1922 / 76 p. 11 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 30 Mar 1922 18:00:01 GMT) scan diff

nicht leicht sein würde, daß sie bon Etappe zu Etappe geführt werden

mußte, und daß sie kritischen Situationen ausgesetzt sein werde, haben wir von vornherein erkannt. An einem solchen kritischen Punkte stehen wir heute nicht zum ersten Male. Wir werden aber alle unsere Kraft daransetzen, ihn zu überwinden und auf dem eingeschlagenen Wege fortzuschreiten. (Zuruf) Wer werden uns durch die Behauptung der prinzipiellen Gegner unserer Politik, daß die Erfüllungspolitik Schiffbruch gelitten habe, nicht beirren lassen (Zuruf bei den D. Nat.: Trotz Oberschlesiens ), und ich hoffe, daß die große Mehrheit der deutschen Volksvertretung sich hinter uns stellt, wenn wir auch jetzt war das Unmögliche und Unwürdige mit aller Entschiedenheit ab— lehnen, wenn wir aber auf der anderen Seite in dieser Negation nicht die einzige Aufgabe unserer Politik sehen (Bravo bei den Regierungt⸗ parteien), sondern dort unsere positive Kraft einsetzen, wo wir glauben, unserem großen Ziele der Entwirrung des Reparationsproblems näher ju kommen. (Bravo bei den Regierungeparteien.)

Die Politik der Erfüllung und der Leistungen darf überhaupt nicht unter dem Gesichtspunkt des Schlagwortes behandelt werden. (Sehr richtig! in der Mitte. Lachen und Zurufe bei den D. Nat.) Erfüllungs⸗ politik treiben heißt nicht an die Aussührungs möglichkeit alles dessen zu glauben, was die Gegenseite uns auferlegt hat und für dieses Jahr auferlegt. Was heißt Erfällungspolitik gegenüber der jetzigen Entscheidung der Reyarationekommission mit der Auflage in einer Höhe von 720 Millionen Goldmark und 1450 Millionen Goldmark an Sach⸗ leistungen? Zunächst darf ich hervorheben, daß die deutsche Regierung in ihrer Erklärung vom 28. Januar der Reparationskommission nach Darstellung des Programms der Leistungen für das Kalenderjahr 1922 ausdrücklich bemerkt hat:

Unter diesen Umständen bringt jede erhebliche Zahlung in Devisen eine neue Erschütterung des Markkurses, gleichzeitig ent⸗ wertert sie alle inneren Einnahmen, steigert alle Ausgaben, vermehrt die Inflation und schwächt damit Deutschlands Fähigkeit zu Re—⸗ parationsleistungen immer mehr. Wenn man das Reyarations⸗ problem unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet, so muß man ju dem Ergebnis kommen, daß es unbedingt erforderlich ist, Deutschland für langere Zeit, mindestens aber für das ganze Jahr 1922, von allen Reparationsleistungen in bar zu befreien.

Die deutsche Regierung verschließt sich jedoch nicht der Erkenntnis (hört, hört! bei den D. Nat.), daß sie unter den ge— gebenen Verhältnissen selbst die schwersten Bedenken für die deutsche Wirtschaft und die Finanzen des Reichs hinter die politischen Notwendigkeiten zurückstellen muß.“

(Zurufe bei den D. Nat. Der Sinn dieser Worte ist völlig klar. (Zuruf bei den D. Nat.: Jawohl) Dazu kommt, daß mit diesen auferlegten Verpflichtungen was ich besonders hervorhebe die Lasten Deutschlands nicht erschöpft sind. Wir haben damit zu rechnen, daß wir neben den in der Entscheidung der Reparationekommission festgesetzten Reparationsleistungen weit- gehende Verpflichtungen anderer Art zu erfüllen haben. Ich nenne nur die Verpflichtungen aus dem Ausgleichsverfahren, für das im laufenden Kalenderjahr rund 370 Millionen Goldmark zu jahlen sein werden (hört, hört), sowie die in ihrer Höhe noch nicht übersehbaren Beträge, die sich aus den zahlreichen vor den gemischten Schiedsgerichten schwebenden Verfahren ergeben werden. (Sehr richtig)

Zu diesen zusätzlichen Verpflichtungen tritt aber verschärfend die Tatsache, daß sich seit dem 28. Januar unsere finanzielle Lage be—⸗ deutend und erschreckend verschlechtert hat (lebhafte Zustimmung), nicht zum wenigsten durch Form und Inhalt des Schreibens der Reparationekommission. (Sehr wahr) Somit ist der Schluß be⸗ rechtigt, daß wir aus eigenen und laufenden Mitteln nicht imstande sind, die gesamten uns auferlegten Verpflichtungen für das Jahr 1922 nach der eingetretenen Verschlechterung unserer Lage ohne Zuhilfenahme ausländischer Geldmittel zu erfüllen. (Sehr richtig h An besonderen Anstrengungen, die Hilfe von Krediten im Ausland, die uns freilich für die nächsten Jahre im voraus belasten, zu erlangen, wird es nicht fehlen. Ob uns das gelingen wird, ist eine andere Frage, die von den ausländischen Geldgebern und ihrem Urteil über die uns auferlegten Zahlungsbedingungen abhängt. (Sehr richtigh

Meine Damen und Herren! So trüb und von Zweifeln erfüllt auch die Stunde ist, zu der ich zu Ihnen spreche, so bin ich doch nicht ganz ohne Hoffnung. (Lachen bei den D. Nat.) Meine Damen und Herren! Wer keine Hoffnung mehr hat, soll die Hände von der Politik lassen. (Lebhafte Zustimmung links und in der Mitte. Gegenrufe von den D. Nat.) In nicht ganz zwei Wochen wird in Genua die Konferenz eröffnet werden, deren großes Ziel die Wiederaufrichtung der Weltwirtschaft ist. Das Kernproblem hierbei ist der Wiederaufbau Mitteleuropas und Rußlands. Ich kann mir nicht denken, daß in einem Augenblick in dem sich alle zwilisierten und an der Weltwirtschaft beteiligten Nationen zu—⸗ sammensinden, um gemeinsam zu beraten, wie man am schnellsten und sichersten den Aufbau vollziehen könnte, daß in diesem Augen—⸗ blick in leichtfertiger Weise die erste und vornehmste Voraussetzung ju dem Gelingen des Werkes in Genua beseitigt werden sollte. Der Wiederaufbau Mitteleuropas und Rußlands ist ohne die wirt schaftliche Gesundung Deutschlands unmöglich. (Sehr richtig! links) Der Kontrast zwischen dem was die Noten der Reparations. kommission wollen und verlangen und dem, was man in Genua zu erreichen hofft, ist, wie ich gestehen muß, so offensichtlich, daß er den größten Pessimismus hervorrufen könnte. Aber die Welt hat heute zu wählen zwischen zwei Prinzipien, dem von Genua und demjenigen, dessen Geist aus den Noten der Reparationskommission spricht. (Sehr richtig) Es ist schlechthin eine Alternative, die hier auf— gestellt wird. Entweder ist die Konferenz von Genua heute schon zum völligen Scheitern verurteilt oder aber die alliierten Regierungen erkennen die Notwendigkeit an, die Absichten der Reparationz—⸗ kommission mit dem großen Ziel der Konferenz von Genua in Ein⸗ klang zu bringen. (Sehr richtig! links.) Entweder wird Genua der große Stern sein, der über dem wiederzugenesenden Europa leuchtet, oder es wird nur ein Irrlicht sein, dem die hoffenden Völker zu—⸗ streben, um bald zu erkennen, daß sie nur noch tiefer in den Sumpf geraten sind. Vor dieser Entscheidung stehen wir. Noch aber ist sie nicht gefallen, und bis dahin ist es unsere Pflicht, alles zu versuchen, um Dentschland und Europa den Weg des Verderbens zu ersparen.

Ich glaube mit diesen meinen Ausführungen der deutschen Volks- vertretung ein klares Bild der Lage und eine vollständig zweifelsfreie Darlegung der Anschauung der Reichsregierung gegeben zu haben. Nehmen Sie, meine Damen und Herren, aufrichtig, ernst, warum ich dringend bitte, eindeutig und klar Stellung. Wenn Sie zu einer

Besprechung melner Erklärung übergeben, so bitte ich Sie, zu be— denken daß Sie vor den aufmertsamen Ohren des Auslands sprechen werden. (Lebhafter Beifall.)

Abg. Dr. Hergt (D. Nat.): Die neue Note ist nur ein Teil

der Generaloffensive Frankreichs, das bisher ein Trommelseuer egen uns gerichtet hat. Ich denke dabei an die vielen Vorwürfe, ie . che Minister und Kammermitglieder gegen Deutschland erhoben haben, als ob es Waffen starre und öswill igerweise e Schulden nicht bezahle. Ich erinnere daran, daß ohne jede eranlassung die Frage der Kriegsbeschuldigten wieder aufgerollt worden ist, daß man aufs neue die Forderung auf Verlängerung der Militärkontrolle gestellt hat. Ich erinnere weiter an die Ver⸗ ständigung Poincarss mit Lloyd George in Boulogne und schließ⸗ lich an die Schuponote., (Zustimmung rechts.) Alle diese Vorstöße sind nur Symptome dafür, wie Frankreich die Oberhand erhalten hat und wie sich Frankreich als Herr der Situation fühlt. Die neue Note der Reparationskommission ist von unserm Volke dann auch als ein Zeichen des bevorstehenden Endkampfes empfunden worden. Instinktmäßig hat man herausgefühlt, daß die letzte Ent⸗ scheidung naht. Die Erregung, von der auch der Herr Reichskanzler sprach, ist gewaltig und riesengroß gewesen, viel größer, als dies aus den Zwischenverhandlungen der Parlamente hat entnommen werden können. (Sehr richtig! rechts) Nachdem dieser erste Ein⸗ druck, die große Volksbewegung, die da war, nicht richtig ge⸗ führt worden ist, wurde abgeblasen. Da hieß es, man müsse zu ruhiger Betrachtung der Dinge kommen, und von England her kam ein gewisses Beruhigungspulver herüber. Das „Unannehmbar“, das zuerst durch die Presse hinaustönte, wurde übertönt durch eine if Verhandlungsbereitschaft. Wer denkt da nicht an die Ver— ö der , , ,, (Sehr richtig! rechts.) er erinnert sich nicht dabei an Versailles und an das Londoner Abkommen und an Oberschlesien, wo es stets zuerst hieß: Unan⸗ nehmbar, unerträglich. unmöglich, und wo man dann doch zu Ver— handlungen und schließlich zur Kapitulation kam. (Sehr richtig! rechts) Wir haben inzwischen schwer bereut und schämen uns dessen, was damals passiert ist und was uns in dieses tiefe Elend hinein⸗ gebracht hat. (Widerspruch links Wir schämen uns, nicht weil unsere Bevölkerung umgelernt hat, das kann man von ihr heute noch nicht erwarten, sondern weil wir inzwischen einen Einblick er⸗ halten haben in das Spiel unserer Gegner. Wir haben z. B. aus dem Buche Nittis und auch aus der Denkschrift Lloyd Georges von 1919 gehört, wie brüchig damals schon die Front unserer Gegner ewesen ist, wie uneins sie waren und wie unsicher in ihren ö gegen uns. Aber der deutsche Michel hat diese Situa⸗ tion nicht ausgenutzt. Wir troffen von angstvoller Beflissenheit. Nicht um eine ideale Einleitung für Genug handelt es sich bei diesen Dingen, sondern die gegenwärtige Situation wäre der richtige Zeitpunkt für das deutsche Volk, gegenüber dieser Generaloffensive endlich einmal mit einer Abwehroffensive zu antworten. (Beifall rechts; Hat nun aber die Regie⸗ rung diese Situagtion richtig erkannt, und hat sie ihrerseits die richtige Stellung zu diesem Endkampf eingenommen? (Zuruf links: Er nn pf ist gut!) Der eichskanzler ver⸗ sprach uns, große Richtlinien zu geben. Gewiß, er hat vom Reparationsproblem gesprochen, von der internationalen Anleihe, von der Abwehr der Forderung einer Finanz kontrolle. Aber davon abgesehen, vermag ich eine große Linie in seinen Ausführungen nicht zu erkennen. (Lebhafter Beifall.) Völlig einig sind wir mit dem Reichskanzler in dem, was er in Abwehr der unverschämten Zumutungen, der Anmaßungen und Beleidigungen von gegnerischer Seite in bezug auf die uns ange⸗ onnene Finanzkontrolle ausgeführt hat. Da hat er, ich möchte . zum ersten Male, seit ich ihn reden gehört habe, kräftige orte gefunden; er hat von dem schroffen Ton der Note der Reparationskommission gesprochen, den wir uns verbitten müßten, er hat von Befehlen des Auslandes gesprochen, die wir nicht aus⸗ führen könnten. Aber ich habe mich bei alledem eines Gefühls nicht erwehren könen: Warum erst heute. (Sehr richtig! rechts.) Warum hat der Reichskanzler nicht in den Tagen, da wir uns ier mit der neuen Steuer beschäftigten, solche kräftigen Töne ge⸗ . warum hat er damals nicht ge eg, was er heute gesagt hat? Die Forderung einer Finanzkontrolle stammt ja nicht erst von gestern, sondern schon seit Monaten ist es aus Paris herüber⸗ geklungen, man müsse Deutschland eine solche Kontrolle auf⸗ erlegen. Wir können das, was der Reichskanzler im einzelnen u dem Versuch einer solchen rechtswidrigen Konteolle ausgeführt at, unterstreichen. Wir verbitten uns, daß man uns so behandelt, wie man ebenfalls Staaten wie die Türkei oder Serbien behandelt hat. Finger davon weg. (Lebhafter Beifall rechts) Denn die Feinde können sig doch einmal hieran die Finger verbrennen; ein zolk, das auf Ehre hält, wird sich das nicht gefallen lassen. (Lebhafter Beifall rechts, Zuruf links: Ja, wenn es mit dem großen Maul getan wäre!! Nach einer anderen Richtung hin glaube ich. die Ausführungen des Reichskanzlers ergänzen zu sollen. Er hat selbst schon an einzelnen Beispielen aus dem Etat u beleuchten versucht, wie 1 das Ansinnen unserer ö wäre, uns in unserem Haushaltsplan Beschränkungen auferlegen zu wollen. Denkt man da im Lager unserer Gegner wirklich an unser eigenes Interesse oder hat man dabei nicht vie mehr in erster Linie an die eigenen Interessen gedacht. Ist das letzte Ziel nicht vielleicht, durch die Angleichung unserer inneren Valuta an die Außenvaluta unsere Industrie auf dem Weltmarkt kon—⸗ kurrenzunfähig zu machen? Vielleicht will man nur deshalb die . in unsere Steuerveranlagung und Steuerexekutive hinein⸗ stecken, um unsere Industrieverhältnisse auszuspionieren, um

unsere Produktion und unsere Ausfuhr zu gewinnen. (Sehr wahr! ts) Wenn man uns Einschränkungen in unserem Haushaltsplan auferlegen will, was läßt sich da nicht alles unter die Begriffe von Luxusausgaben, Subsidien, Zuschußfonds usw. subsumieren!

4. Volksvermögen kennen zu lernen, um einen Ueberblick über

re

Ich erinnere da nur an die Fonds zur Stärkung des an , Volt run zur Ertüchtigung des Volkes, ö unseres KLinderreichtumg, der ja? den 1 von jeher ein Dorn im Auge gewesen ist, die Fonds zum utze vor der östlichen Ueber⸗ an vor allen Dingen aber auch unsere zahlreichen Kultur⸗ onds. , hieß es ö. oft, daß Deutschland von Potsdam solle ein Deulschland von Weimar werben; jetzt scheint es daß man zu unserer wirtschaftlichen Armut auch noch die geistige Armut hinzu⸗ fi en will. Was soll es heißen, daß man die Ausgaben für öffent⸗ 1. Einrichtungen, die nicht einem unmittelbaren dringenden Be⸗ dürfnis entsprächen, unter die Lupe nehmen wolle? Denkt man dabei an Staatseinrichtungen des Reiches und der Länder, viel= leicht uu auf dem Gebiete des Geldwesens? Ein solcher Eingriff Frankreichs in die deutsche Verfassung wäre nach allem, was schon vorgekommen ist, nicht zu verwundern. Frankreich ist von jeher bemüht gewesen, unsere Reichseinheit zu , n, . Erst versuchte man es auf dem Wege einer Aufteilung Preußens, dann mit einer ee hn Bayerns. Warum sollte man, . diese beiden Wege sich als unganghar erwiesen haben, jetzt nicht versuchen, einen Zankapfel in die deutsche Reichseinheit hineinzuwerfen, indem man die föderalistischen Institutionen der Länder auf dem Gebiete des Geldwesens zu beeinträchtigen sucht? Frankreich n. ganz genau, was für Schwierigkeiten es damit im Deutschen Reichsbetriebe heworrufen würde. Alles deutet darauf hin, daß es der Entente und ere rankreich in letzter Linie darauf ankommt, die Kraft und die Einheit des deutschen Reichsgefüges zu zerbrechen und ki zerstören. Da sage ich: Wir wollen Herr sein im eigenen Hause, wir brauchen keinen Ersparniskommissar von Entente Gnaden. . . Beifall rechts) Was ich bedaure, ist nur, daß der

eichskanzler mit der Abwehr so lange gezögert hat, daß es der Entente möglich geworden ist, 6 diesem Gebiete die Initigtive u ergreifen. Traurig genug, daß wieder einmal das „zu spät“ ier eingetreten ist; aber in der Sache unterstreichen wir das, was der Reichskanzler gesagt hat, und ich darf wohl feststellen, 6 dieser Frage wenigstens einmal eine große üherwältigende Ein⸗ eitsfront in diesem Hause zustande gekommen ist, wie wir sie seit Jahren leider haben e,, . müssen. Der Reichskanzler hat ge⸗ agt, er habe uns und dem Auslande gegenüber eine klare unh

indeutige Erklärung abgeben wollen. Wir haben leider den Ein, diner g, in ,, ührungen von Eindeutigkeit nicht überall, vielleicht gar nicht einmal viel die Rede sein ann, sondern daß manches noch recht lückenhaft oder gar zweideutig geblieben ist. Ein Punkt, in dem wir in den Ausführungen des eichskanzlers erhebliche Lücken , en und in dem unsere Auffassungen von den seinen in wesentlichem Umfange abweichen, betrifft die Ent⸗ scheidung der Repargtionskommission, nach der wir 720 Millionen in Gold und 1450 Millionen in Sachleistungen im ahre 1922 auf⸗ zubringen haben. Hierzu hat der Reichskanzler erklärt, daß es da aktuelle Schwierigkeiten nicht geben könne. Und er hat am Schluß betont, daß er voll und ganz hinter dem 1 von Cannes stände, das ja diese Forderungen enthalte. Der eichskanzler scheint die Sache so aufn assen, als ob die Regierung bereits in ihren rüheren Kundgebungen, insbesondere in der Note vom 28. Januar . Standpunkt Ausdruck verliehen habe. Aber ich möchte doch eststellen, daß zwischen den Verhältnissen vom 28. Januar und 6. von . ein ganz außerordentlicher unge , besteht. Damals sprach man 4 von einer n n, dieser 720 Mil- lionen Goldleistungen. heute verlangt man diese Leistungen voll, ohne daß der Hine um . stattgegeben worden wäre, ja man spricht sogar noch von Zusatzzahlungen, die Deutschland im Falle von Verfehlungen der Regierung leisten müsse. Man sprach auch damals n. von einer internationalen Anleihe, aber Deutsch⸗ land ging davon aus, da diese . nur dazu dienen solle, ihm für die Goldleistungen Luft zu verschaffen; jetzt soll die Anleihe nicht dazu dienen, um die Goldleistungen zu ermöglichen, sondern lediglich, um die große Kapitalschuld der Entente gegenüber abzu⸗ tragen. Endlich aber der gewaltige Unterschied im Kursstand unserer Valuta. Damals stand der Dollar auf 160, heute steht er auf 358. In welch furchtbarer Weise dadurch allein schen unsere Lasten sich gesteigert haben, darüber hat der Reichskanzler nichts gesagt, während es umgekehrt seine Pflicht gewesen wäre, zu prüfen und zu untersuchen, ob wir überhaupt noch auf die in Cannes fest⸗ estellte Forderung eingehen können. Wir haben das Gefühl: unsere y sieht bei allen diesen Dingen viel zu sehr und viel zu stark auf außenpolitische Nachteile und übersieht darüber vollkom⸗ men die schweren Nachteile, die sich für die innere wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands ergeben. (Beifall und Zustimmung rechts) Was haben wir denn erreicht? Ein kurzes Moratorium angeblich für das Jahr 1922, das tatsächlich aber nur bis zum 31. Mai reicht. Statt einer unmöglichen Zahl wird 6. eine andere unmögliche eingesetzt. (Sehr richtig! rechts) Als Ziel der Er⸗ füllungspolitik wurde bezeichnet, das absolut Unmögliche durch das relativ Unmögliche zu ersetzen, dann durch das relativ Mögliche und schließlich das absolut Mögliche a erreichen. Mir scheint ein anderes Bild besser zu passen: Man stelle sich einen Schwimmer vor, der am Ertrinken ist und nicht mehr schwimmen kann, dem man eine Stange hinhält, zunächst so weit, daß er sie nicht fassen kann; dann nähert man sie ihm, er hofft sie jetzt erfassen zu können, aber er ist schon so schwach geworden, daß er untergeht. Das deutsche Volk fühlt, daß in den Forderungen der Reparations⸗ kommission eine absolute Rechtswidrigkeit vorliegt. Der Reichs⸗ kanzler hätte mehr in den Vordergrund schieben müssen, daß wir unser Steuerwesen schon über Gebühr angespannt haben. Herr Dr. Helfferich hat ja nachgewiesen, daß wir unser Steuersystem bereits weit über irgendein vergleichbares System des Auslandes hinaus angespannt haben, insbesondere weit über das französische hinaus. In dieser . ist der wirtschaftliche Ruin unseres Vaterlandes begründet. Selbst die Sozialdemokraten sind ja der Ansicht, daß unser Steuersystem kaum noch weiter angespannt werden darf. Bei dieser einmütigen Stellungnahme der gesamten bürgerlichen Parteien und der Mehrheitssozialdemokratie hätte die Regierung eine völlig klare eindeutige Ablehnung dieser Forderung aussprechen sollen, aber diese eindeutige Ablehnung vermisse ich. Sehr richtig! rechts) Der Reichskanzler hat sich zu sachlichen Aus einandersetzungen bereit erklärt und auch gesagt „damit schließe ich nicht aus, daß eine Ergänzung der Steuern erfolgen kann“. Das lann doch recht bedenkliche Folgen haben. Wir stehen auf dem Standpunkt, daß hier eine klare Erklärung absichtlich vermieden ist, wir haben wenigstens dieses Gefühl. Der Reichskanzler wäre in der Lage, unsere Bedenken sofort zu zerstreuen durch eine Er⸗ klärung, daß er nicht bereit wäre, auch nur einen Teil dieser Forderung von 690 Milliarden zuzugestehen. Dann wären wir in der Lage, uns in diesem Punkt hinter den Reichskanzler und seine Erklärung zu stellen. Solange er aber diese Erklärung nicht abgibt, mag er es uns nicht übelnehmen, wenn wir hier Mißtrauen hegen und den Eindruck haben, daß hier nur eine Halbheit vorliegt und die Regierung nicht den Mut hat, zu erklären: es gibt keine neuen Steuern. Noch viel mehr Anlaß zu Mißtrauen haben wir auf dem Gebiet der Inanspruchnahme des deutschen Volks vermögens und des Privateigentums. Früher dachte man gar nicht daran, uns zuzumuten, daß wir das deutsche Privateigentum zur Bezahlung der Last des Friedens zu Versailles zur Verfügung stellen sollten. Das geschah erst, nachdem die Theorie der Sachwerte hier in Deutschland selbst auf die Tagesordnung gekommen ist, und da kann ich der Linken einschließlich der Mehrheitssozialisten die schwersten Vorwürfe nicht ersparen. Der Reichskanzler selbst hat das Schlagwort „Goldwerte“ in die Oeffentlichkeit getragen. Da wurde die Entente ah und hat neue Forde⸗ rungen aufgestellt. Ihr Ziel ist offensichtlich, an Stelle der un⸗ sicheren vn g ben erg, gegenüber dem ohnmächtigen Deutschen Reich eine sichere Forderung gegenüber dem deutschen Privateigentum, der deutschen Industrie, der deutschen Landwirt⸗ chaft und der deutschen Volkswirtschaft überhaupt zu erlangen. as die Note hier verlangt, ist nichts als eine Zwangsvoll⸗ , wie sie im Buche ftehl. Die betreffenden Forderun en er Note sind doch wohl etwas anders gedacht, als der Reichs⸗ kanzler annahm. Ich erinnere an den von der „Vossischen Zeitung“ ausgegangenen lan der. Bildung von Steuergemeinschaften. Weiter hat die „Vossische 31 immer betont, daß als i. schaft für eine ausländische Anleihe die deutsche Volkswirtschaft dienen müsse. Das war eine Versündigung an den Interessen des hn olkes (lebhafte Zustimmung). Auch das Angebot der deut ndustrie gehört hierher. Ein jeder, der sich mit der Materie beschäftigt hat, muß in der drin . eingesehen haben, daß es eine Versündigung am deutschen Volle gewesen wäre. Es handelt sich dabei um die Vorschläge Georg Bernhardts. Ich muß das geradezu als einen Verrat am deutschen Volle bezeichnen (lebhafte Zwi an . rechts). Wir können nicht annehmen, daß die demoktatische Partei derartiges billigt, und hoffen, daß sie Herrn Georg Bernhardt von sich abschüttelt. Wir brauchten endlich nur einmal entschieden aufzutreten (Lachen 363 der äußersten Linken), dann werden wir auch Erfolge haben. Noch viel unheil⸗ voller als das Dogma von der Unenibehrlichkeit der Sozialdemo⸗ kratie in der Regierungskoalition ist das Dogma von der Un⸗ möglichkeit der lehnung von Forderungen der Entente. Die Erfüllungspolitik hat einen völligen Zusammenbruch erlebt, und doch hält der Reichskanzler auch jetzt noch daran fest. (Hört! 8 rechts.) nn e der Erfüllungstaumel ein. Die erste Milliarde wurde aufgebracht man verschleierte die ungeheuren Schwierigkeiten und machte sich zum Träger des von mir als Ver⸗ sündigung am deutschen Volk bezeichneten Industrieangebots. Infolgedessen stieg der Dollar, weil es sich um eine völlige Er⸗ . der deutschen Wirtschaft handelte. Dann lenkte an⸗ einend die Regierung um, die Formel wurde geändert: man wolle nur erfüllen, um na uweifen, daß nicht erfüllt werden könnte. Das nennen wir Lr ern am eigenen Leibe. Der Dollar fiel etwas und damit war die Periode der fn zu Ende. Dann kam die Januarnote, in der es hieß:; „Die deutsche Regie⸗ rung verschließt sich nicht der Erkenntnis, daß unter den gegebenen Verhältnissen selbst die e, n. Bedenken der Wirtschaft hinter die politischen Notwendigkeiten zurücktreten müssen.“ nn man das sagt, so kapituliert man ohne weiteres vor Gegner, ma er Forderungen stellen, welche er wolle. (Sehr richtig! rechts.

(GFortsetzung in der Vierten Beilage)

Vierte Beilage anzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Berlin, Donnerstag, den 30. März

zum Deutschen Reichs Vr.

(Fortsetzung aus der Dritten Beilage)

1922

bieten unserer Wirtschaft sich immer mehr und immer quälender ühlbar macht, Die Zölle werden bereits in Goldwerten erhoben. ngesichts dieser Dinge darf man nicht an der Tatsache vorüber⸗ eit verlangt, das ernste und olkes und seiner Vertretung

e- e ee

ssion sagen; wir Sozialdemokraten wünschen nichts sehn-= das uns die Abtragu z icht, den arbeitenden Massen die M chenwürdigen Daseins gibt und das uns unse ren Produktions- Wer uns ein derartiges Finanzsystem vorlegt, der mag sein, wer er wolle, den werden wir als den Retter des Jahrhunderts preisen. Wir würden also der Reparationskommission dankbar sein, wenn sie uns in dieser Weise ent An den Artikel über den Arbeiterschutz im vertrag, wonach die Arbeiter nicht als Ware behandelt werden dürfen und ihnen eine angemessene Lebenshaltung gewährleistet werden soll, hat noch niemand gedacht. Lebenshaltung sind Millionen un Elend schreit zum Himmel. Ausland mit Waren, die ausländischen Arbeiter müss weil die deutschen Arbeiter Ware Kapitalismus wird noch verstärkt durch den Friedensvertrag. Wir n heraus aus diesen grauenhaften Zuständen, und wenn eparationskommission den Weg findet, werden wir ihn gehen. Gegenüber unserem Massenelend machen sich die ausländi Schieber breit und leisten sich alle Vergnügungen. Sozialdemokraten uns entschlossen haben, neue u legen, so war das eine Aber wenn jetzt binnen zwei Monaten noch 60 bis 70 emacht werden sollen, dann antworten wir: Das t, das werden wir nicht tun, lasset uns in Ruhe! ialistische Konferenz hat mit ihrem Repara⸗ eg des internationalen Ausgleichs Die Wahrheit marschiert, und in Genua kann sich eine s esserung Unsere internationalen Schuldverpflichtungen müssen wir erfüllen, aber die ganze Welt ist in unendli verpflichtungen hineingeraten. Wir Deutschen müssen Mitge mit denen haben, die noch immer auf die Wiederherstellung i Heimatstätten warten, weil die Diplomaten noch nicht fertig sind. Die Diplomaten hinter die Front, die Arbeiter an die Front, Die auswärtige Politik darf nicht behandelt werden wie der Fußball im Spiel unter Arbeiter haben die Republik errichtet, die und den Kapp⸗Putsch niedergeschlagen, aber sie haben es ni etan, um einer Diktatur fremder Staatsmänner und fremder (Sehr richtig! bei den Sozialdemo⸗ elbst regieren soll, muß sich auch selber Hunderttausende in der Welt haben die Lage kannt, die Blockade ist gebrochen, jetzt stehen wir nicht me Die Arbeiterschaft wirb ihren Einfluß geltend machen und Zug um Zug der Welt ihren Willen aufprägen. wird und muß s

; ' . 1 Finanzsystem, Die Börse hat darüber quittiert mit dem Schulden ermög te Reparationsnote ist nur

egierung mit ihrer Note vo

Wiederansteigen des die einfachste Folge m 28. Januar gesagt Regierung mit 3 tie für weitere einen Zweifel darüber der Abwehr

Dollars. Die l

dessen, was die ß es die einfachste Gerechti

unablässige Bemühen des deutschen anzuerkennen seinen Verpflichtungen nach Möglichkeit gerecht zu werden. (Lebhafte Zustimmung.) Trotzdem sollen noch neue 60 Mlil⸗ n Steuern vor dem 31. Mai vom Reichstag beschloffen werden und in Kraft treten. Bei der Reparationskommi sion spielt an⸗ scheinend die Erwägung gar keine Rolle, wo diese Sienern eigent⸗ lich hergenommen werden sollen, wo wir aus gewissenhafter Ueber⸗ igung sagen müssen, daß wir sch stungsfähigkeit des deuts besten uns ein Urte

Leistungsfäh

schätzen ist. hat unsere V miß gewissenhaft durchgef

apparat erhält.

olcher Vergangenheit stellen, die keine Ga este Haltung 5 Wir ha 3. helassen, daß würden, aber nur eine Einheits Sehr richtig Was mag die Entente lanzler der Erfüllungspolitik denken, 'rtgesetzt an sie wendet, um eine denn das Ausland trotzdem an d hält, so hat es eben andere Grünbe, die vollen und kraftvollen deutschen ts!) Im Innern fehlt es der Re orte des Reichskanzlers. kindruck eines Mehrheitsbeschl Glauben des Volkes an die Sy sems, namentlich usammensetzung des mmt es darauf an, ehrlich zu bek unserer Politik ändern wollen. wir bleiben bei der Erfüllungspolititk. Verständnis für die Situation, so müßte gierung Platz machen. In anderen Staaten die nach neun Monaten solche dazu gekommen sein, solche E Situation so verändert, da gesichts der Erklärung des wollen, daß eine großzügige wollen eine völlige Aenderung des noch Opfer genug für das deu zu diesen Opfern bereit sramm mit der gegenwärti in der Vergangenheit nicht in der jetzigen Lage ans Volk a bald Neuwahlen erfolgen. Wir velle und kommen den österreichischen Verhältnissen i Oesterreich leidet an objektiver U i Dank die objektive Lebensfähig loß an dem Mangel subjektiven welle ist unaufhaltbar; brechen, aber auch eventu

egenkommen wollte.

en niemals ersailler Friedens⸗

die Einheits

mitmachen wirklichen Abwehr. wohl von diesem Reichs⸗ Unmögliches zusichert Aenderung herbeizu⸗ ieser Regierung fest⸗ Furcht vor einer macht⸗ Negierung. ierung an Rückhalt trotz der 1leberschätzen Sie nicht den es des Parlaments und den parlamentarischen leit der heutigen (Sehr richtig! rechts) Heute ennen, daß wir das System gt nicht, einfach zu sagen, Hätte man das richtige man einer anderen Re⸗ rde eine Regierung, Mißerfolge hätte, überhaupt nicht rklärungen abzugeben. Nichts hat die ppositionsstellung an⸗ eichskanzlers aufgeben könnten. raktion veranstaltet wird, wir zersailler Friedens, wo es auch tsche Volk geben wird, und auch wir Wir meinen, daß di gen Regierung wegen ihrer geführt werden kann und daß man ppellieren müßte. Es mußten als⸗ stehen vor einer neuen

Von dieser angemessenen eres Volkes weit entfernt, das Unsere Industrie überschüttet das

on bis an die Grenze der utschen Volkes gegangen sind. Wir werden il darüber zumuten können, wie hoch die agfähigkeit des deutschen Volkes einzu⸗ Schon allein die Ankündigung der Note geworfen. Wir haben das Steuerkompro⸗ ührt und unseren Etat wieder in Srd⸗ nung gebracht. Die Auferlegung der neuen Steuern würde ein weiteres Sinken der Valuta zur Folge haben. Die Erfüllung der Reparation würde unmöglich gemacht werden das Gegenteil dessen eintreten, was die wird sein die Unmöglichkeit, auch nut i der Entente gerecht zu werden. (Sehr wa Ueberreichung der Note die Goldmark rechnet wurde, ist diese angen. Durch diesen ädigung unseres wirtschaftlichen Lebens be nun noch neue unerträgliche La man sagen, daß die Rücksichtnahme auf das abgesehen hat. (Sehr wahr!) Gege nach Ueberwachung uns Widerspruch unserer Auffas Geschichte und

en hungern,

Di er enn igkeit und Tr

Sehr richtig!)

ͤ ichtigkeit des auch nicht an die Richtig Parlaments.

Wenn wir teuern auf den Verzweiflungstat.

nd somit gerade Note bezweckt. Der Ersolg was den Anforderungen hr! Während zur Zeit auf 710 Papiermark be⸗ schon über 80 hinaus⸗ Valuta wird die schleunigt, und wenn sten uns auferlegt werden sollen, Reparationskommifsion absolut von tichaftliche Leben Deutschlands n das Verlangen der Note erer Finanzen muß ich wie die Vorredner ; s widerspricht sung von den Rechten eines Staatswesens, von der ; t dem Zusammenhang des sind freie Bürger und verlangen die Acht leben auch im rungen des

Massenverbrauch

neue Steuern können wir ni Die internationale tionsprogramm den

ahl inzwischen

n heran ans Werk! deufschen Reiches. ung vor unserem Staats⸗ Ausland. Ich stimme voll und ganz den Reichskanzlers in dieser Beziehung zu. Das Vorgehen der Reparationskommission ist sondern geradezu Wir

5urrageschrei. iktatur Ludendo Teuerungs⸗ en Ve mmer näher. ähigkeit, bei uns ist aber Gott eit noch vorhanden, wir leiden lektiven Lebens Die Teuerungs⸗ sie wird sich überschlagen, sie wird sich chen,. ; e ell über uns zusammenbrechen, wenn wir unsererseits nicht stark genug sind gegenüber den neuen Forde⸗ rungen. Es muß ein Bruch mit dem jetzigen System herbeigeführt werden, und dazu rufe ich alle auf, die es angeht: Videant con- zuls! (Lebhafter Beifall rechts.)

Abg. Dr. Stampfer (Soz); Die neueste Note der Repa⸗ ion hat in den sozialdemokratischen Massen nicht llen und Erregung ausgelöst als in es deutschen Volkes.

Kapitalisten entgegenzuge

kraten Ein Volt, das nur widerrechtli

(Lebhafter Beifa daß wir ehrlich alles dara Entente auferlegten Verpflichtungen zu vielleicht nach der Aufjassung weiter sind. (Sehr wirklich daran, Erfüllung vornehmen in unserer Macht liegt? Unterschiedes zwischen der annes und der Arbeit eines Sklaven nicht mer wieder droht man mit der Besetzung des garbeiter bewegen will, alle Da wird man Man wird bald sehen, wohin e gegen Recht und Gerechtig⸗ Volkes handelt. (Tebhafter

. sinnlos und unvernünftig. ssen bei gewissenhafter Prüfung jagen,

ebenswillens. n gesetzt haben, um

die uns von der erfüllen, ja, daß wir Und das Ergeßniß Kreise unseres ein ein freies Deutschland in einer freien Welt! Wir lassen uns nicht bange machen, die Note der Reparations⸗ kommission ist nicht der größte Stein auf unserem Lebenswege, er wird auch nicht der letzte sein, aber bleiben wir uns treu, bleiben wir unerschütterlich auf unserer Bahn, dann kommen wir auch (Beifall bei den Sozialdemokraten)

Um 5M Uhr vertagt das Haus die weitere Beratung auf Mittwoch 1 Uhr.

der Enlente

wenn wir freiwill Bei der Entente s Arbeit eines freien M bewußt zu sein. Im Ruhrreviers, wo ma ihre Kräfte im Dienste der Entente sehr sonderbare Erfahrungen machen. man kommt, wenn man in solcher Wei gen die Gefühle eines ganzen spricht von der von der Beschränkung der der Betriebsverwaltungen. daß wir bereits

rationstommiss eint man sich des

weniger Unwi

Unn irgendeiner anderen Schicht

onde Ich halte es für meine EFflicht, hier auszusprechen, daß der Ton, den die Reparations⸗ lommission gegenüber der Regierung eines demokratischen Volles emessen bezeichnet werden kann. t etwa mit der Behauptung ent⸗ schuldigen wollen, die deutsche Regierung habe die übernommenen Verpflichtungen absichtlich nicht erfüllen wollen, denn der gute ist durch die interalliierten Regie⸗ Die Note richtet

n dann die Ber anzustrengen. ngeschlggen hat, nicht als a

FTiesen Ton tann man auch ni 1977. Sitzung vom XV. März 192, Nachmittags 1 Uhr.

Das Haus setzt die Besprechung der gestrigen Regierungserklärung fort.

Von den Deutschnationalen wird ein Miß⸗ trauen svotum folgenden Wortlauts beantragt, das vom Präsidenten Löbe verlesen wird:

„Der Reichstag wolle beschließen: Unannehmbar des Reichskanzlers gegenüber dem von der Repa⸗ rsuchten Attentat auf die Souveränität des e Der Reichstag vermißt jedoch in der Er⸗— klärung des Reichskanzlers die klare und eindeuti der Forderung der Reparationskommiss über die jetzt zur Verabschiedung stehe gehenden Steuern für Kontributionszwecke. die Zurückweisung des rechtswidri suchs der Reparationskommission, Kontribution auf das deutsche bedauert, daß der Reichskanzler s Angebot von 720 Millionen Gold lionen Goldmark in Sa

Luxusausgaben und von Ve Man soll aber doch d dabei sind, alles setzen, um unsere Ausgaben ein Gerade der Haush Erfolg auf diese Losungswort des iesem Hause werden, diese Be nicht an, dankbar an ihren Richtlinien wesens gerade diesen Gedanken Aber die Ausführu Parteien dieses tatkräftig einzug auf kulturellem und ch Darin müss seinen weit

Wille der deutschen Regierun rungen anerkannt worden.

demokratische Regierung eines demokratischen Wille, die übernommenen Verpflichtungen nach Menschenmöglich—= leit zu erfüllen, international anerkannt worden ist. Umständen wird es nicht viele Menschen geben, die den in der Note angeschlagenen Ton billigen, in Deutschland jedenfalls nicht Repressalien richten sich schließlich immer gegen denjenigen, der sie anwendet, nicht gegen den, der unter ihnen zu leiden hat. Man kann uns wohl schlecht behandeln, erniedrigen kann man uns aber nicht. Der Abgeordnete Hergt hat sich in dem ersten Teile seiner Ausführungen in gemäßigteren Bahnen be⸗ wegt, als die Presse seiner Partei. Dabei hatte ich einige Befürch⸗ tungen um ihn, denn hinter seinem Rücken ist die deutschvölkische Sagt Herr Hergt nein, dann sagt Herr Herr Hergt hat bedauert,

nicht übersehen, was wir tun können, daran zu uschränken und die Verwaltung altzausschuß des Reichstages hat m Gebiete betätigt.

zarlaments, aller Parteien in strebungen zu unterstützen. zuerkennen, daß die Deuts r die wirts

s, dessen guter

zu verbilligen. sich schon mit müßte es ein

Unter diesen

Der Reichstag billigt das Allerdings

einen einzigen. rationskommission ve 5 g che Volkspartei in

chaftliche Gesundung des Staats- Vordergrund gestellt hat. nie bei den vermag hier weit weniger Seiten Forderungen urückstellen. as Volk in

ge Zurückweisung ion auf Schaffung neuer, nden Steuergesetze hinaus⸗ Er vermißt n und unerträglichen Ver⸗ re Hand für die Zwecke der Privateigentum zu legen. ich erneut auf das unerfüllbare mark in Devisen und 1450 Mil⸗ chleistungen für das Jahr 1922 fest hat. Angesichts der jetzt vor aller Welt als verfehlt und ver nisvoll erwiesenen Politik des Rei der Note an die Reparationskommiss Ausdruck kam, und angesichts des au des Reichskanzlers zutage tretenden und verhängnisvollen Weg weiterzugehen, hat der Reichs! die Zuversicht, daß es einer von dem ge geleiteten Reichsregierung gelingen wi weren Lage herauszuführen. eichstag der Reichsregierung das Vert ung zur Führung der Geschäfte bedarf.“

Als erster Redner nimmt das Wort

Abg. Marx (gentr.): der Reparations stein in der

ng dieses Gedankens Hauses, die Regierung ; en auf allen . aritativem Geb en sich alle Parteien einig esten Kreisen muß sich da Forderungen zu erheben, erscheinen, jetzt nicht erf vielleicht 20 und dafür an ande

Rebellion ausgebrochen. Maurenbrecher Neiner. daß der anfänglichen Erregung Beruhigung gefolgt Erregung aber kommt man einer so ernsten ergt hat weiter eine Ahwehroffensive verlangt, uns aber nicht gesagt, wie diese aussehen soll. Den von ihm ge⸗ rderten Schwur, niemals neue Steuern zu machen, wird kein inister schwören, am wenigsten Dr. llagt über den sinkenden Wert der deutschen Mark, empfiehlt uns eber gleichzeitig die Politik der Türkei. Ein solches Verfahren läßt es mir verständlich erscheinen daß lonnte zu einer Zeit, als es eine iniste: . Lab. In dem gegenwärtigen Augenblick hält er es auch vereinbar nit seiner Pflicht als Parteiführer, das Ausland dara dem Reichskanzler der Rückhalt im Volke fe einer Aufforderung an Frankreich gleichlommt, es brauche auf Dr. Wirth keine Rücksicht zu nehmen. at weite die Auflösung des Reichstags und die Neuwahl des Reichspräsi⸗ denten verlangt, er will also in so ernster Zeit alles auf den Kopf ellen. Demgegenüber kann ich nur unser armes deutsches Volk vor einem ? Willen des Herrn Hergt.

iet einstweilen sein, aber auch rauf einstellen, zurzeit keine sie auch noch so wertvoll Es geht nicht an, e Beamtenstellen zu streichen Millionen einzufetzen. In dafür sorgen, daß uns berech⸗ n Wenn ich dies ch mich für berechtigt, darauf ie Reparatinnskommifsion die ind, uns derartige Vorschriften serem Volke schuldig sind, ns gemacht werden, die enn man uns eine mmt gerade pen völlig un⸗

Geiterkeit.

füllt werden für irgendwelch . rer Stelle etwa 5 ziehung muß der Reichstag rwürfe nicht mehr gemacht w chdruck hervorhebe, so halte i isen, daß die Entente und d letzten Instanzen sind, die b zu machen. Wir wissen sell und wenn von von uns Ein Kontrolle and die Entente

nötigerweise

Hier müßte die Reparationskor ßte ihre eigenen Landsleute Id verschwenden h

chskanzlers, wie sie zuletzt in ion vom 28. Januar zum jetzt noch in der Erklärung illens, den falschen und

Herr Dr. Hergt

erden können. err Hergt nur Minister sein inisterverantwortlichkeit nicht genwärtigen Reichskanzler das Reich aus der sen Gründen versagt der rauen, dessen sie nach der

. st, was w jener Stelle Vorschriften schränkungen verlangen, un roht, dann ist die Frage berecht

Herr Dr. Hergt hat weiter dazu, die uns

je page herechtigt: wie ko für die Besetzungstrup Ansatz bringt? mmission einmal Sand

Reichsverfass

Die zur Besprechung stehende Note kommission bedeutet einen denkwürdigen Merk⸗ Geschichte des deutschen Volkes.

des deutschen Reichstages in dieser Frage kommt Es scheint, daß gewisse darauf abgesehen haben, gerade diese Kein Augenblick i Sehr richtig! bei der Mehrheit. Die s Volkes, sowohl auf der Rechten wie auf i den Parteien der Mitte tief⸗ inhalt der Note hat in ide rspruch gefunden. n sich widerspruchsvoll und

gen: der Himmel schütze eichspräsidenten nach dem Ein solchezs Verhalten ist alles andere als national. Hohnlachend spricht die Rechte jetzt von einem Fiasko der Erfüllungspolitik. Durch die Unterzeichnung des Londoner Htimaiums aben wir keine . . in,, i versprochen, zu leisten, was wir können, un

w ꝛ; e, . 6 . wir erreicht, daß die Ausführung des, Londoner Diktats selbst im her ch, n l, erkannt worden ist. daß selbst das Ausland hat. daß die Durchführung des Ultimatunis eine schw ch für die anderen Länder sein würde. Die neueste Jote hat, was jeder der Reparationskommission hätte voraussa nnen, ein Sinken des Kurses der deutschen Demokratie und deutschen Mark zirr Folge gehabt. Die Note rechtsertigt die Be— sürchtung, denen die deuntsche Regierung in ihrer Note vom ihlg Ausdruck gegeben hat. Die Reparationskommission ist über

ie Befugnisse hinausgegangen, die sie nach den Erklärungen der

älliierten Regierungen hat. Nachdem in Cannes festgestellt worden

J Londoner Ultimatum auferlegten Ver⸗ llen können, verlangt man jetzt die gleiden

. Unter solchen n, n. ,,, ö .

stem Wissen und Gewissen vor der Melt den 31. Mai i

H lassen, indem wir das Mögliche tun, das Unmög⸗

Der Entscheidung daher die größte Teile des Reichstags es Frage zu einer Kabinetts⸗ t aber dazu ungeigneter als

ündhaft Ge Repargtionskommission es nicht geradezu Empörung h gerade die landwi

eißt. (Sehr wahr!)

rtschaftlich fr

krise zu gestalten. d Flugplãtzen

gerade dieser. den weitesten der Linken, und nicht gehende Entrüstung ausgelöst.

weiten Kreisen des Volkes lebhaften Note ist ein weitgehendes Unrecht und i Sie bedeutet ein neues schweres Unrecht der Entente egen das deutsche Volk. Gerade die Zentrumspa er Wert darauf gelegt hat, die Innen⸗ und den Grundsätzen des Ehristentums heit benutzen, um die Wahrheit findet seine Grenze da, wo das Re vecht anfängt. toßen gegen die Grundsä—

Versprechen haben wir geh

weniger be

; ; nteil erschwert aufs schwerste dadurch geschädi Note waren von uns zum begriffen, ich erwähne nu

e, Mißregeln

rtei, die seit je⸗ ußenpolitik nach iese Gelegen⸗ J s Völkerrecht d zt aufhört und das bittere Un= sprüche der Reparationskommission ver⸗ ; tze des Völkerrechts, sie sind ruch mit den ewigen und unabänderlichen Norme Wohl hat der Sieger das Recht, Ver aber er darf nicht in demselben Augenblick

Die Reparationskommission hat zweifellos das Recht, den wirtschaftlichen Todesstoß versetzen und

änsere finanziellen Verhältnisse zu prüfen und uns trteilen, wie wir uns leistungsfähig machen können. . öatschläge müssen wir eingehend prüfen, sie aber ablehnen, wenn ie undur Kführbar sind. Nicht aber ist die Neparationskommission zerwaltungs maßnahmen zu sion jetzt so unge heuerliche Forde⸗

en an un! stellt, so foll sie uns sagen, wie wir diese Forde⸗ l Denn, wenn jemand von mir verlangt,

ote vom Mai z u führen, mu estzustellen.

st, daß wir die uns im Fflichtungen nicht erfü ei ungen von uns.

ein flagranter n des Natur⸗ geltung zu fordern, dem besiegten Volk es ihm vollkommen un⸗ Nichts mehr und nichts missian, mag sie In ernstem

möglich machen, sich wieder zu erholen.

weniger tut aber die Note der Reparati auch gleich von anderen Absichten getragen sei Mehrheitsparteien dem Steuerlast nach der

saß wir auch den Besitz belastet scheint, wird selbst von den Linkspartei noch nicht, wie die schweren indirekten S der gewaltigen, rapide zunehmenden Te

Ratschläge zu

Bemühen haben die „fugt, gesetzgeberische oder o59ki

gt, gefetKzöeberisihe oder Mögliche die Reparationstommis 6 6 nur lauten; Unzen erfüllen können. , dhaster VeifaJ d soll auf den Mond hingufkflettern, dann kann ich mit gutem m verfangen, daß er mir sagt. wie ich das machen

öchte i ions können wir keinesfa Bon dieser Stelle aus möchte ich der Reparations«

erklärung der Politik

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