1922 / 159 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Jul 1922 18:00:01 GMT) scan diff

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ss Der Prässbenl oder die Abteilun lrigenßen können be⸗ timmen, daß der . oder Mitberichterstatter eine he jb le eien rung zu den Akten ausarbeitet.

ö ident oder die Äbte lungsdirigenten können be⸗ sti 16 die Berichterfiatter und Mitberichierstatter zu einem Aus zusammentreten und ein gemeinschaftliches Gutachten a

63 Porlagen von besonderer Wichtigkeit sind ver der Sitzung samtlichen . der Abteilung oder der k zur Kenntnis zu bringen.

69. Ohne Vortrag in der Voll⸗ oder der betreffenden Ab⸗ teilungssitzüng da n der Akademie zugehender n ge, er⸗ sedigt werden, es sei denn, daß es sich lediglich um geschäftliche Angelegenheiten 3 oder daß in ande ren Angelegenheiten 3 Ei e g ichtigkeit die Zeit zur Beschlußfassung fehlt.

e 18.

G. Ueber die zum Vortrag bestimmten Vorlagen wird ein besonderes 2 geführt, welches an dem Sitzungstage dem Vorsitzenden als Kontrolle dient.

I. Die Gutachten der Vollborsammlung und der Abteilung werden in der Regel von dem Berichterstatter ausgearbeitet und im Entwurf von ihm, den Mitberichterstattern und dem Abteilungs⸗ dirigenten oder dem Präsidenten, in der Reinschrift von dem Präfidenten allein vollzogen.

J72. Wenn die Abfassung eines Gutachtens zu sachlichen Be⸗ denken des Präsidenten, der Abteilungsdirigenten oder der Mit⸗ berichterstatter Anlaß gibt, so steht der Vollber amm u ng oder der betreffenden Abteilung die Entscheidung zu. Der Präsident und die Abteilungsdirigenten sind zu Abänderungen, welche lediglich die Form betreffen, berechtigt. ;

53. Den Mitgliedern, welche mit dem gefaßten Beschlußz nicht einverstanden sind, steht es frei, innerhalb 14 Tag nach Bekannt⸗ gabe des Wortlauts des Gutachtens an die Mitglieder ihre ab⸗ weichende Ansicht in der Form einer ,, , ,. den Akten u geben und zu verlangen, daß diy dem betreffenden Gutachten beigefügt werde. Dem Verlangen ist on. zu geben.

74 Die Gutachten werden von dem Präsidenten dem Finanz⸗ minifter kurzerhand überreicht. . .

5. Wenn die Akademie eine Vorlage nicht für genügend bor⸗ bereitet hält und weitere Erhebungen für erforderlich erachtet, so hat sie die letzteren nicht selbst zu verankassen, sondern die nötigen Snträge bei dem e n zu stellen. Falls eine nicht⸗ . oder eine nichtstaatliche Stelle das cutachten erbeten hat, ist mit dieser unmittelbar in Verbindung zu treten. .

76 Die Akademie des Bauwesens hat dem Finanzminister jährlich einen Geschäftsbericht über ihre gesamte Tätigkeit zu erstatten.

. 7. Die Akademie des Bauwesens legt keine eigene Bücherei an; eingehende Bücher und Schriften sind entweder zu den Akten zu nehmen, an eine bestehende Bücherei abzugeben oder nach Be⸗ stimmung des Präsidenten einzelnen Mitgliedern zu überlassen.

78. Die Mitglieder der Akademie sind berechtigt, die Bücherei der hiesigen Technischen Hochschule zu benutzen. .

9 Das Finanzminssterium wird die von den Mitgliedern der Akademie nicht an zu erledigenden Geschäfte mach näherer Anweisung des Finanzministers besorgen.

S5. Bie Beamten und Einrichtungen des Finanzministeriums stehen der Akademie des Bauwesens für die Erledigung ihrer Geschäfte nach nähe rer Anweifung des Finanzministers zur Ver⸗ fügung.

Berlin, den 14. Juli 1922.

Der Preußische Finanzminister. v. Richter.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Väöehsenchenpolizeiliche Anordnung.

Auf Grund des 3 17 des i e hen e , vom 26. Juni 1909 (RGGI. S. hi5) wird hierdurch folgendes bestimmt:

§1. Der 5 5 der biehseuchenpolizeilichen Anrdnung vom 12. Februar 1919, betreffend Prüfung der Rollaufimpfstoffe, erhält folgenden

Wortlaut: . . .

„Die Kosten der staatlichen Prüfung einschließlich der dem

Sachverständigen zu zahlenden Vergütung fallen den Er⸗ zeugungsanstalten zur Last.

An die Prüfungssfelle ist für jedes Liter der Gesamtmenge des von einer Anstalt gleichzeitig zur Prüfung gestellten gleich⸗ wertigen Serums eine Gebühr von 5H M, mindestens aber eine Gebühr von 500 M für die Gesamtprüfung zu entrichten. Werden von der Anstalt mehr als 250 1 auf einmal zur rin gestellt, so beträgt die Gebühr für die ersten 260 1

sz für 1, für das Mehr 4 für 11. Im Falle der Beanstandung einer Serumprobe wird nur die Mindestgebühr von ho0 A berechnet.“

Diese Anordnung tritt mit dem Tage der Veröffentlichung in Kraft. Die wiehseuchenpolizeiliche Anordnung vom 12. April 1921 wird aufgehoben.

Berlin, den 10. Juli 1922.

Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. J. A.: Hellich.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1918 (RGBl. S. 6603) habe ich dem Schankwirt Wilhelm Berkhoff in Berlin, Prinzessinnenstraße 18, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegen ständen des täglichen Be⸗ darfs wegen En bei f fel in bezug auf diesen Handels⸗ betrieb untersagt.

Berlin, den 19. Juli 1922.

Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froitz heim.

Die von heute ab jur Ausgabe gelangende Nummer 2 der Preußischen . enthalt unter

Nr. 12 306 das Gesetz, betreffend Beteiligung Preußens 2 der Ostpreußenwerk⸗Akliengesellschaft, vom 14. Juni 1922, u

Juli 1921, vom 26. Juni 1922, und unter

wohnungen vom 2. zu dem Gesetz

Nr. 12 308 eine Ausführung anweisun über die Fleischversorgung vom 18. April 1 S. 460), vom 6. Mai 1922.

Berlin, den 19. Juli 1922. Gesetzlsammlungsamt. Krüer.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Der Reichs rat, stimmte in seiner gestrigen Sitzung ben vom Reichstag beschlossenen Steuer vorlagen und den mit dem Schutz der Republik zusammenhängenden Gesetzen zu.

——

das Gesetz über die , der Beamten zum Schutze der e

er Nr. 12 307 eine Abänderung der Verordnung über Werk⸗

(RGBl. Teil L

Als Verkreter Bayerns erklärte Staatsrat. Dr. n. Wo lf laut Bericht des „Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungs⸗ verleger“: ; lte selnen Einspruch gegen das Gesetz zum Schutze der Herr g r etre ect, das d, 1 auch nach den vom Reichstag beschloffenen Aender ungen aufrecht. Von Vertretern anderer Länder wurde der Einspruch Bayerns nicht unterstützt, die Gesetze sind also rechtsgültig geworden. Zu der Novelle zum ö, be⸗ antragte Thüringen, daß der Reichsrat Einspruch erheben

möge. Zur Begründung gab Oberregierungsrat Dr. Metzler

folgende Erklaͤrung ab: .

Die thüringische Staatregierun hält die in der Novelle zum Ginkommensteuergesetz festgelegten teuererleichterungen füt so ver⸗ hängnigboll für die Einnahmen und damit für den Haushalt der Länder und Gemeinden, daß sie dem Entwurfe ihre Zustimmung Her⸗ sagen muß. Der Ausfall, den dag Land Thüringen und, seine Ge⸗ meinden durch die vom Reichstag beschlossenen Steuererleichterungen im Rechnungbiahr erleiden, beläuft sich nach vorsichtigster Berech⸗ nung auf mindeftens 350 Milllonen Marl für das Land und 300 Mil lionen Mark für die Gemeinden, Die thüringische Staatsregierung ist sich bei ihrer Stellungnahme vollständig bewußt, daß eine Ablehnung des Gesetzes über die Einkommensteuer die Ablehnung auch des Erb—⸗ schaftssteuergesetzes und der Zwangsanleihe zur Folge hat. Sie glaubt aber, diese Verantwortung auf sich nehmen zu können angesichts der unabsehbaren finanziellen Folgen, welche die Umgestaltung des Ein⸗ kommensteuergesetzes für die Lander⸗ und Gemeindefinanzen unabwend⸗ bar nach sich ziehen muß.

Der Einspruch fand keine Unterstützung und dem Ein⸗ kommensteuergesetz wurde ebenso wie den übrigen Steuervorlagen

zugestimmt. Der Ausschuß des Reichsrats für Volkswirtschaft hielt heute Sitzung. Der finnische Gesandte Dr. Holma hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legationssekretär Palin die Geschäfte der Gesandtschaft. Der tschechoslowakische Gesandte Tusar hat Berlin ver⸗

lassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legationsrat

Dr. F. Havlisek die Geschäfte der Gesandtschaft.

Die Ausfuhrmindestpreise für Blei weißpulver und Bleiweiß in Oel sind abgeändert worden. Näheres ist bei der Außenhandelstelle Chemie, Nebenstelle Mineralfarben (Mg) zu erfahren.

Preußischer Staatsrat. Sitzung vom XV. Juli 1922. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger)

Der preußische Staatsrat erledigte am Donnerstag den Entwurf eines Tuber kulosegesetzes, ohne Einwendungen gegen ihn zu erheben. Das Gesetz soll ein Provisorium bis zum Erlaß eines Reichsgesetzes sein. Die Tuberkulose wird darin als anzeigepflichtige Seuche anerkannt. Sie soll durch die Fürforge betämpft werde! .

Weiter wurden beraten der Entwurf eines preußischen Am nestlegesetzes und die Aenderungen zu den preu⸗ ßischen Disziplinargesetzen für Beamte und Richter. Das Amnestiegesetz gilt nur für politische Vergehen während des Kapp⸗Putsches und während der politischen Unruhen im Frühjahr 1921 und entspricht im allgemeinen dem Reichsamnestiegesetz;. Ebenso entsprechen die Aenderungen der preußischen Disziplinargesetzs den vom Reichstag be⸗ schlossenen Aenderungen der Reichsdisziplinargesetze. Für bie Richter soll dre Große Disßiplinarhof geändert werden; er soll nicht, wie bisher, vom Präsidenten des Kammer⸗ gerichts gebildet werden, sondern sechs Mitglieder sollen vom; Staatsministerium und nur drei vom Präsidenten des Kammer⸗ gerichts ernannt werden. Hiergegen wandte sich der bestehende Große Disziplinarhof in einer Eingabe an den Staatsrat. Bei der Ausschußberatung hat jedoch ein Vertreter des preußischen Justizminister ums erklärt, es handle sich hier nicht um „wohlerworbene Rechte“ der Kammergerichtsräte. Als solche Rechte würden nur Vermögensrechte betrachtet. Das Gerichtsz⸗ e, m, könne nicht unmittelbar angewandt werden, da es ein Reichsgesetz sei und die landesrechtliche Organisation des Disziplinarsenats sehr wohl durch ö . geündert werden knne. Der Ausschuß hat sich der Stellungnahme der Regierung angeschlossen und beantragt, gegen die Gesetz⸗ , , 26 Einspruch zu erheben. Der Staatsrat beschloß emgemäß.

Äuf der Tagesordnung stand ferner eine Zusammen⸗ stellung des Ministeriums des Innern über die Führung der laufenden Staatsgeschäfte.

Der Berichterstatter des. Verfassungsaus⸗ schuffes seilte mit, daß der Ausschuß darin nur einen ersten Schritt zur Erfüllung der verfassungsmäßigen Pflicht der Negierung sehe, den Staatsrat über die Regierungsgeschäfte auf dem laufenden zu halten. Der Staatzrat müsse sich vorbehalten, eingehendere mündliche und schriftliche Auskünfte zu fordern.

365 der Ausfprache verlangte Qberbürgermeister Dr. Jarres⸗ Duisburg (Arbeitsgemeinschaft), der Minister solle auch vor dem Stagts⸗ rat seine Stellung zur BVefetz ung der höheren Regierungsstellen programmatssch niederlegen. Berechtigten Anlaß zu bieser Forderung gebe die halbamtliche Mitteilung der P. P. N. über die Verseßkung einer Anzahl von Regierungspräsidenten in den einstweiligen Ruhe⸗ stand. Mit der Erklarung des Ministers im Landtag hätte man ein⸗ berstanden sein können, die Grenzen dieser Erklärung seien aber bei diesem letzten bedeutunggvollen Staatsakt nicht innegehalten worden. uch feien die Probinzialausschüsse nicht gehört worden (Hört, bört! rechts, wie es in der Verfassung festgelegt und vom Minister auch für kommissarische Neubesetzungen versprochen worden fei. Die Mitteilung der Namen der neuen Begmten sei zum mindesten unklug und unzweckmäßig gewesen. Der Redner legte zum Schluß einen Antrag vor, in n g für die Zukunft rechtzeitige Verhandlung mit den Provinzialausschüssen verlangt wird.

i g ü Dr. Kaas (Jentr.) begntragte Vertagung der Angelegenheit in Anbetracht ihrer Wichtigkeit, damit der Mnister dazu Stellung nehmen könne. Mit der politischen Kritik des Vor⸗ repners könne man nicht ohne weiteres einderstanden sein; die Rechte der Pręvinzen müßten allerdings gewahrt werden.

Bürgermesfter Graef ⸗Frankfurt Son) erklärte; Es ist he—⸗ zeichnend, daß Dr. Jarre, der der Volkspartei, also einer Re⸗ gierungspartei, angehört, diesen Veorstoß unternommen hat. Er hätte bas lieber einem anderen Mitglied der Arbeitsgemeinschaft, z. B. Herrn von Maltzahm überlassen sollen. (Heiterkeit) Wenn von einer Schuld der Regierung gesprochen werden soll, so kann ibr nur der Vorwurf gemacht werden. daß sie bisher zu wenig zum Schutze der Republik getan habe. (Sehr richtig! bei der Mehrheit.) Wenn Wilhelm II. morgen wiederkehrte, dann würden sämtliche Republi⸗

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kaner aus den Aemtern wieder hinausgeschmissen. Zustimmung

inks. beschweren haben sich jetzt nur die republikanischen 3 wcnn . Masse, der Bevölkerung die Absetzun

. wn n. . ö Todfeinde der Republik sind, dann mu der Minister auch eingreifen.

Freiherr von 36 altzahn (U.⸗G.) stellte den Antra 6 auf

Grund der Artikel 39 und 24 der BVerfassung für die nächste itzung die Anwesenheit des Ministers des Innern zu verlangen. Hert Fegter (em.); Dank der Bes onnenheit der Parteigenossen des Herrn Graef ist es gelungen, die Revolution von 1918 so un⸗ blutig verlaufen zu lassen, wie noch niemals ein Umsturz in der Welt geschehen ist. Das war die Schonung, die damals schon ein setzte und diese Schonung haben die Republikaner fortgesetzt (Ruf: Leider bis zum Rathenaumord. Jetzt muß man sich fragen, oh es politisch klug war, diese Schonung im November 1918 zu üben. (Sehr richtig! links.) Gefühlsmäßig kommt man zu der Auffassung. daß es im Hinblick auf die außenpolitischen Verhäãltnisse vielleicht klüger ge/ wesen wäre, weniger Schonung damals zu üben. (Sehr richtig! links.. Dem Verkagungsantrag schließen wir unt an. Die Rechte der Provinzialverwaltung wollen wir gewahrt wissen, andererseits dürfen der Regierung in der Abwehr umsturzlerischer Bestrebungen gegen den heutigen Staat keine Demmnisse in den Weg gestellt werden. (Beifall links und in der Mitte.) .

Nach weiterer Debgtte wird der Antrag, die Weiterberatung über diesen Punkt auf Freitag zu vertagen, gegen die Stimmen der Linken angenommen. Der Antrag der Ärbeitsgemeinschaft, die Anwesenheit des Ministers des Innern zu verlangen, wird mit ben Stimmen der Antragsteller und des Zentrums gleich⸗ falls angenommen.

u dem Entwurf eines Gesetzes über Abänderung des Mittelfchulleh rerdiensteinkomm ensgesetzes er⸗ klärte . ; ein Regierungsvertreter, eine Verzögerung durch den Einspruch des Staatsrats liege weder im Interesse der Mittelschul⸗ lehrer, noch in dem der, neu zu bildenden Landesmittelschulkassen. Ii Übrigen fei der Minister bereit, seinen Einfluß im Staats⸗ ministerium geltend zu machen, damit den Mittelschullehrern rückwirkend vom 1. April 1526 an durch eine Novelle die Vorteile gewährt werden, die ihnen das Reichsgesetz zuspricht.

Daraufhin beschloß der Staatsrat. keinen Einspruch zu erheben, obwohl ihm das Gesetz nicht weit genug ging.

Nächste Sitzung Freitag, 11 Uhr.

Statistik und Volkswirtschaft.

neber den Arbeitsmarkt in Deutschland im Monat Mai 1922 berichtet das Reichsarbeitsblatt“ nach den Ergebnissen der statistischen Erhebungen: .

Das Bild des Arbeitsmarktes hat sich, verglichen mit dem des Vormonats, nicht wesentlich verändert und zeigt neben gelegentlichen Anzeichen, die in einzelnen Industrien ein be⸗ ginnendes Abflauen anzukündigen scheinen, durchaus überwiegend. günstige, ja noch gebesserte Beschãftigungslage. Wie wenig dies mit einer Gesundung des deutschen Wirtschaftslebens im ganzen zu tun hat, ist bereits wiederholt betont worden. Hätten die jm Berichtsmonat in Genua geführten Verhandlungen für die deutsche Volkswirtschaft irgendwelche Erleichterung, insbesondere eine Stabili⸗ sierung der Mark gebracht, fo wäre mit großer Wahrscheinlichkeit eine Verschlechterung der Arbeitsmarktlage als eine der. ersten Folgen der wirtschaftlichen Besserung zu erwarten gewesen. Die in einzelnen Industrien sich andeutenden Zeichen eines Nachlassens dürften ihren Grund in der immer stärkeren Angleichung der Gestehungskosten für deutsche Erzeugnisse an die . haben. ;

Sie Krantkenkafsenstatistik zeigt eine weitere 3u⸗ nahme der Zahl- der Beschäftigten. Bei den 5151 Kassen, von denen Meldungen vorlagen, stieg die Mitgliederzahl von 12 143 999 am 1. Mai auf 12 417 265 am 1, Juni 1922, also um 273 256 oder 2.3 vH (im Vormonat um 21 vY).

Bei den Arbeiterfachverbänden ließ die Statistik ihrer arbeitslosen Mitglieder eine weitere Besserung er⸗ kennen. Von insgesamt 6123 545 durch die Berichte erfaßten Mitgliedern waren am 1. Juni 39 964 oder O, vH arbeitslos.

Die Zahl der aus Mitteln der öffentlichen Erwerbslosen⸗ fürsorge Unterstützten ging st ark zurück, wie bereits in den beiden Vormonaten. Insgesamt wurden am 1. Juni 30 480 Voll⸗ erwerbslose (21 351 Mänser und 129 Frauen) und 38316 mit⸗ unterstützte Familienangehörige (Zuschlagsempfänger) h.

Bei den Arbeitsnachweisen hob sich die Vexr⸗ mittlungstätigkeit gegenüber dem Vormonat nicht unbe⸗ deutend, so daß Angebot und Nachfrage, allgemein gesprochen, sich setzt nahezu ausgleichen. Insgesamt wurden im Laufe des Berichts⸗ monats gezählt 18 819 Arbeitsgesuche, 764 899 Stellenangebote und 5l6 538 zustandegekommene Vermittlungen. Auf je 106 Stellen⸗ angebote entfielen 107 Arbeitsgefuche (Andrangsziffer und 69 Ver⸗ mikttlungen, während von je 100 Arbeitsgesuchen 64 durch Ver—⸗ mittlung einer Arbeitsstelle erledigt werden konnten.

Das vorläufige Ergebnis der Schweinezählung in Preußen vom 1. Juni 1922.

Am 1. Juni d. J. hat in Preußen (ohne das Saargebiet) von Staats wegen eine Zählung der Schweine stattgefunden, deren vor, läufiges Ergebnis für die Regierungsbezirke, Probinzen und den Staat vom Statiftischen Landesamt jetzt in der Stat. Korr. veröffentlicht wird. Es bezieht sich auf den heutigen Gebietsumfang Preußens ohne das Saargebiet und ohne die inzwischen an Polen übergebenen Teile Oberschlessens, in denen die Zählung nur an wenigen Drten durch⸗ geführt werden konnte, und beruht auf den Kreisergebnissen, soweit diese bis jetzt vorliegen (es fehlen noch die Ergebnisse aus 6 Kreisen: Rügen, Landkreis Breslau, Ryhnik, Tost⸗Gleiwitz, Landkreis Celle und Ahrweiler, für die die Zahlen der Dezemberzählung 19821 ein⸗ gesetzt sind). ;

Die borläufigen Feststellungen haben ergeben, daß am 1. Juni d. J. vorhanden waren:

6 363 sis unter z Jahr alte Schweine, d. s. S6 887 oder Ov mehr, als bel der Zählung am 1. Dezember 1921, da⸗ gegen 3 811 902 oder 37, es vy 6 als am 1. Juni 1914 er⸗ mittelt worden sind, darunter 1 805 550 unter 8 Wochen alte Ferkel (gegen die letztvorausgegangene Zählung vom 1. Dezember v. J. 24 6zz ober 64 bvh) und 4154 225 8 Wochen bis noch nicht z Jahr alte Schweine (4 184 520 oder as v9).

1651 iZ 3 bis noch nicht 1 Jahr alte Schweine, d. s. 1019 455 oder 381 vo weniger als am 1. Dezember 1921 und 2 190 194 oder 5Jion vH wen iger als am 1. Juni 1914, darunter 27 4353 Zuchteber (gegen die Zihlung vom 1. Dezember v. J. 8847 oder 2420 vH, gegen den Frledensstand vom 1. Juni 1914 16 364 oder 77, vo). 339 495 Zuchtsauen (4 bI72 oder L vy bezw. 141 411 oder 291 vp) und 1284 264 andere Schwein (= 1015 780 oder 4416 vy bezw. 2939019 oder 61,36 vn) un

nur 728 1665 1 Fahr alte und ältere Schweine d. 796 543 oder Ha bo weniger als am 1. Dezember 1921 un 579 482 oder 44, n vo weniger als am 1. Juni 1914. darunte 27 459 Zuchteber (gegen die inn vom 1. Dezember v. J. 4 2640 oder 1010, gegen den Friedensstand vom 1. Juni 1914 A468 oder 25.0 vo), bös 614 Zuchtfauen 11 328 eder 1,8 v bezw. 479 949 oder 46,1 v9 und 141 092 andere Schweine (— 87 bbc oder 343 vo bezw. Y 06h oder I8, es vM).

Insgesamt wurden am 1. Juni d. 2 im ganzen preußischen Staate 8 683112 Schweine gezählt, d. J. 1759 16 oder 16, bo weniger als am IJ. Dezember 1921 und 6582 178 oder

4354 v9 weniger als am 1. Juni 1914. Die Ver⸗

derung des Schweinebestandes um rund 1750 000 Stäck i Vergleich mit dem vom 1. Dezember 1921 ist beträchtlich; sie an sich durch den starken Rückgang der 3ahl der schlacht⸗ reifen, über Ighr alten Schweine von rund 3a Millionen auf 14 Million, sodann durch den Rückgang der ö e mn g. . rund ö. 6 Sti

i nahme ist also, wie das Statistische Landesamt dazu be⸗ merkt, in erster Linie auf Schlachtun , ühren, e in der Zwischenzeit sehr zahlreich waten. Wie aus den Ergebntssen der Trichinenschau zu ersehen ist, sind allein in den Monaten Dezember, Januar. Februar und März des laufenden Wirtschaftsjahrs rund 3 890 900 Schweine der Trichinenschau unterworfen worden, während es in dem gleichen Zeitraum des Vorjahrs nur 3 300 000 Stück, also 500 ö. ve fr er gh i ;

n Zuchtsauen sind diesmal rund 899 0909 Stück und an Ebern o55 000 Stück gegen 90h O99 Sauen und 61 000 Eber im Dezember 1921 ermittelt worden, während sich in früheren Jahren eine Zu⸗ nahme gezeigt hatte. Die Verminderung um je 5090 Zuchtsauen egg g 236 auf e e ü daß auch der Bestand

uchttiere von den achtungen i ij it ni

nan ,. i, Sch gen in der Zwischenzeit nicht

er Rückgang der Zahl der schlachtreifen Schweine in der Zeit bon Dezember his Juni ist an sich nichts Ungewöhnliches; . hin ist er im Verhältnis zur Zahl, der vorhandenen Tiere diesmal auffallend groß. Als bedenklich erscheint es, daß der an sich schon bedeutenden Verminderung nicht, wie in früheren Jahren, ein ver⸗ stãrkter Nachwuchs gegenübersteht; denn die ZahJl der unter 4 Jahr alten Schweine hat insgesamt nur um rund 60 000 zugenommen, was aber nur auf die Vermehrung der Läufer um 185 0609 Stück zurück zuführen ist, während die Ferkelzahl, wie oben erwähnt, sich sogar nicht unerheblich vermindert hat. Illerdings ist anzunehmen, daß die Zahl der Ferkel bei der Zählung nicht ganz vollständig erfaßt worden ist. Doch erklärt dies den Rückgang nur zum Teil. Es scheint viel⸗ mehr. als wenn die Furcht vor Futtermangel, vielleicht auch die un⸗ gütnstige Witterung und die Schwierigkeik des Ferkelabsatzes deren , , bee, ee. hat. ö für eine starke Ferkel⸗

tt genügende Fnttermengen vorhanden sei q noch nicht übersehen. ; .

An Haushaltungen mit Schweinen sind am 1. Juni d. J. in Preußen 2705 596 gezählt worden (ohne die in den eingangs genannten 6 Kreisen, deren Zählungsergebnisse noch fehlen, fuͤr die

auch keine entsprechenden Zahlen der Dezemberzählung 1921 eingesetzt

werden konnten, weil am 1. Dejember v. J. die Zahl, der Qus⸗ haltungen mit Schweinen nicht ermittelt worden ist Am 1. Juni 1914 hatte es im heutigen Gebiet Preußens 2 519 910 Haushaltungen mit Schweinen gegeben. Ihre Zahl hat also bis zum J. Juni 1922 nach dem vorläufigen Ergebnis der neuesten Zählung um 1865 680 oder 6,86 vy zugenommen.

Verkehrswesen.

Infolge der häufigen Postgebührenerhöhungen der letzten Jahre und der Ueberlastung der Reichsdruckerei ist es nicht möglich gewesen, die jeweils erforderlichen neuen Markenwerte stets rechtzeitig her⸗ zustellen; einige Werte der Germaniagusgabe Haben daher aushilfs. weise im Verkehr belassen werden müssen. Der Verkauf der noch vorhandenen Germanjiamarken, es handelt sich in der Hauptsache um solche zu 75 8, 1625 4 und 4 A, wird nunmehr mit Ablauf des Monats September bei den Postanstalten eingestellt werden. Sämtliche Germaniamarken verlieren mit dem 31. Oktober d. J. ihre Gültigkeit. In den Händen des Puhlikums befindliche Stücke können bis zu diesem Tage gegen andere Postwertzeichen zum Nenn⸗ wert umgetauscht werden.

Es wird vielfach nicht beachtet, daß die vor einiger Zeit zwecks Aufbrauchs alter Kartenbestände herausgegebenen Postkarten mit den aus Linienwerk hergestellten Ergänzungs⸗ zahlen stempeln zu 3b. und S5 nicht ins Ausland versandt

werden dürfen. Solche Poftkarten sind bon fremdländischen Post⸗

anflalten in letzter Zeit wiederholt beanstandet oder mit Nachgebühr belegt worden. Wenn auch anzunehmen ist, daß nur noch geringe RBeffände von Poffkarten der bezeichneten Art in den Händen des Publikums sich befinden neu hergestellt werden sie nicht mehr —, fo wird doch im Interesse der Versender erneut darauf hingewiesen, daß die Karten nur im Inlandsverkehr gültig sind.

Handel und Gewerbe.

Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 15. Juli 1922 betrugen (in Klammern 4 und im Vergleich zur

Vorwoche) 6 ö die Akti va: 46 46 * Metallbest. *) 1024326 000 1102994000 1096000000 150 000) 4 366 000) (4 570 000) darunter 1004859 000 1091544000 1091715 000 Gold). (unverändert) ( 16 000) 1000 Reichs. und 10 739 M74 C00 5511 7463 Oo 1721043 90 Darlehns⸗ 61 792 000)

1896000 b72 000)

3 49 ob ooo I 165 421 000) 2.

6 517 0090 3 424 000 Banken. 1065 000) 4 11000004 Wechsel und 5 997 511 000 1516264 000

kassenscheine . Schecks... I 050 729 000) (4 21 745 000) 1 7865 457 000

Noten anderer

, , , Reiche chazz. (io ss or3 0 . 654 ii o) k 15 285 000 ä,, 2 55 O00) (4 Gffelten . 28 43 bo. S335 63 h

i g es o e dh

l. Aktive o S7) idʒ ö] 1209

J sh js ooo (= Z bid Goch die Passiva:

Grundkapital Reservefonds

9 041 000

Sh S4 000 4293 000)

5443 000 - z30l 403 006 21 495 060)

2 915 660 066 ( 428 or G66)

180 000 000

(unverändert) 104 258 000

180 0900 0900

lunverändert) 121 413 000

180 000 000 (unverändert) 127 264 000 ö. (unverändert) (unverändert) ( unverãndert umlaufende 75 137 418 000 75 352 635 9009 53 846 706 000 Noten.. 142700 732 000) ((- 486 591 000) - 198 495 000) sonstige tägl. Verbindlich⸗ keiten: a) Reichs⸗ u.

73 Sd h 664 000 Staalogut⸗ 8 373 906 0090 3 845 66

. Irmi rig ) CK i s zs Soo) i 330 63 09

) Priwat⸗ n gon gas oM. 10 3 144 oo C 2060 ο) guthaben . 143172 27 003231 026000) , n (El Si; is So). S2 56s Goo (- 157 dos o

) Bestand an kursfähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder r Mumen, das Kilogramm fein zu 284 A ., **) und zwar: Goldkassenbestand M 954 827 000 (unverändert) k. zun late bei der Bank von England 50 032 000 (unverändert).

Nach einem Bericht der Unjonwerke, AG. Ma⸗ schinenfabriken Mann he im⸗Perlin über das Ge⸗ schästgahr vom 1. Februar 1921 bis 31. Januar 1527 hatte das ab= geschlossene Geschäfkssahr eine Steigerung des Umsgtzes zu ver. seichnen. Alle Abteilungen waren voll beschäftigt. ben starken Lustrageingängen seitens des Uuslandes war das Inland wieder

erstmals mit erheblichen Bestellungen am Umsatz betelligt. Die Abteilung Kraftwagenbau ist in ein selbständiges Unternehmen, die Uutomobil Aktiengesell haft (Deutsche Gesell aft für die Lizenz C. Bugatti mit dem Sitz in Mannheim und einem Aktienkapita! von 13 Millionen Mark überführt worden, In Verbindung mit dleser Neugründung wird der bon der Gesellschaft betriebene Bau von Laftkraftwagen und Personenmwagen eingestellt. Mit den Firmen: Enzingerwerke A.-G., Worms, Winterwerb, Streng C Co., Mannheim,

Boldt & Vogel. Zamburg, Jagenberg⸗Werke, Düsseldorf und der

Tochtergesellschaft, die Siegerin⸗Goldman⸗Werke G. m. b. O. Mann⸗ heim-Berlin, wurde eine Fahrikationsgememschast für sämtliche Fabrikate der Flaschenkellereimaschinen getroffen. Diese Fabrikations⸗ gemeinschaft bezweckt die typenwesse Aufteilung von sämtlichen Er⸗ zeugnissen der Flaschenkellerei, die in die Abfatzkreise für Braueresen, Brennereien, Spiritus, sowie Wein⸗ und Mineralwasserfirmen fallen. Die Vereinbarung erstrebt die Spezialisterung zur rationelleren Her⸗ stellung somig die AusschaltunCng der gegen eit gen Konfarrenz; Die Selbstandigkeit der Vertragsfirmen wird durch diese Vereinbarung nich berührt. Nach Abschteibng don 1192 429, 365 im Vorjahr 1200 447, 0 A verbleibt ein Reingewinn von 4068 84971 4. Verteilt werden 20 vH.

D Zur Verkehrslage im Ruhrgebiet teilt, . B. aus Essen mit: Die Betriebslage im Ruhrbezirk blieb auch in der vergangenen Woche unverändert günstig. Die Leerwagen⸗ be stünde sind noch recht erheblich, so daß den sämtlichen Ver frachtern der volle Bedarf an leeren Wagen gestellt werden konnte. Für Kohlen, Koks und Briketts ind in der ver gangenen Woche im arbeitstäglichen Durchschnitt einschließ= lich der nachträglich bestellten Wagen 20 353 Wagen (ge⸗ rechnet zu je 10 t) angefordert und auch gestellt worden (Höchst⸗ gestellung am 14. Juli 29 779). Im gleichen Zeitraum des Vor⸗ jahres betrug die Hurchschnittsgestelung 19 124 Wagen. Auch bei der Rheinschiffa hrt war infolge des anhaltend günstigen Wasserstandes die Verkehrslage zufriedenstellend. Die Kipperleistung in den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen bezifferte sich auf 21 176 (2 436) t, der Gesamtumschlag in den Kanalhäfen der Zechen auf. 24 0b3 (20 456) t. Die Lagerbestände an Kohle, Koks und Briketts be⸗ trugen am Ende der Berichtswoche 246710 t.

Die von der ordentlichen Generalversammlung der Nordi⸗ schen Bank für Handel und Industrie, Aktien⸗ gesellschaft in Berlin am 8. Juli 1922 genehmigte Bilanz für 1921 hat laut Meldung des W. T. B. nach vollständiger Abschrei⸗ bung der Mobilien und Umbaukonti einen Reingewinn von 4638771 4A ergeben, wobon 1 500 00 4 der Reserve zugeführt, 745 000 als Steuerrücklage zurückgestellt und 500 000 Æ als besondere Zuweisung an die Angestellten resp. an den neugegründeten Pensions⸗ Und Unterstützungsfonds abgeführt wurden. Die Dividende von 12 vH erfordert 1 260 900 146. Auf neue Rechnung werden 491 771 4 vorgetragen. Auf Grund freundschaftlicher Vereinbarung ind, die von der Bank für Handel und Industrie kontrollierten Aktien auf eine andere Gruppe übergegangen. Demzufolge scheiden aus dem Aufsichtsrat die Herren von Simson, Fehling, Dr. Fischer und Justizrat Grimm aus, während das. Vyrstandsmitglied Herr Dr. Koch bon seinem Amte zurückgetreten ist. Neu in den Aufsichts⸗ rat treten die Herren Dr. J. Goldberg, Direftor der Aktiengesellschaft Perugia“, J. Paenson, Direktor der Palestine Oil Industry „Shemen“, Ämited. Die Gesellschaft erhöht ihr Kapital“ um 26000960 auf 30006000 4d Die jungen Aktien werden zum Kurse von 120 vy ausgegeben. Eine weitere Erhöhung des Kapitals und eine Ergänzung des Aufsichtsrats ist in Aussicht genommen.

Die Kohlen förderung des Ruhrbec eng (ein. schließlich der linksrheinischen Zechen) im Monat Juni 1922 hat laut Meldung des ‚W. T. B.“ aus Essen betragen:

Gesamt⸗ Zahl der arbeitstägliche ( förderung Arbeitstage Förderung

Junt 1923 79718 351 * 231 298 036 t

D müll ,,, Ii6 544 t.

Fiüuni 921 7 753 350 397 9663 *

3 9 586 385 6 26 383 455 t

Im Juni war mithin die Gesamtförd erung rund eine Milllon Tonenn niedriger als im Mai 1922. Im Vergleich zum Juni 1921 war im Berichtsmonat eine Minderförderung von rund 575 000 t und im Vergleich zum Juni 1913 eine Minderförderung von rund 25 Millionen Tonnen zu verzeichnen. Das ungünstige Gefamtergehnis fft in der Hauptsache auf die geringe Zahl der Arbeitstage zurückzu⸗ führen. Aber auch die arbeitstägliche Förderung war im Juni 1922 ungewöhnlich niedrig. Sie stellte sich rund 12 S00 t niedriger als im Mai 1922 und rund 35 8o0 t niedriger als im März 1922 (arbejts⸗ tägliche Förderung 333 8562 t). Es ist dies das ungünstigste Er⸗ gebnis, das der Ruhrbergbau seit August 1220 zu verzeichnen hatte. Die Koksherstellung betrug im Juni 1922 29020200 t, oder täglich 57 340 t gegen 2075238 6 oder täglich 66 943 t im Monat Mai 1922. An Briketts wurden hergestellt im Juni 1922 283 514 * (arbeitstäglich 1 937 t) gegen 233 964 t (arbeitstäglich 11 495 t) im Mai 1922. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter stellte sich Ende Juni 1922 auf 535 861 gegen 546 640 Ende Mai 1922. Von der CGisenbahn wurden im Berichtsmonat insgesamt 5337310 Wagen gestellt, das sind arbeitstäglich 21 273 Wagen. Die höchste Gestellung war am 26. Juni mit 22 771 Wagen, die niedrigste am 28. Juni mit 15 406 Wagen. Ge⸗ fehlt haben an den drei ersten Tagen des Monats 846 Wagen. Schwefelsaures Ammoniak: Obwohl die Frühiahrshestelljeit borbei ist, war die Nachfrage stark, so daß die er⸗ zeugten Mengen schw. Ammoniaks glatt abgesetzt werden konnten. Infolge der am 1. d. M. eingetretenen Erhöhung der Kohlenpreise mußten auch die Preise des schw. Ammoniaks eine weitere Erhöhung um rund 30 vH erfahren. Benzol; Die am 1. Juli d. J. ein⸗ getretene wesentliche Kohlenpreissteigerung hat in Verbindung mit den feit der letzten Preisfestsetzfg für Benzole vom 1. April d. J. bedeutend angewachsenen Selbstkosten eine Heraufsetzung der Benzolpreise, zur 6e. gehabt. Der Benzolperband Bochum hat die Verkaufspreise seiner in allen Teilen des Reichs befindlichen Verkaufsstellen wie folgt festgesetzt: Tetralitbenzol 32 25 M je Kg, e gte . V. Motoren⸗ benzol 41 A je Kg. gereinigtes Toluol 4526 M je Eg, ereinigtes Lösungsbenzol I I6,t5 M je kg, gereinigtes Lösungsbenzol 11 23 25 je Kg, Benzolvorlauf 33,5 . je kg, ungereinigtes Schwer benzol 28 M je kg. Die Nachfrage nach Benzolerzeugnissen, und vor allen Dingen nach dem im Oktober⸗November vorigen Jahres ein, geführten Tetralitbenzol, hat einen derartigen Umfang angenommen, daß bei den Verkaufestellen nennenswerte Lage rvorräte nicht mehr vorhanden find. Der deutsche Verbrauch an Tetralitbeniol ist inzwsscheen der. artig gestiegen, daß er den Benzinverbrauch in Deutschlanb wesentlich überflügelt hat.

Ueber die Lage und Aussichten der Baum wolF—⸗ indu st rie berichtet der Arbeitsausschuß der Deutschen Baumwoll⸗ spinnerberbände, Berlin, (Gefsamtverband Deutscher Baumwoll⸗ vebereien C. V, Berlin). Die deutsche Baumwollindustrie trat in das Jahr 1922 in der Erwartung einer Krisis ein, die sich aus einer Markbefferung ergeben und in Mangel an Aufträgen, Beschäftigun goͤ⸗ sofigkeit, Rückgang der Preise zeigen würde. Dieser Erwartung entgegen setzte sich nach einer kurzen Unterbrechung die bereits Mitte vorigen Jahres beginnende Scheinkonfunktur weiter fort. Neue ähnliche Erwartungen verknüpften fich mit den Aussichten der Konferenz von Genua; auch diese wurden getäuscht. Die Preise am amerikanischen Rohstoff markt . die Preife für Rohbaumwolle in Deutschland, die ent⸗ cheidend für die Marktgestaltung. der Baumwollindustie sind, sprangen aufwärts. Ein Kilo Robbaumwolle, das Anfang d. 3 noch S0 M bis 90 A kostete, notierte in Bremen am 12. Juli 1532 rund 260 . Die Garne und Gewebepreise bewegen sich enfsprechend. Die Zufuhren an Rohbaumwolle haben in letzter Zeil wegen der tenren Nevisen and, der Unsicherheit der Markt⸗ gestaltung nachgelgssen. Da die Beschäftignng in der Industrie auf auf Grund langfristiger Verträge noch fun ist, nahmen die Rohstoff⸗ vorräte fowohl beim Nohstoffgroßhande als auch in Spinnerhänden

ab. Neue Aufträge gehen in der Erwartung weiterer Preissteigerungen

en. Diese Ver⸗

mit einer ö . u ĩ

Manche Abnehmer sehen heute 3)

er Vorbehaltsklausel und

e, Konjunklurrislko . könnten. Inf ĩ sehen sich und kleinere Betrie tande, die zur ung

chwebenden Verträge fzub Die bereits seit

von Betrieben an . Lieferanten Betriebskapitalten, Gefů verschãrfte , . ö == Nach, dem Geschäftebericht der Thi tiggez Gert eitäts . Liefer ungs⸗ Gefeltfchaft Aktieng e el! schaft, Golhg, über das Geschäftejahr dom 1. April 1921 bis 31. März 1922 ist die Nachfrage nach elektrischer Arbeit in den letzten Mongten beträchtlich gestiegen. Der im Vorjahr be⸗ schlossene Bau der zweiten 30 C60 Volt ⸗Leitung vom Kraft⸗ werk Breitungen über Brottergde nach Cabarz wurde rechtzeitig voll endet. Im abgelaufenen Geschäftsiahre wurden mit 34 Gemeinden Konzessionsverträge und mit dem Kreise , n. und dert Gleklrizttäts verband Meiningen ein Stromlieferungvertrag abgeschlossen. Zur Deckung der Uebertenerungskosten zahlen ung die Gemeinden an⸗ gemeffene Bauzuschissse. Mit dem Ausbau der Leitungsnetgze ist be⸗ sionnen. Damit erhöht sich die Anzahl der von der Fefe chaft mit Strom versorgten Ortschaften auf 3 Städte und 116 Landgemeinden; außerdem lieferte die Gesellschaft elektrische Energie an 9 Elektrizitãts⸗ werke und an die Essenbahnhauptwerkstätte Meiningen. Der An- schlußwert betrug am 31. März 1522 insgesamt 40 864 KW gegen 36 445 KW im Variahre. Erzeugt würden in den Kraftwer en Breitungen und Gotha rund 33 439 009 KWstz. gegenüber rund 29 365 000 KWstd. im Vorjahre. Dle nutzbare Strom⸗ abgabe hetrug 24 419 741 KWstod. gegen 20 455 211 & Wstd. im Vorjahre, Die Zahl der Abnehmer ist im ahgelausengn Geschaͤfts⸗ jahre um 3125 auf. 4 IT gestiegen. Die Straßenbahn in Gotha schneidet auch in diesem Jahre mit Verlust ab, da die Einnahmen trotz der wiederholt erhöhten Fahrpreise erheblich hinter den Ausgaßen zursckzeßlieben sind. Es wurden befördert 1098081 zahlende Personen gegen 1592 139 im Vorjahre, alsfo 31 vH weniger. Der Reingewinn beträgt 2463 825 6. Verteilt 10 vo auf

ind wilde Preis

keiten in der Er

und des Abnehmers, mangel anlagen, Aufzehrung der

7 Mill. Mark, 15 vH auf 79 Mill, Mark mit 75 vo Ginzahlung

(vom 15. September 15921 bis 31. März 1922). .

Mos kau, 17. Juli. ö Die russische Staats⸗ bank setzte den Um ne chnungskurs für 1922 folgendermaßen sest: Cin Pfund Sterling 15300 Rubel, Dollgr 230 Rubel, Frank 26 Rubel, schwedische Krone 69 Rubel, deutsche Mark 88 Kopeken, polnische Mark s Kopeken, estländische Mark 5 Kopeken, lettländischer Rubel S6 Kopeken. Diese Sätze verstehen 1h nach der Herab⸗ e . der früheren Sowjetrubel von 10000 auf

ubel. . Bern, 20. Juli. (B. T. B) Wochen augweis der Schweizeri⸗ schen Nationalbank vom 19. Juli sin Klammern unahme und Abnahme im Vergleich ju dem Stande vom 7. Juli) in Franken: Metallbestand 641 316 117 (Abn. 2033 365), Darlehns. kassenscheine 12 697 230 (Abn. 477 026), Wechselbestand 4 796 712 (Abn. S 6g6 752), Sichtguthaben im Ausland 33 832 0900 un.

1X böz So, Lombardvorschüsse 35 471 530 Abn. 57 185), Werb-

schriten 8 188 514 (Abn. 25 629), Korrespondenten 23 963 872 Sun. 8513 536), sonstige Aktiva 25 M75 b73 (Abn. 2 773 265) eigene Helder Zh 4460 8558 (unverändert) Notenumlauf 4 a3 gab. (ät 18 686 515), Girodepot 2566 65g S1 (3un. 21 g24 745), sons Passiva 26 015 985 (3un. 2 305 641). . GEhristianta, 20. Juli. . T. B) Wochenausweig der Bank von Norwegen am 15. Juli (in Klammern der Stand vom 7. Juli) in 1000 Kronen; Metallbestand 147 292 (147 292), ordentliches Rotenausgaberecht 250 000 (250 000), außerordentliches Notenausgaberecht 25 000 (25 000), gesamtes Notengusgaberecht 127 2927 (42327 292). Notenumlauf 3581 555 (386 Hol) Notenreserbe 15757 (35 791), 1- und 2 Kronen⸗-Noten im Umlauf S927 (69858) De- positen 134 456 (126 732), Vorschüsse und Wechselbestand 449333 435 179), Guthaben bel ausländischen Banken 38 569 (39 027) Renten und Obligationen 9814 (9814).

1

Die Elektrolvtkupfernetie gung der Vereinigung für deutsche Clektrolytkupferngtiz stellte sich laut Berliner . bes W. T. B.“ am 26. Juli auf 16880 4 (am 19. Juli auf 150 165 AM för 100 g.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts Ruhrrevier Oberschlesisches Revier

Anzahl der Wagen

am 17. Juli 1922: 20 853 .

Gestellt. Nicht gestellt . Beladen zurůͤck⸗ geliefert 1 . 2. g. = am 19. Juli 1922: 20 486 2039 265

20 246 1990

Get lll.

Nicht gestellt .

Beladen zurück⸗ geliefert.

Berichte von auswärtigen Wertpapier märkten.

Köln, 20. Juli. (W. T. B.) (Amtliche Devisenkur Dolland 19 300, 95 G., 19 249, 5 B., Frankreich 4139 80 G., 4186020 ö Belgien 3907 60 G., 3917. 40 B., Amerika 491,85 G., 4983415 B. England 2186 285 G. 2191,75 B., Schweiz 9468, ib G., 9491,85 B. Italien 2212.30 G., 2217, 560 B., Dänemark 10486, 8. G. 109513, 185 G., Norwegen SlIid8 G., S135 290 B., Schweden 1263415 12665, 55 B. Spanien 7520 55 G., 7539.45 B. Prag 1068 65 1071, 35 21 r, 6. 1 1 g, e 9a . )

ambur Juli. ; ) rsenschlußturse.) Deut fa luft afiftze Varel gist Gr jenfsche ft be d his Rl d ., Hamburger Paketfahrt 469, 00 bis 5b, O9 bez., Damburg⸗ Südamerika ö 00 bis 770, M bez, Norddeutscher Lloyd 329, 00 bis 3836, 00 bez., ir g, Glbeschi fahrt Job. Ho bis 1613, 90 bez. Schantungh 5 do bis 4d, 6h bez, Brafilianische Ban 1890 00 bis 185096 Commerz und Pripat⸗ Bank 28400 bis 287, 0 benz bant 256. 00 bis 356, H bez., Alsen⸗ Portland Zement 1750 00 Anglo. Continental 165600 bis 1715, 6 bez. Asbest Ce oa ho biz oö, 0 bez. Pvnamit Robel Cho Gerbstoff Renner 147400 bez. , Jute Merck Guano bez., 5 iener

,, 220, 00 ö. —— B., Neuguinea bez. Bcha pet 3

19

w Kaoko

Te ip 20. Juli. 8 os i . Sine he anstalt 230 00, Bank für Grundbesitz 156,00, Chem verein 22 J0, Ludwig Hupfeld 60e O0, Pigno zimmerme

7

Leipziger Baumwollspinnerei 1000 0