1922 / 39 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Feb 1922 18:00:01 GMT) scan diff

die Negierun urch 5 up pen Collins komme na don, um zu beraten. Er habe telegraph eteilt, zur Freilassung der Entfü habe. M

Das Haus setzte sodann die Debatte über die Ant wort— adresse . Th ronrede fort. .

Laut Bericht des. Wolffschen Telegraphenbüros brachte der General Townshend mit zwei anderen Mitgliedern des Haufeg einen Ab—⸗ änderungsgntrag r die Erregung und die Un⸗ zuhen in Indien feien auf das ö der . i,, 1 le 4

sahre zurückzuführen. derung ag spr ie Hoffnung aus, ö. unverzüglich Maßnahmen er gf werden, um die Ordnung und die Achtung vor

3 sowie die Sicherheit des Lebens und des Eigentums in

ndien wöederherzustellen. (Dieser Abänderungsantrag geht auf ein

delsvotum gegen die Regierung hinaus.) Der Mintster für Indien Montagu erklärte, die Lage in Indien erfülle ihn mit großer Besorgnis. Es sei heute unmöglich, ein Land in dem Zustand voller Isolierung zu halten. Die Reden des Präsidenten Wilson in den Vereinigten Staaten, die Ansprachen Äoyd Georges, die verschie denen . die n aus der deutschen Niederlage ergaben, die Digkussionen anläßlich der polnischen, der schlesischen und der irischen Frage hätten notwendigerweise ihre Rückwirkung auf Indien gehabt. Es sei zu schweren Ausschreitungen gekommen, die mit Gewalt unterdrückt werden müßten. Eine andere Ursache für * Unruhen in Indien sei die allgemeine wirtschaftliche Lage der

elt. Die indische Bevölkerung sei sehr arm, die Steuerlast sei sehr groß und die Preise sehr hoch. Ein weiterer Grund liege in den diplomatischen Beziehungen zwischen der Türkei und England, dem Vertrag von Srres und der Fortsetzung der k wischen Griechenland und der Türkei. Die Regierung von Indien habe, niemals das Verlangen gefühlt, die Politik gegenüber der Türtei Großbritannien vorzuschreiben. Auf jeden Fall sei es aber in großem Maße den Anstrengungen der indischen Truppen zu verdanken, daß die Türkei besiegt wurde. Infolgedessen hätten die Indier dag Recht, angehört zu werden, wenn es sich um den endgültigen Frieden handle. Eine weitere Ursache für die Unruhen sei . in der ganzen Welt herrschende Ver⸗ wirrung. Die Bolschewisten häften Propaganda gemacht. Es müsse auch die industrielle Entwicklung und die zunehmende Zahl der in der Industrie beschästigten Indier in Betracht f. en werden. Die Löhne der Arbeiter würden nur sehr angsam erhöht. Die Arbeiterorganisationen entbehrten der Er— fahrung. Infolgedessen sei es sehr schwierig. Streitigkeiten zwischen Arbeitern und Arbeitgebern wie in europälschen Ländern zu regeln. Uebrigens seien die Indier auch sehr unzufrieden mit der Behand= lung, die sie in anderen britischen Kolonien erfahren. Montagu c er sei für alle diese Tatsachen nicht verantwortlich, er habe lediglich die Verantwortung für die Aufrechterhaliung von Gesetz und Ordnung in Indien. Die indische Regierung stütze Gandhi durchaus nicht, wie ihr vorgeworfen werde; wenn seine Verhaftung für not⸗ wendig gehalten werde, würde sie bestimmt erfolgen.

Lord Derby trat gestern in einer Rede auf einem inn Mahl in London für den allgemeinen Grundsatz der Konferenz von Genua ein, da ihr Zweck, wie der der Washingtoner Konferenz, die Sicherung der Stabilität sei. Lord Derby sagte dem „Wolffschen Telegraphenbũro“ zufolge:

Bevor Deutschland nicht wieder eine große Handelsnafton

worden sei, müßten die englischen Märkte und der englische del

den. England erkläre, es brauche ein auf dem Gebiete des Handels starkes Deutschland, um Handel treiben zu können; Frank⸗ reich glaube, wegen der Gefahr für Frankreich ein militäͤrisches Deutschland nicht dulden zu können, ein kommerzess starkes Deutschland ohne ein militaͤrisch starkes Deutschland sei aber nach . Ansicht nicht denkbar. Er sei der Meinung, daß

eides möglich sei. Wenn England Frankreich sein geschriebenes Wort gebe, daß es Frankreich unterstützen würde, so würde Deutschland militarisch niemals stark werden. Bezüglich der Frage, eb Rußland auf der Konferenz zugegen sein solle, erklärte Lord

Derbr, er erlenne an, daß, wenn England seine Handelsstellung, die es vor dem Kriege besessen habe, wieder einnehmen wolle, es dazu ein friedliches und befriedigtes Rußland brauche. Wenn Rußland zugezogen werde, so könnte dies nur unter ewissen Bedingungen geschehen. Wenn man aher dadurch, a man sich mit den Russen zusammen an einen Tisch setze, vielen Tausenden, die jetzt arbeitslos seien, Erwerb verschaffen könne, so gebe es niemanden auf der Welt, mit dem er sich nicht zusammensetzen würde. Ueber die türkische Frage sagte Lord Derby, er bedauere, daß England sich noch nominell mit der Türkei im Kriege befinde. Die Regierung habe eine Saum feligkeit gezeigt, die verurteilt werden müsse. Er geh? daß der Vertrag mit der Türkei radikal abgeändert werde, bevor er ratifiziert werde Eng⸗ lanz werde mehr als jede Nation von der mohammedanischen Frage berührt, er würde daher gern die Freundschaft zwischen Großbritannien und der Türkei wiederhergestellt sehen.

Frankreich. .

Die im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten ge—⸗ bildete Sachverstänbigenkom mission, die . mit den nichtpolitischen Fragen der Genueser Konferenz beschäftigt, hat vorgestern unter dem Vorsitz des Ministerialdirektors Seydour ihre erste Sitzung abgehalten.

Der Nationalrat des Allgemeinen Arbeiter— Verbandes (C. G. T.) hat gestern, wie „Wolffs Telegraphen⸗ büro meldet, zwei wichtige Abstimmungen vorgenommen. Dem Verwaltungsrat, an dessen Spitze Jouhaux steht, wurde mit 92 Stimmen bei drei Enthaltungen das Vertraueu austz— gesprochen und seine Geschäftsführung gebilligt. In der Abstimmung wurde der Antrag, einen außerordentlichen

ngreß n,, mit 865 gegen 8s Stimmen bei zwei Ent— haltungen a 6. Die beiden ,. bedeuten eine vollkommene Absage an die Gewerkschaften, die sich für die Internationale von Moskau ausgesprochen haben.

Nu slaud.

Der rerolutionäre Kriegsrat veröffentlicht mit den Unter⸗ schriften von Trotzll und Kamenew eine Kund gebung über die Befreiung Sowjetkareliens „von den weißen Banden, die von finnsändischen Offizieren mit Mitteln der finnländischen Realtion organisiert worden waren“.

Die So wjetdelegation bei der Genueser Kon— e n de b e e er f rg n m ,

igung ie ie Enten verursachten Verluste 2 and zu fordern.

Der Rat der Volkskommissare hat beschlossen, für die Jahre 192 und 1923 eine ei nrg Naturalsteuer au die Erzeugnisse der Landwirtschaft zu legen, und zwar au Brotkorn, Füttergetreide, Kartoffeln, Delsamen und Fieisch.

961 Italien.

Die e,. Regierung hat, wie die „Agenzia Stefani“ mitteilt, im . ick ö ') han eine Kon , alliierten Finanzminister nach London einzuberufen, um in Perfolg der in letzter Jeit von der deutschen Regierung ge— machten , die Repargtionsfragen erneuter H alk de

imierziehen, an die chglische ultd sranzösische Neglerung 2 * 2 6 83 93.

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bekanntlich den endgültigen T

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ö . Schweiz;. ö J Die deutsch⸗polnische Konferenz nahm gestern nach⸗

mittag ihren offiziellen Anfang. Der Präsident Calonder eröffnete die erste Vollsitzung mit einer Ansprache an die Be⸗ vollmächtigten der deutschen und der polnischen Regierung, denen er zunächst für den Empfang dankte, der ihm in Ober sch juteil geworden war. Sodann syrach er die feste 6 nung aus, daß der Geist der . von dem die 91 2 Abordnnngen bereits in den vorhergehenden Verhand⸗ e

eweise abgelegt hätten, die Konferenz zu einem be⸗ 2866 Ergebnis führen möge, wie 6 beiden edlen Nationen, die hier vertreten seien, entspreche. Die Bevollmächtigten Deutschlands und Polens dankten dem Präsi⸗ denten für die bisherige Leitung der Konferenz und hoben ebenfalls den versöhnlichen Geist hervor, mit dem sie in die Schlußverhandlungen eintreten. Hierauf wurde auf Antrag des Präsidenten die Arbeitsmethode der Vollkonferenz festgelegt, die des deutsch⸗polnischen Abkommens in Ansführung des Beschlusses vom 20. Oktober gufzustellen hat. Ein Revisionskomitee, in dem die deutsche Abordnung durch Geheimrat Schlegelherger, die polnische durch Wolny und der Präsident durch Herrn Kaekenbeck vom Völkerbunds⸗ setretariat vertreten ist, wird den Tert vorbereiten, dem ert die im wesentlichen vorliegenden Ergebnisse der ersten 16 Unter⸗ kommissionen zugrunde liegen. Die Entwürfe sind dann der Vollkonferenz zu unterbreiten, die daher einige Tage aussetzen wird, bis die ersten Arbeiten des Komitees vorliegen.

Am Vormittag hatte eine erste Arheitssitzung des 11. Unter⸗ ausschusses Minderheitsschutz) stattgefunden. Nach einer ein⸗ gehenden Aussprache überreichte die deutsche Abordnung dem an der Sitzung teilnehmenden Vertreter des Präsidenten, Colban, vom Völkerbundssekretariat einen ausführlichen Ent⸗ wurf, in dem das Minderheitenproblem im Hinblick auf Sprache, Schule und Kirche in seinen Einzelheiten behandelt wird. Der 11. Unterausschuß wie auch der 12. Unterausschuß zwischenstaatliche Organisationen) wird heute und in den nächsten Tagen seine Beratungen fortsetzen.

Polen.

Infolge der im Landtage geübten Kritik an der Regierungs⸗ 6 über einen Kredit zur Reparatian der zerstörten Maschinen ist der Minister für öffentliche Arbeiten Natu⸗ rowicz zurückgetreten. Auch der Eisenbahnminister Sikorski tritt zurück. Seine Demission wird mit Gesundheits— rücksichten begründet.

Finnland.

Gestern nachmittag ist auf den Minister des Innern

Ritavuori vor seiner Wohnung ein Re volverattentat

verüht worden. Der Minister erlag auf dem Wege zum Krankenhaus seinen Verletzungen. Der Mörder, ein Kaufmann Ernst Tandefelt, der niemals eine politische Rolle gespielt hat,

ist verhaftet. Tschecho⸗ Slowakei.

Der Präsident der Republik Masaryk hat dem „Tschecho⸗ slowakischen Pressebüro“ zufolge den wegen ie e Dezember putsch 1920 Verurteilten in großem Umfange Am nestie gewährt, die bis auf geringfügige Ausnahmen eine fast vollständige Aufhebung der wegen des Dezemberputsches verhängten Strafen bedeutet. Für die Gewährung der Amnestie war maßgebend, daß die überwiegende Mehrzahl der Verurteilten einer unbesonnenen Agitation 6. Opfer gefallen war und keinen Begriff von den wirklichen Zielen des Putsches und der Tragweite der von ihnen angenen Taten hatte.

Amerika.

Nach einer Reuter⸗Meldung aus Was 1 ton wurde gestern im Weißen Hause erklärt, der Grund für * Aufschub der Entscheidung bezüglich der eventuellen Teilnahme der Ver⸗ einigten Staaten an der Konferenz von Genua sei die Tatsache, daß offizielle Informationen über Ziel und Trag— weite der Konferenz fehllen. Welche Haltung die Regierung einnehmen wird, wenn Mitteilungen über das Progranim der Konferenz so rechtzeitig in Washington eintreffen, daß Vertreter ernannt werden können, ist nicht gesagt worden. Wie der „Tempg mitteilt, hätte die amerikanische Regierung in London wissen lassen, daß es ihr nicht möglich sein werde, Delegierte i 8. März nach Genug zu schicken. Sie wünsche die r ation der aus der Abrüstungskonferenz hervorgegangenen Ver⸗ ag sgreichett zu sehen, bevor sie sich auf eine neue Konferenz einlasse.

A fien.

Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ aus Tolso hat der Vicomte Kin ra den dur 6 Ableben des Fürsten Jamagata erledigten Vorsitz im japanischen Ge— heimen Rate übernommen.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Hauptausschuß des Reichstags beenbete gestern die Beratungen über den Haushalt dez Reichszschatz ministerium s. Wie das Nachrichtenbüro des Vereins deutscher

Zeitungsverleger berichtet, wurden ö. die Stickstoffindustrie ins=

esamt im Rahmen des Haushalts dieses Minisseriums 570 Millionen kart seitens der Regierung beantragt, und zwar 340 Missionen Mark für den Ausbau der reichseigenen Stickst off⸗ unte rnehm ungen und 130 Millionen . ur Ver stärkung der Betziebgmitte! der Mitteldeutschen Stig stoffwerke, A.- G. Der Stagtssekretär Walter vom Reichs schatzministerium erklärte hierzu, daß die durch den Ausbau der oberbayerischen Wasfer= kräfte (Alz und mittlerer Inn) 9 ewinnende e. nergie, so⸗ weit es sich um inkonstanten el . Strom handle, er erung der 2 von Kalkstickstoff Verwendung finden hn u diesem weck solle ie in Steiner a Hart (an rer Alz) bereits bestehende rbit fahrik entsprechend der künftig zur Verfügung flehenden Menge an eleltrischem Strom erweitert werden; dies bedinge gleichzeitig eine gergrõßer der zur Umwandlung ven Karbid in t dienenden Anlagen der Mittel deutschen Stickst offwerke in Pieflerstz af. Teil der fänftigen Mehrerzeugung an Karbip voraus sichtlich in iesteritz auf Karbidsticksto 3 v itet werden. Die Abgg Dr. Cre⸗ e im ay. .

Semler En se große Summen bewillige, ohne daß das ganze Problem der Stift off herstellung auf das eindringlichste untersucht worden sei und ohne daß alle Einzelheiten daraufhin geprüft worden wären, ob daß Geld anch ökonomisch, und zwar nutzbringend in einem Ansmaße, das den auf⸗ ee, Mitteln entspreche, angelegt werde. Demzufolge wurde

Allg. Sr. Semler iat

) und, Dr.

mer (D. Vp.), Dr. ö D. Nat.) äußerten Bedenken dagegen, daß der Hauptanßsch

ö

ö , ,, Ge, wn,

wertung stieß mit Fi Interesse der

gründenden Aftiengesellschafken vermietet werden.

die Ausbes

Dagegen stimmie ber Hauptausschuß den Vorschlägn ung ö. Beteiligung bei der Deut⸗ ö. ; ö. 1 Schuhindust rie Akt. ⸗Ges. in Stuttgart in Frage kam. mäß den rung , , werden diese Gesellschaften digst gegründet. Bas Reich beteiligt sich mit einem Aktienkapital Soo 4 bei der Dentschen Lagerel. A. G. und mit 2 60000 4 bei der Allgemeinen Schuhindustrie⸗A. C3. Auf Ueberschüsse, die über die erforderlichen Abschreibungen und Rückstellungen hinaus eine Diyidendenaueschüttung ermöglichen, kann . das Geschäftsjahr 1922 ch nicht gerechnet werden. Durch die Annahme des Ultimatums vom . Mai 1921 ist eine große Zahl von Reichsberpflegungs. und . von der lchswehr und Marine nicht gebraucht wird. r 1 2 Ihre Einzelver⸗ cksicht anf die zum großen Teil ver⸗ alteten, den jetzigen Verhältnissen nicht mehr entsprechenden An. lagen auf Schwierigkeiten; ein heträchtlicher Teil hätte jedenfalls leine oder mir sebr unwirtschaftliche Verwendung gefunden. Im e n, d,, sollen 86 die fũr J mehr er i erartigen Anlagen insge = n , , , ö werden an der Deutschen Lagerel-⸗ A.-G. ferner die Landwirtschaft, die konsumgenossenschaftlicken Zentralverbände sowie die weiter inter⸗ essterten Kreise deg Handels, der Industrie und des Handwerks, an der Allgemeinen S uhinduftrie Akt. Gef. noch die Konsumgenossen⸗ schaften beteiligt werden. Damit war der Etat des Reichs schatz. ministeriums bis auf die Bauverwaltung erledigt. . ; Nunmehr wandte sich der Hauptausschuß dem Haushalt des Reichsiustizministertum s. zu. Der Reichsjustiz minister Dr. Radbruch machte ausführliche er. über eine Bestrebungen, das geltende Recht zu reformieren. Die große Reform des Strafrechts und Strafprozesses werde nach Möglichkeit be⸗ schleunigt, die Aufstellung des neuen Strafgesetzbuchs, die der einer neuen Strafprozeßordnung, und des Strafvollzugsge 1 vorangehen solle, werde im Justizministerium voraussichtlich im Sommer dieses Jahres beendet sein. Inzwischen solle die Strafgerichtsverfassung den dringendsten Aenderungen durch Ginzelgesetze unterzogen werden. Dahin gehöre vor allem die Besetzung der Gerichte erster und zweiter Instanz mit Laien, die Einführung der Berufung in allen Strafsachen (ausgenommen in schwur⸗ und reichsgerichtl ichen Sachen), die Neugestaltung des Verfahreng. nach dem dle Laienrichter aus- gewählt werden, und, da die Einbringung des Strafvollzugsgesetzes noch nicht in nächster Zeit erfolgen kann, auch die Aenderung der vom Bundesrat aufgestellten Richtlinien für den Strafvollzug. Auf dem Gebiete des Zivilprozesseg würden das Güteverfahren und das Beitreibungs verfahren en, Punkte bilden. Das Recht der außerehelichen Kinder H einer Neureglung; auch die rage der Aenderung des CGhescheidungsrechts werde geprüft. chlizßlich sei die Reform der juristischen Vorbildung in Angriff geno]mmen. Abg. Dr. Rosen feld (Unabh. Sor) begrüßte die Tendenz der Reformporschläge des Justizministers. Er wünschte aber, daß die Reformen mit größter Beschleunigung durch⸗ geführt würden. Eine Justizreform müsse vor allem der Klassenjustiz ein Ende machen. Die Laien müßten viel mehr als bisher an der Rechtsprechung mitwirken, und zwar Männer und Frauen. Gegenüber dem heutigen Schöffen. und Schwurgericht müsse in Zukunst die Arbeiterschaft viel stärker zur Mitwirkung herangezogen werden. Besonders dringend sei ein Reform des Strafvollzugs, der humaner gestaltet werden müsse. Die Klagen der Gesangenen über schlechte Ernährung und Behandlung zähmen kein Ende. Dringend notwendig jei ein Schutz der pelitischen Gefangenen in Bayern. Die Amnestie aller volitijchen Gefangenen sei unbedingt zu fordern. Die bisherigen , en seien nicht ausreichend gewesen. Die im Etat geforderten 2 illionen Mark für die le, rr, den. und die durch sie entstehenden Kosten beantragte Abg. Dr. Rosen⸗ feld zu streichen. Schließlich forderte er Reform des Eherechts und Hiri fe der unehelichen Kinder mit den ehelichen. Abg. Frau Dr. Lüders (Dem.) betonte, daß die Forderung einer Reförm des EChescheidungsrechts gar nicht jungen Datums sei, ä agitatorisches Bedürfnis darstelle, daß der jetzige Zufland im Interesse der Gesamtheit und aus sittlichen Gründen einfach nicht mehr haltbar sei. Wenn nach einer. Reform des Ghe⸗ scheidunggrechts gerufen werde, so liege darin nicht die Absscht, ein cn, es Auseinanderlaufen der Gheleute oder ein bös, williges Verlassen zu fördern. Aber es seien in erster Reihe zwei Fragen zu prüfen: Zunächst handle es sich um den Inhalt des Ver= sahrens, der reformbedürftig sei und der die materielle Grundlage der Scheidung behandle. Hier müsse das Prinzip des Schuld seins ersetzt werden durch das Jerrüttungsvrinzip. Dann sei aber auch das allgemeine Prozeßverfahren nachzuprü fen. der den Zustand der 6 des cbelichen Lebeng, so sei nicht das bisherige Offizialverfahren zu wählen, das durch seine ganze Art qualvoll und erniedrigend wirke, ja selbst zu lügen haften Manövern anreize und dadurch den Kern des AUnsittlichen in sich berge. Vielmehr, sei hierbei das Verhandlungsverfahren zu bevorzugen. m übrigen sei von größter Bedeutung die icherung der Zubsistenz und der Erziehung der Kinder; als erwãgenswert mũsse man den Grundsatz des Allgemeinen Landrechts bezeichnen, wonach die Ehescheidung bei kinderlosen und die bei Ehen mit Kindern durchaus derschieden behandelt werden müßten. Des weiteren befürwortete die Rednerin die Notwendigkeit, daß möglichst bald Frauen zu dem Amte der Schöffen und Geschworenen hinzugezogen werden. Auch eine verbesserte Auswahl der Mitglieder der Landgerichte sei auher= ordentlich erstrebenswert. Was die Rechtsstellung der unehelichen

von 6⸗

Kinder hetreffe, so seien diesen unglücklichen Geschöpfen von Rechts die ch das

wegen selbstverständlich alle Rechte eheli Kind besitzt. Nachdem sich dann n . offmann⸗Kaiserslautern (Sog) ausführlich ü die re⸗ ormatorischen Maßnahmen und Pläne des Ministers verbreitet hatte. . der Reichsjustizminister Dr. Radhruch eine ausführliche Gnadenstatistiz bekannt. Danach sind insgesamt 2509 Gnadenerweise in Vorschlag gebracht worden. 3 dem ist mit Rücksicht auf die Weihnachisentschließung des Rei ir die Strafvollstreckung bei den mit nicht mehr als einem Jahr freiheitestrafe Bestraften in nahezu 300 Fästen mit Rücksicht auf einen hevorstehenden Gnadenerweis unterbrochen worden. Von Ur—⸗ teilen, die Zuchthaugstrafe ausge sprochen haben, sind 314 abgeändert, und zwar in Fällen durch Umwandlung der Zuchthausstrafe in Gefängnisstrafe oder Festungghaft, meist unter leichzeitiger Herab⸗ setzung der Strasdauer. Ferner ist von den Grid h ! in zahlreichen Fällen der Strafvollzug ausgesetzt und sind Bewährunggfristen be= willigt worden. Hierauf vertagte sich der Ausschuß auf Mittwoch.

Der vom Reichs gusschuß für Beamtenange⸗ legenheiten eingeseßte Un terausschuß erörterte im Beein der als ,,,, uge zogenen Kommunalstatistiker Dr. Kuczyngki und Profesfor Hr. Silbergleit die Frage, h die Ermittlung eines Existenzminimumg für Beamte möglich sei. Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Am Donnerstag soll äber Eristenzminimum und * e, , . r e. . . z. eren ,.

eutschen Städtetages usw. er Zuziehun nannten u weiterer Sachverstãndigen verhandelt 9363 z )

== Im Reichstagsausschuß für Volkswirtschaft stand gestern eine Eingabe des Deutschen Handels tags zur Erörterung, welche die Aufhebung der Verordnung ül

Au gun ftsakf licht forderte, Während die Anhäͤnger der freien Wirtschaft im 4 die Verordnung als einen .d. der gebundenen Wirtschaft beseltigt wissen wollten und demgemäß die Petition unter. stũtzten, wurde von der Neferentin Abg. Ee n ( Unabbh. Soy) und den Vertretern der Sozialdemokratie Uebergang zur Tagesordnung be⸗ antragt. Regigrungsseitig wurden die Gründe für bie Aufrecht; erhaltung der Verordnun enfren, Der Uu gf 1 einigte

etzung dahin, die tition

9 na . .. . . egierung als Material zu überwelsen. Gin Ginspruch der e eisentndustrie gegen das Vorhaben der e , , n, ihr Eærungtzarbeiten an Gifenbaß n wagen zu entsiehen, bie ihr bisher fbertragen waren wuirbe wegen der wirtschaftlichen Bedentung diefer Angesagendent

zu geben,

auch kein neldet worden.

Offenbare der Prozeß

bisher

e ,

me hrzwesen dem Hauplausschuß des Reicht lags zu. Behanlan 3 des Haughalts des er ,,, iber piesen - , einer heftigen. Kritik der & éschäftgfüäkrung. , Ren ch gans fu * für Oele und ette hrt nech eine, Gingabe der Handelskammer in agde- 9 die darüber Beschwerde führte, daß 36 000 6 Speisẽ s! den nnr gen Margarinekonzernen van den Berg und Anton Jurgen ter dem Weltmarktpreis und unter dem Prelse, zu dem sie im . hergestellt werden können, verkauft wurden, und daß hierdurch a Reich ein Schaden von über hundert Millionen Mark entstanden egi n, gSseitig wurde auf die ungünstige Marktlage r Zeit des Mhschlusses hinge wiesen und ausgeführt, daz ein rasches ,, berbsichkeit und zweitens wegen der damit verbundenen Verzögerung ber Liquidation der in Auflösung begriffenen Reichsstelle, wenn bie Itgebe langsam an die Verbraucher erfolgt wäre. Es wurde be— slossen, die Petition der Regierung als Material zu äberweisen

Dem preußischen Landtag ist der Entwurf eines gesetzes über die Erhöhung von landes rechtlich fest⸗ elegten Geldbeträgen nebst Begründung zu möglichst bier Beschlußfassung zugegangen.

Das Reichsgeseö vom 21. Dejember 1921 zur Srweiterung des Anwendungsgebiets der Geldstrafe und zur Einschränkung der käarzen gteiheitssttafen erhöht den , der Geldstrafen, die n reichs oder landes rechtlichen traf vorschriten bei BVeibrechen, ehen oder Uebertretungen uf das Zehnfache und nimmt die gleiche Erhöhung vor, wenn das Reichsrecht oder das Landesrecht eine Behörde der einen Beamten ermächtigt, Strafvorschriften zu er— sossen und darin Geldstrafen bis zu einem bestimmten Höchstbetrag an= ubrohen. Desgleichen will der dem preußischen Landtag unter dem ö Nobember 1921 vorgelegte Entwurk eines Gesetzes zur Abänderung dez Feld. und Forstpolizeigesetzes vom 1. April 1550 dag Feld. und Forstpolizeigesetz von 1. April 1889 dahin ändern, daß nicht nur die höchstbeträge der Geldstrafen, sondern auch deren Minde stbetrãge = abgesehen von besonders leichten Fällen sowie die Wertgrenze in 8 6 und dag Ersctzgeld in den 588 71 72 auf das Zehnfache er⸗ khößt werden. Der eingangs genannte Gesetzentwurf will in feinem eren Teil die Erhöhung auf andere Fälle eines landesrechtlich fest⸗=

legten Geldbetrags ausdehnen, in denen die Geldentwertung diese kel e als zu medrig erscheinen läßt. In Betracht kommen das Geldstrafe, die durch polizeiliche Sttafverfügung wegen Uebertretungen auferlegt erden kann, der Höchstbetrag der Geld . die au Frund landes rechtlicher Vorschriften als Zwangsmitte zur Durchsetzung der in Ausübung der obrigkeitlichen Gewalt getroffenen Jnordnungen angedroht und . werden dürfen, die Ko sten des Verwaltungsstreitverfahrens, sowie die Wert⸗ grenze, von der ab Zuwendungen an jinristische Per⸗ son en und der Erwerb von preußischen Grund stücen burch juristische Personen, die in Preußen oder in einem anderen deutschen Lande ihren Sitz haben, nach Artikel 6 und 7 des preußischen Ausführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche der staatlichen Genehmigung bedürfen.

angedroht sind,

*

Höchstmaß der

gesuudheitẽwesen, ierkrankteiten und Ab syerrungs⸗ . mas regeln. Dem Reiche gesundheitsamt ist der Ausbruch der Maul

Ind Klauenseuche von den Schlachtviehhöfen in Nürnberg, und Zwickau am 13. Februar sowie der 8 rg

deipzi imd das 6 fe, der Maul und Klaunenseunche vom Planen i Bgtl am 14. Februar 1942 ge⸗

Schlachtviehhof in

Kunft und Wissenschaft.

Aus der dem Preußischen Landtag zugestellten Denkschrif üer die geplaite äußere Gestaltung des Berliner Tuie um swesens sei an dieser Stelle folgendes mitgeteilt; In er Denkschrift werden zunächst die Vorkrieg spläne zur Unter- hängung der Berliner staatlichen Kunstsammlungen dargelegt. Es lt, für den großen pergamenischen Altar und für die anderen unde aus den deutschen Ausgrabungen in Kleinasien endlich ein wür⸗ bigeß Unter kommen ju schaffen. Das gleiche verlangten dringend di in Schuppen und Magazinen notdürftig untergebrachten ashhtischen Werke und die ägyptische Abteilung, von der nur ein Teil in unzureichend beleuchteten Räumen des Neuen Museums hatte unter- gebracht werden können. Endlich verlangten auch die zahlreichen Frwerbungen deutscher Kunst, die im überfüllten Kaiser Friedrich⸗ NMuseum keinen Platz fanden, eine bessere Aufstellung. Bei diesem Zustand konnten nur Neubauten helfen. Sie sollten auf der Museums⸗ nsel nach Plänen Messels ausgeführt werden. Nach dessen Tode über⸗ nahm Ludwig Hoffmann die Durchführung der in manchen Einzel⸗ heilen umzugestaltenden Bauten. Große technische Schwierigkeiten, die der schlammige Baugrund mit sich brachte, wurden mit unendlichen Mühen und einem großen Aufwand an Zeit und Geld überwunden, als der Weltkrieg ausbrach; der zunächst noch langsam weitergeführte Pau stocfte bald gänzlich und alles schien in Fage gestellt. Auch die Vaulichkeiten des zweiten Museunmèbiertels in der Prin ⸗Albrecht⸗ und Königgrätzer Straße waren bei dem gewaltigen Anwachse. der dort untergebrachte Sammlungen des Kunstgewerbemuseums und des Muscums für Völkerkunde völlig unzureichend geworden. Sie glichen mehr Magazinen als Museen. Fin. Er⸗ deiterungsbau schien nicht möglich. So entschloß man sich schweren herzens dazu, die gesamten ethnologischen Sammlungen nach Dahlem u verlegen, während das bisherige Völkerkundemu eum allein der Vorgeschichte und den Sammlungen für deutsche Volkskunde vor⸗ behalten Fleiben sollte. An der Peripherie der Stadt waren vier große Gebäude geplant: eins für die Sammlungen aus Asien und die drei anderen für die Sammlungen aus Amerika, Afrika und Ozeanien. Der Bau des Gebäudes für die asiatischen Sammlungen wurde nach Vlänen Bruno Pauls im Kriege begonnen, mußte aber bald auf⸗ gegeben werden. . . .

Der Ausgang des Krieges und die staatliche Umwälzung konnten gicht ohne entscheidenden tg, auf die weitere Gestaltung des useumzwesens bleiben. Die Pläne der Vorkriegszeit waren zum Teil auf Vorausfetzungen aufgebaut, die heute und für absehbare Zukunft nicht mehr gültig sind; auf ein erhebliches Anwachsen der lunstsgmmlungen ist in den nächsten Jahrzehnten nicht zu rechnen; durch Verlegung des Kunstgewerbemusenmg in das Schloß erhielt man Platz für die Sammlungen des Völkerkundemusenms und bie Verlegung der elhnologischen Sammlungen nach Dahlen par ia nur geplant, well sich die Möglichkeit, nen. Räume in der Stadt n erlangen, in der Vorkriegszeit nicht geboten hatte. Un ö 16 diefen Gesichtspunkten und angesichts * hlechten Finanzlage dee Staats mußte die Frage, ob die uneingeschränkte Fortsetzung der lig in Baupläne der , , n. noch zu rech fertigen sei, verneint werden. Nach ö Prüfung der veränderten Sachlage hat man

ih u fotgender Gruppierung der isn n (he fene fe, ,. in Berlin nch! ziffn; d e eines we gz alg Kotheßeif anzusehen ist. son 3 in fast allen Punkten feibst weitgehenden Ansprüchen en g Die eu ropkische Kun t, die Kunst des Mattel neergebiets und des Raben Orients, dig alle . nem lnnerlich zusammenhängenden Kusturkreise entstammen, wir nf kr Musgum sine untergebracht werden. . 1 der ö , Strg ße wird in den beiden Ge.

en des alten Kuns ,, und des Völkerkundemuseunts t

wei ige [fung alter ethnologischęn k Kell unr r e, mr der r. r. nr

a m m rungen r vergefchichttichen Gegen⸗

st ã n de . . . ö n Dahlem wird das angefangene Gebäude als Magazin

vornehmlich für die Zwecke des 8, benutzt 2

Die Verwirklichung dieser neuen Srganisation wird noch viele

, in Anspruch nehmen. JZunächst werden die Sammlungen im useumsviertel an der Königgrätzer Straße geordnet werden fönnen, da die Fertigstellung Fes Dahlemer en im Laufe dieses Sommers erfolgen wird. Es kann dann damit gerechnet werden, daß im Laufe des folgenden Jahres die Umordnung beendet sein wird.

Im Übrigen hängt alles von der Fertigftellung des großen Neubaus auf der Musenm sin sel ab är läßt sich bei der ungeklärter wirtschaftlichen und finanziellen Sage ein be— stimmter Zeitpunkt im vgraus nicht angeben. Nachdem elne geregelte Beschaffung von Baustoffen seit dem Frühjahr 4 ahres mit dem Fortfall der durch den Krieg auferiegten schrãn kungen möglich, geworden war, ist alsbald die Weiterführung zeitweilig stillgelegten Museumsbanten in Angriff en werden. Damals wat der Außenbau auf der useums⸗ insel so weit borgeschritten, daß der Nordflügel gegen die Stadt= bahnseite eingedeckt war, während der Südflügel gegen das Neue Museum und der Mittelbau fär den Pergamon Altar und die Klein. asigtischen Funde schutzlos gegen Regen und Kälte mit nur teilweise hochgeführtem Mauerwerk dastanden. Gg mußte daher ver allem dafür engt werden daß diese Bauteile schleunigst vor dem weiteren Verderhen bewahrt wurden. Der Sicherung des gesamten Baubestandes diente ein für zunächst drei Jahre gufgeftelltes Bauprogramm, auf Grund dessen es bei Anspannung aller Kräfte bereits e, ist. den ãaußerst bedroht gewesenen Südflügel unter Dach zu bringen. Der Mittelbau, der deshalb weniger gefährdet ist, weil hier keine Zwischendecken bor⸗ handen sind, soll in diesem Jahre sein Dach erhaiten; auch wird der Ban durch Fenster und Türen nach außen abgeschlossen werden. Für das dritte Baujahr (1923) ist die Fertigstellung der Heizanlage vor- ö. Im Frühjahr 1524 wird demgemäß der Außenbau vollendet ein. Darüber hinaus läßt sich zurzeit weder ein Programm für den Innenausbau noch ein Finanzplan aufstellen, da für einen längeren Zeitraum die Entwicklung der Preifse auf dem Baumarkt und die Finanzlage des Staates nicht Übersehen werden können.

Es versteht sich aber von selbst, daß, fobald eine Uebersicht mög⸗ lich ist, auch ein klares Bauprogramm für den Innenausbau auf⸗ estellt wird. Daß bei diesem der besonderen Notlage einzelner

ammlungen, wie etwa der zurzeit im Kai ser⸗Friediich⸗Musenm untergebrachten Sammlung 8 Kunst. oder der langen Maga⸗ zinierung des Pergamonaltars nach Möglichkeit Rechnung getragen wird, ist ebenfalls selbstverständlich.

Die staatlichen Museen werden im Jahre 1930 ihr hundert⸗ jähriges Jubiläum feiern können; die Staatgregierung hofft, daß sich bis dahin die Durchführung der neuen Organisatfon ermöglichen lassen wird. !.

In der Februarsitzung der Vorderasiatisch⸗ägvptischen Gesellschaft 6 Geheimrat Professor Ludwig . orchardt über das Thema: Die Zahlen mystik an der großen Pyramide von Gise h.‘ Er führte etwa folgendes aus; Eine mystische Epidemie 6 in der gelehrten Literatur über die altãgyptischen Pyramiden. Obwohl sogar ein Mann von der Bedeutung Flinders Petries schon 1881 die. Mystiker endgültig abgesührt zu haben schien, bricht der mystische Unsinn in der e , ,. bis auf den beutigen Tag immer wieder hervor.

emgegenüher muß sich die nach nächterner Wahrheit strebende ernste Wissenschalt an die nackten Tatsachen halten, wie sie durch die Pyramiden selbst und ihre Abmesfungen geg eben sind. in einiges über die Sage der Pyramiden. Sie haben Vorläufer in den sogenannten Vorpyramiden, die ge halten sind, und in den Stufenvyramiden, wie man sie in der Nähe von Sakkara und anderen Orten noch vorfindet. Die erste un⸗ vollendet gebliebene Pyramide ist in Medoum, ihre ausgebaute Nach- folgerin die jogenannte rote Pyramide bei Dashur. Der Nachfolger

des Erbauers dieser Phramide, König Chufu, baute dann die große Pyramide bei Gizeh unter dem 28,593 Grade). Gs folgt sobann

die Pyramide von Chaffreh. In ganzen erstrecken die Pyra⸗ 6 vom 271 Grad bis 304 Grad, d. b, über . von 66h Km. Die Pyramide selbst bildet nur einen Teil einer Grab. anlage. Von Torr Tempel und Mauerbauten umgeben, ist sie das eigentliche Grab. Um den Kern der Pyramide, einen turmartigen Bau, schließen sich stufenförmig niedriger werdende Mauerktänze, deren letzter Mantel die Pyramidenform ergibt. In der Pyramide des Chusn stand in der oberen Grabkammer der Sarg, dessen Deckel, wahrscheinlich bei der ersten Beraubung zerschlagen, fehlte. Solch ein altäghptischer Sarg hatte die Form einer oblongen, aus dem Stein gemeißelten Wanne. Hinein kam der H a m der Mumie, und der Deckel wurde mit Nuten und Fallsliften derart befestigt, daß er nur durch Zertrümmerung des Ganzen entfernt werden konne. Chufu hat mehrere unvollendete Grabkammern angelegt, ehe er die letzte als große Pyramide ausbaute. Chaffreh baute ebenfalls eine zweite größere Pyramide, da er die erstere zu klein fand. Besonders die Maße ter Pyramiden geben den Theoretikern mystischen Stoff. Wie haben denn nun die Alten die Pyramiden gemessen? Nach Handbreiten vier Fingern 77 mm, einer Elle sieben Hand⸗ breiten 525 em, 28 Fingern und 255 Fingern einer Armlänge. Neben dieser königlichen Elle von sieben Handbreiten bestand eine kleinere Elle von sechs Handbreiten, ferner Spannen und Bruch⸗ leise des Fingers. Gemessen wurden von den Alten Längen und Vertikalwinkel, wofür auch die Winkelmaße der mathematischen Papyri lehrreiche Beispiele bieten. So haben wir Pyramidenmaße, von 360 Ellen Seitenlänge, 250 Ellen Höhe und Böschungswinkel von Idi /g Handbreite. Ferner rechneten die Alten auch mit sehr kleinen Brsschen, sogenannten Einheitsbrüchen, wie 1g, /g. 11. is6 usw. 3. B. kommen Winkelbestimmungen von H/ vor. Vortragende hot eine eingehende Belehrung über die Methoden der alten Aeghypter hinsichtlich der Bauausführung und deren exakter Vermessung)

enüber den für den gesunden Menschenverstand klar erkennbaren . der Pyramidenerbauer und den ihnen zu Gebote stebenden einfachen Mitteln muß man die mvstisch; Zahlenliteratun unserer sortgeschrittenen Zeit als eine durchaus n, , , bezeichnen. Wo den theoretischen Mystikern die nackten Tat nicht in den K ss scheuen sie nicht vor

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nstlern, Ignatius Akadem e ehrt damit das Anden ken der beiden früh verstorbenen Bildhauer. Stadtbaurat . Hoffmann, für dessen Bauten die vlastischen Arbeiten dieser Künstler , wurden, hat diese Aussteslung fär die Alademie vorbereitek und in allen Ginzel heiten durchgeführt. Der Baut des neuen Berlin wird die Architektur don Alt Berlin in Wiedergaben, Delgemãlden, Aquarellen und graphischen Darstellungen gegenũbergestellt. Besonders Schinkel in dabei berporgeboben. der ——— eine Anzahl von Gemälden aus der Nationalgalerie auch in seiner Tätigkeit als Maler ürdigt wird. Außer der Nationalgalerie haben die stãdtischen lungen, das Mãärkische Museum und das inkelmuseum der Techn Hochschule in Charlottenburg zahlreiche Rynstwerke zur A 1 beigesteuert. Die städtische Kunstdepntas. at ihr Interesse an dieser für Berlin bedeutsamen Schau in danke us werter Weise durch 1 eines Kostenzuschusses bewiesen. Die Ausstellung wird durch den Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung eröffnet werden. Außer ibm werden der Präsident der Akademie und der Oberbürgermeister von Berlin Ansprachen halten.

Im Auftrage der Preußischen Nademie der Wissenschaften wird am Sonnabend, den 1 d. M. Abends 74 Uhr, im Festfaal der Akademie, Unter den Linden 35, der Geheime Regierungsrat Pro- sessor Schuchhardt, Berlin, einen öffentlichen Vortrag über Die Kultur der Altslaven im öftlichen Deutschlgnd' (mit Licht. bildern) halten, dessen Ertrag für wissenschaftliche Zwecke bestimmt ist. Einzelkarten zum Preise pon 4 4 (numerierter Sitzvlag) und zu 1 rr, sind zu haben bei A. Wertheim, Leipziger Straße, und beim Pförtner der Akademie.

Siteratur.

Das Rhein landkabel kerausgegeben vom Reich s⸗ pe stministe rium. Diese Denkschrifi zur Fertigstellung des ersten deutschen Ueberlandfernsprechkabels ist die literarisch Würdi⸗ gung eines Ereignisseg, dessen Andenken die Blätter der Verkehrs- eschichte dauernd bewahren werden. Eine mehr als 700 Km lange

abelleitung für Fernsprechverkehr verbindet seit einigen Wochen die Reichshauptstadt mit dem deutschen Weften. Die Bezeutung dieser Tatsache in ihrem vollen Umfange zu erfassen, ift bisher nur Fach⸗ leuten inöglich gewesen, da dem Außenstehenden zusammenhängende Ein⸗ blicke fehlten. Man muß es begrüßen, daß die Oeffentlichkest aus dem Inhalt der Schrift jetzt eine anschauliche Vorste lung davon gewinnen kann, welche verkebrstechnische Großtat in unseren Tagen geschehen ist. Vier Aufsätze sind in dem von der Reichsdruderei fön re und sorg⸗ fältig gedruckten Heft vereinigt. Zunächst berichtet Geh. Obemwostrat im Reichepostministertum P. Crgem er über Die Cntstehungs⸗

schichte des Rheinlandkabels. Er erklärt die Notwendigleit ge⸗ y Fern sprechleitungen aus der Unzulänglichkeit und den Mängel der ober rdisch geführten Linien und schildert die Schwierigkeiten, die bei der Kabelung der Fernsprechleitungen zn überwinden waren. D erörtert Prof. ; tz Geh. Postrat im Reichspost⸗ ministerium. Die theoretischen Grundlagen des Fernkabels und erläutert die Mittel, die es anzuwenden und auszubauen galt, um den Sprechperkehr auf JFernkabeln überhaupt zu ermöglichen. Darauf folgen Ausführungen von Dr. A. Ebeling üher -Die Herstellung des Rheinlandkabels mit seinen Pupinspulen. Dr. Ebeling t Di= rektor der Siemens n. Halske A. G., die das Kabel hon Berlin bis Düsseldorf angefertigt und auch ausgelegt hat. Aus dem, was er sagt, erbellt, welch ein Aufwand an Bemühungen dazu gehörte, das theoretisch Gefundene in die Praxis umzusetzen. Die Felten n. Guilleaume A. G., die das Kahel Dortmund⸗RKöln 6 hat, steuert ein ige Bilder aus ihrem Carlswerk bei. Der te Aufsatz Die Auslegung des Rheinlandkabels' stammt von R. Der bel, Ober ingenieur der Siemens u. Halske A. G. und Direktor der Deutschen e,, =, . Er e ein anschauliches Bild von den zahl⸗ osen ndgriffen und Arbeiten, die zu leisten waren von dem Augenblick an, da bas fertige Kabel mit seinem Zubehör den Fabrik- hof verließ, bis zu dem Zeitpunkt, da das letzte Stück in den Rabel⸗ kanal eingezogen und mit dem Ganzen zur Einheit verbunden war. Reicher Bisdschmuck ist dem gedruckten Wort beigegeben. Abbildungen charakteristischer Bauwerke der hauptsäͤchlichsten Städte. die das Kabel auf seinem Weg berührt, Jeichnungen zur Verdeutlichung des in den theoretischen Betrachtungen Gesagten, Darstellungen, die den Werdegang des Kabels und seines Zubehörs in Werkftatt und Fabrik aufzeigen, und Bilder, deren fesselnde Szenen die Auslegung selbst in ihren verschiedenen Stufen schildern.

Theater und Mu sik.

Kammerspiele des Deutschen Theaters.

In den stanmerspielen des Deutschen Theaters ging gestern 92 Kaisers 23 Tragikomödie Kanzli st Krehleyr! zum ersten Male in Szene. Es it ein Sertenstũück zu seinem Veruntreuerdrama Von Morgens bis Mitternacht, dessen Inhalt sogar von einer der handelnden Personen der neuen Tragikomödie als Anekdote erzählt wird. In seiner eigens für sein Schaffen erfundenen Ausdruewelse, die den Telegrammstil zum Vorbild genommen hat, sagt Kaiser in einem Aufsatz Formung von Dramg? :. Herrlich Mensch, der in Sack⸗ gassen irrt“. Ein herrlicher Mensch dieser Art ist sein Kanzlist Krebler, der hoffnungslos in eine Sackgasse des Denkeng gerät, aus der er keinen Ausweg mehr findet. Der Mann, der tagtäglich zur bestimmten Stunde den gleichen Weg aufs Amt und nach Hause n, dadurch aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht, daß sein Vor- esetzter ihn am Vormittag nach der seiner (des Kanzlisten)

ter beurlaubt. Auf dem lbekannten m verirrt sich, weil die d zu dieser ungewohnten Antlitz zeigen als sonst, und 2. seine wo nach der Hochneitgfeier vom Tage

grkennt er nicht. wieder. Die Welt anderes Antlitz zeigen, als das altvertraute; in Welt will er fortan leben. So schreibt er kurze gesuch unter Verzicht auf Ruhegehalt, kauft ginen stattlichen Erdglebus, ber seine ibildlicht. er

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