1922 / 143 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Jun 1922 18:00:01 GMT) scan diff

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Minister in die . gelangten. i m Bau die Interessenten, vor *

Xn, de Jen

Gesetz .

ein unberechtigter eine nene sachlich

dem Antrag des Tramm Ausschuß nur r bon dem Bau des Werkes . ber den Gang der weiteren Verhandlungen hat ma . t keine Auskunft gegeben. Wir wollen keine Hemmunge ei Das wollen wir wieder rückgängig machen,

in Ha

Handelaminister Siering stellte sest, daß er jederzeit bereit sei,

bem Staatsrat Rede und Anwort zu stehen, wenn er über 8 Ginspruch müsse er ie seinen Räten gemacht worden seien.

sein

. wurde, daß dem hand 4 noch keine Mitteilungen gemacht wurden, so mũsse er fest

. es nicht üblich sei, über vertrauliche Verhandlungen tteilungen zu machen. Wenn die Verhandlungen noch nicht D

weiter gediehen seien, so sei das nicht die Schuld der Staats erung. Wenn der Staatsrat sage, nicht im Staatsinteresse, so bedeute

das, da Staatsregierung kein Vertrauen habe.

Wäre der

man inspru

erzielen können.

unbestimmte Zeit hinausgeschoben worden. Die Verzögerun

Möglichkeit auf der Braunkohle errichtet werden solle.

Gilfing (Zentr) erklärte dagegen, daß er aus den ganzen Verhandlungen den Eindruck gewonnen habe, daß die Regierung das

Werk in Hannover auf der Steinkohle errichten wolle. Gräf Frankfurt (Soz.) bezeichnete das Kraftwerk als ein totes

Kind. Die Rechte und das Zentrum wollten nur beweisen, daß der

Staatsrat Macht habe. Im Landtag machten sie Gesetze und hier erböben sie Einspruch dagegen. DOberbürgermeister Boeß⸗Berlin (Dem) wies den Vorwurf zurück daß selne Freunde mit einer feststehenden Auffassung an die Beratungen der Vorlage herangegangen wären. La Grange (U.) bemerkte, ein Vertreter der Rechten hätte

im n klar zum Ausdruck gebracht, daß die Verhandlungen nur deshalb nicht vorwärts kämen, weil das Privatkapital es nicht ver⸗ fragen könne, wenn mehr als 50 Prozent der Aktien in den Händen des Staates bleiben sollen.

In namentlicher Abstimmung wird der Ausschußantrag, den Einspruch aufrecht zu erhalten, mit 46 gegen 25 Stimmen angenommen. Ebenfo wird der Vorlage des neuen Gesetz⸗ entwurfs an das Staats ministerium zugestimmt.

Gegen den Gesetzentwurf über die Gehaltsverhält⸗ nisse der Beamten der Pr eußischen Staatsbank (Seehandblung) und der Preußischen Zentral⸗ genossenschaflskasse erhob der Staatsrat keine Ginwendun sowenig gegen den Gesetzentwurf zur Aendermg der 39 und 40 des esetzes über die Verhältnisse der Juden vom 23. Juli 1847. Dem

etzentwurf über ein vereinfachtes Enteignungs⸗

verfahren stimmte der Staatsrat nach kurzer Debatte u. a. mit der Aenderung zu, daß das ,. 1. Juli 1925 außer Kraft treten solle. Das ordentliche Enteignungsgesetz soll ent⸗ sprechend den Erfahrungen abgeändert werden. Gegen den Gesetz⸗ entwurf über Ergänzung und Abänderung der Wahl⸗ vorschriften fũůr die Provin zialrä te, ö und andere k n nd Streitbehörden erhob der Staatgrat keine Einwendungen. Dem Gesetzentwurf äber die Erweiterung der Berufs schulpflicht, wonach jugendliche Personen unter 18 Jahren durch Satzung einer Gemeinde zum uch der Berufsschule verpflichtet werden lõnnen, wurde zugestimmt unter der Voraussetzung, daß vom

Staat J, . Mittel zur Deckung für die den Gemeinden entstehenden Kosten gewährt werden. Darauf veriagte sich der Staatsrat auf Donnerstag 2 Uhr.

Handel und Gewerbe.

Der Handelskammer zu Berlin siegt eine Mitteilung üher eine Eäricher Firma vor, wonach Vorsicht im Verkehr mit dieser 3 geboten ist. here Auskunft erhalten vertra en gh würdige dentsche Firmen im Verkehrsbüro der Handelskammer, Berlin C. R, Kiosterstraße 41.

2 —— die Koh lenförzerung des Ruhrbeqens im Mei 1922 berichtet das. W. T. B. aus Cssen; Auf den Zechen des Nuhrbeckens (einschließlich der linksrheinischen Gruben) wurden im Monat Mai in 25 Arbeitstagen 8 681 951 6 Kohlen gefördert gegen Il? 646 t in 23 . im April 1922 und 6 278 t in A Arbeitstagen im März 1922. Die arbeitstägliche Förderung be⸗ trug im Mal 310844 t gegen 326 637 t im und 333 gs 6 im März 1922. Es ist mithin ein Rückgang der Kohlenerzeugung um 15 753 t bezw. 23 918 t zu verzeichnen. Wie die his zum 12. ö. borliegenden Förderzahlen erkennen lassen, ist auch für den laufenden Wonat mit einem weiteren Rückgang der Kohlenförderung zu rechnen. Die Wagengestellung betrug im Mai insgesamt 614 9668 Wagen oder arbeitstäglich 2 598. Die Höchstgestellung war am 20. Mai mit 24 300 Wagen, die niedrigste am J. Mai mit 15 887 Wagen, gefehlt baben keine Wagen. Die Zahl der Jr,, ,. Arbeiter if seit . ständig zurückgegangen; sie betrug Ende Februar 561 168, de Mat h45 646. Die von der Regierung angeregten Verhandlungen

zegen einer zeitweisen NUeberarbeit sind 2 ergebnislos ge⸗ len, da die Vertranengmänner der Hela belle erde r. die vor⸗

lilich ihrer Justimmung zwischen den Vertretern der Arbeitgeber- und Arbeitnehmer verbände vere nbarten Lohn und Neberschichtenabkemmen abgelehnt haben. Die Kohlennot droht katastrophal zu werden, wenn es der Regierung und den Arbeiterführern nicht noch gelingt, die . von der unhedingten Notwendigkeit einer , der d, r,, die, wie die Verhältnisse zur⸗ zeit lie nur durch Neberarbeit erreicht werden kann, zu überzeugen. Den Werksbesttzern erwachsen aug dem Verfahren der e gn. keinerlei Vortelle, da die mit einer Produktiongvermehrung ver bundene Verhilligu der Erzeugungskosten durch die eh n. deg Üeberschichtenzuschlagz völlig aufgezehrt würde. Die Ueber- arbeit war so gedacht, daß an vier Tagen der Woche (pon Dienstag bis Freitag) je eine Stunde länger 1 werden sollte. Dabei nicht außer acht zu lassen, daß die Schichtzeit im Ruhrbergbau als in allen anderen Bergbaubezirken des Auslandes, und

it einschließ lich der Ueberarbeit immer

6 in , . , , Kohlen⸗ Im übrigen sei a rauf hingewiesen, n anderen deutschen . schon seit . it ö. ãhnlicher Weise, wie in dem abgelehnten Ueberschichtenghbtemmen vorgesehen e Im oberschlestschen Ben lrk ist

geben, damit die Verhandlungen müßte bald begonnen em die Landwirtschaft, in

iche Sttnation gerieten. Das Gesetz sei im Landtag mit mehrh worden. Zum Schluß bat der

rren Ministerialräten wurde im nnober ge⸗

der Landtag ist in dem Kompromiß zu weit gegangen.

gegen die Vorwürfe erheben, t Seine Vertreter hätten im Ausschuß lediglich seinen Standpunkt vertreten. Wenn hier be⸗

1 Staatsrat über die aufgenommenen Ver⸗

Blankovollmacht liege zur . des Staatarats nicht gekommen, so hätte er mit Altersdorf in Braunschweig nber die Errichtung des Werkes auf der Braunkohle eine Verständigung

. t sei eine befriedigende Regelung wieder e. er Slaatsratsberhandlungen verteuert das Werk bereits um 36 Milltonen

ark. Staats sekretãär Dönhoff wies darauf hin, daß er in den Verhandfungen des Ausschusses betont hätte, daß das Werk nach

Mai auf 29075 235 6 oder glich s5 863 t gegen täglich 67 7566 t im April 1923. auf 235 9i6 e (arbeitstäglich 1 499 t) im Mai 1922 gegen larbeitstaglich 13 155 6 im April 1827. Die Lagerbestände sind von 1296 68 t Ende April auf 731 437 * . Mai zurück⸗ gegangen; sie betragen zurzeit rund 590 000 t. Neben⸗ e rodnktengewingun Schwefelsaures Am moniak. Die Marktlage des schwefelsauren Ammoniaks hat sich gegen den Vormonat nicht verändert. Die Nachfrage war unverändert start und die Erzeugung wurde, laufend abgefahren. Die Preise mußten eine weitere allerdings nur geringe Erhöhung erfahren. Benzol. Die Herstellung und der Absatz von Ben zolerzeugnissen haben sich gegen den Vormonat nicht wesentlich geändert. Die vom n Benzol⸗Verband für die Verkaufsstellen festgesetzten Verkaufsgpreise sind entsprechend der eingetretenen Frachterhö ung ab 1. Juni L S. um 30 3 für jedes Kilogramm erhöht worden. er stärkeren Nach⸗ frage nach Benzolerzeugnissen konnte vollauf entsprechen werden, Das Beschäft in Tetralitbengel hat sich weiter günstig entwickelt. die e Wirtschaftlichleit dieses Motorenbetriebsstoffs, dessen Preis sich zurzeit auf 23 „. das Kilogramm ab Verkaufsstelle stellt, wird von den Verbauchern immer mehr erkannt. Die General versammlung der Deut schen Versicherung s⸗ bank Akttiengeseltschaft. Berlin, vom 21. Juni er, ge⸗ nehmigte die Tagesordnung und die Verteilung von 20 für die Aktie, die sofort zahlbar ist. ie Generalversammlung der Allianz Verficherungs⸗ Aktien-Gesellschaft Berlin vom 21, Juni er. genehmigte die Tagesordnung und die Verteilung von Æ 125 für die Aktie, die sofort zahlbar ist. Der Eisenbahnhbetrieb wickelte sich laut Meldung des W. T. B. in der letzten Woche im Ruhrbezirt glatt ab. Leere Wagen, namentlich zur Verladung ven Brennstoffen, waren in so reichlichem Maße vorhanden, daß sie zur Dedung bes Bedarfs nicht sämtlich verwendet werden kannten. Teilweise wurden die nicht gebrauchten Wagen den Zechen über den angeforderten Bedarf zugeführt, tellwelse wurden sie auf den Reichsbahn stationen abgestellt. ür Kohlen, Koks and Briketts sind in der vergangenen Woche im arbeitstãglichen Durchschnitt ein⸗ schließlich der nachträglich bestellten 21 965 Wagen (gerechnet zu je 10 t) r ., und auch gestellt worden. . õchsigestellung am 18. Juni 2 502) Im gleichen zeitraum des Voriahres betrug die NDurchschnitts estellung 20 4351 agen. Die Brennstofflager⸗ bestände guf den Zechen betrugen am 17. d. M. 476 912 (961 220) t. Der Wasserstand des Rheines ist anhaltend günstig, so daß es bei dem starken Güterandrang an Schleppkraft, stellenweise auch an Laderaum mangelt. Die an den Kippern der Duighurg⸗Ru hrorter äfen umgeschlagenen Brennstoff mengen beliefen sich auf 24741 30 13 t werktäglich; in den Zechenhäfen der Kanäle wurden 25 326 (265 936) 6 umgeschlagen.

Die Generalversammlung der Cyklop Fahrrad ⸗A.- G.. Elsdorf (Rhld.), beschloß, das Aktienkapital von einer Million auf drei Millignen Mark zu erhöhen. Die neuen Aktien übernimmt der Auffichtsrat mit der Verpflichtung, sie den Aktionären im Ver⸗ hältnis von einer alten Aktie zu zwei neuen Aktien anzubieten zum Kurse von 110 0. Der Uebernahmepreis ist zahlbar bis zum 5. Juni 133. Der ungarische Minister für Landwirtschaft hat, wie der Ung. Außenhandel“ meldet, die Ausfuhr von grünen Erbsen, frischen wiebeln,. Stachelbeeren. Johannisbeeren und Kirschen freigegeben. ie Ausfuhrgebühren wurden vom ungarischen Finanzminister wie folgt bemessen; Kirschen 1000 Kr., Stachelbeeren und Johannigheeren, ferner frische Zwiebeln und grüne Erben je 500 Kr, nach je 100 Eg. Ferner hat der ungarische Minister für Landwirtschaft die Augfuhr— erlaubnis für 600 Waggon vorjährigen fer, ferner vorjährige trockene Erbsen und Linsen in Aussicht gestellt.

Kopenhagen; X. Juni. (W. T. B). Wochenausweis der Nationalbank in Kopenhagen vom 17. Juni (in Klammern der Stand vom 10. Junih in Kronen; Goldbestand 228 310 502 (228 319 392), Silberbestand 3 987 669 (3 995 116), zusammen 232 298 171 (232 314 508). Notenumlauf 435 075 559 (446 743 249),

Deckungsverhältnis in vH 53,4 (952.0).

Ungarns Wollproduktion wird, wie der Ungarische Außenhandel mitteilt, auf ungefähr 4 Millionen Kilogramm oder 45 600 4 geschätzt, davon zirka 30 000 4 robe Welle. Da es in Ungarn nur 2—3 Fabriken gibt, welche die rohe Wolle verarbeiten, wird der ö Teil der Wolle zum Export gelangen, besonders in die Tschecho Slowakei und Deutschland, aber auch Frankreich und Belgien lauft ungarische Wolle besserer Qualität. Am 21. Juni be= . in Budapest die große Wollauktion, wäbrend welcher etwa ein Drittel der ungarischen Produktion zum Verkauf gelangt.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 19. Juni 1922:

.

Ruhrrevier Oberschlefisches Revier Anzahl der Wagen

Gestellt..

Nicht gestellt Beladen zurũdck⸗ geliefert

1958 70

1965

22779

0.

Die Elektrolvtkupfernotierun der Vereini

für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich ge. Cline r en des W. T. B.“ am 21. Juni auf 9999 4 (am 19. Juni au 10 235 ) für 100 Eg.

Speisefette. Bericht von Gebr. Gaufe. Berlin, den 21. Juni 1922. Butter. Die Nachfrage ist noch immer recht rege und konnten die Eingänge in frischer Butter zu unver⸗ änderten Preisen . werden. Die hentige amtliche Notierung ist: Einstandspreise das Pfund inkl., Faß frek Berlin La Qualität 60 4Æ, IIS Qualität 52. 6566 „, abfallende 446 49 4. Margarine. Gutes Feschäft. Für, die feinste Qualität wurden die Preise seitenz der = a, um 3 4 das Pfund erhöht. Für die übrigen Marten blieben die e unverandert. Sch m alz. Die Berichtgwoche eröffnete infolge der Steigerung der Nevlsenkurse mit erbeblich erböhten Preisen, che sich * guter Nachfrage auch behaupten konnten. Entsprechend Steigerung der mal notierungen an der Chicagoer Produftenbörse wurden auch die Packer. forderungen heraufgesetzt. Die heutigen Notierungen sind: Fhoice Western Steam 485. , Pure Lard in Tierces 50. 4, do. kleinere . 50,50 4, Berliner Bratenschmal; 50,50 4. Speck. Die Steigerung der Deyisenkurse bedingte auch hier ein Heraufgehen der Preise. Die Nachfrage ist lebhaft bei knappen Vorräten. Gesalzener amertkanischer Rücken peck notiert 0 =- H3 4 je nach Starke.

Kartoffelpreise der , . des Deutschen

Landwirtfchaftgratßꝭ Grzeugerprelfe Mar ie * ab h rm 1 Speisetartoffeln in

Ber lin, 20. Juni: Weiße und rote 100—- 105 4.

geschãftslos. Großbandelspreise: Frankfurt a. M., 16. Juni: Norddeuische weiß&e 120-200 4

frachtfrei Frankfurt a. M. Späte norddeutsche gelbe 260 bis

Frũ hmarkt

Köln a. Rh., 16. 2 . ö. weiße 160 = 180 4 Großhandelseinstandspreig plus Importeur

e

als im Ruhrbergban. Di Kok sher ste lun 3 belief sich im

86 843 * 2 032 679 t oder Die Britettgewinnung stellte sich 302 657 *

Berichte von auswärtigen Ber ty ay er nnr ren

Köln 21. Juni. (W. T. B. [Amtliche Devilen lurse) Holland 1? oy. Io G. 12 730 90 B., Frankreich 2846 10 G., 2853, 869 elglen 65g. 5 G. Vös zo B. Amerika 335 5 G. 8 5 F; 2 1457,15 G. 1460,85 B. Schweiz 6262. 15 G., 6277,85 3 * ien 1612,55 G., 1617, 5 B. Dänemark 6941,30 G. 6958,70 B. Norwegen 5443, 15 G. H4ä66, 833 B.. Schweden Sd ig G. S465 55 B. Spanien 506355 G., 5Mö6, 35 B. 629 20 G] 650 50 B. Budapest 33 45 G. 3355 B. Wien 215 G. 2191 . am 26 21. Juni. (B. d. B., (Börlenschlugturse; Deulsch. Australih de Da pfschiff · Seleß cha ft 70 0s bis Bh bes Hamburger Paketfahrt 357 00 bis 388, 090 bez., Hamburg Südamerika 657, O0 bis 695,0 bez., Norddeutscher Lloyd 288,00 big 28930 bez. 1 Glbeschiffahrt 670. 00 bis 690 00 bez. Schantungbahn Ad, oo His ö, 53 bez. Brasttianische Band 125 9 big sc 0 e, Gommerz⸗ und Privat Bank 295,50 bis 296,50 bez., Vereing bank 236,00 bez, Asen⸗ Portland Zement 1370, 09 biz 1410 00 bez, Anglo⸗ Continental 1595,00 hig 1650,09 bez, Asbest Calmon 3/00 bis 441,00 bez, Dynamit Nobel 600,90 bis 610, 00 bez. Gerbstoff Renner 1250 00 bez, Norddeutsche Jutespinnerei G. = B. Merck Guano Sho, 00 bez., Harburg · Wiener Gumml 12418, 09 bis 1302 00 bez., Kaoko bez., Sloman Salpeter —— G., —— B., Neuguinea bez., Dtavi Minen Aktien bez. Ruhig. Leipzig, 31. Juni. (B. T. B.) Sächsische Rente 63. 59, 5 oso Leipziger Stadtanleihe 99, 75, , , Deutsche Credit⸗ anstalt 3000, Bank für Grundbesitz 184, 00. Chemnitzer Vanh—⸗ berein 290 00, Ludwig Hupfeld 5h00), Piano Zimmermann 705,00, dein ziger Baumwollspinnerei B30, 90). Sächs. Gmaissier, u. Stanz; werke vorm. Gebr. Gnüchtel 33200, Stöhr u. Co. 1950, 00, Thür. 90, 900, Sächs. Wollgf. vorm. Tittel u. Krüger 1055,00, Tränkner u. Würker 780,00, Zimmermann⸗Werke 315,60, Germgnia 480, 90, Peniger Maschinenfabrik 270, o Leipziger Werk⸗ e Pittler u. Co. S50, . Wotan⸗Werke Sb, 00, Leipz. Kammgarn. pinnerei 795,00, Hugo Schneider 647 00. Wurzner Funstmühl. vorm. Krietsch 451,560, Hall. Zucker- Fabrik 375,09, ittweidaer Kratzen Fritz Schulz lun. 976,00, Riebeck u. Co. 500, 00, Thüring. Gas 310 05, Hallesche Pfännerschaft 395,00. Unregel⸗

mäßig.

g git ng a. M., 21. Juni. (W. T. B.) Desterr. Kredit 8100, Badische Anilin 719,00, Chem. Griesheim 727,56, Höchster Farbwerke 62l, 9, Holzverkohlungs⸗Industrie Konstanz —, Deutsche Gold⸗ und Silberscheideanstalt S881, 00, Adlerwerke Kleyer 429 90, Hilpert Armaturen 430,00, okorny u. Wittekind 555,00, Aschaffenburg Zellstoff 720, 00, Phil. Holzmann A488, 09, , n. Freytag öh. 00. Lothringer Zement —— . Zuckerfabrik Waghäusel 825, 6. 3 o0 Mexikanische Silberanleihe 2190. 00

Hanzig, 21. Juni. (W. T. B.) Noten: Amerikanische 324.57 G., 326.33 B., Polnische 43 G., 6g B. Tele— raphische Auszahlungen: London 1446,95 G. 1418,35 B. Holland 2 662, 390 G. 12 657.70 B.,, Paris G.. B., Posen 7, 433 G., 7, 464 B. Warschau 7.435 G. 7,464 B., Polen —— G.,

—— B., Danziger Pribwa tank G.

; Wien, 21. Juni. (W. T. B. Turkische Lose 140 000. Mai⸗

tente 5h09, Fehrugrrente 600. Desterreichische Kronenrente 550 C), Desterreichische Goldrente 10000, a Goldrente = Ungarische Lronenrente . Anglobank 000, Wiener Bankverein 8960, Desterreichische Kreditanstalt 9100, Ungarische Kreditanstalt 38 200, Länderbank 25 2009. Oesterreichisch⸗Ungarische Bank . * Wiener Unionbank 26090, Lloyd Triestinan == Staatsbahn 253 890, Süd babn 45 500, Südbahnprioritäten 90 309, Siemens u. Halske 12 60, Alpine Montan 118 300. Poldihũtte 1909 000. Prager Eisen 250 000, Rima Murany 48 000, Skoda⸗Werke 118 000, Bruͤxer Kohlen Salgo Kohlen 160 006, Daimler Motoren 5490, Veitscher Magnesit Do Goo, Waffenfabril 55009. Galizia; Petroleum —— Kaiser. Ferdingnd⸗Norbbahn 1060 M0, Leyamaktien 4400.

Wien, 21. Juni. (W. T. B.) Notierungen der Devisen zentrale: Amsterdam 567 750 00 G., Berlin 4495,09 G. Kopen agen 33g sm G6 G. Lenden 56 rö, of G. Varig 131 49 Ho G . 279 575,90 G. Marknoten —— G.. Lirenoten 72 170,09 G,

goflawische Noten 20 16800 G., 2Vschechs - Slowaftsche Noten = G. Polnische Noten 335,0 G., Dollar 1479400 G. Ungarische Noten 1669,50 G.

Prag, 21. Juni. (W. DT. B.) Notierungen der Devisen⸗ zentrale ( Durchschnittskurse): Amsterdam 2M, 90, Berlin 16 323, Stoch. holm 1345,00, Christianig S852 50, Kopenhagen 11150, ir So3, 0, London 231,75), New Jork 65232. Wien O38, Mark⸗ noten 16,40, Polnische Noten 1,163.

Lon don. . Juni. (W. T. B.) Priypatdiskont 2.50 4 oh fundierte Kriegsanleibe 85, 75, h o/o Kriegsanleihe 990, , 4 90 Sieges⸗

anleihe 89, 00. London, 21. Juni. (W. T. B.) Devisenkurse. Paris 51,32

623. en, Devisenkurse.

London 20, os, den ort = mburg 1,A46, Paris 4060, Antwerpen 38,50, Zürich S8 75, Amsterdam 186,50, Stockholm 120 09, Christiania 75,36, eng fern 10,20, Prag 9.10.

Stockholm, 21. Inni. (W. T. B.) Deyisenkurse. London 17,28, Berlin 1B22, Paris 33,80, Dre 32,25, schweiz. Plätze 425, Amsterdam 190 59, Kopenhagen S3, 25, Christiania 65,26, Wafhinglon 394,09, Helsingfors 8, 45, Prag 7,565.

Christiania, 21. Juni. 6 Devisenkurse. London .

, Bun (/ ng o Oo, Antwe 9. bo, toc⸗ bolm 154.00, Kopenhagen 1277,77, Prag 11,50. 9

Berichte von auswärtigen Warenmärkten. Liverpool, 20. Juni. (W. T. B.). Banm wolle. Umsatz 18000 Ballen, Einfuhr 3 740 Ballen. Junilieferung 13,25, Juli⸗ lieferung 13.15, e n , 15,98. . Amerikanische und bra⸗ silianis e Baumwolle je 41 Punkte höher, ägyptische unverändert.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen i e ger , r er

mn

Verantwortlicher Schriftleiter: J V.: Weber in Berlin.

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle Nechnungsrat Mengering in Berlin.

Verlag der Geschäftsstele (Mengering in Berlin.

Druck der Norddeuts Buchdruckerei und Verlagsanstalt . . Wilhelmstr. 32. an ,

Sechs Beilagen

einschließlich Börsenbeilage)

und Grsie, Zweite, Dritie und Vierte Zentral- Handelzregister⸗ Beilage

n Deutschen Reichsa

Nr. 143.

Erste Beilage

Berlin, Donnerstag, den 22. Juni

nzeiger und Preußischen

Staats anzeiger 1522

Nichtamtliches.

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)

Preußischer Landtag. Nachtrag. 151. Sitzung vom XV. Juni 192.

Die in der gestrigen Sitzung im Anschluß an die Rede des Ministerpräsidenten gehaltene Rede des Ministers Dr. Wendorff hatte folgenden Wortlaut:

Meine Damen und Herren, nach den eindrucksvollen Worten des Herrn Ministerpräsidenten darf ich mich auf kurze Aus⸗v führungen beschränken, die sich im wesentlichen beziehen werden auf die Darlegung der Ursachen und die Möglichkeit der Be⸗ hebung unserer Ernährungsschwierigkeiten. Mit ihm und mit den Vertretern, die aus dem Hohen Hause heute das Vort ergriffen haben, bin ich der Ueberzeugung, daß unsere wirt⸗ schaftliche Sage als außerordentlich ernst und gespannt anzusehen ist, und daß alles geschehen muß, um die Teuerungswelle, von der wir besonders seit Beginn dieses Jahres erfaßt sind, und deren letzte Höhe wir anscheinend leider noch nicht erreicht haben, in ihrer Wirkung zu brechen und abzuschwächen. Wenn wir das aber wollen, dann wird es nötig sein, sich darüber klar zu werden, aus welchen Ursachen diese Zustände hervorgegangen sind, um daraus einen Schluß ziehen zu können, welche Mittel zur Abhilfe ergriffen werden können, und eine Aussicht auf einen gewissen Erfolg nach dieser Richtung hin gewähren.

Wenn wir die Ursachen betrachten, so kommen wir auf die Bestätigung des alten wirtschaftlichen Satzes, daß auch in den gegenwärtigen Zeiten der wirtschaftlichen Notlage das Angebot der Nachfrage nicht genügt, daß die Nahrungsmitteldecke, die uns decken soll, zu kurz geraten ist. Die Ursache dafür sehen wir in dem verlorenen Krieg und in den Folgen des Friedens von Versailles, der uns auferlegt worden ist. Durch diesen Krieg haben wir, wie Sie alle wissen, leider weite, fruchtbare Landes⸗ teile verloren; Gebiete, die einen landwirtschaftlichen Ueberschuß erzeugten. Es handelt sich hier leider nicht um Kleinigkeiten. Durch den Verlust dieser Ueberschußgebiete ohne das Saargebiet haben wir etwa 14 vH unseres früher landwirtschaftlich benutzten Grund und Bodens verloren. Dadurch sind uns rund 5 Mil⸗ lionen Hektar landwirtschaftliches Nutzland entgangen, von denen etwa 13 Millionen Hektar mit Getreide verschiedener Sorte bebaut waren, die einen Ertrag von 382 7960 000 Doppelzentner erbrachten; dadurch sind uns weiterhin mehr als eine halbe Million Hektar Kartoffelanbaufläche verloren gegangen, die einen Ertrag von mehr als 10935 Millionen Doppelzentner aufzuweisen hatten.

Aber nicht allein die Fläche ist durch den Krieg verringert worden, sondern durch die wirtschaftlichen Notstände, durch die Ver⸗ ringerung der angewendeten tierischen und menschlichen Arbeit, durch den damit zusammenhängenden Rückgang der Düngererzeugung und der Düngeranwendung sowohl aus tierischen wie aus mineralischen Quellen ist die Anbaufläche ebenfalls zurückgegangen, und zwar ist heute noch nicht annähernd wieder die Anbaufläche erreicht, die wir vor dem Kriege besaßen. An Brotgetreide haben wir einen Anbauflächenverlust von mehr als 18 v5 im Jahre 1921 gegen⸗ über 1913, bei Futtergetreide von annähernd 19 vH, bei Kar⸗ toffeln von 5 vH und bei Zuckerrüben von mehr als 16 vH.

Aus denselben Gründen, die darauf eingewirkt haben, daß unsere Kulturfläche zurückgegangen ist, wurde auch der Ertrag von diesen Flächen verringert. Noch heute müssen wir mit der Ernte im Jahre 1921 gegenüber den Erträgnissen des Jahres 1913 mit einem Rückgang der Erzeugung rechnen, der für Brot⸗ getreide nahezu ein Drittel ausmacht, für Futtergetreide mehr als 40 vH beträgt, für Kartoffeln gleichsfalls einen Fehlbetrag von mehr als 40 vH aufweist und in Zuckerrüben endlich sogar einen Rückgang von 43 vH darstellt.

Gleichzeitig und auch das spielt für unsere Ernährungs⸗ lage eine wichtige Rolle ist der Viehstand im deutschen Vaterlande zurückgegangen. Die Zahlen dafür will ich Ihnen nicht im einzelnen vortragen. Immerhin ist beim Rindvieh eine Abnahme um annähernd 13 Millionen Stück gegenüber dem Vestande am 1. Dezember 1913 zu verzeichnen, das heißt ein

Rückgang von mehr als 8 vo; bei den Schweinen betrãgt dieser Rückgang mehr als 6,79 Millio nen, das bedeutet einen Rückgang von nahezu 30 v5. Mit der Zahl, meine Damen und Herren, ist zugleich die Beschaffenheit der Tiere erheblich gefunken, das Schlachtgewicht, das letzten Endes für die uns zur Verfügung stehende Fleischmenge maßgebend ist. Es betrug bei den Rindern vor dem Kriege je Stück 250 Kilogramm und ist gesunken auf 1565 Kilogramm, bei Kälbern von 40 auf 31, bei Schweinen von 85 auf 76, bei Schafen von 22 auf 17 Kilogramm. Demgemäß ist die gesamte zur Schlachtung gelangte Fleischmenge im Jahre 1921 um mehr als die Hälfte niedriger gewesen als im Jahre 1913. Betrug sie im letzteren Jahre annähernd 2,42 Milliarden Kilogramm nach dem Ergebnis der Schlachtvieh⸗ und Fleisch⸗ deschau, so war die entsprechende Zahl im Jahre 1921 nur noch 1104 Millionen Kilogramm.

Sie sehen also, meine Damen und Herren, daß auf allen Gebieten ein erheblicher Rückgang eingetreten ist. so daß sich schon daraus ohne weiteres die Knappheit und der hohe Preis unserer Nahrungsmittel erklãrt.

Fragen wir: welche Mittel sind zur Abhilfe möglich? so legt die Antwort dafür auf der Hand. Zwei Möglichkeiten sind uz gegeben: die Erhöhung der Erzeugung auf der einen Seite und die Vermehrung der Einfuhr auf der andern Seite.

Was die Erhöhung unserer landwirtschaft⸗ lichen Erzeugung auf der heimatlichen Scholle angeht, so

häbe ich mir bereits in anderm Zusammenhang früher darauf hinmwesfen erlaubt, Saß solche Vermehrung tatfächlich vorhanden

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ist. Die Viehzahl ist gegenüber den letzten Jahren gestiegen. Die Brotgetreideernte des Jahres 1921 war erfreuliche rweise nicht unerheblich größer als die in den Vorjahren. Aber aus den Zahlen, die ich Ihnen vorher mitteilte, ersehen Sie, daß noch unendlich viel geschafft werden muß, wenn wir auf die Höhe der Vorkriegserzeugung gelangen wollen, die bekanntermaßen auch nicht den vollen Nahrungsbedarf der deutschen Bevölkerung be⸗ friedigte, sondern eine Einfuhr von etwa 15 vH des gesamten Nahrungsbedarfs bedingte gegenüber einem Fehlbetrag, den wir jetzt mit 40 vH wohl leider nicht zu hoch bewerten.

Die Steigerung der landwirtschaftlichen Er⸗ träge geht ihren Gang weiter. Es ist erfreulicherweise festzu⸗ stellen, daß die Anwendung der künstlichen Düngemittel eine erhebliche Zunahme erfahren hat, aber auch heute noch fehlt uns etwa ein Viertel des zu einer Höchsternte notwendigen Stick⸗= stoffdüngers, fehlen uns drei Fünftel der dazu erforderlichen Phosphorsäuremengen. Die Erzeugung des Stickstoffdüngers leidet unter dem Mangel an Kohle, und diese Kohle das wissen Sie alle wird deshalb nicht in genügender Menge für diese Zwecke zur Verfügung gestellt, weil uns infolge der Reparation die großen Kohlenlieferungen an das Ausland auf⸗ erlegt sind. Ferner hängt damit zusammen die mangelhafte Wagengestellung bei der Eisenbahn, die wieder in engstem Zu⸗ sammenhange mit der erzeugten Kohlenmenge steht, welche den Bedarf zu befriedigen nicht geeignet ist.

Was die Phosphorsäure anlangt, so sind wir in bezug auf die Deckung des Fehlertrages in erster Linie auf die Einfuhr aus dem Auslande angewiesen. Ganz abgesehen davon, daß gerade Frankreich die Einfuhr des Thomasmehls gesperrt hatte, sind die Düngemittel, die Rohstoffe, Phosphate und Schwefelkiese infolge des schlechten Standes unserer Valuta so teuer, daß sie nicht in der genügenden Menge haben eingeführt werden können. Es kommt weiter hinzu, daß wir in erfreulichem Maße mit aller Be⸗ schleunigung daran gehen, unsere Kulturflächen über die Grenzen des bisherigen Ackerlandes hinaus zu erweitern durch Er⸗ schließung von Moor⸗ und Oedländereien. Aber Sie alle wissen, meine Damen und Herren, daß diese Maßnahmen, deren Er⸗ gebnisse wir nicht von heute auf morgen ernten können, Maß⸗ nahmen, die gewiß nicht unterlassen werden sollen, uns nicht aus der schweren Notlage, in der wir uns gegenwärtig befinden, un⸗ mittelbar heraushelfen.

Es bleibt also die andere Möglichkeit, die Erhöhung der Einfuhr aus dem Ausland. Der Vermehrung dieser Einfuhr in dem genügenden Ausmaße stehen unsere schlechten Geld- verhältnisse entgegen. Sie alle wissen, daß die einheimischen Preise in unmittelbarem Zusammenhange mit dem Dollarkurs stehen, daß sie um so höher sind, je niedriger der Wert der Mark, je höher der Stand des Dollars ist. Sie alle wissen, daß es nicht möglich ist, diesen Verhältnissen entgegenzuarbeiten, so lange wir nicht in Jer Lage sind, aus eigener Erzeugung Waren im Aus⸗ tausch an das Ausland zu liefern und dafür Rohstoffe und Nah⸗ rungsmittel in genügender Menge hereinzuholen, so lange wir darauf angewiesen sind, diese Rohstoffe und Nahrungsmittel mit unserm schlechten Gelde zu bezahlen und damit selber dazu bei⸗ zutragen, den Wert unserer Mark herabzudrücken. Wenn es aber so ist und ich glaube, diese Zusammenhänge werden nicht be⸗ stritten werden können so ergibt sich daraus erst recht die Ver? pflichtung, durch innere Maßnahmen alles daran zu setzen und dafür zu sorgen, daß die Ernährung wenigstens nicht zu un⸗ erschwinglichen Preisen zur Verfügung gestellt wird, gilt es vor allem dafür zu sorgen, daß das Rückgrat jeder Volksernährung, Kartoffel und Brot, in ausreichender Menge und zu erschwing⸗ lichen Preisen sichergestellt werden. (Sehr richtig!)

Was die Kartoffelerzeugung anlangt, so hat auch sie gegenüber den Ergebnissen der Vorkriegszeit einen Rückgang von etwa 40 vH aufzuweisen. Immerhin würde die geerntete Menge für die Ernährung der Bevölkerung ausreichen, wenn nicht auf der anderen Seite an die Kartoffeln die weitestgehenden Ansprüche hinsichtlich der Befriedigung des Nahrungsbedarfs unserer Viehstände erhoben würden. Denn wir dürfen nicht ver⸗ gessen, daß wir in der Vorkriegszeit eine Einfuhr an mittelbaren Nahrungsmitteln in Gestalt von Futtermitteln von mehr als 6 Millionen Tonnen hatten, die wir aus den Gründen, die ich vorhin darzulegen mir erlaubt habe, uns jetzt nicht leisten können, weil wir sie nicht bezahlen können. Und insofern allerdings sind wir für die Durchhaltung unserer Viehstände in erheblichem Maße auch auf die Kartoffeln angewiesen. Meine Damen und Herren, einer Rückkehr zum Umlageverfahren auf dem Gebiete der Kartoffelversorgung ist hier ich sage: erfreulicherweise von keiner Seite das Wort geredet worden. Sie wird auch von den Vertretern der Konsumenten und vor allen Dingen von den Kommunalbehörden abgelehnt, die während der Kriegszeit schlechte Erfahrungen damit gemacht haben. Wir alle wissen, daß nicht un⸗ erhebliche Mengen verloren gegangen und dem Verderben anheim gegeben waren, wir wissen vor allen Dingen, daß unwirtschaft⸗ licherweise große Mengen zu einer Jahreszeit bewegt werden mußten, wo ohnehin schon die Transportmittel in starkem Maße in Anspruch genommen werden. Es wird deshalb darauf an⸗ kommen, daß nach zwei Richtungen hin Maßnahmen getroffen werden, um die Kartoffelversorgung zu sichern. Einmat die Ausschaltung des illegitimen Handels, auf die heute auch Herr Kollege Schiftan in einem anderen Zusammenhange bereits hin⸗ gewiesen hat, und die auch gerade für die Kartoffelversorgung als besonders notwendig anerkannt werden muß. Es sind nach dieser Richtung hin die notwendigen Verordnungen erlassen und es ift

angeordnet worden, daß für Ankauf und Handel mit Kartoffeln Konzessionen erteilt werden müssen, und daß auch die Landwirte, die an nicht zugelassene Händler ihre Kartoffeln verkaufen, sich strafbar machen. Gleichzeitig ist an den Abschluß von Lieferungs⸗ verträgen herangetreten, und ich darf zu meiner Genugtuung fest⸗ stellen, daß Bereitwihigkeit vorhanden ist. Derartige? Lieferung.

verträge auch abzuschließen, daß ein Teil derselben bereits dem Abschluß nahe gebracht ist. Wenn wir weiter die Hoffnung haben dürfen, daß in diesem Jahre nicht wieder ganz außer⸗ ordentlich ungünstige und anormale Witterungsverhältnisse wie im letzten Winter einen Strich durch unsere Rechnung machen, so darf man der Erwartung Ausdruck geben, daß die Kartoffel⸗ versorgung im kommenden Herbst und Winter doch wesentlich besser ausfallen wird als im letzten Jahre.

Meine Damen und Herren, hinsichtlich der Sicherstellung der Brotversorgung in ausreichender Menge und zu er⸗ träglichen Preisen ist von verschiedenen Seiten bereits auf das Umlageverfahren hingewiesen worden, daß gerade jetzt, in dieser Stunde, im Reichstage der Erörterung unterworfen wird, im Reichstage, der seinerseits darüber Beschluß zu fassen haben wird, ob dieses Umlageverfahren beibehalten werden soll, oder nicht. Es erscheint mir müßig, im gegenwärtigen Zeitpunkt sich darüber Vorhersagungen hinzugeben, ob es angenommen wird oder nicht: es wird die nahe Zukunft uns darüber belehren. Aber, meine Damen und Herren, das möchte ich doch von meinem Stand⸗ punkt aus in Anlehnung an die Ausführungen des Herrn Ministerpräsidenten sagen: wenn die Mehrheit der deutschen Volksvertretung einen Gesetzentwurf zum Gesetz erhebt, der die Sicherstellung der Brotversorgung des deutschen Volkes auf dem Wege der Umlage vorschreibt, so gebe ich mich der bestimmten Erwartung hin, daß auch die deutsche und preußische Landwirt⸗ schaft diesem Gesetze den Gehorsam nicht versagen wird, daß sie daran mitarbeiten wird, diese Umlage tatsächlich aufzubringen. Dem, was über die sittliche Verpflichtung, die der Besitz von Grund und Boden in der deutschen Landwirtschaft hat, aus⸗ geführt ist, kann ich nur in jeder Weise zustimmen. (Unruhe links) Ich versage es mir, in diesem Zusammenhange polemisch zu werden. Wir werden abzuwarten haben, ob die Umlage an⸗ genommen wird. Ich habe, wie gesagt, die Ueberzeugung, daß die Umlage, wenn sie Gesetz geworden ist, reibungslos durch⸗ geführt werden wird, wie ich auch gern anerkenne, daß sie sich im letzten Jahre unter Mitwirkung der Landwirtschaft reibungslos und durchaus befriedigend abgewickelt hat. Ist es doch im letzten Jahre möglich gewesen, die gesamte Umlage von der Land⸗ wirtschaft zu erhalten!

Dabei wird es gewiß erforderlich sein darauf ist auch schon von anderer Seite hingewiesen worden alle Erscheinungen auf dem Gebiete des Wuchers mit allem Nachdruck zu bekämpfen und dieses schändlichste Verbrechen am Volke in der gegenwärtigen schwierigen Zeit gebührend zu bestrafen. Ich kann mit Ge⸗ nugtuung auf die Denkschrift hinweisen, die von dem Herrn Reichsjustizminister dem Reichstage und der Oeffentlichkeit über⸗ geben worden ist, und aus der sich ergibt, daß gerade durch die Wuchergerichte im Kalenderjahre 1921 recht erhebliche Strafen verhängt worden sind. In Preußen wurden im ganzen 141745 Verfahren anhängig gemacht; von diesen endeten 2153 mit Frei⸗ sprechung, in 6617 Fällen wurde auf eine Geldstrafe, in 3832 Fällen auf eine Freiheitsstrafe und in 2000 Fällen auf Ein⸗ ziehung des Gewinns usw. erkannt. (Abg. Peters Hochdonn: Die sind fast alle begnadigt worden! Das hat der Herr Justiz- minister selber erklärt! Das kann ich im Augenblick nicht feststellen. (Abg. Peters Hochdonn): Aber aus den Akten des Hauses können Sie es ersehen, Herr Minister!) Ich hoffe, daß die Wuchergerichte ihre Tätigkeit im neuen Jahre im Sinne des Schutzes der Verbraucher fortsetzen werden.

Auch ich bin der Ansicht, daß die Versorgung unserer Be⸗ völkerung mit Nahrungsmitteln in der gegenwärtigen schweren Zeit eine politische und eine soziale Angelegenheit von aller⸗ größter Bedeutung ist. Ich möchte dringend davor warnen, diese Frage zu einer Frage des parteipolitischen Haders werden oder man muß leider sagen: noch mehr werden zu lassen, als es bisher der Fall gewesen ist. Seien wir uns doch der Zu⸗ sammenhänge bewußt, die uns dahin geführt haben, wo wir jetzt stehen! Es ist doch so, wie der Herr Kollege Schiftan durch⸗ aus zutreffend ausgeführt hat, daß unsere wirtschaftlichen Zu⸗ stände eine zwangsläufige Bewegung genommen haben unter dem Drucke des Friedensdiktats, das uns unerfüllbare Pflichten auferlegt und das die Entwertung unserer Zahlungsmittel in diesem Ausmaße zur Folge gehabt hat. Lassen Sie uns doch einig darin sein, die wesentlichsten Ursachen des schweren Zu⸗ standes, in dem wir uns befinden, gemeinsam zu bekämpfen! Meine Damen und Herren, ich glaube, der Herr Minister⸗ präsident hat durchaus recht, wenn er gesagt hat, nur in der Einigkeit werden wir in der Abwehr hiergegen auch einen Erfolg erzielen können, nicht aber dadurch, daß man den ehemaligen Gegnern die billige Waffe in die Hand gibt, daß sie behaupten können, das preußische, das deutsche Volk sei in diesen wichtigen Lebensfragen nicht einig. Ich bitte Sie, mit mir daran zu arbeiten, daß im Wege der Verständigung die schweren Sorgen der Ernährung gemildert werden, daß alles geschieht, was ge⸗ schehen kann. Seien Sie sich bewußt gerade gegenüber diesen Fragen, daß unser Volk eine Notgemeinschaft ist, und daß nur die Einigkeit uns oie Lasten tragen läßt, die uns auferlegt sind. (ELebhafter Beifall bei den Deutschen Demokraten und links)

152. Sitzung vom 21. Juni 1922, Vormittags 11 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger) )

Vizepräsident Dr. Porsch eröffnet die Sitzung um

Uhr. Die des Hanshalts des Freußischen Stagtsministeriums 2 8 3 präsidenten wird fortgesetzt und die allgemeine Be⸗ sprechung über Ernährungsfragen wieder auf⸗ genommen. Der Hauptausschuß beantragt, das Staats⸗ Kartoffelversorgung ergriffen werden, ferner darauf hin⸗

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