1921 / 247 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Oct 1921 18:00:01 GMT) scan diff

Kartoeffelversorgun g. Die Anfrage verlangte vom Magistrat

Auskunft darüber, was er getan habe,

z ; die ausreichende Verf der Bevölk lde um mie du Versorgung ; ; : . lter . Her . ae 21. Oftober 20. Oktober ee e ge. . gin Ha ebe die ho ken Fleischrpreife. Peraufbeschworen wird ie . ; Geld Brief Geld Brief Kopen gen, 20 Sltober. Wen, B) San . verbandelt wurde ein Antrag der Un bhängigen Soi Amsterdam - Rotterdam 5201,75 Jai 3s 5344 65 5555.35 London 2051, do, auf New Jork 524,090. do. auf 6 echsel n) iter, den Megistret Mm erfchen, sofert kel er Reben, Buneß Aires (apier. Vo. auf Faris 3. 5, Le, aul Antwerpen , 16 dau ian b,, zen scbleunigen Crfaß ane äche bz elf än ferhkeickerent tung dei, ,, , ,, cds es os 89s e, d, when ir, m,, men ef, te hare, s, sril gh, Umlagezwangsverfabrens für . 9 36 ö. 3 Brüel und Antwerpen 111535 1171355 1139 535 1125.15 Christiania 66, 75, do. auf Helsingfors 8, 70. 2Al 50 vo . treiben. Ein Abänderunggvorf ria, e . ö ristiania.--·. . . 197809 1952 00 201295 201765 Christ iania, 20. Ottober. (B. T. B) Sichtw nationalen will diesen Antrag dahin erweitert wissen, dci. Tepenbhagen. 2947, 5 2552,55 303655 3635 65 London 29, 5, do. auf Hamburg 5,00, do. auf Parig echsel nn Verschigben von Kartoffeln ins Au gFan I ver 9 . Spetbelm und Gothen New Aork 756.900, do, auf Amsterdam 20, 90, do. auf 6 do. an 2 ,. 24. . e schwersten Strafen belegt, 2. ebenso lle ar H 6 ö k . 3703,79 33 . i, , . 1. auf , g. / I5, do 1 en Ketten handel vo n belegt, 2. Delst . 23375 25 33 din IS b Ger anf i cper fac fol; do. . * chtf erheblich Se vil , n,, , ol535 5166563 614,35 15, 55 rs dh on, T, g (W. T. B.) Sichtwechsel auf? peste tung und Wiederesnfüührung. ven a lege nn eng j genden 1 s6I235 61415 S15,332«( 65176565 16,29. do. auf Berlin 730. do. auf Paris Il, H). Fh auf Conn ler. 5. strenge Kontzokle des Kartof ine er fenden. Pen Verd.... s Goss 158154 156,16: 365, do. auf, schweiz. Plätze zi, oo. de,. zus Ämst'erdauk Friss gert, und. 3. zur Verhinderung von rte fend der r, P, 13733 1i4g⸗iß 113335 115,13 8. auf. Kopenhagen S3, hM. de. auf Ehristiania imm i döllerung Aufklärung über die diesjährige &? . Ichreiz;. .... . 2357106 2536336 2536716 28723535 Washington 5, O3, do. auf Helsingfors 6.75 C0, do. mj wirb. Her Gare ie diesjährige Kartoffelernte gegeben Spansen zo 0 B , . O0 g 765. Anfrage b ö. ö r Watz k y, der nameng des Magiffrätg die Rien (altes: . 2M o9, 95 2027,05 . . daß Ler MHastzst uf Perschén der Wien SDtsch. Desterr.) . . 2 . . n ,, nöd, n,. abgestemyꝝ... 918 822 99s 9, 12 Berichte von auswärtigen Waren märkten wurde dann der Antrag der Unabhängigen in an rf 16 , 16530 162765 16936 itz 75 London, 19. Oktober. (W. T. B.) Bei der heutigen M.! mung an gen ęmmen. Die Anträge der Heutschng *r r ö n . 21,47 21,53 22,62 22,68 auktion wurden 10284 Ballen angeboten. . 9. n k dem Magistrat als Materia überwiesen. 35 , . waren voll behauptet, geringe Sorten wurden schleppend perla webigung einer Reihe anderer Verhandlungsgegenstände, deren 5 . 7 99 Preisen, die zur Schwäche neigten. r

Dringlichkeit betont wurde, wurde die Sitzung geschsossen.

In der Treptower Stern warte wird der zweite große

Naturfilm K ̃ i ? ö ö . ĩ 11,A77, Dez ĩ e , ikani n' serun Gig , , ü. nn , , i Amerikanische Banknoten , —̃. ö 5 . , brrsssunjs 1 ag, nde 85 Uhr, Mittwoch. Abends 6 Uhr, Donnerstag Belai * 2. 9 wee, 154,05 164,45 J . schu hg. wird am Sonn kg, males . ö 8 z ** , . ü, . Hopsenernt im D in 6 , 163 Uhr, gezeigt werden. Außerdem Finnische . . y. ; . eee, ee ih een. x Dahte ir. n, d. . . ö. , Dienstag. Abends 7 Uhr, Franzöfische 9 1 1 . Dr. Archenhold), . 55 Hen , , , , ö z 190 1. = ; ; ; . . gohl, y 5212 55 gande⸗ . ae. Durchschnittlicher deltarertta ; ö ee, . ö Ihr; . Itali j f ö 1 atzte n ,,. Erde ELichtbildervortrag von Dr. phil. Robert in n f. ö ö . . . n. zr, anbau⸗ Ger rer 1921 1920 1919 1918 1917 , ,. . i ne e er fehr 2 . ö. 2. 4 Uhr Desterreichische alte iöoo Kr). 1998, 9 200200 und Landegteile flãche ertrag ul zr. c von 6— . N... 4 ; . 2 w n , in der Leier besbachtet, Führungen ö N. . ö 6 , Kr). . Ee L in 44 n d moo kg än ct useum finden läglich von 2 iht Rachmittags bis s ihr . w, Kr)? 3 l Regserengeben n . 8 9 6 2 . . 78 . , e 5 ö . Rumãnische = . . dei... 1675 911725 n ,. 1 556 l 9,1 3,5 71 O65 125 32 ö . . 1. l * e . a J . r 2 ,. Schwedische x für goʒ Kr . . ., ue nnr r . 1 28 1 457 62 21 166 3 , gn, . Dienstag. Donnerstag Schwei ö 96 ö , . w e er, e, baer ne, lin ,, , , , Knecht. e Lg Les 21 8 Den gn. Am i e. ,, . n,, ere Tscheche. ston. Staaisnot, nee fis Kr i. darüber; 1. 6. Preußen J , . munter 100 Kr.... 16125 its, 73 Regierungobenrk: 1 d nc. . Hen k , spricht , . 23337 3 53 37 84 55 965 53 31 . , . Außerdem finden a f: e dn e i e. Wagenstellung für Kohle, Koks und Brikett * ö. 2j 3843 33 0 53 ö lh . ö. . 4. , . hn Prgfessor Dr. Kirchherger:. . Gin. am 19. Oktober 1921. bergfal 1s 235 27 3 48 90 . 1 et? . ö and n n ralrechnung / . Dien g ag n, , 4158 sel 1,4 29 24 95 61 6 iz , ge g, Ruhrrerier¶ Dberschleñssches Reerier , 356 é, , , , g . . . , n rn, ß Anzahl der Wagen Schwaben.. 12 68 57 35 3 94 . ö. 9 . unerem Körper aus“; Freitag (8 Uhr), D il ; : ——— born: W 2 9 r), Dr. Heil⸗ Gestellt.. a . zͤh . fam 3 kam und * nützen lernte; Nicht gestellt 251 ö ; 5 . 2661 25 6521 27 49 454 26 5,7 2 . Donath: Strahlende Wärme“ Beladen zurũck⸗ ö . . ., . I, 63 94 335 36 . . (W. T. B) Heute morgen gegen 7 Uhr J, 7314. Nassttreis - 2 66 583 35 3 . Zeche . Gustav ) ee S 53 . , . ie n. . ,, , . h nur auf einen fleine d ö! ; orn., die sich aber Die Elektrolytkupf ti a. Württem berg 12066 4606 3. Anzahl Bergleute , y. . Glektrolvtkupfernoliz elt innern r ne Landes komm. ö . ö . wr n . . , , n , ,, , n n dr,, ,,, zerden abez belghntlich bei ö , 62 . 19 , 6 359 5B 22 193 20 139 65 ist zur Stelle und hat die , ,, gezogen. Die Bergbebörde ö ie urg... 10 119 111,06 65 15.5 * 155 33 3 ; * g eingeleitet. Zu beklagen ( . Karlsruhe ... 12 363 3,0 12, 1 11.5 1368 sind drei Tote und zwölf Verketzt ? gen Berichte von auswärtigen Wer ty ap ier märkten. Wannheim . . 6. 16 3. ö. J Magdeburg, 20. Oktober. ) Leipzig, 20. Oktober. (W. T. B) Sachsische R ; Ba den 266] 1101 . , u, neh 2 , e i . schiedene Gegenstände von hohem kunss 5m em der- Grundbesttz —, Chemnitzer Bankverein = Leir F 2 5 u 1 g nstgeschichtlichen Alter⸗ ö —— , upfeld 770, 00, Piano . ann . 9 72 ö iger Baumwollspinnerei 1775, 900, Sächf. Cmaill ier. n. Stanz! Yamilton Cancashire), 20. Verke vorm. Gebr. Gnüchtel 750 60 shr u. 3 6 Deut sches , . Q . Sicht zss en, und zwar auf unbeftimmte Zeit' Dis? ü ebe 1406, M0, Tränkner u. Würker 125056 Shemnitze in aier ane S3 ss. Dagegen? 1920 3 . J, jetzt in bir er Grafsche ft ö , 66 nent 196 Ho, Leipziger Werk. 16 1 1 53 3 . . 2 9er. Vie Arbei ärern . ! Uu. Go. „0b, ' ' . 44 2 ö heutigen Se bft er er . bah 5 bei dem vinnerei 1500, Go, Hugo e , , , Ge. . , 3 licher Grundlage fortzuführen. ; rbeit auf wirtschaft⸗ vorm. Krietsch vos G; Hall. Zucker Fabrik 1066 , ,. . . 1 s , 6 a, . gui 6. . . zriebec n. Vol r ; . , n s,. , Nallesche Pfannerschaft . 1514 3 75 ig Deu ih af 4 Ott sher. e , B. Brsenschlußkurse. 1913 222035 57 1. . Sandel und Gewerbe. Hapag h b ig, tl n . ö 8. . . . 3 Heute fand kein Börsenverkehr st i , Fierrdentscher Loh öl o wis Säfe rte, Wende, oed] 3 36] 3. ö ö j —: ö 00 bez., Vereinigte j kehr statt. Si fahrt a9 bis 75,00 bez, Schantungbahh 662, 00 3 Berlin, den 20. Oktober 1921.

= .. .

Die Reyarationskommifsi n,, der Sch antung⸗ J ö. T. 8* ,, auf 59 Millionen Goldmart sestgesetzt. Auf ibre An jrãge . . , einverstanden sei, die 6g ieses Betrages . Hhädigen hat die Regierung geantwortet, 8 sie uicht 3. . . . sei, diesen Wert der Entschädigun zugrunde zu 0 din e m , . , . J . 5 der zugrunde zu legen, der = 86 der Ermittelungen der Sa wer ffn igt , r,, ͤ 163 3 9 ö 6 . sollten die n De ommenden Steuer⸗ und Zahlungsvorschriften in e g ,., Die endgültigen 3 über cf ing rn Tden den gesetzgebenden Körperschaften demnächst zur Beschl fassung gelegt werden. h T. In der Sitzung des Aufsichtsrats der Stahlwerke, Arch, die am 26. d. M i ste , n,, ,,. d. M. in Essen stattfand, wurde * c j einem 3 3. e che fer 1 , . Nach Zuweisung von 16 Milli bestand, von 20 Millionen , ,, ö neuerungzbestand und von rund 11 Minis Rücklagekonten ergibt fich, wie .

gewinn von rund 26 Nil N Dividende 3

für alle Entschädigungen in

aus dem 20 v und 10 vH auf die jun 9 e. , . beschloß, der mn ̃ es 2 ĩ e ĩ

40 Millionen Mark unter Auf hfuß des Ger nge ght, n bestimmt, den Rest der und der Kuxe der Ge.

) t. Morgensonne“ ie eini leinere Beteiligungen zu erwerben, 66 ge 3 ö

apitalerhöhung stammenden jungen Aktien ö J. , w . , ,, der Gewerkschaft „Fröhliche , erhöhung überhaupt unterlassen war. Gleichʒze tig beschloß der Auf⸗ . fi, är baz nur ble eit Kam; l. Januar bis 30. Juni 1921 um fassenbe le ,, 1. Janue . Juni 1921 ss tzte Geschäft i dem Vertrage mit den Rheinischen Stahlwerken eine Li ene,

Auf

Tele - raphische Auszahlung.

Atchison, Toreka u. Santa Ze Rock Jeland

Ausländische Banknoten vom 21. Oktober.

Liverpool, 19. Oktober. (W. T. B. Umsatz 7000 Ballen, Einfuhr 23 879 Baflen, . amerikanis Baumwolle Ballen. Oktoberlieferung 13 02 Wm

Baum wol le. geben le l

0.og bez, Brafilianijche Bank S838 oo h nd Privat. Bank 59, Jh bis Joh, 5h ö gor, 00 bes, C

347, 06 bez., 651, 00 bez.,

1345, 95 bis 1315,06 bez,

ol õ go bis og

ar ö 00 bez., do. do. Genußsch. S655, 00 G., S766 B. 8 Dan zig, 20. Oktober. (BV. T. B.) Noten: AmersFani ö , di ,, , nn,. zzlszß B. Pesen res , ebnen: Warschau gz, 30 G.

land 532. 50.

Siegesanleihe 725 London, 26. Oktob

340, Wien 6,3],

11,59*, Wechsel 49

56,59

Wechsel auf New Vork

mr, , e ter e.

Rei i gene , , mel,

London, 19. Oktober Wechsel auf Belgien 5h, 27,

er.

Ea

; Alsen⸗Portland⸗ ; ,, ,

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Caoko 160,00 yo 00 her. Jleuguine o G. 7h o . Olapi· R

; London, 19. Oktober. B 90 fundierte Kriegsanieihe I6, 75, 5 co Kriegèanleihe S9 /g. 4 6

Lieferung 40,50 do. auf .

9 a, . Amerika 560. Belgi 2 ,,,, Zürich, 20. Oktober. T.

W. T. B) Dewvisenkurse. Deutschland

Prag 5, 75 3 .

London 21 34, Pars Ih 36, J g n

nn , ,, nos Air

hb. Oh 7

Wechsel auf Stockholm 68 46 isti e h 6s 40. Wechsel auf Christiania 37 75 60. jr Wechsei auf Madrid 39. 15, Wechsef , 9 nf . Am st er da m, 20. Oltober * Staatgzanleihe von 19i5 90,

2 265, 3 οo0 Niederländ. St ĩ 3. Deutsche ger g n n , , , l. 166,

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5

Jutespinnerei Mercksche Guano Töh 90 bis 71 ih erer gli d r di hs *.

(. T. B.) Wechsel auf Paris 54, 374,

Ir nch wn hen, hh in ei, ,, wech

Spanien 39, I 63, Wechfel auf Italien Sg h Wechsel auf Deutsch⸗

53 Al, 2b, Brüssel 35, 5, Kopen“

dapest C723, Bu karest 400, 0, Agram

Am ster dam, 20. Oktober. B. T. B.) Wechsel auf London

. uf Berlin 1,893, ; ze in e reg 6 5 . auf Paris 21, 30, Wechsel

vVomm * Vereinsbank . 6 2 ĩ— q Asbest Calmon dis Merz

Ic, 00 bez, Harburg Wiener Gummi Sloman Salpeter

inen Aktien

Aork 391, 93, Wechsel auf

W. T, B). Priratdis font zi se,

Silber au

England 54,25, panien 181,50.

Devisenkurse. Berlin ork 545, 0,

Holland

GChristiania 69 5 Madrid 71, 50,

Wechsel auf Kopenhagen

W. T. B.) 5 9 Niederländ.

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Statistisches Reichs amt. De lbrück.

) Da aus den nbqunachweisungen nicht niich ist.

, n 59. ö. . ö erden. = 3) Bei de *

Elsaß⸗ Lothringen und Pofen außer Vetrag . m in,,

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)

Theater. rnhaus. (Unter den Linden) Sonnabend: Karten

reserbesatz J. Vorstellung zugunsten de I Vereins Berlin' ace cle, dwgbnf ihn i sinstasse r

Sonntag: Palestrina. Anfang 6 Uhr.

Scanpielhaus, (Am Gendarmenmarkt) 8 Karten 4 ö. ö. . Richard der Dritte. Anfang 73 Uhr. santag; . Nachmittags: Vorstellung für den Verein für Volkh unterhaltungen : Flachsmann als Erzi 8Werein, für Bylkt— iiber s. Die gefessesee Irn e H,,, s ö.

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Or. 2 y rol., Charlott ubutz

Verantwortlich für den Anzeigenteil: d Vorsteh tell J Ve: Rechnungsrat M . i , ö Verlag der Geschäftsstelle (J. V: Meyer) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und asanst Bee, . feen Verlgisanstalt

Fünf Beilagen

lland· Amerila. Line ö

leinschließlich Waren eichenbeilag. Nr. gz 8 und Erste, Zweite und Dritte K

4

2.

1.

Erste Beilage

zum Deut schen Neichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Nr. 247.

Berlin, Freitag, den 21. Oktober

1921

Nichtamtliches.

(Fortsetzung aus dem Hauptblaßtt.)

Preußhischer Landtag. Jg. Sitzung vom 20. Oktober 1921, Mittags 12 Uhr. Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger?)

Die Beratung der Anfragen und Anträge, betr. die Kartoffelversorgung, wird fortgesetzt. Außer den in den letzten Tagen begründeten Anfragen und Anträgen liegt noch ein Antrag der Deutschen Volkspartei vor, in dem das Ninisterimm ersucht wird, zur Abwendung der Kartoffelnot sür planmäßige Aufklärung der Bevölkerung und strenge Hrenzkontrolle zu sorgen und geeignete Maßnahmen für

Transport zu möglichst niedrigen Frachtsätzen zu 1 Ferner sollen die Behörden zur rüchsichtzlosen Anwendung der Wucherbestimmungen angewiesen werden. Auf

Lusschluß ungeeigneter und unerfahrener Elemente vom Kar⸗ soffelhandel soll besonderes Augenmerk gerichtet und alle Maßregeln zur Abwehr des Futtermangels getroffen werden, um der ,, der Kartoffeln entgegenzuwirken. Die Börsenkommissionen . en auf die Einwirkung der Preise an den Kartoffelbörsen ihr besonderes Augenmerk richten.

Abg. Pischke⸗Greifswald (D. Vp.): Ein altes Wort spricht vom / In. gegen alle. Wenn dieser Haß auch innerhalb , Volkes zu finden ist, so ist das ein Produkt unserer Bedrängnis. Der Deutsche merkt nicht, daß sein Elend in der Hauptsache von außen sommt, er fühlt vielmehr das Bedürfnis, seine deutschen Landsleute dafür verantwortlich zu machen. Als die Frage der Kartoffel⸗ verforgung hier zur Besprechung gestellt wurde, konnte man an⸗

daß jede Partei möglichst ruhig und sachlich, sich . werde, die Ursache der Kartoffelnot ki tel und auf Abhilfe zu sinnen. Die bisherige Debatte aber

hat nicht zur ,,, beigetragen. Meine Partei legt aber Wert darauf, und hat deshalb auch darauf verzichtet, einen landwirtschaftlichen Fachmann vorzuschicken, damit die Debatte auf neutralem Boden beendet werden kann. Die Kartoffelnot betrifft nicht einen Teil der Bevölkerung allein, sie ist auch nicht auf die Schuld eines einzelnen Erwerbszweiges zurückzuführen, sondern eine lange Reihe von Tatsachen vereinigen sich zu einer Kette der Uebelstände.

Angstkäufe sind die Folge und damit der unerhörte Preiswucher. Die

Fartoffelnot bezieht sich auch nicht auf die Industriebezirke und Groß⸗ siähte allein, auch Mittel⸗ und Kleinstädte leiden darunter, selbst bis ins Dorf hinein. Meine politischen Freunde sehen die Frage als sehr ernst an, sie sind aber der Ansicht, daß die Kartoffelnot zum großen Teil auf den Verlust der Hauptausfuhrgegenden zurückzuführen ist. Unbedingt muß, da die Kartoffel nicht nur das billigste, sondern auch bekömmlichste Nahrungsmittel ist, den Kartoffelschiebern mit allen Mitteln entgegengetreten werden. Die Preistreibereien auf dem Kartoffelmarkt haben ungeahnte Ausdehnung erlangt, die Kartoffel ist vom Markt total verschwunden, selbst in den kleinen Städten findet man nur ganz geringe Mengen vor, die Kartoffeln werden den Leuten aus den Händen gerissen, und dabei die allerhöchsten Preise gejahlt. Man geht wieder in die Vorstädte und auf das Land, fragt

nicht nach dem Preis und ist eg wenn man Kartoffeln erhalten

hat, die Wagen JV. Klasse auf der Bahn sind wieder mit Kartoffel- hamsterern überfüllt. Nicht ganz zutreffend ist der Mangel an Gisenbahnwaggons. Eine große Menge Kartoffeln rollen zurzeit, in diefen Tagen sind nicht weniger als 50 Millionen Zentner bewegt worden, gegen 52 Zentner im Vorjabre., Noch ein paar Tage und wir können genau so wie im vorigen Jahr eingedeckt sein. Was die Ernte betrifft, so ist auf den leichten Böden wohl eine Mißernte vorhanden. Wenn man von einem Morgen nur 20 Zentner einbringt, dann ist es eine Mißernte; im Durchschnitt aber ist die Ernte nicht schlecht, man kann mit 80 1 früherer Jahre rechnen. Also hierin liegt nicht die Ursache für die gewaltige. Preissteigerung. Wenn jetzt 60 M, in vielen Gegenden sogar 89 bis 0 . für den Zentner Kartoffeln gefordert werden, so ist das eine ungesunde Preis⸗ treiberei, ist das Wucher, Ausbeutung weitester Kreise. Der Land= wirtschaftsausschuß meiner Partei hat vor kurzem festgestellt, daß die Landwirtschaft an dem Kartoffelwucher nicht beteiligt ist. Land⸗ wirte haben selbst 55 für den Zentner als einen normalen Preis bezeichnet. Der Pommersche Landbund hat an die vommerschen Städte die Anfrage gerichtet, wieviel Kartoffeln sie brauchen, um sich einzudecken, und er hat den Städten die geforderten 20 000 Zentner zu einem Preise von 38 MS zur Verfügung gestellt. uf niedrige Preise kommt es aber nicht vor allem und unter allen Umständen an. Was nützen die niedrigen Preise, wenn zu ihnen Kartoffeln nicht zu haben sind. Auch die Verbraucher haben Interesse daran, den Preis so zu gestalten daß möglichst große Mengen der menschlichen Ernährung zugeführt werden. . sind Kartoffeln über die Grenzen verschoben worden, valutastarken Ländern,

und zwar nicht nur nach dem Westen, no sondern auch nach dem Ssten, teilweise im Mrenaustausch. Etz muß unbedingt dafür gesorgt werden, daß die Verschiebung über die Grenze verhindert wird. Aus Eisenbahnerkreisen ist uns mitgeteilt worden, daß zwölf Gisenbahnzüge mit Kartoffeln nach Frankreich und Belgien gegangen sind und es ist uns angedeutet worden, daß man, wenn hier nicht sofort Abhilfe geschaffen werde, zur Selbsthilfe greifen werde. Ich frage den Vertreter der Staatsregierung, ob diese Angahen den Tatsächen entsprechen und erbitte unter allen Umständen eine klare Antwort. Es ist immer besser, daß wir wissen, was geschehen ist, als daß erst Unzuträglichkeiten entstehen. Da die UÜrsächen der Kartoffelnot. dauernd sind, wir aber an ihnen nicht schuld tragen, so ist es erforderlich, daß Sach⸗ perständige aus der TLandwirtschaft, aus den Verbraucher⸗ kreisen ufw. mit Vertretern der Regierung sich zusammensetzen, um, wirksame Wege zur Abhilfe zu finden. Es muß in . Linie darauf hingewirkt werden, daß die vorhandenen Kartoffeln vor allem für die menschliche Ernährung bereitgestellt werden. Dat wird nur möglich sein, wenn die Regierung eine Ernährungspolitik uf wette Sicht lreibt, wenn sie alfo der Landwirtschaft ausreichende Futtermittel zur Verfügung steilt. Wenn wir nicht eine Ernährungs— politik auf. weite Sicht, treiben, dann wird, es im nächsten Jahre zu einer noch heftigeren Aussprache über die Kartoffel versorgung kommen, und wir gehen dann vielleicht Zu— ständen entgegen, wie sie in Polen imd Rußland herrschen. A man komme uns nicht mit der Zwangswirtschaft, von der wir genug haben. Die heutigen Hungerjuflände in Rußland sind zum größten l, auf die Zwangawirkschaft zurückzuführen. Als Mittel zur Abhilfe der Kartoffelnot schlagen wir vor: Eine planmäßige volle tümliche Aufflärung der Bevölkerung und strengste Grenzkontrolle. Wenn wir selhft Mo leiden, haben wir keinen Anlaß, irgend etwas nach außen gelangen zu lassen, da sind wir uns wahr⸗ haftig felbst die Rächsten.“ Ferner muß unbedingt für die Gestellung ausreichender Eisenbahnwagen zur Kartoffelbefgrderung 6er werden. Gegen Wucherer und Hreistreiber müssen die

trafbestimmungen in rückfichtslofester Weise angewendet werden.

Mit Ausnahme der durch Sperrdruck hervorgehobenen Reden der Herren Min ter, die jm . wiedergegeben sind.

Keine Strafe ist gegen die Wucherer scharf genug. Es müssen endlich einmal Exempel statuiert werden. Ungeeignete Händler, die von der Kartoffelbehandlung nichts verstehen, müssen rücksichtslos ausgemerzt werden. Die Kartoffelbörsen müssen durch die Börsenkommissare einer strengen Beaufsichtigung unterzogen werden. Notwendig ist auch, daß in dieser Frage alle Parteien gemeinsam vorgehen und sich nicht gegenseitig bekrlegen. Ich bitte, ö Antrag anzunehmen.

Staatskommissar für Volksernährung Dr. Hagedorn: Die Staatsregierung ist bereit, alle Maßnahmen zu treffen, die notwendig sind, um den Schwierigkeiten entgegenzutreten, die sich der aus⸗ reichenden Kartoffelversorgung entgegenstellen. Sie ist auch bereit, alle Vorschläge, die hier gemacht worden sind und alle Anregungen, die gegeben worden sind und noch gegeben werden, sachlich und eingehend in Verbindung mit den zuständigen Reichsstellen zu prüfen und alles in die Wege zu leiten, was zu einer Verbesserung der Kartoffelversorgung uhren kann. Bevor ich auf die Kartoffel⸗ frage eingehe, möchte ich noch kurz die Stellungnahme der Regierung zu der Preisentwicklung zum Ausdruck bringen. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Preise, die in den letzten Wochen in vielen Teilen des Landes bezahlt, gefordert und geboten worden sind, das zulässige Maß weit übersteigen, und daß unter allen Umständen die gesetzlichen Bestim⸗ mungen gegen die Preistreiber in Anwendung gebracht werden müssen. Es ist in diesem Sinne in den letzten Wochen bereits wiederholt sowohl durch den Staatskommissar für Volksernährung als auch durch den Minister des Innern an die Kommunalverbände und an die Re⸗ gierungspräsidenten herangetreten und es sind diese veranlaßt worden, der Frage ihre stärkste Aufmerksamkeit zuzuwenden. Insbesondere hat der Minister des Innern angeordnet, daß mit der Bekämpfung der Preistreiberei sich nicht allein die Wucherstellen zu befassen haben, sondern daß dies als eine Aufgabe der gesamten Polizei zu betrachten ist. Aber wir müssen uns darüber klar sein, daß eine Einwirkung auf die landwirtschaftlichen Erzeuger, eine Strafverfolgung dieser allein, nicht zur Besserung führen kann. Ich hatte heute morgen Gelegen⸗ heit, mit der Mehrzahl der Regierungspräsidenten über die Frage der Kartoffelversorgung zu verhandeln und übereinstimmend haben sie zum Ausdruck gebracht, daß mindestens in gleicher Weise die Aufkäufer die Schuld tragen, und zwar nicht nur diese, sondern der Handel über⸗ haupt und auch die Verbraucher, insbesondere diejenigen Aufkäufer, die als Vertreter großer Verbraucherorganisationen, der Städte und der Industrie, auf dem Lande erscheinen. Hört hört! rechts) Es ist bedauerlich, daß gerade diese Aufkäufer ohne jede Kauflimite hinausgeschickt werden und also selbstverständlich kein Interesse daran haben, welchen Preis sie bieten. Sie bieten die unerhörtesten . nicht nur, um Kartoffeln zu bekommen, sondern auch, um

öhere Provbisionen zu bekommen. (Hört! Hört!) Der Regierungk— präsident von Gumbinnen hat darauf hingewiesen, . diese Zustände in Ostpreußen zu einer außerordentlichen Beunruhigung der Be⸗ völkerung geführt haben; in kürzester Zeit sind die Preise in Gumbinnen ven 35 auf 50 6 heraufgegangen, und das hat dazu geführt, daß die Bevölkerung Sstpreußens die Sperre in Polen dankbar begrüßt hat, weil sie glaubt, nun⸗ mehr zu einer einigermaßen genügenden Versorgung zu kommen. Es wird daher nötig sein, neben der unbedingt notwendigen Ein⸗ wirkung auf die Landwirtschaft auch auf die Verbraucherorganisgtionen einzuwirken; wenn deren Aufkäufer nicht über diejenigen Preise hinaus⸗ gehen, die von den Organisationen für angemessen gehalten werden, dann kann kein höherer Preis zustande kommen. Was die Kartoffel⸗ ernte betrifft, so kann sie tatsäͤchlich als ungünstig nicht bezeichnet werden. Nach den Ermittelungen des Reichsernäbrungsministers muß mit einer Ernte von etwa 80 o des Durchschnitts der Jahre 1918 bis 1920 bezw. mit 75 άί, einer normalen Ernte gerechnet

werden. Es kommt hinzu, daß auch in Schrebergärten und dergl. Kartoffeln angebaut sind, und es erscheint daher, der Schluß berechtigt, daß die Besorgnis vor einer Mißernte nicht

begründet ist. Auch die Trangportverhältnisse sind objektit nicht so schlecht gewesen, daß daraus allein die ungünstige Lage sich erklären ließe. Im Inn sind an Kartoffelwagen 42 000, im September 65 000, vom J. bis 14. Oktober 74 060 befördert worden. Seit dem 1. Oktober sind durchschnittlich täglich 6000 Wagen verladen worden, und dieses Ergebnis stimmt mit der Ausführung des Vor⸗ redners überein, daß in diesem Jahre etwa die gleiche Menge wie im vorigen Jahr befördert worden ist. Andererseits steht fest, daß die Anforderungen an Kartoffelwagen in keiner Weise befriedigt worden sind. Das hängt damit zusammen, daß in den letzten Monaten die Anforderung an Wagen überhaupt ganz außerordentlich stark gewesen ist. m Vorjahre betrug der i i! Bedarf 68 00 bis 70 009, in diesem Jahre ist er auf über 100 000 gestiegen. Die Reichsverkehrs⸗ verwaltung führt das zurück auf den Ausfall an Beförderung auf den Wasserstraßen wegen des niedrigen Wasserstandes und auf die bevor⸗ stehende Tariferhöhung, welche die Interessenten veranlaßt, die Ver⸗ ladungen möglichst zu beschleunigen. Immerhin ist anzuerkennen, daß die Wagengestellung der Kartoffeln nicht genügt hat, und es sind auch seitens der Verkehrsverwaltung Maßnahmen getroffen, um eine bessere Gestaltung zu ermöglichen. Aber auch dagegen sind schon Einwendungen erhoben worden, z. B. von Schleswig⸗Holstein, einer

2 die auf die eigenen Kartoffeln angewiesen ist und efürchtet, daß der Abfluß von Kartoffeln infolge einer besseren Gestaltung der Transportverhältnisse noch stärker werden und die eigene Bevölkerung gefährden könnte.

Als Ursache dieser Zustände wird im großen und ganzen anzusehen sein, daß sich ein sehr wesentlich gesteigertes Versorgungsbedürfnis der Bevölkerung geltend macht. Während in normalen Zeiten in Berlin die Eindeckung mit Kartoffeln für den ganzen Winter nicht üblich war die Berliner Keller sind darauf nicht eingestellt, und in den Kriegsjahren waren die Kommunalverbände genötigt, selbst für die Unterbringung Sorge zu tragen hat jetzt allein in einer Woche eine Einsuhr von 80 000 Jentnern Karfoffeln nach Berlin statt⸗ gefunden. Das sind Mengen, die die Eisenbahn schwer bhelasten und die ganzen Transport- und Versorgungsverhältnisse erschweren. . irg ren ist dieses Bedürfnis der Bebölkerung durchaus ver⸗

ländlich; sowie von Mangel an einem Artikel gesprochen oder ge⸗ schrieben wird, stürzt das Publikum sich gerade auf diese Waren in stärkstem Maße und treibt dadurch die Preise immer höher. Auch in früheren Jahren haben sich im Oktober immer Schwierigkeiten in der Kartoffelversorgung ergeben. Infolge der gesteigerten Nachfrage und der dadurch veranlaßten Preiserhöhung ist die Absperrung einzelner Provinzen erfolgt, was vom Standpunkt der Versorgung des eigenen Gebietes durchaus verständlich erscheint. Wenn aber dadurch die Händler und Aufkäufer auch von der einen Provinz zurückgehalten werden, so werfen sie sich um so mebr auf eine benachbarte Provinz. Hannover war eine Zeitlang abgesperrt, infolgedessen haben die Aufkäufer sich stärker auf Westfalen geworfen und dort, große Schwierigkeiten herbeigeführt. An anderen Stellen . Richtpreise festgesetzs worden. Das führte dazu, 9 die

und, diese nach den Nachbargebieten gingen. Die Vgrteile solcher Anordnungen werden also durch die Nachteile aufgehoben. Von den hier vorgeschlagenen Maßnahmen will ich diejenigen kurz durchgehen, die nach Auffassung der Ernährungestelle den gewünschten Erfolg nicht herbeiführen würden. Der weitestgehende Antrag will das Umlagezwangsverfahren einführen. Die Aufhebung der Zwangs⸗ wirtschaft ist deswegen erfolgt, weil sie produktionshemmend war. (Sehr richtig! rechts) Die Zwangswirtschaft mußte aufgehoben werden, wenn wir nicht dazu kommen wollten, immer mehr Nahrungs⸗ mittel aus dem Ausland einzuführen. Ein Umlageverfahren im

Wege der Zwangswirtschaft erscheint undurchführbar. Gbenso⸗

andwirte der Umgegend zunächst keine Kartoffeln mehr lieferten

wenig geht es an, allgemein Richtpreise. anzuordnen Es wird wohl keinen Widerspruch finden, wenn ich feststelle, daß die roduktionspreise in den verschiedenen Gegenden des Staates ver— ieden sind. Und demgemäß müssen auch die Verkaufspreise ver= ieden gestaltet werden. Die Kartoffeln würden nach denjenigen Gegenden abfließen, wo die Preise am höchsten sind, und se wäre an anderen Stellen die Versorgung der Bevölkerung fährdet. Auch der Vorschlag des Abg. Riedel, . den brauchergebieten bestimmte Erzeugergebiete zugewiesen sollen, ist leider nicht gangbar. Während der Zwangswirt⸗ schaft haben wir auch das versucht, aber diese Versuche sind damals fehlgeschlagen und werden bei der freien Wirtschaft erst recht fehlschlagen. Weiter wird es nicht möglich sein, die Kommunal⸗ verbände amtlich mit der Versorgung zu beauftragen. Die finanziellen Verhältnisse dieser Verbände sind so ungünstig, daß ihnen unter keinen Umständen das Risiko zugemutet werden kann. Ueber die Frage einer Verschiebung der zum 1. November bevorstehenden Tarif⸗ erhöhung ist mit der Verkehrsverwaltung verhandelt worden. Diese steht auf dem Standpunkt, daß die dadurch herbeigeführte Verbilligung wesentlich nur dem Handel zugute kommen würde. Dann ist eine Ver— billigung der Futtermittel mit Staatshilfe angeregt worden. Der Regie⸗ rung ist es nicht möglich, an eine derartige Verbilligungsaktion heran. zutreten; es muß der Landwi rtschaft ,,, bleiben, sich die Futter⸗ mittel im Wege der freien Versorgung zu beschaffen. Sie sind aus⸗ reichend auf dem freien Markt zu kaufen. Zu den positiven Vor⸗ schlägen möchte ich bemerken, daß es in erster Linie notwendig sein wird, weiter auf eine Besserung der Wagengestellung hinzuwirken. Seitens der Regierung wird alles geschehen, um die Handelskontrolle zu verschärfen. Allen bisher eingegangenen Anzeigen über Kartoffel verschiebungen nach dem Ausland ist nachgegangen worden, es ist bisher aber nicht möglich gewesen, positive Fälle festzustellen, wo waggonweise Kartoffeln verschoben worden sind. Wegen der Verschiebungen aus dem besetzten Gebiet haben wir eine Untersuchung durch einen besonders entsandten Veamten veranlaßt. Herr Riedel sprach von Verschiebungen nach Holland. Ich habe bisher dafür keine Unter⸗ lagen bekommen und möchte die Bitte aussprechen, daß mir das vor⸗ liegende Material möglichst bald mitgeteilt wird. Weiter soll hin— gewirkt werden auf die Herabsetzung des Brennens von Kartoffeln. Das Brennrecht ist auf 20 9 beschränkt worden mit der Maßgabe, daß nur eigengebaute Kartoffeln ver⸗ brannt werden dürfen und Aufkäufe zu Brennereizwecken nicht zulässig sind. Zur . der Produktion ist vas Reichs⸗ ministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit den Einzel⸗ regierungen in Verbindung getreten, und es kann darauf gerechnet werden, daß in dieser Beziehung alles geschieht, was durch Einwirkung möglich ist. Ferner kann ich nur wiederholt er— klären, 1 alle Behörden angewiesen sind, mit aller Strenge die Bestimmungen der Wuchergesetzgebung zu handhaben. Jeder Großhändler mit Kartoffeln muß eine besondere Erlaubnis haben. Das im Vorjahre eingeführte Verfahren der Konzessionspflicht für Aufkäufer hat sich nicht bewährt. Nach dem Börsengesetz sind die Kartoffelbörsen nicht der Aufsicht des Börsenkommisars unterstellt. Vielfach sind bereits Lieferungsverträge namentlich für größere Städte zustandegekommen. Wenn von beiden Seiten die Verhand- lungen darüber mit bestem Willen geführt werden. so wird dae auch weiter möglich sein. (Zuruf links: Abgeschlossene Verträg— werden nicht erfüllt) Gegenü den Vorwürfen des A! Riedel, daß der Staatskommifsar für Volksernährung eine fe listisch Behörde sei, die einem Etat von 1395 Millie nichts leiste und keine Daseinsberechtigung habe, muß ich auf die gar außerordentlichen ,, . hinweisen, die die Stellung der Kommissare für Volksernährung erschweren. Ich hatte beantragt, daß die Preisprüfungestellen ausgebaut werden sollen und daß bei den Oberprãsidenten wirtschaftliche Referate eingerichtet werden müßten. (Zuruf links: Kartoffeln brauchen wir, aber keine neuen Beamtenstellen! Diese Vorschläge sind abgelehnt worden, insbesondere hat der da⸗ malige Minister Braun den Standpunkt vertreten, daß es lediglich eine Kriegsorganisation wäre, die sobald als möglich zu ver schwinden hätte. Ich habe demgegenüber wiederholt darauf hin— ewiesen, daß die Stelle des Staatskommissars im Interesse der Ver⸗ , ,,, ins Leben gerufen ist und daß der Kommissar die Interessen der Verbraucher nicht genügend wahrnehmen könne, wenn ihm die Mittel nicht bewilligt würden. Die Mittel sind nicht be⸗ willigt worden. und deshalb ist eine wesentliche Einschränkung der Tätigkeit des Staatskommissars insbesondere auf dem Gebiet der Preis überwachung eingetreten. 2 das Haus sind vielleicht einige 53 über die Getreideumlagen von Interesse. Auf Preußen entfallen 17 Millionen Tonnen, bis zum 19. Oktober sind von Preußen an die Reichs⸗ getreidestelle 7185 624 Tonnen, das sind 42 vo, abgeliefert worden. An sich ist das Ergebnis nicht unbeträchtlich, aber es wird alles geschehen ien zur Vermehrung der Ablieferungen. Ich möchte meine Ausführungen damit schließen, daß ich insbesondere an die= jenigen Abgeordneten, die Beziehung zur Landwirtschaft haben, den dringenden Appell richte, die Landwirte aufzufordern, ihre Pflicht zu tun, nicht mit den Lieferungen zurückzuhalten und den Verbrauchern erträgliche Preise zu gewähren; denn wir kämpfen im nächsten Winter um Uunser Leben. Andererseits muß auch an die Vertreter der Ver= braucherschaft die Mahnung gerichtet werden, daß ein jeder darauf hinwirkt, nicht diejenigen Preise zu zahlen, die mit Recht angegriffen werden. ( Beifall rechts, Zuruf links: Lauter Redensarten!)

Auf Antrag aus dem Hause findet Besprechung statt.

Abg. Meyer - Bielefeld (D. Nat.): Der Kollege Gronowski hat eine Rede vom Stapel gelassen, die an Demagogie nicht übertroffen werden kann. (Große Unruhe . Selbst. Herr Schulz⸗Neukölln könnte bei ihm noch in die Lehre gehen. Auch wir sind der Ansicht, daß gegen den Wucher, mag er kommen, woher er wolle, mit den schärfsten Mitteln vorgegangen werden muß. (Lärm und Lachen auf der ãußersten , Es gibt nichts Gemeineres und Verbrecherisches, als seine Mitmenschen auszubeuten, (Sehr richtig! Zwischenrufe und Lärm bei den Kommunisten. Es ist aber falsch und ungerecht, schlankweg die Landwirtschaft für die auf dem Kartoffelmarkt herrschenden Uebelstände verantwortlich zu machen. Auch der Vor⸗ sitzende des Deutschen Lan darbeiterverbandes hat auf dem Görlitzer Parteitag der Sozialdemokrie darauf hingewiesen, daß es nicht angängig sei, immer nur von einem Wucher in der Landwirtschaft zu sprechen, und daß auch die landwirtschaftlichen Bedarfsartikel sich um das Vielfache verteuert haben. Als Frühjahrskartoffeln für 35 4 pro Zentner verkauft wurden, hat man die Bevölkerung in dem Glauben belassen, daß es sich um Herbstkartoffeln handele. Als dann die Herbstkartoffeln erheblich teurer waren, war die Ent⸗ täuschung und Erregung hei den Verbrauchern groß. Es hat leider an der erforderlichen Aufklärung gefehlt, und hierauf ist in erster Linie der Kartoffeisturm zurückzuführen. Die Erklärung des Re⸗ gierungsvertreters, das Verkehrsministerium habe alles getan, um ge⸗ nügend Wagen für den Kartoffeltransport zu stellen, ist ungenügend. In Ostpreußen stehen etwa 50 Güterzüge, die zur Hälfte mit Kar⸗ toffeln beladen sind.· Da die Kartoffeln zumeist in offenen Wagen sich befinden besteht die Gefahr, daß bei eintretendem Frost Kartoffeln erfrieren. Wenn dann in der Deffentlichkeit bekannt wird, daß Tausende von Zentnern auf diese Weise umgekommen sind, dann heißt es, die Landwirte hätten die Kartoffeln absichtlich erfrieren lassen. Dem Wagenmangel muß auf das schnellste abgeholfen werden. Notwendig ist eine scharfe polizeiliche Kontrolle der Aufkäufer. Jede Person, die Kartoffeln auf der Bahn verladen will, muß sich vorher ausweisen. (Zustimmung.) Auch der legale Handel muß maßhalten und sich von

Ver⸗ werden

gesteigertem Verantwortungsgefühl tragen lassen. Es muß ein

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