1922 / 49 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Feb 1922 18:00:01 GMT) scan diff

Bedarfsziffer überschritten. hätte sich

von Die indes

im Sommer 1921 geschätzte Tonnen um 80000 Tonnen dieser 80 009 Tonnen bisher bewilligten Mitteln ermöglichen lassen, weil der Maispreis in den Erzeugerländern selbst erheblich gefallen war. Es erklärt sich daher die jetzige Mehranforderung von Reichsmitteln letzten Endes ausschließlich aus den harten Zahlungs⸗

bedingungen des Londoner Ultimatums.

Der ohne Zweifel bedauerliche Melaufwand an Reichsmitteln erscheint jedoch erträglicher, wenn man die von der Reichsregierung erwartete allgemein günstige Wirkung bezüglich der Wiedererstarkung der heimischen Produktion und damit der Besserung der Ernährung sich vor Augen hält. Bereits in der zum Haushalt für das Jahr 1920 vorgelegten ersten Denkschrift über die Maisverbilligung ist aus⸗

auch die 1200000 Verbilligung mit den

an letzte vädagogéche Probleme heranrührt, die dem Streite der Parteien schließlich entzogen werden müssen. (Sehr richtig!) Ueber sie muß allein die pädagogische Wissenschaft urteilen. Ich bitte auch denjenigen Teil der deutschen Philologenschaft, der sich bisher der Idee der deutschen Oberschule und vor allem der Idee der deutschen Aufbauschule verschlossen hat, dieser Schule nun, nachdem die Grundlinien und Richtlinien vorgelegt sind, ein offenes Interesse entgegenzubringen und sie frei und objektiv, vorurteilslos zu prüfen.

Meine Damen und Herren! Es ist von dem Stil dieser Denkschrift über die deutsche Oberschule gesprochen worden, und Frau Dr. Wegscheider hat es stark bemängelt, daß ein Satz eine Reihe dunkler Fremdwörter enthalte. Vielleicht wird das Urteil milder, wenn ich sage, daß dieser Satz von Paulsen stammt; die

humanistischen Ghmnasium. Wir hoffen, daß durch Differenz erung des Unterrichts auf der Oberstufe viel erreicht werden kann an gesichts der Vertiefung der verschiedenen Zweige des Unterrichts. Es gibt noch andere Wege, aber diese Wege gehören nicht hierher ins Parlament, sie gehören vor das Forum aller derer, die als Fachleute im eigentlichsten Sinne des Wortes anzusprechen sind. Das alles aber schließt auch nicht aus, daß hin und wieder zin nicht lebensfähiges Gymnasium eingeht. Ich glaube sagen zu können, daß wir vielleicht zu viel humanistische Anstalten in Preußen gehabt haben (sehr richtig! bei den Sozialdemokraten, auch an Orten, in denen eine anders geartete Bildung vielleicht mehr am Platze gewesen wäre. (Erneute Zustimmung bei den

Sozialdemokraten.) J . . Lassen Sie mich mit wenigen Worten auf eine Frage eingehen,

liche Abbau der Neukönlner Anstalt in die schmelzung mit dem Friedrich ⸗Wilhelms Gymnasium gekleidet worden, so daß Name, Tradition der Anstalt Verma , tungen und Lehrmittel der neuen Doppel ustalt , Hie. können. . Abgesehen von dem von unten beginnenden Schulkollegium beauftragt worden, auch von 9 ghymnasialen Unterprima abzusehen, wenn für bringung der 5 gymnasialen Obersekundaner angemessen werden kann. Das Schulkollegium hat ferner zu pris, etwa möglich ist, auch die gegenwärtigen Quartaner zu Ostern in Untertertien anderer Anstalten un e wenn sich dies als möglich herausstellt, sollen 6 Untertertien Ostern nicht wieder eriffnet werden

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Abbau der anderweite Unter⸗

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Ziele führen kann. Es gibt aber dẽren iel. Die Schulgemeinde,

rühmend empfohlen worden ist, verlangt ohne Frage große sein, sie durch Zwang zu schaffen

die uns tliche Reife. Es 1

und auf keinen Fall

e falsch

parlamentarische Sp De 565 3 6 * 2 Deutschen Volkspartei) nachdem vorgestern hier erklärt hat

parlamentarische Spielereien

Mißerfolge geführt hätten.

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222 I 8 3 Das alles, die 6

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lereien Platz greifen, (sehr richtig! bei der Herr Abgeordneter Dr. Preuß daß sogar bei den Studentenschaften nicht am Platz wären und zu einem

rziehung des Lehrers zur abgerundeten

erziehung der Schüler zur Freiheit, läßt sich

tuß wachsen.

und Sch

lern Rechnung tragen.

Man muß auch der besonderen Darin

zu den Akten geschrieben aber da ich nicht annehme, daß die Eingaben der Freien Lehrergewerkschaft sinnlos sind, werden sie auch ihre Antwort bekommen.

Hinsichtlich des obligatorischen Nadelarbeits⸗ unterrichts an den Lyzeen kann ich erwidern, daß wir ihn gern wünschen und mit allen Kräften anstreben. ö

Es ist gestern die Frage der weiblichen Oberschul⸗ räte angeschnitten und das Verlangen ausgesprochen worden, daß in die Provinzialschulkollegien und Regierungen mehr weibliche Räte kommen als bisher. Sie wissen, daß wir Versuche damit gemacht haben und daß wir in diesen Versuchen fortfahren werden. Es sind einige Schwierigkeiten, die immer wieder aus den Kreisen der Oberlehrer und Oberlehrexinnen hervorgehoben werden, indem gesagt wird, es dürfe niemand Oberschulrat werden,; der nicht durch

ich immer den Hauptwert der Wanderta ge gesehen, die freudig begrüßt habe, daß hier eine Lebensgemeinschaft zwischen hat. Ich wiederhole noch ein

s unserer Lehrer, die so freudig der

f ikt haben, und ich und da noch vor⸗

die im Ausschuß angeregt worden ist, auf die Frage des Ab⸗ baues der staatlichen Anstalten in Berlin. Es handelt sich da vor allen Dingen um das Wilhelmsgymnastum und um die Neuköllner Anstalt. Der Abbau des staatlichen Wilhelmsgymnasiums war bereits seit Jahren erwogen. Die Schülerzahl ist ständig zurückgegangen: November 1919 165, Nai 1920 160, Mai 1921 1834, November 1921 1290 Schüler. Die gegenwärtige Verteilung der Schüler auf die Klassen stellt weniger nahe zur sich wie folgt dar: Sexta 13 Schüler, Quinta 18. Quarta t, muß ihre ganze

Untertertia 11, Obertertia 8, Untersekunda 12, Obersekundas h, un Unterprima 9, Oberprima 16 Schüler, außerdem 8 Schüler in der letzten Michaelisklasse. Bei dieser Schülerzahl war es von vorn⸗ herein ausgeschlossen, die Anstalt bestehen zu lassen. Bereits 1913 ist der Abbau dieser Anstalt beschlossen worden, und nachdem der lleinen Orte bei einer Aufhebung der Abbau der Vorschule anfangs für 1920 angeordnet war, dann an solchem Orte. Eine n,, , Ostern 1921 begonnen hat, ist nunmehr bestimmt worden, daß di zXiräte bei Aufhebung von Anstalten ist unmb⸗ lich, weil Sexta zu Ostern dieses Jahres nicht mehr eröffnet wird. Leider lungnahme der Elternschaft bon vornherein la? it

keukölln ist von dem Grundsatz z . Räumen in der Bellevuestraße nicht gelassen werden. Es war unten herauf nur unter der Voraus s⸗

Meine Damen und Herren, der Abbau beider A also auf zwingenden Gründen finanzieller und plan Art. Wenn überhaupt das höhere Schulwesen nich herigen Umfange über die kommenden

rettet werden kann und hier und da Abstriche

so kann das am ehesten in einer großen

wo andere Anstalten der verschiedensten

Verfügung stehen. terrie J : ; Stoßkraft auf die Erhal g geh,. , mn ge tellt, die ich zunächst bea insbesondere vereinzelt fan,, ö. Beunruhigungen in den Kreisen der Elter und Unbequemlichkeiten sind unvermeidlich und beiden Fällen sehr viel eher ertragen werden

Philologen und Schulmänner in den Provinzialschulkollegien werden das wissen. Und ebenso möchte ich darauf aufmerksam niachen, daß der viel kommentierte Satz mit den zwei Sprachen ein Satz von Mommsen ist, den auch unsere Schulmänner kennen werden. Die Denkschrift ist eben in erster Linie für Schulmänner und die pädagogische Wissenschaft geschrieben; da kann ein Satz bedeutender Männer, die ein bestimmtes Problem schon klar durch⸗ dacht haben, unter Umständen lange Perioden ersetzen. Ein solcher Hinweis soll eben gerade der Klarheit dienen und nicht dem Gegen— teil. Im übrigen aber freue ich mich, daß Frau Dr. Wegscheider im Gegensatz zu Frau Jensen, die diesen wichtigen Teil der Denk⸗ schrift nicht verstanden hatte, richtig erkannt hat, daß es sich nicht um zwei fremde Sprachen handelt, und daß das Wort Mommsens, gebildet sei nur derjenige, der in zwei Sprachen zu denken ver⸗ möge, dahin geht, daß neben der deutschen Sprache eine fremde und nicht zwei fremde gemeint sind. Als Frau Dr. Wegscheider in Westfalen „in meinen Spuren“ wandelte, wird sie bemerkt haben, daß ich darauf das Hauptgewicht gelegt und erklärt habe,

geführt, daß über den voraussichtlich nur engen Rahmen der Schweine⸗ mastaktion hinaus Maßnahmen getroffen werden mußten, die auf den Wiederaufbau des deutschen Schweinebestandes abzielen und das inländische Getreide vor der Verfütterung bewahren.

Ich will hier nur einige wenige Ziffern anführen, die zeigen, daß tatsächlich infolge der starken Maiseinfuhr durch das Reich das Ziel einer Stärkung wenigstens eines Teils unseres Viehbestands erreicht worden ist. Nach den Ergebnissen der Viehzählung vom 1. Dezember 1921 weist der Viehstapel gegenüber dem Jahre 1920 bei den meisten Vieharten nur ganz geringe Veränderungen auf. Die Zahl der Pferde hat sich etwas vermehrt, die Zahl des Rindviehs hat sich nur gering von 16806791 auf 16839 559 verändert. Die Zahl der Schafe hat ebenso wie die Zahl der Ziegen eine Minderung erfahren. Nur die Zahl der Schweine weist gegen 1920 eine wesentliche Mehrung von 14179163 auf 15 876 638 auf. Die Zunahme beruht in der Hauptsache auf der Zunahme der Ferkel und der über acht Wochen bis noch nicht J Jahr alten Schweine. Diese sehr starke Mehrung des Schweinebestands gegenüber dem Be⸗

die Laufbahn des Direktors hindurchgegangen sei. Es ist zweifel= los empfehlenswert, wenn solche Leute Oberschulrat werden, die die Amtsgeschäfte des Direktors kennen. Aber dann würden wir überhaupt keine Frauen in die Provinzialschulkollegien und in die Regierungen hineinbekommen; denn die Zahl der Direktorinnen t und Rektorinnen ist sehr gering. Dann müssen wir dazu greifen, hat heute verschiedene Fragen an mich daß wir auch tüchtige Damen Studienrätinnen und Lehrerinnen hat von der in die Regierungen und die Provinzialschulkollegien hinein⸗ Schulräte beim berufen, die noch nicht Direktorinnen gewesen find. Berlin gesprochen. Ich Ich möchte noch mit einem Wort auf die recht lebhafte Kontro⸗ erklärt hat: Wir haben verse eingehen, die sich gestern hinsichtlich der Rechtlinien der r etwas hat sie gegen die deutschen Oberschule einerseits und der Uebertragung darin sind wir dieser Richtlinien auf die weiblichen Schulen anderseits ergeben hat. Provinzialschulkollegien verteilen Die Frage, wieweit dieser Lehrplan, den wir für die deutsche Ober⸗

haben uns noch ni

n e in diese Angelegen schule ausarbeiten, für Knaben und Mädchen verschieden sein muß, schulkollegien eingemischt.

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tworten will. Sie liegender Anstal 1nd

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1 . Ia ß P , g 7 einzigen höheren Le zranstal 66 ö 916 ( elltung der Dezernate Aber

ist eine rein pädagogische. Es ist bekannt, daß die Anschauungen der Frauenwelt darüber gänzlich auseinandergehen; die einen

wünschen eine völlige Uebereinstimmung, wie soeben hier Frau

Infolgedessen ist die

konnte die Anstalt während des Abbaues in ihren bisherigen zeifellos nicht berechtigt.

stand des vorangegangenen Jahres ist erreicht worden, trotzdem eine weit stärkere Abschlachtung im Jahre 1921 an Schweinen statt⸗ gefunden hat als im Jahre 1920. Nach der Schlachtungsstatistik sind im ersten, zweiten und dritten Vierteljahr 1920 nur 1,A,29 Mil⸗ lionen gegen 4,48 Millionen Schweine im entsprechenden Zeitraum 1921 abgeschlachtet worden. Dasselbe Bild zeigt sich bei dem Vieh⸗ auftrieb in den 36 bedeutendsten Schlachtviehmärkten Deutschlands.

Hier war z. B. der Auftrieb an Schweinen im vierten Viertel⸗ jahr 1920 219 232 gegen 676697 im Jahre 1921. Man sieht hieraus deutlich, daß die Schweinezucht und Schweinemast im Jahre 1921 außerordentlich große Fortschritte aufzuweisen hat. Es liegt hiernach für jeden unparteiischen Beobachter eine erhebliche Besserung vor, die nicht zuletzt auf die Ausgabe der großen Menge perbilligten Maises zurückgeführt werden kann.

Ein Umstand aber, der allerdings bei der Begründung der Mais⸗ aktion nicht in Rechnung gestellt war, läßt rückblickend die Mais⸗ verbilligung in besonders hohem Maße als ernährungswirtschaftliche Notwendigkeit erscheinen: das ist die Trockenheit des vergangenen Jabres mit ihren besonders für die Futterpflanzen überaus ernsten Folgen und die ungenügende Einfuhr von ausländischem Kraftfutter infolge des Sturzes der deutschen Mark.

Der freie Futtermittelimport des Jahres 1921 bleibt, obwohl sich der freie Handel zweifellos kräftig geregt hat, weit hinter der Futtereinfuhr der Vorkriegszeit zurück An Kleie sind nur 2,4 vo der Einfuhrmenge des Jahres 1913 hereingekommen (Hört! hört!), Reisabfälle 12,56 vo, Oelkuchen 20 vH, Futtergetreide ebenfalls nur 20 vH. (Hört! hört! im Zentrum und rechts.) Unter diesen Um— ständen bedeutet die reichsseitige Maiseinfuhr von mehr als einer Million Tonnen eine außerordentlich ins Gewicht fallende Erhöhung der Einfuhrzahlen vergangenen (Sehr richtig! im Zentrum und rechts.)

Nur noch eine kurze Zusammenstellung. gesamte Futter⸗ mitteleinfuhr it Ausnahme der Monate März und April, len noch nicht vorliegen, betrug 2 255 000 1000000 Tonnen, also nahezu Hälfte die Maiseinfuhr des Reiches. bra Faktor

ins Gewicht ge⸗

des Jahres. Die des Jahres 1921, m für die Tonnen. der Gesamtmenge, auf

nicht besonders zu unterstreichen, daß das ein bei der

mir die Zahlen

Hiervon entfallen

der ganz außerordentlich Ernährung allen ist.

Man wird daher abschließend äber die Maisverbilligung des Reiches sein Urteil abgeben dürfen, daß die Ausgabe der 4 Milliarden Mark, die zunächst die landwirtschaftliche Produktion

befördert, zugleich aber die Ernährungslage gebessert und die Ge⸗

ö 1 dahin

treideaufbringung gehoben hat, neben den vielen unmittelbaren Aus— gaben für die Volksernährung des Reiches ihre Berechtigung durchaus im Zentrum und rechts.)

erwiesen hat. (Beifall bei den D. D.

Preuß ischer Landtag. 106. Sitzung vom A. Februar 1922. Nachtrag.

Die Rede, die bei Besprechung des Abschnittes „Pro⸗ vinzialschulkollegien, höhere Lehranst alten usw.“ im Haushaltsplan des Ministeriums für Wissen⸗ schaft, Kunst und Volksbildung für das Rechnungs⸗ jahr 1922 der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volks⸗ bildung Dr. Boelitz gehalten hat, hatte folgenden Wortlaut:

Meine Damen und Herren! Wenn ich das Wort zu dem Etat der höheren Schulen nehme, so möchte ich Sie bitten, keine Furcht zu haben, daß etwa nun der Fachminister oder der Fach⸗ mann gegenüber dem politischen Minister zu sehr in Er⸗ scheinung trete. Ich lege Gewicht darauf, zu erklären, daß selbst⸗ verständlich alle Teile des Schulwesens, Volksschulen, Mittelschulen, Universitäten und höhere Schulen mir in gleicher Weise am Herzen liegen. Das gibt mir aber auch ein Recht, ein freies Wort über die höheren Schulen zu sprechen.

Meine Damen und Herren! Durch die Einbeziehung der deutschen Oberschule und der Aufbauschule in die höheren Schulen haben wir nach meinem Dafürhalten einen großen Fortschritt gemacht. Gestern ist Ihnen die Denkschrift vorgelegt worden, die für die Provinzialschulkollegien bestimmt war, aber gleichzeitig auch diesem hohen Hause vorgelegt werden sollte, damit es das Interesse, das es immer an dieser neuen Schule gehabt hat, auch durch offene Kritik hier an den Tag legen kenn. Aber ich muß doch aus bestimmten Gründen betonen, daß die Ihnen vorgelegte Denkschrift nicht von politischen Gesichts⸗ punkten aus betrachtet werden darf (sehr richtig!, sondern daß sie

daß wir eher ein Zuviel an fremden Sprachen auf unseren höheren Schulen haben, daß ich also gerade für das von ihr vertretene Ideal eingetreten bin.

Frau Dr. Wegscheider hat ferner bemängelt, daß über den Werkunterricht und den Arbeitsunterricht in diesen Richtlinien nichts erhalten sei. irrt, das ist wohl an⸗ gedeutet. Das übrige wird durch die Lehrpläne, die bald heraus⸗ geben werden sollen, näher dargestellt werden.

Ein kleines Mißverständnis möchte ich ferner noch zurück— weisen. Frau Dr. Wegscheider spricht davon, daß es ungeheuer⸗ lich sei, daß die Schüler mit der Geschichte der Philo⸗ sophie gequält werden sollen. Davon ist keine Rede. Es soll von den Schülern nicht eine Kenntnis der Geschichte der Philo⸗ sophie verlangt werden, sondern sie sollen philosophisch geschult werden, sie sollen in die Probleme der Philosophie hineingeführt werden.

Ich glaube auch angesichts des Einwires, daß der Gedanke der Völkerversöhnung sogar nicht in der Denkschrift enthalten sei, auf den Gedanken hinweisen zu müssen, der auf Seite 3 zum Ausdruck gebracht ist, daß „eine Schule, die die Kultur des eigenen Volkes in den Mittelpunkt ihrer Bildungsarbeit stellt, die eigene Kultur nur dann in ihrer Tiefe erfassen kann, wenn sie ihrer Unabhängigkeit von fremdem Einfluß die Kräfte anderer Kulturen in unserer Geistesgeschichte klar zum Ausdruck bringt und so zugleich dem humanen Gedanken der Völker- gemeinschaft gerecht wird.“

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Natürlich kann es sich bei unserer Denkschrift immer nur um Andeutungen handeln, nicht um einen breit ausgeführten Ge⸗ danken, denn dann würde es nicht mehr eine Denkschrift, würden es nicht mehr Richtlinien, sondern es würde ein großes, dickes Buch daraus geworden sein.

Meine Damen und Herren, Provinzialschulkolle gien werden sich zu sämtlichen Fragen, die hier aufgeworfen werden können und ihnen vorgelegt werden, zu äußern haben, und es wird die Möglichkeit bestehen, daß Anregungen, die aus dem Lande kommen werden, in die Denkschrift hineingearbeitet werden.

Die Befürchtungen, die vor zwei Jahren und im vergangenen Jahre von dieser Stelle geltend gemacht worden sind, daß die deutsche Oberschule oder, wie sie damals genannt worden ist, das deutsche Ghmnasium, das alte humanistische Gymna sium beiseite drängen werde, sind heute überwunden. Es herrscht auch in diesem Hause Uebereinstimmung, daß das humanistische Gym⸗ nasium bleiben muß. Wir haben festgestellt, daß von den Teutsch⸗ nationalen bis zu den Unabhängigen Sozialdemokraten Herr Dr. Weyl hat sich warm für das humanistische Gymnasium ein— gesetzt die Ansicht geherrscht hat mit Ausnahme vielleicht von Herrn Scholem (Heiterkeit), der gestern das humanistische Gym nasium abgelehnt hat daß die deutsche Gesamtkultur durch die Antike viel zu stark beeinflußt ist, als daß wir auf sie bei der Ausbildung verzichten könnten. Unsere geistige Kultur ist eben ohne die Antike nicht denkbar, und es wäre unseres Erachtens für Deutschland ein schwerer Verlust, wenn wir heute die Pflege der Antike aufgeben wollten; das wäre gleichbedeutend mit Verarmung, wäre gleichbedeutend mit einer gewissen Verödung in unserem ge⸗ samten geistigen Leben. Das schließt aber nicht aus, meine Damen und Herren, daß auch in diesem Unterrichtsbetriebe Reformen nötig sind. Wenn der Unterricht nicht voll in die Antike hine inführt, dann büßt er seinen Hauptwert ein.

Meine Damen und Herren, ich habe heute in einer wenig freundlichen Kritik der Denkschrift der deutschen Oberschule das Wort gelesen: Wo sollen wir denn die Lehrer hernehmen, die das alles unseren Schülern beibringen!? Das sind so große Ziele, daß sie überhaupt nicht erreicht werden können. Ich muß sagen, ich bin erstaunt gewesen, daß das aus der Feder eines Philologen ge⸗ flossen ist. Das ist wahrlich kein großes Kompliment, das da dem Philologenstand gemacht wird. Es muß das letzte große Ziel für jedes Gymnasium sein, jeden Schüler voll in die Antike hineinzu⸗ führen. Ich glaube und weiß, daß es solche Schulen gibt, es gibt aber auch solche Schulen, in denen das leider nicht der Fall ist und auch nicht sein kann. Genau so wird es mit der deutschen Oberschule sein. Ihre Ziele sind weit gesteckt. Sie werden nicht immer erreicht werden. Aber sollten wir deshalb geringere Ziele setzen? Wir hoffen, daß wir tüchtige Lehrer gewinnen, die an diesen Schulen arbeiten und die Schüler in dieses große und schöne Gebiet ein⸗ führen. Es wird auch weniger tüchtige Lehrer geben, denen das schwwer fällt, und es wird auch Schulen geben, die in Zukunft diesen Plan vielleicht nicht so erfüllen können, wie wir ihn hier entwickelt haben. Aber das hindert uns nicht, Ziele zu setzen, die weit hinausleuchten, nach denen man sich richten soll. Doch zurück zum

die

finanziell nicht zu verantworten, ein so hochwertiges Grundstüt in unmittelbarer Nähe des Potsdamer Platzes noch für Jahre einer absterbenden Anstalt zu belassen. Zunächst kam die Not— wendigkeit, Räume für das zu erweiternde Provinzialschulkollegium

zu beschaffen, die dann das Wilhelmsgymnasium zur Verfügung stellte, und nur durch Hinzunahme des Wilhelms gymnasiums ge⸗ lang es, im Wege des Grundstücksaustausches mit dem Reich dem Provinzialschulkollegium in Lichterfelde ein ausreichendes Gebäude zu sichern, worauf das Gebäude des Wilhelmsgymnasiums dem Reiche für Zwecke des vorläufigen Reichswirtschaftsrats für 15 Millionen Mark verkauft worden ist. Wilhelms gymnasium ist für die Zeit des Abbaues im Gebäude des Fran; sischen Gymnasiums mit untergebracht. Der Abbau hat in der Form einer wenigstens teilweisen Zusammenlegung mit dem Französi— schen Gymnasium stattgefunden. nächsten Jahre unter einem Direttoriat. vereinigt, soweit dies unterrichtlich möglich ist. sicht genommen, das Wilhelmsgymnasium als bietender Gelegenheit im Grenzgebiete als staatliche Anstalt zu errichten und damit die Tradition der Anstalt, die reihen Dotie rungen und Sammlungen zu erhalten. : Den äußeren Anstoß zum Abbau Gymnasiums und Realgym nasiu i. GC. in kölln gab die Unterbringungsfrage. Die Anstalt ist entstanden, als das Kaiser⸗Wilhelm⸗Realgymnasium in Kochstraße, ebenso wie andere Anstalten der inneren Stadt sich nicht konnte, weil die Schülerzahl dauernd zurückging, nach N verlegt worden war. Es war im Jahre 1915 die Errichtung ei Neubaus durch den Staat unter Beteiligung der Stadtgemeind Neukölln in Aussicht genommen. Bis dahin hatte die Stadt Unterbringung der Anstalt übernommen, sie aber bei der Raun not in Neukölln sehr dürftig durchgeführt. An die Ausführung Neubaus ist bei der Finanzlage des Staates und der f Existenzberechtigung der Anstalt in absehbarer Zeit nicht zu der

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Es war zunächst beabsichtigt, die Unterbringung durch Verhand⸗

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lungen mit der Stadt zu verbessern; das ist gescheitert, weil Stadt eine Verpflichtung nicht anerkennt und ganz allgemein er klärte, ein Interesse an dem Weiterbestehen der staatlichen Anstalt in Neukölln nicht zu haben. Schon dadurch kam die Unterrichts veriltung in der Raumfrage in eine sehr schwierige Lage Dazu trat die Tatsache, daß der Besuch der Anstalt nicht

Entwicklung nahm, die man bei der Verlegung nach Nei erwartet hatte. Die Besuchszahlen vom November 1921 sind bei Gymnasium folgende:

Seyta-⸗ . 34 Schüler

Quinta. 40 6.

Quarta 22 .

Untertertia 16 .

Obertertia J ö.

Untersekunda N

Obersekunda ö . Das macht zusammen 141 Beim Realgymnasium die Besucherzahl folgende:

8e,

Quinta

Auarta

intertertia ö .

Obertertia k .

J ö Also das Gymnastum hatte 141, das Realgymnasium 148 Schilet. Der Besuch der Unterstufe Sexta bis Quarta ist also leidlich. Da gegen ist die Mittelstufe beider Zweige so mäßig besucht, daß die Aufrechterhaltung der Anstalt ungewöhnliche finanzielle Opfer bom Staate fordert. Die Oberstufe hat am Realgymnasium nicht er— öffnet werden können, da für die Obersekunda nur 3 Meldungen vorlagen. In der Obersekunda des Realgymnasiums waren nur 5 Schüler eine Zahl, nach der man sich den zu erwartenden Besuch der beiden Primen vorstellen kann. In Neukölln gibt e außer der staatlichen Anstalt zwei weitere Realgymnasien und eine Oberrealschule, sämtlich gut besucht, aber nicht überfüllt. .

Die Unmöglichkeit einer angemessenen Unterbringung in Ver⸗

bindung mit den geringen Besuchsziffern und den daraus folgenden großen finanziellen Opfern zwang dazu, den Abbau der Anstalt in Aussicht zu nehmen. Das lag um so näher, als eine weitere staatliche Anftalt, das Friedrich- KWilhelmis-Ghwmnastum mit Renl, gymnasium in Entwicklung in der Kochstraße, auch so mäßig be⸗ sucht war, daß eine Verschmelzung der beiden Anstalten nahe lag.

33 Schüler 37

Einer Anregung des Lehrerkollegiums entsprechend ist der allmihr

Beide Anstalten stehen für die

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schon die wissenschaftliche Arbeit de den späteren Erziehungsberuf ein

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exhalten bleiben, und endlich hinwegkommen. s ist? die Grundbedingung schaftlichen Fächern unterrie Ich möchte hier kurz rüfungsordnung und Obermusiklehrer künftigen Ober zeichen und

nlademisches Studium durchlaufen. Es

Obermusiklehrer sollen Lehrer sein, die alle Kräfte, die in unserer Kunst liegen, für die Gesamterziehung nutz bat machen. Zeichnen und Musik sollen aus der befreit werden, in der sie augenblicklich an unseren höher anstalten stehen, und sollen mit dem Gesamtlehrplan n organische Verbindung gebracht werden. Hinsichtlich der praktischen Ausbildung der Oberlehrer schweben Verhandlungen, und das Ministerium be sindet sich in ernsten Erwägungen darüber, wie hier funden werden können! Wir brauchen, so habe ich von den Lehrern m allgemeinen gesagt und wiederhele es von den Oberlehrern, re ie Lehrerpersönlichkeiten, die ganz auf die seelischen debürfnisse unserer Jugend eingestellt find. Wir wollen nicht nur TAhrer haben die ihnen Unterricht geben, sondern wir wollen Jührer und Erzieher unserer Jugend, die mit der Jugend leben und auch die Nöte unserer Jugend verstehen, die ihr helfend und tend zur Seite stehen können. Unsere Lehrer müssen die hohe

kunt verstehen, alle Kräfte, die in unserer Jugend schlummern,

Abseitsbildung

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Wir sind der Ueberzeugung, daß da allerdings der beste ier sein wird, daß schreiten zur

ziehung unferer ö Echbitherwaltung, von der viel gesprochen ist, ist e in Weg, der zum

wir vorwärts

* 11 * 9 . 5551 Jugend durch Freiheit.

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ganz klar dahin dar⸗ legen, und zwar Ertüchtigung selbst. (Sehr

Geschlecht haben, und hier

vollkommen abwegig. 2 2 * C * v arin hat Frau Dr.

Bedeutung im Turnunterricht. je Ertüchtigung, sondern rziehung

1 38 73 * körperlich des Charakters, um C en eben sittliche s 39 7urnutnteorr:?éMh * 6831 j den Turnunterricht herangebildet * 18 2 2 25 5e d we b els Ka 1 ilberfeld ereignet hat. ist zweffell itteilungen darüber

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hier aber noch eine Schwi Mini

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e holem hat darauf hingewiesen, daß iin Unterricht gehabt hat, in denen rankreich gehörig betrachtet wurde. Was icht werden soll, das ist das Gefühl allem, was Deutsch heißt, ob es nun r Grenzpfähle ist oder darüber hinaus. (Sehr wahr! Wir haben außerhalb unserer Grenzen nun einmal viele ĩ zu uns herüberblicken und die den Insammer deutschen Kultur nicht verlieren möchten. Wenn unsere Schülerwelt selbst mithelfen und warme Teilnahme und Begeisterung für alle die Deutschen im Ausland in den Herzen unserer Schüler wecken will, so ist das auf das freudigste zu be⸗ grüßen. j Abgeordneter Scholem, ich kann aus langer Erfahrung mitsprechen. Ich bin wie Sie lange im Ausland gewesen = Sie waren doch neulich in Rußland (Heiterkeit) und habe in den Kreisen gelebt, in denen unsere Deutschen immer das Gefühl ge⸗ habt haben, daß man in der Heimat nicht mehr recht an sie denke. Dieses Gefühl sollen die, die durch den Friedensvertrag nun von uns getrennt sind, nicht haben. Wer deutsche Sprache spricht und sich bewußt ist, daß er zur deutschen Kultur gehört, soll auch wissen, daß innerhalb der Grenzen unseres Vaterlandes Männer, Frauen und Kinder sind, die gern seiner gedenken und sich mit ihm ver⸗ bunden fühlen. (Bravo! rechts.)

Es ist mir zum Vbrwurf gemacht worden, daß die Freie Lehrer gewerkschaft, seitdem ich Minister sei, keine Ant⸗ wort auf ihre Eingaben mehr bekomme. Herr Scholem, halten Sie mich für einen so unhöflichen Menschen? Ich werde alle Ein⸗ gaben beantworten, wenn sie nicht sinnlos sind dann werden sie

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Es ergibt

Direktor der noch den endgültigen Bericht des

Oventrop und, wenn ich nicht irre, Frau Wegscheider entwickelt haben; die anderen wünschen eine völlige Verschiedenheit. Ich habe in diesen Tagen oft davon gesprochen, daß wir von dem Ge⸗ gebenen auszugehen haben. Wir müssen auch hier dem Gegebenen Rechnung tragen, und ich glaube, ein Mittelweg ist hier durchaus zu empfehlen. Dieser Mittelweg, der auf Seite 7 unserer Denk⸗ schrift angegeben worden ist, besagt: „Der Lehrplan einer deutschen Oberschule für Mädchen wird sich der eigentümlichen Entwicklungs- kurve der Mädchen anpassen können, ohne die Ziele der Schule herabzusetzen. Im übrigen werden auch von denjenigen, die sich gerade mit der Mädchenschulpädagogik befassen, Einzelpläne abzu⸗ warten sein; Anregungen sind uns auf alle Fälle willkommen. Die Provinzialschulkollegien sind schon jetzt nach den besonderen Wünschen der Mädchenschulbildung gefragt worden. Es ist auch gestern die hohe Stunde nz ahl der deutschen Oberschule bemängelt worden. Das ist nur bis zu einem gewissen Grade richtig. Die Mittelstufe Quarta bis Obertertia der deutschen Oberschule hat ihre Stundenzahl gegenüber den anderen höheren Lehranstalten nicht unwesentlich herabgesetzt Es ist also ein Anfang hier gemacht. Aber die Herabfetzung der Stundenzahl von Untersekunda an bis Oberprima ist nicht gut möglich, wenn

ol nterrichts verwaltung

nicht von vornherein diese Schulen gegenüber den übrigen höheren Lehranstalten als ganz minderwertig erscheinen sollen. Bauen wir gemeinsam ab, dann aber auch im Gymnasium, im Realgymnasium und in der Oberrealschule. Daß aber die deutsche Oberschule allein abbauen soll und auf den Oberstufen sechs Stunden weniger ge⸗ geben werden sollen wie auf anderen Lehranstalten würde die Schule von Anfang an diskreditieren. Dann würde das erreicht werden, was ich einmal gehört habe, als von dem Typus der deutschen Oberschule gesprochen wurde: „Hoffentlich wird sie so gestaltet, daß sie bald kaput ist? Nein, wir wollen nicht den Typus der deutschen Oberschule so gestalten, daß fie in fich zu⸗ sammenfällt, sondern wir wollen die Schule als gleichberechtigte höhere Lehranstalt, die genau die selbe wissenschaftliche Tiefe erzielt wie die ü b rigen höheren Lehranstalten. Also eine Herab⸗ setzung Stundenzahl ist nur im Zusammenhang mit der Herabsetzung der Stundenzahl an anderen höheren gehranstalten möglich. Ob dazu jetzt der beste Zeitpunkt ist, wage ich zu be⸗ zweifeln. Man muß doch auch etwas praktisch arbeiten. Wenn Sie hören, daß die Zahl der stellungslosen Schulamtsbewerber bis hoch in die Tausende geht, dann wird man nicht ohne Not noch mehr Lehrer aus dem Lehrerberuf herausdrängen, bzw. noch mehr Unmöglichkeiten durch Verringerung der Stundenzahl schaffen, daß die Lehrer in die Schulen hereinkommen. Wollen wir an jeder Anstalt die Zahl der Stunden von Prima bis Sekunda um vier oder fünf heruntersetzen, dann nehmen Sie den Rechenstift und rechnen Sie aus, wieviel tausend Stunden dadurch für unse re jungen Studie nassessoren verloren gehen. Wir müssen auch mit dieser ungeheuren sozialen Not, von der Sie immer gesprochen haben, rechnen und sie nicht durch das Experiment, zu dem heute geraten wird, noch vertiefen.

. Es sind dann gestern noch die beiden schwierigen Fragen be⸗ rührt worden, die Frage des sogenannten direkte n Weges vom Lyzeum plus Oberlyzeum zur Universität und die Frage des Uebergangs von einem Lyzeum zur ausgebauten weiblichen Vollan stalt. Es ist über diese Schwierigkeiten schon viel gesprochen und gesagt worden daß hier erhebliche Differenzen zwischen einer Minderheit dieses hohen Hauses und dem Ministerium beständen. Es ist Ihnen die Entscheidung bekannt, die in Sachen des Kottbuser Versuches gefällt worden ist. Das bisherige Lyzeum bietet nach der Ansicht der nicht eine ausreichende wissenschaftliche Grundlage einen dreijährigen Aufbau, der dirert zur Universität führt. Sollte das aber verlangt werden, so würde es nur möglich durch Veränderungen des Lehrplans, die jeden Tag , gemacht werden können, und durch Aenderung des Lehrkörpers Es würde aber dadurch eine starke Belastung der Städte und auch des Staates eintreten, wenn an die Stelle der nicht akademisch gebildeten Lehrkräfte in großem Umfange bei diesen Lyzeen

der

Grundlage für

akademisch vorgebildete Lehrkräfte eintreten müßte .

L n. dann die bleiben, die nicht akademisch ; ö. ö. eine ungeheure bedeuten. Weisen sie nderung ist durch die hier nicht mit der Reichsverfassung zu bes wird im Wege des Erlasses, der Verordnun schaffen.

Aenderung der Lehrpläne und der

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Härte gegen die jetzt dort amtierenden dehrträft;⸗ nicht auf die Seminare hin; Ver /

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