furt a. M., Ramenberger an der Oberrealschule in Hanau, Michel am Gymnasium und Realprogymnasium in Lim⸗ burg a. S. Dr. Roßmann am städtischen Realgymnasium und Realschule in Wiesbaden. Dr. Degenhardt an der städtischen Oberrealschule in Wiesbaden, Dr. Heineck am Lyzeum 1“ und Studienanstalt in Wiesbaden und Hörning am Lyzeum L und Oberlyzeum in Wiesbaden zu Oberstudien⸗ räten bestätigt worden.
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(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Heft 2 des 20. Jahrgangs der Veröffentlichungen des Reichsaufsichtsamts für Privatversicherung, das den Geschäftsbericht des Amtes für 1920 enthält, ist soeben erschienen. Das Heft ist von dem Verlage der Firma „Ver⸗ einigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter u. Co.“ in Berlin W., Genthiner Straße 38, zu beziehen.
Preußen.
Der Staatssekretär Lewald nahm gestern Gelegenheit, mit Vertretern des Verbandes Oberschlesische Presse die besondere Stellung der Presse im Rahmen des Minoritäten⸗ abkommens einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, kam auch bei dieser Ge⸗ legenheit wiederholt der dringende Wunsch des deutschen Bevollmächtigten zum Ausdruck, für jede Frage des Wirt⸗ schaftsabkommens die berufenen Sachverständigen aller Be⸗ völkerungskreise zu Worte kommen zu lassen. Insbesondere werden die Wünsche der Arbeitnehmerschaft in vollkommen gleicher Weise wie die der Arbeitgeberschaft berücksichtigt werden. Zu diesem Zwecke sollen im weiteren Verlaufe der Verhandlungen Vertreter der Gewerkschaften in weitestmöglichem Umfang zu den internen Vorbesprechungen herangezogen werden. An den Beratungen der Unterkommissionen für Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerfragen, sowie für die soziale Gesetzgebung wird in 3. auch je ein Vertreter der Arbeiterschaft als ständiges Mitglied teilnehmen.
Die deutschen Mitglieder der Unterkommissionen für Eisenbahn⸗ . Post⸗ und Verkehrsfragen hielten gestern in der Eisenbahndirektion Kattowitz eine gemein⸗ same Besprechung über die aus der Ueberführung der Eisen⸗ bahnen sich ergebenden Fragen ab. Nach gleichen Vor⸗ besprechungen innerhalb der zuständigen polnischen Kommissionen werden diese Fragen in der nächsten gemeinsamen Sitzung zur Debatte gestellt werden. .
Danzig. Die Regierungen von Danzig und Polen haben den Oberkommissar des Völkerbundes in Danzig benachrichtigt, daß sie seine Entscheidung in der Optionsfrage vom 265. No⸗
vember 1921 annehmen und keine Berufung an den Rat des
Völkerbundes einzulegen beabsichtigen.
Großbritannien und Irland. Reuter enn, von amtlicher britischer Seite, daß die Note der deutschen Regierung an die Reparations⸗ kommission, worin sie erklärt, daß sie nicht in der Lage ist,
die Januar- und Februarzahlungen voll zu leisten, nicht über⸗
raschend komme. Es bestehe jedoch die Ansicht, daß es ganz
gut sei, das Schlimmste zu wissen, und von diesem Standpunkt
gesehen, werde die Mitteilung der deutschen Regierung dazu dienen, die Luft zu reinigen und die gesamte srafn zu einer Enischeidung zu bringen. Im Augenblick bestehe keinerlei Neigung, den britischen Standpunkt darzulegen. Es werde erklärt, daß man sich, obwohl zahlreiche Vorschläge vorhanden seien, noch für keinen endgültigen Plan entschieden habe. Man erkenne immer mehr, daß diese Frage mit der allgemeinen Frage der Schwierigkeiten in Europa verknüpft sei. Angesichts dieser Tatsache sei es unmöglich, irgend eine Erklärung über die Politit hf dieser besonderen Seite der europäischen Lage abzugeben. Es könne jedenfalls als sicher gelten, daß Groß⸗ britannien keinerlei Ansuchen seitens Deutschlands zustimmen würde, außer unter bestimmt gefaßten Bedingungen.
— Im Unterhaus schloß Chamberlain vorgestern die Debatte über das irische Abkommen, indem er seine früheren Ausführungen wiederholte und besonders hervorhob, daß die Grenzberichtigung zwischen Nord⸗ und Südirland in unyparteiischer Weise vorgenommen werden müsse, was zur Stärkung und Konsolidierung von Ulster beitragen werde. Das Unterhaus ratifizierte darauf das irische Abkommen mit 401 gegen 58 Stimmen.
In der gestrigen Sitzung des Unterhauses standen ver⸗ schiedene Anfragen, betreffend die von Deutschland auf Grund des Friedensvertrags zu leistenden Zahlungen, zur Beantwortung.
Auf eine Anfrage Kenworthys erklärte Hilton Joung laut Be⸗ richt des Wolffschen Telegraphenbüros, die Reparationskommission habe eine Note von der deuischen Regierung erhalten, in der diese um eine teilweise Verschiebung der Januar- und Februarzahlungen ersuche. Die dadurch geschaffene Lage werde von den Alliierten erörtert werden. In Anbetracht der Dringlichkeit dieser Frage könne die Regie⸗ rung jedoch nicht versprechen, ihre Entscheidung aufzuschieben, bis das Haus wieder zusammengetreten sei. Kenw or thy fragte weiter, ob irgend⸗ welche Sanktionen, wie die Besetzung des Ruhrgebiets, nicht auf eine neue Kriegserkläruug hinauslaufen würden und ob das Parlament sie nicht erörtern sollte, bevor sie beschiossen würden. Das Parlamentgz⸗ milglied Benn rief dazwischen: Soll das heißen, daß die Regierung neuen militärischen Sanktionen zustimmen werde, ohne das Parlament zu befragen? Yo ung erwiderte, er könne dem, was er gesagt habe, nichts hinzufügen. In Erwiderung auf eine weitere Anfrage erklärte Moung unter ironischen Zurufen der Arbeitervertreter, der bisher von Deutsch⸗ land auf Grund der Repargtions und finanziellen Bestimmungen des Friedens vertrags erhaltene Betrag genüge nicht, um die Kosien des Be⸗ satzunge hreres zu decken. Ein Mitglied des Hauses fragte, ob für den Fall, daß England zustimme, die Kriegsschuld Frankreichs en Großbritannien zu streichen, eine Bedingung dafür die Näumung des besetzten Rheingebiets durch die franzssischen Truppen sein werde. Cham berlgin erwirerte, er könne nicht sagen, was die Bedingung dieser Ver—⸗ einbarung sein werde, die bisher noch nicht den Gegenstand einer Erörterung gebildet habe.
— Im Oberhause llelt der Lord kanzler gestern seine mit Spannung erwartete Antwortrede auf die vorgestrigen Ausführungen Car sons.
Lord Birkenhbead fragte, ob Carson selbst so sicher sei, daß die Regierung es nicht wagen würde, sich an das Land zu wenden, wenn das irische Abkommen nicht ratifiziert werde. Das Abkommen ent⸗ halte vieles, was er versönlich gern geändert hätte, wenn er die Macht dazu gehaht hätte. Die Ünterhäandlungen bedeuteten jedoch eine: Ane ich Carsons Angriffe auf Lord Curzon seien ganz un⸗ würdig. und seine Worte eien wild und töricht gewesen. In politischer Hinsicht würde Carsons Rede, wenn sie von einem n, e, Schulmädchen gehalten worden wäre, unreif geklungen aben.
Das Oberh aus ratifizierte darauf das irische Ab⸗ kom men mit 166 gegen 7 Stimmen.
— Das , tagte gestern in Dublin wieder unter Ausschluß der Oeffentlichkeit.
Der . Lloyd George erklärte in seiner vorgestrigen Ansprache an die Arbeiterdelegationen laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ weiter:
Er sei verpflichtet, darauf zu sehen, daß Deutschland bis zur äußersten Grenze seiner Leistungsfähigleit gehe. Lloyd George fragte. ob er vielleicht jagen solle, die englische Arbeiterpartei habe ihn dringend ersucht, Fignkreich zu erklären, daß er Frankreich bei dessen Forderungen nach Reparationen für die verwüsteten Gebiete nicht unterstützen könne. Das sei niemals vorgeschlagen worden. Seiner Ansicht nach bestehe in Wirklichkeit keine einste Meinungsverschieden heit zwischen der Arbeiterpartei und irgend⸗ jemandem in dieser Frage. Die Schwierigkeit sei nur, die beste Methode ausfindig zu machen, um,. dig Reparationen bereinzubekommen. Es sei klar, daß die Bezahlung der HMeyarationen Deutschland schmerzen müsse. Die Nichtbezahlung aber würde Frankreich zweifellos sehr schmerzen. Die französischen und die deutschen Autoritäten und die Autoritäten der ganzen Welt hätten danach gestrebt, den besten Weg zu finden, um die Reparationen, die Frankreich brauchte, zu sichern. Er, Lloyd George, würde Vorschläge von jeder Seite begrüßen. Das hritijche Volk wolle, daß Europa sich be⸗ ruhige und daß überall normale Verhaͤltnisse bestehen. Frankreich könne aber nicht zur Ruhe kommen, wenn es Schulden mache, um seine zer— störten Gebiete wiederherzustellen. Es handele sich um die Frage,. ob die⸗ jenigen, die Schäden angerichtet hätten, sie auch bezahlen sollen, oder ob diejenigen zahlen sollten, die nicht verantwortlich seien, Lloyd George sagte weiter; Die Schulden Großbritanniens betragen eine Hin ee Pfund Sterling einschließlich der Zinsen. Die Schulden an Großbritannien seitens der Alliierten betragen jedech zwei Milliarden Pfund Sterling, selbst wenn man die Zinsen nicht einschließt, Er wolle mit jedermann auf einer Konferenz diese Frage erörtern, könne aber nicht einsehen, daß die Aufhebung der Schulden durch eine einzige Macht von sehr großem Nutzen sein könne. Er stimme daher mit der Resolution der Arbeiterpartei überein, daß es wünschenswert sei, wenn alle Nationen zu einer Uebereinkunft in dieser Frage gelangten. Ueber die russische Frage sagte Lloyd George, England sei das erste Land gewesen, das Handelsbeziehungen mit Rußland angeknüpft habe, trotz deg Widerstandes im Innern und im Auslande, Ruß land ersuche jetzt erneut um eine Konferenz. England sei voll⸗ kommen bereit, eine solche Konferenz stattfinden zu lassen. Es werde vielleicht aber noch lange dauern, big die Teil⸗ nahme aller übrigen Länder an dieser Konferenz gesichert werden könne. Rußland sei e ,. ein leichtes oblem, Nuß land schulde Großbritannien 1 Millionen Pfund Sterling. Es sei jedoch eine Täuschung, zu glauben, daß Rußland ein Feld sei, auf dem eine rasche Entwicklung in naher Zukunft möglich sei. Die Hauptsache sei, das Vertrauen der ̃ land Handel trieben, wiederberzustellen. Solange Rußland eine zweifelbafte Haltung in seinen Schulden einnehme, werde es keinen Kredit finden können. Die englischen Geschäftsleute seien noch keine Kommunisten. Kummunismus sei vielleicht eine gute Sache, England habe aber die Schönbeit des Kommunismus noch nicht begriffen.
Die englischen Geschäftsleute erhofften daher entsprechend den früheren
Gebräuchen, daß, wenn fie Rußland Waren liefern. sie dafür bezahlt würden. Dag sei vielleicht dumm, aber es sei nun einmal so. Ehe Rußland keine Gelegenheit biete, um ihr Vertrauen zu erhalten, werde, so fürchte er, der Handel mit Rußland darnieder⸗ liegen. Das Ausfuhrkreditgesetz sei bisher nicht auf Rußland an⸗ gewendet worden, weil die Bedingungen dafür für Rußland oder auf Rußland nicht anwendbar seien. Er habe die 6 geprüft, und es bestehe keine Notwendigkeit, durch eine neue renne Rußland einzuschließen. Lloyd George erklärte zum Schluß, er werde alle diese Fragen mit Briand in der nächsten Woche erörtern. Er würde alle Anregungen geg u en. die die Arbeiterpartei ihm geben könne. Die Arbelterpartei habe in England eine größere Bedeutung als in Frankreich, er würde sich freuen, wenn sie ie eine Mitteilung über ihre Stellungnahme zugehen lassen wolle.
Frankreich.
Die Botschafterkonferenz versammelte sich gestern vormittag am Quai d'Orsay unter dem Vorsitz von Jules Cambon und nahm den Bericht General Nollets über die Deutschen Werke entgegen. Sodann beschäftigte sich die Kronferenz mit den verschiedenen militärischen Fragen, die mit dem Friedensvertrag von Versailles zusammenhängen, besonders mit der Erbauung eines lenkbaren Luftschiffes in Deutsch⸗ land und seine Ueberlassung an Amerika.
— Der Ministerpräsident Briand empfing gestern vor⸗ mittag den deutschen Botschafter Mayer und den General Le Rond, den Vorsitzenden der Interalliierten Kommission in Oberschlesien.
— In der gestrigen Nachmittagssitzung des Sen ats wurde die Debatte über die Interpellgtionen, betreffend die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zum Vatikan, fortgesetzt.
Laut Bericht des Wolffschen Telegraphenbüros“ trat der pro⸗ gressistische Senator Ourju für die Wiederanknüpfung der Be⸗ ziehungen zum Vatikan ein und erklärte, daß er Vertrauen zur Re⸗ gierung habe in bezug auf die Durchführung der getroffenen Maß⸗ nahmen. Der Sengtor Gompard, der das Moseldepartement vertritt, war ebenfalls für die Wiederanknüpfung der Beziehungen, weil man in Ein und Lothringen der Ansicht sei, daß ohne eine französische Bertretung beim Vatikan das Regime der Konkordate nicht möglich sei. Der Senator Japy (Protestant) erklärte si ebenfalls für die Entschließung der Regierung. Der gemäßigte sozialistische Senator Flaissigres sagte, die Anwesenheit eines französischen Botschafters beim Vatikan und eines Nuntius in Paris werde große Ungelegenheiten zur Folge haben. Der Senator Ren s Renauld erklärte, wenn ihm bewiesen werde, daß das Fehlen eines französischen Botschafters beim Vatikan die Ausübung des katholischen Kultus in Frankreich behindere, wäre er bereit, den Botschafter anzunehmen, aber es sei nicht der Fall. Der Ministerpräsident Briand wandte sich gehen den Vorwurf, er habe es an Rücksicht gegen den Senatz fehlen lassen, da er ihn durch die Ernennung eines Botschafters beim Vatikan vor eine vollendete Tatsache gestellt habe. Die Kammer habe die nötigen Kredite bewilligt, die Senatskommission aber habe die Entscheidung aufgehoben. n einer derartigen Lage habe man nicht bleiben können. Er ses daher der Ansicht gewesen, das Interesse Frankreichs erfordere es, daß er handle. Frankreich habe in Rom nicht un⸗ vertreten bleiben dürfen, ohne sich ernste Ungelegenheiten zu schaffen. Briand forderte zum Schluß den Senat auf, die Angelegenheit als eine Frage der Außenpolitik zu betrachten und unter diesem Gesichts⸗ punkt zu beurteilen.
In einer Nachtsitzung beendete der Senat die Debatte über die Interpellationen. Eine Tagesordnung der Linken wurde mit 165 gegen 125 Stimmen abgelehnt und eine Tages⸗ ordnung der Parteien der mittleren Richtung mit 174 gegen
land wegen Abschlusses
Leute, die früher mit Ruß⸗
129 Stimmen angenommen. Die angenommene ordnung 2 * Der Senat billigt die Erklärung gierung im Ver
Gesetze anwende.
Taget der Re⸗
trauen darauf, daß sie die republitanischen
Belgien. Nach einer Havasmeldung erklärte der Minister des
Aeußern Jaspar über die Verhandlungen, die vorgestern in Paris geführt hat, daß auch die Reparationen erörtert worden sei. Er habe dem Minister ir , Briand auz— einandergesetzt, daß Belgien den Wunsch habe, die En, scheidung über diese Frage zu beschleunigen, und habe auch auf die Priorität Belgiens bei den Zahlungen im Janug? und Februar hin in die nicht der Gegenstand eines Moratoriums sein könnten. Er habe ferner von dem Antrage Deutschlands bei der Reparationskommission Kenntni
erhalten. Deshalb habe die Reise Briands und Loucheurg nach
England eine sehr große Bedeutung. Sie würden nicht nur die Frage des Ausschubs, sondern das gesamte Reparaliong, problem, mehr aber noch die Frage der wirtschastlichen Wieder- . der Welt, namentlich aber Mitteleuropas, besprechen. Die belgische Regierung habe immer den Zusammenhang zwischen diesen beiden Fragen betont.
Spanien.
Der Senat nahm in seiner gestrigen Sitzung die Ve sprechung der Ereignisse von Ref fe wieder auf. ö
Der ehemalige Ministerpräsident Marquis Alhucemas, der
seinerzeit als Außenminister die Verhandlungen, die zum Abschluß des französisch⸗spanischen Vertrages von 1912 über Marokko führten, leitete und den Vertrag unterzeichnete, setzte der Agence Hava; zufolge seine Ansichten über die Ursachen und die Folgen dez Unglücks im letzten Juli in der Gegend von Melilla und über die Lehren, die daraus zu ziehen seien, auseinander. Der Redner beschäftigte sich dann mit der Frage von Tanger und erklärte: Man versichert, daß Tanger spanisch sein muß. Der Vertrag don 1912, den ich wohl kenne, da ich ihn ja unterzeichnet habe, jagt nicht dergleichen. Tanger unter spanischem Einfluß? Jawohl! Aber Tanger spanisch? Nein! Er erklärte weiter: Spanien müsse seint Politik in Gemeinschaft mit England und Frankreich treiben. Hier müsse man, meinte er, für Spanien einen neuen Zolltarif machen und nicht ein neues Spanien für den Zolltarif. Der Ministerpräsident Maura erklärte in seiner e ,,. a, daß eine Untersuchung über die Verantwortlichkeit für die Ereignisse in Melilla geführt worden sei, die etwa 20 Namen festgestellt habe. Aber, fügte der Ministerpräsident hinzu, der am meisten Verantwortliche 9 das Parlament, weil es durchaus ungenügende Kredite gewährt habe.
Dänemark. Das demokratischer Seite eingebrachte Interpellation, betreffend den Abbruch der Verhandlungen mit Sowjet⸗Ruß— eines Handelsüberein⸗ kommens. . Laut Bericht des Wolffschen Telegraphenbüros: griff der Worh⸗ führer der Sozialdemokraten Stauning den Minister des Aenßern
Harald Scavenius heftig an. Der Minister Sca venius eth e ;
eine Uebersicht über den Verlauf der Verhandlungen.
daß das, was man von russischer Seite hätte erreichen wollen, kein Handelsabkommen, sondern ein politisches Uebereinkommen gewesen sei, das eine tatsächliche Anerkennung de jure dargestellt hätte; damit
habe er sich nicht einverstanden erkläten können, und die Verhandlungen seien abgebrochen worden. Sta un ing fand nicht, daß die n . ;
des Ministers befriedigend seien, und stellte den Antrag au
lung eines Mißtrauenspotums gegen ihn. Der Wortführer der ge. mäßigten Linken Brorsen erklärte, daß seine Partei die Haltung der Regierung als völlig korrekt ansehe Er empfehle, gegen Stauningß
Mißtrauensvotum zu ssimmen und schlage die Annahme einer Tagen, ordnung vor, nach der die Erklärungen des Ministers zur Kenntntz genommen werden, indem gleichzeitig der Wunsch aus esprochen wird, 39 keine günstige Gelegenheit zum Abschluß eines wirklich bedeutungö—⸗ vollen Uebereinkommens mit Rußland versäumt werden möchte. Der Ministerpräsident Neergaard erklärte, daß die Regierung die ganze Zeit hindurch solidarisch zum Außenminister gestanden habe, und dies sortdauernd tue.
Bei der Abstimmung, die durch Namensaufruf erfolgte,
wurde das Mißtrauensvolum mit 81 Stimmen der gemäßiglen
Linken und der Konservativen gegen 47 der Sozialdemokraten abgelehnt. Die 17 Abgeordnelen der radikalen Linken ent⸗ hielten sich der Stimmabgabe. Darauf wurde die Tages ordnung Brorsens mit 81 Stimmen gegen 46 Stimmen an—⸗ genommen. Die radikale Linke enthielt sich der Abstimmung.
Tschecho⸗ Slowakei. . .
Der Präsident der österreichischen Republik Hainish i gestern von Prag wieder in Wien eingetroffen.
— In der gestrigen Sitzung der National versam m⸗ lung brachte der Bundesminister für soziale Verwaltung einen Gesetzentwurf, betreffend die In validitäts⸗, Altertz und Hinkerbliebenenversicherung der Arbeiter und An⸗ gestellten ein. Die Versicherung wird sich auf ungefähr 1860 060 Personen erstrecken, von denen zwei Drittel der Industrie und dem Gewerbe und ein Drittel der Landwirt schaft angehören. Um den selbständigen Erwerbstätigen, namentlich den Kleingewerbetreibenden und den Kleinbauern,
zu Hilfe zu kommen, soll . mit diesem Geseß ein 1
Gesetz über Altersversicherung der Selbständigen in Virksam
keit treten.
— Im salzburgischen Landtag kam es, wie „Wolff
Telegraphenbüro“ berichtet, bei der Debatte über die Beant worlung der sozialistischen Interpellation wegen Ueberleitun! der Kirche in Hallein an die Altkatholiken zu siut— mischen Szenen. Als der Landeshauptmannstell vertreter e. klärte, „nicht einmal Derwische seien so intolerant wie de Salzburger Pfaffen“, entstand ein ungeheurer Lärm, 4 Sitzung unterbrochen werden mußte. Der Sozialdem ot! Baumgartner beantragte die Nichtkenntnisna hme der Inter pellationsbeantwortung. In namentlicher Abstimmung wur bieser Antrag mit 17 sozialdemokratischen und zwei groß
deutschen Stimmen gegen 16 christlichsoziale Stimmen ö
enommen. Daraufhin erklärten der Landeshauptmann un 3 christlichfoziale Mitglieder, daß die Landesregierung zurücktrete. .
Süũdslawien.
des Ministers
Die Mission
sammenzusetzen, ist nach post/ 3
= Neber den zwischen Deutschland und S b slatin —
abgeschlossenen Handelsvertrag äußerte sich der Han
minister Spaho, wie folgt: 4 Der unterzeichnete Handelgvertrag bedeutet einen ersten Echttt
zur Regelung der gegenseitigen wirischastlichen Beziehungen belde Staaten. Unser 2th braucht für seine Aus⸗ und 5 ae den deutschen Markt. Wir wollen nur dort kaufen, wo wir wisse'⸗
Folkething behandelte gestern eine von sozial⸗
so daß di
Davidovitsch, en Koalitionskabinett aus Demokraten und Radikalen nn einer Meldung der „Grazer Tages
fuer * doch utet Folgen zeigen ö Amerika. Nach einer Reutermeldung aus Washington hat die sran zj sische Delegation in der Sitzung des Unter⸗
husses für Marinefrag en am Donnerstag ihre Vor⸗ ns hu sssetre'ffend die Kriegsschiffsbauten, vorgelegt. Zeitraums von zehn
q 6, * * 2. lc beabsichtigt, während eines
isren nach 1925 zehn Panzerschiffe von je 35 000 Tonnen auen. Der „Chicago Tribune zufolge erklärte die britische dlegalion gestern offiziell, daß Frankreichs Flottenvorschläge feerttieben seien, und daß sie für, eine bedeulende Verminde⸗ ung der. französischen Flotten vorschläge eintreten würde. Wenn 1 fran zsische Forderung verwirklicht würde, würde das scsamte Flottenverhältnis von 5: 5: 3 gefährdet sein, weil snlien eine ebenso große Flotte wie die Franzosen bauen nizte.
— Die japanische Abordnung hat das chinesische ggebot einer Zahlung von 53 Millionen Goldmark für die sisenbahnlinie von. Kiautschou nach Tsinanfu ange— mnmen. Das chinesische Angebot muß noch der Ge— Mhnigung der Regierung von Tokio unterbreitet werden.
— Der Senator Bo rah von der Partei der Unversöhn⸗ cen erklärte in einer Rede in Newyork, die Wohlfahrt her gesamten 16 r r völligen Revision des Versailler Vertrags, yon der Abrüstung aller Länder und 3. davon, daß das Schicksal
be Völker nicht mehr, durch die Gewalt entschieden werde.
Bära) sagte, er werde im Senat die völlige Annullierung der mropässchen Schulden an Amerika beantragen, aber nur unter
nr Bedingung, daß Europa den Versailler Vertrag revidiere.
Preußischer Staatsrat. J. Sitzung vom 16. Dezember 1921, Nachmittags 3 Uhr. Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger!)
Der Hauptausschuß wird für die Etatsberatung auf 23 Mit⸗ nieder verstärkt.
Ein Gesetzentwurf, betreffend Neuwahl der Bezirks⸗ u6schüsse in Breslau und Liegnitz, wird auf Empfehlung fes Berichterstatters des Gemeindeausschusses Landrats dietrich (Soz.) angenommen, ebenso ein Gesetzentwurf, sreffend Errichtung eines Landesschiedsgerichts für heamten angelegenheiten in Berlin, gemäß dem Antrag z Berichterstatters Herrn Fegter (Dem.) .
Der Vero rdnungsentwurf über die Verlängerung et Geltungsdauer des Kriegsgesetzes zur Verein⸗ chung der Verwaltung wird nach dem Bericht des Hhüuptausschusses (Berichterstatter Herr Dr. Linz tr.) an⸗
Präsident Oherbürgermeiter Dr. Adenaiter teilt mit, daß der
ulansschuß am 16. Januar, vorausgesetzt, daß die Cin e letais dem taatgrat his dahin zugegangen sein werden, und das Plenum ant.
; . wieder zusammenkreten wiid. Der Prästdent wönscht , itgliedern ein glückliche: Weihnachts fest und ein gutes neueß
Schliß 3 Uhr.
Statistik und Volkswirtschaft. neberdie Wirt schaftslage in Deutschland
! um Mitte November 1921 lichtet das Reichsarbeitsblatt? auf Grund von Angaben der wirt— hantlichen Verbände und 1504 Einzelmeldungen typischer Betriebe, itt größerer Unternehmungen, die uber die Lage in den vier Wochen iw dem 2, November und Über die Aussichten für die Beschäffigung
den folgenden zwei Wochen auf Grund des Austrags⸗ und nterialbestands befragt worden sind, unter Berücksichtigung der nsengreichen Fachpreffe:
Die PVeschäftigung der deutschen Wirtschaft ist im November im men noch ebenso rege gewesen wie im Vormongt. Verschiedentlich . sich allerdings bereits ein Rückgang in den Bestellungseingängen hl ar und es scheint auch eine Steigerung der Ausfuhr nichk mehr 16 zu kein. Nicht erkennbar ist, in welchem Grade der Inlandsabfatz hg schlic Absatz an Inländer ist und wie weit er in Wirklichkeit ö lusländer erfolgt: in einer Anzahl von Berichten finden sich Hinweise . daß der eigene Absatz industrieller Betriebe nach hochwalularischen 0 durch den Ausberkauf der deutschen Geschäfte an. Aussander at, agenten der Ausländer unterbunden ist. Im allgemeinen ist ein 7 und abschließendes Urteil über die gemeldeten Anzeichen auf⸗ bteigender Bewegung mn der Beschäfti 14 einzelner Industrien 6. o außerordentlich schwer, weil diese Bewegungen aus einer . Zahl von Fattoren refultieren und das Nebeneinander ginstiger ah n tiger Zeichen noch unübersichtlicher wird durch die verschieden . uwirkung, sei es der Geldentwertung überhaupt, sei es der un sskosten im einzelnen — in Anbetracht der ungleichen Roh- afl und Lohnsteigerungen u. dgl; nicht minder wird der en über die Lage des Arbeitsmarkts erschwert durch die Ver⸗ . in der Belebung bezw. Eindmmung der Inlands- wie mech, infolge spekulativer Momente wie durch besondere 1 politische Maßnahmen des Auslands und durch die un⸗ ti ftaren e msnggen der Kauflust.
ö. Feststellungen der Taudesämter für Arbeits- . hat in verschiedenen Gebieten die günftige Arbeits- ö en e ghen von geringen vorübergehenden, mit dem Eintreten chen. etter zusammenhängenden Einschränkungen, angedauert, so i n 5 Hrant enhntg. Sachsen, Hannover, Westfalen, auch in nn ß, olstein, Lübeck und Bremen, in Söjddeutschland por assem in . *. Baden und im Würzburger Bezirk. In Sachsen⸗Anhalt . unterst( nde des Monats eine Verschlechterung eingesetzt, die Zahl galt. . Erwerbslosen ist hier gestiegen. Obwohl in einzelnen ene ne tt dorwiegender Industrie die in gen Verhältnisse im lich ern ii bie lte so daß ein zwischenbezirklicher teilweiser Aus⸗= eie enn jn jt war, hat hier das Auftreten von Rohstoff mangel be, h zu Arbeiterentlassungen geführt. CGbenfe werden für hne alen dhigehäalen Schwierigkeiten in der Beschaffung von e w setienz der Industrie erwähnt. Im Yeheiniand geht ‚ zresin e e er n der . gegen Ende des Monats nicht nur auf x sondern auch a
z der roh the wie auf unzureichende Wagengestellung zurück. trieben Ein elberichten von typischen Indu strie⸗ ih nne n das Reichsarbeitsblatt“ wird eine Verbesserung der r berbaltn fe grsichtlich. Von den 1,266 Mill. Arbeitern be er, en am 15. November, über die von 1301 typischen Be—⸗ er 73 diedener Industrien berichtet worden ist, gehörten etwas een g. 2 d8 vH Betrieben mit gutem Geschäftsgang ta fh oder 47 vch am 15. Oktober. Befriedigende do eg n ng, wurde für mehr als 326 000 Beschäftigte oder
ellt; diese Unternehmungen mit befriedigender Geschäfts=
c Mark an.
Welt hänge von drei Faktoren ab: 1. von
18kIlassigen städtischen Bezirksschule
Materialmangel infolge der Ver ⸗
gang wiesen am 15. Oktober 32 vo aller Beschäftigten auf. Betriebe mit nicht befriedigend em und ungenügendem Ge- schäftsgang hatten im Vormonat 226 000 Beschäftigte oder 8 vo umfaßt, am 15. November verzeichneten sie rund 191 G00 oder 15. 89. Hatte sich der Beschäftigungsgrad der berichtenden indu— striellen Werke vom 15. Nobember 1930 bis über die Mitte des laufenden Jahres hin verschlechtert, so ist vom 15. August d. J. ab die Beschäftigung ständig stärker geworden. Wird die Anzahl der am 15. November in schlecht beschäftigten Betrieben tätigen Arbeiter und Angestellten mit 100 angesetzt, so ergibt fich als Meß— ziffer jür die schlecht beschäftigten Betriebe am 15. Juli ein Stand von 189; an 15. August trat ein Sinken auf 167, am 15. Sep—⸗ . auf 121, am 15. Ottober auf 87 und ain 15. November auf 74 ein.
—
Arbeitsstreitig keiten.
er Ausstand der Angestellten und Arbeiter e r Berliner Hoch⸗ und Untergrundbahn ist, wie T. B. mitteilt, beendet. Den Bemühungen des Stadt— Dr.-Ing. Adler war es gelungen, direkte Verhand- en zwischen dem rbeitgeberverband, den Gewerk ⸗ aften, der Direktion und dem Betriebsrat der Hoch ba hin gesellschaft herbeizuführen, die gestsern zu folgender Vereinbarung geführt haben: Die Belegschaft nimmt die Arbeit ö nächstmöglichen Termin wieder auf. Die Hochbahngesellschaft wird eine noch vor Weihnachten zahlbare einmalige außerordentliche Familienbeihilfe gewähren, und zwar für Ledige und Verheiratete ohne Kinder 50 S6, Verhei— ratete mit . —2 Kindern 100 4, 3 und mehr Kindern 150 4. Die für Dezember vereinbarten Lohnzulagen, Wirtschaftsbeihilfen und e . Bezüge bleiben bestehen. Die Streiktage werden nicht bezahlt. — Die Wiederaufnahme des Betriebes sollte im Laufe dez heutigen Nachmittags stattfinden.
Die Berliner Kraftdroschkenbesitz er, die gestern eine Versammlung abhielten, kamen, wie die „Voss. Ztg.“ mitteilt, nach langer Erörterung ju folgendem Beschluß: Am Sonntagabend 12 Ahr wird der gesamte Kraftdroschkenbetrieb ein gestellt, da die Versammlung es ablehnt, die Steuer auf Kraft— droschken in der 10 prozentigen Form des Fahrpreises zu erheben und einzuziehen. Dagegen erklärt sich die Verammlung bereit, bei Er— höhung der Taren eine Pauschalsteuer in der Form der für Privat— wagen beschlossenen, zu zahlen.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Atsperrungs⸗ mastregeln.
666 ö 46. 3 Ausbruch der Maul⸗ un auenseuche vom lachtviehhof in Leipzi 15. Dezember 1921 gemeldet worden. J
In Davos ist auf Anregung und unter Führung der gesamten Aerzteschaft die Gründung einer Versuchsanstalrt fü (. Hoch⸗ gebirgsphysfiologie und Tuberkulose beschlossen worden. JIhre Aufgahe soll es sein, auf Grund der von Professor Dorno in Daves angestellten Forschungen die Hochgebirgsphysiologle systematisch zu erfassen. Dazu kommen bakteriologische und geologische Studien zur weiteren Erforschung der Tuberkulose.
Kunst und Wissenschaft.
O. Fischel, Dante und die Kün sstler. (G. Grote, Verlag, Berlin) Zeitlog, fast steht Dantes große Persönlichkeit und sein Schaffen in der mittelalterlichen Weit. Und der Einfluß feiner Werke besonders seiner Göttlichen Komödie“ wirkt gleich stark auf die folgenden Geschlechter wie auf seine Zeit. Fische! gibt hier in seiner Arbeit eine glänzende Zusammenstellung sowohl der. Künstler, die sich an Dante zu neuen Werben begeisterten, Raffatl z. und Michelangelo, wie der Illustratoren, die seine Gedanken in. die Bildersvrache umfetzten, bon den gotischen Miniaturen an bis zu den Künstlern unserer Zeit, bis auf Rodin und Hodler. Freilich wird die Meinung geteilt ein, oh man Rossettis' sißlichen Nachschöpfungen den Vorrang vor Dor selbständigen Holzschnitten geben oll. Das Buch wird dem Verehrer des großen Meisters ein guter Begleiter neben der Lektüre seiner Werke werden. Die Ausstattung, Papier und Abbildungen sind vorzüglich. . ; In Heidelberg ist der Mathematiker, Wirkliche Geheime Rat
ie , Leo Koenigsberger im Alter von 81 Jahren ge—⸗ storben. Seit 1866 betleidete er nacheinander ordentliche Professuren für Mathematik an den Universitäten Greifswald und Heidelberg, an dem Polytechnikum in Dresden und an der Unipersität Wien; 1854 kehrte er an die Heidelberger Universität zurück. In weiten Kreisen ist Koenigsberger durch seine Helmholz⸗Biographie bekannt geworden.
Verkehrs wesen.
In letzter Zeit ist in der Presse mehrfach der Wunsch geäußert worden, daß die Bestellungen von Büchern ar. e. Bäbliotheken durch die Post gegen die ermäßigte Druck sachengebühr befördert werden möchten. Dahei taucht immer wieder die Behauptung auf, daß die . der⸗ artige Bestellzettel früher als Drucsache befördert habe. Dies trifft aber nicht f da das Reichspostministerium niemals eine dahingehende Einräumung gemacht hat. Nach den Grund⸗ sätzen der Postordnung sind die Buͤcherzettel, die gegen die ermäßigte Drucksachengebühr versandt werden können, nur für Anerbietungen, Bestellungen und Abbestellungen i m buchhändlerifchen Ver— ke hr zugelassen. Eine Ausdehnung dieser Gebührenermäßigung ist der Postverwaltung bei aller Würdlgung der auf die Erleichterung des Bücherbezugs von Bibliotheken gerichketen Bestrebungen unter den heutigen Verhältnissen leider ganz unmöglich.
Banuwesen.
Ginen Wettbewerb für Pläne zu einem Künstler⸗ haus in Königsberg i. Pr. als Sammelpunkt der geistigen Welt des deutschen Nordostens schreibt der Wirtschaftliche Verband bildender Künstler Norpostdeutschlands unter seinen Mitgliedern und den in Königsberg gi gen Architekten aus mit Frist bis zum 1. Februar 1922. Der Wirtschaftliche Verband bildender Künstler Nordostdeutschlands hat für diesen Wettbewerb 5000 M aufzubringen vermocht, die . gleichen Teilen an die fünf besten Arbeiten verteilt werden. Es ist in Aussicht genommen, einem der fünf Preisträger die weitere Entwurfbearbeitung und Bauleitung zu übertragen. Die näheren Bedingungen sind in der Geschäftsstelle des Verbandes, Königsberg, Paradeplatz 16 I, zu haben.
Ginen Wettbewerb für Entwürfe zu einer ᷣ z in Em den schreibt der dortige Magistrat unter den Architekten der Provinz Hannover, im Freistaat Oldenburg und in den Hansestädten Hamburg und Bremen aus mit drei Preisen (9000, 6060 und 3000 Mn,) und mit Frist bis zum 15. Januar 1922. Die Baubedingungen und Lagepläne können gegen Voreinsendung von 10 * vom Stadtbauamt in Emden bezogen werden. ö
Theater und Musik. Im Opern zdaufe wird morgen, Sonntag, Boheme“ mit Rohert Hutt und Elise von Catopol in den Hauptrollen unter der musikalischen Leitung von Dr. Besl aufgeführt. Anfang 7! Uhr. — Am Montag wird „Tiefland“ mit den Damen Heckmann⸗Betten—⸗ dorf, EscherVespermann, Dietrich⸗Gutty, Mancke, Guszalewiez und
den Herren Bolz, Armster, Stock, Habich und Philipp besetzt, gegeben. Anfang 71 Uhr. .
— Im Schauspielhause findet morgen die erste Wieder holung von Büchners Leonce und Lena“, mit Lothar Mütkes nn Annemarie Seidel in den Hauptrollen, sowie bon Goldonis Diener zweier Herren“, mit Fritz Hirsch in der Hauptrolle, statt. Anfang 71 br. = Am Montag wird Peer Gynt“ mit Günther Hadank als Peer gespielt. Anfang 74 Uhr. . ö Im Komödien hause findet am Sylvesterabend die Ersi— aufführung von Karussell', Lustsviel in drei Akten von Verneus statt. Die weibliche Hauptrolle spielt Maria Orska. ö Für die Aufführungen von Offenbachs Operette Orpheus in der Unterwelt“, die vom 31. Dezember bis 15. Januar im Großen Schauspielhaus stattfinden, sind für die Saunttollen verpflichtet worden; Die Damen Elisabeth Rethberg, von der Stagts— oper in Dresden, Gussy Holl, Else Eckersberg. Margarethe uren, Hertha Ruß und die Herren Max Pallenberg, Karl Clewing (der nach längerer Pause wieder in Berlin auftritt), Hans Waßmann, Paul Graetz Wilhelm Diegelmann, Franz Baumann (ehemals ai der Staatsoper Berlin), Gustav Adolf Henkels und Erich Pabst. . Im Sch loßparktheater in Steglitz Großes Haus) finden Montag und Mittwoch nächster Woche Ga st spiele der Elisabeth⸗ Duncanschule siatt. Auf geführt wird ein Weihnachtsspiel in zsterreichischer Mu ndart mit alten österreichischen und bayerischen Krippenliedern. Jrchester und Chor stehen unter der Leitung des Direktors Mar Merz. Der Kartenverkauf findet bei Wertheim und im Schloßpark⸗ theater statt. ; Der französische Tonsetzer Camille Saint-Sasns ist ö B.“ zufolge gestern auf einer Reise in Algier ge— en.
Mannigfaltiges.
Der Herr Reichspräsident und seine Gemahlin empfingen gestern nachmittag eine unter der Führung des Departe⸗ mentschefs im dänischen Justizministerium, Herrn Schröder erschienene Ab ordnung dänischer Damen und Herren die das. Komitee zur Unterstützung der durch den Krieg heimgesuchten Länder, vertraten. Nachdem der dänische Gesandte Graf Moltke die Gäste vorgestellt hatte, begrüßte der Reichs= präsident sie in einer kurzen Ansprache, in der er in herzlichen Worten dem Dank für die umfassende nnd segensreiche dänische Liebestätigkeit für die deutschen Kinder Ausdruck gab. Die dänischen Räste folgten sodann der Einladung des Reichspräͤsidenten zum Tee. (B. T. B)
In Berlin ist es gestern nachmittag zu neuen Plünde— rungen gekommen, und zwar in der Gegend des ehemaligen Scheunenviertel s. Jugendliches Gesindel, etwa 260 Köpfe stark, durchzog, wie W. T. B.“ berichtet, die Linien, Gollnow und Gipsstraße und plünderte hier verschiedene Kleidergeschäfte aus. Die sofort herbeigerufene Schutzpolizei nahm acht ersonen, die sich im. zefitz geraubter Bekleidungsstücke n fest. Die Mehrzahl der Plünderer, die beim Nahen der Schutzvolizei geflüchtet waren, wurden von Beamten der Abteilung 1A unauf— fällig verfolgt. Als die Beamten feststellten, daß die Plünderer fich in der Neuen Schönhauser Straße im Kaffeehaus Dalles? — einem bekannten Stelldichein allerhand lichtscheuen Gesindess — sammelten, wurde von neuem die Schutzpolizei alarmiert. Die Wirtschaft wurde umstellt und ausgehoben. Mehr als 100 der Kaffeehausgäfte“ wurden dem Polizeipräsidium, Abteilung 1A, zur Vernehmung zugeführt.
Museumsführug en. Morgen, Sonntag, Vormittags 94 Uhr, finden wissen schaftliche Führungen durch i , n nnn. im Kaiser Friedrich- Mu seu nm (Islamische Abteilung und im Alten Museum (Antike Kleinkunst, Hildesheimer Silberschatz, statt. Zulaßkarten für 1 4 sind am Eingang der Museen erhältlich.
Leipzig, 16. Dezember. (W. T. B.) Im Hochverrats projzeß gegen den Regierungsꝑgräsidenten 4. D. von Jagow und Genossen vor dem Reichsgericht beankragte der Oberreichs anwalt heute am Schluß seiner über nei⸗ stündigen Ausführungen unter Zubilligung mildernder Umstände gegen von Jagow eine Festungsstrafe von fieben Jahren, gegen von Wangenheim und Schiele eine solche von je sechs Fahren. ö
Madrid, 15. Dezember. (W. T. B. Im Hafen don Valencia wurden durch eine Feuersbrunst Waren im Werte von 14 Millionen Pefsetas zerstört.
Buenos Aires, 16. Dezember. ( Vulkanausbrüche sind bei den Berg
W. t erfolgt. f
*
T. B. Starke dten der Anden
Sandel und Gewerbe. Telegraphische Auszahlung.
17. Dezember
Geld Brief Amsterdam⸗Rotterdam 7142,85 7157, 15 Buenos Aires (Papier⸗
. 1 Brüssel und Antwerpen 1473,59 1476 50 Christiania 3011,99 3018,05 Kopenhagen.. 3816, 15 3X3, 85 Stockholm und Gothen⸗
4800,s5 1809,85
, elsingfors . 369,60 370 40 Italien. 886, 60 888, 40
816, 65 818, 35
London ö New York (. 195,80 196, 20 8 1528,45 1531,55
16. Des ember Geld Brief 7292, 710 7307,30
64,90 65, 10 1483,59 1486 50 3096,59 3103,10 3841,15 3848, 85,
4857, 60 379, 60 879, 10 819,15 19480
1513.45
3756, 20
2842, 15
2 1 2
1867,40 380, 40 880.90 S20 85 195,20
1516,55
3763,80
2847,85
—
Paris.. Schweiz. 3801,15 3808, 85 Spanien. ‚. 2847, 85 Mien ate, * Wien ( Dtsch. Desterr.), ö,, 697 239,00
28, 63
708 244,75 29,97
712 245 25
, 30 03
Budapyest. . Bulgarien Konstantinopel.. — . 4
— Die im Verein deut scher Gummireifen⸗ fabriken zusammengeschlossenen Reifenfabriken haben, laut Meldung des W. T. B.“ aus Hannover, in ciner gestern abge— haltenen Sitzung beschlossen, die Preise für Kraftwagen fuftressen, Vollreifen, Kraftrad. und Fahrradreifen mit sofortiger Wirkung um 320 vo zu erhöhen. Diese Erhöhung ist bedingt durch die seit Inkrafttreten der letzten Erhöhung weiter erheblich gestiegenen Her— stellungskosten. ̃ — ö
. Die Ha im burger Girobgnken laut Meldung des W. T. B.‘, aus Anlaß der veränderten Börjen⸗ verhältnisse wieder Limite für Aufträge zum An⸗ und Verkauf von Dividendenpapieren unter 5000 4A Nennwert anzunehmen. ᷣ — Die Sldenburg⸗Portugiesisch Dampf⸗ schiffs⸗Rhederei in Hamburg gibt den Beschluß ihrer Geneneralversammlung vom 29. November d. J. bekannt, wonach das Altienkapita! um 8 auf 12 Millionen Mark erböht wird. Auf je Æ 1000 alte Aktien können 4 20900 junge Aktien mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1922 à 330 vy durch die QIldenburgische Spar- & Leih- Bank in Oldenburg bejogen werden Die Bezugsfrist läuft am 4. Januar 1922 ab.
beschlossen,