1921 / 247 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Oct 1921 18:00:01 GMT) scan diff

K

Unterschied gemacht werden zwischen denen, die das Interesse des

Volks über ihr eigenes stellen und denen, die sich an der Not der Mitmenschen bereichern. Der illegale Zwischenhandel muß ausgeschaltet werden. Wo er ausgeschaltet war, sind z. B. im Frühjahr dieses Jahres vorjährige Kartoffeln jür 283 4 nach Berlin geliefert worden. Meine Organisation hat auf Grund eines Ab⸗ kommens mit pommerschen Landwirten ihren Mitgliedern und auch andern Organisationen im Westen etwa 30 009 Zentner Kartoffeln zum Preise von 52 M frei Annahmestelle liefern können. (Zuruf links, das waren Agitationskartoffeln) Wir hätten noch mehr liefern können, wenn nicht Wagenmangel eingetreten wäre. Die pommerschen Landwirte haben sich aber, obwohl inzwischen Auf— käufer viel mehr geboten haben, verpflichtet, uns die fehlenden Kartoffeln zu dem vereinbarten Preise zu liefern. Wenn man nach Pommern kommt, so findet man alle Hotels mit Auf⸗

käufern aus dem Westen und aus Schlesien überfüllt. Es ist menschlich begreiflich, daß Landwirte den böberen Preis, den die Aufkäufer ihnen auf den Tisch legen, nicht zurückweisen.

Selbst wenn die Landwirte billiger verkauften, hätten die Verbraucher keinen Pfennig Nutzen davon, der Gewinn der Hwischen händler würde nur um so größer sein. Das Aufkaufen von Kartoffeln sollte ganz unmöglich gemacht werden. Es sind genügend Kartoffeln vorhanden, wenn sie richtig verteilt werden, braucht niemand Not zu leiden. Eine vernünftige Preisbildung und Verteilung wird aber nicht er— reicht durch gegenseitige Verhetzung, sondern nur durch gegenseitige Verständigung. Ich bin der Ueberzeugung, daß, wenn die Herren Unabhängigen und Kommunisten sich mit uns an den Beratungs⸗ isch setzen wir sehr bald zu einer Verständigung über Mittel und Wege zur Abhilfe gelangen würden. Dem Abg. Klausner imme ich darin zu, daß ein außerordentlich geernnetes Mittel die Hhaffung von Erzeuger⸗ und Verbrauchergenossenschaften wäre, die ter Ausschaltung des Zwischenhandels die Kartoffelversorgung zu rnehmen hätten. Die Staatsregierung muß die Fracht für Kar⸗ feln ermäßigen und für vermehrte Wagengestellung sorgen. Aus en Ueberschußgebieten müssen regelrechte Kartoffelzüge nach den Bedarfsgebieten geführt werden. Es kommt alles darauf an, die Kartoffeln noch vor Eintritt des Frostes dorthin zu schaffen, wo sie gehraucht werden. Notwendig ist daß von Regierungs wegen die Bevölkerung dahin aufgeklärt wird, daß genügend Kartoffeln vor⸗ handen sind. Wenn die Besorgnis der Bevölkerung geschwunden ist, dann wird sofort ein Preissturz in Erscheinung treten. Um zu ver⸗ hüten, daß Kartoffeln verfüttert werden, müssen die Landwirte andere Futtermittel erhalten. Alle die gekennzeichneten Uebelstände werden wir aber nur beseitigen können, wenn wir alle uns von dem Materialismus der Zeit freimachen, wenn wir eine Schicksalsgemein⸗ schaft bilden. Erst dann werden wir stark genug sein, gemeinsames Leid tragen zu können. Abg. Kaulen (Zentr.): Es ist mit Recht gesagt worden, daß die Verbraucher über die hohen Kartoffelpreife stark erregt sind. Man ist nun geneigt, für die Preissteigerung in erster Linie die Er⸗ zeuger verantwortlich zu machen. Wenn ich es unternehme, diese falsche Annahme richtigzustellen, so weiß ich von vornherein, daß ich einen schweren Stand haben werde. Wir verurteilen den Wucher genau so scharf wie Sie, die Wacherer schädigen durch ihr Treiben den ganzen Stand. Die Lanzwirtschaft hat seit jeher dem Kartoffel⸗ anbau die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt. Die Anbaufläche war auch diesmal genügend groß, und der Stand der Kartoffeln war in diesem Frühiahr ausgezeichnet. Noch Anfang Juli war die Ernteaussicht glänzend. Da setzte die katastrophale Dürre ein, die eine Mißernte befürchten ließ. Glücklicherweise hat sich diese Be⸗ fürchtung nicht bewahrheitet. Die Ernte hat ein Quantum er⸗ geben, das bei sparsamer Wirtschaft für die Versorgung der Bevölkerung ausreicht. Allerdings haben wir diesma Bezirke, die eine völlige Mißernte zu verzeichnen haben, während sie sonst stets gute Ernten hatten. Aus diesem Grunde muß z. B. der Kartoffelbezug im Westen in ganz andere Bahnen gelenkt werden. Daß die Ernte nicht besser ausgefallen ist, bedauert die Landwirtschaft sehr, sie hat aber keine Schuld daran, sie hat vielmehr ihre volle Pflicht getan. Die Produktionsunkosten haben sich auch in der Landwirtschaft ganz wesentlich erhöht. Ein angemessener Grundpreis soll nicht überschritten werden. Für die sprunghafte Erhöhung der Preise sind an erster Stelle die Händler, die Betriebsräte und die Aufkäufer verantwortlich zu machen Zustimmung rechts). Sie kamen, als die Kartoffeln noch in der Erde steckten, und boten schon damals Preise weit über 50 M bis zu 5 4! (Zuruf linfs: Die Landwirte hahen die geschlossenen Lieferungö⸗ verträge nicht erfüllt! Die Industrie ihrerseits verfolgt die durchaus löbliche Absicht, auf diese Weise ihren Arbeitern Kartoffeln zu schaffen, die sie ihnen dann weit unter dem Selbstkostenpreise abläßt. Aber für die Allgemeinheit hat diese Art der Preisbildung ihren Haken. Es heißt, der Landwirt dürfe die höheren, ihm gebotenen Preise nicht nehmen, wenn er zu mäßigeren Preisen liefern kann. Ich gebe das insoweit zu, wenn es sich um ein so ungeheuerlich hohes Angebot handelt, dann soll der Landwirt sich auf das Geschäft nicht einlassen; ich gebe es aber nicht zu, wenn es sich um ein nicht übermäßiges Gebot handelt, namentlich wenn es sich um Preise handelt, die sich etwa mit den offiziellen Notierungen decken. Bedingungslos ange⸗ botene Vorteile wird man doch nicht ablehnen. Gewiß hat auch der Wagenmangel einen Teil der Schuld an der jetzigen Lage, und es ist nur zu hoffen, daß die neuerdings getroffenen Ab⸗ hilfsmaßnahmen Erfolg haben, bebor der Frost eintritt. (Sehr richtig: rechts) Wenn in den Großstädten und Industriezentren die Großhändler zu Notkäufen schreiten müssen, die dann zu jedem Preise getätigt werden, ist auch eine Verteuerung die unausbleibliche Folge. Wenn der Erzeuger auf die sofortige Wagengestellung und auf die sofortige Abfuhr der Kartoffeln nicht rechnen kann, muß er sie ein— mieten, um sie vor dem Verderben zu schützen. Der Kartoffel⸗ konsument erblickt darin eine Böswilligkeit, er meint, die Kartoffeln würden ihm offenbar mit der Absicht vorenthalten, daß ihm im nächsten Frühjahr höhere Preise abgenommen werden sollen. In Wirklichkeit ist das Einmieten eine Tat der Fürsorge für die Allgemeinheit. Sind die Kartoffeln erst einmal eingemietet, ist diese Arbeit einmal gemacht, dann bleiben sie auch bis zum Frühjahr drin. Das Einmieten schützt die Kartoffeln viel besser und rationeller als in den meistens viel zu warmen Kellern der Großstadthäuser möglich ist. Die Tatsache, daß in den Kellern Verluste entstehen, sollte das Publikum veranlassen, zu den Gewohnheiten früherer Jahre zurückzukehren und den Bedarf nach und nach zu decken; das Verlangen, daß jeder am 15. Oktober seinen Winterbedarf im Keller hat, ließ sich schen im Frieden nicht erfüllen, und läßt sich jetzt erst recht nicht durch⸗ führen. Die vorhandene Kartoffelmenge ist ausreichend, um die Verbraucher vor Not zu schützen, das verbrauchende Publikum möge nur seine Ruhe und Besonnenheit bewahren. (Sehr richtig! rechts.) Im vorigen Jahre habe ich von dieser Stelle den gleichen Rat er⸗ teilt und damals habe ich recht behalten. Was muß nun zunächst ge⸗ schehen? Wir müssen verlangen, daß jede Ausfuhr an Kartoffeln ins Ausland unterbleibt, daß auch keine Kartoffeln, die sich zur mensch⸗ lichen Nahrung eignen, gebrannt werden. Einige Landräte haben in

löblicher Absicht in ihren Bezirken Höchstpreise festgesetzt, die durch die Bank niedriger waren als die Notierungen. Für den Landwirt entstand daraus ein böser Zwiespalt.

Verkaufte er nach Börsennotierung, so verfiel er dem Wuchergericht; nun hörte er, daß im Nachbarkreis womöglich höhere Preise anstands⸗ los bezahlt wurden. Ist es da zu verwundern, wenn er in dieser behördlich geschaffenen unklaren Lage die Kartoffeln aus dem Markte zurückhält, bis Klarheit geschaffen ist? Dringend möchte ich die Staattzregierung noch um folgendes bitten: Bie große Knappheit an Futtermitteln läßt die Gefahr aufkommen, daß Kartoffeln als Viehfutter Verwendung finden. Um dieser Gefahr zu begegnen, gleichviel, ob sie groß oder klein ist, sollte man den Land⸗ wirten andere Futtermittel! an die Hand geben. Die Neichsgetreide⸗ stelle wäre zu ersuchen, Kleie zu ermäßigten Preisen abzugeben, die in großen Massen vorhanden sein muß. Für die Folge sehe ich in dem Abschluß von Lieferungsverträgen zwischen Gruppen von Pro⸗ duzenten und Konsumenten ein geeignetes Mittel, den unseligen Zu⸗— ständen, wie sie heute herrschen, zu begegnen. Die starke Verteuerung der Kartoffeln ist also auf Vorkommnisse und

ihnen gebotene höhere Preise anzunehmen.

Verhältnisse zurückzuführen, welche zu beeinflussen und zu ändern der Landwirt außerstande war und ist. Die Land⸗ wirtschaft beklagt diesen Zustand, den die unselige Spannung zwischen Stadt und Land zum Schaden unseres Volkes noch vertiefen kann und wird nichts unterlassen, um lindernd und helfend einzuwirken. Insbesondere fordere ich von dieser Stelle namens meiner Fraktion die deutschen Landwirte auf, zur Linderung der Not in den Städten und Industriezentren Kartoffeln abzuliefern, so viel sie eben abliefern können und zu Preisen, so niedrig, als das Ernteergebnis jeweilig es ermöglicht.

Abg. Brandenburg (Soz.): Die Anfrage der Deutsch⸗ nationalen verlangt von der Regierung Aufklärung über die Möglich⸗ keit der Kartoffelversorgung im kommenden Winter. Diese Anfrage ist sehr merkwürdig, die Anfrager wissen ja ganz genau Bescheid. Mag sein, daß die Wagengestellung nicht ausreichte; auch das Treiben der Aufkäufer spielt ja mit. Aber es steht fest, daß eine Ueberzahl von Landwirten ablehnt, jetzt Kartoffeln abzugeben und erst im Früß⸗ jabr verkaufen will. So töricht wie früher sind die Landwirte nicht mehr, daß sie hohe Prejse fordern; sie halten die Kartoffeln zurück, bis ihnen Wucherpreise geboten werden. Der Kartoffelpreis ist heute dreißigmal so hoch wie vor dem Kriege. Als Gestehungskosten für den Zentner will ich sogar 40 * noch gelten lassen; was aber gefordert wird, ist der unverschämteste Wucherpreis. Dabei sind es zu gleicher Zeit gerade die steuerscheuen deutschnationalen Landwirte, die stets und ständig über Steuerdruck und über die Not der Landwirtschaft klagen, so daß man ihnen bekanntlich schon lange vor 1914 den Spitz. namen „Notleidende“ beigelegt hat. Wie es mit dieser Not tatsächlich bestellt ist, das beweisen die auf dem Lande nicht abreißenden Festlich⸗ keiten, bei denen der Seft in Strömen fließt. Die , könnte ganz anders gegen die Wucherer vorgehen. Freilich müßte dann die preußische Justiz nicht die preußische sein. Mir den schönen Worten des Regierungsvertreters läßt sich die Bevölkerung nicht abspeisen. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, daß der Staatskommissar für Volksernährung überflüssig ist, so hat ihn der Staatskommissar heute erbracht. Die arbeitenden Massen werden wissen, was sie von der Antwort des Stagtskommissars zu halten haben. Meine Freunde bestehen darauf, daß eine Zwangslieferung eingeführt werden muß. Die Regierung ist verantwortlich für die Folgen, die sonst in den nächsten Wochen unbedingt eintreten müssen. Die Volksernährung darf nicht von habgierigen Agrariern sabotiert werden. (Beifall bei den Soz.)

Abg. Jürgen sen (U. Soz.): Die Deutschnationalen vertreten auch in dieser Frage den reinen Unternehmerstandpunkt. Wäre es ihnen wirklich darum zu tun, den Wucher zu bekämpfen, dann müßten sie die Namen wucherischer Landwirte veröffentlichen und von diesen abrücken. Das Staatskommissariat für Ernährung in dieser Form könnte ruhig verschwinden. Wir hatten von ihm eigene Vorschläge zur Preisbildung für Kartoffeln erwartet, aber es ist gar nichts gescheben und es wird auch nichts geschehen, denn die heutige Regierung vertritt nur die Interessen der Erzeuger und des Kapitals. Auch die grohe Zentrumspartei in der Koalition erreicht nichts dagegen. Wir fordern die sofortige Einführung des Zwangsversahrens und Ueber⸗ wachung des Handels sowie strengste Bestrafung des Wuchers. Die gewaltige Steigerung aller Preise muß durch sofortige kräftige Steigerung aller Löhne und Gehälter ausgeglichen werden. Be⸗ dauerlich ist die geringe Teilnahme an den heutigen wichtigen Ver⸗ handlungen. Die Deutschnationalen kommen nur, wenn eine Frage verhandelt wird, die ihren nationalistischen Instinkten entspricht. Die Organisationen der Arbeiter, Angestellten und Beamten können in ihrem Lohnkampf auf die Unterstützung der drei sozialistischen Parteien rechnen. (Beisall bei den Unabhaͤngigen)

Abg. Frau Dönhoff (Dem.): Die Erinnerung an die bösen Erfahrungen der Kriegszeit, insbesondere an die des . 1916/17 stecken anscheinend den Hausfrauen noch zu tief in den Gliedern und verführen sie zu vielleicht übertriebener Vorsorge. Leider sind große Teile der Bevölkerung infolge der hohen Preise aller Lebensmittel in erster Linie auf den Verbrauch von Kartoffeln angewiesen. Wir haben eine knappe aber immerhin einigermaßen hinreichende Kartoffelernte, nur scheinen, die Kartoffeln weniger halt⸗ bar zu sein. Wenn wir uns die Ruhe anzusehen, dann bieten sie keinen e,. von Katastrophe zu sprechen und auch keine Ursache zu und zum Teil so erregter Debatte. Meine pPolitischen Freunde sind von den Erklärungen des Regierungsvertreters auch nicht völlig befriedigt. Die Volksvertretung fühlt sich zwar soupverän, aber auch voll verantworklich. und wir sind der Ansicht, daß die Volks—⸗ vertretung sich nicht abhalten lassen darf, durch Aussprache dazu beizutragen, die Sachlage, zu entspannen. Der Regierung⸗ vertreter hat erllärt, die von verschiedenen Rednern kriti⸗ sierten Kartoffelverschiebungen über die Grenze hätten sich nicht feststellen lassen. Wir sehen es für selbst⸗ berständlich an, daß die Regierung ihr Augenmerk in besonderem Maße auf die Kartoffelausfuhr richten muß. Es darf unser immerhin nur knapper Kartoffelvorrat nicht durch Verschiebungen nach dem Ausland verringert werden. Der Abg. Pischke hat geglaubt, darauf hinweisen zu sollen, daß durch das Wiesbadener Abkommen eine Schädigung unserer Volksernährung insofern zu befürchten ist, als in nächster Zeit so und so viele Züge mit Kartoffeln nach Frankreich gehen sollen. Da diese Darstellung geeignet ist, das Publikum zu beunruhigen, so möchte ich bitten, daß der Herr Vertreter der Regierung auf diesen Punkt noch eingeht. Verschärfend auf die Situation wirkt auch das Ver⸗ halten der Erzeuger, die der Versuchung nicht widerstehen können, s . Dieser Vorwurf kann aber nicht nur gegen eine bestimmte Schicht erhoben werden. Ein derartiges Verhalten ist in allen Schichten der Bevölkerung zu be⸗ obachten. Es muß darguf hingewirkt werden, daß mehr und mehr die Einsicht Platz greift, dan alle Schichten der Bevölkerung aufeinander angewiesen sind. Auch das Verhalten des Publikums selbst trägt dazu bei, die Verbraucher zu schädigen. Es wird nichts anderes übrig bleiben, als daß das Publikum aus sich heraus eine Besserung der Verhältnisse herbeizuführen sucht. Die Aufhebung der Zwangswirtschaft erfordert, daß sich das , . auf die auch jetzt noch nicht wieder normalen, ja zum

eil noch anormalen Verhältnisse richtig einstellt. Die gesamten Polizeiorganisationen müssen in den Dienst der Bekämpfung des Wuchers gestellt werden, und das Publikum muß die Behörden in diesem Kampf gegen den Wucher dadurch unterstützen, daß es jeden Fall einer Preistreiberei anzeigt. Als ein gutes Abhilfemittel . auch wir den Abschluß von Lieferungsverträgen an und wünschen, daß die Regierung derartige Abschlüsse begünstigt. Solche Lieferungsver⸗ träge werden hoffentlich dazu beitragen, daß die Kartoffeln nicht spazieren gefahren werden, sondern auf schnellstem Wege den Ver⸗ brauchern zugeführt werden. Notwendig erscheint es mir auch, streng darauf zu achten, daß das für Brennerefzwecke freigegebene Quantum an Kartoffeln nicht überschritten wird. Auf eine Besserung der Ver⸗ bältnisse müssen alle Teile der Bevölkerung hinwirken, da sie ja doch aufeinander angewiesen bleiben. Wir müssen dahin kommen, daß jeder dazu beiträgt, durch einen möglichst milden gegenseitigen Aus tausch die Bedürfnisse des andern zu befriedigen.

Abg. Kilian (Komm.): Zwei Tage reden wir hier schon von der Kartoffelnot, aber das Volk, draußen wird enttäuscht sein, es wird weiter hungern müssen, wie es schon Monate lang gehungert hat; es wird alles beim alten bleiben. Die Rede des Ste it nr ffn für Volksernährung illustrierte lediglich die alte Weise: „Auf dem Dache sitzt ein Greis, der sich nicht zu helfen weiß. Die Landwirte haben früher der Ablieferungspflicht den zähesten Widerstand ent— gegengesetzt; jetzt, nach der Beseitigung der Zwangswirtschaft, ist, ihre Zeit gekommen, sie triumphieren. Der freie Handel hat völlig versagt; Butter muß heute mit 40 A bezahlt werden, . ist binnen drei Tagen um 6 M gestiegen. Der Handel faßt eine volkzwirtschaftliche Aufgabe viel zu mechanisch auf. Großhandel, wie Kleinhandel haben es an jeder Voraussicht für die Kartoffel⸗ versorgung fehlen lassen; auch hier herrscht reine Anarchie. Frau Dönhoff, hat sehr mit Unrecht den Hausfrauen ein Uebermaß von Besorgnis vorgehalten. Der Kartoffelhreis geht noch ständig weiter in die Höhe. Die Reichen, die Besitzenden können eben jeden Preis bezahlen; die Frau aus dem Volke mag sehen, wie sie

einer

Verhältnisse mit von der Lösung der

o gusgedehnter

r * i. X X. * 3 . ** W durch Anstehen Kartoffeln beschafft. Die Drohung des Abg. Br burg, man werde eine Regierung stürzen, die diesem Notstand tauben Ohren gegenüberstände, ist wirklich nicht ernst zu neh mit Als sie in der Regierung saßen, sind Arbeiter⸗ und Seldeten . bestraft worden, wenn sie zurücgehaltene Kartoffeln hen t wollten. Not leidet die Landwirtschaft tatsächlich, sie weiß hann nicht, wo sie mit allem Gele hin soll. (Heiterkeit Dennoch; 9 sie weiter möglichst große Gewinne auf Kosten des Rolkegnn en J erraffen und scheut vor dem schmutzigsten Wucher nicht zurück. n ruhe rechts Wundern Sie sich nicht, wenn das wucherhsche In ö. der Agrarier das Volk zur Verzweiflung treibt. (Beifall auf . äußersten Linken.) et Abg. Held (D. Vp): Es ist genau än, Sache wie Vorjahr, und doch haben wir Kartoffeln gehabt, bis die kenn Kartoffeln kamen. Zuruf Üinks: Ja, Sie! Die Nervofitat ö Publikums hat viel Schuld an der Preistreiberei. Wenn ne Streiks usw. wieder Erschütterungen bringen, werden die Preise 9 selbst regulieren. Den schweren Worwurf erhebe ich gegen die Fenn rung, daß sie aus der Lage des Vorjahres nichts gelernt und nig besser für eine zusammenführung der Produzenten und Konsumente gesorgt hat. Machen Sie (nach links) doch nicht immer der 9 ö wirtschaft Vorwürfe. In den Porzellan abriken wird gestreift und! stehen da viele Wagen, die nicht entladen werden können, die sons zum Transhort von Kartoffeln dienen könnten. Die Kartoffelaune eh muß natürlich verhindert werden. Zur Parteifrage sollte man ein Frage nicht machen, die das Wohl des ganzen Volkes angeht. Von der Regierung verlangen wir ein sofortiges Eingreifen im Sinn. unseres Antrags. (Beifall bei der beutschen Volkspartei.) Hierauf wird die Weiterberatung auf Freitag, 11 Uhr, ver— tagt (außerdem stehen kleine Anfragen und der Landwirischaftz⸗ etat auf der Tagesordnung).

Schluß 5isg Uhr.

Parlamentarische Nachrichten.

Dem Reichs tag hat der Reichsminister für Wiederauf

das Wiesbadener Protokoll vom 6. Oktober , betreffend deutsche Sachlieferungen an Frankreich, das Wiesbadener Protokoll vom 7. Oftober 1921, betreffend die Rücklieferungen und die Vieh⸗— und Kohlenliefe— rungen an Frankreich, und den Notenwechsel vom 7. Oktober 1921, betreffend eine Ergänzung des Wieg— badener Protokolls vom 6. Oktober 1921, zur Kenntnis nahme vorgelegt.

Der Aeltestenrat des Reichstags hat in seiner gestrigen Sitzung, an der der Reichsminister der auswärtigen An. gelegenheiten Dr. Rosen teilnahm, beschlossen, daß der Praͤsident des Reichstags sich zunächst mit dem Reichskanzler darüber ver— ständigen soll, wann dieser die Regierungserklärung über die Genfer Beschlüse abgeben kann. Danach wird der Präsident den Termin der Vollsitzung bekanntgeben. .

Die einzelnen Fraktionen des Reichstags hahen sic gestern jn eingehenden Besprechungen mit der allgemeinen politischen Lage beschäftigt. Es liegen darüber folgende Meldungen des „Nach⸗ richtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger“ vor:

In der Sitzung der sozialdemotratischen Reichstags— fraktion ergab die Aussprache als einmütkge Auffassung, daß die Ent scheidung über Oberschlesien keinen Anlaß gibt, eine Regierungskrise zu er⸗ öffnen, und daß für eine solche kein Augenblick unglücklicher gewählt werden könnte, als der gegenwärtige. Die i n lehnt es ebenso ab, die Frage des Verbleibens oder des Sturzes der gegenwärtigen Nell erun in diesem Augenblick ) 514 komplizierten Steuerfrage abhängig zu machen, die , , und sachliche Beratungen erfordert. Sie sst daher einmütig der n e daß die Reichsregierung ihr Ver⸗ bleiben von nichts anderem abhängig machen darf als von dem Votum des Reichstags, das sofort nach Bekanntgabe der Entscheidung über Oberschlesien einzuholen ö. wird. Sie ist bereit, der gegen⸗ wärtigen Reichsregierung ihr Vertrauen auszusprechen. Dieser Auf⸗ fassung der Fraktion stimmten auch die Vertreter Oberschlesiens aus- drücklich zu. Am heutigen Freitagbormittag trat die sozialdemo— kratische Reichstagsfraktion mit dem Parteiausschuß zu einer gemein samen Sitzung zusammen.

Auch in der Zentrumsfraktion ergab sich völlige Einigkeit in den schwebenden politischen Fragen. Eine Stellungnahme in der

oberschlesischen . erschien jedoch nue d , solange nicht die

amtlichen Unterlagen darüber vorliegen. Die Fraktion verfehlte aber oberschlesischen Landesbrüder zum Ausdruck zu bringen. In dem Bericht der . über den Verlauf und das Ergebnis der Beratungen innerhalb des Zentrums wird

den Gerüchten entgegengetreten, die von einer durch Strömungen im

Zentrum ins Auge gefaßten Neubildung des Kabinetts unter Führung eines anderen vom entrum zu benennenden Parlamentariers wissen wollten. Im allgemeinen scheint sich zu bestätlgen, daß die Personen⸗ frage in den Hintergrund tritt und daß auch das Zentrum in dieser Hinsicht Schwierigkeiten nicht mehr machen wird, wenn die Sozial⸗ demokraten 6h auf denselben Standpunkt stellen. In diesem Falle würden die wierigkeiten der , . gemindert sein.

In der demokratischen. Partei sind die. Meinungen insbesondere über die i , , geteilt, . och meint der über⸗ wiegende Teil, daß ein Rücktritt des Kabinetts Wirth unvermeidlich ei, zwar nicht aus innerpolitischen Gründen oder wegen Unzufrie den= eit mit der Politik des Reichskanzlers überhaupt, sonde rn um deb willen, weil der Reichskanzler . Hint Erklärung, daß er mit der Entscheidung über Oberschlesien stehe und falle, ki so festgelegt habe, da , , ,, ,, in Zukunft an Wert verlieren müßten, wenn aus Konseguenzen gezogen werden würden.

Ueber das Ergebnis der Beratungen innerhalb der Deu tschen Volkspartei ist bis jetzt eine parteiamtliche Meldung nicht aus= gegeben worden.

Die Deut schnationalen halten an den Beschlüssen ihren

Münchener e in denen dem Kabinett Wirth schärfster Kampf angesagt worden ist, fest, und si werden ihre sachliche Ent

scheidung erst nach der beporstehenden Erklärung des Reichskanzlerz

im Plenum des Reichstags treffen und zu diesen Zweck eine weitere , wen abhalten, bebor die Aussprache im Plenum beginnt. 8s ist anzunehmen, daß nach der Erklärung des Reichskanzlers die Sitzung des Plenums vertagt wird, um den Fraktionen Zeit zu Be⸗ . unter ic zu geben. Somit hatten die gestrigen Be⸗ sprechungen der Deutschnationalen lediglich vorbereitenden Charakter

und befaßten sh im wesentlichen mlt folgenden Taktik. x n der Bayerischen Volkspartei wurden gleichfalls

eit f! Aeußerungen über das Kabinett Wirth zum Ausdruck gebracht,

und es erscheint ausgeschlossen, daß die Bayerische Volkspartei in ein⸗ Regierung Wirth eintreten iu e für e r der Bildung eineß . Kabinetts ist jedoch diese Frage für die Partei noch offen ge= ieben. . ; Ueber, die Finanzfragen im besonderen, die mit die Hauht⸗ schwierigkeiten gebildet haben, hat gestern die in terfraktignelt? Verxständigungskommission, der neben je einem Vertreter

der drei Koglitionsparteien auch ein Vertreter der Deutschen Volks

partei angehört, abermals beraten. Wie verlautet, ist eine An näherung ö gut wie e i Die völlige Klärung der politischen Lage dürfte sich aus den Beratungen des adm i, auf Grund der Entscheidung über Oberschlesien und aus der unmittelbar darauß, vor. aussichtlich am Sonnabend, stattfindenden Vollsitzung des Reichbtage⸗

ergeben.

. ihre lebhafte Anteilnahme an der unglücklichen Lage unserer

iesen Erklärungen des Reichskanzlers nicht die

er von der Partel zu be⸗

Der Arbeitsausschuß des Verkehrsausschusses des vorläufigen

zeichs wirt sceaft rats zur Prüfu Fingaben ü Stung.

Im Hauptausschuß des pr sibtfe gestern, wie das Jeltung seis auf da gesebene wei nationale ir. sie 6 mit der 8 Volkspartei ntrums teile. Die Monarchle käme ; hichen versassunggrechtlichen Entwicklu u archisch⸗ Gedanke sich namentlich 1 ! 6

n Formen äußere, die einer Berücksichtigung der gegebenen Verhältnisse ã1 Rechnung tragen, sei natürlich und weder verfassungswidrig Wer die Monarchie nicht auf verfaässungs⸗ Wege erstrebe, entferme sich so weit von den Grundsätzen der

nicht ganz

ag ftaatsgefahrlich

mäßigem

rschng siona len Partei, daß er als Deutschnattongler nicht betrachtet

„aden könne. Ein Erneutes Eingehen

x 6 ; H„fratischen Abg. Scholich wegen einer angeblichen Verbindung des gen rah ; mn nn Partei milsse er nach den d bestimmten Erklärungen des Abg.

hrjberger· Mordes mit der Deut

über Mängel usw. im Eisenbahnwesen hält heute eine

. Nachrichtenbüro des Vereins deutscher berleger“' berichtet, Abg. Dr. von Drygnder unter Hin—⸗ das bom Abg. Stresemann in Wesel und Magdeburg ab⸗ tgehende monarchistische Bekenntnis aus, daß die Deutsch— olkspartei den für sie unverzichtbaren monarchischen Ge—=

ng von Unterschriften und Staat Kammer zu

eußischen Landtags

und weiten Kreisen des nur als Endziel einer all⸗ ng in Betracht. Daß der

ar artige in unpolitischen Kreisen

Denkschrift . nie dabei auf die Angriffe des sozial⸗

r. von Kries ablehnen.

verhandeln dürften.

Denkschrift . Entgegnung auf behilflich sein,

würden erwogen.

Auch Finanzminister Südekum habe seinerzeit darauf hingewiesen, daß es schon im Interesse der Staatsfinanzen nicht angängig unvorbereiteten und

unbedachten unterwerfen.

Preise für Luxuszüge auf deutschrn Strecken in französischer berechnet würden. 4 .

Der Präsident des Staatsministeriums Ste zur Frage der rechtlichen Stellung der intra ff? ur Gliederung des Reichs aus, daß diese Stelle nur begutachtende 8 Sie sel jetzt anscheinend der Auffassung, daß die Länder nicht ohne ihre Mitwirkung uninittel bar miteinander über Gebietsaustausch u. dergl. Ein solcher Anspruch sei aus den Vorgängen ihrer Entstehungsgeschichte nicht gerechtfertigt. Ansprüche

unter keinen Umständen

einen

Zu fallsbeschlüssen Der Redner beanstandete auch, ß die

erwald führte

efugnisse habe.

Preußen könne der⸗ nt ; anerkennen. Der r Ministerpräsident bestätigte die Richtigkeit der Ausführungen des von 21 Abg. Dr. von Dryander und anderer in der Großhamburger Frage. In dieser Frage schlage Preußen positive Lösungen vor. Eine große die von Hamburg herausgegebene ei vorbereitet. Den Helgoländern werde die Regierung großen Badeort zu entwickeln. Die Gründung einer Spielhölle sei abzulehnen. Steuerliche Erleichterungen

Der Ministerpräsident vertrat den Standpunkt. daß das Ultimatum eine neue finanzpolitische Situation h . habe, die auch die Regelung der Grundsteuer, die in der vom

sei, den die Großhamburger Frage.

einer

ygrung

Landes kulturamt sprächen

Kiel.

autonomie in Aussicht.

nationalen Pressestimmen.

Abg. Hoff (Dem.) besprach

Schleswig⸗Holstein könne nicht ertragen,

wenn nach dem Verlust der ersten Zone noch ein größeres Stück des Landes an Hamburg abgegeben würde, komme für Hamburger Hafenzwecke überhaupt nicht in Frage. In der Frage des Sitzes des Oberpräsidiums und des Landeskulturamts müßten die sachlichen und die Verwaltungsinteressen der Provinz entscheiden. Das Oberpräsidium müsse in Kiel belassen bleiben. Beim

Schleswig⸗holsteinisches Gebiet

die sachlichen Interessen ebenfalls für

Abg. Dr. von Campe (Bw. Vp.) nahm die Richter gegen

den Vorwurf des Abg. Lüdemann in Schutz, daß sie in dem be kannten Urteil des Kammergerichts wegen der Zwangsyhensionierung

der Richter hefangen gewesen selen. Zu der Großhamburger Frgge beantragte Abg. Lüdemann (Soz.) Einsetzung eines Ausschusse

. 7

Mitgliedern. Abg. Severing (So) stellte für die Einzelberatung eine eingehende Besprechung der Frage der Provinzial⸗

w

Aeronantisches Ob servatorium. Lindenberg, Kr. Beeskow.

un 6 5 , . z ; 7 . 20. O 721. Drachenaufstie 5 a bis 7 . es, daß die Notwendigkeit eines geschlossenen Beamten⸗ früheren Finanzminister Lüdemann vertretenen Form seinerzeit nicht dee. Dttober 1821. Drecemusflieg ban * * 454 ö tums als Korrelat des mit dem parlamentarischen System ver⸗ habe akzeptiert werden können, unter neue Gesichtspunkte stelle. Der ,, ; nenem hänfigen cgierungswechsel uch von den Abg. Loenartz Ministerpräsident . sprgch sich noch dafür aus, daß das Seehdhe Luftdruc Temperatur G0 6 . X

Iir) und Braun oz.) anerkannt sei. Die Verschmel zung des Oberpräsidium für S leswig⸗Holstein in Kiel bleiben müsse, . ier, geigrm , Lelchwind. fen und, nenen Beamtentums, sei in der Erziehung des letzteren Abg. Braun (Soz.) führte u. 4. aus, daß er den Standpunkt oben unten Richtung . ennparteilicher Sachlichkeit, im übrigen auf dem Gebiete des seines Parteifreundes Haenisch, wongch von den alten Beamten eine m mm 21 ae l DNaklez zu suchen. Der Redner verlas Berichte des Oberpräsidenten innere Begeisterung für die republikanische Staatsform verlangt 122 75h h 89 SW; W ö Hörsng, in denen dieser energisch für die Aufrechterhaltung werden müsse, nicht teilen könne. Von politisch gefestigten Persön— 35 . k ö e Ausnahmejustandes in der Provinz Sachsen Lingetreten ist, lichkeiten in vorgeschrittenem Alter könne man derartiges nicht ver, 616 716 153 35 B 3 und wiez im übrigen darauf, hin, daß so schwere Relbungen mit langen, wohl aber sei zu fordern, daß die alten Beamten sich ft 27965 64 13 16 Bre der zeeichet gie unh. wie sie gerade hinsichtlich, der Tätigkeit auf den Boden der Verfassung stellten und von jeder Sabotierung 3576 539 15 5 us rings bestanden hätten, im Interesse des beiderseitigen Zusammen! der Regierungspolitik absähen. Zu verwerfen sei ein kastenmäßiges 36066 ß 99 33 BSG is pirlens vermieden werden müßten. Der Staatsrat müsse aufrecht Sichab a gegenüber, den neuen Beamten, wie es viel⸗ 35336 , z ö erhalten und eventuell anders in den Staatsapparat eingeglledert ach sestzustellen sei. Die Verbindung der Ldeutschnationalen ö . . . .

werden. Alle anderen Kulturstaaten hätten das Zwelkammersystem. Partei mit dem Erzberger⸗Mord ergebe sich aus deutsch— Bewölkt. Sicht: 4 km.

g lntersuchungssachen. .

1. . mn u. Fundsachen, Zustellungen u. dergl. 3. life. Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

( BVerlosung ꝛc. von Wertpapieren.

Rommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

Sffentlicher Anzeiger.

Anzeigenpreis für den Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 2 4. Außer⸗ dem wird auf den Anzeigenpreis ein Teuerungszuschlag von So v. H. erhoben.

6. Erwerbs. und Wirtschaftsgenossenschaften.

7. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

8. Unfall, und Invaliditãts⸗ 2c. Versicherung.

9. Bankausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen. 11. Privatanzeigen.

e Befristete Anzeigen müsfsen drei Tage vor dem Ginrückungstermin bei der Geschãfts stelle eingegangen sein. Ml

3 Unterfuchungs⸗ sachen.

g, den 4. Oktober 1921. andgericht. Strafkammer J.

Iblh2] Beschlusßz.

Der Gefreite Emil Habxaschka der

10. Komp. Inf.⸗Regts. 16, 36. am 6. Juli

1899, wird für fahnenssichtig erklärt. Oldenburg, den 5. Oktober 1921.

Das Landgerigyk. Strafkammer .

Bothe. Beyeygdorff. Mendelsohn.

usgefertigt:

nner, Obersekretär,

Gextchtsschreiber des Landgerichts.

Y Aufgebote, Ver⸗ lust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl.

i663] Zwangsversteigerung.

Im Wege der k soll am 12. Januar 1922, Vormittags 10 uhr, an der Gerichtsstelle Perlin, Neue Friedrichstraße 13/15, drittes / Stock⸗ werk, Zimmer Nr. 113.115, Hrsteigert werden das in Berlin, Pulbusey Straße 23,

kae, im Grundbuche om Schön⸗ hausertorbezirk Band 0 „Glatt Nr. 14587 leingetragener Eigentihrer am 4. Oktober Rl, dem ng des Versteigerungsber ichael Biermann zu Berlin) eingetragene Grund⸗ ück: Vorderwohngebäude mit rechtem eitenflů of, Ge⸗ mar zung. Berlin, Kartenblatt 26, 20 b, 5a 25 4m groß, Grunbsteuer⸗

1 * Art. Il 10 6, Gebäudesteuerrolle tr. 2076.

lib dss]! m . Der Fleischermelffer Paul Lehmann zu roß Buckow hat das Aufgeboß der

* ntrag er Inhaber der Urkunden . yfgesordert, spätestens in dem auf . 2F. März 1922, um S Uhr, vor fm Aꝑnterzeichneten Gericht anberaumten tstermine seine Rechte anzumelden Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ 9 nb ien aftloterklrung der Urkunden

Sbremberg · x. den 21. September 1921. Das Amtsgerich

*

i Gothaer Grundkreditpfand

beantragt: 1. Aktie Nr. 2719 der Bacmwoll⸗ péè i. Westf. über 1000 AM. ⸗.

spinnerei Germania A. G. zu E

2. 10 Aktien der Spinnerei Deutschland A. G. zu Gronau i. tf. à 1000 , und zwar die Nrn. 802, 8653, 864, 8b6b, 8b6, 857, 8ö8, 859, 60 und 861.

Der Inhaber der Urkunden wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 7. Juli 1922. Vormittags 109 Uhr, vor dem untzetzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 8, anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunden vor⸗ zulegen, idrigenfalls deren Kraftlos⸗ erklärung erfolgen wird.

Gronau i. Westf., den 30. Sep⸗ tember 1921. .

Das Amtsgericht.

Kirchstraße 4, gestohlenen ,

77162

1. Die Thüringische Landesbank, Akt.⸗ Ges., Abt. Erfurt, vertreten durch ts⸗ anwälte Justizrat Dr. Weydemann. / Dr. Klemm und M. Weydemann in Erfurt, 2. die Allgemeine Deutsche Credit⸗Anstalt in Leipzig haben das Aufgebot zu 1 der Aktien der Polyphonwerke Akt. Ges. in Wahren Nr. 430, 3578, 3819 und 3820 à 1000 A4, zu 2 der Aktien der 36 56 hn, Akt.⸗Ges. in Leipzig Nr. 23 und 4662 à 1000 4 beantragt. Die In⸗ 6 der Urkunden werden aufgefordert, pätestens in dem auf wan , den 8. Mai 1922, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Peters⸗

Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Zu 2. ing wird, der Allgemeinen Deutschen Credit⸗Anstalt in Leipzig, Mr Fri Schulz jun. Akt.⸗Ges. in Leipzi emeinen Deutschen Gredit⸗

resden, der Direction d Hefensfchaft in Berlin MM,. dem Bank, haus A. Busse G Akt. ⸗Ges. in

den Inhaber der

ng zu bewirken, ins⸗ ins-, Renten⸗ oder Ge⸗ winnanteilschemne oder einen Erneuerungs⸗ schein auszysigeben. Die Einlösung der bereits außgegebenen Zins-, Renten⸗ oder ,, , wird von dem Ver⸗ bote nicht betroffen.

Leipzig, den 15. Oktober 1921.

Das Amtsgericht. Abteilung 1, 29.

76364 Aufgebot.

in Erfurt, Wilhelmstraße 56, hat das Aufgebot der ö . sechs riefe

vom Jahre 1900, Ser. Abt. IVa Nr. 12 460— 1000 M beantragt. Der Urkunden wird aufgeford dem auf den 5. mittags 10 uhr

6

. D D 2 2 8 2 D 2

or dem unterzeichneten Gericht, Zim 20, anberaumten Aufge⸗ botstermine feine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzule 3 . deren raftloserslärung erfolgen wird. an. den 6. Oktober 1921. hüringisches Amtegericht. 1.

77174 Zahlungssperre.

. Auf hnti des Kaufmanns Johannes Eschenröder n d, n , . straße 2135, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Justizrat ,. in Gelsen⸗ firchen, wird der Reichtschulden verwaltung in Berlin betreffs der angeblich abhanden

gt folgender aygeblich ihm am 2. Auqust gekommenen Schuldverschreibung der hyro— ki aus 1

steinweg 8 II, Zimmer 127, anberaumten;

Der Sanitätsrat Dr. Theodor Kellner .

. des Deutschen

Reichs von 1916 Lit. C Nr über 1000 M verboten, an

Inhaber als den obenganännten Antrag⸗ steller eine Leistung Mu bewirken, inzbbe⸗ sondere neue Zinsscheine oder einen Er⸗ neuerungsschein a eben. 81. F. 533.21.

Berlin, den 19. Oktober 1921. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abteilung 81.

77175) Zahlungssperre.

Auf Antrag der Bayeris bank München wird bezüg der Vereinigten Zwieseler und Pirnger . G. in ünchen

r. 1242 und 1244 zu je 1000 M an den Aussteller das Verbot erlassen, an den Inhaber der Aktien eine Leistung zu bewirken, insbesondere neue Gewinnanteil⸗ scheine oder einen Erneuerungsschein aus

ugeben. ih chen den 19, Oktober 1921. Das Amtsgericht.

n Staatz⸗ der Aktien

77176 Bekanntmachung.

. Grund des § 367 des „Handels⸗ esetzbuchs wird bekannt t, daß . Wertpapiere in Verlust geraten

si

à M 10909 mit Divi⸗ r 1921 und folgende. den 19. Oktober 1921.

le Polizeibehörde.

76761 Aufruf.

Die unbekannten haber der nachbe⸗ eichneten, von dem Allgemeinen Deytschen e, ,, auf Gegen süitigkeit in Stuttgart ausgestellten cherungs⸗ scheine werden hiermit een ie Urkunden unter Anmeldung ihrer Rechte aus denselben spätestens innerhalb zweier Monate, von Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, vor⸗ zulegen, widtigenfalls die Scheine für

kraftlos erklärt werden:

1. Versorgungskassenversicherungsschein Nr. 20 927 vom 25. September 1905 für Emil Osterode, Kaufmann in Alt Heydlauken; .

2. Verforgungskassen versicher Nr. 543 239 vom 6. Juli 1 debensversicherungsschein J. November 1917 für E Fabrikant in Zoppot, frü

3. Lebens versicherungsscheir vom 1. Juni 1920 für Friedrich Seitz,

ĩ ühlacker;

Stationsarbeiter ; erungsschein Nr. 269 571

är 1920 für Friedrich Illig,

ekretär in Rot am See, früher

gsschein

O0 S 2

früher Sergeant in Bromperg 7. Lebens bersicherungsschqin Rr. 178 bal ilhelm Ihlen⸗

ch! Pyritz, früher

en; ? 6schein Nr. 182 278 vom 9. . 1912 für Hermann Reiner, izefeldwebel in Königs— berg, Sanitätsunteroffizier in Rastenb 8.

g. Rrlegsanleihetodesfallversicherungs⸗ schejc Nr. 250 588 vom 19. April 1918 für / Friedrich Rheinländer, Kaufmann aarbrücken, früher in Metz. tuttgart, den 17. Oktober 1921. Allgemeine Deutsche Lebensversicherung

; a. G. in Stuttgart

ppa. Dr. Kuh ne. ppa. Rau.

76362 Aufgebot. Der Schaaffhausen'sche weigstelle Bonn, vertreten durch orstand, Prozeßbevollmächtigter: anwalt Leyendecker in Bonn, Aufgebot des am 58. Dezember 1920 in Qberdollendorf von der Firma Felten und Niedecken ausgestellten, auf die Firma Kleine und Flume in Bonn gezogenen, von Adolf Lentschner in Bonn akzeptierten, an die, Antragstellerin trassierten, am

Bankverein, seinen

2

15. März 1929 in Bonn fälligen Wechsels ge

über 5760 A (fünftausendsiebenhundert⸗ sechzig Mark) beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. Mai 1922, Vor⸗ mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichf. Zimmer 87, anberaumten Auf⸗ ebotstermỹne seine Rechte anzumelden und 6 Urkunde n, ,. widrigenfalls die Kraftloserklärung derllrkunde erfolgen wird. Bonn, den 7. Oktober 1921.

Dag Amtsgericht. Abteilung 3.

76 Ib4] Aufgebot. .

Der Kaufmann Georg Kirchhoff in Hagenohsen hat das Aufgebot des Hypo⸗ thekenbriefs über die im Grundbu Burgdorf Band XIII BI. 517 i teilung 3 unter Nr. 3 eingetragene beantragt. Der Inhaber der aufgefordert, spätestens in 25. Jannar 1922, vor dem unterzei raumten Aufgeb anzumelden um / die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls / die Kraftloserklärung der Urkunde erfolhen wird.

Burgdorf i. S., den 15. Oktober 1921.

Das Amtsgericht.

76763 Aufgebot. ; Der Zimmermann Friedrich greiß in Allstedt hat beantragt, seinen befohlenen, den am 12. Februar 18 Allstedt 6 Zimmermann Ferdi

Albert tto Kurze, zuletzt wohshaft in Allstedt, der Anfang der 188 Jahre nach Amerika ausgewandert seitdem d verschollen ist, für tot ären. Der bezeichnete Verschollene wird aufgefordert,

sich spätestens in ; den 23. Juni 1922, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfallß die Todeserklärung erfolgen wird. An fille, welche Auskunft über Leben oder Tod des Verschellfnen zu erteilen vermögen, geht die Aufforderung, späte⸗ stens im Aufgebotstermine dem Gericht Anzeige zu machen. Allstedt, den 13. Oktober 1921. Thüringisches Amtsgericht.

T6376 Aufgebot.

Die Bergleute Wilhelm Walendzik und August Walendzik in Lütgendortmun Thaben d . die verschollene Eigenkätzterfrau

alendzik, geb. Pakuca, am 30. Juli 1843 in Gr. Rosi wohnhaft in Goullonshof h Kr. Johannisburg, . Die bezeichnete Ver gefordert, sich spät

zu erklären. ene wird auf⸗

eben oder Tod der Verschollenen u Jerteilen vermögen, ergeht die Auf⸗ j erung, spätestens im Aufgebotstermine em Gericht Anzeige zu machen. Bialla, den 28. September 1921. Das Am

76377] Aufgebot.

Der Schuhmacher Karl Plank in Gngel⸗ bach hat beantragt, den verschyllenen Stellmacher Jakob Plank, gebgern am 19. Oktober 1883 in Engelbach, zuletzt wohnhaft in Engelbach, für tot zu er⸗ klären. Der bezeichne Verschollene

wird aufgefordert, sich ätestens in dem auf den 12. Mai 1922, Vormittags 9 Uhr, vor dem ünterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. „d, anberaumten Auf⸗ i zu melden, widrigenfalls ärung erfolgen wird. An alle, wel Auskunft über Leben oder Tod des (Verschollenen zu erteilen ver⸗ mögen, ergeht die Aufforderung, spätestens

im Aufgebotstermine dem Gericht Anzeige

zu machen. n ,,. den 23. September 1921. as Amtsgericht.

76768 Aufgebot. Der Pfleger Fritz Walterfang in Crefeld, Kronprinzenstraße 54, hat be⸗

antragt, den verschollenen Metzger Sh Wilden, geboren am 24. Dezemher 1849, zuletzt wohnhaft in Crxefeld, erklären. Der bezeichnete WVerschollene wird aufgefordert, sich spätestens in dem

auf den 18. Mai 1922, Vormittags

95 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 202, anberaumten Aufgebots⸗ termine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Venlschollenen zu erteilen vermögen, 1 die ufforderung, spätestens im Auf⸗ gebotstermin dem Gericht Anzeige zu machen. Crefeld, den 14. Oktober 1921. Das Amtsgericht.

76769] Aufgebot.

Der Kaufmann Michael Gimbel in Elberfeld, Bachstraße 103, hat als Pfleger mit Genehmigung des Vormundschafts— erichts beantragt, den verschollenen Jo⸗ . Müller, geb. 18. Februar f1870 in Schönstadt b. Marburg, Sohß des Schmiedes Heinrich Müller und / seiner Ehefrau, Margarete geb. Gimbel zuletzt wohnhaft in Düsseldorf, Adlerstraße 47, verschollen seit 11. Mai ö für tot zu erklären. Der bezeichnete Verschollene wird aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 3. Mai 1922, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Abt. 14, Zimmer 132 im Justizgebäude an der Mühlenstraße, anberaumten Auf⸗ gebotstermi Todeserklů

Verschbllenen zu erteilen vermögen, ergeht die Mufforderung, spätestens im Auf⸗ . termine dem Gerichte Anzeige zu machen Düsseldorf, den 10. Oktober 1921. Das Amtsgericht. Abteilung 14.

76378 Aufgebot. 1. Der Rangierführer Heinrich Becker in

Essen⸗Dellwig, Zugstr. 26, 2. die Ehefrau Josef Heitrich, Anna geb. Becker, iz Essen⸗ Borbeck, Germaniastraße 113, hagen bean⸗

tragt, den seit 6. September 1901s Mus⸗ ketier der7. Komp. Infanteriereglments 44 in Goldap verschollenen Wislslelm Becker, geboren am 23. Februagt 1884, zuletzt wohnhaft in Bergebgebeck, Poststraße 3, für tot zu erklären. Der bezeichnete Verschollene wird aufgefordert, sich spä⸗ testens in dem auf den 5. Mai 1922, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht, Gerichtsstraße 29,

olgen wird. An alle, welche

Zimmer 10, anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todes h ng erf