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abkommen vom 13. August, der Kohle im allgemeinen und ihrem hohen Preis, den Saargruben und der Ver⸗ teilung der ersten Milliarde, 2. mit der Frage der Besatzungskosten und 3. mit dem Wiesbadene! Ab⸗ kommen.
Nach langen, besonders zwischen Frankreich und England geführten Verhandlungen ist es den französischen Delegierten dem „Matin“ zufolge nn, für die Fabrikation von e , in Deutschland eine Entscheidung über neun Punkte herbeizuführen, die als Vorbedingung für die Fabrikation von Flugzeugen gelten sollen. Die ersten sieben Punkte sind lechnischer Art, sie betreffen die Beslimmung des Militär flugzeuges. Jedes Flugzeug, dessen Motorkraft eine bestimmte Stärke üͤbersteigt, das eine gewisse Eigen— geschwindigkeit und die Möglichkeit bestzt, in bestimmter Zeit eine gewisse Höhe zu erreichen, das ferner eine bestimmte Nutzlast und gleichzeitig ein bestimmtes Gewicht der inneren Einrichtung zu tragen imstande ist, das ein bestimmtes Verhältnis der Tragfläche zur Motorkraft aufweist, wird als Militärflugzeug angesehen und muß zerstört werden. Entspricht das Flugzeug aber den aufgestellten Bedingungen, so wird es als Handelsflugzeug' bezeichnet und kann fabriziert, verwendet und exportiert werden. Der achte Punkt erstreckt sich auf die Kontrolle der Fabriken und ihres tech— nischen Personals. Der neunte Punkt, um den am heftigsten gestritten wurde, betrifft die Frage der ständigen Konfroll— ommissionen. Hierüber soll eine Einigung erzielt worden sein, die der deutschen Regierung notifiziert werden wird. Deutschland soll demnächst auch in die Internationale Luftfahrtkonvention aufgenommen werden.
Rußland.
Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“
herrscht zwischen Petlju ra, der sich zurzeit unter fremdem Namen in Warschau aufhält, und dem General Wrangel in Moskau vorliegenden Nachrichten zufolge ein lebhafter Verkehr. Petljura verfügt über eine militärische Macht von 15 000 Mann; eine Ahteilung davon befindet sich in Warschau, der Stab ie Tarnowm. Mitte Dezember wurden Vo Wrangelsoldaten nach Beßarabien befördert. Der Stab Wrangels befindet fich in Sofia. Zu Anfang des Jahres soll ein Bündnis zwischen Petljura und Wrangel zustande gekommen sein, und ihre vereinigten Streitkräfte sollen 50 000 Mann betragen. — In der zweiten Sitzung des Kongresses der landlosen Bauern vertretende Vorsitzende des Rates der Manuils ki, aus:
Die Gründe, aus denen wir nach Genua eingeladen worden sind, liegen in der schlechten wirtschaftlichen Lage der kapitalistisch regierten Länder. Der Völkerbund ist eine internationale Gesellschaft von Aktionären zur Ausbeutung von Kolonien. Zwischen Frankreich und England die an der Spitze des Völkerbundes stehen, ist der Kampf auf allen Fronten entbrannt. Die Anstrengungen Frankreichs, ein von Meer zu Meer gehendes großes Polen zu schaffen und die militärische und wirtschaftliche Macht Deutschlands zu zerstören laufen den Interessen Englands zuwider. Die Interessen dieser beiden Mächte gehen auch auf dem Balkan auseinander, und unsere Ginladung nach Genug ist weiter nichts als ein Versuch, uns zu einer Kolonie zu degradieren und aus uns, wie früher aus der Türkei, ein Ahsbeutungsobjekt der Kapitalisten zu machen. Ich erkläre nach drücklich und endgültig, daß sie das nie erreichen werden, auch nicht die Verminderung unserer Armee. Der Strom der Revolution wird einen Lauf nicht ändern oder aufhalten lassen.
Allukrainischen führte der Stell⸗
Volks kommissare,
Belgien.
Der Minister des Aeußern Ja spar und der luxemburgische Staatsminister Reuter haben gestern im Ministerium des Aeußern die Ratifikationsurkunden des belgisch-luxem—⸗ burgischen Abkommens ausgetauscht.
Italien. Die Regierung hat nunmehr ihre Zustimmung zur Er— öffnung der Genueser Konferenz am 10. April gegeben.
Fiume.
Das revolutionäre Komitee in Fiume, das die Macht in Händen hat, hat vorgestern nach einer Meld ung der „Grazer Tagespost“ die Vereinigung Fiumes mit Italien proklamiert.
Shanien.
In der Kam mer fand eine Aussprache über die seit drei Jahren aufgehobenen Verfassungsgarantien statt. Die Liberalen verlangten ihre Wiederherstellung, der Minister— präsident Maurg erklärte aber, weiterer besonderer Voll⸗ machten zu bedürfen. Die Lage der Regierung ist andauernd schwierig.
Schweiz.
Der Bundespräsident Dr. Ha ab hat, wie „Wolffs Tele— graphenbüro“ mitteilt, durch den deutschen Gesandten in Bern dem Reichspräsidenten und der Reichsregierung für die innige und freundnachbarliche Teilnahme an dem so plötz⸗ lichen und tragischen Hinscheiden des Ministers von Planta seinen herzlichen Dank ausdrücken lassen. Er erblicke, so schmerzlich der Anlaß auch sei, in dieser Teilnahme einen neuen Beweis der aufrichtigen, guten Beziehungen zwischen der Eid⸗ genossenschaft und dem Deutschen R
Reich. Polen.
Das neue polnische Budget für 1922, das Ende der kommenden Woche der Finanzkommission vorgelegt wird, balanciert in Ausgabe und Einnahme mit 900 Milliarden Mark, wovon 270 Milliarden für Abschreibung von Schulden an das Ausland angesetzt sind.
Südslawien.
Der Ministerrat hat vorgestern der „Grazer Tages⸗ post“ zufolge nach einer Erklärung des Ministers des Aeußern über die letzten Ereignisse in Fiume heschlossen, an die Große und die Kleine Entente eine Note zu richten, in der die sofortige Bestimmung der Grenze des Staates Fiume verlangt wird. Der südslawische Gesandte in Rom hatte vorgestern wegen der Ereignisse in Fiume eine längere Besprechung mit der italienischen Regierung.
— Gestern sind in Belgrad die Vertreter der der Kleinen Entente angehörenden Stagten zu Verhandlungen über ein gemeinsames Programm für die Konferenz in Genua zusammengetreten.
Türkei.
Die Große türkische Nationalversammlung hat Mustapha Kemal zum Präsidenten und Roauf Bei, den
ehemaligen . der öffentlichen Arbeiten, zum Vizepräsidenten ewa
—
. Amerika.
Der Präsident Harding hat eine Verordnung erlassen, die die Verschiffung von Waffen und Munition nach China verbietet.
— Der amerikanische Senat hat gestern eine Ent— schließnng angenommen, in der die Regierung gefragt wird, welche Wirkung die Ratifikation des Vier mäch te? vertrags auf das im Jahre 1917 zwischen Lansing und Mhit geschlossene Abkommen haben werde. In diesem Abkommen erklärten die Vereinigten Staaten und Japan, sie hätten nicht die Absicht, irgend etwas zu unternehmen, was die Unabhängigkeit Ehinas oder seine territoriale Integrität schmälern könnte. Sie würden sich immer an den Grundsatz der offenen Tür und der Gleichberechligung aller am Handel und der Industrie Chinas beteiligten Fremden halten.
Parlamentarische Nachrichten.
!. 3m . au 9 ausschuß des R eich s tags wurde gestern die tatsberatung liber den Haushalt der Reichsmarine be— ndigt. Nach kurztr. Debatte wurden, wie das „Nachrichtenbüro des Vereins deutscher Zeitungsverleger“ berichtet, die Etatspofitionen für Fustandhal tung der Seestreitkräfte, der Werft Wilhelmshaven und des Arsenals Kiel ; serner die For wesen, Minenn trag
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die in einzelne ite u — chpersonals in den X nicht schon aus einer ent r bührnisse beziehen, gemäß 5 ze Hebührnisse der Gruppe bezieh en hätten, wenn sie Mili ieben auf Beschluß ausschusses dem chuß für angelegenheiten zur Behg ndlung überwie Damit wurde der Etat de Wehrministeriums verabsch Es , folgte g des Haushaltsplans für das 91 wär t 19e A nt 83 zerichterstatter referierte Abgeordneter Dr. S De tz sch (V. Nat. r 1 n munse ' ; bersucht werde, die Uebertreibungen des f ten 9 mi Die gesunde Grundlage de der Organisation Auswärti ĩ nämlich 1. die Zusammenlegung der diplomatischen un Laufbahn, 2. die Regionaltellung der Zentrale und 3. des Auswärtigen Amts mit wirtschafllichen Nachricht ergebe sich die Zunahme an Einnahr bekannten hungen der Paß und sonstigen Konsule 1. Die Ausgaben iesen in erster Reihe wegen der gewaltigen mnung beim Kurs—⸗ leich große Steigerungen auf. besprach dann aus⸗ ührlich die vom Auswär chuß überreichten Denkschriften über ĩ Auslande be schäftigten Beamten, das fich auf einem sorgfältig enn ungsmodus ausbaue, und über die Verteilung Beamten in den Missionen.
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tems der flieg Stellen bei den Auslandsmissionen. Besoldungsordr Auslandsbeamte das terium ! Wort mitzusprechen haben. nzlerposten könnten bei den Auslandsvber tretungen abgebaut w Das Berufsbeamten tum dürfe durch die große Zahl der Angestellten nicht erschüttert werden. Gerade das Aus— wärtige Amt verlange ein hervorragendes Berufsbeamtentum. Die bisherige Taktik gegenüber dem mittleren Begmtentum sei verhängni voll gewesen. Abgeordneter Stücklen (Soz.) sprach sich dagegen
8, elne, Arbeitsgebiete sowohl im Auswärtigen Amt wie auch
— Ministerien behandelt würden. Dadurch werde Doppel⸗ arbeit geleistet, die erspart werden könne. Der Redner erwähnte in diesem Zusammenhang die Fürsorgetätigkeit für die Ausfandsdeutschen, die jetzt im Auswärtigen Amt und im Ministerium des Innern aus⸗ geübt werde. Abgeordneter von Rheinbaben (B. befür⸗ wortete die Einrichtung eines ständigen Staatssekretärs, der in der Reihe der beim parlamentarischen Regime notwenhigerweise wechselnden Minister den ruhenden Pol darstellen und damit Gewähr ür die Ständigkeit der äußeren Politik bieten solle. Abgeordneter Graf Bernstorff (Dem. warte vor Ucherspannung des Tpar⸗ samkeitsprinzips, besonders bei Beurteilung der Notwendigkeit der Besandtschaften und übrigen Missionen in Süd⸗ und Mittelamerika. Insbesondere Südamerika sei für Deutschland wirtschafllich das Land der Zukunft, und deshalb seien alle Beziehungen mit besonderer Sorg
leger Abgeordneter Müller⸗Franken (Soz ) hielt die ter im Auswärtigen Amt für nicht erheblich. Nach
n n vielen Fällen garnicht möglich gewesen, die Be⸗ pufsdiplomaten der Vorkriegszeit auf manche Außenposten zu setzen. Er erinnere nur an die Bolschaft in Paris, die doch unmögkich durch inen ehemaligen kgiserlichen Diplomaten hätte versehen kön nen. Der Einvichtung eines ständigen Staalssekretärs im wärtigen Amt wäre der Redner durchaus zugeneigt.
Der Ministerialdirektor Gneist vom Auswärtigen Amt er— widerte, es brauche wohl nicht betont zu werden, daß bei Aufftellung des Haushaltsplans seitens des Auswärtigen Amtes mit der größten Sparsamkeit, vorgegangen sei. Gegenüber 33 etatsmäßigen vor— tragenden Räten, die im Amte vor dem Kriege vorhanden gewefen, seien jetzt 36 vortragende Räte etatsmäßig vorhanden. Dabei möge man bedenken, daß durch die Ausführung des Friedensbertrages, durch die Entstehung einer großen Zahl neuer Staaten und durch den Böiederauftau unserer durch den Weltkrieg teilweise völlig ver— nichteten Auslandsvertretungen sich der Aufgabenkreis des Aus— wärtigen Amtes geradezu ins Riesenhafte erweitert habe. Die Festsetzung des Besoldungssystens für die Beamten im Ausland ge— schehe naturgemäß im engsten Einvernehmen mit dem Reichsfinan ministerium. Seitens des Finanzministeriums sei übrigens fest⸗ gestellt worden, daß die Besoldungssätze sich durchaus im Rahinen der, bertretbaren Grenzen hielten. Eine Zusgmmenlegung von Missionen bedeute in vielen Fällen keine Ersparnis, da alsdann für entsprechende konsularische Vertretungen gesorgt werden müsse, außerdem bedeutende Reisekosten usw. entständen. Die Frage be— züglich Hapvannas sei ernstlich zu erwägen. Was die sogenannten Außenseiter im Auswärtigen Amt betreffe, so hätten von den jetzt im Amt befindlichen 33 vortragenden Räten j9 nicht die übliche diplomatische Vorbildung, das gleiche treffe bej 19 von den 42 Legationsräten zu, und in Auslandsposten bis zu den Gesandschafts⸗ räten hinab seien ebenfalls 19 nach ihrer Vorbildung keine Berufs⸗ diplomaten. Die Zahl sei also nicht, unerheblich, ünd man könne den Reklamationen der in ihrem Aufstieg sich gehemmt fühlenden höheren Beamten der diplomatischen Laufbahn eine gewisse Be— rechtigung nicht absprechen. Im Interesse einer arbeitsfreudigen Pflichterfüllung sei es zu wünschen, daß der Aufstieg aller sich dem diplomatischen Fach widmenden Beamten den Fähigkeiten ent
sprechend gefördert werde, und deshalb sei eine Einstellung von so=
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enannken Außenseilern nur dann erwünscht, wenn . den Außenseitern ju besetzenden Posten unter der k ge eignete Kräfte nicht vorhanden seien. Was ie e. igung. d Ronfulats in St. Gallen betreffe. so sei zu bedenken, daß dort die Einnahmen aus dem Paßverkehr die Ausgaben des . wieder einbrächten, so daß eine Auflösung aus Ersparn isgründen nicht net. wendig wäre. — Nach einer weiteren Aus prache über, J n Ctatspositionen, die die Unterstützung des , , . und die Verbreitung deutscher Wissenschaft und Kunst im Aus . de, treffen Und die im Hauptausschuß Bewilligung fanden, vertagte sich der Ausschuß auf Bienstag.
— Im Reichstagsausschuß für Steuerfragen stellt Abg. Bruhn Nat.) den Antrag im 5 1 betreffend die Inseratensteuger, die vierteljahrlich⸗ rechnung festzusetzen und dieser. Pestimmung r d wir l ghd Kraft für ig? zu geben. Die Mehrheit des Ausschusses stimmte dem Antrag zu. .
Der Ausschuß wandte sich dann dem Entwurf eines sicherungssteuergesetzes zu. Gemäß einem Antrage Lange ⸗ Heger mann wurden die Versicherungen
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troffen, daß Ver 1. Januar 1922 bis zum Zeitraum von mehr als
Gesetze unterliegen, soweit
mehr als Jahre bezieht. Stichtag Juli 1921 gewählt worden. ßlich estgesetzt, daß der Reichsminister der Finanzen ermächtigt wird Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes zu bestimmen. übrigen blieb es bei den Beschlüssen erster Lesung.
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einem Jahre gezahlt worden ist, sich das Entgelt auf den Zeitraunmebe einem Bei der ersten Lesung war als
D rom nnd Schließlich wurde noch
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g Ent wurf eines steuerge setzes in zweiter Lesung beraten. Antrag Lange⸗Hegermann Gentr.) der Gewerbeanschaffung gestrichen, lverkehrssteuer nicht erhoben wird. Es darauf verwiesen, daß die aus dieser Steue isse in keinem Verhältnisse zu den Verwaltungs
— . o d 8 . wurde der Kapiute
irde.
vors des z 4 wurden zunächst auf Antre Dr. Fischer⸗Köln (Dem.) abgeändert. Von der
f reit sollen sein a) in kändische Aktiengesellschaften. gesellschaften auf Aktien und Gesellschaften mit beschränkter Ha deren Erträgnisse ausschließlich dem Reich
neinde zufließen. Auf Kreditanstalten der Befreiungsporschriften keine Anwen ie öffentlichen oder dem öffer
auf die Pflege des en, und gemeinnütz
fei tlichen
1 — 1 Rr gegen die i
unter Beteiligung des Reichs, eines schließlich dem öffentlichen Verke Beteiligung in unentgeltlichen Zuwe einem Zehntel des Aktien⸗ oder nahme von mindestens einem Uebernahme einer entsprechen einem Antrage des Abg. Lam werden als Abschnitt e unter diesen . geführt, deren verfassungsmäßiger und tatsächlicher Zweck ausschließlich gemeimützig ist und wesentlich der Förderung minderbemitt Volkskreise dient. Ein Abschnitt d umschreibt näher den Begriff? gemeinnützigen Gesellschaften; ebenso geschieht dies durch Vorschrift, die dem S 4 als z 2 zugefügt wi D des F 4, der den Instanzenweg festlegt, wurde d Entscheidung darüber, ob die bei einer Gesellschaft vorliegen, das Landes des Absatzes 1 a und b im Benehmen behörde trifft. S 6 wurde dahin gef Darlehen an die Gesellschaften dann st sachlich bei den Darlehen um eine Fassung konnte die in erster Lesung für die B Sondervorschrift in Fortfall kommen. Ein Antra g der Abgg. Rießer
Köln (Dem.) wünschte Ermäßigung der
an Vereinigungen von Personen, die z
Arbeitsverhältnis stehen, im Anschluß
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(D. Vp.) führte hierzu aus, daß es hierbei um A
die keine Spekulationsobjekte werd önnten. Abg.
Köln (Dem) begründete ebenfalls den Antrag auf steuerrechtliche B
günstigung de Abg. Kahmann Der iter seine
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Abg. Dr. Helffe dazu dienen solle, di
Vp.)
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des durch weitgehende Ermäßigung der Gesellschaftssteuer au des 108 der Reichsabgabenordnung zu fördern, solange eine liche Ermäßigung noch nicht besteht. Auf Antrag der Abgg. Rießer (D. Vp.) und Dr. Fischer⸗Köln (Dem.) wurde schließlig Stempel für die obligationsähnlichen Vorzugsaktien mit el Stimmrecht auf 5 vy ermäßigt.
— Der Reichstagsausschuß für soziale Angelegen— 6 ten setzte seine Heratungen über Entwürf ein 56 Arbeitsnachweisgesetzes fort. Behandelt wurde zunächt rechnet mit zwei versch
Sz 18 des Gesetzes. Der E die anderen Behörden (Staakls—
Entwurf Arten von Landesämtern, solchen, oder kommunglen Verwaltungsbehörden) angeschlossen und solchen, die als selbständige Behörden errichtet sind. Der bezeichnete , soll nun in Verbindung mit anderen die Einheitlichkeit des sachlichen Vorgehens für alle Landesämter gewährleisten, während im übrigen die Länder in der Gestaltung und Führung der Landesämter selbständig sein ollen und vor allem das Reichs am eine sachliche Aufsicht ausüben soll. Entsprechend einem Ant der Abgg. Aufhäuser (Ul. Soz.) und Giebel wurde die Fassung des Abs. 2 des § 18 folgendermaßen abgeändert; „Der Reichsarbeitsminister stellt mit Zustimmung des Reichsrat und im Benehmen mit dem Verwaltungsrat beim Reichsamt Grund sätze für die Verfassung der Landesämter auf.“ Mit dieser Aendernng wurde 8 18 vom Ausschmnß angenommen. Ferner wurden ohn: wesentliche Aenderungen die S5 19 und 20 angenommen. G mäß einem Antrage der Abgg. Hoch (Spor) und Fr Schroeder (Soz wurde alsdann die Fassung des d 21 folgender maßen geändert: Die Vertreter der Arbeitgeber im Verwaltung aueschuß werden durch, die Arbeitgeberabteifung, die der Arbei nehmer durch die, Arbeitnehmerabteilung bes Vezirkswirtschaftsral gewählt. Die näheren Bestimmungen über die ) Wahl erläßt der Reichsarbeitsminister nach Anhören des Reichsamts. Die Wahlzeit dauert diei Jahre. Angenommen wurden alsdann, keilweise mn gigen Aenderungen die 3 25 bis 35, welche die Zuständigkeit des Verwaltungs cus usses, die Auswahl des Geschäftsführers und ge— wisse, echte und. Verpflichtungen der Landesgmter zur Beschaffu der unter agen für die richtige Beurteilung des Arbeitsmar tes 3 ef erf tent ge und mit dem Wirtschaftsleben verknüpften
— Der Arbeits ausschuß des Vorlãufi ; ö r * ; gen Reichswirt Kits rats ar Brtalnig des Bcfitstenrmhes zz bielt Henle ain
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Statiftik und Volkswirt fchart.
Die Teuerung Pat im Monat Februar stark zu⸗ enomm en. Die Reichsinderziffer für Lebens- altungskost en, die vom Statistischen Reichsamt
auf. Grun
Beleuchtung und Wotunng de . Februar von 1610 auf 1989, also um 349 Punkte oder u im 2153 vH estieg en. Verglichen mit dem Stande vor einem Jahre (Februar . bedeutet dies eine Verteuerung der erwähnten vier Lebens- pedärsnise um 120,8 vH. Die Kosten der Lebenshaltung haben sich . seitbem weit mehr als verdoppelt. Zu, der Verteuerung im Honat Fehruar trugen vor allein die Crnährungsgusgahen hei, deren Inderziffer van 2219 im Januar um 23 vH auf 272! gestiegen ist, Außer Schellfischen, deren Preise sich teilweise etwas ermäßigen konnten, wurden alle Lebensmittel viel teurer. Be⸗ sonders stark zogen die Preise für Kartoffe nn und Gemüse an, da die lange Kälteperiode und die zu Beginn des Monats ungänstigen Verkehrsverhästnisse die Teuerung für diese Lebensmittel sehr verschärften. Inzwischen find diese Preise ebenso wie die für Fier etwas zurũckgegangen. Die um die Witte des Monats ein⸗ getretene Brotpreiserhöhung tommt in den Inderziffern für Februar erst jur Hälfte zun; Ausdruck. Auch die Ausgaben für Heizung, Be⸗ seuchtung und die Wohnungsmiete haben sich weiter gesteigert. Die Aufwärkebewegung der Preise war, wie im Vormonat, innerhalb des Reicht nicht einheitlich (W. T. B.)
und Wohnung berechnet wird, ist vom Januar zum
X.
Arbeitsstreitigkeite n. Die Hafen ⸗ und Kohlenarbeiter des Stettiner Hafens, die sich seit Mittwoch voriger Woche im Ausstand be— fanden, haben W. T. B. zufolge auf Grund eines von beiden Parteien angenommenen Schiedsspruchs die Arbeit gestern vieder aufgenommen.
Der Vorsitzende des Verbandes der englischen Maschinenindustrie forderte, wie W. T. B.. aus ondon erfährt, loyd George dringend auf, die am nächsten Sonnabend drohende Aussperrung in der Maschinenin du strie zu verhin dern. Die Arbeitseinstellung werde eine Million Ge— werkschaftler berühren und die Zahl der Erwerbslosen noch steigern. Die Aussperrung würde auch andere Erwwerbs;weige in Mitleidenschaft ehen und bedeuten, daß insgesamt 7— 5 Millionen Menschen darunter ju leiden hätten.
Kunft und Wissenschaft.
Die physikalisch⸗mathematische Klafse der Preußischen Akademie der Wissenschaften hielt am J2. Januar eine Sitzung, in der Herr Beckmann über die Neigung der Hydrory 1 Aminperbindungen zu Um⸗ lagerungen sprach. Es wir? mitgeteilt, wie in qualitativer und guantitativer Hinsicht die Existenzbedingungen beeinflußt werden fzunen. — Herr Correns legte eine Arbeit von Prof. Dr. Fp. Bernstein und Dr. P. Schläper aus dem Institut für mathematische Statistit an der Universität., Göttingen vor: neber die Tonlage der menschlichen Sing stim men.
Ein Beitrag zur Statistik der sekundären Geschlechtsmerkmale beim Menschen. Die Verfasser haben statistische Untersuchungen über die Singstimme von je mehr als 19000 Männern und Frauen (nach der Mutation angestellt. Geprüft wurden Umfang und. Lage der Stimme. Die Masse fowohl der Männer- als der Frauenstimmen zerfällt in wei deutlich getrennte Gruppen, die nach dem Sprachgebrauch als Baß und Tenor bezw. Sopran und Alt bezeichnet werden können. Sie haben, für sich genommen, jede sowohl nach mittlerer Stimmlage ig nach stimmlichem Umfang nahezu Gauß. Charakter; sind also im wesentlichen natürliche Gruppen. Das Zahlenverhãltnis ist sowohl är Baß: Tenor wie für Sopran ; Alt auffallend genau 831 . In' der am 2. Februar abgehaltenen Sitzung der physi⸗ talssch⸗mathematischen . ; iber Vererbungsversuche mit buntblättrigen Zippen, VI. und VII. VI. Ginige neue Fälle von Albo— maculatio. Es werden die Vererbungsverhältnisse des weißbunten zustands für Stellaria media, Hieracium Auriqula, Senecio, vul- zaris und Taraxacum officinale besprochen. Bei den letzten beiden purde auch die Verteilung der Früchtchen mit den verschiedenartigen weißen, bunten, grünen) Embryonen über den Fruchthoden est⸗ gestellt. Es handelt sich um den zuerst für Mirabilis Jalapa be schriebenen status alhomacnlatus. Im Anschluß daran wird das zustandekommen der bunten Sämlinge erörtert. VI. Ueher die peraurea-Sippe. Für diese bisher nur im heterozygotischen Zustand elannte, gelbgrüne Sippe der Urtica urens ließen sich die . Homozygoken nachweisen, die fast immer schon als junge Embryonen Ibsterben; z einze nd). r nr er , Einstein legte eine Mitteilung vor; 3 ur Theorie der Lichtfortpflanzung in disperg e renden Medien. Es wird gezeigt, daß entgegen dem Ergebnis einer früher vom Verfasser angegebenen elementaren Ueberlegung — das bon bewegten Kanagsstrahiteilchen emittierte Licht in dispergierenden Medien auch nach der Undulationstheorie keine Krümmung er⸗ kleidet. Herr Schmidt legte eine Mitteilung Ueber Potenz⸗ reihen mif endlich vielen verschie denen Koeffä—⸗ zienten“ von Herrn Dr. Szegö in Berlin vor. Es wird be⸗ wiesen, daß eine Potenzreihe, unter deren Koeffizienten nur endlich viele voneinander verschiedene vorkommen, entweder den Gir ur natürlichen Grenze hat oder eine periodische Verteilung der Foefffzienten aufweist und somit eine rationale Funktion darstellt.
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Im Auftrage der Preußischen Akademie der Wijsen⸗ schaften wird am Sonnabend, den 11. d. M., Abends 74 Uhr, im Festsaal der Akademie, Unter den Linden 38, der Professor Dr. Kü st ner, Bonn, über Altes und Neues vom Fir sternhimmel“ einen öffentlichen Vortrag hasten, dessen Ertrag für wissenschaftliche Zwecke bestimmt ist. Einzelkarten zum Preise von 4 M numerierter Sitzplatz und zu 1 . (Stehplatz) iind zu haben bei A. Wertheim, Leipziger Straße, und beim Pförtner der Akademie.
Eine Forschungsreise nach dem Karakorum. Der italienische Forschungsreisende Dr. Filippo de Filippi bereitet eine wissenschaftliche Reise nach Zentralasien vor, für die er hauptsãchlich englische Unterstützung gefunden hat. Der Forscher will, wie die »Umschau“ mitteilt, seine 1914 durch den Ausbruch des Weltkriegs unterbrochene Forschungsreise nach den 20 090 Fuß hohen Eisplateau des Karakorumgebirges nördlich von Kaschmir ven neuem aufnehmen. Filippi will meteorologische Stationen in einer Höhe von 18 090 Fuß einrichten und von dieser Höhe aus Registrierballons ablassen, die mit slbstregistrierenden Instrumenten ausgestattet sind und üher die bisher unbekannten atmosphärischen Bedingungen in solchen Höhen Auskunft geben sollen. .
Literatur.
Von einer Schriftenfolge, die den Titel Die Mache im Welt⸗ ahn, Schriften für echten Frieden, trägt und die Ferdinand Awengriusz im Verlag bon Reimar Hobbing in Berlin hergus, gibt, ist das Doppelheft 112 erschienen. Es führt den Untertitel Propaganda und Wahrheit. 1. Die photogra— dhischen Dokumente. Avpengrius bietet hier ein reiches Material dafür, in welch großem Umfang und mit welcher Skrupel⸗ losigkeit daz Bild während des Krieges in den Gntenteländern in den Dlenst der Unwahrheit gestellt und zur Schürung des Hasses ver⸗ ven det wurde. Mag man über die oftmals wätzlosen und ,,, Karifaturen als He, f einer leidenschaftlich bewegten Zeit Ing mag man über die jalsche Ausdeutung an sich harm— Bilder als Zeichen deutscher Schwäche und Kriegsmüdig⸗ hinwegsehen: die große Mehrzahl der in den Heften wiedergegebenen Bilder erweisen sich als grobe, lediglich
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d der Erhebungen über die Kosten für Ernährung, Heizung,
Klasse sprach Herr Gorrens
zur Schürung des Haffes erfennene Fätfchungen, und jeden auch nur einigermaßen objektiven Beschauer muß die Empörung darüber erfassen, daß mit so niedrigen Mitteln das Empfinden der Völker fo gründ⸗ lich vergiftet wurde, daß die Folgen dieser Gemütsvergiftung vielfach noch den Krieg überdauern. Da findet man Bilder von tatsãchlichen Vorkommnissen, die durch kleine Retonchen und falsche Bezeichnungen als im Krieg von den Deutschen begangene Greuel den gutglãubigen Beschauern vorgeführt wurden. So wurde eine Poftkarte, die ein Pogrom aus dem Jahre 1965 darstellt, vergrößert und als die Verbrechen der deutschen Herden in Polen“ verbreitet; eine Photographie, die das Abliefern von Postsäcken vor dem Feldpostamt Kapevara zeigt, wird als Wäscheraub der Deutschen in Serbien in die Welt gesandt, eine Photographie, die die Verhaftung einer pländernden Italienerin durch deutsche Soldaten wiedergibt, wird mit der Bezeichnung „die ungus— sprechlichen Hunnen beim Plündern“ verbreitet. Andere Bilder sind zu ihrem unlauteren Zwecke frei erfunden, wie eine Zeichnung „nach der Natur“ die einen bon einem deutschen Bajonett durchstochenen Knaben zeigt, während im Hintergrunde die Städte Reims und Löwen in Flammen stehen. Hierher gehört auch eine äbertuschte Phofographie, auf der der Einsturz der von den Deutschen beschossenen Kathedrale bon Reims vorgetäuscht wird, deren Turm noch beute fleht. Der Herausgeber hat mit großem Fleiß nicht nur die gefälschten Bilder gesammelt, sondern ihnen in den meisten Fällen guch die diesen Fälschungen zugrunde liegenden Originale gegensbergestellt, so daß die Täuschung völlig augenscheinlich wird. Jahlreiche Fälschungen sind freilich so vlump, daß man sich ihre gutgläubige Aufnahme nur aus einer Art Haßpsychose erklären kann. Den Heften ist eine weite Verbreitung, namentlich im Auslande, zu wünschen. Sie würden dann zur Entgiftung der Gemüter beitragen und damit dem „echten Frieden“ gute Dienste leisten. t.
In den Veröffentlichungen des Archivs der Deutschen Seewarte ist eine Schrift erschienen, in der der Abteilungsvorstand bei der See— warte Dr. Wilhelm Brennecke Die oze agnographischen Arbeiten der Deutschen Antarktischen Expedition 1911 —1912* behandelt hat. Der Verfasfer hat die Expedition als Ozeanograph begleitet, um mit den Erfahrungen, die er auf einer früheren Reise mit dem Vermessungsschiff Planet‘ im Jahre 1907 in der Technik der Tiefseeforschung gemacht hatte, neues Beobachtungs⸗ material aus unbekannten Gebieten zu sammeln und zu bear⸗ beiten. Während der ganzen Dauer der Reise, auch während der monatelangen Trift im Treibeise der Weddell⸗See konnten Beobachtungen angestellt werden, aber immer wieder drängte sich die Ueberzeugung auf. daß eine eindeutige Lösung vieler Fragen wegen Fehlens exakter Messungen über die Richtung und Geschwindig⸗ keit des Wassers in den Schichten unter seiner Oberfläche nicht mög⸗ lich sei. Die in der votliegenden Schrift gezogenen Schluß⸗ folgerungen aus der vertikalen Verteilung von Temperatur, Salz gehalt und Sauerstoffgehalt bedürfen also noch der Bestätigung durch Messungen der wirklich erfolgenden Bewegung des Wassers in den Tiefenschichten. Der Verfasser bezeichnet es als das erste Ziel jeder künftigen derartigen Forschungsreise, ein⸗ wandfreie Messungen über die Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit der Wassermassen in den verschiedenen Tiefenschichten der Ozeane beizubringen.
Die Schrift, deren Heraus⸗ gabe durch den Krieg verzögert wurde, zerfällt in 38 Kapitel, in denen die Grundlagen für die auszuführenden Untersuchungen, die Ergebhnisse der Tiefseelotungen, die Beobachtungen der Meeresoberfläche, die Reihemnessungen, ihre Hauptergebnisse, weitere Untersuchungen im Anschluß an die Reihenmessungen, chemisch⸗physifalische Sonderunter⸗ suchungen sowie die Trift des Expeditionsschiffes im Eis der Weddell⸗ See behandelt sind. Dem Tert sind 41 Textfiguren und 15 Tafeln beigegeben. t.
— —
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Theater und Vzusik.
Im Opern haue wird morgen, Mittwoch, Tosca“, mit den Jäger⸗Weigert und den Herren Hutt, Armster,
inzelne (eine auf mehr als tausend) bringen es bis zur
den Einheitskreis
Damen Schwarz, Heyer als Gast, Krasa, Lücke und Hieber besetzt, gegeben. Musikalischer Leiter ist der Generalmusikdirektor Leo Blech. Anfang 73 Uhr.
Im Schauspielbause wird morgen „Don Carlos“ mit Johanna Hofer, Bruno Decarli, Ernst Deutsch, Arthur Kraußneck und Lothar Müthel in den Hauptrollen wiederholt. Anfang 73 Uhr.
Im Großen Schauspielhause beginnt der Stammsitz⸗ kartenverkauf für die Spielzeit 1922 / 23 am 15. März. Es sind sechs verschiedene Werke in Aussicht genommen, für die Hebbels „Nibelungen, 1. und 2. Teil, Shake⸗ speares Gezähmte Widerspenstigey Grabbes Napoleon“, Gozzis ‚Turandot! und Raimunds ‚Verschwender in Betracht kommen außerdem ein von Max Reinhardt in Siene gesetztes« Werk Offenbachs. Jede Dauerbezugskarte lautet wiederum auf einen bestimmten Tag und ein bestimmtes Datum. Als besondere Vergünstigung für die Dauerbezieher ist die Einführung getroffen, daß jeder Stammsitzinhaber das Recht hat., unter Vor⸗ zeigung des Dauerbezugshefts für die Spielzeit 1922/1923 auf Wunsch eine 7. und 8. Vorstellung zu den Dauerbezugsvreisen des Großen Schanspielhauses im Deutschen Theater zu be⸗ anspruchen. Berechtigungsscheine hierfür werden an der Dauerbezugs⸗ kasse des Großen Schauspielhauses ausgegeben.
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Konzerte.
Der bekannte Dirigent Hugo Reichenberger hatte für sein Konzert mit dem Philharmonischen Orchester am 3. März in der Philharmonie keinen geringeren als Eugen d'Albert zur Mitwirkung gewonnen, der mit Beethovens Es⸗Dur⸗ Konzert und Liszts „Totentanz“ in die Schranken trat. Die bravouröse, wenn auch nicht immer sgubere Technik und das ungezügelte Temperament sind ihm verblieben, wohin hat sich aber der vpoesievolle Anschlag von früher verflüchtigt? Die schönsten Stellen in Beethovens Werk wurden hart und gläsern herausgestochen, und das maßlose Toben der linken Hand im Rondo verlieh diesem einen geradezu gewaltsamen Anstrich. In dem Lisztschen Werk, wo es bart auf hart zwischen Flügel und Orchester geht, fühlte er sich aber in seinem Element. Den Anfang des Konzerts bildete eine einstündige Symphonie in D⸗Moll von Robert Heger, die als eine fleißige Schularbeit ohne jede cha⸗ rakteristische Note anzusprechen ist. Verwunderung erregte die nüchterne, jeden feineren Klangsinn vermissen lassen de Instrumentation. Nichtsdestoweniger muß man Herrn Reichenberger dankbar dafür sein, daß er wagemutig und mit großer Liebe für unhekanntes Neuland warb. Er erwies sich wieder als ein vorzüglicher Dirigent. Ein Neuling als Nonzertditigent ist Ignatz Waghalter der Kapellmeister des Deutschen Opernhauses. Er erwies sich bei feinem in der Philharmonie mit dem Philharm oni⸗ schen Orche ster gegebenen Konzert wieder als erfahrener und zu⸗ verlässiger Führer, hätte aber besser getan, an dieser Stelle nicht gerade Brahms Symphonie Nr. 1 in CMoll und Tschaiko wos Pathetische. auf sein Programm zu setzen, die zu den Glanzleistungen Nikischs gehörten. Das forderte zu Vergleichen heraus, die nicht zugunsten Waghalters ausfielen. Waghalters Art. zu dirigleren, kennt man von der Oper her; sie 1 ziemlich derb und grob, aber recht temperamentvoll. — Die vom Bildungsgusschuß des Deut schen Beamtenbundes veranstalteten Orchesterkonzerte lassen Din, hren starken Besuch erkennen, daß das Verlangen nach guter Kuns in den Kreisen der Groß Berliner Beamtenschaff fehr rege ist. Ihre Da seinsberechtigung ist dadurch vollauf erwiesen. Der kürzlich veranstaltete Wagnerabend mit dem Blüthnerorchester unter der Leitung von Dr. Feli M. Gatz im Marmor⸗ saal des Zoologischen Gartens hatte sich eines ebenso lebhaflen Zuspruchß zu erfreuen wie * die an gleicher Stelle erfolgte Auffübrung von eethovens J. Symphonie. Dis Leistungen des Orchesters, dag unter Dr. Gatz sicherer und geschmeidiger Führung schon bei verschiedenen Gelegen,
heiken die auch diesmal vorgeiragenen Wagnerschen Werke gespielt hat, waren auch hier voll anzuZerkennen. Der Erfolg erreichte mit dem zum Schluß rhythmisch straff und temperamentvoll dargebotenen Meistersingervorspiel, das dem Dirigenten wie den ausführenden Musikern stürmischen Beifall eintrug, seinen Höhepunkt. Solisten von Rang, wie Karl Arm ster von der Staatsoper, der zuerst in Gemeinschaft mit Frau Zuska, einer bewährten Sängerin des Breslauer Stadttheaters, das Duett (Holländer und Senta) aus dem „Fliegenden Hollander“, und späãter Wotans Abschied aus der Walküre ebenso kraftvoll wie wohllautend sang, und Manja Barkan, die vier von den Fünf Gedichten (. Der Engel“, „Stehe still, Schmerzen“ und ‚Träume“) ebenso tonschön wie ausdrucksvoll vortrug, wirkten mit. — Das IH. Winterkonzert des Berliner Sängervereins in der Singaka demie brachte das Volks⸗ lied zu Ehren. Der stattliche Verein, der über ein prächtiges Stimmenmaterial und eine vorzügliche Schulung verfügt, zeigte sich in dem größten Teil seines Programms auf der Höhe seines gut gepflegten Chorgesangs, so daß es dem als Stimmbildner und Vor⸗ tragskünstler hochangesehenen Chormeister Max Eschke nicht schwer fiel, seine eifrige Sängerschar zum Siege zu führen. Der Beifall war so stark, daß viele Wiederholungen statt⸗ finden mußten. Der Solist des Abends, Dr. Waldemar Staegemann aus Dresden, konnte rein stimmlich als Sänger weniger befriedigen, zeigte sich aber als ein Vortragsmeister erster Ranges besonders in heiteren Volksliedern. Sicher sehr gut gemeint war das erste diesjährige Kammerkonzert von Helene Siegfried (Alt) im Das Programm: alte Meister, er Kapelle der Staatsoper, erwarten.
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mit seinen be⸗ Sonate in G⸗Moll für Joh. Brahms Trio Nr. 1 Bortrag. n⸗ er⸗ ier) und des Geigers Alfred Wittenberg waren von hohem künstlerischen Rang. Als Solistin wirkte Gertrud Bindernagel von der Staatsoper mit erntete mit den Vortrag von Beethovens „Ah perfilo“, R. Strauß „Glückes genug“ und „Hat's gesagt, bleibt's nicht dabei“ sowie P. Scheinpflugs „Liebes fahrt“ reichen Beifall. Unter Walter Moldenhauers vorzüg⸗ licher Begleitung bestand die Sängerin auch im Konzertsaal mit Ehren. Alles in allem war es ein genußreicher Abend, der einen zahlreicheren Besuch verdient hätte, als er ihm zuteil wurde. — Im Beethovensaal spielte der hier schon rühmlich bekannte Pianist Bruno Eisner eine Chaconne in D⸗Moll von Carl Nielsen, die wegen ihres klaren und verständlichen Aufbaues recht gefiel. Der folgenden Sonate von Paul Dessau konnte man dagegen Klarheit und Verständlichkeit nicht nachrühmen. Herr Eisner spielte wieder vor⸗ trefflich; bewunderungswürdig war es auch, daß er fähig war, D Sonate im Gedächtnis zu behalten. — Egon Petri, das Kl phänomen,
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bewunderte man wieder in der Hoch schule für Musik. Aber trotz seiner staunenswerten Technik und seines feinausgeprägten Klangsinns reißt sein Spiel doch nicht fort, weil es sich zu sehr in Nebensächlichkeiten verliert. — Etwas einförmig spielte Frederic Lamond im Eröffnungskonzert 8 Augu st Förster⸗ Saals, einer neuen, der Musik gewidmeten S Klavierfabrik von August Förster⸗ Löbau in errichtet hat. Dieser neue Saal wird sich, so wenig man sich der dadurch verursachten Vermehrung des Konzert⸗ betriebes freuen kann,
Keithstraße 11
sicher sehr bald eines guten Zuspruchs er⸗ freuen. Er ist mäßig groß, in lichten Farbtönen gehalten und zeichnet sich durch eine sehr gute Akustik aus — Auch Richard Byk, der sich im Schwechten aal hören ließ, ist ein bemerkenswerter Pianist. Zwar war technisch noch einiges unklar (Pedal, aber von seiner Auffassung bei Chopin und Schumann ist nur gutes zu sagen Die Pianistin Edith Haber (Meisters aan) scheint es mit ihrer Kunst ernst zu nehmen. Sie hat jedenfalls technische und musikalische Begabung, aber im ganzen fehlt ihren Leistungen noch die Ausgeglichenheit. Im Meistersaal gab Georg Friedmann ein Konzert und bewies an Mozart und Bach, daß er ein guter Flötist ist. Recht interessant war Busonis Bearbeitung des Bachschen Capriccio über die Abreise des vielgeliebten Bruders“. Die Mitwirkenden, Henriette Gottlieb vom Deutschen Opern⸗ hause und der Pianist Erwin Bodky, boten ebenfalls Vortreffliches. — Der Sänger Ehm Pfeffer, der einen Liederabend im Bech⸗ steinsaal gab, verfügt über eine schöne Stimme und hat eine gute Ausbildung genossen. Leider singt er alles zu gleichförmig empfindfam. Besser war es um Elisabeth Schumann ⸗Ra ff bestellt, die mit dem Sänger Paul Haubrich im Meister⸗ saal konzertierte. Die Stimme der Sängerin ist zwar in der Höhe etwas scharf, doch hilft der hervorragende Vortrag über diesen Mangel hinweg. Paul Haubrichs Bariton ist voll und schön, sein Vortrag dem der Sängerin ebenbürtig. as Programm wies viel ungewohnte Namen auf, doch waren bemerkenswerte neue Lieder nicht darunter. Grete Hellemann, die in der Sing⸗ akademie mit Michael Raucheisen am Flügel Lieder von Schubert, Wolf, van Eyken und Brückler (Nachlaß sang, hat trotz unzureichender technischer Ausbildung der Stimme eine sichere Ton⸗ gebung, Sinn für den Vortrag und gute Aussprache. — Von drei weiteren Sängerinnen zeichnete sich Elli Sendler im Beethoven⸗ saal besonders aus. Mit ihrer wohlklingenden Stimme und ihrem durch⸗ geistigten Vortrag, der nach persönlichem Ausdruck strebt, erzielte sie einen lebhaften Erfolg bei ihren Hörern. — Auch Elisa Stünzner aus Dresden, die man im Bechsteinsaal kennen lernte, hat kein unsympathisches Argan; ihre Schulung ist gut, und was ihrer Stimme zuweilen an Reiz gebricht, ersetzt sie durch Innerlichkeit des Ausdrucks. — Die dritte Sängerin. Olga Matteini aus Mailand, trat im Schwechten saal auf. Sie hat einen leichten, beweglichen Koloratursopran, der aber in der Höhe leicht scharf und hart klingt. Sie beherrscht mit einem gewissen virtuosen Können die Figuren der altitalienischrn Arien und Lieder, von denen sie eine ganze Reibe auf ihrer Vortragsfolge hatte, und unter denen zwei Arien aus dem 18. Jahrhundert von Pasquini und Bononcini mit obligater Violine, die von Hans Bassermann mit bekannter Ton- schönbeit gespielt wurde, am meisten gefielen.
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Bandel und Gewerbe.
Fonds und Aktienbörse. Berlin, 7. März 18922 kN Auch die heutige Börse stand unter dem Einfl eld ⸗˖ verstelfung, die der Spekulation wie dem Publikum i n, breit benahm, sich wie seither stärker zu engagieren. Die ingsten Erk run der Verwaltungen großer Bergwerkegesellschaften inbetreff der