1921 / 285 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 06 Dec 1921 18:00:01 GMT) scan diff

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von

wie z. B. die

Flusse, daß auch das neue

Vorschlag des , . Abg. Körner einigte man sich dahin, daß ein unverschuldeter Aufschub dem Brennereibesitzer nig. zur Last fallen dürfe und eine dahingehende Formulierung des Paragraphen zu suchen sei. .

Dei, finanzpolitische Ausschuß des Reichs⸗ wixtschaftsrats hörte in seinen Sitzungen am 2 und 3. De⸗ zember die Herren Geheimer Kommerzienrat Fraenkel, Vorsitzenden des Vereins für die Interessen der erliner Fondsbörse, Dr. Roesicke, M. d. R.⸗WeR., Hermann Lehmann, h der Maklerkammer an der Berliner Borse, Direktor Daus, Vor. sibenden der Berliner Maklergemeinschaft, Ban kbeamter Teichmann Und Geheimer Kommerzienrat Kopeßki, Vorsitzenden des Berliner , . als Sachverständige über den Beschluß des Berliner Börsen vor tandes, Aufträge zum An. und Verkauf von Dividenden⸗ He ren unter A Nennwert nicht mehr zum Handel an der

een gn, und über die Frage der Wiedereinführung des Böersenterminhandels in Wertpapieren. Aus den Aeußerungen der Sachverständigen ö der ersten Frage der Kleinaufträge ergab sich Uebereinstimmung darüber, daß es

bei . Maßnahme um den Versuch einer Entlaftung des Börsenverkehrs, besonders der Kursmakler, handle. Die Kursmakler könnten dig Flut der kleinen Orders nicht mehr bewältigen, so daß die . der Kurse nicht rechtzeitig erfolge. Sie müßten an manchen Hörsentagen insgesamt etwa 160 000 Schlußscheine aus- fertigen. Die Wirkung der Maßregel, deren Anwendung bis zum . Januar 1922 hinausgeschoben worden ist, wurde verschieden beur⸗ keilt In dem höheren Aufschlag, den die Kleinaufträge naturgemãß dadurch zu tragen hätten, daß *. von hesonderen Stellen (genannt wurden die Banken oder die freien Makler) gesammelt werden müßten, sah ein Teil der Sachverstandigen eine berechtigte Entschä⸗ diöhung für die im Verhältnis zur Kleinheit des Auftrages größere WMähe, bon der man sich unter Umständen sogar eine ahschregende Wirkung auf . fr. Zahl der kleinen Mitläufer versprechen könne. Cin anderer Teil der Sachverstaͤndigen sah eine Schädigung des Publikums darin. und wies darauf hin, daß uch wen iger begüterte chichten die Möglichkeit haben müßten, ihr Geld so anzulegen, wie sie wollen. Der Vorsitzende des Berliner Börsenvorstandeg, Ge⸗ heimer Kommerzienrat Kopetzki, betonte, daß die Beschlůffe des Börsenvorstandegs nur für den heutigen anormalen Zuftand gelten sollen und bei Einritt normaler Zustände selbstverständlich wieder alle Aufträge angenommen werden. Alle Sachverständigen der Börse legten dar, daß Vorsorge getroffen werden müsse, um auch den Klein⸗ aufträgen die Ausführung zum notierten Börsenkurs zu sichem, und deß. wur die Kurgerrechnung durch Zusammenlegung, der Aufträge erleichtert werden solle. üÜeber die fie des Börsentermin«⸗ bande! 3 äußerten sich die Sachverständigen übereinstimmend dahin, daß der Terminhandel zwar als beste Börsenhandelsform erwünscht, aber zurzeit wegen der allzu großen Kursschwankungen und der damit verbundenen Risiken unausführbar g Eg wäre die Errichtung einer , , , zum Aucglei der Risiken nötig, und diese würde heute die Festlegung von Summen erfordern, die keine Firma aufzubringen vermöchte. ein Entlastung des Börsenverkehrs durch vorherige Skentrierung der variabel gehandelten Papiere wäre dringend erwünscht. Aber die notorische Ueberlastung der Bank⸗ angestellten bereite hier Schwierigkeiten.

Der Ausschuß en, sich ferner mit einer Anfrage der

Mitglieder Seit und Genossen, betreffend die Kapital- w der Gewerkschaften und anderer Berufsorganisationen. Vertreter

des e m , nn, n, mn, wies r. hin, daß be⸗ reits ein Erlaß des Reichsfinanzministers vom 18. Dezember 1920 diese Frage behandelt. Es heißt darin u. a.: „Nach 5 3 Abs. 1 Nr. 2 Abs. 2 des Kayitalertragssteuer 3. es vom 29. März 19290 sind Berufsverbände ohne öffen lich rechtlichen Charakter, deren Zweck nicht

auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb gerichtet ist, mit ihren

Erträgen aus vor dem L Oktober 1919 erworbenen Kapitalanlagen Kapitalertragssteuer befreit. Als Berufgverbände ohne öffentlich rechtlichen Charakter im Sinne der Vorschrift werden in der Regel anzusehen sein alle freien Berufsorganisationen, deren Aufgabe der Schutz der Interessen einer besonderen r,, ist,

ĩ ndustrieberbände, die Organisationen der Landwirte und der Handwerker, die ,, die freien Gewerk⸗ schaften, die Gewerkvereine und ähnliche Organisationen der Arbeiter. Der Zweck eines Berufsverbandes wird in der Regel dann nicht als auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb gerichtet anzusehen sein, wenn die Absicht der Gewinnerzielung fehlt.“ In der Erörterung wurde auf die von diesem . hal ig abweichende Praxis der Finanzämter nachdrücklich hingewiesen. Der k

nag beauftragt, die Anwendung der verschiedenen Steuergesetze au die Berufsverbände nichtöffentlichen Charakters nachzuprüfen, und

es wurde ferner heschlossen, die Verhandlungen über diese Free nebst dem erwähnten ö. es Reichsfinanzministers wegen ihrer hohen Wichtigkeit für alle Berufsorganisationen nach dem stenographischen Bericht zu veröffentlichen.

Der Ausschuß beschäftigte sich ferner mit der Erledigung des Antrages Irl auf Erfassung der Spekulations gewinne an der Quelle. Der zur . des Antrages eingesetzte Unterausschuß gab sein Gutachten dahin ab, a die Ab⸗ a des Antrages, so begrüßenswert sie bei den augenblicklichen Zu⸗ tänden sind, . in . Form undurchführ . Die Heran ˖ kEerun der Ankaufsschlußnoten, die hãufi auf sehr viel höhere

ummen lauten als der später im il ssan⸗ egebene Verkaufs⸗ auftrag, würde entweder die Ausstellung einer Mehrzahl von Schluß⸗ noten über kleine Beträge oder ein verwickeltes System von Ver. merken guf den auf groß Summen lautenden Schlußscheinen er- fordern. Dies würde, zumal wenn die Nummern der einzelnen Stücke,

wie es ,, wäre, aufgeführt werden k eine völlig un⸗ erträgliche laufende

Arbeitslast für die Banken bedeuten, selbst wenn die Grundlage des ganzen Verfahrens, nämlich dig einmalige Fest⸗ stellung des Wertes . ffekten an einem Stichtage, geleistet wäre. Außerdem muß ven einer solchen , ö. befürchtet werden, daß die Bedeutung der Börse , , wird, weil das Interesse, die ö von Aktien zum Börsenhandel zu beantragen, verringert, das Publikum sich dem Markt der unnotierten Werte zur Spekula—

tion . oder sogar sich ausländischer Banken oder inländischer e

Winkelbankiers bedienen würde. Auf der anderen Seite wird der Wert anjerhandel bereits . die inzwischen erfolgte Ahänderun des Reichsstempelgesetzes vom J. November 1921 (Reichs⸗Gesetzbla Seite 1533) stark belastet. Das Reichsfinanzministerium, das Reichswirtschaftsministerium, die Reichsbank und das preußische andelsministerium haben ,, den Antrag *. wie den ähn⸗ ichen Antrag Delitz für undurchführbar erklärt. ach längerer ein- ehender Groörterung wurde folgender Beschluß gefaßt: „Der 1. che Aus . erklärt, daß er in voller Anerkennung der mit dem Antrag verfolgten Absicht auf dem Standpunkt steht, daß der gewollte Zweck auf diesem Wege nicht durchführbar und von einer ,,,, des Gegenstandes im Plenum des Reichs wirtschaftsrats vorlaufig stand zu nehmen ist. Der finanzpolitische Ausschuß betrachtet es aber als seine Aufgabe, nicht nur weitere an ihn heran⸗ kommende ähnliche Vorschläge zu prüfen, sondern auch sich für eine Reform der Steuergesetzgcbung, namen lich der Cin kommenbesteueru einzusetzen, die es ermöglicht, dem gesunden Grundgedanken 2 Antrages Irl feet , Ausdruck zu verleihen.

Der Hauptausschuß des preußischen Landtags beriet am Montag den Haushalt der allgemeinen Finanzverwaltung. Vertreter des Ministers führte aus, daß die Einnahmen sich nach den Ergebnissen um 126,9 Millionen Mark erhöhen, so daß ein Fehlbetrag von 55, Millionen verbleibt, ber im wesentlichen aus der geplanten Grundsteuer gedeckt werden r Die Verhältnisse seien derartig im Etatsiahr 1922 wiederum mit einem er-

ichen Fehlbetrag abschließen wird. In der weiteren Erörterung wurde auf die Schwierigkeit hingewiesen, die aus der lanzsamen Steuerveranlagung der Finanzämter entsteht. Allgemein wurde be⸗ tont, daß die Länder in zu große finanzielle Abhängigkeit vom Reiche gebracht worden sind. Ber Haushalt der allgemeinen Landesperwal-⸗ tung wurde sodann angenommen, dazu ein Antrag, die Rückerstattung

der von den Lohn⸗ und Gehaltsempfängern zuviel gezahlten direkten Steuern angesichts der fortschreitenden Notlage zu beschleunigen. erner wurde angenommen der Antrag auf Vorlegung einer Denk⸗ chrift, aus der der Verlust hervorgeht, den Preußen an Verwaltungs—⸗ vermögen und an Fingnzvermögen in den abgetretenen Gebieten er⸗ litten hat mit einer Angabe über die Entschädigung der Verluste durch das Reich Dem Haushalt der. e Zentralgenossenschaftskasse wurde gleichfalls zugestimmt und dazu ein Antrag angenommen, bie Cinlage des Staates von 125 Millionen Mark auf 09 Millionen Mark zu erhöhen und eine höhere Beteiligung der Verhandskassen zur Stärkung des Grund kapitals der Preußenkasse en,, Der Haushalt der Staatsschulden verwaltung wurde unverändert ange⸗ nommen.

maßregeln.

Nachweisung über den Stand von Viehseuchen in Oeste rreich in der Zeit vom 9. bis 16. No vember 1921.

(Nr. 46 der Amtlichen Veterinärnachrichten.)

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Oesterreich ist frei von Rinderpest und Lungenseuche.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Teuerung im November.

Nach den Berechnungen des Statistischen Reichsamts ist die Reicheinderziffer für die Lebenshaltungs kosten, durch die die Ausgaben für Ernährung, Heizung, Beleuch- tung und Wohnung ertaßt werden, von 1146 im Oktober d. J.

auf 1397 im Monat November, also um rund 22 v . Gegenüber dem Januar d. J. beträgt die teigerung 48 vH, gegenüber dem Monat November des

Voriahres 554 p.. Die Inderziffer für die Lebensmitte! allein ist, stärker als die Gesamtinderznffer, nämlich von 1532 im Monat Oktober auf 1914 im November, aiso um 1 und 25 vy gestiegen. Zu dieser Ster gerung trugen ausnahmslos sämt⸗ liche von der Erhebung erfaßten Lebensmittel bei. Bejonderg stark waren im Berichtsmonat die Preisethöhungen für die von der Einfuhr abbängigen Waren, inebesondere für Fette. Die Aufwärtsbewegung setzte sich im Berichtsmonat überall im Reiche durch Das Ausmaß der Verteuerung war auch im Monat November innerhalb des Reiches verschieden groß. (W. T. B.)

Deutschlands Cin und Ausfuhr im Monat Oktober 1921.

Nach den vorläufigen Feststellungen des Statistischen Reichsamts über die Ergebnisse des deutschen Außenhandels im Oftober 1921 hat im Spezial handel betragen: die Einfuhr 30 Millionen Dopvpel⸗ zentner im Werte von 13, Milliarden Mark gegen 25.3 Millionen Doppelzentner im Werte von 167 Milliarden Mart im vorausgegangenen September, die Ausfuhr 197 Millionen Doppelzentner im Werte von g Milliarden Mark gegen 18, Millionen Doppelzentner im Werte von 78 Milliarden Mark im September. Der Gin fuhrüber⸗ schuß zeigt somit im Oktober eine weitere Zunahme auf 42 Milliarden Mark gegen 32 Milliarden Mark im September. Dem Werte nach entfällt der weitaus ö e Teil der Ge⸗ samteinfuhr auf Erzeugnifse der Land⸗ und Forst⸗ wirtschaft und andere tierische und pflanzliche Naturerzeugnisse sowie auf Nahrungs⸗ und Genußmittel, nämlich Hs Mil— liarden Mark im Oktober gegen 7. Milliarden im September. (W. T. B.)

Arbeitsstreitig keiten.

Nach einer von W. T. B.“ wiedergegebenen Meldung des Tschechoslowakischen Pressebüros. begann gestern auf allen 39 Zechen des Mährisch⸗Ostrauer Reviers der Aus stand, an dem 45 500 Arbeiter teilnehmen. In den Kofereien wird gearbeitet. Der Dienst der Pumpen und Ventilatoren ist ge—⸗ sichert. Gestern vormittag jand im Ministerium für ösffentliche Arbeiten in Prag eine Beratung zwischen Vertretern der rn gr und derjenigen politischen Parteien statt, welche hauptjächlich Arbeiterinteressen vertreten. Das Er— gebnis der Verhandlungen, die bis zum Abend dauerten, ist eine bedeutende Annäherung der beiderseitigen Standpunkte; insbesondere wurde von beiden Parteien über- einstimmend anerkannt, daß es nicht richtig sein würde, den Streit, der so tief in das Wirtschaftsleben des ganzen Staates eingreife, bis zum Aeußersten zu treiben. Das erzielte Einvernehmen betrifft alle grundsätzlichen Fragen des Streits, ausgenommen eine, in der sich die Giubenbesitzer vorbehalten, vorher die Entscheidung der Ostrauer Gewerke einzuholen. Die Meldungen einiger Blätter, daß die Vohlengruben des Ostrau-⸗Karwiner Neviers von Militär und Gendarmerie besetzt wurden, beruhen nicht auf Wahrheit.

Aus Brüssel wird dem ‚W. T. B. gemeldet: Wie der Peuple“ mitteilt, fand hier eine internationale See⸗— mannskonferenz statt, an der Vertreter aus England, Belgien, ene Norwegen und Deutschland teilnahmen. Es wurde ein⸗ timmig beschlossen, die Bestrebungen des Bundes der englischen Trangportarbeiter und des Verbandes der englischen Seeleute, welche die Organisation der englischen Seeleute auf der Grundlage des n r, Trans portarbeiterbundes zum

iele haben, zu unterstützen. Berichte der englischen und der norwegischen Vertreter über das arbeiterfeindliche Vorgehen dxLer Organisation Havelock Wilsons führten zu einem Beschlusse der Konferenz, welcher besagt, daß alle mittelbar oder unmittelbar dem Internationalen Transportarbeiterbunde an⸗ geschlossenen Organifationen alle Beziehungen zu Havelock Wilson zu lösen haben. Es sollen energische Schritte gesan weiden, um die Seeleute zum Anschluß an den Internationalen Transvortarbeiter bund zu veranlassen Eine neue Konferenz wird im Januar zu⸗ sammentreten, um Maßregeln zu erwägen, wie die den sämtlichen Zweigvereinen des Internationalen Transportarbeiterbundes an— gehör gen Seeleute sich einer drohenden Herabsetzung der Löhne widersetzen können.

Nach einer von W. T. B.“ übermittelten Meldung der

Chicago Tribune“ aus Washington hat eine Arbeitslosen

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗

be r , gn, d.

wie der

bieten versuchen. Sollte

wohl ein aufnabmefähiger Bo

organisation in Detroit sich in einer Erklärung gegen den nationalen Arbeitsaus schuß ausgesprochen, der unter der Leitung Hoovers arbeitet. Die Aibeitslosen in Detroit wollen den Präsidenkten und den Kongreß zu einem besonderen Vorgehen nötigen. Wie das Blatt serner berichtet, hat der Handelssefretir Hoober kürzlich geäußert, daß von den 5200 000 Arbeitelosen eg vorigen Sommers 200 000 bereits wieder von der Industrie auf— genommen worden seien. .

Theater und Musik. Volksbühne (Theater am Bũlowplatz(.

Mit Rücksicht auf das hevorstebende Weihnachtsfest hat die Volkebühne zur Freude der kleinen Besucher, die am Sonnabend nachmittag dort versammelt waren, und gewiß auch zur Freude der. jenigen, die nach ihnen noch kommen werden, ein Märchenstäch Die Gänsemagd“' von Karl von Felner herausgebrach. Mit dichterüchem Feingefühl hat. der Verfasser das bekannfe Grimmsche Märchen von der verwunschenen Prinzessin, die bis zu ihter Erlösung als Gänsemagd, dienen muß, für die Bühne gestaltet, und die Aussührung der Volksbübne ist bemüht, künstlerisch mehr zu geben,

als gemeinhin bei weihnachtlichen Kindervorstellungen geboten wird.

So konnten denn am Sonnabend auch die Großen an dem Stüc, der Darstellung und der Ausstattung ihre Freude haben. Die Hany rollen waren bei Cläre Kollinann Titelrolle und Verta Wolf (böse Magd), bei den Herren Hilpert (König), Steinhoser (Königsjohn, Seidel (Hirt) in den allerbesten Händen. Seyr viel trug auch die das Spiel umrahmende und begleitende hübsche Musik Wol gang

Zellers zum Erfolge bei, die sowohl in der Erfindung wie in der

Instramentierung eigenartig ist und auch für den Humor die rechien Töne findet. ö .

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Im Opern hau se findet morgen, Mittwoch, das JV. Symphont.

konzert der Kapelle der Staatsoper unter Leitung von Wilheim

1 ler (Anfang 74 Uhr), das übliche Mittagskonzert hien zu um 2 Uhr statt. . . . k

Im Schauspielhause wird morgen Flachsmann al Erzieher“ aufgeführt mit Hermann Leffler im der Titelrolle und Otlo Laubinger als Lehrer Flemming. (Anfang 73 Uhr)

Das Deutsche Theater bringt als nächste Erstaufführung am 13. Dezember Strindbergs ‚Traumspiel! unter der Spielleitung Max Reinhardts. * 2. n

Gelegentlich der am nächsten Donnerstag stattfindenden 100 Abendmusik in der Kai r n nnn , ,. niskirche unter der Leitung von Fritz Heitmann wirft der

enannte Organist dieser Kirche einen geschichtlichen Rückblick auf die ranstaltungen solcher Art in Berlin, dem die nachstehenden Aut— ührungen entnommen sm Seitdem Dietrich Buxtehude 1673 in der übecker Marienkirche seine Abendmusiken (große Kirchenkonzerte nah den Nachmittags⸗Gottesdiensten der fünf letzten Son niage vor Wesh⸗ . einrichtete, deren Ruf selbst einen Joh. Seb. Bach eine Fußreise von Arnstadt nach Lübeck unternehmen ließ, sind Kirchen musiker in Veranstaltungen gleicher Art, sei es als Abend musil

mu ä , , ,. ober Orgelkonzert immer wieder bemüht wesen, die Schätze der musica sacra ihrem Volte darzubringen. In der jetzt 2; Jahre bestehenden Kasser⸗Wilhelm⸗Gedächtniskirche hat die Kirchenmusik eine r dr Pflege in den mit Ausnahme zweier Sommermonate regelmäßig jeden Donnerstag stattfindenden Abend musiken gefunden. Für ein billiges Eintrittsgeld (bor dem Kriege 50 Pfg. und 1 , jetzt 2 und 3 66 war und ist den Hörern all. wöchentlich eine Stunde Gelegenheit geben, die Fülle der auf dem geschaffenen Messtẽrwerke kennen ö

lernen. Die liche Orgel der Kaiser⸗Wilh elm⸗Gedächtniskir (103 klingende Stimmen guf 4 Manualen und Pedal mit einem wunderschoöͤnen, klanglich sehr , ,. Hauptorgel gestellten Fern werk) ist von jeher der beredteste Mund für die Orgelmusik aller i , , m Laufe der Jahre ließen der erste Organist der kaiser⸗Wilhelm⸗Gedächtniskirche Professor Heinrich Reim ann, später der jetzt an Dom wirkende Professer Walter n ge n i reiber der Zeilen, die gange Literatur dieses Kunstzweiges in einzelnen sowie auch in zyklifchen Qyhistorischen Konzerten“ von ihren ersten Anfängen bis in die heutige Zeit am Ohr der Hörer vorüber= ziehen. Neben unsern alten deutschen Meistern, wie Pachelbel, Muff, Buxtehude, Georg Böhm, Nic. , erl. Joh. Vol. Walther u. a. wurden Erscheinungen ich der außerordenttfichen Orgel. musik in der Zeit vor Bach (Italien: Frescobaldi, Guammi 3 u, a. Holland: Sweelinck) in charakteristischen Twen mit erläuternden Programmen gestreift, um zu zeigen, wie Joh. Seb. Bach der Altmeister der Orgelkunst und kirchlicher Mufit überhaupt, neben deutschen auch fremdländische Elemente in sich aufgenommen und ste 66 alles überragenden Kunstscha i ,, . hat. An vielen benden wurde dein Genius der Bachschen Kunst allein gehuldigt. Un hier gleich den Vorwurf zu entkräften, daß es sich um für das Voll zu hoch gegriffene Veranstaltungen handelt, sei gesagt, daß sowohl an diesen, wie auch an den anderen Abenden instrumentale und vokale Abwechslung geboten wird. Zahlreiche Künstler und Künstlerinnen unserer Stadt , . Kraft immer wieder in selbstloser Wess in den Dienst Gedankens gestellt, den Minderhemittelten in unserem Volke ö. Mufik aug den Schätzen der kirchlichen Kunst n spenden. So erklingen an Bach⸗Abenden neben den Orgelwerken geist⸗ liche Lieder, Arien aus Kantaten und den anderen Chorwerken mit obligaten . Violine, Flöte, Oboe, Trompete), um daß Schaffen Bachs den Hörern auch . dieser Richtung nahezubringen. Auf dem Gebiete der Orgelmusik führt der Weg von. Bach, Händel über Mozart (Sonaten für Orgel mit 6 nstrumenten und Kammergrchester), Lit, Vrahms,. Mendelssohn, Schumann, zu einen andern Großen der Srgelkunfst: Mar Reger, dessen Kompeftfsonen i den Abendmusiken leer Heimatrecht gefunden haben. Vorsichtig zu sammengestellt darf sogar schon ein ganzer Reger⸗Abend gewagt werden. Für das gegenwärtige Schaffen 2 dem Gehiet der Orgel komposition setzt sich der Berliner Tonkünstker⸗ Verein jeden Winter mit zwei Abendmusiken ein, die, ebenfalls unter ge. iehung von vokalen und instrumentalen Kräften, nur neue Werke ringen. An neuen Namen sind bis jetzt Karl Hasse, EC. Faltis C. R. 6. Reznicek, Bruno Welgl, Heinrich Rielsch, Kark Hoyer u. a zu nennen. Für ben gesanglichen Teil der Veranstaltungen kommt neben Bachschen Und Höndelschen Arien das dentsche w stlicke i aller Zeiten, für den instrumentalen hanptsachlich die alt-⸗ilalignische und dle alte deutsche Violin⸗ und. Violoncell Literatur in Fragt. Duette, Terzette, Chöre, Madrigal⸗ und Drchestervereinigungen bringen mit ihren Darbietungen weilgre Abwechslung, ferner hat det e en rn der Kaifer⸗Wilhelm . Gedächtnjs⸗

kirche mit dem . kleiner und größerer Chorwerke die Vor,

tragsfolgen, die meist nach leitenden Gesichtspunkten oder in einfache histerischer Folge zusammengestellt sind, belebt. Auch diese Ahend. musiken sollen an ihrem Teile versuchen, über dem wiltzerklüfteten Leben der Großstadt, über dem Streit der Parteien auf allen Ge bieten, hinweg über die hart aufeinanderplaßenden m,, sätze der Menschen ein einigendes Element darzustellen. Sie sollen hel dem najpen Höfer, Fer hei der Art der heutigen Komwposition den Tonner mit der Kunstz überhaupt versiert, die Freude und da Interesse an musikalischen Dingen wacherhalten und so die Kluft wischen zehjsdetem Musskhörgr und Laien schließen helfen, bye dabei in den Fehler verwerflicker Popularität zu berfallen., Sie sollen den religiös suchenden Menschen in Tönen Erfüllung seines Sehnen Mt lte nur ein Bruchteil dessen erreicht werden, was hier angestrebt wird, so darf man mit dem kulturell Geleiste en zufrichen fein und, sich für alle Mühen reichlich belohnt fühien. Daß sich Donnerstag für Donnerstag eine große Schar von Menschen ein, findet, um den Abendmusiken zu lauschen, zeigt zur Genüge, daß seht

fing hme den verbanden ist, den zu bebanen ,, jeden in ähnlicher Stellung Befindlichen nur , werden ann.

Konzerte. Das III. Konzert im 2skar Fried⸗-Zyklus im

kala Theater biachte die Tondi

chtungen Don Juan“ und

l Gulenspiegel! von Richard Strauß. Beide Werke waren in shrer Aus lübrung wieder ein erlesener Genuß, und tro der Kälte, a

e im ungeheizten nn, Die Kälte mochte auch ein das Spiel des der Wiedergabe . großzügigen Spieler und Iechniker, aber lein Ten war hie und d

ausgeübt haben.

vol iger Woche e, e nr s chen G

Saal herrschte, wurde jedem Hörer Solisten, des Geigers des ö einen

bei warm

en nachteiligen Einfluß auf 7 ax Rosen ohl erkannte man

hoch⸗ schon jetzt hervorragenden a rauh und manche Stellen

ten nach durchgeistigter sein können. In dem an dem Streit. lätten n schwer zu erreichenden

Marmortsaal des

3j udentenhilkfe statt die unserer unter der Not der Zelt leidenden

ischen J . war trotz allem gut besucht,

Taten Weg nicht zu be ; ih Biüthner⸗Orchester spiel seiner

sändniz, Empfindung und edlem Schwunge vor. Alles in allem wat

ei ö ; 'i zum zurückden len können. Der

pon Paul G Streich

Vortrag gewählt. Es ist . heranzuzie

gereicht, denn sie wird dadurch leich

Teil au

auch für die Instrumente geschrieben ist.

die 6 zum wieder, ebenso wie sie verschiedene eine Reihe Lieder von Mendelssohn künstlerischer Vollendung zur Geltung war ihr ein vorzüglicher Begleiter am F Qnartett wirkte in der Rhapfodie Einen vortrefflichen Pianisten börte

neuerdings ; emacht, das Streichquartett zur Begleitung en, obgleich es nicht zum

in Äbend, an den die Veranstalter wie die Zuhörer mit voller Be—

a al eine Neuheit, eine Rhapsodie

uartett und Klavier, zum schon mehrfach der 8 Liedes Votteil der Stimme t in die zweite Reihe

gedtängt, wie das auch zuweilen bei dieser Rhapsodie der Fall ist. Über der Cindruck einer geistvollen Tonschöpfung blieb doch bestehen, recht wirksam für den Gesang sowie

Die sichere und ausdrucks⸗

volle Vortragskunst der geschätzten Sängerin bewährte sich auch hierin

altitalienische Arien und

und Hugo Wolf mit brachte. r. E. Wolff lügel, und dag Barmas⸗ ebenfalls verdienstlich mit. man in demselben Saal;

Emerich Vid or, der bei vollkommener Beherrschung der Technik und bei marfiger Kraft., doch einen weichen, gesangvollen Anschlag be⸗ sitzt. Der Künstler zeigte sich auch als Komponist, und zwar mit zwei

kleinen Stücken und einer Rhapsodie, die, obwohl von guter Klangwerkung und eigenartigem Gedanfeninbalt. zwischen Hiahmz und Beethoven geboten, einen schwierigen Stand

Meister⸗Saal ist nicht viel zu

weiteren Pflege, e nicht hinaug gekommen ist. Im eine interessanter ö

!

klangvollen Koloraturs und Lieder. Ihre Kehl offenbarte sie besonders in der

k die von

rie der

gezeichnete Interpretin. Es bedeutet ö

daß Theater ges Westens,

pielbewunderte Kun einmal Können ik dem hohen den ie Kun ffleistungen einer Tamara Karsawina gechöhnt haben. bon Chopin in Gemeinschaft mit einem

einem ihrer Schuler) 3 allein in ein

ponisten die klafsijche Balettkunst zeigt,

beherrscht und von vollendeter und Schülerinnen, die sie auswählt und aueh

Talent. Ein Ta

kon Chopin und als kleine

bewunder ngwert. Unter den

schle Sa ö

nen geber. Auch Tatsana Sew

geren Schriften und gemessener Bewegung

g oßen eschmack und wundern. Die Gesamtaufführung war

ö Zuschauer 1 d ö J d n gulen We ö ᷣ. 4 , ,,

für Eugen e Cdugrdowat selbst sehlte es * .

*

batte. Ueber einen Liederabend von Maria

aus Moskau, Elena Iwanopwa, Sie bat einen . wohllautenden, besonders in

Eugenie Eduahdowa mit den Zöglingen ihrer in * richteten und gedeihtnden rusfsischen Ballettichtzle ihre wieder Maßstab zu

Maannigfaltiges. ;

Ta eschner im

berichten. Wohl hat die

Sängerin eine recht ansprechende Stimme; diele bedar aber noch der a. wie der r g der über bescheideyre Ansänge

ü thner⸗Szagl ließ sich hören. der Höhe

ran und jang in russischer Sprache Arien

seltener Geschmeidigkeit ist,

Rosine aus Barbier

von Sevilla“; aber auch einigen Liedern, die sich durch zartes lyrisches Empfinden auszeichnen, wie 4 B. „Die Antwort“ von und Sie sah, wie sie vorbeiflog' von Del⸗Akua war

achmaninoff eine aus⸗

. ür den Zuschauer jedesmal ein Fest, wenn ein Mitglied des ehennaligen kaiserlich russischen Balleits auf einer Berliner Bähne Janzt, selbst wenn der Saal so . wo am Sonntdqgvormittag

kalt ist wie erlin er⸗

Ihr eigenes messen, an

zeigte.

Anna Pawlow. und Ob sie in einem Walzer Tänzer . Wuorisola, er Mazurka desselben Kom⸗ ob sie als Spanierin mit

Kastagnelten ianzt, als Üüngarin in Nie feurigen Wirbel des . gerisen wird oder ebenso virtuos wie humorvoll als Matrose äh die Bühne tollt, immer ift ihre Leistung bis ins letzte technisch Anmut. Unter offenbar mit

ihren Schülern

ter,

anderen sind die Damen

ine Reß und Eu Rutkowskaßa, die Herren Wuorisola und Gercke als faftz fertige Tänzerinnen und Tänzer anerkennend

erowa, eine feinglseédrige,

chlante junge Tänzerin, die priesterinnenhaft in feirlichen er Chopins Trauermar sinnliche Anschauung Übersetzte, haftet in der Erinnerung Ensembletänzen konnte man außerdem Eugenie Eduard hantasie in der Anordnung und Gruppierung

n die i den

ein großer Genuß für le Eugenie Eduardowas auf

ürmischem Beifall und besonderen Ehrungen

denn auch nicht.

4 *

Der Herr Meichsprösihent bat . W. T. B. zufolge an

den,. Generalßikar

ga hier! in Trier

nia b m e. zu

eilitten hai.

folgendes Teleg rg mm

J

Dem hohen Maaptte spreche ich meine herzliche Teil ju dem schweren Verluste aus, den die Diözese Trier und e Katbolische Kirche in Teusschland durch den Versust des weit über ü Gren ien des Bistum · Cijer hinaus verehrten Bischoss Kor u nh

. *

. göroßter Sorgfalt sdet, befindet sich manches sehr 6 , . Kzgenie scheint die kleine Lisselott Richt ein etwa zehnjährsges Kind, zu sein; was sie in einem Präludium 9 in einer Tanzvariation don Drigo in . auf Leichtigkeit und Grazie der Bewegung leistete, war in

9

Die Ernährung sderutation des Berliner Magisttats e lg W. T. B. zufolge in ihrer gestrigen Sitzung angesichts der Steigerung der Gesellenlöhne, der Kohlem reise und verschiedener anderer persönlicher und sachlicher Bäckereiunkoften, dem Magistrat einen Brotpreis von acht Mark für das FGroßbrot und von 25 Pfennig für die Schrivpe vorzuschlagen. Die Erhöhung gegenüber dem Vorschlag des Fachausschusses ergibt fich namentlich aus der inzwischen erneut ersolgten Steigerung der Kohlenpreise.

Bei Straßenumzügen, die gestern nachmittag in Berlin stattfanden und in der Gegend der Prenzlauer Allee von neuem zu Plünderungen führten, wurden, wie W. T. B.“ mitteilt, von der Schutzpolizei über hundert Personen festgenom men und der Abteilung 1A des Polizeipräsidiums zugesührt. Die Festgenommenen, meist Woh⸗ nungöslose und halbwüchsige Burschen, werden sich wegen Land- friedensbruchs vor dem Strafrichter zu verantworten haben.

Der dentsch⸗schwedische Gesellsckaftsabend, ber gestern im Marmorsagl des Zoologischen Gartens stattfand, war, wie W. T. B.“ berichtet, sehr gut besucht und nahm einen angeregsen Verlauf. Der Landesdirektor Reichstagsabgeordneter und Voifitzender der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz Dr. von Winterseld hielt eine mit lebhastem Beifall aufgenommene Rede, in der er dem Dank det deutschen Volkes gegen das schwedische Volk Ausdruck gab. Der Gesandte Bargn von Efsen erwiderte mit freundlichen Worten. Tie schwedischen Künstler und Künstle.

rinnen ernteten stürmischen Beifall.

Zu dem HallÜlensportfest, das, wie schon angekündigt wurde, am Sonnabend, den 10. und , . den 11. Dezember d. J, im Sportpalast (Petstamer Sttaße 72/78) statifinden wird, sollen, wie der Deutsche Reichsausschuß für Leibes übungen mitteilt, die Vorkämpfe bereits am Freitag, den 2. Dezember, in der dortigen Halle abgehalten werden. Für das . . ist der Besuch des Sportylatzes gegen Zahlung der Üüblichen

ebühren von 3 und 5 von 5 Uht ab freigegeben.

Düseldorf, 5. Dezember. (W. T. B. Heute weilten unter der Führung des Reichswirtschaftaministers a. D Wissel! die Vertreter der Internationalen Arbeits kenferenz in Duüsseldorf. Sie besichtigten eingehend die Rheinische Metall⸗ waren., unz Maschinenfabrlk. Bei einem Empfang auf dem Rathause durch die Vertreter der Stadt wies der Oberbürger⸗ a auf die Folgen der militärischen Sanftionen für Düssel⸗

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Wien, 5. Dezember. (B. T. B.). Die Tenerungg. unruhen vom 1. Dezember haben sich bis zum Wochenende nicht wiederholt. Auch der Sonntag ist in Wien und ganz Oester⸗ reich vollständig ruhig verlaufen. Es haben nicht einmal kleine Menschenansammlungen stattgefunden. Die Betriebe haben in vollem Umfange gearbeitet, ebenso sind alle Geschäftslokale seit Sonnabend wieder geoffnet.

Sewastopol, 5. Dezember. (W. T. B.) Heute fährt der deutsche Dampfer Herald“ mit dreihundert deutschen Kriegsgefangenen nach Triest ab. Die Absendung der Desterreicher wird nach angelangter Genehmigung erfolgen.

Philadelphig, 5. Dejember. (W. T. B.) Laut Havas. meldung stießen zwei Per senenzüge bei Bahnhof Paer Mill () zu samm en. Die eisten Meldungen berichten von neun Toten und zahlreichen Verletzten. Da die Wagen in Brand gerieten, sollen mehrere Personen verbrannt sei

Sandel und Gewerbe. Heute fand kein Börsenverkehr statt.

Telegraphische Auszahlung.

b. Dezember 5. Dezember Geld Brie Geld Brief enen Rotterdam ꝛol. 8218, 25 8181,89 S198, 20 uenos Aires (Papier⸗ ; i. 6. . . 74335 7489 J5,529 75.723 Brüässel und Antwerpen] 1643,35 1646 65 1678,00 168170 gbristiania 3311 638. 3315, 3 3321,65 3323,36 Kopen hagen 3 z 4305,55 4314,39 4305,65 4314, 35 Stockholm und Gothen⸗ r e. J . 500,50 551945 5580, 55 lsingfors 0 9 414,655 415,45 419,55 420, 45 ö 974 09 976 00 1903,95 1006, 05 1 931,65 933, 45 g36,⸗ 55 938, 45 New Jork... 227, 227.48 235 758 236, 24 k 1716,5 1728,25 1731,75 chwei? ?. . . 45383id 4396 55 450545 P46 lgh ann, ii 3193,20 32656, 0 3263, 30 i ir weer, ,, . ö. ien tsch.⸗ err.), abgesteny. . Mas 7.52 7,48 7,52 K 1,970 252,30 247, 75 248 25 m 7,47 27,53 29,47 2, 63 Bulgarien.. Konstantinopel ... ö Ausländische Bankkoten vom 6. Dezember. ce ð Don. Ken ch kan anknoten 1000 . 4, 24, . . 2 und R Doll. 271,75 222.20 Belgische ö ür loo 16533 38 198365. 75 Dãn sche = r ibo 1215785: 4254, 20 Englische ö. 5 (lo -= S00 Lestrl) 991 23 = ö. Lstrl. u. dVarunter.. 918. 920. ; e ng 1 100 zr 9 * d 2 3. 6 ran i e , . * . . iSd ge : Y:, :,; Kölis Sin S Jialienische ö 100 Lire 43 . 976. Norwegische ö. loo Kr... 38160 8avs, bo Desterreichische alte r Kr)... —— 5 1 alte 10—100 . 2 e,, rn, 2 . . 1 neue (1000 Kr. 3 .. 405 4, 15 ansche 4g . . n, n. m u. ö ö z ; e, nnter hoh Lei . 4. izs j3 ich Schwedische ?. für loo Kr... . . 56434, 590 5445, 50 Schweizer ö. für loö Fr... . . 43456, 59 4354,50 , Tschecho⸗slow. Staatsnot., neue (100 Kr. u. da . 6. ö ö ö unter 100 Kr. 4 244, I5 246. 26

Wie der Roheisen verband 4 wurde, laut Meldung des. W. T. B.“. in Essen in der am 24. November stalt⸗ ebabten 8 des Robeisengugschusses des Eisenwirtschafts. bene, von den Vertretern der Verbiaucher ein Erklärung abgegeben, in der ea u. a. heißt: Die erhöhte eschäftigung der welterverarbeitenden Eisenindustrie hat in leknter Zeit eine ganz

gewaltige Steigerung des Roheisenverbrauch berbeigefüͤbrt. 165 bis 20 kaltstebende Hochöfen können cht in trieb genommen werden, da nach den Angaben ebender Stellen

bei der augenblicklichen Lage der Kohlenproduktion eine Mehrzute ung von Koks an die Hochosenindustrie ganz ausgeschlofsen ist. Es ist somit die äußerst betrübende Tatsache zu verzeichnen, ea. 2009 als Roheisenverbraucher in Betracht kommende deutsche Eijengießereien, Maschinenfabriken und Stahlwerfe die Hereinnabme von Aufträgen, besonderg der äußerst lohnenden Auslandsaufträge, abzulehnen gezwungen sind, weil ihnen das zur Aueführung der Aufträge dringend benötigte Roheisen nicht zugeführt werden kann. Der Roheisenausschuß des Eisenwirtschastsbundes hat diese Angelegenheit eingehend erörtert. Er vertritt in Fer überwiegenden Mehrbeit seiner Mitglieder, die sowohl den Kreiten der Erzeuger, des Handels und der Verbraucher als auch in gleicher An ahl den Kreisen der Arbeitnehmer angehören, die Aufiasfung, daß die einzige Möglichkeit zu einer ausreichenden Belieferung der Roh— eisen verbrauchenden Industrie mit Roheisen unter den heutigen Wirtschafteverhältnissen nur in einer Erhshung der Kohlen und Koksförde rung zu erblicken ist. Der Aus— schuß richtet deshalb an alle Stellen, denen die Besserung der Wirtschaftslage naheliegen muß, die dringende Aufforderung Mittel und. Wege zu finden, die eine Erhöhung der Kohlenförderung gewã hrleisten.

Nach dem Geschäftsbericht der Berliner Elektri— zität s⸗Werke, Berlin, über das Geschäftsjahr vom 1. Juli 1920 bis 30. Juni 1921 wurde die am 6. Dezember 1920 beschloffene Kapitalerhöhung um 18 900 000 4 durchgeführt Um den beabh— sichtigten Tausch gegen Aftien der Grube Leopold“ bei Edderitz A—⸗G. im Verhältnis von drei SCW Aktien gegen zwei Leopold= aktien unter Zuzahlung von 309 4 zu ermöglichen, wurden von der ACG J307200 4 Aktien der Berliner Gleftrizitäis=

Werke zu 130 vH erworben, so daß 6 205 000 Æ Leopold⸗ aktien getauscht werden konnten. Die Gesellschaft erwarb

7500 000 4 Aktien der Hamburger Hochbahn, 7 600 000 4 Aktien der Nationalen Automobil⸗Gesellschaft, 852 009 4 Aktien der Grube Leopold bei Edderitz, 2 500 000 Atiten der Thüringer Elektricttäts Lie ferungs⸗Gesellschaft, 10900 000 M Aktien des Eseftricitätswerk Unterelbe und begab 20900 009 4 Aftien der Sächsischen Glefiri-= citäts Lieferung ⸗Gesellschaft. Zu vorübergehendem Besitz übernahm sie 8 952 009 Æ AG G⸗orzugsaktien, 27 527 000 Æ AG G-⸗Vorzugs⸗ aktien Lit. B. Ihren Anteil an der Eleftrochemische Werke G. m. b H hat sie innerhalb eines Konsortiums nutzbringend verkauft. Die Grube Leopold bei Edderitz, Aktiengesellschatt, Edderitz, verteilte auf das eihöhte Aktienkapital von 18 Millionen Mark 17 gegen 10 v5 Dividende. Die Gleftricitäts⸗Lieferungs⸗Gesellschaft, Berlin, konnfe in ihrem eigenen Betrieb und den von ihr kontrollierten Werken die Tarife den erhöhten Betriebsausgaben anvassen. Die Dividende wurde von 12 auf 14 vH erböht. Die Thüringer Electricitäts⸗ dieferungs · Gesellschaft. Akt sengesellschaft, Gotha, verteilte auf das eingezablte Kapital 7 Das Glefiricitãtswerk Unterelbe Aktiengesellschaft, Altona, an dem die Stadtverwaltung Altona im großen Umfange beteiligt ist, konnte 38 ph gegen 6 vy an die Aktionäre verteilen. Die nationale Automobil⸗ Gesellschaft Attiengesellschaft Berlin⸗Oberschöneweide, deren Grund— kapital 45 Millionen beträgt, hat für 1920 12 pH wie im Jahre zupor zur Veiteilung gebracht. Bei der Deutjchen Werft Aftien⸗ gesellschaft in Hamburg geht der Ausbau der großen Anlagen feiner Vollendung entgegen; sowohl die Großhellinganlage wie die Klein— hellinge sind in vollem Betrieb. Mit dem Werkausbau hat der Bau der Schiffe gleicken Schritt gehalten; das Unter— nehmen, das zurzeit eine Gesamtbelegschaft von 6300 Köpfen zählt, ist bis Mitte nächsten Jahres voll beschäftigt. Die Felten u Guilleaume Carlswerk Actien-Gesellschaft, Köln-Mülheim, konnte 20 gegen 15 vn ausschütten. Der Reingewinn von 13 809 124 4 läßt folgende Verteilung zu: 45 vH auf 20 000 000 4 Voriugg⸗ aftien 900 009 AÆ. 18 vo auf 59 100 9009 Stammaktien 10 638 9000 Æ, Zuweisung an den gesetzlichen Rejerveronds 16009090 . Gewinnanteil des Aufsichtsrats Hl5 731,65 A, Vor⸗ trag 255 392,27 4. Um Verwechselungen mit den von der Gesell⸗ schaft erbauten, von der Stadt Berlin übernommenen Elektrizitäts- werken zu vermeiden und weil der Zweck der Gesellschaft ein anderer . ist, schlägt die Gesellschaft vor, die Firma in Bank

lektrischer Werte Attiengesellschaft“ umzuändern.

Der Aufsichtsrat der Engelhardt⸗ Brauerei beichloß in seiner letzten Sitzung, der demnächst stattfindenden General— versammlung die Verteilung einer Dividende von 18 vH (i V. 15 vo) vorzuschlagen. Der Abschluß weist nach Abschreibungen im Betrage von 3212562 4 (i. V. L623 219 4) einen Reingewinn von 4014779 4K li. V. 1709 441 4) auf. Das zurzeit 17 Mill. MNayt betragende Stammaktien kapital soll auf 40 Mill. Mark erhöht werden, wobei den Aktionären ein Bezugsrecht in Kr Weise eingeräumt wird Daß auf je eine alte Aftie eine junge um g Kurse von 200 vH entfällt. Die restlichen Aktien verbleiben, 3 sie nicht sofort zu Angliederungen oder Beteiligungen benötigt werdeh, zur Verfügung des Aufsichtsrats und der Verwaltung. Das VorBugskapital soll ebenfallz, und zwar von 1 Mill. Mark auf? Mill Mark erhöht werden.

Die DüsselLdorfer Oelwerke Alfred Karaus K Co. sowie die Oelwerke Welter Griesch sind laut Meldung des W. T. B. unter Mitwitfung der Bankffitmen Max Sichel & Co. und Karl Padberg in Düsselrorf in eine Aktie n⸗ , O00 A tapitaf um gewandelt worden.

Die Qst europäische Kredisbank⸗Aktiengesell.˖ schaft in Elberfeld beschloß laut Meldung des W. T. B.“ in ihrer letzten Generalversammlung von 3. d. M.; ihr Aktien“ kapital von 4000900 Æ auf 5 Miß lionen Mark zu er⸗ höhen. Die bisherigen Kleinaktien von 200 4 wurden in Groß aktien zu Io00 4 umgewandelt. Es würde ferner beschlossen, die Organisatioön der Bank auf eine breitere Grundlage zu stellen. Sie änderte ihren Namen in: Deutsch⸗Osteuropäische Bank- Aktiengesellschaft in Elberfeld ab Sie hat große Abschlüsse auf russische Aufträge in Deutschland getätigt. Ihr sind serner bedeutende Kredite in, und ausländischer Konzerne gesichert, mit deren Hilfen sie die russischen Aufträge in Deutschland unterbringen wird. In den Autfsichtsrat wurden namhafte Industrielle und Äb— geordnete aller Parteien gewählt. Die augenblicklichen wirtscharts. politischen Umwälzungen in Rußland lassen eg dringend erforderlich erscheinen, daß Deutschland durch tatkräftiges Vorgehen., vorläufig in einem Kollektivhan del, seine östlichen Absatzgebiete zurückgewinnt.

Nach dem Bericht des rt auhaus Würzburg, Würzburg, über das Betriebsjahr 1920/‚ 21 betrug der Mahj⸗ versud der Gesellschaft 880 Doppelzentner gegen 167 Doppel. e . im Vorjabre. Die ungefähre Verdoppelung dieser Jiffer edeutet jedoch nicht eine ähnliche Erhöhung. des Bierausstoßes, sie hat vielmehr ihren Grund darin, daß ab Mitte September 1930 an Stelle des bisherigen 40 / igen Einfachbieres ein 8 o/oiges 1 Vollbier gestattet war, dem sich alsdann ab Ende Miai 1921 der Verkauf von 1W— 13 voigem Vollbier zunächst nach Norddeutschland und Anfang

maust 1921 auch in Stadt und Land anschloß. In der eisten aälfte dee Berichtejahrz war der Bierverkauf gegen das orjahr siark zurückgeblieben wegen des reichlich vorhandenen Apsel⸗ ostes aus der abermals sehr guten Apfelernte, in dem Kreise der Bra derei auf dem Lande den Bierkonsum tellwüse fast vollständig rängt hatte. In den letzten dreieinhalb Mongten wurde aledann . der . günstigen Witterung der frühere Ausfall an Umsatz reichlich eingeholt und dadurch ein befriedigende Jahresergebnis erzielt. Die andauernde Verteuerung der Bierherstellung, auf die schon in den letzten Berichten hingewiesen wurde, machte in jeder Richtung unaufhaltsam weitere Fortschritte. Um einen Ausgleich zu schaffen, mußte der Bierpreis wiederholt in die Höbe gesetzt werden. Mit dein Aufbören der Malnkontingentserung wurde der Gersten= bandel freigegeben, ein anderes ersebntes welches indessen den Brauereien eine Verteuerung der Gerstendrkise auf das Drei= fache fee r er dem Vorjahre und dag Dreißigtgche im Verbältnis zur Vorkriegszeit brachte. Das neue Geschäftssähr hat dutch die ähnliche Stehgerung des Hopfenpreises eine weitete Belastung er⸗ jahren. In ken bisherigen Wochen brachte es im Ewport einen uten Absatz, währeßd der Konsum in Stadt und Land wegen der erhöhten Preise zurückblieb. Die Gewinn⸗ und Verlustwchnung schließt mit einein Saldo von 701 469 4, zuzüglich 182 618 A Vortrag vom