1921 / 268 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 15 Nov 1921 18:00:01 GMT) scan diff

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Ministerium des Innern.

Das Preußische Staatsministerium hat den Regierungs⸗ und re. Werner in Oppeln zum Oberreglerunggrat ernannt. .

Dem DOberregierungsrat Werner ist die Stelle des zweiten Dirigenten der Kirchen- und Schulabteilung bei der Regierung in Oppeln übertragen worden.

Hauptverwaltung der Staatsschulden,

Die neue Zinsscheinreihe zu den Schuldpverschrei⸗ bungen der preußischen konsolidierten 3 ½ w. zinsigen Staaisanleihe von 1882 und der zinsigen Reichs anleihe von 189293 werden vom 1. Dezember 1921 ab durch die bekannten Vermittlungsstellen ausgereicht.

Berlin, den 2. November 1921.

Hauptverwaltung der Staatsschulden

. und Reichsschuldenverwaltung.

Ministerium für Volk swohlfahri. Dem Oberregierungsrat Dr. Weber im Ministerium für Volkswohlfahrt ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Staats⸗ dienst erteilt worden.

Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung.

Die Wahl des bisherigen Direktors der Stadttöchter⸗ schule I in Hannover Dr. Wülker zum Ohberstudiendirektor der städtischen Sophienschule in Hannover ist namens des Preußischen Staatsministeriums bestätigt worden.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer h] der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter Nr. 12192 das Gesetz über den Staatsvertrag, betreffend den Uebergang der Wasserstraßen von den Ländern auf das Reich, vom 26. September 1921. Berlin W., den 14. November 1921. Gesetzlammlungsamt. Krüer.

(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)

Nichtamtliches.

Dentsches Reich.

Das Reichskabinett, das gestern nachmittag zu einer Sitzung zusammentrat, behandelte die schwebenden Fragen der Reparationsverhandlungen und der Kreditaktian der Industrie; an den Beratungen nahmen neben den Ministern die Staatssekretäre der verhandelnden Ressorts teil. Die Be⸗ ratungen des Kabinetts werden heute nachmittag fortgesetzt.

Ueber die Besprechungen mit der Repargtionskommission gehen in der Presse die verschiedensten Gerüchte um. Laut Meldung des „Wolffschen Telegrgphenbüros“ wird hierzu fest. gestellt, daß alle. Mitteilungen über die Verhandlungen zuf Kombinationen beruhen, die geeignet sind, die öffentliche Meinung zu verwirren. Solange die Verhandlungen dauern, können amtliche Erklärungen darüber aus Gründen des Staatsinteresses nicht erfolgen. Alsbald nach Abschluß der Beratungen wird ihr Ergebnis bekanntgegeben werden. Ge⸗ ,, wird die Regierung im Reichstag Mitteilung machen. .

Die vereinigten Ausschüsse des Reichsrats für Haushalt und Rechnungswesen und für innere Verwaltung hielten heute eine Sitzung. .

Die Vertreter des Gesamtbetriebsrats des Werkes Spandau der Deutschen Werke A.⸗G. unter Führung des Vorsitzenden Lück haben gestern im Auftrage der deutschen Arbeiterschaft mit General Nollet verhandelt. Bei der Besprechung war auch General Bing ham zugegen. In der mehrstündigen Besprechung, begründete der Vorsitzende detz Gesamtbetriebsrats, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ berichtet, die Forderungen der Arbeitnehmer, die auf Zurück— ziehung der seit Sepiember 1921 gegen die Deutschen Werke A.-G. erlassenen Noten abzielten. Die Vertreter der Arbeitnehmerschaft ließen keinen Infisl darüber, daß sie auf Erfüllung ihrer Forderungen bestehen würden. General Nollet versprach, die von den Arbeitnehmervertretern gegen die Ententemaßnahmen vorgebrachten Gründe der Botschafter⸗ konferenz zu übermitteln, da er diese Gründe für Aufhebung der Noten durchaus würdige. Die Arbeitnehmer haben ihre weitere Haltung davon abhängig gemacht, ob die alsbaldige Rücknahme der Noten durch die Botschafterkonferenz erfolgt.

Der Unterausschuß Asphalte und Asphalt⸗ produkte hat in seiner am 28. Oktober 1921 in der Außen⸗ handelastelle Chemie abgehaltenen Sitzung für sein ganzes Arbeitsgebiet die Fakturierung in Auslandswährung, Mindest⸗ ausfuhrpreise und Lieserwerksbescheinigung vorgeschrieben.

Vom Reichsministerium für Ernährung und Landwirt⸗ schaft ist durch Erlaß vom 15. Oktober 1921 dem Unter⸗ ausschuß für Klebstoffe und Appreturmittel der Außenhandelsstelle Chemie die Zuständigkeit für die Bearbeitung von Ein und Ausfuhranträgen für Stärke und Stärke— erzeugnisse, Klebstoffe und Appreturmittel, alles für technische Zwecke, gegeben worden.

In der Ausschußsitzung vom 1. November 1921 wurde die Fakturierung in Auslandswährung und Beibringung der Lieferwerksbescheinigung beschlossen. .

Der unterqus schuß für Kampfer und Roh⸗ zelluloid hat in seiner Sitzung vom 4. November 1921 neue Richtlinien für die Erteilung von Ein- und Ausfuhrbemilligungen aufgestellt, die im einzelnen bei der Außenhandelsstelle Chemie erfragt werden können.

Bayern. Der Ministerpräsident Graf Lerchenfeld ist aus Berlin zurückgekehrt. Der Korrespondenz Hoffmann zufolge hatte er bei seinem Aufenthalt in Berlin Gelegenheit, mit dem Reichs—

auf die e Kabinetts bezüglich angesehen werden könne. Das sei aber

kanzler und einer Anzahl von Reichsministern sich über die allgemeinen Fragen der inneren und äußeren Reich s⸗ politif, dabei vor allem über die Bayern berührenden Ange⸗ legenheiten in , n Hier stand die Sorge um Maß nahmen gegen die Preisgtreiberei und Teuerung sowie die Sicherstellung der Versorgung Bayerns mit Kartoffeln und Getreide im Vordergrunde. Dabei ist der bayerische Stand⸗ punkt in weitestgehendem Maße anerkannt warden. Was die in der Presse wiederholt erwähnten Verhandlungen üher das Konkordat anbelangt, so ergaben sich diese us dem Zusammen— treffen der Reise des Nuntius mit der Reise des Minister⸗ präsidenten nach Berlin. Dabei handelte es sich lediglich um Vorbesprechungen über ben Abschluß eines Reichskonkordats mit der Maßgabe, daß der Fortführung der Verhandlungen über ein selbständiges bayerisches Konkordat zwischen der bayerischen Regierung und der Kurie nichts im Wege stehe.

Braun schweig.

In der Landesversammlung legte gestern vor Ein⸗ tritt in die Tagesordnung der Abgeordnete Erdmann (Soz.) unter Bezugnahme auf tumultarische Vorgänge in den letzten beiben Sitzungen, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, Ver⸗ wahrung dagegen ein, daß der Abgeordnete Blasius seine verurteilende Kritik an dem Staatsministerium so allgemein, gehalten habe, daß sie auch als beiden mehrheitssozialistischen Mitglieder des

unberechtigt. Den unabhängigen Abgeordneten müsse der Vor⸗

wurf gemacht werden, daß sie durch 4 Verhalten Ünsehen und

Würde des Hauses schwer geschädigt hätten. Auf Wunsch der U. S. P., die zu dieser Erklärung Stellung zu nehmen wünschte, wurde die Sitzung sodann auf heute vertagt.

Oesterreich. ;

Amtlich wird gemeldet, daß die Bundegtruppen gestern die vorgeschriebene Marschlinie ohne Störung erreicht aben. Nordwestlich Oedenburg sind die Truppen nach Ueber⸗ schreitung der Vulkabachlinie in Rohrbach, weiter in Draßburg und Siegendorf, nördlich von Oedenburg in St. Margarethen und Moerbisch eingezogen. O z Truppen bis Halbthurn und Nickelsdorf, nordöstlich des Sees bis Jarnburg und Kitsee gekommen. Truppen bei den Burgenländern überall sehr herzlich empfangen.

ungarn. . Nach einer Meldung des Ungarischen Jorrespondenz⸗

büros“ gab der Ministerpräsident Bethlen dem Reichsverweser

die Demission der Regierung bekannt. Der Reichs verweser behielt sich die Entscheidung vor und ersuchte die Regierung, die Geschäfte weiterzuführen. ̃

Großbritannien und Irland. Der König von England hat am Sonnabend in einem

Telegramm an den Präsidenten Harding anläßlich der Er⸗

seine guten Wünsche für

öffnung der Washingtoner , Der gute Wille

den Erfolg der Beratungen ausgesprochen.

des britischen Volkes für die Erhaltung des Friedens sei der

Konferenz sicher.

Geslern varmittag wur be, unler dem Voasitz Llond Georges ein Ministerrat ahgehalten, in dem hie Antwart

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auf die letzte Mitteilung des Kabinetts von, Nord⸗

irland zur Erörterung kam. Entsprechend einer früheren An⸗ kündigung wird kein Bericht darüber veröffentlicht werden. Die a n er re, n, die mit Ausnahme von Grissith das Wochenende in Dublin verbrachten, um sich mit Devalera zu besprechen, werden erst am Dienstag wieder in London er⸗ wartet. .

Frankreich.

Zu der durch die französische Regierung erfolgten Kündi⸗ gung des französisch⸗italienischen Handelsabkommens veröffentlicht die „Havat⸗Agentur“ eine offiziöse Note, aus der folgende Stelle hervorgehoben zu werden verdient:

Es handle sich nicht, wie einige italienische Blätter geglaubt zu haben scheinen, um eine glatte Kündigung der Konvention bon 3 und 1917, sondern um eine bedingungsweise Kündigung. Diese würde nur dann wirksam werden, wenn der ganz und gar unwahrscheinliche Fall eintrete, daß bis zum 1. Februar keine Verständigung über ein Uebergangsregime zustande käme. Dieser modus vivendi würde übrigens den beiden Regierungen gestatten, mit aller wünschenswerten Vorsicht an die Verhandlung über ein neues n r,, , heran⸗ zugehen, das hesser den augenblicklichen französischitalienischen e . interessen entspreche als die Konventionen von 1898 und 1917.

Der Finanzausschuß der Kammer hat einstimmig einen Abänderungsantrag des Abgeordneten Dagriae zum Finanzgesetz angenommen, der dahin geht, für das Jahr 1920 die Zahl der Beamten um 50 090 zu ermäßigen. Seit

dem Jahre 1914 ist die Zahl der Beamten um 140 000 er⸗

höht worden. ( Dänemark.

In seiner im Folketh ing gehaltenen Rede über die grönländische. Frage sagte der Minister des Aeußern

Scavenius lauf Bericht des „Wolffschen Telegraphen⸗ buros“ u. a. ö Wenn man auf verantwortlicher norwegischer Seite zu der An— schauung kommt, daß die Polemik zwischen den beiden Ländern lange genug gedauert hat, wird hoffentlich der Zeityunkt gekommen sein, in dem wir von norwegischer Seite , n g, wie sich Norwegen einen Schutz seiner stehenden Verhältnissen denkt. Ein del fer, Werft wird dänischer⸗ seits im Geiste des Verständigungswillens behandelt werden, der alle Zeit das dänische Ministerum des Aeußern beseelt hat und dies auch heute tut. Solange ich daänischer Minister

des Aeußern bin, wird der Gedanke der nordischen Zusammen

arbeit keine bloße Redensart sein. Varaus folgt aher auch, daß ich mich nicht daran beteiligen will, eine Polemjk fortzusetzen und auszu= dehnen, die nur zu Zeitberlust führt und einen künftigen Gedanken⸗ austausch zwichen den beiden Ministerien des Aeußern hindert. Was mich betrifft, jo könnte ich inir denken, daß ein eventueller Vorschlag darauf ausgehen müßte, Sachkundige beider Parteien eine Unter⸗ suchung des Konflikts vornehmen zu lassen. Beide Regierungen müßten durch gegenseitige Verhandlungen auf der Grundlage der Untersuchungen der Sachyerständigen zu einer Einigung zu gelangen versuchen, um die Verluste auszugleichen, die Norwegen möglicher

weise durch die Erweiterung des dänischen Monopols erlitten

haben könnte.

Schweden. .

Die Marinertemmission hat der „Berlingske Tidenden zufolge einen Bericht über die Neuregelung der See⸗

verteidigung Schwedens erstattet. Der Bericht wird geheim gehalten. Der Marinestab ist mit der Aussarbeitung einetz Auszuges beschäftigt, der an die Reichstagsmitglieder verteilt und der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. In

Riga, an der Litauen, Lettland, Estland,

Oestlich des Neusiedlersees sind die

Auch heute wurden die

orschlag erhalten, Interessen unter den be⸗

einem Schreiben, das dem Bericht . ist, teilt Hie Kommission in großen Zügen ihre Vorschläge mit, die darenf hinausgehen, die Zahl ber Torpedo⸗ und Minen fahrzeuge au ö. n der großen Artilleriefahrzeuge zu erhöhen. Ferner is

eine Entwicklung der Unterseeboote sowie eine Neuregelung dez

Flugwesens der Marine empfohlen.

Litauen.

Laut Meldung der Litauischen Telegraphen⸗Agentur aus Wilna sind Zeligowski und der Vorsitzende der Wilnger Verwaltungskommissien Mokrgecki zurückgetreten und nach Warschau gereist. An die 36 der Zivilverwaltung ist der polnische Großgrundbesizer Alessander Meisztowitsch, der im Kownoer Gebiet Güter besitzt, und an die Spitze der Militärverwaltung General Konarzewgki getreten.

Auf der kürzlich beendeten e ,, eh, in

Finnland und Sowjetrußland teilgenommen haben, wurden Vereinbarungen über Handels⸗, Finanz und Wirtschaftsfragen getraffen. Ferner wurde eln vorläufiges Büro der Konferenzteilneh mer eingerichtet, um die Rückbeförderung des in Rußland befinde lichen. den Vertragtzstaaten zugesprochenen Besitzes zu he— schleunigen und die in den abgeschlossenen Verträgen por= gesehenen Konzessionen schneller zu verwirklichen.

Sũůdslawien. 263 ie ‚Prawba““ meldet aus Sfutarl, baß in Tirana große Panik wegen der Niederlage der Regierun gs trupypen im Kampfe mit den Miriditen herrsche. Man befürchte, daß die Miriditen gegen Tirana oder Stuiari ziehen werhen, denn die Regierung von Tirana besitzt keine genügende Zahl von Truppen mehr, um diesem Vormarsche enigegenzutreten. Aus e. meldet man, daß das ö Miriditengebiet in⸗ folge der Niederlage geräumt worden sei. Eine neue Abteilung von Regierungstruppen aus Tirana, denen der Rückzug durch die Miriditen abgeschnitten wurde, hat die jugoslawische Grenze überschritten und ist interniert worden.

Griechenland.

Der griechische Kronprinz ist gestern in Smnrng eingetroffen.

Der Premilerminister Gungris und der Minister des Aeußern Baltazzi haben das Erfuchen gestellt, bei der Er— örterung der albanischen Frage vor dem Völkerbund gehört zu werden.

Rumänien.

Nachrichten aus Bessarabien besagen der „Agentur Orient Radio“ jufolge. daß die Sowjettruppen die Grenze am Dnjestr verlassen, weil eine Verschlimmerung der Aufslandz⸗ bewegung in der Ukraine sie zum Rückzug zwingt.

4 AU merika. ;

Der Präsident Harding hat gestern die Proklamation unterzeichnet, in der der Frieden zwischen Amerita und Deutsch land erklärt wird. .

Die Führer der Delegationen der fünf 8g hre, Balfour, Briand, Admiral

Groß mãchte

Pro gramm bieser Konferenz zu verfelgende Verfahren zu beshrechen. In Nachmittag hie trete fe Großmächte n

belgischen, chinesischen, njederländischen und portugiesischen Ver.

betr. den n Brogram die Arbeiten der Konferenz endgültig festgestellt ist, wird es veroffentlicht werden. 3 ;

der Rüstungen zur See, annehmen wird.

estern eine lange Konferenz mit Briand und dem französischen Botschafter r, aber die Lage Frankreichs gegen⸗ über Deutschland, über die französische Heeresstärke und den Betrag, den Deutschland schulde. J Das amerikanische Handelsdepartement hat feng der „Chicago Tribune“ zufolge eine Ueb er 6 liber ie Gesamtheit der deutschen Reparationgschuld r öffentlicht, die sich hiernach auf 32 455 8600 000 Dollar beläuft und durch Schuldverschreibungen der Serien A, B, ag sei, von denen die Serie GO noch nicht ausgegeben sei. Bel ein sesten Jahreszahlung von 476 600 060 Mollar, die vierteljährlich zahlbar ist, und einer 26 pro gentigen Abgabe vom Wert der deutschen Ausfuhr, die ebenfalls viertelsährlich, und zwar in bar oder in Waren ob her ist, werden so sagt die Ver öffentlichung = die ,,,, für bas aim W. April 13227 endende Reparationsjahr sich auf 513 730 C0 Dollar belaufen. Die big jetzt bezahlte Summe sei 86690000000 Dollar.

. Asien. . . Der neue japanische Ministerpräfident Takahashn erllürt nach einer Haryasmeldung, daß er vollständig der Politik des verstorbenen Hara hinfichllich der Washingtoner Konferenz beistimme. Er sei überzeugt, daß diese Konferenz von Ersolh gekrönt sein würde. ö Das japanische Budget sieht dem New York Herald! zufolge für daz kommende eg im Abschnitt h. das Heer eine Herabsetzung von A3 Millionen auf 253 Millionen, füt bie Flotte eine solche von 490 auf 394 Millionen Yen vor.

,

. Parlamentarische Nachrichten.

Der Kohlen steueraugschuß des vorläufigen Reichswirtschaftsrats beriet am JI2. Entwurf eines Gesetzes über i ,. de Kohlen steüergesetze s. Die Steuer soll nach der Reglern. vorlage auf 40 po des Wertes der gelieferten oder sonst , X. Kohlen eihöht werden. Die Sätze sind aber für die ver Bergwerke und Kohlensorten verschieden bemessen. So kommen z. g. don den 9 e. Kohlenstener für die Kohle des niederschlesischen r n g , . 665 vH zur Hebung, für die Kohle des Braunkoßsenbergbaueß Im Weslerwak und im Lande Hessen Kohle des rheinischen

25 vH, für die

der Ruhrkohle zugrunde gelegt worden. nicht besonders angefübrten Kohlen sind bei bei Braunkohle 90 v vorgesehen. Der Reicheminister der Finanzen lann mit Zustinunung des Reichskohlenrats und des Reichrats zn i n ermäßigen. Dag Gesetz soll bis zum 31. März! 2) gelten, Ven den Vertretern des Reichsfinanz⸗ und

des Reichswirtfchaftsministerinm s wurde ausgeführt;

Kato und chanzer, sind gestern vormittag zusammengetreten, um das der Abrüstungskonferenz und das während ten die Vertreter der fünf Großmächte mit den, tretern eine Besprechung über das Programm der Konferenz Fernen Osten, ab. Sobald das Programm .

Offiziell wird angekündigt. baß in der heutigen Sitzung der Konferenz Balfour eine Rede halten wird, in der er im Prinzip ben amerikanischen Vorschlag, betreffend die Begrenzung

Nach einer Havas meldung hatte der Staatssekretär Hughes

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Braun, koblenbergbzaus 111,5 vo. Der Berechnung der Sätze ist der Piein Für die in der Aufstellug. tein kohle J60 S

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der Hau ptausschuß des preußischen Landtages f gestern die Verberatung des Haushalts des Mäiniste uus für Wijssenschaft, Kunst und Volksbildung Wie daz Nachrichtenbürs des Vereins deutscher Zeitungs ker“ berichtet, nahm der neuernannte Minister für Wissenschaft, hit und Volksbildung Dr. Bölitz das Wort und erklärte, daß bindendes Pregramm noch nicht vorliegen könne. Staatesekretär ker habe sich bereit erklärt, weiter mitzuarbeiten. Die igkeit des . tammg in der Schule sei gesichert Er chte sich als Minister der Koalition, nicht als Minister r Partei. Die n, der sozialen Gegensätze cine Hauptaufgabe. Mit aller Macht müsse die Erziehung zur suttgesinnung bei sestem Willen zur Bejahung dieses Staates haesührt werden. In bezug auf Geschichtslehrbücher empfehle sich gutgeschriebene Tatsachensammlung und ein Quellenbuch. Ter nter sprgch sich sodann über den Artifel 146 Absatz? der Reiche surg (Neichsschulgesetz aus. Et sei grundsätzsich gegen jede firiebene Vereinheitlichung. Die Synthese zwischen Gewissens⸗ reit und staatlicher Netmendigteit müsse gefunden werden. Einen kampf halte er für ein Verbrechen am Volke. Der Kultur pf in der Vergangenheit sei zu verurteilen, nicht nur weil er geglückt, sondern weil er versehlt gewesen sei. In der Lehrer⸗ bung stehe er im wésentlichen auf dem Boden des Programms s Vorgängers. Abg. König (Soz) verlangte für den sbichtcunterricht Ausschaltung allet Unwahren und Dynastiichen. Minister solle bei Differenzierung der Begabung erst einmal von anfangen, sonst müsse man befürchten, daß er bei der Grund⸗ lle andere Gründe habe. Die Umgestaltung des Neichsschulgesetz⸗ mufs durch Einsetzung der preußischen Stimmen im Reichsrat sei bewiken. Die Berufsanebisdung der Lehrer müsse in engftem An— 1h an die Universitäten stattfinden. Abg. Heltz (M. Soz) lehnte

Minisser als reaktionär ab. Tie Bildung des Proletariats werde

kangehalten werden. Zu einer Einheit des Lehrerstandes werde es ft kemmen,. Ueber die Frage, ob die Lehrerbildung konfessionell

olle, babe der Minister geschwlegsn. Den Ministersum age, n-Partei den schärfsten Kampf an. Abg Dr. Meyer (Kommuün.)

nerte daran, daß der jetzige Minister Bölitz am 9. Januar ge⸗ habe, niemand werde uns die Hohenzollern aus dem Herzen en; mit Genugtunng blicke er auf Bayern, das die i n überwunden babe, Es sei zu bedauern, daß die Scö n sich in das Schlepptau von Bölitz begeben. Abg. W. hler (DNat.) begrüßte es, daß der frühere Minister cer sich wieder . Der Redner bezweifelte aber die Möglichkeit einer ögenden Uebereinstimmung zwischen dem jetzigen Minister dem Stagtssekretär. Er befürchte, daß sich der Minister Bölitz kit in dem Sinne werde durchtetzen können, wie er sich früher aus— techen habe. Mit der Regelung der Frage des Geschichte buches he, er einverstanden sein. Er müsse aber die Frage erheben: was lehtbar? Die Schule werde auch ein besonderes preußisches Gesicht fn müssen. Die Universität solle man nicht mit Aufgaben über— hn die sie nicht habe. Es sei besser, wenn die früheren Schüler Universität Aufgaben der Arbeiterbildung übernehmen. Abg. mann, (D. Volksp.) verteidigte den Minister gegen Angriffe 'inken. Ein gefunder Fortschritf müsse sich bemerkbar machen. uingeschulen für Lehrer könne man unter keinen Umffänden sehen. Abg. Dr, Sa u sch er (Sentr. begrüßte es, daß der Min ister h Harteiminister sein wolle. heulich jei, daß der frühere Minister dem Ministerium als Staats⸗ sir erhalten bleibe. Der Antrag des Abg. König (Sos) zum Bbeschtlgesetz sei abzulehnen. Der Redner verlangte Gemissenä— heit, Freihelt aller auch für den kleinsten Bruchteil unseres Volketz er Schulgestaltung. Abg. Dr. Gott schalk (Dem.) begrüßte Irhlarung des Ministers, daß er den festen Willen zur Bejahung Staates bekunden wolle. Gerade ein Volkspartesler fei dann amer geeignet als ein Demofrat oder Sozialdemokrat. Seine ki werde in diesem Sinne den Minister im Auge behalten. In bezug ttel46 Abs. 2 der Jteichszberra ssung vermisse er eine bestimmte Er— . Ministers, der sich als Abgeordneter so bestimmt und klar drückt habe. Zu verlangen sei ein Reichtschulgesetz im Sinne der shertgsfung. Von übertriebener Vercin heit lichung des Schuswesens der Ninister nicht reden; die Einheit des Schulwesens liege im nie der Einheit des Staates. Die Lehrerbildung müsse an Instituten J. die an die Unipersitäten angeschlossen sind. Dringend zu . Fig daß der Ruf abeinischer Gemesnden nach lateinlosen an Hhulen bom Minisferium nicht weiterhin überhört werde. ürse die Gefahr der französischen Kurfe, die die Ueber— ung der deutschen Kultur zum Ziele hätten, nicht üherseben. allgemeinen. Anträge wurden, von den! einzelnen Parteien ien mit Rücsicht darauf, daß im Januar bereits der neue 9 buen wird und dabei Gelegenheit gegeben ist, die Anträge a heungen. Angenommen wurde eine Entschließung des Inhalts, . Lehrerbildung wesen alg befenders wich tjger Teil der Reform . de u, fassen ist., daß siebenklassige Seminare aber unbedingt knen sind. Weiter soll eine Vergünstigung für auswärtige

ler hinsichtlich der Fahrtkosten herbeigeführt werden.

Statistik und Volkswirtschaft.

keber die n gha fest i] Gäu tschland

hte um Mitte Oktober 1921 dat eichtarbeiteblatt“ auf Grund von Angahen der wirt— 10h Verbände und 1559 Einzelmeldungen typischer Betriebe, , . Unternehmungen, die über die Lage in den vier Wochen

Oktober und über die Aussickten für die Beschäftigung

fl nden zwei Wechen auf Grund det Auftrags- und ae lane besragt worden sind, unter Berücksichtigung der Die 4 Fachpresse: ; ö ae gb Beschäftigung, welche die Entwertung der Mark nne eit schwacher Tätigkeit faft allen Zweigen von Industzie gebracht hat, verminderte sich im Oktober noch nicht.

, zufolge, Been det. Die Arßest sesste gestern Kwietet aufgengmmnsen

als Staatssekretär zur Verfügung gestellt

Es müsse sachlich gearbeitet werden.

Die Eindeckungzeinkäufe und bestellungen, welche die mit der Mark⸗ ] senkung notwendig steigende Teuerung veranlaßte, breiteten sich viel⸗= mehr zu krassen Ausverkautgerscheinungen aus, gegen die versucht werden mußte, mit besonderen Maßnahmen anzu kämpfen. Ein Kennzeichen für den Berichtsmonat ist der abermalige tiefe Sturz der Mark nach er Entscheidung Über Ober⸗ schlesien, durch die Deutschland äber vier Fünftel der oberschlesischen Steinkohlenförderung, über die Hälfte der eber⸗ schlesischen Kökereien und zwei Drittel der Brikettfabriken, etwa sieben Zebntel der Roheisenerzeuung wie der Stablerzeugung Ober- schlesiens und die gesamten schlessschen Zink., Flei, und El erh n verliert. Die Anzeichen einer schweren Zukunft kündigen sich nicht nur in den wirtschaftlichen Befürchtungen der verschiedensten Kreise von Fachleuten an, jondern melden sich bereits in einem Anwachsen bon Kehlen, und Rohstoffnot in verschiedenen Gewerben. Die Reichsinderziffer für die Lebenshaltungskesten, die auf Grund der Ertebuggen über die Ausgaben für Ernährung, Heizung, Beleuchtung und Wohnung festgestellt wird, ist von 1062 im September auf 1146 im Oktober gestiegen. Die Erböbung betrãgt egen iber dem Oktober 1920 35,9 149 gegenüber dem Januar 1921 (944) 21,4 vH. Im einzelnen ist besonders zu berück⸗ sichtigen, daß die Inderziffer für die Ernährung allein im Oktober auf 1532 gestiegen ist.

Aus ten einzelnen Berichten typischer Industrie⸗ betriebe an das Reichsarbeitsblatt“' wird eine Verbesserung der Geschäftsverhältnisse ersichtlich. Von den Lao, Mill. Arbeitern und Angestellten am 18. Oktober, über die von 1569 tvpischen Betrieben verschiedener Industrien berichtet worden ist, gehörten etwas über 578 000 oder 48 v Betrieben mit gutem Geschäftsgang an gegen etwa 38 vo im Vormrnat. Befriedigende Be⸗ schäftigung wiesen die Hhexichtenden Betriebe für rund 05 6009 oder 33 vo der Beschäftigten auf gegen 427 00 oder 35 vo im September. In Unternehmungen mit schlechter Beschäftigungslage waren 202 00 Arbeiter und Angestellte oder 17 v gegen 283 900 oder 23 vo im Vormonat tätig. Die Unternehmungen mit schlechtem Gejchäftsgang hatten seit dem l5. November 1920, wenn auch in verschieden starkem Maße, ständig zugenommen., Erst seit dem 15. Auqust ist wieder eine Abnabme ein8 getreten. Wird die Anzahl der am 15. November in schlecht be⸗ schäftigten Betrieben tätigen Arbeiter mit 109 angesetzt, so ergibt sich für den 15. Dezember eine Steigerung auf 1063, für den 15. Januar auf 114, für den 15. Februar quf 1355, für den 15. März auf 149, für den 15. April auf 168. für den 15. Mai auf 175, für den 15. Juni aut 183 und für den 15. Juli auf 189. Am 15. August sank die Ziffer auf 167, am 15. September auf 121 und am 15. Oktober sogar auf 987.

Arbeitsstreitigkeiten.

Im Ausstand bei der Reichs persiche rungsanstalt ist biesigen Blättern zufolge eine Verschärfung eingetreten. Die ausständigen , , . und Beam ten faßten gestern in einer Versammlung folgende Entschließ ung: „Die Versammlung be⸗ schließt, die Arbeit nicht eher wieder aufzunehmen, bis die Durchführung der Besoldungsordnung im Rahmen der Beschlüsse des Gesamt⸗ direktoriums und Verwaltungsrats vom 7./8. Juni garantiert und die Zusicherung gegeben ist, daß Maßregelungen oder Benachteiligungen irgendwelcher Art nicht erwächsen. Die Spitzenorganisationen und Beamtenvertresungen werden beauftragt, von der Aufsichtsbehörde bindende Erllärungen über die Zukunft und Sicherung der nicht lebenslänglich Angestellten bei Organisationsänderung und im Fall einer Personalverringerung zu erlangen. Das Direktorium der An stalt hat et die mittleren und unteren Beamten aufge⸗ fordert, sofort ibren Dienst wieder aufzunehmen und zunächst ihre Bereitwilligkeit dem Bürodirektor mitzuteilen.

In Qüssel dorf ist, wie W. T. B.‘ erfährt, die über⸗ wiegende Mehtheit der Metallarbeiter gestern in den Aus—⸗ stand eingetreten (vergl. Nr. 267 d. Bl.).

r seit siebꝛn Wochen andauernde us st and der, t ist, W. T. B.

werden. Die Verhandlungen über die neuen Bedingungen sind noch nicht abgeschlossen. , , , ö

In Rom wurde, wie dem . W. T. B.“ telegraphiert wird, der allgemeine Ausstand am 13. d. M. beendet. Alle Arbeiten wurden wieder aufgenommen, Straßenbahnen und Eisen⸗ bahnen sind im Betrieb. Auch die Zeitungen sind erschienen. Die Stadt hat ihr gewohntes Aussehen angenommen.

In New Vork sind so 00 Arbeiter der Be⸗ kleidungsindustrie in den Ausstand getreten. Nach einer von „W. T. B. übermittelten Havasmeldung wendet sich der Aus⸗ stand gegen die Stückarbeit. Nach einer Londoner Meldung des „Petit Journal“ besteht die Absicht, den Schneiderausstand auf Chicago und Philadelphia auszudehnen.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Dem Reichegesundheitẽamt ist das Erlöschen der Maul⸗ und Klaguenseuche vom Schlachtviehhöse in Chemnitz am 7. Nopember 1921 gemeldet worden.

Kunst und Wissenschaft.

In der am 27. Oktober abgehaltenen Gesamisitzung der vreußischen Akademie der Wissenschaften sprach Herr Sch uchhardt über Rethra und Ark ena. Von den beiden großen slawischen Heiligtümern im östlichen Deutschland nimmt Herr Schuchhardt das eistere auf dem Schloßberge bei Feldberg (Mecklen⸗ hurg⸗Strelitz an. Arkona hat er in mehrwöchiger Ausgrabung zu— sammen mit Robert Koldewey erforscht und dort auch die Fundamente des Swantewit⸗Tempels gefunden. Herr Stumpf berichtete über eine Arbeit Pꝛof. W. Koehlers aus der Anthropoidenstation auf Teneriffa: Ueber eine neue Methode zur pfycholo— gischen Unter suchung von Menschenaffen.“ Anstatt Tiere von der hohen Begabung der Anthropoiden bei Versuchen über Wabrnehmung und Gedächtnis einer rein mechanischen Wahldressur zu unterwerfen, kann man die gleichen Unteriuchungsziele durch eine einiachere Methede erreichen, bei welcher die Tiere stets nach einem einsichtigen Motiv wählen. Während Schimpansen die Anforderungen res neuen Verfahrens erfüllen, dürften schon die meisten der übrigen Wirbeltiere dabei versagen. Der Vorsitzende Herr Roethe legte eine Abhandlung des Herrn Zimmermann über die Knick⸗ festigkeit von Stäben mit elastischer Cinspannung vor. Es wird gejeigt, wie sich, die Knickbedingungen von Stäben mit, beliebiger Felderjahl und mit verschiedener elastiscker Einsrannung einzelner oder aller Knotenpunkte allgemein darsteuen lassen. Die Determinanten, deren Nullsetzung diese Knickbedingungen ergibt, sind so regelmäßig gebaut, daß man f auch sür verwickeltere Fälle anschreiben kann, ohne eine besondere echnung ausführen zu müssen. Für die darin auftretenden Hilfs— werte hat der Verfasser Taseln berechnet, die die Anwendung des Verjahrens erleichtein sollen. Vorgelegt wurden von Herrn Heymann sein Buch „Die Rechtsformen der militärischen Kriegswirtschatt als Grundlage des neuen deutschen Industrie⸗ techts? (Marhurg 1991); von Herrn Engler. „Das Pflanzen⸗ teich Hest 77 (Leipzig 1921) sowie seine Beiträge zur Flora von Afrika! Heft 48 (Leipzig 1921); von Herrn Hellmann sein Klima⸗Atlas von Deutschland“ (Berlin 1921) und vom Versitzenden rie Schrift des korrespondierenden Mitglieds der Akademie Herrn 9 chin⸗Ehengreuth „Die Zerreißung der Steiermark“ (Graz 921). Die Alademie hat Lurch den Tod verloren: die ordentlichen Mit- glieder der philosophisch, hint orischen Klasse Serrn Michagel Tangl am 7. September und Herrn Johann Jakob Maria de Groot qm 24. September; ferner dag korrespondierende Mitglied der

physitalisch⸗mathematischen Klasse Herrn Julius von Hann in Wien am 4. Oktober.

In, der am 3. November abgehaltenen Sitzung der vhilsle⸗ ev hbisch⸗historischen Klasse sprach Herr Hintze „Ueber die Amtgverfassung in den Teutschen Ländern des

13. bis 13. Jahrbunzerts in ihrem Verhältnis zur Kreisverfassung. Die Amtsversassung unterscheidet fich von der schon vom 14. Jahrhundert an im deutschen Nordosten fich aus⸗

bildenden Kreisversassung durch ihren vorwiegend herrschaftlich=

anstaltlichen Charakter, während der Kreis sich zu einem körperschaft⸗

lichen Verband entwickelt. Die Amtzyerfassung ist die urivrünglichere

und anfangs allegemeine Bildung. Trotz mancher Verschieden heiten

handelt es sich auf dem alten Reichsboden und in dem kolonialen

Neuland doch in der Hauptsache um ein und dieselbe Institution; sie charakterisiert sich durch den Dienstvertrag statt der Verlehnung. durch die Verbindung der obrigkeitlichen Funktionen mit der fürstlichen Domänenverwaltung und durch das Vorwalten der polizeilich-⸗mili⸗ tärischen Gewalt, die an eine Burg anknüpft. Die Auflöfung im Nordosten ist nicht allein durch die Ausbildung der Gutsherrschaft bedingt, sondern zugleich auch durch den privilegierten Gerichtestand der, niederen Ritterschaft. der hier nicht jo früh und so vollständig wie im Westen Trfolgt ist. Kemmunalverbände sind die Aemter im Westen und Süden Deutschlands im allgemeinen nicht gewesen. Die kleve⸗märkischen Erbentage und die württembergischen Amtekorporationen sind durch anz besondere Umstände bedingt und können als Ausnahmen ange— ehen werden. Ansätze zu Kreisverbänden sind im Westen und Süben kaum vorhanden und jedenfalls vertümmert. Die sogenannten Kreife in Bayern, Württemberg. Baden sind keine echten Kreise int historischen Sinne. Der Kreis als Selbstverwaltungsverband hatte im Westen und Süden nicht Piatz neben dem Amt; als lokale, Einheit des landständischen Systems war er dort ebenso durch die Form der territorialen Staatäbildung ausgeschlossen wie durch die soziale Struktur des Landeg. Herr von Wilamowitz⸗ Moellenderff überreichte seine Geschichte der Philologie (Leipzig und Berlin 1921).

Bei Paul Cassirer wind. eine umfassend? CSzanne⸗ Aus ste llung. aus deutschem Pieter , vorbereitet. die zeigen soll, wie sorgfältig und plandoll in Deutschland vor dem Kriege ge⸗

sammelt wurde. Literatur.

Der erfolgreiche Kaufmann. Ein Ratgeber und Weg⸗ weiser für junge Kaufleute, von D. S. Marden (Stuttgart. Verlag von Julius Hoff mann). Die Schrift bebandelt in einer Reihe von leichtfaßlichen Aufsätzen die kaufmännischen Lebensregeln, die von an= gehenden Kaufleuten zu befolgen sind, wenn sie zum Erfolge gelangen? wollen. Sie erörtert die grundlegenden Voraussetzungen für diese Lanf⸗ babn, die Erfordernisse für das weitere Vorwärtskommen und er⸗ läutert an treffenden Beispielen, was in gegebenem Falle förderlich erscheint und, wie die mancherlei Hindernisse auf diesem Gebiete zu überwinden sind. Der Verfasser bespricht die natürliche Veranlagung und Ausbildung zum Kaufmann, die wich— tigsten Stücke der laufmännischen Erziehung, das äußere Auftreten, den Kampf mit dem Wettbewerb u a. Die Schrift zeugt von scharfer Selbstbeobachtung und Menschenkenntnis, und dürfte, soweit auf diesem durchaus prakftischen Gebiete theoretische Regeln überhaupt helsen können, auch dunch die einleuchtende Art, in der sie den Gegen= stand behandelt, ihren Zweck, anregend und belehrend zu wirken, volsauf erfüllen. hm.

Verkehrswesen.

Das Reichsvostministerium hat Mitte Oktober mit dem Ver⸗ kehrébeirat über die Erhöhung der Post⸗,Telegravphens und Fern sprechge bühren veibandelt. Dabei wurde, wie „W. T. B. meldet. über Post. and Telegraphengebühren Einver⸗ ständnis erzielt. Die Erhöhung der Fernsprechgebühren hielt der Verkehrsbeirat für verfrüht. ohne aber an den in Aussicht genommenen Gebührensätzen etwas zu ändern. Inzwischen ist die neue Besoldungs— erhöhung eingetreten, die mit der Lohnerböhung und der Steigerung

der Materialpreise einen neisen Jahresfehlbetrag von Jr Milliarden Mark hervorruft. Die Reichsregierung, konnte es angesichts dieser

Sachlage bei den ,,. geplanten Gehührensätzen, bei deren Einführung schon 17 Milliarden Mark ungedeckt geblieben wären, nicht hewenden lassen und hat deshalb beschlossen, diese Gebübrensätze um h0 vH zu erhöhen. Demzufolge ist im Vergleich zu der Vor⸗ kriegszeit bei der Berechnung der künftigen Gebührensätze statt des Verhältnisses 1: 19 ein solches von 1: 15 zugrundegelegt worden. Diese Verhältnisrechnung wind indessen nicht bei allen Gebührenarten streng durchgeführt; zum Teil ist wie beim Paketverkehr eine mäßigere Steigerung vorgesehen. .

Flugpost in Belgisch Kong o. In Delgisch Kongo be⸗ siebt ein im Anschluß an die Pestdampfer von Antwerpen ver— kehrende giugh f Kinshasha Stanleyville mit Zwischenlandungen in Kwamouth, Bolobo. Lukolela, Gombé, Coquilhatville, Mobeka. Lisala, Bumba und Basoko. Die Flugzeuge erreichen den Endpunkt el Tage früher als die gewöbnlichen Verkehrsmittel und bieten Vor— teile für die Briefbeförderung nach den Bezirken Mittel Kongo, Aequator, Ubangi, Lulonga, Bangala, Unter Uelle, Aruwimi, Stanleyville und Lowa. Mit der Flugpost werden Briefsendungen jeder Art befördert, wenn der Absender sie mit dem Vermerk „Par avion via Kinshasha“ in bervortretender Schrift versieht. Die Fluggebühr beträgt 3 Frank für je 20 g jeder Sendung, ist aber nicht vom Absender, sondern erst vom Empfänger zu bezahlen.

Theater und Musik.

Im Opernhause wird morgen. Mittwoch (Bußtag), Tristan und Isolde⸗, mit den Damen Leider und Metzger⸗Latte nann als Gästen, den Herren Bolz, Helgers. Scheidl, Pusch, Lücke, Krasa und Nos besetzt, aufgefübrt. Mustkalischer Leiter ist Dr. Max von Schillings. Anfang 6 Uhr. Für Donnerstag ist Mignon“, mit den Damen Marherr⸗Wagner, Kist-Sposl als Gast und den Herren Ziegler, Lücke, Dütibernd, Krasa in den Hauptrollen angesetzt. Musikalischer Leiter ist Dr. Carl Besl. Anfang: I Uhr.

Im Schauspielhause wird morgen Torquato Tasso“ in bekannter Besetzung gegeben. Anfang 75 Uhr. Am Donnerstag wird „Peer Gynt“ mit Günther Hadank in der Titelrolle wiederholt. Anfang 7 Uhr. . .

Der Spielplan der Mein hard-⸗Bernauer-Bühnen erfährt am morgigen Bußtag folgende Um gestaltung: Im Berliner Theatgr wird Oscar Wildes Tragödie, Saleme“ mit Ludwig Hartau und Margarete Schlegel in den Hauptrollen auf

eführt, wäbrend im Kom sdienhause Strindbergs „Mit dem Feuer spielen' und Paul Czinnerg Satans Matzke“ gegeben werden. 9 hes ter in der. König grätzer Straß wird Carl Sternbeims Schauspiel Manon Lescaut . Titelrolle gespielt.

„Die wunderlichen Geschichten des Kapell— m eisters Kreister“, phantastisches Melodran, nach G. T. A Hoffmanns Leben und Erzählungen von Carl Meinhard und Rudolf Bernauer, wird Ende Januar im The ster in der Königgrätzer Straße zum ersten Male aufgerährt werden. ir das Werk, das eine starke musikalische Untermalung Fordert. hat E. N. Lon Reznisek die Musik geschaffer ie otwendig werdende völlige Umgestaltung des Bühnenraumes und es lechnischen Apparates stammt von Shend Gade. Die Anbrdnung der choreo— graphischen Bühnenbilder wird mit Genehmigung der Jutendanz der Staatsoper dem Ballettmeister Heinrich Köller übertragen. Die genannten beiden Verfasser übernehmen die käünstler iche Gesamt⸗ pielleitung. ; .

Im Deutschen Theater findet morgen, Mittwoch, die erste Aufführung bon Strindbergs Ostern“ (übersetzt von Emit Schering) statt. Die Besetzung ist folgende: Frau Heyst: Emilia

mit Maria Orska in der

1 nnda, Elis; Hans Schweikart, Cjeonore: Roma Ba n, Christine:

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