mußte diese Stimmung in der
die schließlich am Abend zur
Erploston führte. Dieses Schreiben war ein Protest der 7. Ober⸗ inspektion gegen die Entlasfung von Frau von Schwanewede. Ich einige Sätze aus diesem Schreiben
möchte mir doch nicht versa vorzulesen:
Die Entlassung dieser Dame hätte niemals erfolgen können, wenn die entscheidenden Instanzen einen Einblick in die auf⸗
opfernde Tätigkeit der Sausdame genommen hätten. SGört, hört) — Das ist ein schwerer Vorwurf, den die Schüler⸗ schaft damit gegen die verantwortlichen Instanzen erhebt. (Große
Unruhe und lebhafte Zurufe rechts: Schülerräte) — Ja aber,
meine Herren, ich bitte doch, nehmen wir selbst an, dieser Schüler⸗
rat steht als berechtigt da, so braucht er doch nicht in diesem
Ton zu sprechen. — Dann heißt es weiter:
Die J. Oberinspektion fieht sich deshalb gezwungen, daß sie kein
Mittel unversucht lassen wird, um aus sich eine Klärung
herbeizuführen.
Ich stelle also fest, daß hier vorgelesen worden ist, daß fie kein Mittel umbersucht lassen würde. Später, als die schriftliche Eingabe an das Provinz ialschulkollegium weitergeleitet werden sollte, wurde
hineinkorrigiert: kein erlaubtes Mittel“ Der Abend desselben Tages sollte zeigen, wie dieses Mittel aussah.
Da die Schülerschaft jede andere Stellungnahme gegen diese Hausdame zum mindesten als grobe Leichtsfertigkeit ansprechen müßte
Das ist ein unerhörter Vorwurf von Schülern gegen die Ge— lamtleitung mit Worten, die im Munde von Schülern einer
höheren Lehranstalt unqualifizierbar sind. (Sehr richtig!)
Zum Schluß wird der Verdacht ausgesprochen, daß „bei den gefällten Entscheidungen Einflüsse böswilligster Art vorlagen“.
Meine Damen und Herren, ich glaube, es erübrigt sich jedes Wort
über dieses Vorgehem der Schüler. Wie am Abend die E xplosion
eintrat, ist Ihnen, meine Damen und Herren, bekannt. Weil Frau
Sorge im Verdacht gestanden hat, eine Denunziation an das
Provinzialschulkollegium weitergegeben zu haben, weil die Schüler⸗
schaft glaubte, Frau Sorge habe Frau von Schwanewede denunziert,
deshalb die unerhörten Auftritte gegen sie. Es ist erwiesen — wir haben Schüleraussagen schriftlich und mündlich zu Protokoll ge⸗ nommen —, daß hier ein Akt völliger Disziplin⸗ und Zuchtlosigkeit im Speisesaal bei der 7. Inspektion vorgelegen hat, eine widerliche Szene gegen eine Dame, bei der sich ein
Brimaner und Erzieher vor sie stellen mußten, um sie zu schützen.
Die geballten Fäuste und Teller in der Hand — das ist nicht
apokryph, ich stelle das hiermit fest, und wenn es die „Deutsche
Tageszeitung“ auch hundertmal leugnet. Die Ausdrücke: Sau“,
Hure und „ Piezenschwein“ sind amtlich festgelegt und liegen fest. Stürmische Rufe: Hört, hört! und große Unruhe.)
Bei solcher Verwirrung der Begriffe, die allmählich in den Köpfen der Schüler eingetreten war, war ein scharfer Eingriff in Lichterfelde absolut notwendig. (Sehr richtig! Wenn jetzt wieder ein Kompromiß geschlossen, jetzt wieder verhandelt statt gehandelt, wenn nicht in einer Sprache gesprochen worden wäre, die allen Schülern der Anstalt verständlich war, dann wäre die Anstalt dauernd gefährdet gewesen. (Sehr richtig) Die Schüler mußten erkennen, daß sie selbst kein Machtfaktor in der Schulpolitik sind, sie mußten erkennen, daß die Schulordnung ihnen so weit und nur so weit Rechte gibt, wie es pädagogisch zulässig ist, aber keinen Schritt weiter.
Von der 7. Oberinspektion — 12 Schüler, insgesamt 55 Schüler — sind sämtliche Schüler bestraft worden. 39 Primaner sind von der Anstalt verwiesen worden. Meine Damen und Herren, 39 Primaner von 224 Brimanern, und zwar 19 Ober⸗ primaner von 108 Oberprimanern, und von diesen 19 Ober⸗ primanern wären ö nicht in die mündliche Prüfung auf Grund ihrer schlechten Leistungen hineingekommen. (Hört, hört! rechts.) Bleiben 14 Oberprimaner, die mit dem Verlnu st des halben Jahres bestraft wurden. Dazu 20 Unter⸗ primaner, meine Damen und Herren, von denen 11 nicht versetzt worden wären (Hört, hört! rechts), und nur 9 nach Oberprima aufgestiegen wären. Sie sehen also, es sind nicht die allerbesten
Elemente, als deren Anwälte Sie in diesem Augenblick auftreten.
Diese Schüler find nicht von allen Anstalten Preußens, wie es in der Presse immer wieder gesagt wird, ausgewiesen, sondern von
der Großlichterfelder Anstalt. Wie man das heute noch ein Blut
urteil und ein Massakre nennen kann, ist mir unerfindlich. (Lachen rechts)) Das kann nur jemand schreiben, der keine Verantwortung vor der Oeffentlichkeit empfindet. (Sehr gut! — Zurufe rechts.
Unruhe. — Glocke des Präsidenten)
Meine Damen und Herren! Hier sind 14 Schüler so bestraft worden, daß sie ein halbes Jahr später ihre Prüfung machen können. (Zuruf rechts.)
Vorgestern habe ich einen Brief aus dem Westen erhalten, von einer Anstalt, an der 16 Schüler mit Verweigerung der mündlichen Prüsung bestraft werden sollen, weil sie unerlaubte Hilfsmittel gebraucht haben. Kein Hahn kräht danach. Wegen dieser 16 Schüler, die unerlaubte Mittel benutzt haben, regt sich die Oeffentlichkeit nicht auf. (Zuruf rechts.)
Es ist soeben die telegraphische Mitteilung an die Eltern bemängelt worden. In der am 11. März in ZSichter⸗ felde von dem Herrn Oberregierungsrat Kummerow verlesenen Erklärung, die dort in Abschrift zurückgeblieben ist, heißt es wörtlich: .
Die Eltern werden schriftlich über die Maßnahmen und ihre Gründe benachrichtigt werden.
Meine Damen und Herren, die telegraphische Mitteilung billige
ich keineswegs. (Zuruf rechts: Aha!) Sie ist nicht auf meine ö Anordnung. ja gegen meine Anordnung ergangen. — Einen Augenblickk Die Anstalt hat auch hier versagt.
. Meine Damen und Herren, man hat bemängelt, daß bei diesen Strafen von 121 Schülern die Primaner heraus⸗
genommen worden sind. Hier konnte nicht mehr individualistert
werden. Hier lag eine Kollektivschuld vor. Hier konnten wir nur
626
wir die Obertrimaner und Unkerbrimaner als Fuhrer angefehen
ie übigen als Verführte. . 6 m r, ertiarane der Echüler Was soll sie anders bedeuten als ein Kampfmittel, um die e, . der Schüler unmöglich zu machen und um die , e ö vor dem Schülerwillen kapitulieren zu lassen! Diese Sol ö. ö. mußte endlich einmal gebrochen werden Sehr richtigh e Paktieren und kein Zurückweichen! Der Autoritãt der Schu . ; waltung mußte unbedingt und restlos die gebührende Achtung ver ö r gut! . . 2 ö und nun komme ich zu einer kleinen Auseinandersetzung mit Herrn Kollegen Oelze wegen des Grundsatzes: ne bis in idem! — derr Kollege Oelze und seine rechtskundigen Freunde in der Fraktion wissen ganz genau, * dieser Grundsatz lediglich ein Korrelat der Rechtskraft des u. lichen Urteils ist (Zuruf rechts), das auf zwei Grundpfei . ruht, einmal auf den Garantien eines förmlichen Verfahrens un dann auf der Unabhängigkeit des Gerichts, das nur den Gesetzen unterworfen ist. Bei Schülerbestrafungen handelt es sich um . fache Verwaltungsmaßregeln. Diese entbehren der ele gr, . fahrensgarantien, und dazu ist zu rechnen die Formvorschrift 2 Vernehmung des Beschuldigten, die Wahrnehmung des . interesses durch den Staatsanwalt, die Verteidigung des Be⸗ schuldigten und das Rechtsmittel. Ferner aber werden e e, bestrafungen nicht durch ein unabhängiges Gericht verhängt, sondern durch das Lehrerkollegium, und ein dehrerkollegium ist eine Verwaltungsbehörde, die, wie alle nichtrichterlichen Beamten, jederzeit der Abänderung ihrer Entscheidung durch die vorgesetzte Behörde ausgesetzt ist. Wenn wir bei Schüler⸗ bestrafungen den Grundsatz ne bis in idem anwenden ene, so würde das zu praktischen Absurditäten führen. Darf ich Ihnen, Herr Abgeordneter Oelze, der Sie Schulmann sind, ein prak⸗ tisches Beispiel vorführen? Durch Verhängung und Verbüßung einer Arreststrafe könnte ein Lehrer einen Schüler einfach der Kompetenz der Lehrerkonferenz entziehen. Nehmen wit an, es hat ein Schüler gestohlen und der Lehrer verhängt eine Stunde Arrest über ihn, nun kommt die Mutter des Bestohlenen und beklagt stch bei dem Direktor über den Diebstahl, und der Direktor sagt, er könne nicht eingreifen, der Schüler sei bereits bestraft, „ne bis in idem“, er könne nicht weiter bestraft werden — eine praktische Absurdität, wie Sie mir zugeben werden. So könnte ein Lehrer⸗ kollegium — rein theoretisch genommen — eine vollendete Tat⸗ sache schaffen und einen Schüler der Schulaufsichtsbehörde einfach entziehen. Dadurch würde das Schulaufsichtsrecht in bezug auf die Schulzucht illusorisch werden.
Die Dienstanweisungen sehen in Ziffer 6 Abs. 6 und 7 bei den schwersten Schulstrafen Bericht an das Provinzialschullollegium vor, d. h. die Schulaufsichtsbehörde hat das Recht und die Pflicht, in ernsten Fällen einzugreifen, den Beschluß des Lehrerkollegiums zu mildern oder zu verschärfen. Daß sie das auch bei anderen Schulstrafen hat, ergibt sich ohne weiteres aus dem Schulaufsichts recht. Sollte man wirklich anderer Meinung sein, so würde das die Souveränitãt des Lehrerkollegiums in Fragen der Schulzucht scheffen Wenn ich der Oeffentlichkeit und dem Parlament gegenüber die Verantwortung für die Schule und Schulzucht tragen soll, so muß ich das — der Schulaufsichtsbehörde übrigens nie bestrittene — Recht haben, grundsätzlich jede Schulstrafe, auch die schon abgebüßte, gegebenenfalls verschärfen zu können.
Wenn hier ein Fehler vorliegen sollte, so wäre es der, daß die Anstaltsleitung, nachdem dem Ministerium der Fall gemeldet war, nicht in Fühlungnahme mit dem Ministerium vorgegangen ist. Verhängung und Verbüßung der Strafe hätte nach der Meldung nur in Fühlungwahme mit mir erfolgen dürfen. (Sehr richtig! links und im Zentrum)
Ergibt sich aber aus dem, was ich vorgetragen habe, nicht, daß die Auflösung der Schule das einzige Mittel für Aufrechterhaltung der st aatlichen Autorität war? — Ich kann mit gutem Gewissen diese Frage verneinen. Es sind nicht alle Schüler in Zichterfelde von demselbem Geist ergriffen gewesen. Am 16. Februar z B. haben Oberin spettiongalteste des Alumnats A ihte Rara taden aus eigenem Antrieb und ohne Schwierigkeiten aus dem Saal gefũhrt, weil sie mit den Ausschreitungen des andern Alumnats keine Gemeinschaft haben wollten und das unwürdige Treiben ver⸗ urteilten. Von Interesse wird Ihnen eine Belanntgabe des Ober⸗ studienrats Dr. Bull vom Alumnat A sein, d kurz nach der Revolte, bei der
ältesten von Oertzen
afür aus, daß sie am aal einem unwürdigen Schauspiel ssenes Handeln ein erlösendes Ende bei der Erwartung Ausdruck, daß ch jederzeit bemühen werden, diesen Verantwortungsgefũhl und ehren⸗
Verurteilung
mittelbar nach der
hervorgehoben, die sich der der 7. Obe den St
wähnen,
Autorit5t der Verwalkung und des Ministerkums schwer m.
griffen worden ist, nichts mehr hat zuschulden kommen lasen,
hat den Beweis erbracht, daß die Maßnahmen der Ver,
waltung ausreichend gewelen sind. Es war eim
schwere Belastungsprobe für die Schüler. Denn tãuschen wir
uns nicht darüber: Jeder Zeitungsartikel des Tag der Tag
lichen Rundschau“, der „Deutschen Tageszeitung und der Kren)
zeitung“, der sich mit Lichterfelde befaßte, war eine neue Brand bombe. (Hört, hört! und lebhafte Zustimmung lints) Die se Brandbomben sind wirkungslos zerplatzt. Der Wechsel in der Anstaltsleitung, die Entlassung der Saus. damen — eine Institution, die ich bei alteren Schülern für völlig verfehlt halte (sehr richtig! rechts) — hat sich reibungẽ o vollzogen. Der neue Anstaltsleiter hat mit der Schiller schaft sofort persönlich Fühlung genommen; er ist voller Hoffnung, daß es gelingen wird, die Anstalt zu erhalten. Lichterfelde — das ist die Hauptsache in der ganzen Frage — kann ge⸗ rettet werden, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt werden Personalfragen und Organisationsfragen sind jetzt das wichtigt. Wir können in Lichterfelde nur tüchtig ste Lehrer an ver antwortungsvoller Stelle gebrauchen, unter einer Leitung, di keine Machtpolitik der Schüler aufkommen läßt, die vollstes Ver⸗ ständnis für ihre verantwortungsvolle Lage hat, und die hier be⸗ weisen kann, daß Erziehen eine große und schwere Kunst ist. Dez halb müssen wir eine Vereinfachung der Organisation haben, die von einer Spitze ausgeht, die reibungslos arbeitet, nicht wie eine Maschine, sondern wie aufeinander abgestimmte verantwortung. freudige Persönlichkeiten, deren Zukunft nicht im Ungewissen liegt. Das wichtigste ist, daß die Freiheit, die die Schüler haben sollen, nicht als ein hingeworfenes Geschenk aufzufassen ist, das leicht mißbraucht wird, sondern als eine Aufgabe, die erkämpft und er⸗ rungen werden muß.
Ich habe die Gewißhei daß Lichterfelde uns ge— rettet werden kann. wie neue Leitung bürgt dafür. Der Wechsel in der Leitung war nötig. Im übrigen möchte ich er daß der Geheime Studienrat Dr. Hartung mn kommissarisch mit der Leitung beauftragt war, so daß es sich als um die Entziehung eines Auftrages gehandelt hat, die natürltt jederzeit stattfinden kann. Mit dem neuen Schuljahr wird de Neuorganisation in Lichterfelde durchgeführt sein. Damit der
Aufbau der Organisation ruhig vollzogen werden kann, sind die .
Schüler bereits am 1. April in die Ferien entlassen worden. Alles, was in Lichterfelde geschehen ist, ist erfolgt, um Lichterfehe als große Unterrichts- und Erziehungsanstalt zu erhalten. Dan bedarf die Anstalt der Ruhe, ohne die nichts gedeihen kann. EG geht nicht an, daß die Parteien und die Redaktionen der Zeitunga von Lehrern sich Material beschaffen, oft unter Verletzung de Amtsverschwiegenheit. (Hört, hört! links) Es geht nicht an, ey wertvolle Jugend für Parteizwecke gemißbraucht wird. (Sch richtig! rechts) Hier soll eine Pflanzstätte sein, in die der Stumm der Parteien nicht einbricht Die Eltern sollen die Gewißhet haben, daß der Staat gegenüber der Kinderseele eine schwere er antwortung trägt. Wir hoffen, daß es möglich sein wird, da wertvollen Besitz der Anstalt und die Anstalt selbst auszugestalte⸗
Eine Anstalt mit einer Bibliothek von 32 000 Bänden, mit bh.
lalischen und chemischen, naturwissenschaftlichen Lehrmitteln, di einzigartig dastehen, mit großen Vorräten an Kleidung nun Wäsche, soll unserer deutschen Jugend unter allen Umständen en halten werden, und zwar soll sie bestimmt sein für die Sõhne unserer im Kriege Gefallenen, für die wir in all erster Linie sorgen müssen (bravoh, für die Söhne unserer Aut landsdeutschen, der Vertriebenen aus den ab— getretenen Gebieten Gravoh, für die Söhne aller derer
die jetzt schwer leiden, aus dem Be am ten stand und aus den
Mittelstand. Sie soll vor allem dienen für unsen Waisenkinder (gsurufe links — und für die intelligenten Knaben aus dem Arbeiterstande. Hier sollen tüchtige Menschen und tüchtige Staatsbürger erzogen werden, die in der Jugend gehorchen lernen, daß sie später an verant wortungt⸗
voller Stelle ihren Posten ausfüllen. Unter diesen
Gesichtspunkten ganz allein müssen meine Maßnahmen gewürdigt werden. Lichterfelde soll uns erhalten bleiben. Um es zu er⸗ halten, mußte unter allen Um stãnden hier die Autorität gewahrt werden, und wer auf Zucht und auf Ordnung Gewicht legt, muß mir zu⸗ st im men. (Lebhafter Beifall bei der Deutschen Volls partei)
—
127. Sitzung vom 4. April 192. Mittags 12 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger)
se, Die, Vesprechung der beiden Großen An fragen über die Vorgänge in der Studienagnstaft' in Lichterfelde wird fortgesetzt.
Abg. Eharpentier (3omm): Das Vorgehen der Deutsch⸗ nationalen ist nur ais ein politischer Vorstoß gegen die Regierung * verstehen. e aller Warnungen w e Regierung die
ustalt weiter bestehen lassen. Ihr Lehrplan soll den Geis dei
alten Regimes wach erhaltn und neu . die jungen Leut borbereiten auf ihren späteren Beruf als Arheiterschin der, al Orgeschhelden und auf die ng terg fe ung und den Sturz der Rutschen demokratischen Riepublit oc Flugblãttern aus der jüngsten gin wird der Sturz der Republik in ben Flugblãttern Hh. en sertlünn, als eine ihrer Hauptaufgaben be
Dieses Milieu macht die Lichterfelder Vorgänge erst ber Aus der ordinären und gemeinen Handlungsweise, di
r. Orge zeichnet. . h ich darin gefällt, die Frauenwürde in den Kot zu treten, aus diesem
unerhörten Skandal
Lehe erf ga fsb ande anz besonders auch der Ha
gegen de a auch allein die un glichen lerer Richter gegen die Kommunisten J ich ist die Unmoral, die ug diesen Vorgängen von Herrn Bölitz verhängte Strafe bedenter einen g der Reaktion; ein ganzes if d. oder, wenn es hoch ahr . werden . mit e und Verachtung aft voll gęfüll ten Herrschaflen auf die Arbetter. werben! Was wäre geschehen, wenn die gleichen rtbildungsschule ereignet hätten um gi, nn , anderes, nterna
eaktionsbanditen schützt und alle ö 6 ö nteressen der bestßenden Klassen opfert! Gefahren sn ' Cäehublit ind nicht beseitigt, Herr Böll it nit ire, f
zu bannen. Er hätte das Inffitut sofort aufheben ünd einen
orgãn zern n.
Tren Kurs emnschlagen müssen. Bie gesantke Arbelterschest n,
5 u , de Cern gie, g , Te , .
Liebknecht von Tätlichkeiten zurückgehalten.
letzten
ö Ich bin bereit,
m,
denen zuliebe, die das Au
de
t spezie 469 die miüssen gegen den
nüchtern sind, solchen unerhörten
2
sich einem neuen Kulturkampf zusammenschließen und eine Arbeiterregierung muß ihn führen; dann allein wird die Reaktion unterliegen. (Beifall bei den Kommunisten.)
Abg. Dr. Co hn (U. Soz); In der Schulpolitik haben die Sozialdemokraten in der Koalition die schwerste Niederlage er⸗ fsttẽn. 5. der Weimarer Verfassung haben die Sozialdemokraten leider allzupie! Lonzessianen an den Geist der ckten Schule, an den Geist schulm ßiger Dressur und Unterdrückung gemacht. Die se alte Schuldressur wollte dem Menschen nicht ein bestimmtez Maß von Wissen, sondern eine bestimmte Gesinnung anlernen. i' merken nicht, wie der Geist der katholischen Veltauffassung sich ron Tag zu Tag mehr der Schule als Instrumenten ihrer Politik bemächtigt, Es wäre interessant, einmal die politifche Seste der
ISchulangelegenheiten zu betrachten und das Maß der finanziellen ir der katholischen Orden sschulen zu erfahren.
Abg. Wildermann r, Auch für die epangelsschen Schulen) Redner polemisiert weiter gegen das Zentrum und meint, daß der Abg. Oelze der e, e . latholischen Weltanschauung keine eigene geschlossene lagen entgegenstellen konnte. Die Bru⸗ salität der Schüler habe Herr Oele als Verstöße gegen den guten Ton gemildert, dazu lomme das bewußte Tatsachenentstellen, das älschen und schließlich als Pesitives der Glaube an die alten 6 Das ist derselbe Geist, der einen Berufsgenossen des Herrn Oelze, Hars, 1911 sagen ließ: Wir müssen Frankreich große gandstriche abnehmen und die Bevölkerung daraus ver⸗ treiben.! Ich möchte nicht den Herrn Minister Bölitz und Herrn Oelze fragen, ob ihnen nicht seit dem 1. August 1914 einma das Gewissen geschlagen hat, daß die jungen Leute aus der Prima und Sekunda als Kanonenfutter ins Feld geschickt wurden. Wenn gestern die Jugend von Langemark verherrlicht wurde, dann möchte ich nur sagen, daß diese Jugend nicht ahnte, daß sie von verbrecherischen Generälen geführt wurde. (Zustimmung links, Widerspruch rechts) Wo war das Gefühl des Abg. Oelze bei dem Schulstreik in Posen vor zehn Jahren. Herr Abg. Wildermann, wo waren Sie denn damals? Gurufe des Abg. Wildermann ) Die Kadetten von Lichterfelde sollen zum Belennermut erzogen worden fein. * bin erstaunt, daß diese Eigenschaft als ein Produkt Lichterfelder Erziehung in Anspruch genommen wird. Man braucht nur in die Bücher der bekanntesten Kadetten zu schauen, in die Bücher von Hindenburg und Ludendorff, um das Gegenteil vom Bekennermut, die Feigheit herauszulesen. (Bei . Worten des Redners kommt es im Hause zu ungeheuren Tumultszenen. Auf den stürmischen Beifall der Linken folgen er⸗ regte Zwischenrufe von rechts, wie: Jüdische Frechheit! Kommu⸗ nistische und unabhängige Abgeordnete verlassen ihre Bänke und stürmen nach der rechten Seite des Hauses. Abg. Meier⸗Berlin (Uu. Soz) geht mit drohend erhobenen Fäusten auf einen deutsch⸗ nationalen Zwischenrufer los und wird mit Mühe vom Abg. Mehrere Minuten lang herrscht im Hause ein ungeheurer Lärm. Nur Rufe wie: Lumpen, Verbrecher! sind zu verstehen. Während Präsident Leinert vergeblich sich bemüht, mit der Glocke Ruhe zu schaffen, nimmt Abg. Schulz⸗Neukölln (Comm.) einige Akten und Protokoll= stücke vom Tisch des Hauses und wirft sie einem deutschnationalen Abgeordneten nach. Erst allmählich kann sich der Präsident verständlich machen und die Abgeordneten veranlassen, ihre Plätze wieder einzunehmen) Abg. Dr. Cohn wiederholt seine orte, daß die Kadetten von Lichterfelde ihre ihren — 2 an Bekennermut gerade in ihren deutlichste gezeigt hätten. (Beifall links) das aus jeder Seite der drei Luden⸗ zu beweisen, der sich immer kemüht, die Fehler der Strategie und die Fehler der Politik, die er gemacht hat, dem Reichskanzler und anderen politischen Kreisen zur Last zu legen, und sich nicht scheut. seine eigenen Mitarbeiter zu beschimpfen. (Eebhafter Beifall links. Als Abgeordneter Cohn aus dem Buche: „Die Tragödie Deutsch⸗ lands einige Stellen zu verlesen beginnt, fragt Präsident einert, ob diese Stellen mit dem zur Beratung stehenden Gegenstande im Dich menhang ständen. Die Kommunisten rufen darauf; Passen Sie lieber auf die antisemitischen Zwischenrufe auf! Da schläft er aber! Präsident Leinert erwidert: Herr Abgeordneter Katz, Sie sind hier nicht der Zensor.) Darauf verltest Abgeordneter Dr. Cohn einige Stellen aus dem Buche, dessen Verfasser, ein höherer Ifftzier, sich nicht nennt. U. a. wird darin von der erschreckenden Unbildung preußischer Offizierkreise gesprochen und von der e ef geistiger Arbeit von diesen Kreisen. Der Minister mõ doch an die Reichsvoerfassung , . die Erziehung im Geiste der Völkewersöhnung vorschrei t. Bei dem Fall Nicolai Hätten die führenden Kresfe der Üniverfitäten das Gegenteil von Völkerver sõhnung, nämlich Völker haß, bewiesen. Lichterfelde sei nur eins von vielen Nestern des alten Geistes in Deutschland. Der Minister möge diesen alten Geist zurückdrängen und auch Lichter⸗ . mit dem neuen Geist der Völkerversöhnung beleben und mit dem Geiste der freudigen Bejahung der Republik. (Stürmischer Beifall links, lebhafte fuirufe rechts.) Abg. Otto (Dem): Erst nach den Darlegungen des Ninisters hat man sich ein erschöpfendes Bild von der ganzen Sachlage machen können. Mit , ,. Deutlichkeit und Be⸗ stimmtheit hat der Minister den Tatbestand tlargelegt, und wir stimmen seiner Darlegung in allen wesen lichen Punkten zu. Nicht . llar bin ich über die Stellung geworden, die das Provinzial chulkollegium in der Frage eingenommen hat. Der Minister be⸗ zeichnete den Bericht des zuständigen Referenten für nicht aus- reichend, er habe weitere 9 ragen nötig gemacht. Das ist für en Reserenten, der die Sache bearbeitet hat, kein Lob, und wenn dieser Referent derselbe ist, der schon neulich unter der gesamten Philologenschaft Berlins bön sich reden gemacht hat, so scheint es doch vielleicht ratsam, daß der Herr sich anderswo einen geeigneten Virlungskreis fucht. Herr v. Lindeiner scheint mir ganz bewußt bemüht gewesen zu sein, den Blick von der Hauptsache aul Neben. Echliceß abzulenken. Der Herr Kollege Bäcker von der „Deutschen ageszeitung“ hat ö gestern durch Zwischenrufe bemerkbar ge⸗ macht. Einmal bezeichnete er das AÄbstngen des Liedes „Deutsch⸗
ö Schristen aufs
dorffschen Bücher
land, Deutschland Über alles“ als den Kern der ganzen Sache, und
Eute lesen wir in der ‚Kreuzzeitung“, daß Herr Bäcker mit diesem
wischenruf durchaus den Kern der Sache getroffen hat. (Hört ört! und Heiterkeit links und in der Mitte. Merkwürdigerweise , aber die Kreuzzeitung“ über einen anderen weit bedeui— ameren Zwischenruf des Herrn Bäcker, der darin liegt, er erkenne die amtlichen He ln. nicht an. Das ist der Kern der Handlung, so eit es die V betrifft; i erkennen an, was ihnen aßt, auf alles übrige pfeifen ste. Sehr gut! in der Mitte und ks, Der Minister hat Las Verhalten der Hausdame Frau Sorge für taktlos erklärl. Die Dame ist, wie wir hören, politisch rechts⸗ orientiert; da la er a. Aengstlichkeit
der Schluß nahe, daß ü : und zu starkes Änklammern an borhandene Kei ungen sie ver⸗
anlaßt hat, beim Absingen des Liedes sitzen zu bleiben. Ich ver—⸗
chweige nicht, ich wäre gaufgestanden und hätte mitgesungen, nicht . erzwingen wollten, sondern dem
Lie zuliebe. Gerade weil wir diefes Lied so anerkennen, ö ieren wir auf das bestimmteste dag en. daß die Rechte und - Deutschnationalen es als Hein, gent zu amieren sich anmaßen. Das Lied ist kein Parteilied, und wir Terror protestieren, den gelegentlich junge Burschen oder auch jungfräuliche Mädchen, die nicht mehr ganz in jene? Weise , unternehmen. Einen ißbrauch öffentlich niedeiger zu hängen und
zu brandmarken, erachten wir für unsere Pcht Die Kaiser⸗
*
ö Ce nfs tags eier ist von keiner Seite des Hauses verteidigt worden. Wie
Vorgänge vom 16. Februar können gar nicht saars genug e ers e ben. Die ö Ausdrücke 3. llt , . isher wurden derartige vom Minister vertretene Feststellungen . in bezweifelt, es
. ten, von
ministerium ni
berhängt worden. Sonst ist die unbedingte Autorität der Schul⸗ verwaltung ein Togma gerade für die Deutschnationalen. ir freuen uns, daß der Abg. Wildermann sich dafür u. a. auf das eugnis von Kerschensteiner berufen hat. Das an sich gesunde Solidaritätsgefühl der Jugend n. nicht so weit ersirecken, daß offenbare Betrügereien und meinheiten geschützt werden; Die ganze Bedeutung der Frage ist rein pädagogischer Natur, erst durch das Verhalten der Presse ist die Frage zu einer hochpolitischen geworden. Mit Recht hat der Minister von unerhörter Demagogie , In der heutigen „Deutschen Ta eszeitung“ werden ie Ausführungen des Min ssters als „fachlich fo gut wie belang⸗ los“ bezeichnet (hört, hört 1j. und da hatte Herr von Lindeiner den Mut, hier zu behaupten, die Deutschnatio nalen hätten auf ihre Presse mäßigend eingewirkti Wenn das mäßigend einwirken heißt!... (Große Heiterkeit) Der Minister will die Anstalt bei⸗ behalten. ihr aber eine neue Einrichtung geben, wobei mir nicht gefallen hat, daß ausgerechnet bei den Acheiterkinbern die In⸗ lelligenz ausdrücklich erwähnt wird; ich trete da durchaus dem Vorredner bei. Die angekündigte Personalreform wird hoffent⸗ . nicht einseitig politisch eine neue Zusammensetzung des Lehrer⸗ kollegiums beden len. Das Syslem der Hausdamen wird auch zu beseitigen sein, und ferner wird der Minister zu prüfen haben, ob nicht die streng durchgeführte Teilung von Unterrichts und Hauswirtschaft gemildert oder ganz aufgehoben werden kann. Wir be rüßen, daß künftig im Unterricht die staatsbürgerliche Be⸗ lehrung nicht fehlen soll. Die ser Mangel war ein Hauptübel des bisherigen Systems. Die staatsbürgerlichen Belehrungen dürfen aber keinesfalls mit politischen Pariteistellungen etwas zu tun haben. Politik und Parteipolitik gehört nicht in die Schule. GBei⸗ fall bei den Dem.)
Damit schließt die Besprechung.
Persönlich bemerkt
Abg., Wilder mann (Zentr.): Auf die Frage, wo ich ge⸗ wesen sei, als die Polen in der Provinz Posen von der königlich preußischen Regierung wegen ihrer Muttersprache verfolgt wurden, kann ich dem Abg. Dr. Eohn ganz genau antworten, daß ich damals Professor am Gymnasium in Recklinghausen war, und daß ich mich fehr genau erinnere, wie empört ich damals über diese r, ne, Unterdrückungspolitik und wie froh und stolz ich
arüber war, daß die Zentrumsfraktion sich mutig und enischleden — Eigenschaften, die ja auch Herr Dr. Cohn besitz! — und gewandt und klug — Eigenschaften, die Dr. Cohn nicht zu beweisen pflegt — für die zu Unrecht unterdrückten Polen eintrat. Wenn Ir. Cohn 1 dessen nicht erinnert, so erkläre ich mir das daraus, daß er selbst in seiner Rede sagte, er fühle leider, daß er zu den Aeltesten hier im Hause gehöre. (Große Heiterkeit.)
Es folgt die Beratung folgenden Antrages der Deutschen Volkspartei:
Das Staatsministerium zu ersuchen, zur Behebung des durch im Kreise Niederung geschaffe nen Notstandes der Re ierung Gum⸗ binnen Staatsmittel in angemessener Höhe zur Verfügung zu stellen und die vom ostpreußischen Provinziallandtag angeregte Sammlung für die geschädigte Bevöllerung nach Moglichkeit zu unterstütze n.“
Mit der Beratung verbunden wird die große Anfrage der Ge i demea tgaten:
„Durch die Ueberflutung des Dammes am Seckenburger
Kanal zwischen Tawellningken und Schaugsten und nachfolgende Dammbrüů find weite Teile der Kreise Niederung und Labiau überflutet. Ist das Staatsministerium bereit, sofort die not⸗ wendigen Mittel bereitzustellen, um die Notlage der Betroffenen so schnell wie möglich zu lindern? Ist das Staatsministe rium weiter kereit, Mittel für die Eindeichung aller betroffenen Gebiete baldigst bereitzustellen?“ Abg. Stamer (Soz); Das Kurische Haff war in diesem Winter so reif wie seit Jahren nicht. Die Eisbrecherarbeiten sind auf dem Memelstrom Und auf dem Haff eingestellt worden, und dadurch ist eine Ueberschwemmung aufgetreten, wie sie sert Jahrhunderten in gleicher Ausdehnung nicht vorgekommen ist. Die von der Ueberschwemmung betroffene Bevölkerung lebt unter Zuständen, die man entsetzlich nennen muß. Seit mehr als vier Wochen stehen 25 Gemeinden im Wasser, abgeschnürt von jeder BVerkehrsverbindung. Der allein im Kreise Vabiau entstandene Schaden ist, wie ich bei einer Berreisung selbst mit sestgestellt habe, ahne die Gebäudeschäden auf 535 Millionen zu schätzen. Zu dieser Schätzung haben ig von ben 25 Gemeindevorstehern nicht er⸗ scheinen könen, weil sie durch das Wasser abgeschnitten waren. Die sen Schäden müssen dieienigen hinzugerechnet werden, die im Kreise Niederung an der Pnemonienseite entstanden find und unter allen Umständen ersetzt werden müssen. Der Ge samtschaden wird auf rund 30 Millionen zu beziffern sein. Es handelt sich hier nicht um Großgrundbesitz, ondern um lauter kleine Leute, um die Aermsten der Armen, die ihre Kartoffeln völlig eingebüßt haben. Das Wasser kam mit solcher Vehemenz, daß eine Rettung unmöglich war. Die Leute haben das Vieh aus den Ställen in die Stuben mit herauf⸗ und hineinbringen . . und leben mit dem Vieh zusammen in den Stuben, die auch 5 Zentimeter und höher unter Wasser stehen. Der aus älterer Zeit zur Verfügung stehende Ueberschwemmungszuschußfonds von 15 090 4 ist nicht mehr vor- . Andererseits haben die Franzosen und die Memelländer ein Interesse daran, die Memel oben einzudeichen, und so können wir uns Jahr für Jahr auf solche Ueberschwenmungen gefaßt machen. Die Wintersägt, die Hackfrüchte, das Heu sind vollständig verloren. Um die Bevölkerung vor Dunger zu schützen, muß sofort eine Million angewiesen werden. Ber telegraphische Notruf, den wir gestern erhielten, enthält die Angabe, daß die Agrarier sich . auszuhelfen bereit erklären, wenn die Regierung eff e sage. So etwas verstehe ich als guter Deutscher nicht, hoffentlich werden sie nicht alle ein so schändliches Verhalten an den Tag legen, denn hier helfend einzutveten, ist die Pflicht jedes Volks⸗ genossen. Die Regierung hat ja in 1 dankenswerter Weise gestern einen Kostenvorschuß dahin überwiesen, aber der reicht zur Linderung der Notlage nicht aus. 2 . den 20 Millionen bedarf es durchaus , n. Betriebes der Eindeichungen, die seit Jahr⸗ zehnten ein Gebot der Notwendigkeit sind. r Antrag der H llfhen Volkspartei leidet an dem Mangel, daß er . den Kreis Niederung als überschwemmt ansteht:; die zu überweisenden Staatsmittel müssen dem Oberpräsidenten zur Verfü ung gestellt werden. (ebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.
Abg. Frau Pohlmann (D. Vp.) erklärt sich mit einer Ab. änderung ihres Antrages im Sinne der letzten Bemerkung des Vorredners einverstanden und er nf dessen Schilderung der ein⸗ Etretenen Notstände durch eine Reihe westerer 2 Mit . sei, daß die Eis brecherarbeiten nicht genügend orgfältig und nicht lange genug vorgenommen worden sind. Durch die üeber= schwemmung sei auch der Schulbesuch der Kinder . e⸗ macht worden. Die Deichhauptleute gäben sich alle Mü aber die Ueberschwemmung sei zu rasch gekommen. Von allen Seiten bemühe man sich, Hilfe zu bringen, auch die Frauenvereine hätten alles aufgeboten, aber ohne die Hilfe des Staates und des Reiches sei für die Betroffenen keine Rettung. g
Ein Regie rn ng verre ter erklärt, daß die Kata⸗ strophe in Nieberung uͤnd Labiau von einer an, nlichen Größe und in Ostpreußen noch nicht dagewesen sei ie Staats⸗ regierung spreche all denen ihren Dank aus, die in aufopfernder Hilfe in den schwierigen Tagen für das allgemeine Gut eingetreten eien. Das Zusammentrefsen verschiedener Umstände, der Überaus . Frost und das plötzlich eingetretene Tauwetter habe das Aus—= maß der Katastrophe so vergrößert. Das Staatsministerium habe unmittelbar nach Bekanntwerden der Katastrophe in der ersten Sitzung zur ,, der dringendsten Not einen . von einer Millien Mark bereitgestellt. Sobald die Schäden in ihrem ganzen Umfange , werden würden, werde das Staats-
2 unterlassen, mit einer entsprechenden Forderung an . , 57 . 6 4 n 3 86 notwen um derartige si meiden. a, Staatsministerium sei . der Auffa 1. 8 weitere Eindeichungen vorgenommen müssen. Da
an tbesitz lan ischer Natur sel, 8 werde d ö eichungsarbeiten in erster Linie belafter F Gee darch dazu angefordert werden solllen, un ter lie Abg. Frau Dent sch B. Nat.) lichen Worten die Katastrophe. Die 1 r , . Nöte h ehe die zur Verfügun estellt werd ̃ . * 2 1 ers lollen. mäßten der Frau Wronka (Zentr. dankt S K für die bis jetzt getroffenen k 43 ier er , und wünscht., daß ausreichende ijttel zur erfand, Rea gie, Ber slttnng mit alem zur erb nn g, , n, daß sorgt und daß ßnahmen getroffen wer den um in 8 der- a, . n, zu vermeiden. — t ein Dr. Meyer ⸗Ostpreußen (amm) wum 5 . . . für gelte werden, um solche Kata strsphe R vermeiden fila 8. Jürgen sen (Unabh.) bedauert ebenfalls de frů so wenig zur rhütung solcher Katastreophen getan sei * den staa lichen Mittein müßte auch die sᷣrbyin is ste m rn * preußens zur finanziellen Hilfe herangejogen werden Daltung 2st-
Der deutschnationale Antrag Pöhlmann wird dem Hauptausschuß überwiesen. ĩ u wird darauf
Es folgt die zweite Beratung des Haus Gestütverwaltung. z hearts der
Der Ausschuß beantragt, die Einnahmen zu genehmigen und die Ausgaben mit der Aenderung zu bewilligen, daß der Titel für Neu⸗ und Umbauten von Wärter⸗ und Arbeiter⸗ familienhäusern um 7 782 009 Mart auf 12 000 0909 Mack erhäht wird. Unter einer Reihe von Anträgen, die der Aus. schuß dem Hause zur Beschlußfaffung unterbreiten, wird das Staatsministerium auch erfucht, dahmn zu wirken, daß durch die Einnahmen aus den Deck⸗ und Füllengeldern die ge⸗ samten Auggaben der Gestüterwallung gedeckt werd n können. — Ein deutsch nationaler Abãnderungsantrag will in diesemn Antrag hinter „Gestütverwaltung“ das Wort „möglichst“ einfügen. Ein anderer Ausschußantrag ersucht das Staatsministerium, die Wohnungsverhältnisse auf den Gestüten einer gründlichen Nachprüfung zu unterziehen und erforderliche Neu⸗ oder Umbauten beschleunigt in die Vege zu leiten.
Abg. Pe ters⸗Hochdonn Soz): Bei Hilfe für Sozial⸗ und Kleinrentner wird immer geseigt, daß wir kein Geld haben. Sier werden jedoch für eine bestirnmte Bevölkerungsschicht viele Mil⸗ lionen aufgewendet. Nach un serer Auffassung ist ber Zuschuß für die Gestütsverwaltung nicht notwendig. Während die Gestütz⸗ verwaltung im vorigen Jahre unser Schmerzenskind war, ist sie heute unser Schreckens kind. Das Gestüt Marienwerder erfordert in diesem Jahre einen Zuschuß von 1 482 009 Mf. Dabei beträgt das Deckgeld im Landgessüt Marienwerder 150 Mi. während in der Umgegend Hengste von Privatleuten 400 Mk. Deckgeld einbringen. In Hannover ist man in der Pferdezucht bei Pferden ohne einen Tropfen Vollblut zu glänzenden Resultaten gelommen. Wir sind überhaupt der gf feen daß wir Pferde in genügendem ÜUm⸗ fange haben. Sparsamteit kann auf den Gestuten zu allererst
eübt werden. Meine Behauptungen, daß der Graf Lehndorff als Junggeselle 15 Zimmer zur Verfügung hatte und keines davon abgeben wollte, halte ich aufrecht. Redner schildert ausfuhrlich die ganze Angelegenheit, wie Graf Lehndorff keinen Raum zur Ver⸗ fügung stellen wollte, während sechs Wärterfamilien in drei Not⸗ wohnungen hausen mußten. Hätte Graf Lehndorff seine Räume zur Verfügung gestellt, dann hätte die Interalliierte Kommiffion die Wohnung auch nicht beschlagnahmt. Der Oberlandesstallmeister möge den Fall noch einmal recht eingehend prüfen. Seine Fraktion hoffe und wünsche, daß die Gestüts verwaltung bald dahin kommen möge, daß sie auf jeden staatlichen Zuschuß verzichten könnte. Die Deckgelder seien nur um das Fünfzehnfache gestiegen und können
1
(Gustimmung im Zentrum) Geht man mit den Deckgeldern derart in die Höhe, dann wird schlie lich der Kleinbauer aus der Pferdezucht ganz ausgeschaltet Für die provinziellen Arbeitsgemeinschaften, die ein Antrag der Volls⸗ partei empfiehlt, kin ich auch, denn damit werden zahlreiche Reibereien vermieden. Wir müssen unsere Pferdezucht hochhalten. weil wir noch immer an die Entente Pferde abgeben müssen. Wir werden unseren Etat nicht eher balancieren, als wir nicht im Pferdebestand einen ö haben, und den müssen wir auf alle Weise zu erlangen suchen. (Beifall im Zentrum.
Abg. Loge mann (D. Nat): Unsere Pferdezucht hat nach dem Kriege neue Wege einschlagen müssen. Die Deck und Füllen- gelder müßssen einigermaßen den Pferdebestandsverhältnissen der einzelnen Brodzinzen angepaßt werden. Das Interesse der kleinen Landwirte für Pferdezucht ist ja in weitem Maße vorhanden. Es muß aber noch gesteigert werden, und dazu wird es eigentlich in Betracht kommen, ob an den 5 vH der Deck⸗ und Füllengelder. die nach dem Antrage der Deutschen Volkspartei zu Leistung?. prüfungen Verwendung finden sollen, auch die kleinen Züchter beteiligt sind. Im Gegensatz zu dem Abg. Peters glaube ich, daß wir ganz ohne Vollblut nicht auskommen können, ebenso wie wir . nicht die Rennen entbehren können. Ben den staatlichen 2 werden wir in absehbarer Zeit nicht r, mit der . genossenschaftlichen¶ Pferdezucht, wie sie in Oldenburg n x anderswo besteht, können wir jetzt nichts anfangen, denn die . bäuerlichen Genossenschaften waren gar nicht in der 6 Mittel für den feng aufzubringen. Ein im vori * . gestellter Antrag, für die Privathengste eine Beihilfe zu be . ; ist leider nicht zur Annahme gelangt. Jedenfalls e,. 1 Gedeihen der Pferdezucht wesentlich von der Belieferung der 1 wirtschaft mit Kunstdünger ab. Mit aller Kraft 2 Pferdezucht gefördert werden, damit wir endlich Kw. 2 denken können. Jeder, der sich an dieser Aufgabe iligt,
um das Vaterland gro ben. Dr. e,,
. anz enthehren. . dei werden. n h wi
2
und das ist die Auf
dabei nicht gemacht. 8 it.
Abstammung der
6.