Nich
Deutsches Reich.
. Die vereinigten Ausschüßse des Reichsrats für Volk⸗ , für Haus halt und 2 6 und t a vereinigten Ausschuͤsse ü
pflege sowie die Rechnungswesen und fur Sitzungen.
Die haben am J. Oktober, wie folgendes
Die Unterzeichneten
zur Prüfung der Frage zu bitten. eden kun der bevorstehenden Entscheidung 4 bg rn, ö ö. Ort 13 2 unabweisbar notwendig. che Drüfung kann auch durch die mündliche
Bertrauensmänner in Genf nicht ersetzt . e, . 4
Bedeutun
Allgemeiner Deutscher
Gewerkschaftsbund, Gewerkschaftsring.
Bayern.
Auf Grund des Reichstagsbeschlusses vom 28. Sept ist ein parlamentarischer lier e rn ö, mfr
den Oppauer Unglücksf
des Ausschusses ist der Abg.
partei), Der Untersuchungs aus schuß Ludwigshafen einberufen.
Württemberg.
Anläßlich des Ablehen berg, vormaligen Kön
der württembergischen Regierung an die Gemahlin des
Verstorbenen, die Herzogi telegramm abgesandt, in
graphenbüro! zufolge u. a. heißt: Niemals wird in den Herzen der Württemberger die dankbare
Erinnerung ausgelöscht werden wesch' ein edler, hingebender Fürst schlüssen
der Verewigte dein Lande und
And treu bewahrt werden.
deutschen Gewerkschaften
Telegramm an
bundes, Drummond, nach Genf gerichtet:
Völkerbundsrat nach G in * rat nach Gen berufenen deutschen Gewerkschaftsvertretern
Ehrhardt, Franz und Griese folgend ü ĩ ĩ
. ö . . , es zu übermitteln, da die Adresse
ie deutschen Gewerkschaften i Vertreter, den Holte drr r,, ere n n 3 . tretern des Völkerbundsrates
stellvertretender Vorsitzender Brey (Sozialdemokrat).
tamiliches.
n J für Haushalt und innere Verwaltung hielten heute
Oberschlesiens „Wolffs . in den Generalsekretär des Völker
den zur Vernehmung durch
endung von Ver nach Oberschlesien Bei der unabsehbaren ist die Prüfung aller Diese ört⸗
Gewerkschaftsbund, Deutscher
all gebildet worden. Vorsitzender Schwarzer (Bayerische Volks—
ist für Oktober telegraphisch nach
s des Herzogs von Württem— igs Wilhelm II., wurde seitens
n Charlotte, ein Beileids⸗ dem es dem „Wolffschen Tele⸗
dem Volke
Sein Andenken wird dankbar
Hieber, Staatspräsident. Inzwischen soll das Problem der Wirtschaftskrisis no fältig geprüft und das einschlägige Material gesammelt werden. Der
u
Nach einer Meldung des Ungarischen Telegraphen⸗Korre⸗
spondenzbüros“ ist gestern ungarns bezügliche Proto Generalleutnant Hegedues u genannte Büro bemerkt, sei
einer zwischen Oesterreich und Ungarn durch die Vermittlung der italienischen und tschecho⸗slowakischen Regierung ab , den Vereinbarung gefallen. Auf Wunsch der Genre lr nn . werde die ungarische Gendarmerie die Weisungen des General⸗ kommissars zur Aufrechterhaltung der Ordnung in Oedenburg
und Umgebung vollstrecken.
ö Frankreich.
ie französische Regierung hat bei der Regi
Ango ra die sofortige und vollständige ee n, französischen Gefangenen,
der Türken fielen, erreicht.
— Nach einer Havas-⸗Meldung bestätigt es sich, daß der
Griechenland, Jugoslawien und Zusatzantrag gab zu weiterer De
t d so lange Zeit gewesen, Bedürfnisse der kleinen Staaten eine und was er ihnen auch im Wandel der Zeit er zii i, ,,,,
Antrag, der auf einer Anzahl von Bänken, französischen Delegation, Beifall fand, wurde von dem Berichterstatter
heteiligten Staaten Anlaß. Balfeur⸗ England bat dann die Parteien, auf eine Fortsetzung der Debatte in der bisherigen Weise i da daraus nichts Gutes entstehen könne. Sie könnten dem Völkerbundsrat sowohl hinsichtlich der Festsetzung, der Abreise der Untersuchungskommission als auch, hinsichtlich der Wahl ihrer
zu verzichten,
Mitglieder volles Vertrauen entgegenbringen.
Zum Schluß wurde der Kommissionsantrag von der Ver⸗ sammlung einstimmig angenommen, nachdem Griechenland vor⸗
her seinen Antrag zurückgezogen hatte. In der für 1922
der Erörterung wurde zum Ausdruck gebracht, daß tro
großen Teil der Beratung über die anträge zum Pakt gewidmet, die bereits
mittagssitzung beshast gt hatten. Zunächst hatte sich die Versamm⸗
ommission vorgeschlagenen Aenderung in dem der Absti mmungs⸗ ö Paktabänderungen stgelegt Nach einer langen Debatte, an der sich vor allem die juristischen Mitglieder der Versammlung beteiligten, wurde die vorgeschlagene Neufassung mit unwesentlichen Aenderungen des
lung n der von der des Artikels 26 zu äußern, und Ratifikations modus festgelegt ist.
bei
angenommen.
Danach wird für Paktabänderungen die Zweidrittelmehrheit der Versammlung einschließlich aller anwesenden Delegierten der im Rate vertretenen Staaten gefordert, für die Ratifikation der Ab⸗ änderungen die einfache Mehrheit der in der Versammlung ver— Rate vertretenen hat nach 22 ,. und 8, . r onaten zu erfolgen. Jedes Mitglied, das die Abänderung bis dahin nicht ral tnf . lann im Laufe des Jahres dem Generalfekretär Kenntnis bon seiner Weigerung geben; es hört dann gleichzeitig auf, Mitglied des
kretenen Staaten und die Gesamtheit der im Stagten. Die Ratifizierung die Kommission zuerst vorgeschlagen, nach 8
Völkerbundes zu sein.
Nach Annahme der neuen Fassung des Artikels 26 trat über die Abänderungs⸗
die Versammlung in die Debatte
anträge zu Artikel 16 ein, die kürzlich nach
sprache über die Wirtschaftsblockade an bie Kominission für
Paktabänderungen zurückgewiesen worden waren.
Frangulis⸗ Griechenland trat nochmals für seine bereits zugunsten des Schutzes und der Sicher- r ; Der Berichterstatter Schanzer« talien lehnte diese von ueuem ab. Danach machte Swinde? en?“
früher eingebrachten Anträge heit der kleinen Staaten ein.
ngarn. Sch anzer und Lord Robert Cee il bekämpft.
das auf die Uebergabe West⸗ koll von ungarischer Seite vom nterzeichnet worden. Wie das damit auch das letzte Hindernis
l Freilassung der die letztes Jahr in die Zände
. , Frage am Sonnabend, spätestens am Sonntag befannt Der Völkerbundsrat genehmigte in fen ee, sen in den Text von verschiedenen Briefen u die alli und assoziierten Hauptmächte die armenisch J 9 die st eu x opa. eriet weiter in Anwesenheit der armenischen, griechischen und finnischen Vertreter über den Sch t Minderheiten auf Grund eines Beschlusses der ĩ
Die weitere Beratung wurde wegen
Stunde abgebrochen und auf heute vertagt.
„Wolffschen Telegraphenbüro“ zufol
gut unterrichteter Seite versichert 3 wird 6. . ite en
eine Entscheiduig in der oberf ue en — eben
— Wie dem
e Frage, die Rechtsstellun
Bekämpfung des
Nachmittagssitzung wurde das Völkerbundsbudget nach kurzer Debatte einstimmig angenommen. 3 Budget sieht Ausgaben in Höhe von 20 8598 000 Goldfranken vor, wobon 8 265 000 auf das Internationale Arbestsamt entfallen. In r . der von der Kommission bereits vorgenommenen Streichung von über 3 000 000 Franlen womöglich noch weitere Ersparnisse gemacht werden sollen.
Die Abendsitzung der Völkerbundsversammlung war zum Abänderungs⸗
einmal sorg⸗
darunter auch bei der
der vorgeschrittenen
und Noten an die alliierten . über die Mandats frage, 34
Tyy
etztjährigen
dingungen verpflichten.
über dem
die Vor⸗ bestimmungen. Die
der Aus⸗
gebracht,
Stellun unsere
allein befugt, das sagrländische Eisenbahnnetz in allen g heiten zu vertreten, in denen eine Anwendung oder eine Revision der Konvention in Frage kommt, und zwar genau so, wie irgendeine der Signatarmächte. Falls irgendeine ,,, der saar⸗ ländischen Eisenbahnen oder irgendein Gesetz oder eine Verord Sgargebiets mit den im Abkommen vorausgesehenen inter—= natisnalen Transporthestimmungen im Widerspruch steht, ist es Sache der Regierungskommission des Saargebiets, diese internationalen Be⸗ stimmungen durchzusetzen. Nach Ansicht der Kommission müssen die von der Regierungs fommission des Saargebiets geleiteten Eisenbahn— linien in einer besonderen Rubrik in der Liste der Eisenbahnen geführt werden, auf die das Berner Abkommen Anwendung findet. 3
Finnland. Die finnische Regierung hat der Sowjetre eine Antwortnote zugehen lassen, in der die 4 Be⸗ hauptungen der russischen Note bezüglich der Erfüllung dez Friedensvertrags zurückgewiesen werden.
. Tschecho⸗Slowakei. Wie das „Tschecho⸗slowakische Pressebüro“ meldet, hat die ungarische Regierung gestern dem Ministerium des Aeußern offiziell die Mitteilung an die Botschafterkonferenz zur Kenntnig daß sie die westungarischen Komit ate innerhalb der festgesetzten Frist räumen werde.
Türkei.
ollans plötzlich den überraschenden Vorschl ; . ; der n getlilthr Rechtslage und ien ron ed in . ) Der amtliche türkische Krie über die Wirtschaftsblockade . ö, besonderen m,, . henbüro“ zufolge: ; endgůlt f nsere Truppen auf das nächste Jahr zu verschieben und ö helge ef ns an n Die Griechen mußten sich nach genommenen Resolutionen nur als eine erste Lefung zu betrachten. Unsere
und erbeuteten Pferde und Munition. aballerie die Station Kar Kguey nördlich von Bozeuhuk besetzt. Der Feind erlitt Verluste. Wir haben Gefangene gemacht,
Versammlung, wonach die Balten und Kaukasier, wie auch die Albaner im Falle des Beitritts zum Bund si
z ur Durch⸗ führung der in den Minderheitsverträgen aufgestellten Be⸗
— Der Regierungskommissar des Saargebiets hatte um den Beitritt zur Berner Konvention von 1390 nachgesucht, wogegen die deutsche Regierung Einspruch erhob. Der Völkerhundsrat forderte ein Gutachten von der beratenden technischen Verkehrs- und Transitkommission ein, das nun vor⸗ liegt und in der vorgestrigen Sitzung des Völkerbundsrats ab⸗ gegeben wurde und laut Beschluß des Rates der Regierungs— kommission des Saargebiets übermittelt werden wird.
Obiger Quelle zufolge hält das Gutachten den Beitritt der Regierungskommission des Saargebiets zur Berner überflüssig. Diese Konvention ift in allen Signatarstaaten gegen— Saargebiet ebenso in Kraft, wie in den Gebieten der dem Abkommen beigetretenen alliierten und assoziierten Mächte. Vor allem der Eisenbahntransport zwischen dem Saargebiet und Deutschland unterliegt den in dem Abkommen aufgestellten internationglen Transport-
Regierungskommission des , d, ist ngelegen⸗
Konvention für
rordnung
ie rung
gsbericht meldet dem
aben den Feind westlich von Eskischehir z Westen zurückziehen. ere fliegenden Abteilungen drangen bis Peß kin nordwestlich von Eskischehir vor. Sie zerstreuten feindliche Ansammlungen in bdieser
Außerdem hat
e.
a eronautisches Ob servatorium. Lindenberg, Kr. Beeskow. .
2. Oktober 1921. — Pilotballonaufstieg von 5 a 50 bis 8 a 10. — ———
—— — 3.
Klar. — Sicht: 3 Em.
, 3 Go Relative Wind Seehöhe Luftdruc. Temperatur dert, een , . 351 ( . . ei 3 . i m eben unten 90 1 ar . K . ö * utz der 2020 RW; 3
Schlachtvieh⸗ und Sieischte chan im Deutschen Rei ( Beschaupflichtige Schlachtungen.)
Zufammengestellt im Statistischen Reichsamt.
che im 2. Vierteljahr 1921.
Albanien ausführen soll. Dieser batte der Vertreter der verschicdenen
1) Ohne die Ergebnisse aus einem Kreise. Berlin, den 30. September 1921.
Statistisches Reichtzamt. De lb rück.
127 162
Bölkerbundsrat in der Lage sein werde, sein Gurtcht — — . ; ö ö. 3 ' en j ; ; über die oberschlesische Frage nächsten Sonnabend 2 Zahl der Tiere, an denen die Schlachtvieh. und Fleischbeschau vorgenommen wurde: Sonntag bekanntzugeben. Länder Pferde . — uns, Kalbe Belgien und unnd. DOchsen B . rinder i ö ; 6. 4 J ; ull ö. . — 2 . Der frühere russische Minister Kerenski ist in Brüssel Landesteile andere 3 266 Kühe über bis Schweine Schafe Ziegen Hunde . ö gestern von dem Justizminister Vanderd elde Einhufer 3 Menge alt t en worden. Spanien. Provinz Ostpreußen .... 1514 888 2187 6616 3981 32 850 . ; ; (. 43 891 10166 373 — Der spanische Bericht vom 2. Oktober besagt dem Siadt J JJ 1th 16 erg, 1 zzz 8 5r; 35 ins s gb 13 53335 333 — Wosffschen Telegraphen büro zu so ge: ,,,, J 34, 3, g, is Les 35635 43 zo 14 ss, gs az? 3333 6 Drei starke spanische Kolonnen haben Nador zum Zwecke eines ,, rr gzestprüußen? 6 . 2288 5 929 2414 202935 41613 114534 688 — lombinierten Vorgehens verlassen. Es hat ein heftiger Zusammenstoß Provpfn; licher J 2149 2798 6. 11 J 41536 322 1494 . stattgefunden, hei dem die Spanier die wichtige Stellung von Seht DOberschleften ). 611 756 35915 . 833 4 331 67 35 5530 , . ,,, *. und die Dörfer in der Nähe von Seg'ang an ge⸗ J / 2357 26659 3316 I h. (. 3 . . . . 16 3. ö 5 ) . ö Ichleswig⸗ volstein 6 ,, . . erte neee, Tt mit., baß fich ulay dai . , , , g, , durch Vermittlung Ali Zeci Beys mit den Franzosen ausgesöhnt . 1253 2311 11069 21 908 618 352866 51210 14316 1316 1 reich nehmen. , 2486 10 9069 0809 41 5566 15153 10247 ö — Hohenzoll 12272 110 5955 32 853 3 901 3 Völ lerbundsversamm lung auf Grunß eines Gesuches der Bavern e ,,, . 2319 11359 127331 35 3 25 89, 139 91 145 8e 39 80 144657 286 er r e ie en e . ö 6 wife links de . . 255 1450 990 4478 5559 222 13614 2390 689 — enland un ugoslawien. Lord nnn n, 3 998 12 80 13771. 42 82 3 s z ö 26 k he f, a nnn, ,, ,, . ö Vw üros. als. Berichterstatter für den Kommifsionsantra ein, Württemberg??? 37 . ⸗ 132 74 23 774 12235 511 nach dem die Botschafterkonferenz aufgefordert werden ,,, 579 6 . . 9 1 3 * 3. 1 336 363 1 albanische Angelegenheit selbst so rasch wie möglich zu regeln. Thüringen.... . 370 1144 1739 3073 4469 15598 . 3 ö ö 6 Der Antrag em fiehlt Albanien, den Bes eid der Botscha ter⸗ . . 499 1586 495 9108 6 848 15 237 21 632 4103 3123 1 onferenz anzunehmen, wozu sich auch Jugoslawien und Grie hen⸗ n J 29 791 1285 4 434 1650 19945 27047 14184 272 11 and prinzipiell bereit erklärt haben. Der Kom mifftong= ö . eg 33 6, 23833 1864s 14 436 itz 8s3 F460 61 — vorschla sieht ferner die Ernennung einer Untersuchungs⸗ Shenbug 9g 2 . . ö 907 1 170 955 4251 15 619 2708 268 — fommission dich den Völkerbundsrat und deren soforlige Cät= ö 2 383 ö 1 . 191 4 . sendung nach Albanien vor. ö ** 57 7. 85 . 29833 3 6838 1233 131 125 Die Diskussion, an der sich Vertreter Ital Albani ̃ 9 279 5 520 2919 4440 64 — . 6kussion, an, ) ae, ien, Algntenddd , 53 17 181 378 172 1780 2 Griechenlands, * oslawiens sowie Englands und rn bB, 4 64 26 440 1723 214 2635 . 39 . teiligten, zog sich sehr lange hin, vor allem aus dem Grunde, weil Mecklenburg⸗Streliti z.... 82 18 106 417 308 13 . . 15 . Ser asia Ftaltzf. dis. Fraäe Rufrratf, rs untern sesork . burg Strelixt...! 1 3 J 2 tl j a. , , ne ö. verste ö sei, nd Schaumburg Lippe... 17 ö 4 16 371 . 1. 3 9 dit ) 1 . n en j 4 2 x ; 2 setzung der. Grenze Albaniens g ng vir . Den , im 2. Viertel⸗ . kenfeten mit Riten Jeroigen konne. Lind de jahr , , dos Ge 6oz si 66s 28s 200 11 06 s62 283 1 360 203 zo 433 77 385 1162 Sinz. stitzebdieser Ruff ang nur, fir den Fal. he, Daben im April 1g... 2199 15 go 23 gs g os, n 1 252333 zr 230 35 55! 497 a ö. e r er , a erf g. FJ 6 . 34s, 2 ses 25 Sei ä sesß 37 86563 235 a5. Ps sss 1653 83s ö. 3 36. — * n 5 ; . 6 Zuni ibi. d. 2104 31145 86 5360 65 zs zös sz 455313 tos 8z3 issn, in Begleitung von drei Angehörigen der interessierten Staaten agegen im 2. Vierteljahr 1920 sI 492 28 457 34 86 160 60 116063 305 792 269 09 44 683 1827
Parlauentarische Nachrichten.
Der Frnanzpolitische Ausschuß des Vorläufi virtschaftsra ts hielt . , Reichs
Der Reichstagsausschu ür Wohnungswesen heschäftigte sich gestern. wie das r hid h des Hach deutscher tun gelen berichtet, unter dem Vorsitz des Abg. Dr. Runkel D. Vp) mit einem Antrage des Abg. Bahr⸗ Frankfurt Dem. nach dem das Gefetz über die Erbebung einer Abgg bie ur Förderung des Woehnungsbauesß vom 26. Funi kel in verschiedenen wesentlichen Punkten geändert werden soll. Von den Nutzungsberechtigten soscher Gebäude, die vor dem J. Juli 1918 fertigge tellt sind, soll nach dem Antrage für die Rechnungs⸗ kahre 19221 big 1941 eine Abgabe lediglich zur Fördernng der Wobnungsbeschaffung und der Siedlung erhoben werden. Die Ein- . aus der Abgabe sind in erster Linie zur Finanzierung von .. 1. , ö. nach dem
n eiter aägt der Antrag vor, daß in den Rechnungsjahre
1922 und 1923 die Mietsteuer je fiod ß des n n, tragen soll, während das Gesetz vom 2j. Jun nür Line Abgahe von 5öso deg Nutzungswertes vorfieht. Die Regierung sprach sich gegen eine, solche immense Erhöhung der Abgabe aus.“ Rach 'einer kurjen Mittagspause faßte nach Wiedereröffnung der Sitzung der Vorsitzende Abg. Runkel das Ergebnis der bisherigen Beratung. dahin zusammen, daß der Ausschuß darin einig sei, es müßten im Jahre mindestens 150 000 Wohnungen nen erbaut werden, wohn wenigstens 6 Milliarden Mark notwendig seien. Diese Nittel stellten im ganzen 30 vH des . aller vor⸗ handenen Gebäude dar, und die ref. sei noch offen, ob dieses Geld durch dapitalzuschuß oder durch Amortisation aufgebracht werden solle. Formell handle es sich darum, ob die benötigten Mittel durch den Ausbau des Wohnungsbaugesetzes vom 26. Jun 1921 ge⸗ funden werden sollen. Abg. Sch lack (Zentr) ffellte die Frage iner neu zu erhebenden Lohnsteuer zur Diskussion, die zur Aufbringung der Mittel dienen, aber nicht von den Arbeit— nehmern, sondern von den Arbeitgebern getragen werden solle. Ein Vertreter des Reichsfinanzministeriums ent- gegnete, daß man sich dadurch immer mehr von dem Grundgedanken entferne, wonach die Mittel zur Förderung des Wohnungsbaues aus dem sogenannten Wertzuwachs aufgebracht werden sollen, den die alten Gehäude gegenüber unferem entwerteten Gelde erfahren haben. Nur möchte die Reichsregierung eine derartige Maßnahme nicht in Form, einer Reichssteuer sehen, sondern es den Ländern überlassen, selbständig die Steuer einzuziehen.
Nach einer ausführlichen Debatte, an der sich neben dem Ministerialdirektor von Schlieben (Reichsfinanzministerium) die Ahgg. Tremmel (Zentr.), Gutknecht (D. Rat., Silber? schmidt (Sof, Leide m ann (Komm), Naretzky (D. Bp.) und Kuhnt (. Soz.) beteiligten. wurde gemäß einem Antrag 6 Vorsitzenden Abg. Dr. Runkel (D. Bp be fcht offen, die Reichsregierung zu ersuchen: 1. anzustreben, daß in den Jahren Dez und 1923 mindestens je 200 00g Wohnungen, erbaut werden; 2 zur Deckung der unrentierlichen Baukosten sind in den Jahren be? und 1923 von den Ländern und Gemeinden mindestens je sechs. Milliarden Mark zur Verfügung zu stellen; zu diesem Zweck ist das Wohnungsabgabegesetz vom 26. Juni loꝛ0 weiter auszubauen; 4. sollte es nicht möglich sein, für das esamte Reich die Baukosten eines Jahres unmittelbar durch Er— höhung der Wehnungsabgabe aufzubringen, so ist es den Ländern zu überlassen, ob die neuen Einnahmen unmittelbar zu Zuschüssen oder zur Verzinfung und Tilgung der notwendigen Beträge Verwendung sinden. Angenommen wurde ferner ein Ant rag Silber schmidt (Soz.): Der Wohnungsausschuß empfiehlt der Reichs⸗ reglerung, weitere Einnahmen für den Wohnungsbau durch Erfassen neuer Duellen im Sinne des Antrags 51 J, II, III und durch deistungen der Industrie und Ten é r f ft zu erschließen.“
Etatistik und Volkswirtschaft. Arbeits streitigkeite n. .
Zum Berliner Kellnerausstand ist zu berichten, daß sich vielfach Zu sammenstöße zwischen Streikenden un? Arbeittwilligen in verschiedenen Stadtz⸗ teisen ereignet haben, bel denen Arbeitswillige mißhandelt und Gäste belästigt wurden. Dazu wird durch W. T. B.“ am tlich gemeldet: Die in der gestrigen Morgenpresse angekündigte Bespr e chung der Vertreter des, Gastwirtsgeperbes mit dem Berliner Polizeipräsidenten hat gestern vormittag statt⸗ gefunden. Als Ergebnis ist dem Kommando der Schutz⸗ volizei die Weisung gegeben, mit allen Mitteln einer Wieder⸗ holung der Ausschreitungen vorzubeugen. Die Vertreter der Streikenden haben dem Polizeipräsidenten erklärt, daß sie alles auf- bieten werden, Ruhestörungen zu verhindern. Es scheint demnach, daß an den vorgekommenen se, , . radaulustige Elemente beteiligt sind, die mit dem Streik selbst nichts zu tun haben. Es liegt also sowohl im Interesse der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung als auch im Interesse der Streikenden, daß gegen diese Elemente mit aller Schärfe polizeilicherseits vorge⸗ gangen wird. . die Vereinbarungen zwischen dem Arbeitgeber v erband der chem i schen He din r, und den Gewerkschaften in der Frage der Wiederaufnahme des Betriebs der Höchster Farbwerke gestern mittag der Arbeiterschaft zur Entscheidung unterbreitet worden sind. Die Ab st i mmung war geheim, ab⸗ schließende Ziffern liegen noch nicht vor.
In Kahla sind ‚W. T. B.“ zufolge 1409 Porzellan⸗ arbeiter und ⸗Arbeiterinnen wegen Lohnstreitigkeiten in den Aus st and getreten.
Infolge des Ausstands der Hamburger Buch druckergehilfen erscheinen, wie W. T. B. erfährt, pon den Hamburger Zeitungen nur das Echo. und die Volkszeitung“. Die übrigen Zeitungen geben ein „Nachrichtenblatt der großhamburgischen bürgerlichen Tageszeitungen! heraus. — ö. .
In Paxris ist ein Ausstand der Bauarbeiter au gebrochen. ö erklärt, daß nach Aussage der Gewerkschafts⸗ führer von dem Ausstand etwa 26 000 Arbeiter betroffen werden.
Spanische Zeitungen weisen, wie dem W. T. B.“ aus Mark . . auf die Gefahr eines Aus stands der Lokomotivführer und Heizer der Südbahn hin, die für die Truppentransporte nach Marokko wichtig ist. Der Ministerrat soll sich am 2. Oktober mit der Sache be⸗
schäftigt haben. Wohlfahrtspflege.
Nachdem der Reichstag das Gesetz, betreffend die Erhöhung der gelt td zur Invalidenversicherung; angenommen hat, werden die Landes versicherungsanstalten finanziell wieder in die Lage versetzt, das vorbeugende Heilverfahren in vollem Umfange weiterhin durchzuführen. Die Landesversicherungsan stalt Berlin hat infolge der Vergrößerung ihres Bezirks fuͤr die doppelte An hl Versicherker zu sorgen; dazu kommt der überaus große An⸗ drang! der weiblichen Verficherten zu den Heilstätten. Des weiteren steht im Vordergrund die Wiederaufnahme und der an, der Kinderfürsorge, deren Notwendigkeit, namentlich bei Bekämpfung der Tuberkulose, von allen Seiten an, erkannt ist. Für alle diese Anforderungen reichen die 3 bei Beelitz bei weitem nicht aus, und da der Neubau von Heilstätten bei den jetzigen enormen Baukosten qusgeschlossen ist. muß die Unter, bringung der Versicherten in auswärtigen Heilstätten und Kurorten ins Auge gefaßt werden. Um damit gleichzeitig eine völlige Tiennung der Geschlechter herbeizuführen, haben die Organe, der Landes ver⸗ ficherungsanstalt Berlin einstimmig den Beschluß gesaßt, die Beelitzer
1. Oktober 1920 begonnen
Verkehrseinnahme, hätten. danach im Personenverkehr unter Berücksichtigung der erst am 1. Juni ein— getretenen Fahrpreiserhöhung rund 2417 Milllonen, im
PDrüssigen, steht sein mit ihm gereister Freund Lsonard, der Liebes= hungrige, der gar kein Glück bei den Damen hat, der aber plötzlich
. . im
oper unter der Leitun
öch st a. M. wird dem W. T. B.“ telegraphiert, daß
Im Schauspielhause wird morgen „Fiesco“ in bekannter Besetzung wiederholt. Anfang 75 Uhr. Konzerte.
zubringen. Für Tuberkulöse sind in Aussicht genommen die Heil— stätten in Görbersdorf, Lippspringe, Hare rr, , eg, 26 Sülzhayn, Hermannswerder u. ar, für Rheumatiker: Polzin, Nenn⸗ dorf Rothenfeld, Warmbrunn, für Herzleidende: Altheide und Orb, für Magenleidende: Mergentheim, Kijsingen, Salzbrunn, für Rerden⸗ leidende und Blutarme: Ostseehäder und Gebirgsorte. Für Leicht- tuberkulöse, soll außerdem im Anschluß an die Fürsorgestellen ein Ambulatorium geschaffen. werden, in dem die Versicherten ohne Störung ihrer Berufstätigkeit einer spezifischen Behandlung unter— zogen werden sollen. (Amtliche Mitteilungen der Landes versicherungs⸗ anstalt Berlin.)
Verkehrswesen.
Die Einnahmen der Reichsbahn haben nach einer Mitteilung des W. T. B.“ betragen eh? . ö
im Personen. u. im Güter aus sonstigen
Gepäcverkehr verkehr Quellen? zusammen Au gu st 1920 460 709 S46 656 51 464 1358 829 1921 680 805 1651926 82 899 2415630 4 220 096 805 270 31 435 10656 801 . 47, S 0 / 91, 1 0o . 6l, 10/9 77,8 oso April ⸗August 1920 1914195 4275954 191 478 6 381 627 1921 2648568 7495816 324 618 10 469 092 4 734 373 3219862 133 140 4087 375 . zö 4 0. Fö,ß c. Gg ßññ! Fg C
Im Durchschnitt der Jahre 1912 und 1913 haben die Monate Apris⸗August im Personenverkehr: 4768 vH, im Güterverkehr 40,65 vH der Jahreseinnahme beider Verkehre für sich gebracht. Von der im Haushalt 1921 veranschlagten
Güterverkehr S740 Millionen aufkommen müssen. Im Personenverkehr sind demnach 232 Millionen mehr, dagegen im Güterverkehr 1244 Millionen weniger aufgekommen. Die Lahmlegung des Güterverkehrs im Westen durch die Sanktionen hat auch die Augusteinnahmen ungünstig beeinflußt. Immerhin weist der August gegenüber den Vormonaten eine Besserung . Gegen April sind 25, gegen Mai 330, gegen Juni 187 und gegen Juli g0 Millionen im August aus dem Güter⸗ verkehr mehr aufgekommen.
Theater und Musik.
Kammerspiele des Deutschen Theaters.
Eine Flut von e n , n hat sich in letzter Zeit über die deutschen Bühnen ergossen, und es ist schwer zu entscheiden, ob unsere Vorliebe für Ausländisches allein daran schuld ist, oder ob die dramatische Produttion in Deutschland durch den Modeerpressionismus in so falsche Bahnen k ist, daß wir nun auf Einfuhr angewiesen sind. Inhalt⸗ lich ist Tristgan Bernards Schwank „Der Hühnerhof?', der gestern im Kammerspielhause in der Bearbeitung des Ibsenüber⸗ setzers Julius Elias zum ersten Male aufgeführt wurde, von echt gallischer Prägung; in der Technik des Aufbaus und im Dialog ist er aber trotz seines einseitig erotischen Inhalts doch so geartet, daß unsere Dramatiker daraus lernen könnten. Bertrand flieht von Paris aufs Land, um bei seiner Gattin vor den Nachstellungen zweier Damen sicher zu fein, mit denen er sich in Liebesaffären einließ. Umsonst, sie reisen ihm nach, und anstatt der ersehnten Rube hat er auf dem Lande erst recht die Hölle. Im. Gegensatz zu Bertrand, dem Liebesüber⸗
Korbe bei den genannten, jetzt aufeinander eifersüchtigen Frauen wird, um doch schließlich in der Fülle verschmachten zu müssen. nen bleibt, damit das Ganze, einen moralischen Schluß habe, Bertrand allein und reumütig bei seiner Ehefrau zurück. Der Schwank ging unter der anfeuernden Spielleitung Iwan Schmiths in dem erforderlichen wirbligen Tempo über die Bühne. Anton Edthofer und Hermann Thimig gaben die beiden Freunde; besonders drollig wirkte Thimig als liebesabenteuerlustiger und stets verschmähter und enttäuschter Tonhard. Die weniger ergiebigen Frauenrollen waren bei den Damen Christians, Arbenina, Denera und Kupfer, welche 6 eine ältere Dame mit großer Feinheit gestaltete, bestens auf⸗ gehoben. *
— . ö . findet . n !. . das J. mphoniekonzer er Kapelle der a at s⸗ ö . des Kapellmeistes Wilhelm Furt⸗
wängler statt. Das? ö hierzu beginnt um 12 Uhr.
n der Philharmonie veranstaltete Emil Behnke mit dem , Orchester einen Max Reger— Abend!. Auf dem Programm standen nur zwei Werke, die den Abend aber vollkommen ausfüllten. Die Tondichtungen nach A. Böcklin n bekannt; sie interessieren weniger durch n n ,, als durch sarbiges Orchesterkolorit. Vorber trug Adolf Busch das mit Recht selten gespielte, übermäßig lange Violinkonzert, und zwar mit vollendeter Technik und größter Hingabe vor; die trockene, höchstens als Studierwerk für den Spieler interessante Komposition genießbar zu machen, gelang aber auch ihm nicht, die empfindlichen Mängel des unorganischen Aufbaues sind nun einmal nicht zu vertuschen. Herrn Busch ist daraus kein Vorwurf zu machen, seine treffliche Leistung als solche verdient die höchste Bewunderung. Emil. Bohnke beherrschte die
artituren vorzüglich und erwies sich als ein gediegener h en —
leichfalls in m il harmonie dirigierte Gustay Brecher in Rahmen der Konzerte der Großen Volksoper die HI. Sym phaöo nie von M . die mit ihren sechs Sätzen den Abend reichlich ausfüllte. Aber der Zuhörer wird nicht müde, denn die 6 des Schönen, die auf ihn einströmt, hält ihn von Anfang bis zu Ende im Bann. Die Weltanschauung Mahlers, die von frobhem Naturgenießen ausgehend zu ernster Gottegerlenntnis und Mystik sich erhebt, tritt in dem Werk des genialen Eklektikers bedeutsam hervor. Wie fast immer bei Mahler wird auch die menschliche Stimme in das symphonische Tongedicht mit einbezogen; Nietzsche und. Des Knghen Wunderhorn“ liefern hier den Text der für eine Altstimme und Chor komponierten Gesangsstellen des vierten und fünsten Satzes, denen sich wieder der rein orchestral gehaltene, mit einer großartig gesteigerten Coda abschließende letzte Satz als erhabener Schluß anreiht. Als Ausdeuter der Symphonie erwies sich. Brecher wiederum als, auferordentlich befähigter und gewissenhafter Dirigent. Er fand in dem Phil harmonischen Orchester sowie in Frau Arndt-⸗Ober, die das Altsolo vollendet sang, sowie in dem Frauenchor der Kgiser⸗Wilhelm-⸗Ge⸗ dächtniskirche und dem Knabenchor ven St. Nicolai vor= treffliche Unterstützung. Die eindrucksolle Ausführung weckte leb⸗ haften Beifall — Ein anderer hier schon hewährter Orchesterleiter, Edmund Meisel, gab im Blüthnersaal mit dem Blüthnerorchester seinen eren Symphonieabend mit Margrit Werl s (Violoncell) und Edgar Reinhold Schütz (Tenor) als Solisten. Das Programm enthielt lediglich Werke anerkannter Meister, die sämtlich den Zuhörern zu Dank vergetragen wurden. — Von den Geigenkonzerten der vergangenen Woche bildete das Konzert
diesmal jegliche. Virtuosentum auggeschaltet und bot seinen begeisterten Zuhörern hohe, reine Kunst. Meyer⸗Radon war ihm an. der Spitze des Philharmonischen Orchesters ein feinfühliger Begleiter — Rühmliches kann auch von dem jungen Geiger Henry Holst, der sich im Beethovensaal hören ließ, gesagt werden. Er zeigte, daß er bei seinem Meister Prefessor Willy Heß, der auch das begleitende Philh armo— nische Orchester leitete, viel gelernt hat. Nur ein weniger näselndes Instrument möchte man ihm wünschen. — Auch das Konzert von Jo seph Szigeti in der Sin gakadem ie zeigte diesen bekannten Geiger wieder auf der Höhe seiner Kunst. Vermoͤge seiner vollendeten Technik besitzt er die Fähigkert, sich in die schwie—⸗ rigsten Werke hineinzufinden und sie persönlich⸗eigenartig zu gestalten. Mit gleicher Tonschönheit gab er klassische wie moderne Kom⸗ positionen wieder; bei letzteren begeisterte er seine Hörer mit den Slavbischen Tanzweisen! von Dvorak so, daß sie wiederholt werden mußten. — Die Technik des Geigers Alber? Igrosv, der sein erstes Konzert im Meister anal gab, war nicht immer ganz einwandfrei, auch wird er sich bemühen müssen, seinen Ton, der im Forte leicht hart klingt, zu veredeln. Ein zum ersten Male von ihm gespieltes Konzert von d'Ambrosio vermochte inhaltlich nicht zu fesseln, da es weder Eigenart noch Erfindungsgabe erkennen ließ. — Ein Konzert, des Orgelvirtuesen Curt Rosen⸗ hauer in der Garnison kirche bot viel Interessantes. Regers ee ig g. Phantasie und Fuge op. 45 wurde durch die glänzende iedergabe außerordentlich eindrugsvoll. Die zum ersten Male auf⸗ geführte symphonische Dichtung „Totenfeier ! von ö Gerhardt aus wickau hleibt trotz der Erläuterungen, die den Hörer in das Werk einführen sollen . unklar; es ist ein mehr ausgeklügeltes als aus dem Gefühl geborenes Werk. Ungleich bedeutender war eine Suite für Orgel von Jesef Haas. Im modernen Stil gehalten, fesselt die Komposition durch die klare Entwicklung ihrer Themen und die Vornehmhejt in der Erfindung. Weniger zu interessieren vermochten zwei ebenfalls neue Kompositionen für Violoncello und Orgel von Josef Kromolicki und Alexander Pren bei denen der bekannte Violoncellist Armin Liebermann verdienstlich mitwirkte. — Walter Gieseking, der sich durch eine Anzahl von Klavierabenden im vergangenen Winter schnell einen berühmten Namen gemacht hat, gab jetzt im Saale der Hochschule für Musik wieder ein Konzert. So großes Können verpflichet — das sollte der Künstler bedenken, und sich nicht durch seine erstaunliche technische Begabung dazu ver⸗ leiten lassen, das rein Virtuose, zum Nachteil des musikalijch Schören und Innerlichen, allzu einseitig zu betonen. Die Vortragsfolge, die
neuere und neueste Musik bot, brachte auch eine Uraufführung:
„Orchideengarten! (Op. 76) von W. Niemann, zehn kleine etwas bizarr anmutende Stücke, die sich als stimmungsvolle musikalische Deutungen des exrotischen Themgs erwiesen. Besonders fein in der Harmonik und der satztechnischen Autgestaltung wirkten „Gesang des malayischen Tischers , „ Paradiesvogel am Wasserfall' und „Indischer Zauberer“. So fein geschliffen und geistreich diese neueste Gabe Pes bekannten Komponisten auch itz mutet sie doch im ganzen, geradk durch ihre stofflich bedingte Absonderlichkeit, etwas eintönig an, ein Eindruck, der sich bei einer geschickt getroffenen Auswahl weniger bemerkbar machen würde. Die zahlreichen Zuhörer spendeten lebhaften Beifall und erzwangen noch eine Zugabe. —Im Bech ste in aal veranstaltete der bekannte Pignist Bardas einen „ Beethoven⸗Abend', der drei Sonaten und die WEroica“⸗Varigtionen umfaßte. Abgesehen von einigen zu schnellen Zeitmaßen spielte er mit ö Verständnis und erwies sich wieder als ein gediegener Klavierspieler mit tadelloser Technik. — Unter den konzertierenden Sängern der verflossenen Woche ist zunächst Helge Lindberg zu nennen, der in der Hochschule für Muli Lieder ven Rebert Schumann. M. Mussorgski und Hugo Wolf sang. Die Auswahl; der Lieder war insofern nicht günstig, als fast alle zu gleichmäßig elegische Stimmungen enthielten. Des Künstlers ureigenstes Gebiet scheint das Oratorium, nicht der Liedgesang zu sein. An der Ausgeglichenheit und Schönheit seines Baritons konnte, man sich auch an diesem Abend erfreuen. Kurt John en begleitete ihn mit Geschmack. — Von dem Gesang von Friede von Bohrdien (Beethovensaah ist nichts außergewöhnliches zu berichten. Die Stimme ist an und füt sich zart und noch nicht e n gebildet. Wenn sich auch hier und da ein warmer Ausdruck hemerkbar machte, fehlte doch im ganzen das reife geistige Verständnis, besonders für Schubert. — Die schon aus früheren Konzerten bekannte Sängerin Manja Barkan sang im Bech steinsaal mit Dr. E. Wolf fam Klavier Lieder moderner Komponisten. Ihre sonst so schöne Stimme schien diesmal vielleicht infolge einer Indisposition, etwas hart und unausgeglichen. Von rhythmischer Eigenart waren die Kreolenlieder in spanischer Sprache, von A. Friedental bearbeitet, die die Künstlerin mit stimmungsvollem, feinem Ausdruck wiedergab. — Im neu eröffneten Schwechten⸗ saal (Lützowstraße) , sich der Pia nist Georg Gund⸗ lach und der Sänger Carl Munckel ab. Einen ganz unge⸗ trübten Genuß brachte weder der eine noch der andere. Der Klavierspieler bekundete zwar Empfindung, aber nicht genügend Temperament, und der Sänger, der über einen klangvollen, ausdrucks= kr, Bariton verfügt, muß noch manchen Fehler in der Tonbildung eseitigen.
; ine besondere Betrachtung verdient die Tänzerin Tamara Karsaving vom ehemaligen kaiserlich russischen Ballett un⸗ vergeßlichen Angedenkens, die am Sonntagvormittag im Stala⸗ thegter tanzte. Neben Anna Pawlowa ist sie die bedeutendste Tanzkünstlerin der Gegenwart, ja man könnte im Zweifel sein, ab sie die Pawlowa heute nicht noch übertrifft. Zuletzt jah man Tamara Karsaving kurz vor dem Weltkriege als Prima Ballerina einer xussischen Ballettruppe, die im Theater des Westens ein Gastspiel gab. Schon damals siel ihre außerordentliche, mit Anmut und Leichtigkeit gepaarte Technik auf. Aber als Glied eines Ganzen hatte sie nicht so wie jetzt, wo sie allein oder doch in Verbindung mit nur einem Tänzer auftrat, Gelegenheit, ihre mannig⸗ faltige, ganz persönliche Kunst, die sich inzwischen bis zu einer. sast unerhörten Vollendung gesteigert hat, zu zeigen. Bei Tamara Karsavina ist alles technische Selbstverständlichkeit; niemals erweckt ihr Tanz den Eindruck, als sei der Spitzentanz, der Sprung, die Pirouette und anderes schwierig, oder als erforderten sie höchste körperliche Spannkraft; aller Erdenschwere entrückt, leicht, zart, immateriell, scheint sie dahin zu schweben, wie eine Blüte, die auf Flügeln des Windhauchs gehoben und emporgewirbelt wird. Wenn sie . entzückende Kleine Nachtmusik “ tänzerisch ausdeutet, steigt die versunkene Welt des Rokoko wie ein liebliches Traumgesicht empor. Ihr „Goldener Vogel. (Tschaikowsky), bei dem das ängstliche Flattern eines verfolgten Tierchens sich in allen Bewegungen des Körpers wie im unnachahmlichen Spiel der Hände ausdrückt, ist ohne weiteres Anna Pawlewas „Sterbendem Schwan“ an die Seite zu stellen. Ungemein reizvoll ist das Neckische ihres altenglischen Schäfertanzes, und der Humor, mit dem im „Leierkastenmann.? (Eugen Goosens) die Steifheit einer Marionette dargestellt wird, läßt ganz vergessen, welche Körperbeherrschung dazu gehört, bei schwierigsten Tanzschritten puppenmäßige. Ungelenkigkeit vorzutäuschen. In Alexander Gavriloff hatte Tamara Karsavina einen . zur Seite, der ihr bei Tänzen zu Zweien wertvollste und gewandteste Unterstützung lieh. Als Solotänzer zeigte er, ganz besonders in einem drolligen Clowntanz, auch persönliche Eigenart. Den rn der anregenden Tanz vorstellung bildete ein von Tamara Karsavina und Gavpriloff ge⸗ meinsam vorgeführter Hovak, ein Nationaltanz, der besonders die zahl⸗ reich anwesenden russischen Landsleute der Künstler elettrisierte. Wiederholungen und Zugaben wurden, ich der Anstrengungen einer . ö auf den lebhaften Beifall hin liebenswürdig gewahr
Mannigfaltiges.
Fräulein EmmaKottm ann, die die Besucher des wissen cke M lichen Theaters der Urania“ bereits durch Lichtbildervorträde über den Neckar und den Schwarzwald erfreut hatte, hielt an der⸗ selben Stelle am letzten Sonnabend einen mit zahlreichrn schönen Lichtbildern ausgestatteten Vortrag über Die deut sche Donau“,
von Franz von Vecsey in der Philharmonie den
eilstätten in Zukunft nur mit weiblichen Versicherten und Kindern zu in und 6 . Versicherten in auswaͤrtigen Kurorten unter⸗
Höhepunkt. Zu seinem großen Vorteile hatte der Künstler
von ihrer Quelle bis Wien. In buntem Wechsel zogen an den Besuchern der „Urania“ farbenprächtige Bilder des sagenumwobenen