Von den Landgewöinnnungsarbetten an der Küste kann ich nur feststellen, daß sie auch im laufenden Jahre fortgesetzt werden, soweit es irgend möglich ist, soweit sie wirtschaftlich erscheinen und die Kosten dafür aufgebracht werden können.
Was endlich die Anregung des Herrn Vorredners angeht, eine Reihe von Wänschen, die er hier vorgetragen hat, und deren Durch⸗ führung Sache des Reichs ist, auch von uns bei den zustãndigen Stellen im Reich zu befürworten, so werde ich diesem seinen Wunsche gern Rechnung tragen. (Bravo)
Hierauf wird die Besprechung über den ersten Abschnitt Mlinisterium usw. noch einmal 2
Abg. Schl an ge⸗Schönbeck (D. Nat.): Ich stelle fest, daß in der Err ger ng des Reichslandbundes an den Herrn Minsister in gar keiner Weise das Wort „Lieferstreit⸗ in, den Mund genommen wurde (Rufe links: Oho!) Es gibt noch andere Wege, um sich gegen die Erneuerung einer Umlage zu wehren. Ob eg nun Auf⸗ 6 e des preußischen Landwirtschaftsministers ist, in einem Augen⸗
lick außerordentlicher Erregung in der Landwirtschaft (Zurufe links), von derem guten Willen Abg. Jürgensen: Wir pfeifen auf Ihren guten Willen! — Ruf links: 5. November!) ... (Als Redner bezüglich des . November von einem jnfgmen Zwischen ruf des ö Wittich Soz ] spricht, wird er vom Präsidenten zur Ordnung gerufen Der Herr Abg. Wittich hat mir im Verlauf einer erregten , . zugecufen: Wer 26 in welcher Etappe Sie während des Krieges gesessen haben. Man sollte die persönliche Ehre des politischen Gegners in diefer Weise doch nicht in den Staub ziehen. Ich stelle fest, daß ich die Kampftruppe nur so lange verlassen habe, als ich nötig hatte, um in den Lazaretten wieder heil zu werden, und daß ich Sie, berehrier Herr Wittich, nicht für einen Richter über diese Sache anerkennen kann. Sie mögen in der Reichsfettstelle dem Baterlande einen noch so guten Dienst geleistet haben, das Recht haben Sie nicht, über die Leute be ehe, die auch für Sie ihr Leben in die Schanze geschlagen aben k Beifall rechts) Ich sage weiter, ift es wohl in diesem ugenblick Aufgabe des preußischen Landwirtschafts⸗ ministers, ohne jede Veranlassung der Landwirtschaft ein Wort entgegenzurufen, das sonst aus dem Wortschatz der Sozialdemokraten tammt? Ich bin fest überzeugt, daß keiner von den Unterzeichnern Ss Aufrufes, von denen der Aeltere, Herr Roesicke, vielleicht mehr Verdienste um die deutsche Landwirtschaft hat, wie vielleicht die Gesamtheit der Herren, die im Augenblick im Landwirtschafts⸗ ministerium sitzen, der für seine Verdienste für das Vaterland 6 geworden ist, seine Hand zu einer Maßnahme bieten würde, ie in einem Streik vielleicht das Vaterland vernichten könnte! Der R , . ist nach unserer e, . der Landwirtschaft zu sein. Erklärung abgegeben und gesagt, daß wir uns hinter jede berech⸗ tigte Forderung des Telegramm ausgesprochenen stellen, um damit nicht nur der deutschen Landwirtschaft, sondern dem Volke zu dienen. (Ruf links: So sehen Sie aus!) Im Hauptausschuß hat der Minister aus—⸗ gesprochen, daß er ein absoluter Anhänger der freien Wirtschaft ist, und dann geht ein Vertreter des Ministeriums hin und spricht sich dem Reiche gegenüber für Beibehaltung des Umlageverfahrens aus. (Hört, hört! rechts. Das gegenwärtige Ministerium macht den Eindruck einer guten Ehe. Wenn man sich in landwirtschaft⸗ lichen Fragen einig ist, dann geht es nach den bürgerlichen Par⸗ teien, wenn man uneins ist, dann wird gemacht, was die Sozial⸗ demokratie will. (Sehr gut! rechts) Ich kann den bürgerlichen Fraktionen nur raten, sich etwas mehr durchzusetzen. Der einzige neus Weg, der gezeigt worden ist, ist das Hilfswerk der Landwirt— schaft, das ich nicht für meine Partei in Anspruch nehme, sondern worin sich alle Landwirte einig sind. Was der Abg. Wittich sagte, ist vielleicht nichts weiter als ein Sabotieren dieses Hilfswerks. Bei den sozialistischen Parteien ist nur der Gedante des Klassen⸗ lampfes lebendig. (Erregte Zurufe links.) Der gute Wüle der Landarbeiter wird geradezu mit Keulen totgeschlagen. Der politische Kampf darf nicht die wirtschaftliche Verständigung versperren, sonst würde der Staat doch noch eines Tages zusammenbrechen. Minister für Landwirtfchaft, Donänen und Forsten Dr. Wen“
Meinung dazu da, der
dorff: Meine Damen und Herren, auf die Sache selbst möchte
ich bei der vorgerückten Zelt nicht mehr eingehen. Ich möchte mir aber einige Worte zu den Ausführungen des Herrn Vorredners ge⸗ statten, soweit sie mein Verhalten betreffen. Der Herr Vorredner
war so liebenswürdig, mich äber seine Auffassung von den Aufgaben
eines vreußischen Landwirtschaftsministers zu belehren. Dieses bedarf es nicht. Herr Abg. Schlange hat es ferner für angezeigt gehalten, noch einmal die Behauptung aufzustellen, daß ich aus dem Telegramm der Abgg. Heyp und Roesicke etwas herausgelesen oder in dasselbe bineingelesen hätte, was in diesem Telegramm nich Ich rufe das Urteil des Hauses darüber auf, ob dem Abg. Schlange dieser Beweis gelungen ist. (Zurufe bei den D. Nat. und der D. Vp. : Jawohl! — Zurufe links: Nein) Wenn in dem Telegramm ausdrücklich die Wendung enthalten ist mit allen Mitteln‘ ohne jede Einschränkung, so, glaube ich, wird jeder zu seinem Bedauern daraus herauslesen müssen, daß auch vor der Anwendung des letzten Mittels, des Streiks, nicht zurückgeschreckt werden würde. (Sehr wahr! links.) Und man wird um so leichter zu dieser Auffassung kommen, da dieses Telegramm nicht die einzige Aeußerung des Reichslandbundes über die Frage des Umlageverfahrens und des Lieferstreiks ist. Ich möchte Ihnen nur das eine Zitat vorlesen, das, wenn ich nicht irre, schon gestern von anderer Seite hier vorgetragen worden ist, das sich auch in einem Organ des Landbundes findet und folgendermaßen lautet: Die Macht haben wir! Wir haben im Reichslandbund gegen 13 Millionen Bauern zusammengeschlossen. Das sind zehnmal mehr als die Lokomotivführer, die größtenteils straflos das ganze Volk an der Nase herumführen durften. Wer will uns freie Bauern zwingen? Wir haben die Macht, wir haben den Roggen. Die Papierfetzen, die die Regierung als Geld ausgibt, sind ein Nichts dagegen, und auch die unzulänglichen Machtmittel der Re gierung brauchen wir nicht zu fürchten. (Hört, hört h Unser Lieferstreik und unser Steuerstreik würden jeben Tag die Richtigkeit dieser Tatsache beweisen. (Hört, hört! — Rufe rechts: Würden) Ich nehme aber dapon Kenntnis, daß der Herr Abg. Schlange, von dem ich annehme, daß er eine führende Stellung im Reichslandbund einnimmt und von den Absendern der Depesche hierzu ermächtigt ist, erklärt hat, daß mit den Worten mit allen Mitteln! das Mittel des Streiks nicht gemeint sein soll. Ich begrüße es, weil ich diese Ausführung selbft. verständlich für authentisch halte. (Zurufe links.)
Meine Damen und Herren, der Herr Abg. Schlange hat mit Recht darauf hingewiesen, daß in den Kreisen der Landwirtschaft eine Erregung vorhanden wäre. Ich weiß das, und gerade deshalb habe ich, um meine Pflicht als preußischer Landwirtschaftsminister der Landwirtschaft gegenüber zu erfüllen, mich genötigt gesehen, davor zu warnen, daß mit solchen Worten, wie sie seitens des Reichtᷣ⸗ landbundes in die Welt geschleudert werden, die Erregung in der Landwirtschaft noch gesteigert wird. (Sehr richtig) Ich bin der Meinung, die preußische Landwirtschast ist durchaus guten Willens, der Bevölkerung gegenüber ihre Pflicht hinsichtlich der Erzeugung und Gewährung der Nahrungsmittel zu erfüllen. Weil ich das weiß, gerade deshalb habe ich die Ausführungen gemacht, die ich mit vorhin
gelehnt.
Deswegen haben wir die
Reichslandbundes und auch hinter die in dem
Deliu Zeit die
Nüctsicht hierauf
enthalten wäte .
zn verlesen erlaubte, mid von denen ick mir wenhgssens nicht bewußt bin, damit irgendeine Einwiilung auf die Landwirtschaft nach der Richtung hin ausgeübt zu haben, daß ich Er⸗ regung und Mißstimmung in die Landwirtzchaft hineintrüge oder ein abfälliges Urteil über die preußische Landwirtschaft und ihre gute Absicht geäußert hätte. Das hat mir fern gelegen, und ich glaube auch, daß man bei einigem guten Willen eine Berechtigung zu diesem Vorwurf aus meinen Worten nicht entnehmen kann. (Sehr richtig h So werde ich auch weiter die Pflichten des preußischen Landwirt⸗ schaftsministers auffassen und sie betätigen, ich hoffe, zum Besten der kLandwirtschaft und des gesamten preußsschen Volkes. (Bravoh. Abg. Wittich (Soz.): Herr Schlange hat gefragt, wo ich im Kriege gewesen sei. war bei Kriegsausbruch nicht mehr militärpflichtig, habe mich aber zur Verfügung gestellt; in die Reichsfettstelle bin ich erst 1919 eingetreten. (Andauernde Unruhe rechts.) Herr Dr. Wendorff hat getan, was er bezüglich der Agi⸗ tation des Landbundes einfach tun mußte. Ich habe mich immer bemüht, versöhnlich und vermittelnd zu sprechen. (Lachen rechts.) Sie (nach rechts wollen die Schädigung, die Beseitigung der deutschen Republik, das ist Ihr letzter Zweck! (Lärm rechts.) Abg. Jürgensen (u. Soz.): Die Auslassung des Organs des Brandenburgischen Landbundes: „Wir haben die Macht, wir haben den Roggen“ usw, sagt doch wohl genug. Das sogenannte Hilfswerk will die völlige , der Landarbeiter und eine unerhörte Ausraubung des Volkes. (Großer Lärm rechts.) Haben wir nicht den Lieferstreik mit allen seinen Schrecken in Berlin bei der Milch erlebt? Und da kommt ein Herr Schlange, will hier den Offizier herausbeißen und im Kommandoton diskutieren! Die wahre Natur der deutschnationalen Volksberderber hat sich heute glänzend dokumentiert.
Hierauf wird die Verhandlung unterbrochen und die Ab— stimmung über die Anträge zum Haushaltder Handel s⸗ und Gewerbever waltung und der Forst ver wal⸗ tung vorgenommen.
Der Ausschußantrag zum Handels etat, bei der Einrichtung von Fachschulen grundsaͤtzlich deren öffentlichen Charakter zu ar evtl. dem Staat bezw. der Kommune hinreichenden Ein⸗ fluß zu gewährleisten, wird mit 151 gegen 116 Stimmen ab⸗ : Bewegung. Im übrigen gelangen die Ausschuß⸗ anträge, soweit sie nicht an den Hauptausschuß zurückgehen, zur . . Die Anträge der radikalen Linken werden ab⸗ gelehnt.
Zum Haushalt der Forstverwaltung werden die Ausschuß⸗ anträge mit wechselnden Mehrheiten angenommen. Der Aus— schußantrag, die Beaufsichtigung der Lehrreviere keiner zugleich im akademischen Lehramt bei den Forsthochschulen tätigen Person zu übertragen, wird abgelehnt. Kommunistische und un= abhängige Anträge zum Forstelat werden abgelehnt.
Um 5 Uhr vertagt sich das Haus auf Freitag, den 31. März 1922. Mittags 12 Uhr: Interpellalion über die Weichseldõrfer, Besoldungsvorlagen.
Parlamentarische Nachrichten.
Im Hauptausschuß des Reichstags wurde gestern unächst der Nachtragsetat für dier Verwaltung der
eichseisenbahn verabschiedet.
Es folgte dann die Beratung des Haushalts der KReichspast- und rte leg n e eee r ge hren Abg. 5 (Dem.) fragte, ob die Reichspostverwaltung in nãchster Postgebühren erhöhen wolle. Er wies auf die allgemeine der . hin und erbat Auskunft darüber, ob mit
le Auscgabe eines neuen Zeitungstarifs unter—⸗ bleiben werde. Bei der Hane u f nn, . en mache sich ein außerordentlich langsanmer und schwerfälliger Ge⸗ schãftõgang bemerkbar; die neuen Teilnehmer müßten 12 bis 15 Wochen warten, selbst dann, wenn sie die erhebliche Beschleuni⸗ gung egebühr entrichten. Abg. Taubadel (Soz.) kritisierte die Rwaltige Steigerung des Personalbestande; bei der Post. Im Jahre 1918 habe die Post rund 2565 0669 Köpfe umfaßt, im Jahre 1921 hingegen 410 000. Dabei sei der Aufgabenkreis der ost durch den unglücklichen Ausgang des Krieges weniger umfangreich
* . 8 ö 6 J E
geworden. Durch den Achtstundenarbeitstag allein könne eine so starte Vermehrung des Personals nicht erklärt werden. Der Reichspostminister Giesberts machte, wie das „Nach⸗ xichten bureau des Vereins deutscher Zeitungsverleger“ berichtet, über die finanzielle und wirtschaftliche Lage seiner Verwal tung umd ihre Leistungen in den letzten drei Fahren folgende Aus⸗ führungen: In dem vorliegenden Etat decken sich Einnahmen und Ausgaben. Die Einnahmen sind aufgebaut auf dem im Dezember perabschiedeten Gebührentarif. Inzwischen sind aber die Grund— agen (ür die Etatsaufstellung erheblich erschüttert worden. Die Wirtschaftsbeihilfe, die neue Lohn. und Gehaltsregelung und die inzwischen eingetretene Preissteigerung bei allen sächlichen Aus⸗ gaben erfordern ein Mehr von 1, 2 und 195 Milliarden Mark. Diese Mehrausgaben lassen sich nicht allein durch Einschränkungen und Exsparnisse decken; wir müssen vielmehr auch an eine beträcht⸗ liche Erhöhung der Gebühren herangehen. Das soll aber nicht in gutomatisch geschehen; wir werden vielmehr prüfen, welche Gegenstände noch eine Mehrbelastung ertragen und welche aus sezialen und kulturellen Gründen geschont werden müssen. Unsere Gebührenpolitit hat seit Dezember große Unzufriedenheit erregt, und es ist vielfach behauptet worden, daß sie ihre finanzielle Wirkung verfehlt habe. Das ist unzutreffend. Der stets verkehrs⸗ schwache Januar hat 8 Millionen Mark mehr gebracht, als veran⸗ schlagt war, und der durch den Eisenbahnerstreik stark beeinflußte Februar 4 Millionen mehr. Ein endgültiges Bild der finanziellen Wirkung läßt sich natürlich heute noch nicht abgeben. Fest steht aber, daß die hohen Gebühren nicht in dem Maße verkehrshemmend wirken, wie viel fach vermutet wurde. Die Ergebnisse des Monats März werden uns sicherere Unterlagen dafür geben, welche Arten von Sendungen noch mehr belastet werden können und welche genügend belastet oder überbelastet find. Daneben muß weiter untersucht werden, wie der Betrieb vereinfacht und verbilligt werden kann. Sebhaft sind die Klagen über einen zu hohen Personalstand. Welche Momente bedingen nun ein Mehr am Personal gegenüber der Vorkriegszeit? Der Achtstundentag wirkt besonders einschneidend bei einer Verwaltung, die früher 59 bis 69 Dienststunden hatte. Die verlängerten Urlaubszeiten und die durch die Nachwirkungen des Krieges erhöhte Krankheitsziffer erfordern viel Vertreter, zumal, da das Personal nicht mehr in dem Maße wie früher zu Ueberstunden herangezogen werden kann. Die Post⸗ und Tele⸗ graphenverwaltung beschaf tigt 57 090 Kriegsbeschädigte, die leider gur als dreiviertel volldienstfähig gerechnet werden können. Personalvermehrend wirken die Papiergeldwirtschaft und die neu hinzugekommenen Leistungen, wie Verkauf von Steuermarken, Auszahlung der Militärrenten, Aufnahme des Reklamewesens. Dazu tritt eine starke Ausdehnung des Postscheckverkehrs, des Telegraphen⸗ und Fernsprechberkehrs, der Autolinjen. Trotz dieser an sich gerechtfertigten Vermehrung des Personals haber wir auch jetzt noch einen , an Kräften, zu dessen Abbau besondere Kommissionen eingesetzt sind. Im . Etats jahr sind etwa 20 099 Hilfskräfte entlassen worden, Bei allmählichem weiteren Abbau unter Beachtung gesunder sozialer Grundsätze werden wir bald zu normalen Personalverhältnissen gelangen. zer der Mittel und Wege, die zu einer Verminderung des Personals und zur Ve rinsachung des Betriebes dienen können, verweise ich 3. die Denkschrift. Die Betriebsverhältnisse der Verwaltung werden bezüglich einer Vereinfachung und Verbilligung auch durch eine vom 37. Ausschuß gebildete Kommisston geprüfi. Wird über die Leistungen der Post viel geflagt, so möchte k auf
Notlage
das verweisen, was wir an der . Für Telegraph und Fernsprecher haben achkriegs⸗ jahre Aufgaben und Schwierigkeiten gebracht, wie sie bisher nicht vorgekommen sind. Die r, , n. stellen die der Vor . weit in den Schatten. Der esamtfernsprechberkehr weist eine Mehrleistung von 35 Prozent auf, der Fern⸗ BVezirks⸗ und Vorortverkehr allein eine solche von 58 Prozent, der Telegraphen⸗ verkehr ein Mehr von 55 Prozent. Die mittlere Telegramm‘ leistung ist um etwa 41 Prozent gegen früher gestiegen, was um so bemerkenswerter ist, als die Wortzahl der einzelnen Telegramme egenüber der Vorkriegszeit um etwa 25 Prozent gestiegen ist. Durchgreifende Besserung hat der Auslandsverkehr erfahren, der 1919 noch ganz darniederlag. Inzwischen sind fast alle Telegraphen⸗ und ö mit dem Auslande wieder eingerichtet und neue Verkehrsbeziehungen wieder hergestellt worden. Ein anderer Zweig der Verwaltung, der einen engrmen Aufschwung genommen hat, ist das Po st schechwesen. Die Zahl der Post⸗ scheckkunden ist von 1918 bis igel um 153 vH. gestiegen. Der technische Dienst bei den Poftscheckämtern wird im wesentlichen von weiblichen Beamten ausgeführt, die sich dabei in jeder Be⸗ ziehung bewährt haben. Der während des Krieges gänzlich in. gelegte Automobilver kehr mußte vollständig nen aufgebaut werden. Jetzt haben wir wieder 500 Auto mobillinien im Betrieb. Eine weitere Ausdehnung des k rs unter Einschränkung des Pferdebetriebes ist in Aussicht genommen.
8996 haben.
Der Auslands po st verkehr ist im großen Umfange wieder . worden. Wir stehen jetzt mit allen europäischen und au
mit Ueberseestaaten wieder in Verbindung. Mit der Wieder herstellung der Postverbindungen ist auch eine Erneuerung der Postverträge eingetreten. Die durch den Krieg völlig veränderten Verhältnisse erforderten eine Umgestaltung der Weltpostvereins— bestimmungen, die zum großen Teil auf deutsche Anregung hin herbeigeführt ist. Zusammenfassend kann ich wiederholen; Der Postverlehr hatte 1vJ2i den Umfang der r fast völlig erreicht. Im Telegraphen⸗ und Fernsprechwesen ist eine Mehrleistung von 30 bis 35 vH zu verzeichnen. Gegenüber den vielfachen Angriffen auf die Postbeamtenschaft muß ich hervor⸗ heben, daß diese Leistungen nur durch die Treue und e bende Arbeit aller Angestellten erreicht werden konnte. Trotz der schwierigen Personalverhältnisse und der schlechten Sinan lage haben wir uns mit allen Kräften bemüht, die größte mögliche Ver⸗ kehrsleistung im Interesse des deutschen Wirischafts lebens zu erzielen.
Abg. Bruhn (D. Nat.) war der Ansicht, daß durch die Ueberführung der ehemaligen Unterbeamten in höhere Stellungen die Qualität der Arbeitsleistungen sehr gelitten habe. Was an Qualität fehle, müsse jetzt zum Schaden des Reichs durch Quan tität ersetzt werden. Die vom Minister behauptete Steigerung der Arbeit in verschiedenen Zweigen der Postverwaltung treffe nicht immer zu. Das zeige sich besonders bei der geringeren Zahl der Buchungen im Postscheckamt und bei der riesigen Unterbilanz im Postzeitungsamt. In der Vorkriegszeit sei die letzte Leerung der Briefkästen in Berlin um 18 Uhr nachts erfolgt und die Beförde⸗ rung eines Ortsbriefes habe drei bis vier Stunden gedauert; heute werde der Briefkasten zuletzt um 8 Uhr abends geleert, und die Dauer der Beförderung eines Briefes betrage 12 Stunden. Der Staatssekretär Te ucke vom Reichspostministerium erklärte, es sei allerdings richtig, daß die Zahl der Buchungen im Post⸗ scheckbetrieb, auf den Kopf der Arbeitskraft berechnet, sich der⸗ mindert habe. Das hänge aber außer mit der auch von der Post verwaltung lebhaft beklagten allgemeinen Verminderung der AÄrbeitsleistung damit zusammen, daß es früher meist nur große Postscheckkunden gab, daß jetzt aber sehr viele kleine Kunden mit ihren zahlreichen, verschiedenartigen Buchungen entsprechend mehr Arbeit verursachten. Was die Unterbilanz des Postaeitungs amtes betreffe, so seien gerade die Ausführungen des Abg. Bruhn (D. Nat.) der klarste Beweis dafür, daß die Zeitungen durch die Post im Hinblick auf die gestiegenen Selbstkosten diel zu billig befördert würden. Der Staatssekretär Bredow führte aus: Der durch den Krieg und seine Nachwirkungen zusammengebrochene Telegraphen⸗ und Fernsprechbetrieb, der sich über das ganze Reich mit 47090 Telegraphenanstalten und 460 0990 Fernsprechanstalten sowie auf ein Leitungsnetz von fast 10 Millionen km Drahtlänge er— streckt, war wieder aufzubauen und daneben ein sich ständig stei⸗ gernder Verkehr abzuwickeln. Die Schwierigkeiten sind tei lweise überwunden und der erste Teil des Wiederaufbauprogramms ist seitdem erledigt worden. Dazu gehören: die Erweiterung bon Fernsprechämtern für Aufnahme von 80 009 neuen Anschküssen, Bau von Selbstanschlußämtern mit 380 000 Anschlüssen, Bau von etwa 1200 Leitungen für Nah⸗ und Fernverkehr, Schaffung von 90h neuen Absatzwegen für Fernverkehr durch Kunstschaltungen und Einrichtung von 3800 vorhandenen Leitungen für aleich⸗ zeitigen Fernsprech⸗ und Telegraphenbetrieb, Wiederherstellung fast aller Auslandsleitungen, darunter acht Nabelverbindungen mit England und Norwegen, Neubau von zwei Kabeln nach Schweden und einem Kabel nach Ostpreußen, Fertig⸗ stellung des großen unterirdischen Rheinlandkabels und Neueinrichtung von 640 000 Fernsprechstellen, 70 Schnell⸗ telegraphenlinie in Deutschland, Ausbau der Funktelegraphie in Deutschland und Verkehrsaufnahme mit MNeberseeländern. Bei allen diesen Arbeiten werden die neuesten technischen Methoden angewandt. Zugegeben werden muß, daß die Qualität des BVe⸗ triebes den e ,,. noch nicht überall erreicht hat. Das ist ür jeden, der die Kompliziertheit des Telegraphen- und Fern—⸗ sprechverkehrs und die Bedingungen kennt, unter denen er sich zur Zeit noch abwickelt, eine Selbstveständlichkeit. Genau so liegen die Verhältnisse in den übrigen kriegführenden Ländern, mit Aus— nahme der Vereinigten Staaten von Amerika, die diesen Zustand . überwinden konnten. Die Hauptsache ist, daß der kritische unkt überwunden ist und eine Aufwärtsbewegung sich einst lt. Der Auslandsverkehr ist trotz Entgegenstehens politischer und tech⸗ nischer Schwierigkeiten durchweg wieder aufgenommen und hat sich seit 1919 überraschend entwickelt. Durchweg ist es gelungen, inner⸗ halb von zwei Jahren die Telegrammleistung um ein Vielfaches zu steigern, und im Auslandsfernsprechverkehr beträgt die Leistung bereits jetzt mehr als das Dreifache des Friedensberkehrs. Der überseeische Verkehr leidet noch infolge der Fortnahme der deutschen Kabel unter dem Mangel an Verbindungen, besonders auch unter Rn hohen Kosten, die sich aus der internationalen Erhebung der Gebühren in Gold ergeben. Den einzigen direkten Absatzweg sũr Ueberseetelegramme bildet zurzeit der Funkverkehr, Er hat sich von 1919 auf 1921 etwa verfünffacht. Die Wiederherstellung ein⸗ zelner Kahellinien wird durchgeführt werden, da sie eine Lebens . notwendigkeit für den deutschen Handel ist. Abg. Alleko tte Gentr.) wies die Postverwaltung auf die zeiln e unproduktive Verwendung ihrer Beamten hin. In diesem Zufammenhange er⸗ hob der Redner die Forderung einer durchgreifenden Verminderung des Schreibwerkes in den Amtsstuben. Immer noch würden Be Ante wochenlang mit Ausarbeitung und Vervielfältigung ron Dienstreglements oder ähnlichen Interna beschäftigt. Auch riet der Redner, es möge eine schärfere Beaussichtigung der angeblich er⸗ trrantten Veamten geführt werden. Die Verfolgung der sogenaun— ten Drückeherger müsse viel schärfer sein, denn sie seien es, die den Nuf der pflichtgetreuen Beamten schädigten. chließlich kam der Redner noch auf die Vereinfachung des Kassenwesens zu fprechen. Was die Beschäftigung von weiblichen Hilfskräften betreffe, so sollten Damen nur dorthin gesetzt werden, wo fie ihrer ganzen Mentalität nach auch hinpasen. Wo Sorgfalt und Geduld not⸗ wendig, sonst aber einfache Arbeit zu n ist, dort wäre der rechte Platz für weibliche Arbeitskräfte. — Hierauf bertagte sich der Ausschuß.
rtschaftsrats, der Reparationsausschuß sowie der Aus schuß Siedlungs« und Wohnungswesen hielten heute Sitzungen.
bezirk Band 63 Blatt Nr. 1868 (ein-
Der sozialvolitische Ausschuß deg vorlsutigen Reichs-
1 pe, gr, 2. Aufgebote, Verlust⸗ u. Fundsachen, Zustellung ⸗ erpachtungen, . . .
3. Verkäufe, V
4. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.
5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.
Sffentlicher Anzeiger.
Anzeigenyreis für den
Raum einer 5 gesy
6. Erwerbs. mhd. Wirt
—
I) Untersuchungs⸗ Ils? z sachen.
In der Strafsache gegen 1. den . mann Reinhold Schröter ö.
Steinweg 19, geboren am 28. November h
1892 in Striegau, 2. den Max Mitten zwei in Liegnitz straße 21, geboren am 7 März 1831 in Zwetzen, Kreis Gera. Reuß J. Linie, wegen re streiberei) Ketten handels, bat bas Wuchergericht in Liegnitz am 135 März 1822 für Recht erkannt: Die Angeklagten werden wegen Presstreiberel jeder zu eine Geldstrase von 10 9000 — zehntausend — Mark, hilfsweise ein Tag Ge sängnis für ie. 00 K. verurteilt. Den Angeklagten wird der Handel mit Zucker untersagt. Die Angeklagten tragen die Kosten des Verfahrens. Das Urteil wird auf Kosten der Angeklagten in sämtlichen Liegnitzer Tageszeitungen durch ein malige Einrückung des Urteilstenors veröffentlicht, und zwar binnen zwei Wochen nach Verkündung des Urteils. Liegnitz, den 25. März 1922. Der Oberstaatsanwalt.
Raufmann 91 7 Augusta⸗
in Liegnitz,
1387565]
67 am 13. Juni 1822. Bormittags * Ur, an der Gerichtsstelle, ig. Neue Friedrichstraße 13,15, drittes Stock- werk, Zimmer Nr. 115/115, versteigert werden das in Berlin. Ackerstraze flö, ; vom Oranien⸗ burger Torbezirke Band 4 Blatt Rr. 102 eingetragene Eigentümerin am 6. Juli 1921, dem Tage der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks: die vernpit were Frau Auguste Wiedstruck, geb. Weiner, zu Benlin) eingetragene Grundstück: a) Vorder wobnhaus mit Seitenflügel rechts be- sonderem Kiosett Und Hof b) Weßnbc mn Juer, Gemarkung Berlin, Kartenblatt 18, Parzelle 1849 129, 3 a S5 4m groß, Grundsteuermutterrolle Art. gh, Nutzungs⸗ wert 7360 416, Gebäudesteuerrolle Nr. 35. h Grundstũcks wert 125 005. 4. — 9 2A.
Zwang oversteigerung.
zelegene, im Grundbuche
Berlin, den 24 Mär 192 Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abteilung 35.
138677 Aufgebot.
Der Kaufmann Rudolf Lange in Dort- mund. Weißenburger Straße ö hat das Aufgebot der 33 / Schuldverschreibung der Stadt Cassei. Casseler Stadtanleihe
(1387491 Beschlu ß.
Der abwesende Unteroffizier Fritz Fotzau hon der 8. Kompagnie In fanterleregimentz? zu Rastenburg, gegen welchen die öffent. liche Klage wegen Fahnenflucht erhoben ist, wird für fahnenflüchfig erklärt.
Barten stein, den 23. Mär; 1922.
Das Landgericht. Straffammer.
Retzlaff. Dolega. Weißermel. 138750 Be schlus.
In der Strafsache gegen den Kanonter Wenzel Zronet von der 5. Basterie Artillerieregiments Nr 3 zu Frankfurt a O, surzeit unbekannten Aufenthalts, wird Der Angeschuldigte gemäß 5 12 des Gef. vom
von 19027 Abt. J Lit. O Nr. 641 im Nenn⸗
vorzulegen,
wert von 1600 4, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, svätestens in dem auf den 18. Dezember 1922, Vormittags 11 Uhr, bor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 72 (tiefes Erdgeschoß), anberaumten Aufgebofstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunde widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird. Cassel, den 17. März 1922. Das Amtsgericht. Abteilung 3.
(138758
Der Antrag, betreffend das Aufgebot der Stammaktie 11 743 über 100 Taler der Schlesischen Aktiengesellschaft für Berg⸗
17 August 1926 für fahnenfluchtig erklärt. Frankfurt a. O., den 23 Marz 1522. Das Landgericht. Stiaffam mer. Rothe. Klinke. Nip pe.
iss z5ij Beschluf⸗.
In der Strafsache gegen den Ober. schützen Georg Paul, 6 Tomp. Infanlerie⸗ regiments Nr. 12 in Quedlinburg, wegen Fahnenflucht, wird der Augeschuldigte, gegen den die öffentliche Klage wegen Fahnenflucht erhoben ist. auf Antrag der Staatlsanwaltschaft gemäß § 12 des Ge⸗ setzes vom 17. August 1920 für fahnen⸗ flüchtig erklärt.
Halberstadt, den 22. März 1922. PVreußisches Landgericht. Strasfammer II.
Gertung. Junius. Rennebaum.
gebotstermine seine Rechte
bau und Zinfhüttenbetrieb in Lipine, ist erledigt. — 12. F. 95/21. Amtsgericht Beuthen O. S., den 23. März 1922.
Aufgebot.
Der Altenteiler 23 Sahne aus Lehrte, Hagenstraße 7 hat das Aufgebot von fünf auf den Inhaber lautenden Aktien der Aktienzuckerfabrik Lehrte in Lehrte Nr. 482, 483, 483, 485 und 486, ie über 300 „ lautend, beantragt. Der Inhaber der Utkunden wird aufgefordert. bätestens in dem auf den 14. Juli 122, Mittags 12 uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Auf⸗ anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls
38759]
7 Anfgebote, er luft⸗ und Zundsachen, Zustellungen u. dergl.
ls 754] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll an 15. Juni 19832, Vormittags 10 Uhr, an der Gerichtsstelle Berlin, Neue Friedrichstr. 13/15, drittes Stockwerk, Zimmer Nr. 113115, versteigert werden das in Berlin, Wiesenstr. 10, belegene, im Grundbuche vom Oranienburgertor⸗
getragene Eigentümer am 8. März 1922, dem Tage der Eintragung des Versteige⸗ tungsvermerks: a) verw. Frau Marie König, geb. Tausch, b) verehel. Schuh⸗ macher Anna Kreisel, geb. König, e) Fuhr⸗ herr Karl König, q) verehel. Metalldicher Helene Brumm, geb. König, in ungeteilter Erbengemeinschaft) eingetragene Grund stück: a) Vorderwohnhaus mit Hof nd Garten b) Seitenwohnhaus. rechts, Querwohn haus, d) Remise mit Abtritt links, e) Gartenhaus, Gemarkung Berlin Kartenblatt 25 Parzelle S9ß / d, 6 a 6 am groß, Grundsteuermutterrglle Art. 1958. Nutzung wert 6090 , Ge⸗ bäudesteuerrolle Nr. 1968. Berlin, den 21. März 1922.
Amtegericht Berlin. Mitte. Abteilung 87.
llzs 756] Zwangs versteigerung.
Im 8 , soll m 1. Juni 1922, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle Berlin, Neue Triedrichstraße sz / iß. drittes Stock werk. Zimmer Nr 113— 119, versteigert perden das in Berlin⸗Lichtenberg, Nieder⸗
rnimstraße 9, belegene, im Grundbuche kon Berlin Lichtenberg (Berlin] Band 15 Blatt Rr. 4g leingelragener Eigentümer Im 11. November 1921, dem Tage der
intragung des Versteigerungsvermerks: ädtijcher Beamter Victor Gaehler in erlin) eingetragene Grundstück: Verder⸗ vohnhaus mit rechtem Seitenflügel, Quer⸗ ebände mit rechtem Seitenflügel und dfraum, Gemarkung Berlin Lichten berg, gartenblatt 2. Parjelle 46 70557 usw.,
3 47, 4m groß. Grundsteuermutterrolle It. 1d g med n 15 400 , Ge⸗ kẽndestenerrolle Nr. 12.
Deriin, den 22. März 1922. Untagericht Berlin. Mitt, Abteilung 8.
die Kraftloserklärung der Urkunden er⸗ folgen wird. Amtsgericht Burgdorf i. Bann., den 27. März 1922.
138870]
Bei der Bank für Handel und Industrie (Darmstädter Bank), Niederlassung Düren, Nheinland, sind die Aktien Nrn. 20 882 und 26 344 der „Rhenania“ Verein Chem. Fabriken A.⸗G. in Aachen über je 1000 4A in Verlust geraten.
Düren, den 27. März 1922.
Der Oberbürgermeister der Stadt Düren. (138757)
Die Zahlungssperre vom 18. November 1921 über die Schuldverschreibungen der Kriegsanleihe des Deutschen Reichs Nrn. 1581 403 bis 409 über je 200 A und Nrn 16594 788 bis 89 über je 100. 4K ist aufgehoben. ‚ ; Amtsgericht Berlin⸗Mitte, Abteilung 84,
den 20. März 1922.
(138868 Zahlungssperre.
Auf Antrag des Kaplans Anton Frühauf in Lauterhofen, Obpf., wird der Neichs⸗ schuldenberwaltung in Berlin betreffs der angeblich abhanden gekommenen Schuld⸗ verschreibung der 5 prozentigen Anleihe des Deutschen Reichs von 1916 Nr. 9 902 644 über 1000 4 verboten, an einen anderen Inhaber als den obengenannten Antrag« steller eine Leistung zu bewirken, ins—⸗ besondere neue Zinsscheine oder einen Er⸗ neuerungsschein auszugeben.
Amtsgericht Berlin-Mitte, Abteilung 81,
den 30. März 1922.
i337 60 . . Erledigung. Die im Reichsanzeiger 49 vom 27. 2. ,, . 239 1 Deutsche Reichsanleihe sind ermittelt ,. den 29. 3. 1922. (WE. ö Der Polizeipräsident. Abteilung IV. G. -D. 138761 . Die im Reichsanzeiger 55 vom 6 3. gesperrten Æ 409 5o/ o Deutsche Reichsanleihe sind ermittelt. . Berlin, den 29. 3. 922. (Wp. 102/22.) Der Polizeipräsident. Abteilung 1V. G. D. ö
(38869 Abhanden gekommen: Höchster Farbwerke A. G. Nr. 382 295/96 — 2/1090. Berlin, den 30. 3. 322. (r. 123/22) Der Polizeipräsident. Abteilung 1IV. E- D.
138764 Aufgebot.
. Die Erben der Witwe Bertba Mielenz, geb. Löwig, nämlich: J. der Landwirt IAllberl. Mielenz, 2. der Landwirt Bertbold Mielenz, 3. der Landwirt Fritz Mielenz,
G 2000 Aktien
Wege der Zwangs bollstreckung soll b
4 die Witwe Erna Mielenz, geb. Helgen⸗ Xrger, namens ihrer drei minberjährigen Kinder Erna, Wally und Emil . zu 1 his 4 in Neubarnim, vertrefen durch den Rechtsanwalt Redlich in Wriezen, haben das Aufgebot der beiden Hypo⸗ thekenbriefe über die für die Witwe Bertha Mielenz, geb. Löwig, in Neubarnim im Grundbuch von Neulewin Bd. J Blatt Nr. 11 Abt. I Nr. 18 und Bd. V Blatt Nr 197 Abt. 111 Nr. 3 einge⸗ tragene, mit 4 0/0 verzinsliche Darlehns⸗ gesamthypothek von 1000 4 sowie die Bd. III Blatt Nr. 98 Abt. M Nr. 3 eingetragene, mit 45 0) verzinsliche Dar= lehnshypothek von 4600 4 beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf= gefordert, spätestens in dem auf den 14. Juli 1922, Vormittags 11 uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaum⸗ ten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Wriezen, den 16 März 1922.
Das Amtsgericht.
138765
Gemäß §§ 42, 27 Abf. 5, 81, Zw. A.⸗V⸗Q. wird bescheinigt, daß die Fidei⸗ kommiseigenschaft der im Grundbuch von Haßbergen Band 1 Blatt 28 in Abt. Ii unter Nr. 3 zugunsten des Justizrats Friedrichs in Verden einge⸗ tragenen Hypothek von 10 000 Taler Gold erloschen ist. Ansprüche von Ab⸗ findungt⸗ und Versorgungs berechtigten be⸗ stehen nicht. Fideikommißschulden sind nicht vorhanden.
Celle, den 24 März 1922.
Der Präsident des Auflösungsamts für Fa miliengüter.
138762 Aufgebot.
Der Gutsbesitzer Erich Pintsch in Egelsdorf, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Dr. Zenker in Friedeberg, Queis hat zum Zwecke der Anlegung eine Grundbuchblattes das Aufgebot der in der Grundsteuermutterrolle des Gemeinde bezirls Steine eingetragenen rzellen Artikel Nr. 73 Kartenblatt 1. Nr. 240 119, von 67 4m und Nr. 241/119 von 15,54 a beantragt. Alle Personen, die das Eigen⸗ tum an den aufgebotenen Grundstäcken in Anspruch nehmen, werden aufgefordert, spätestens in dem auf den T7. Mai 1922, Vormittags 10 uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 1, anberaumten Aufgehotstermin ihre Rechte anzumelden, widrigenfalls ihre Aus⸗ schließung mit ihrem Rechte erfolgen wird. b ¶ Queis), den 18. März
Das Amtsgericht. I38763 Aufgebot. ö. Die Eheleute Landwirt Oskar Wachs⸗ muth und Frau Anna Wachsmuth, geb. Pflock, in Kleingräfendorf haben das Auf⸗ gebot zum Zwecke der Ausschließung des Eigentümers des Grundstücks Oberkrieg⸗ sted, Kartenblatt 1 Parz. 15072, Acker, Plan 1142, 11 a 70 4m, gemäß 8 927 B. G⸗B. beantragt. Der Eigentümer wird aufgefordert, sateste * in dem auf den 1. Juni 1922, Bormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotetermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, . seine Ausschließung erfolgen wird. Merseburg, den 6. März 1922. Das Amtsgericht.
138766 An fgebot.
Der Schrankenwaͤrter Martin Mägerle in Ueberlingen hat beantragt, seinen am 21. Juni 1854 zu Kreenheinstetten ge⸗ borenen und seit 1375 verschollenen Bruder Mathias Mägerle, zuletzt wohnhaft in Kreenheinstetten, für tot zu erklären. Der bezeichnete Verschollene wird aufgefordert, sich spätestens in dem auf Montag, den 16. Otftober 1922, Bormiitags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft ü Leben oder Tod des Verschollenen zu er⸗ teilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermine dem Ge⸗ richt Anzeige zu machen.
Meßkirch, den 29. März 192. Badisches Amtsgericht.
138767 Anfgebot. ; Die Ehefrau Margaretha Bonhaik, geb Ernst, in Mörfelden, hat beantragt, den verschollenen Heinrih Peter Ernst, Peters Sohn, geboren am 14. Dezember 1874 in Schenklengsfeld, zuletzt wohnhaft in. Schenklengsfeld, für lot zu er⸗ klären. Der hezeichnete Verschollene wird aulgefordert, sich spätestens in dem auf den 25. Oktober 1922, Vormittags 9 Uhr, ver dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebolgtermine zu melden, widrigen salls die Todeserklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen ergeht die Aufferderung, späte. stens im Aufgebotstermine dem Gericht Anzeige zu machen.
ma ,,, 2 .
is 770]
Der 936 Justtzminister hat ge⸗ nehmigt, daß die mindeijährige Ilse Cha Maria Kirchner in Hamburg an Stelle ihres Familiennamens Kirchner den Fa⸗ miliennamen Frenzel führt.
Altona, den 22. März 1922.
Das Amtsgericht. 2b.
(138771
Der Student Julius Paul Burdet . in Barmen führt an Stelle des Familiennamens Freund den Familien⸗ namen Chevalier. Zur Führung des Familiennamens Burdet — oder Burdett⸗ Chevalier — ist der Genannte nicht be⸗
rechtigt. Amtsgericht Barmen.
(138772 Die unverehelichte Margarete Clisabeth Hulda Wirth, Berlin, Turmstraße 48, führt an Stelle des Familiennamens Wirth den Familiennamen Rades. Berlin, den 23. März 1922. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. 111. X 132. 21.
(iss? 9
1. Dem Hauptlehrer Johannes Blasch⸗ kowski in Altenbochum und seinen Fa⸗ milienangehörigen, 2. die ledige Klare und Marie Blaschkowski, ebenda, 3. dem Studenten Bruno Blaschkowski in Gießen ist durch Erlaß des Herrn Justizminifters vom 15. März 1922 die Ermächtigung erteilt worden, an Stelle des jetzigen fortan den Familiennamen „Bla hs⸗ hofer“ zu führen. . Bochum, den 27. März 1922.
Das Amtsgericht.
liz? 6) .
Der Geschäftsführer des Kreiswohl⸗ fahrtsamts Friedrich Wilhelm Piechotka in Guben, geboren am 27. Janüar 1896 zu Gelsenkirchen (Braubauerschaft), führt an Stelle des Familiennamens Piechotka den Familiennamen Erlenhorst. Diese Aenderung des Familiennamens erstreckt sich auf seine Ehefrau.
Berlin, den 21. Mãrz 1922
Der Justizminister. Veröffentlicht: Guben, den 28. März 182. Gerichtsschreiberei q des Amtsgerichts
(135778
Die minderjährige Luise Sophie Emma Friederike Bollermann in Hemeringen, Kreis Hameln, geboren am 17. September
a) der Neisse Grottkausche privilegierte Pfandbrief Nr. 65 über 26 — zwanzig — Reichstaler Kurant. à 14 Rtlr. ver Mark fein gerechnet, auf das Gut Starrwitz aus⸗ gefertigt, sub Nr. 52 des Registers und in Abteilung III Nr. 1, 2a des Hypotheken⸗ buchs eingetragen, .
P) der Neisse⸗Grottkausche privilegierte Pfandbrief Nr. 53 über 300 — dreihundert Reichstaler Kurant, à 14 Rtlr. ver Mark fein gerechnet, auf das Gut Gauers ausgefertigt, sub Nr. 8 des Registers und in Abteilung 1E Nr. 7 des Hypotheken- buchs eingetragen.
Amtsgericht Ottmachau, den 24. 3. 1922.
(138784
Durch Ausschlußurteil sind heute für kraftlos erklärt: .
1. der Teilhypothekenbrief über die für den Privatmann Johannes Adolf Schön⸗ feldt in Altona, Kl. Freiheit 79, im Grund⸗ buch von Altona⸗Ost Band 11 Blatt 75 Abteilung 1II1 unter 106 eingetragenen 1400 4,
2. der ,,, vom 18. Sey⸗ tember 1912 äber die für den Kaufmann Gustay Heinrich Grotwahl im Grundbuch von Altona · Bahrenfeld Band VIII Blatt 373 Abteilung IE Nr. 6 ein⸗ getragenen 3000 4, 4 .
3. der Grundschuldbrief äber die für den Grundstückseigentümer James Henschel in Hamburg, Schlüterstraße 3. im Grundbuch von Altona⸗ Nord Band V Blatt 204 Abteilung II Nr. 26 eingetragenen 12 000 K,
4. der Hypothekenbrief vom 5. Januar 1901 über die für die Witwe Dorothea Friederike Wittpen, geb. Dittmann, in Altona, Allee 134, im Grundbuche von Altona⸗Nordwest Band 7 Blatt 308 Ab⸗ teilung III Nr. 2 eingetragenen 3000 4.
5. der Hypothekenbrief vom 25. Mai 1887 über die im Geundbuche von Altona⸗-Ost Band XI Blatt 515 Abteilung UI Nr. 7 für Johann Gottlieb Guhl in Hamburg eingetragenen 000 4 ö
6. die Teilbyvothekenbriefe über die für die Frau Eagenie Beuttler, verw. Guhl, geb. Obertür, in Altona, Königstraße S5 / 7 im Grundbuch von Altona. Ost Band XJ Blatt 515 in Abteilung NI Nr. 8 ein⸗ getragenen 20090 4, 2000 4 und 2500 4,
7. der Hyvothekenbrief vom 22. Oktober 1918 über die im Grundbuch von Altona⸗ Nordwest Band X Blatt 468 Abt. 111 Nr. 9 für den verstorbenen Franz Peter Schmidt in Hamburg, Hagedorn straße 10, eingetragenen 40 9909 4A,
der Hyxpothekenbrief über die
1907 ebendort, führt nach Verfügung des Preußischen Juftizministers vom 17. Marz 1922 fortan den Familiennamen Weber. Amtsgericht Sameln, den 22. Marz 1922.
(138779
Die am J. Dezember 1834 zu Hemeringen geborene Auguste Johanne Lusse Weber ührt nach Verfügung des unterzeichneten Gerichts vom 30. Dezember 1921 fortan den Vornamen „Frieda“.
(38780
3 Die nachbenannten Personen: 1. der Landwirt Johann Hermann Kalkowski (Kallkowsky) in Horneburg, geb. 7. Zuni 1862, 2. der Landwirtschaftsgehilfe Krtur Franz Kalkowsky in Horneburg, geb. 4 Oltober 1895, 3. die unverehelichte Delene Charlotte Amalie Kalkowsty in Horneburg, geb. 22. Januar 1899, sind ermächtigt, fortan den Familiennamen salthofer zu führen.
RNecklinghansen, den 22. März 1922.
Das Amtsgericht.
38768] Oeffentliche Aufforderung. Am 77. Oktober 1913 ist die in Berkin, Birtenstraße 40, zuletzt wohnhaft gewesene Kaufmannswitwe Johanna Kolbe, geb. Lohmann, gestorben. Sie war die Tochter des in Kiel verstorbenen Schiffsreeders —ᷓ— Lohmann und der ebenfalls ver⸗ torbenen Marie geborenen Damlos. Ihre nächsten Verwandten haben die Erbschaft ausgeschlagen. Alle, welche Erbrechte zu haben glauben, werden aufgefordert, folche bis zum 21. Juni 1922 bei dem unter zeichneten Gericht zu melden, andernfalls die Feststellung erfolgen wird, daß ein anzerer Erbe als die Stadtgemeinde Berlin nicht vorhanden ist.
Berlin, den 21. März 1922. Amtsgericht Berlin Mitte. Abt. 168.
(l38769 1 zur Anmeldung von Erbrechten. Am 2 Januar 1521 ist hier der Ar⸗ beiter Reinhold Sehnert gestorben, ge= boren zu Eperstedt, Kyffh, am 35. Sey tember 183. Da ein Erbe bisher nicht ermittelt ist, werden diejenigen, welchen Erbrechte an dem Nachlaß zufsehen, auf. gefordert, diese Rechte bis zum 1. Juli 1922 bei dem unterzeichneten Nachlaß⸗ gericht anzumelden, widrigenfallg festgest Ut werden wild, daß ein anderer Erbe als der preußische Fiskus nicht vorhanden ist. Der Nachlaß beträgt ungefähr 10 6650 4. Düsseldorf. den 22. März 1922.
Das Amtsgericht. Abteilung 18.
M ecke.
(lsS?7 s
Durch Ausschl iUl vom 24. Mä 1922 sind für — ö
Grundbuch von Altona⸗Nord Blatt 1069
Amtsgericht Sameln, den 22. Marz 1922. . ch . b) Nr. 11 daselbst 4000 4 Darlehn, ver⸗
üänslich mit 45010, für Privatmann Carl
Abt. 111 Nr. 4 für die Frau Lousse Rein⸗ hold, verw. Hoffmann, geb. Dibbern, in Bergedorf. früher Hamburg, eingetragene Resthypothek von 1000 4,
98. die Hypotbekenbriefe vom 16. Ja⸗ nuar 18909 bezw. 15. August 1895 über die im Grundbuch von Altona⸗Südwest Band 1 Blatt 45 in Abt. III eingetragenen Hypotheken von a) Nr. 9 daselbst 46595. * Restkaufgeld, verzinslich mit 43 0,
Gottfried Theodor Voigt in Altona⸗Oth⸗
marschen, ;
109. der Hypothekenbrief vom 4. Juni 1388 über die im Grundbuch von Allona⸗ Nord. Band 16 Blatt 784 Abt. 111 Nr. 4 für den Grundstückseigentümer Heinrich Carl Friedrich Ludwig Krüger eingetragene Derich achte von 3060 4,
11. der Hypothekenbrief über die im Grundbuch pon Lokstedt Band 11 Blatt 63 Abt. III Nr. 1 für den mindersäbrigen Fritz Knuth eingetragenen 1200 4. — 3a F 1178. 21. Altona, den 4 März 1922.
Das Amtegericht. Abteilung 3 a.
138785
Durch Ausschlußurteil des Amtsgerichts
Baden vom 15. März 19822 wurde der
HYvpothekenbrief vom 17. Juli 195 über
die zugunsten des (verstorbenen) Friedrich Blank, Brauereidirektors in Ettlingen, im
Grundbuche ven Baden⸗Baden Band 16
deft 1 1᷑ Abt. IO J 5 auf den Grundftucken
gb Nr. 944, ga6, 1113 a, 1411, 1506, 1568, 1581 und 1593 eingetragene Darlehens
hypothek von 1000 4 nebst 65/0 Jinsen
für kraftlos erklärt.
Baden, den 27, März 1922.
Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts.
(138786 Bekanntmachung.
In der Aufgebotssache der Frau Land— schaftgrat Marie d. Thadden, geb. Witte, in Vahnerom werden die verloren gegan— genen , ,, über die auf dem Grundstůcksbiatt des Grundstücks Ti ieglaff Gut Band 1 Blatt 1 Abteilung 11 Vr. 62 und 56. für die Kreisfparkafse zu Oschers leben eingetragenen, u 41 vo. dom 1. Januar 1884 verzinsliche und am 1. Juli 1899 an die Antragstellerin abge⸗ tretenen Darlebnsforderungen über 6000. 4A bezw. 3600 4 für kraftlos erklärt. zreifenberg i Vom., den 14. Januar
. Das Amtsgericht.
, ; Auf den Antrag der Firma Maschinen. i n, , . burg. . er- der Rechtg⸗
5
anwalt Dr. z daselbst, bat das unter. .