbeiteten Königskinder“ die weitete Ver reitung, während die auch im hiesigen Opernhaufe aufgeführte komische Oper Heirat wider Willen“ tretz anmutiger Einzelheiten sich nicht zu be— haupten vermochte. Außer Opern schuf Humperdinch neben Klavierstücken,

rauen⸗ und Kinderhandel. Die Anträge fordern,

*

einer Anzahl Shakespearescher und anderer Dramen. Von Orchester. kempositicnen für den Kenzertsaal wird die 1898 erschienene Man. rische Rhapfodie“ am meisten geschätzt.

Maunigfaltiges.

Die ö sterreichische Bundesregierung hat. W. T. 8. zufolge an den Reichskanzler das nachstehende Telegramm gerichtet: ‚Anläßlich der furchtbaren Katastrophe in Zudwi g5. hafen bitte ich Sie, hochverehrter Herr Reichskanzler, den Aut druck des tiefsten Beileids der. Bundesregierung und ihrer herzlichften Anteilnahme an diesem harten Schicksalsschlage entgegenzunehmen, den deutsche Kraft und Tüchtigkeit überwinden helsen mögen und auch überwinden werden. Bundeskanzler Schober“

Der Reichskanzler hat wie folgt erwidert: „Für die Uebermittlung des Beileids der Bundesregierung anläßlich des furcht; baren Unglücks in Opyau⸗Ludwigshafen und die herzliche Anteilnabm— an dem harten Schicksaleschlag bitte ich, Ihnen namens der Reichs. tegierung unseren wärmsten Dank aussprechen zu dürfen.

Reichskanzler Dr. Wirth.“ Das Ministerjum des Aeußern in Christiania hat Rem den tschen Gesandten anläßlich des SFzplosionz-; unglücks in Oppau sein Beileid ausgesprochen.

Der Reichshilfsausschuß für Oppau gibt Sammel—⸗ listen fir je etwa 60 Eintragungen heraus. Von heute, Donnerstag, ab können sie in beliebiger Zahl von Firmen, Be, trieben. Behörden uw, (nicht von Einzelpersonen) von der Ge— schäftsstelle des Reichshilfsausschusses für Oppau, Berlin, Scharn— horststraße 35, angefordert werden.

Nach Bildung der Einheitsgemeinde Berlin ist die Schaffung eines einheitlichen Arbeitsrechts und einheitlicher Tarifverträge eine zwingende Notwendigkeit ge worden. Unstreitig bedürfen auch manche Bestimmungen des Arbeiter manteltarifvertrags der Klärung und genaueren Fassung. Der Magistrat hat sich, wie W. T. B.“ mitteilt, deshalb genötigt gelehen, diesen Manteltarif vertrag vom 15. Juni 1920 zum 31. Dezember d. J. zu kündigen.

Außer den auf der neuen Automobilstraße im Grune—⸗ wald am vergangenen Sonnabend und Sonntag veranstalieten Rennen, fanden, wie die Rennleitung mitteilt, auch Rekord. versuche statt. Sie wurden an beiden . nur von dem von Kellner gesteuerten Adlerwagen durchgeführt und ergaben für diesen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 140 Km.

Der sür die Versuche, gemeldete Opelwagen, konnte nur am ersten Tage teilnehmen und schied daher aus den

Rekordpersuchen aus. Außer halb der ursprünglich und satzungesgemäß vorgesehenen Rekordpersuche wurde für einen 200 P&S⸗Benz⸗ wagen am Sonntag ein besonderer Versuch eingelegt, der für diesen Wagen eine Stundengeschwindigkeit von 155 kAm ergab. Ferner wird mitgeteilt, daß die Firma Lorenz A.⸗G. während der beiden Nenntage am 24. und 25. Sep— temher der Fernsprechabteilung der Schutz volizei 14 Apparate für drahtlose Telegraphie und Tele— phonie zur Uebermittlung der in den Rennen gefahrenen Zeiten zur Verfügung gestellt hat. Die Apparate wurden von der Schutz⸗ polizei aufgebaut und haben völlig einwandfrei gearbeitet.

Paris, 28. September. (W. T. B) Das Warenhaus Printemps“ auf dem Boulevard Haußmann wurde gestern vormittag von einem großen Brande heimgesucht. Alle Pariser Feuerwehren waren an der Brändstätte tätig. Das Feuer kam in einem Neubau des Warenhauses, der an der Fcke des Boulevard Haußmann gelegen ist, aus und griff bald auf, das ganje Gebäude über, und um 9 Uhr Vormitfags stürzte die Front ein. Es gelang der Feuerwehr, den alten Bau zu schützen. Zwei Feuerwehrleute wurden leicht verletzt, sonst sind Persenen nicht zu Schaden gekommen. Der Brand soll infolge Kurzschlusses entstanden sein. Die Leitung des „Printemps“ teilt mit, daß, da die Feuersbrunst in einem nenen Gebäude ausgebrrchen sei und das alte Gebäude nicht berührt habe, der Betrieb des Warenhaufes nicht gestsrt werde. Eine weitere Aus— breitung des Feuers sei nicht zu befürchten.

Aeronautisches Ob servatorium. Lindenberg, Kr. Beeskow.

25. September 1921. Pilotballonaufstieg von 9 a 5 bis 9 a 50.

Nelative Bind 2 10 Seehöhe Luftdruck Temperatur JZeuchtig⸗ . , , n, n mm oben unten o ö ee. 122 8 h 369 WzS J Hh J 1 ö ? 7 195 ,, ö 5638 165

Bewölkt. Sicht: 10 km.

(Fort etzung des Nichtamtlichen in der Siebenten Beilage.)

Theater.

dpernhaus. (Unter den Linden.) bezugsvorstellung. Fidelio. Anfang 73 Uhr. Sonnabend: Zum 100. Male: Boheme. Anfang 73 Uhr.

Freitag: 195. Dauer⸗

Schau sielh ne, (Am Gendarmenmarkt.) Freitag: 194. Dauer⸗ bezugsborstellung

König Richard der Dritte. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Die Räuber. Anfang 75 Uhr.

R

Samiliennachrichten.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regierungsrat Dr. jur. Borg⸗ mann (Berlin⸗Wilmersdorf). Gestor ben: Hr. Kommerzienrat Hans Vetter (Eltmann a. Maim.

Hr. Kommerzienrat Hermann Renner (Hamburg). Hr. Tand⸗ wirtschaftsrat Moritz Arndt (Breslau)

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg.

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle J. V.: Rechnungsrat Meyer in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (J. V: Meyer) in Berlin.

Druck der Norddentschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin. Wilhelmstr. 33 Dreizehn Beilagen (einschließlich Börsenbeilage und Warenzeichenbeilage Nr. 86 A und B)

Choͤren und Liedern im Auftrage Mar Jieinkardiun die Bühnen mustt ej

und Erste. Zweite, Dritte und Vierte Zentral Handels register⸗ Beilage.

. Srste Beitage ; zum Deut schen Neichsanzeiger und Preußzischen Staatsanzeiger

Verlin, Donnerstag, den 29. September

1521

Nr. 228.

Amtliches.

(Foxrtsetzung aus dem Hauptblatt.) Deutsches Reich.

1. Nachtrag und Berichtigungen

zum Verzeichnis der Originalzüchter und Vermehrungsstellen von Wintersaatgetreide in Nr. 206 des Deutschen Reichsanzeigers vom 3. September 1921.

Größe der mit Origi⸗

. . Wohnort oder Vermehrungsstellen Eisenbahnstation Fruchtart ö,, . ES und Stand Fläche ö ha Nr. 3. Provinz Brandenburg. 1 von Arnim, Ritter⸗ Criewen b. Schwedt a. O. Schwedt a. O. gutsbesitzer Anger müůnde Vermehrung sstelle für von Arnim, Criewen. Provinz Ostpreußen: Paul Rose, Wesselhöfen * , statt Weizen 14, tkehmen 5 von Lochow, F. Dr., Petkus i. M. Petkus Rittergutsbesitzer Vermehrungsstellen . für F. von Lochow, Petkus. ͤ Provinz Pommern: von Borcke, Frau Rienow Labeg, Pm. Roggen 90. Schlote, Pächter, Charlottenhof Simmatzig Roggen 72. Wüstenberg, C., Rexin, Gutsbes. Pottangow Roggen . zu streichen Provinz Schlesien: ; Thamm, Herrsch. Wilhelmshof mkenau Roggen 42, Dieselbe, Buchwald rimkenau Roggen 13 Neuhaus, Ritterguts⸗ Selchow, Kr. Teltow Selchow Gegen 17— besitzer Gerste 7I,— Nr. 4. Provinz Pommern. 1Deutsch⸗Schwedische Stralsund Stralsund Saatzuchtanstalt e. G. m. b. H. mit angegebenen Vermehrungsstellen ist zu streichen. Nr. 7. Provinz Sachsen. 3 Hörningsche Saatzucht⸗ Klostergut Roßleben Roßleben ; wirtschaft Vermehrungsstelle für Hörning, Roßleben. Provinz Sachsen: Hörning, Otto, Oberamtmann, TZoders leben r. 10 Gatterstedt statt 20, 0 LTöbbeckesches, Martha, Mahndorf (W. u. A.) Halberstadt n, he 55 Fideikommisgut tatt 46, 56 17 Strube, Fr., G. m. b. O . Schlanstedt, Kr. Halberstadt Eilenstedt Vermehrungsstelle s für Fr. Strube, Schlanstedt. z Provinz Sachsen: ; Wulsch, Förster C Co., Schwanebeck Schwanebeck ö . att 122,

Nr. 14. Freistaat Bayern.

K. Niederbayern. Straßkirchen ]

1 Ackermann, 3. Irlbach b. Straßkirchen ö Vermehrungsstellen für . . rovinz Brandenburg: 66 Schöneberg b. Angermünde Pinnow Gerte 13. 2 Engelen, C., Gutsbes. Büchling b. Altenbuch Wallersdorf Weizen 33,20 statt 453,20 C. Oberpfalz. 3 Stadler, J., Saat⸗ Regensburg Regensburg Weizen 25, tzuchtwirtschast zu streichen Nr. 16. Freistaat Sachsen. 3 Kaul, Fr., Ritterguts⸗ . b. Lockwitz statt Rührs· Niedersedlitz Roggen 8,50 besitzer dor ; 4 ir fle öfffelbac. A., Trautzschen· Esstertrebnitz b. Pegau Pegau Saatgutzũchterei ; e n, ür Kirsche⸗Pfiffelbach, Trautzschen. . 3 Emil, Bräunsdorf b. Ober⸗ Oberfrohna Weizen 6, frohna statt Räunsdorf Refardt, Rittergutsbes. Großpösna, Liebertwolkwitz Weizen 23, statt Refard, Groß Pöscha . Roggen 24. 5 Krantz, Prof. Dr, Zuchtgarten Döbeln Döbeln Studienrat Vermehrungsstelle für Prof. Dr. Krantz, Döbeln. ; Kretzschmar, Karl, Rittergutsbesitzer, Remse (Mulde) Weizen 4,75 Remse Roggen o. ¶JVersuchsanstalt, Staatl. Dresden Dresden ö. Vermehrungõstelle für Staatl. . Versuchsanstalt, resden. ; Hauschild . Rittergutsbesitzer, Hohenfichte Weizen 8, 20 Hohenfichte l l0 Oberl. ECin⸗ und Ver⸗ Zittau Zittau kaufsgen. zu Zittau, G. m. b. H. Vermehrungsstellen für Oberl. i,, Verkaufsgen., ittau. ührdel, Herb, Reichenau Reichenau Roggen 1,A50 r fr Cee in, Großhennersdorf Herrnhut ö, 6. Frohberg, Kurt, Reibersdorf ö ö ö . Oberullerẽdor Oberullersdor eizen . ib n ene ü : Herrnhut Weizen 0, 8h ö. ö. Ad., Rosenthal Rosenthal Roggen ; ö. . Ihe e tersdorf Leutersdorf O. 8. Weizen 250 ; . Roggen 3,50

ᷣ. Grö her 86 NR 2 . * ae. . nalsiaat aut . . Wohnort oder Vermehrungsstellen Eisenbahnstation Fruchtart e mn 8 und Stand oe n , * ö Noch: Oberl. Ein⸗ und Illing, Karl, Heinewalde Heinewalde Roggen 2,50 Verkaufsgen. zu Kunack, Rich., Schlegel Hirschfelde P Wel zen ö Zittau, G. m. b. OH. Riedel, Rich, Eckartsberg Stttan nen, . Ringehan, Walter, Olbersdorf Olbersdorf Weizen 9,0 Noggen 96569 Schlagehan, Gust., Oberherwigsdorf Scheibe, O. S. Roggen 6 Wagner, Rich, Leutersdorf LLeutersdorf Weizen 2. Nr. 26. Sachsen⸗Gotha. 1ũã Meyer, Eduard, Friedrichswerth Friedrichswerth . . mãnenrat Reggen 4 39 U / Gerste 15, Weitere Sauptwirtschaften: . 1 Sonneborn Friedrichswerth Weizen 30. Gerste 40,50 Neu Frankenroda Friedrichswerth Weizen 8. Roggen 6, Gerste 18559 Wangenheim Friedrichswerth Weizen 28350 Roggen 25, Gerste 34 Vermehrungsstelle für Ed. Meyer, Friedrichswerth. / Provinz Brandenburg: ö J Stenzel, Adm., Crussow b. Anger⸗ Angermünde Gerste ö münde Pre vinz Pommern; J . von Koeller, Rittergutsbes., Schön. Labes Weizen 6.25 t walde Nr. 27. Anhalt. 3 Terra, A.⸗G. für Aschersleben, Drohndorf⸗ Beizen 1925 4 Samen zucht Drohndorf (A) Mehringen Roggen 3. 75

und Gerste aus der Ernte 1921 zu Saatzwecken vom 21. Juni 1921 (RGBl. S. 737). Berlin, den 29. September 1921.

ĩ Direktorium der Reichsgetreidestelle. Tiemann.

B. Verzeichnis

Veröffentlicht auf Grund des 8 20 der Verordnung über den Verkehr mit Brotgetreide

der anerkannten Absaaten von Wintersaatgetreide im Sinne des 5 20 der Verordnung über den Saatgutverkehr mit Getreide aus der Ernte 1921 vom 21. Juni 10921 (RGGBl. S. 7453).

a ,. e d r

2 Wohn⸗ bezw 21 ö 6 d , , ahnstation Fruchtart Absaat Unnte Anerkannt 3 Name und Stand Anbauort Eisenbahnstation Fruch Abs lä. durch * ͤ ha Preußen. Nr. 1. Provinz Ostpreußen. Anmerkung: L. K. bedeutet Landwirtschaftskammer für die Provinz Ostpreußen, Saatstelle, Königsberg i. Pr. Hufen, Beethovenstraße 4-26. . ; D. L. G. bedeutet Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft, Saatzuchtstelle, Berlin SW. 11, Dessauer Straße 14. ö ] R. 2. B. bedeutet Reichslandbund, Berlin 8SW. 11, Dessauer Straße 26. A. Regierungsbezirk Allenstein. 1 Binder, Rittergutsbes. Lengainen Lengainen Weizen 1 15. X. R. f Milt J 2 ludau Lindenho Milken Roggen 3.— CL. K. 3 . Rittergutsbesitzer Adl. Liegen Liehemühl Roggen J J 58. 4 Brezinski, Gutsbesitzer Ottilienhof Passen heim Roggen 1 . 38 5 von Conta, Gutsbesitzer Schwarzwald Sensburg Weizen 2 . E. K. , 4664 6 Ehhardt, Gutsbesitzer Kommorowen Bialla Roggen 2 2,5 LK. 7 Ehlers, Rittergutsbes. Glashütte Peitschendorf Noggen 1 4. . 83 Ewald, Oberamtmann Sdengowen Sdengowen Roggen 2 59 8 9 Fieguth, Rittergutsbes. Kittnau Geierswalde Roggen ĩ 13 87 10 Fischer, Oberamtmann Kl. Bertung Gr. Bertung Wer en I 8. E. R. Roggen 1 10, hof 6 9 ] . 89 erich, Rittergutsbes. Davidsho Brammen Roggen 3.96 K. 1 . en e, Wadang Allenstein Roggen . 19, 75) 83. 13 Goeldel, Gutsbesitzer Bronikowen Senshurg Roggen 2 ö *. 14 von Hacke, Rittergutsbes. Adl. Bergfriede Gr. Buchwalde Roggen 3 33 . 23 15 Hell. Rittergutsbesitzer Gr. Grieben Bergling Roggen 1 13 25 8. 16 Holzky, Rittergutsbes. Kroplainen Wartenburg Petzen . X. R. Roggen 2 .= 17 Jacobi, Domänenpächter Posorten Allenstein Roggen 2 197 25 *. 18 von Kamecke, Domänenp. Bujaken Buia ken Roggen 2 25. 8. 19 Kautz, Domänenpächter Taubendorf Gr. Kos lau Roggen 1 10— ö F. 20 Klugkist, Gutspächter Obermühlenthal Sensburg 4 ; ö L. K. Roggen 8, 21 Klugkist, Rittergutsbes. Seehesten Sensburg Roggen 3 1 57. 22 von König, Rittergutsbes. Jahlonken Jablonken Nongen 3 ds, ö . 23 Krahmer, Rittergutsbes. Balzen Schmückwalde Roggen 2 1 353. 24 Kuhn, Gutsbesitzer Kl Kronau Wartenburg Roggen 1 3. 983. 25 Laskawy, Oberamtmann Kl. Koslau Gr. Koslau Roggen 1 0. 6 26 Liebich, Gutsbesitzer Wo cnitzen Wo nitzen Roggen 2 30.— 8. 27 Lüder, Rittergutsbesitzer Schönau Wartenburg Roggen I 35. 82 28 Markwitz, Domänenp. Drygallen Drygallen Noggen 1 20 88. 29 Marschall. Rittergutsbes. Koslau Domhrowken Roggen 1 33 *. 30 Meyer, Rittergutsbes. Schönfließ Wieys Roggen 2 20, 5. 31 Müller, Oberamtmann Mörlen Osterode Roggen 25. 88. 32 Nehbel, Rittergutebes. Salusken Veidenburg Roggen 2 10— 27 33 Olschewski, Gutsbesitzer Neidenburg Neidenburg Roggen 3 323 TE KR. 34 Plaschke, Gutsbesitzer Adl. Rakowen Kallischken Roggen 1 13. *. 35 von Rose, Rittergutsbes. Döhlau Steffens walde Roggen I 7. 83. 36 Schmidt, Ritiergutsbes. Lindenau Bergling Roggen 3 133 2. 37 Schwan e, Rittergutsbes. Gr. Koslau Gr. Koslau Roggen 2 27 265 ö K. 38 Schwanke, Rittergutsp. Gr. Schläfken Gr. Koslau Roggen 1 43, 58. 39 von Stein, Ritterguts. Langgut Biessellen Weizen 2 5— L. K. besitzer Roggen 1 5. Gerste 3 2 40 Thomasius, Ritterguts⸗ Elgenau Marwalde Roggen 1 11, L. K. besitzer y 41 . Guts besitzer Masuchowken Widminnen Roggen 3 3,50 8. 42 Wagner, Gutebesitzer Grabowen Sens hurg Roggen 2 23, 38. 43 Wollert, Domänenpächt. Wiesenfeld Bergling Roggen 1 4,50 88. 44 Zehe, Rittergutsbesitzer Dietrichsdorf Gutfeld Roggen 2 60, XKR. 45 Zekau, Rittergutsbesitzer Grammen Grammen Roggen 3 15, L. K.