um beim Reiche die rechtzeitige Einfuhr von Ersatzmitteln, Mais usw. zu erwirken; der Ankrag der Deutschen Volks? partei vom 14. Oktober verlangt Vorkehrungen gegen die Verschiebung von Kartoffeln ins Ausland, geeignete Transport- und Tarifmaßnahmen, rücksichts loses Einschreiten gegen Wucherer und wilde Händler und scharfe Kontrolle der Kartoffelbörsen.
Es folgt die zweite Beratung des Haushalts der Gestütsverwaltung. .
Berichterstatter Abg. War mit (D. Nat) erstattet den Bericht über die Verhandlungen im Hauptausschuß und befürwortet die von diesen vorgeschlagenen Aenderungen, die u. a. für Ankauf von Pferden einen Mehrbetrag von 900 00 „S einsetzen. Der Ausschuß beantragt ferner, das Sprunggeld auf mindestens 150 „A, das Füllengeld auf mindestens 00 M festzusetzen. Außerdem legt der Ausschuß eine Reihe von Entschließungen bor, die in erster Linie Gehaltsfragen der Gestütangestellten betreffen.
Ein Antrag des Zentrums will das Sprunggeld auf 100 4 bemessen, ebenso die Deutschnationalen, die auch das Füllen⸗ geld auf 100 6 festgesetzt wissen wollen.
Landmirtschaftsminister Dr. Wendorf: Meine Damen und Herren! Es ist mir ein Bedürfnis, bei der ersten Gelegenheit, die sich mir bietet, in diesem hohen Hause meinem Herrn Amtsvorgänger den Dank abzustatten für die wertvollen Dienste, die er der Land⸗ wirtschaft und Preußen geleistet hat. (Lebhafter Beifall.) Ich darf damit den Ausdruck der Erwartung und der Hoffnung verbinden daß Herr Dr. Warmbold nach erfolgreicher Beendigung seines Erholungsurlaubs, den er eben angetreten hat, bereit sein wird, seine wertvolle Arbeitskraft und sein reiches Wissen erneut in den Dienst des Landwirtschaftsministeriums zu stellen. (Bravo!) Die Richtschnur für meine amtliche Tätigkeit wird strenge Sachlichkeit sein. In diesem Entschluß werde ich mich auch nicht beirren lassen durch gewisse Angriffe, die bereits jetzt innerhalb der ersten acht Tage meiner amtlichen Tätigkeit gegen mich ge⸗ richtet sind, werde ich mich nicht beirren lassen Mißtrauen, das mir von gewisser Seite — ich möchte sagen, auf Vorschuß — schon ausgesprochen ist. Es handelt sich hier um zu etnste und zu wichtige Aufgaben, als daß wir uns in ihrer Er—⸗
füllung durch irgendwelche parteipolitische Streitigkeiten be⸗ einflussen und beeinträchtigen lassen sollten. (Sehr richtig!) Das Ziel meiner Amtsführung kann nur darin gesucht werden, und ich werde es nur darin sehen, die Stärkung der preußischen Land⸗ wirtschaft und die Hebung ihrer Erzeugung mit allen Mitteln im Rahmen der Gesamtwirtschaft zu fördern. (Bravo! Daß diese Aufgabe mit jedem Tage an Wichtigkeit zunimmt, darüber dürfte in diesem hohen Hause kein Zweifel sein. Je mehr sich unsere wirt⸗ schaftlichen Verhältnisse erschweren, je weiter der Entwerturgsprozeß unseres Geldes fortschreitet — ich glaube doch sagen zu müssen, daß dieser Prozeß leider seinen Endpunkt noch nicht erreicht hat — um so schwerer, ja vielleicht unmöglich wird es sein, Nahrungsmittel und Futtermittel, Düngestoffe aus dem Autsande hereinzuholen, weil wir gar nicht mehr in der Lage sind, sie mit unserer schlechten Valuta zu bezahlen. (Sehr richtig) Um so notwendiger ist es aber, die Stärkung der heimischen Landwirt⸗ schaft zu betreiben, um auf dem eigenen Boden das zu erzeugen, was wir für die Ernährung unserer Bevölkerung gebrauchen, was wir im Zusammenhang damit nötig haben für die Durchhaltung, Vermehrung und Verbesserung unseres Viehbestandes, für Erzeugung von Dünge⸗ mitteln und andere Fragen. . 3.
Ich darf mir vorbehalten, auf Einzelheiten in dieser Beziehung serst einzugehen, wenn der Haushaltsplan der landwirtschaftlichen Verwaltung und des Landwirtschaftsministerium hier zur zweiten Be⸗ ratung anstehen wird. Heute handelt es sich um eine Teilaufgabe des gesamten Aufgabengebiets, auf dessen Bedeutung ich soeben hin⸗ gewiesen habe. Es handelt sich hier um den Haushalt der Gestütverwaltung, und ich kann mich den Wünschen und Worten des Herrn Berichterstatters nur vollinhaltlich an⸗ schließen, die darauf hinauslaufen, daß dieser wichtige Teil der Land⸗ wirtschaft mit allem Nachdruck und ohne Scheu vor den Kosten im Rahmen wirtschaftlicher, vernünftiger Verwendung gefördert werden muß, nicht nur im Interesse der Landwirtschaft, sondern auch im Interesse der Nahrungsmittelerzeugung. Ich darf vielleicht auch auf den Zusammenhang hinweisen, den die kraftvolle Förderung der Züchtung eines brauchbaren, dauerhaften und in seiner Zuchtrichtung anerkannten und konstanten Pferdes für unsere Volkswirtschaft im allgemeinen insofern hat, als wir dadurch Ausfuhrwerte in die Hand
bekommen, da wir wissen, daß das valutastarke Ausland gern der Käufer eines gut und richtig gezüchteten preußischen Pferdes ist.
Ich sagte eben schon, in der Aufwendung der Mittel für diesen Zweck sollen wir nicht kleinlich sein. Ich teile nicht den Standpunkt, der gelegentlich der Verhandlung des zur Beratung stehenden Haus⸗ halts im Ausschuß geäußert ist, daß die Mittel, die für diesen Zweck hergegeben werden, etwa ein Geschenk an die Landwirtschaft dar⸗ stellen. Davou kann gar keine Rede sein. (Sehr richtig! rechts.) Gerade aus den Ausführungen, die ich mir eben zu machen erlaubt habe, geht, glaube ich, mit aller Deutlichkeit hervor, daß es sich um Ausgaben handelt, die nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die Zwecke der Ernährung unserer Bevölkerung und die Ver—⸗ besserung unserer finanziellen Verhältnisse gemacht werden, und jede falsche Sparsamkeit an dieser Stelle würde meines Erachtens eher eine Verschwendung bedeuten, jedenfalls am unrichtigen Platze sein, da sie nicht zu dem erstrebten notwendigen Ziel führt.
Der Ihnen heute vorliegende Haushalt schneidet ja in seinem Endergebnis nicht besonders günstig ab. Der Herr Berichterstatter hat bereits darauf hingewiesen, daß der Zu schußbedarf im laufenden Jahre erheblich höher ist als im Vorjahre, er beträgt im btdentlichen Haushalt 175 Millionen Mark mehr als im abge⸗ laufenen Jahre. Dazu kemmt ein Mehrzuschußbedarf von rund 4645 Millionen auf dem Gebiete der einmaligen und außerordentlichen Ausgabe, so daß der Gesamtzuschuß im laufenden Haushaltsjahr über 22 Millionen höher ist als im Jahre vorher. Die Gründe, die dazu geführt haben, dieses an und für sich nicht gerade erfreuliche Ergebnis zu zeitigen, sind auch bereits von dem Herrn Berichterstatter hervor⸗ gehoben worden.
Die Mehrausgaben sind wesentlich dadurch hervorgerufen. daß einmal ein lang gehegter berechtigter Wunsch in Erfüllung gegangen ist und die bewährten Gestütwärter in das Beamtenverhältnis übernommen und dadurch allerdings ganz erhebliche Mehrausgaben in die Erscheinung getreten sind. Aber ich glaube doch sagen zu dürfen, daß in diesem hohen Hause keine Meinungsberschiedenheit darüber bestehen wird, daß für diese bewährten Personen, von deren Tächtig⸗ keit und Sachkenntnis unendlich viel für die Erfolge unserer Pferdezucht abhängt, nicht nur eine angewessene Entlohnung erfolgen muß, sondern
durch das
Kavalleriepferdes leistungsfãhige
daß auch für ihr Alter und für ihre Hinterbliebenen zu sorgen sein wird. Das war bekanntlich bisher leider nicht der Fall. Der Aus⸗ schuß hat meines Erachtens mit vollem Recht den Finger in diese Wunde gelegt und darauf hingewiesen, daß es unmöglich ist, die be⸗ währten Gestütwärter, die lediglich durch den Zufall, daß sie vor dem 1. April 1920 aus ihrer Tätigkeit ausgeschieden sind, betroffen sind, so viel schlechter zu stellen als die Gestütwärter, die nunmehr,
nachdem sie am 1. April vorigen Jahres Beamte geworden sind,
wesentlich günstiger in ihrem Ruhegehalt und in der Versorgung ihrer Hinterbliebenen gestellt sind. Die Dienste, die die früher aus⸗ geschiedenen Gestütwärter der Pferdezucht geleistet haben, sind genau so wertvoll wie die, welche von den gegenwärtigen Gestütwärtern als Beamten geleistet werden. Es entspricht nur der Billigkeit, wenn hier ein Weg gesucht wird, um den vor dem 1. April des vorigen Jahres ausgeschiedenen Gestütwärtern auch im Rahmen des Erreich⸗ baren mindestens die Bezüge zuzuführen, die für ihre Lebenshaltung notwendig sind.
Der Antrag des Hauptausschusses unter III geht nun dahin, daß den vor dem 1. April 1920 ausgeschiedenen Gestütwärtern eine Gleich⸗ stellung in ihren Ruhegehaltsbezügen mit den nach dem 1. April 1920 ausgeschiedenen Gestütwärtern und den neu Hinterbliebenen zu⸗ gesprochen werden soll. Die Verhandlungen, die von der Gestütverwaltung mit dem Finanzministerium nach dieser Richtung geführt sind, haben zu dem vom Ausschuß gewünschten Er⸗ gebnisse in vollem Umfang nicht geführt. Man wird auch nicht übersehen dürfen, daß unter Berücksichtigung der Bestimmungen der Besoldungssordnung gewisse Bedenken gegen eine völlige Gleichstellung sprechen. Jedenfalls haben wir uns bemüht und werden uns auch weiterhin bemühen, für diese Gestütwärter, die vor dem 1. April 1920 ausgeschieden sind, die Mittel herauszuholen, die unter allen Um⸗ ständen bewilligt werden müssen, um ihnen nach langjähriger bewährter Arbeit auch einen einigermaßen sorgenfreien Lebensabend zu sichern. Ich kann in Aussicht stellen, daß in dem nächstjährigen Haushélt, den ich ja im wesentlichen schon abgeschlossen vorgefunden habe, in Aussicht genommen ist, die früher autgeschiedenen Gestütwärter und ihre Hinterbliebenen wenigstens mit drei Vierteln der Bezüge der neuen Ruhegehaltsempfänger und der neu Hinterbliebenen auszustatten, und daß wir diese Mehraufwendungen auch bereits für das abge—⸗ laufene Jahr den betreffenden Persönlichkeiten gewähren, ihnen also bereits vom 1. April an rückwirkend diese Beträge geben zu können hoffen. Nicht hineingerechnet sind in diese Bezüge ihre Renten, was eigentlich selbstverständlich ist, was aber früber ja nicht immer der Fall war. Ich glaube also, daß wenigstens im Rahmen des zurzeit Erreichbaren in weitgehendem Maße den Wünschen des Haupt⸗ ausschusses entgegengekommen ist.
Meine Damen und Herren, die zweite Ursache, die dazu geführt hat, diesen nicht unbeträchtlich vermehrten Zuschuß im Haus⸗ haltsplan herbeizuführen, ist die Norwendigkeit der Um stellung unserer Pferdezucht. Auch darauf hat bereits der Herr Berichterstatter hingewiesen. Infolge des verlorenen Krieges haben wir nicht nur ziffernmäßig einen erheblichen Verlust an Pferden erlitten, sondern gerade infolge der Bestimmungen, des Diktats von Versailles sind wir gezwungen, einen weitgehenden Umbau unserer Pferdezucht nach der Richtung vorzunehmen, daß eben an die Stelle des früher im Übtrwiegenden Maß gezüchteten stärkere Halepblutpferde gezüchtet werden müssen, die den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Gegenwart in höherem Maße entsprechen. Das ist ein Vorgang und eine Notwendigkeit, die nicht von heute auf morgen beendigt werden kann. Ich begrüße es, daß von den Rednern der verschiedensten Parteien im Hauptausschuß die Richtung, die bei dieser Umbildung der Pferdezucht im Lande eingeschlagen ist, Anerkennung gefunden hat. Ich glaube, versichern zu können, daß in dieser Beziehung auch aus den bewährten und anerkannten Bahnen fortgeschritten wird. Der Herr Oberlandstallmeister wird bon sich aus noch Veranlassung nehmen, vom hippologischen Standpunkt auf diese Verhältnisse ein⸗ zugehen. . .
Aber wenn Sie sich vergegenwärtigen, daß diese Umstellung nicht von heute auf morgen beendet sein kann, und wenn Sie sich weiter vergegenwärtigen, daß auch gerade aus der neuen Beamtenbesoldung sich für das nächste Jahr ein ganz erheblicher Mehrbedarf an Aus— gaben herausstellt, so bin ich leider nicht in der Lage, Ihnen ein wesentlich günstigeres Ergebnis in dem Abschluß des nächsten Haushaltsplans in Aussicht stellen zu können. Die vorläufigen Berechnungen, die in dieser Richtung gemacht waren, hatten die Hoffnung berechtigt erscheinen lassen, daß die Gesamtzuschüsse im Ordinarium etwa von 17,36 auf 11 Millionen hätten herabgemindert werden können. Diese Hoffnungen sind aber inzwischen durch die Notwendigkeit der Erhöhung der Beamten⸗ besoldungen wieder hinfällig geworden. Es kommt dazu ein fort— dauerndes Steigen der Pferdepreise, der Hafer⸗ und Heupreise. Kurzum, das Ergebnis des nächsten Haushaltsvoranschlags wird schwerlich günstiger aussehen können als daß Ihnen zur Beschluß⸗ fassung vorgelegte. .
Wenn dem aber so ist, so glaube ich, daß man den Beschluß und die Anträge, die sich mit Einreihung der Gestäts⸗— verwaltung in die Staatsverwaltungen befassen, in ihrer sachlichen Bedeutung nicht überschätzen soll. Die Ver— hältnisse liegen nun einmal so: man mag die Gestütverwaltung bei den Betriebsverwaltungen belassen oder sie den Staats verwaltungen wieder hinzurechnen — die Zuschüsse werden unter allen Umständen bis anf weiteres geleistet werden müssen. Wenn Sie die Gestüt⸗ verwaltung in den Betriebsverwaltungen belassen wollen — es sind ja beachtenswerte Aeußerungen nach dieser Richtung hin auch im Ausschuß gefallen; ich erinnere an die Darlegungen des Herrn Abg. Grafen Stollberg, und ich glaube, auch Herr Kloft vom Zentrum hat sich im Sinne der Belassung der Gestütverwaltung innerhalb der Betriebsverwaltungen ausgesprochen — so wird die Gestütverwaltung ihrerseits darin eben die eigentlich selbstverständliche Auf⸗ forderung erblicken, mit aller Dringlichkeit nach wirtschaft⸗ lichen Gesichtspunkten den Haushalt der Gestätverwaltung zu führen, aber ohne ihrerseits eine Gewähr dafür übernehmen zu können, daß im ordentlichen Haushalt des nächsten Jahres ein Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben wird herbeigeführt werden können. Auf der anderen Seite, wenn Sie die Gestütsverwaltung in die Reihe der Staatsverwaltungen überführen wollen, werden wir darin allerdings nicht die Verpflichtung anerkennen können, unter allen Um⸗ ständen so zu wirtschaften, daß Zuschüsse erforderlich bleiben. Sie werden für Jahre hinaus erforderlich bleiben; aber man wird nicht anerkennen brauchen, daß sie grundsätzlich notwendig sind. Ich
glaube, das hat gerade die Berechnung gezeigt, die wir bei der Beratung im Hauptausschuß vornehmen konnten. Es ist durchaus möglich, in absehbarer Zeit, wenn die wirtschaftliche dage zu einer gewissen Festigung gelangt sein wird, wenigstens ein
Gleichgewicht zwischen den ordentlichen Einnahmen und Aug,
gaben herzustellen. Aber diese Angelegenheit ist nicht dringlich. Bis auf weiteres bleibt jedenfalls die Notwendigkeit bestehen, er, hebliche Zuschüsse weiter zu leisten. Ich bitte Sie, davon überzeugt zu sein, daß wir von unserer Seite jedenfalls versuchen werden, vom Finanzminister die Mittel zu erhalten, die wir als notwendig erachten, um die wertvolle Pferdezucht nicht nur nicht verkümmern zu lassen, sondern sie richtig weiter zu entwickeln und zu fördern.
Auf der anderen Seite sind wir uns darüber klar, daß alles versucht werden soll, um gegenüber den dauernd gestiegenen Ausgaben, deren Ursache ich eben angedeutet habe, die Einnahmeseite zu steigem und daß entsprechend der Geldentwertung auch die Stutenbesitze bereit sein müssen, höhere Aufwendungen für die Benutzung der staa⸗ lichen Hengste zu machen. Der dahingehende Antrag Lb des Haupt. ausschusses sagt:
das Sprung⸗ und Füllengeld aus der Deckzeit des Jahres 19? ensprechend der Geldentwertung zu erhöhen, und zwar das Sprunggeld auf mindestens 150 , Füllengeld . z 400 , festzusetzen. . Namens der Gestütverwaltung habe ich die Bitte auszusprecken— diesen Antrag nicht in dieser Form annehmen zu wollen, der Gestüt— verwaltung nicht eine Mindestgrenze vorschreiben zu wollen, unter die bei Bemessung des Sprunggeldes und Füllengeldes sie nicht gehen darf. Die Gestätverwaltung muß auch nach unten freie Hand haben; ich verweise auf die notleidenden Teile Ostpreußens. Ich würde deshalb bitten, nicht von „mindestens“ zu sprechen, sondern von einer „durchschnittlichen ; Höhe, damit mit einer gewissen Sicherheit der Einnahme gerechnet werden kann.
Es ist weiter der Wunsch des Herrn Oberlandstallmeistees, den er nach⸗ her noch selbst begründen wird, in der Entschließung nicht Fohlengeld und Sprunggeld zu scheiden, sondern unter Beibehaltung der auk— geworfenen Summe zu sagen, daß Fohlen⸗ und Sprunggeld zusammen durchschnittlich 5560 4A betragen soll. Dann wird es möglich sein, je nach den wirtschaftlichen Bedürfnissen die richtige Bemessung zwischen Sprunggeld und Fohlengeld zu finden und die Möglichleit zu erhalten, wo es nottut, mit dem Füllen⸗ oder mit dem Sprung—⸗ geld herunterzugehen und andererseits in den Hoöchzuchtgebielen bei Verwendung der besten Hengste auch entsprechend heraufzugehen, wie es bisher auch geschehen ist. Es haben erhebliche Unterschiede in der Beziehung vorgelegen, es sind Deckgelder erhoben von 400 4K als höchstes und bis auf 70 A herunter. In gleicher Weise muß es nach Aufsassung des Herrn Oben landstallmeisters, der ich mich anschließe, möglich sein, das Füllengeld verschieden zu bemessen. Es ist vielleicht ein Ce— danle, dem man nachgehen könnte ühd den wir zu verfolgen uns auch entschlossen haben, ob man nicht auch diese Gebühren auf di Grundlage der Berechnung der gleitenden Skala silellen sollte, ob man nicht dazu kommt, das Füllen⸗ und das Teckgeld zu he— rechnen auf Grund des Martinipreises sür Hafer und Heu det der Deckzeit vorangehenden Jahres. Das ist' schließlich einß Rechnung, die dem bäuerlichen Züchter, den Landwirten eingeht; si werden sich sagen: wenn schon diese notwendigen Bedürfnisse sir die Hengsthaltung im Preise steigen, dann ist es natürlich, daß auch die Leistungen, die von der Gestütverwaltung aufgebracht werden, im Werte steigen. Ich möchte diesen Gedanken hier nur einmal zur Erörterung gestellt haben. Jedenfalls würde ich Sie bitten, die Entschließung für das laufende Haushaltsjahr dahin zu fassen, daß für Sprunggeld und für Füllengeld zusammen im Durchschnitt eine Summe von 550 4A vom hohen Hause als angemessen erachte wird. Tatsächlich hat in Abweichung von manchen anderen Be— schlüssen, die jetzt vom hohen Hause werden gefaßt werden, die e Beschluß noch für das laufende Haushaltsjahr Bedeutung, da die Deckzeit Ende Februar d. J. beginnt. .
Wenn ich nun mit einigen wenigen Worten auf die übrigen
Entschließungen eingehen darf, die der Hauptausschuß gefaßt hatz se
möchte ich es in der Hoffnung tun, dadurch die Erörterungen hier im Hause nicht zu verlängern, sondern abzukürzen. Unter é) ist die Entschließung gefaßt: die Leiter der Gestütwirtschaften in ihren Be zügen entsprechend ihrer verantwortlichen Stellung höher ein— zustufen und ihnen nach zehnjähriger Bewährung Rechtsanspruch auf Ruhegehalt und Hinterbliebenenversorgung zu gewähren. Die Begründung dafür, die im Hauptausschuß bereits gegeben ist und dort Anklang gefunden hat, wie die Annahme dieses Beschlusses be⸗ weist, möchte ich hier nicht im einzelnen wiederholen. Es handelt sich bei den Betriebsleitern um Personen, von denen eine hohe wissen· schaftliche und fachliche Bildung vorausgesetzt wird, die land schaftliche Kenntnisse mit züchterischen Erfahrungen vereinigen missen in deren Hände große Werte gelegt sind, die also auch tatsichlit besonders gute Leistungen aufweisen müssen. Da scheint es mit allerdings wünschenswert und berechtigt, zunächst einmal diesen Persönlichkeiten laufende Bezüge zu gewähren, die ihrer perantwotß lichen Stellung entsprechen, und weiter nach zehnjähriger Bewährung ihre eigene Zukunft und die Zukunft ihrer Hinterbliebenen sicher, zustellen. So weit ich unterrichtet bin, ist bisher in dem neuen Haushaltsplan diesem Wunsche nicht Rechnung getragen worden. 6! soll aber von uns aus noch vor der endgültigen Feststellung det Haushaltsplans für das nächste Jahr versucht werden, von dem Hemm Finanzminister die Zustimmung zu erhalten, diesem Wunsche tec Hauptausschusses gerecht werden zu können.
Was den Antrag unter d anlangt, so hat der Herr Oberland stallmeister bereits im Hauptausschuß darauf hingewiesen, daß es um bedingt notwendig ist, das stark überlastete Landgestüt . zu teilen, daß es aber nicht zweckmäßig erscheint, es in die Std Osnabrück zu verlegen, wie in einem zunächst vorliegenden Antrag gewünscht wurde, sondern daß es zweckmäßig und wirtschaftlich richti sei, es auf einem Gute einzurichten. Unsere Bemühungen, eine da g geeignete Domäne zu erhalten, haben leider nicht zu einem Ergebni geführt. Ich kann aber erklären, daß zurzeit Aussicht vorhanden daß wir ein zu diesem Zwecke geeignetes Privatgut erhalten werden und der Besitzer dieses Privatguts an einer anderen Stelle durch eint Domäne abgefunden wird. Also ich glaube zusagen zu können, . dieser Wunsch in allernächster Zeit in Erfüllung gehen wird, und die sachlich unbedingt gebotene Teilung des Landgestüts Celle mit Beschleunigung erfolgen wird. .
Wenn weiter von dem Hauptausschuß gefordert. ist, in den aiücährigen Haushalt die erforderlichen Mittel einzusetzen, um die rden Gestüten bestehende Wohnungsnot restlos zu be⸗ Een, so teile ich diesen Wunsch persönlich auf das allerlebhafteste. lter ich bezweifle wie ich schon im Ausschuß ausgeführt habe, daß es ch rein technisch überhaupt möglich sein wird, die Wohnungenot —etklos zu beseitigen, und finanziell dieses an und für sich er— hebens werte und erwünschte Ziel zu erreichen, wird vollends un— bicglich sein. Wir haben im nächstjährigen Haushaltsplan, soweit ui bisher bekannt ist, an Stelle der bisher in dem gegen⸗ irtigen laufenden daushaltsplan eingestellten rund 16 Millionen je Summe von vier Millionen vom Herrn Finanzminister Krilligt erbalten, eine meines Erachtens angesichts der fortdauernden Lteigerung der Preise unzureichende Summe. Gefordert haben wir Jillionen für diesen Zweck. Es wird erneut versucht werden, uch für diesen wichtigen Zweck noch erhöhte Mittel in den neuen zuchaltsplan hineinzubekommen; oder sollte das nicht mehr möglich i, würde ich mir vorbehalten, bei dem Herrn Finanzminister die uisprechenden Forderungen für einen Nachtrags haushalt anzumelden.
Wenn unter F gewünscht wird, daß bei den erhöhten Anschaffungs⸗ pisen für gute zuchttaugliche Hengste eine Ge— gihrung von Darlehen in weiterem Umfange als bisher häglich gemacht werden möchte, so freut es mich, Ihnen mitteilen m könen, daß diesem Wunsche entsprochen wird. Der Titel Ila e Kap. S wird von 400 000 auf 750 000 A erhöht, also ungefähr bedeppelt werden. Es werden in einzelnen Fällen Darlehen bis zu hö0(0 M gewährt, und es ist mir besonders lieb, Ihnen mitteilen u knen, daß die Gewährung höherer Darlehen bereits jetzt erfolgt, anf deren Hergabe die Gestütverwaltung einen besonders hohen Wert at. da sie auf diesem Wege in der Lage ist, die Auswahl der Hengste sihiem Sinne zu beeinflussen und damit auch die Erreichung des Züätziels von sich aus zu gewährleisten.
Vas weiter den Punkt 18 anlangt, so darf ich darauf hin— nelen, daß nach Auffassung der rheinischen Landwirtschafts kammer 3 Gestüt Wickerath mit dem gegenwärtigen Hengstbestand salbt auskommen zu können, daß also mit Einverständnis der heinschen Züchter eine Vermehrung der Zahl der Land heschäler im Süden der Rheinprovinz sich als unnötig erweisen pid. Der Herr Oberlandstallmeister hat mit den züchterischen Ver⸗
Enigungen verhandelt, und was ich eben erwähnt habe, ist das Er—
gebni dieser Verhandlungen.
Ich darf vielleicht noch eins nachholen. Wenn unter den Aus— ben unter 1b des Ausschußantrages die Erhöhung der Summe bei Tt. 1 um 900 000 M gefordert wird, so nehmen wir selbstverständ⸗ ch dieses Geld für die Zwecke der Pferdezucht auf das dankbarste ntgegen. Allerdings möchte ich bitten, die Fußnote zu b etwas zu dem. Hier ist gefordert eine Vervollständigung des staatlichen emstbestandes des Landgestüts Warendorf um 18 Hengste. Ius den Gründen, die ich eben bezüglich des Landgestüts Wickerath bargelegt habe, wird hier eine Vermehrung des Hengstbestandes um acht eisste in Aussicht genommen, worüber gleichfalls die Landwirt— schaftskammer gehört worden ist und womit sie sich einverstanden er— lirt hat.
Die Ausführungen, die ich zu III zu machen habe, habe ich
hereils vorweggenommen.
Lassen Sie mich noch mit einigen Worten auf den Beschluß des bmptausschusses unter IJ kommen, in dem der Minister für Land⸗ binschaft, Domänen und Forsten aufgefordert wird, unverzüglich mnuordnen, daß sich die im Bereich der Gestütverwaltung befindlichen matlichen landwirtschaftlichen Betriebe den Landwirtschaft⸗ ichen Arbeitsgemeinschaften der einzelnen Provinzen michließen. Wenn ich nicht irre, ist schon im Hauptausschuß darauf kingewiesen worden, daß meine beiden Herren Amtsvorgänger eine ksen Wunsche nicht geneigte Stellung eingenommen haben. Es legt eine Verfügung des Landwirtschaftsministers vom 22. November he vor, der später auch mein unmittelbarer Herr Amtsvorgänger heizetreten ist und die ich mir wohl der Einfachheit halber am besten snisulesen erlauben darf:
Da die Aufgaben der Arbeitgeberverbände in der Regel in der sessetzung der Arbeits, und Lohnbedingungen mit den Arbeit- nehmern bestehen, so ist es wegen der unübersehbaren finanziellen Aucwirkungen auf dem Lohngebiete zugleich eine Etatefrage, dat ist ein Bedenken, das, wenn ich nicht irre, auch der Herr Franmminister in die Erörterung der Frage geltend gemacht hat — deten Entscheidung von der finanziellen Lage des Staates abhãngt und nicht von der landwirtschaftlichen Verwaltung allein getroffen reren kann. Ein Beitritt zu solchen Arbeitgeberverbänden kann lutjeit weder für die einzelnen Betriebe noch für die gesamte land— winschaftliche Verwaltung in Frege kemmen. Die Mitgliedschaft der staatlichen Veiwaltung bei solchem Verbande erscheint auch im hinblick darauf unzweckmäßig, daß die Staatsregierung bei Arbeits⸗ streitigkeiten zwischen Arbeitgeber verbänden und Arbeitnehmer⸗ beibãnden oft als unparteiischer Vermittler auftreten muß, was
(i nicht mehr mit Erfolg tun kann, wenn sie als Mitglied eines Jarbandes Partei ist. Das schließt aber nicht aus, nd diesen Schlußsatz unterstreiche ich besonders, . kah in Einzelfällen ein Zusammenarbeiten zwischen den Arbeitgeber⸗ beikänden und der landwirtschaftlichen Verwaltung oder ihren Be⸗ trieben stattfindet. ; darf in diesem Zusammenhange darauf hinweisen, daß auch die i amaltung ihren eigenen Tarif abschließt, und daß nach meiner ,. bei der ganzen recht autgiebigen Beratung des Forst— nuchaltes im Ausschuß ein dahingehbender Antrag nicht gestellt worden 6 Ich glaube, die Gründe, die daven abgehalten haben, bei diesem nuch einen ähnlichen Antrag zu stellen, auch als bindend und nreischlüssig für die Stellungnahme zum vorliegenden Antrag an— schen zu dürfen.
ahn übrigen, meine Damen und Herren, darf ich Sie bitten, dem süthe usse des Hauptausschusses beitreten und den Haushalt der Ge⸗ a, n unter Berüdsichtigung der Ausführungen, die ich mir die habe Ihnen zu machen, in der Form annehmen zu wollen,
der danptausschuß beschlossen hat. (Bravo! bei den D. Tem.)
RE. Peter 3. Hochd ich *. 2*85⸗ onn (Soz.): Wenn ich im vergangenen 3 der ger e ren, 9 53 sah, so 9 ich hüick. * en, daß ich in diesem Jahre in ihr ein Schremkind er an i hrend im vorigen Jahre der Zuschuß 45 Millionen Ei er werden wir in dlesem Jahre mindestens einen Zu⸗ nis . ö l ; ; z
it lll man da behaupten, daß man einen Notstand lindert; . bei ald nicht . ö daß n 5 angesichts
a schierigen Finanzlage folche Zuschüͤsse erhalten soll. Unter
bis 45 Millionen Park der Gestütverwaltung zahlen
diesen Umstãnden können wir de Füllengelder nicht zustimmen. Ntzt darf
rauchen vielmehr ein gutes Ackerpferd. not in den Gestüten 49.
Hundemeute von 1360 Hunden gehalt notwendig ist. Die e e . muß aufhören. (Beifall
wirtschaflsmin sterz . 3 . volkswirtschaftliche Bedeutung des G Zweifel. W ; tausende von
ge
uhr hochwertiger Pferde könnten wir au Ge tütyerwaltung künftig in der Reihe der lassen, stimmen wir zu. Mit der Erhöhung gelder sind wir einberstanden. wendig, die Einnahmen zu erhöhen.
wird. Es ist nicht zweckmä dem Beamtenchgrakter zu bekleiden. Winisters, das Landgestüt Celle zu teilen. Auch
Darlehn bis zu 20 900 6 zu schritt. uns ebenfalls einverstanden.
Betriebs berwaltung oder man soll die Sache mit
sozialdemokratische
die Gestüte sich durch ihre zizenen Ein nahmen hinsichtlich, der Zucht edler Warmblatpferde und möglich; die Versuche, kastspielig, daß es ohne Staatz zuschuß nicht gebi. ist der Staatszuschuß als eine Liebesgabe an die
würden, sowie daß andererseits, da die Pferdezucht fast ausgerottet ist,
sorgen, daß genügend Kaltbluthengste borhanden bon Hengsten ist mit allen Mitteln zu fördern,
auf das lebhafteste. Elitepferd.
ströme zu ermitteln, Kann aber die Gestütverwaltung ohne staatlki bestehen, Forderung, daß die im Bereich der staatlichen landwirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaften bey lg licher Antrag bon der Mehrhe trägt im einzelnen u. a. auf eine schärfere auf, die Vermehrung des Hengstbestandes essen⸗Nassau, auf die Verleihung des
Landgestüte an die Ueberlandzentralen beziehen. wünsche lägen den Freunden und
pferdezucht nicht fall rechts.) 11 Uhr vertagt.
Schluß 5 / Uhr.
ein Geschenk an die Pferdezucht bezeichnet worden. sollte man doch bedenken, daß ein mal durch den Fortf unterstützung viele tausende bäuerlicher Besitzer
volle; Mittel für den Wiederauföau an die Hand gibt. preußen hat ja zurzeit noch keiner Pferdeüberschuß, der ist aber absehbarer Zeit zu erwarten. Die Kaltblutzucht kann von der privaten Dand allein nit geschafft werden, die Sraatsaestüte müssen dafür . Der Ankauf e för in dieser Beziehung unterstützen wir den Wunsch der rheinischen, Landwirt affskammęr Das Zuchtziel bleibt ein leistungsfähiges, ein Dazu bedarf es großer Kenntnisse, aroßer Arbeit und großen Geschicks, um durch die Kreuzung der verschiedenen Blut— welches Pferd das eistungsfähsgste
so muß andererseits durch wirtschaftlich e,,
darauf noch eine Iange Reihe besonderer Wünsch ndhabung
gestütes Lahes, auf die sachverständige Förderung der damten an die Sattelmeister und auf den ,
Herab Di 3 Sen und ꝛ n . nicht mehr das Haupt⸗ 6 auf die Züchtung von Vollblut erden gelegt werden, wir r Dee bestehende Wohnungs⸗
muß unbedingt behoben werden. kangel an guten Pferden vorhanden. In Trakehnen wird no l Ich weiß nicht, ob das so Zuschußwirtschaft in der Gestütverwalt bei den Sozialdemokraten) Abg. v. Papen (tr): Den Ausführungen des Herrn Land— stimmen wir zum größten Teil zu. die Zuschüsse eine werbende Ausgabe sind. Bed Gestütwesens unterliegt keinem enn Sie überlegen, daß wir durch den Friedensvertrag n Pferden verloren haben, und die Valuta uns die Ein' fuhr von Pferden unmöglich macht, so werden Si sotigt sind, unseren Bestand an Pferden u erhöhen. Durch die Aus⸗ . Devisen beschaffen. Die
Staatsverwaltung zu be⸗ ; der Sprung⸗ und Füllen⸗ Bei der Geldentwertung ist es not— endig, di ; Durch die Erhöhung würden wir im nächsten Etat eine Summe von 39 bis 40 Millionen Mark mehr herauswirtschaften, was schon ein erheblicher Gewinn sein ig, die Leiter der Gestütwirtschaften mit Ich begrüße die Erklärung des
wir fordern,
Wohnungsnot zu beseitigen. Für gute zuchttaugliche Hengste ein 290 zu gewähren, begrüßen wir als einen Fort⸗ Mit den übrigen Anträgen des Hauptausschusses erklaren wir
Abg. Plehwe (D. Nat): Der Minister hat heute ausgeführt, daß es ihm nicht darauf ankommt, oß man die Gestütverwaltung die sich ohne laufende Staatszuschüsse nicht erhalten kann, eine eine Stagtsberwaltung nennt. Ich imeine, dem richtigen Namen bezeichnen, eine waltung. die auf. Stagtszuschüsse angewiesen ist, kann als eine werbende Betriebsperwaltung nicht angefehen werden,
erhalten.
sind.
che
Hierauf wird die Fortsetzung der Beratung auf Sonnabend Außerdem Kleine Vorlagen, Haushalt der Forst⸗ und der landwirtschaftlichen Verwaltung.
Es ist ein eine
ung
Wir sind Die
e einsehen, daß wir
Ver⸗
ng r Es war der (demo Finanzminister Lüdemann, der die Gestuůtverwaltung in die Reihe der Betriebsberwaltungen übergeführi hat. Die Sozial—= demakraten. auch heute Herr Peters-Hochbonn, haben verlangl, daß Das ist ler f Musterhengste nicht die die Hauptgestüte anstellen müsfen, sind fo Von dieser Seite Großagrarier oder als r ra Demgegenüber Abg Bern ste in. (Soz.) trilifierte die Börfenfpekulatien und all der Stagts⸗ : schwer betroffen zu in Polen, Oesterreich usw. überall diese uns ein außerordentlich wert—
Auch Ost⸗
Zuschüsse nicht Maßnahmen r zu gehört auch die . Gestütverwaltung befindlichen ic Betriebe, den landwirtschaftlichen , er einzelnen Provinzen ee gen werden. Diese Forderung ist von en, e ge hhusse gestellt und unser it angenommen worden. — Redner e vor, die sich er Körordnung, des nn n, . erdezucht in . den . er Haupt- un — lle diese Einzel= förderern der Landespferdezucht ganz besonders am eren Hoffentlich wird die pie . bloß wieder eine wertvolle Stütze für hundert- tausende bäuerliche Besitzer, sondern auch in naher Zukunft wieder ein begchtenswerter Faktor für den Wiederaufbau. (Lekhaffer Bei—⸗
Landes⸗
Z6ölle 2. * 2 21 1 * 1 1 Kohlensteuer. , Tabaksteuer .. K Biersteuer ... . Weinsteuer . Schaumweinsteuer ..... Mineralwasserstener. .... Aus der Branntweinverwertung Essigsãureverbrauchs abgabe Zuckersteuer
Saljsteuer ... Zündwarensteuer Leuchtmittelstener. .... Spielkartensteuer. ... Statistische Gebühr
4700 000000. 10150 900 0090 3 500 0000090 10000900009 500 000 009 100 000000 60 900009 1748090009 47200009 10000009009 60 000 0900 110 000099 ho 600 ooh 10 600009 13 0000090 100 000 000
700 000 000 . Die Gesamtsumme der vorstehend angeführten Steuern würde rund 95. Milliarden Mark für Tas Jahr betragen. Die Gesamt⸗ helastung auf den Kopf würde 15835 A und 80 ausmachen. Die künftige Belastung des Besitzes würde nach den Regierungt⸗ vorlagen rund 52 illiaden Mark betragen, das sind 51,1 * der Gesamtbelastung. Die Verbrauchsbelastung durch Be— steuerung enthehrlicher Genußmittel würde fast 7 Milliarden betragen, das sind 6.8 o/ der Gesamthelastung. Die Befseuernng des übrigen Verbrauches würde einen Gesamtbetrag von rund 43 Mil⸗ liarden, Mark. ergeben, Las. find 43. do der Gesamtbesaffung. Eine Uebersicht äber die Besitz und Vermögenssteuern zeigt einen genauen Vergleich der Stenererträge im Rechnungsjahre 1913, int Neichshaushalt 1921 und im Reichs haushalt 1922 Eine Gegen⸗ überstellung der Belastung durch einzelne Steuern in Deutschland und im Auslande erweist die steuerlichen Unterschiede für Deutschland, Frankreich und England in den Jahren 1913. 1920 und 1922. Die Belastung des Veimögens durch Heichsnotopfer und Vermögengz⸗ steuer wird gleichfalls in einer übersichtlichen Tabelle dargestellt, ebenso die Wirkung der Verm ögensfteuer auf das Cinkommen er Regierung hertreter äußerte sich dann noch über die Belastung einzelner Gegenstände mit Verbrauchs und Umfatzstener im Ver? hältnis zum Kleinverkaufspreis und machte erläuternde Bemerkungen zu den vergleichenden Uebersichten über die Belastung des Einkommens aus Lohn⸗ und Gehaltsbezügen in Frankreich und Teutschland. Nach all diesem erweist sich die steuerliche Belastung in England und Frank reich als unvergleichlich geringer gegenüber der steuerlichen Belastung in Deutschland, besonders was die Besitzbelastung und auch angemessene Berüchsichtigung der inneren Kaufkraft des Geldes betrifft.
die
das Verhalten eines Teils der Presse, das geradezu als Landesverrat u bezeichnen sei, Eine gewisse Presse habe inbezug auf unsere finanzielle Lage eine Schwarzmalerei betrieben, die ver hangnis voll wirken müsse. Die volkswirtjchaftliche Lage Deutschlands ü vor; läufig noch nicht so verzweifelt, wie feine inan, ieile. Die Voh— in machten der Regierung schienen nicht auszureichen, um die notwendigen Maßnahmen gegenüber Vorgängen wie den Preisstur; der Mart rechtzeitig durchzuführen. Der Redner würde gegebenfalls der Regierung diktatorische Vollmachten zwecks Durchsührung solcher Maßnahmen bewilligen. Die Kreditaktion der Industrie könne nur eine vorläufige Negelung darstellen, nur durch Erfassung der Sach⸗ werte sei eine Besserung des Markkurses herbeizuführen. Der Redner behielt seiner Fraktion die Entscheidung nach der endgültigen Ge— staltung der Steuergesetze vor.
Abg. Dr. Helfferich (D. Nat.): Die neuen Steuern greifen tiefer ins deutsche Volkeleben hinein als jemals zuvor. Ven welchen Gesichtspunkten ist denn die Regierung bei den zahlreichen neuen Ent würfen ausgegangen? Wir müsfsen die Gesamtlage unserer Politit und Wirtschaft betrachten. Manche Kreise wünschen die baldige Auflösung des Neichstags und Neuwahlen. Als Kampfparole sollen dann die neuen Steuern dienen. Wenn die enormen Belastungen, die nicht tragbar sind, dem Volke auferlegt werden, muß man wissen, was man erreichen will. Wir von der Rechten kaben uns an den lebhaften Angriffen der mehrheitssozial dem ekratischen Regierungspartei gegen den Reichsfinanzminister nicht beteiligt. Denn der Minister Hermes hat bei der Austellung der Vorlagen nicht mit⸗ gewirkt. Von den neuen Steuern fürchten meine Freunde und ich, daß sie uns nicht zur Rettung aus der außenpolitischen Situation führen können. Auch die Beseitigung des inneren Defizits ist nicht zu erwarten. Wie steht es aber mit der von seiten der Regierung bisher noch, nicht ziffernmäßig genannten weiteren Be⸗ lastung durch, die bereits beschlossenen und noch kommenden Besoldungserhöhungen? Der Algeordneie Bernstein hat uns zu Unrecht voörgeworsen, daß wir uns über die Verschlechterung der deutschen Wirtschastslage freuten. Es sind vielmehr die Rom munisten, die gus einer Zerrüttung unserer Wirtschaft die Verwirklichung des Bolichewismus erhoffen. Es sind auch nicht die Kreise der rheinijch⸗ westfälischen Industrie, die an der Vernichtung unserer Wirischaft ein Interesse haben; denn gerade jene arbeiteten seit Menschenaltern an der Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft. Wenn der Abgeordnete Bernstein die Schwarzmalerei als Lan des verrat brandmarkt, so meine ich, daß doch im demokratisch-parlamentarischen Deutschland die Wahrheit nicht unter Verbot gestellt werden dürfte. Auch ich kann nur in
ist.
gestern die Generaldebatte über die neuen der Regierung.
im Laufe der nächsten Woche dem Ausschu
Reichssteuern nach dem
Einkommensteuer .. Köryerschaftssteuer. Kapitalertrage steuer Reichs notopser ... Besitzsteuer. Erbschaftesteuer ⸗ ; Umsatzsteuer (ohne Luxuegaststättensteuer) LVuxtsgaststãtten teuer Grunder er befte ur Kapitalverk hrssteuern: a) Gesellschartesteuer .. b) Wertpapiersteuer ... c] Börsenumsatzsteuer. .. d) Aufsichtsratẽsteuer .. e) Gewerbeanschaffungssteuer
9 9 8
. , ,
. 8
Kraftsahreugsteuer ... Reirsicherungesteuer .. Vennwettsteuer .. Lotterie steuer. ... Wechlelstempelsteuer Stempel von Frachturkunden. Abgaben vem PVersonenvertehr Abgaben vom Güterverkehr w Zuwachssteuer, Kiiegsabgabe vom Nermögens—⸗ zuwachs außerordentliche Kriegsgbgabe 1919, außerordentliche Kriegsabgabe 1918, Zuschla zur außerordentlichen Kriegsabgabe 1916, Krieggabgabe 1916, Abgabe vom Vermögens
. 0 9 0 9 9 9 9
— — 9 9 9 —
1 ⸗ 2. 2 1
zuwachs aus der Nachkriegszeit, zusammen .
Parlamentarische Nachrichten.
Im Reichstagsausschuß für Steuerfragen begann Steuer vorlagen Wie das „Nachrichtenbüro des Vereins deutscher Zeitungsverleger“ berichtet, erklärte der Reichskanzler Dr. Wirth, die gewünschten infor⸗ mativen Erklärungen abgeben zu wollen. Mini terial direftor Dr Popitz gab e, . ö . . , . ,. die den eordneten von der Regierung überreicht worden sind. Eine Dar⸗ a, . ig. ö enn! über die Einkommensteuer in Deutschland, Frankreich, ng Fuhr ist nur etwa noch ein Fünftel so groß wie früßer. Der Grund, land und den Vereinigten Staaten von Amerika foll einen Vergleich da
der verschiedenen steuerlichen Belastung in diesen Ländern ermöglichen. Eine Uebersicht über die Steuerbelafsung in Deutschland unter Be— rücksichtigung der neuen Steuergesetzentwürfe zeigt die Einnahmen an Entwurf zum Haushalt der allgemeinen Finanzverwaltung für 1922. Folgende Steuern kommen in Betracht:
23 0900 000 0090 4,
606 666 35606 1 Ha G66 666 d 65 60 66 26 60h hh
70 G69 G60
24 (060 0 066 5 o O69 O66 d O0 ob
1067 350 0900 1I7 550 000 1075300009 50 300 009 50 000 090 125 000 000 330 000 000 215 000 0900 60 000 000 30 000060 100 9000 009 1000000009 1 6000000060
3 000 000 0090
,, malen. Wenn die Regierung glaubt. daß ich übertreibe, dann soll sie mich korrigieren. Daß wir eine verhältnismäßig geringe Arbeitslosigkeit verzeichnen, dürten wir nicht als ein erfreuliches Zeichen ansehen, denn gus verschiedenen Gründen ift die Leistung an en Kopf des Arbeiters z. B. im Kohlenbergbau und bei der Essenbahn nur etwa die Hälfte der früheren Leistungen. Ünsere Cin. und Aus— fuhrverhältnisse zeigen unsere schlechte wirtschaftliche Lage. Der englische Schatzkanzler Horne bat recht, wenn er die schiechte wirtschaftliche Lage der. Vereinigten Staaten von Amerifa und Englands nicht auf die billigen deutschen Valutaerporte zurückfürt. England bezieht von Deutschland ja sehr wenig. Die deutsche Aus⸗
ß es den, fremden Industrie ländern schlecht geht, liegt Farm, daß unsere Kaufkraft und Importkraft auch in Mittei- und Osteur opa zusammengebrochen ist. Früher konnte Deutschland allein sich mit einer Cinfuhr im Werte don 12 Milliarden Goldmark zu mehr alt einem Achtel an dem ganzen Welthandel beteiligen. Durch den Ausfall bon über hundert Millionen Menschen als Käufer in Europa werden auch die fremden Länder latastrophal geschwächt. Daß wir in Deutschland nur eine wirtschaftliche Scheinblüte haben, zeigen die fürchterlichen ESchleudergusverkäufe. Durch diese wird' das deutsche Volk noch „„mehr geschädigt als das Ausland. Dazu tritt der Schleudererport „ An Aktien und anderen Wertpapieren. Die ohen Attienturst rweruhen, nicht allein auf der inländischen Spekulation, sondern „„ sind eine notwendige Folge der Entwertung unserer Maß. „Diese Entwicklung abe ich mit Havenssein und allen anderen „ Sachkennern schon in diesem Frühjahr vorausgesehen und „aber ver der Annahme des Londoner Ulstimatnms gewarnt. Die Besitzer fest verzinslicher Staatepapiere sind zu be. „„Nauern, denn ihr Besitz leidet an grenzenloser Aus ehrung. Die sen „„ Armen ist weder zu raten noch zu helfen; denn wer n, ,, Aktien „kauft, muß mit hoben Verluften rechnen. (Jurufe fins) az deutsche Volk war das fee und sparsamste. Viele die fräber „„ gespant haben, sind heute en ftäuscht, wess sie durch die Ver hältnnsse „aus ihrem Besitz herausmobilisiert worden sinb Ein Ameritaner braucht „weute für deutsche wertvolle Attien nur 40 bis 50 Dollar anzulegen, „, während er vor dem Kriege mindestens das Fünffache dafür anlegen mußte,. So ist die Ueberfremdung unferer Industrie nicht fernzubalsen. „ Das Ultimatum mit seinen Lasten fübrt uns ins sichere Verderben. Vie deutjche Spekulgtion, die mit einer Erholung der rufen Neiche mark gerechnet batte, bat im Sommer gewastig Haare aelaffen. Nie. deutsche Spekulation ift alss nicht? einseitig int ereffiert. Entscheidend für die Devisenkurse war dag große Bedürfni⸗ Res. Deutschen. Reichs an Derisen. Dadurch bet sich rer Kurs der Reichsmark automatisch verschlechtert und hat einen neuen Ausverkauf in Deutschland herbeigeführt. Von der ersten. Goldmilliarde konnte bis zum 31. Auguft' nur ein Bruchteil auf. . gebracht werden. Ohne Kredite bon fast soö0 Millionen Goldman
1