.
Dresdner Werke. Staatl. Werke Staatl. Werke Burgk JSZauckerode . . 1 . Gasstücke ö 33 057 32 356 Stücke ‚ ö 23 116 3 Darte Stücke . . — 8 444 sefewürfel ... . 33 057 32318 11 31 053 29 837 e 31 053 29 837 2 — 27912 JJ 30 896 27911 schnuß wd 30 639 27910 schklare JJ , 24 369 21 488 ö 14 148 —
ie in der Bekanntmachung vom 28. April 1920 (Reichs⸗ anzeiger Nr. 1) und vom 25. September 1920 (Reichsanzeiger Nr. 222) enthaltenen allgemeinen und Sonderbestimmungen gelten auch für die vorgenannten Brennstoffverkaufspreise. Berlin, den 30. November 1922. . Attiengesellschaft Reichskohlenverband. Keil. Loeffler.
Bekanntmachung,
betreffend die Ausgabe von Schuldverschreibungen auf den Inhaber.
Der Pfälzischen hafen a. Rh. wurde die Genehmigung erteilt, innerhalb der gesetzlichen und satzungsmäßigen Umlaufsgrenze nachstehende, auf den Inhaber lautende, in Stücke zu 50 000, 26 000, 10 000, 5000, 2000 und 1000 4 eingeteilte Schuldverschreibungen in den Verkehr zu bringen: 40 Millionen Mark 4 prozentige, in längstens 50 Jahren vom 1. Januar 1933 an im Wege der Kündigung, Verlosung oder des freihändigen Rückkauf einlösbare, vor dem 1. Januar 1933 jedoch nicht rückzahlbare Hypothekenpfandbriefe (Reihe 76 und 77).
München, den 29. N
tovember 1922. Staatsministerium für Handel, Industrie und Gewerbe. J. A.: Mößmer.
Bekanntmachung. . wir auf
ö Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß
Grund, der 85 1 und 2 der Bekanntmachung vom 23. September 1915 (RG Bl. S. 603), betr. Feinhaltung unzuverläsiger Personen vom Handel, dem Roßschlächter Max Götze, hier, Krumme⸗ gasse 6, den Weiterbetrteb seiner Roßschlächterei und des Handels mit Pferdefleisch und Wurstwaren aller Art vom Montag, den 4. Dezember 1922 ab bis auf
weiteres unter sagt haben. Die Kosten, einschließlich derjenigen für die Veröffenl lichung, fallen dem Betroffenen zur Last. Gera, den 28. November 1922. Der Stadtdirektor — Polizeiamt — Trautner.
F
Preußen.
Der Linksniederrheinischen Entwässerungs⸗ genossenschaft zu Mörs ist auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1874 (Gesetzlsamml. S. 221) bereits durch Verordnung vom 23. Februar 1914 (Gesetzsamml. 52) das Recht ver⸗ liehen, das zur Durchführung ihrer Anlagen erforderliche Grund⸗ eigentum im Wege der Enteignung zu erwerben oder, soweit
— 1 — '
J 83 — 93 1 2 2 9 2 2 — . JJ * ö A 3. Preußische Berginspektion Lin Ibbenbüren: k . Ibbenbürener Förderkohlen 2 . K, — 21 015—„— 1 Jo 545. — Stein kohlenbriketts R Obernkirchen. . 46 866, — . II K . 277 355 — ö Ibbenbůren wd . ö. : 27 357 — 2 . ö ö ᷣ Feinkohlen, ungewascher 36 835 — *. 8. ische Ber nspektion in Barsinghausen: sein keh fn . ö. ; 571 . r Barsinghäuser Förderkohlen 29 054 — 4A ö ⸗ 5 9 ö Bantorfer Förderkohle ü 28 357 — ĩ ö ,, ö . . ꝰ hlen . ' — w IV. Niederschlesisches Steinkohlensyndikat. ü ; . . Preise in Mark je Tonne ab Werk. z 1 . . . 23 . d 2 . 3 8 H S8 35 1 83 5 6 k 8 — 8 — ** Flammkohlen * 5 6 ö ö ö. k V3 633 2 k k 8 k . 3 * ; 5 S835 . 8 — 8 k ö 28 S ü ** 5 8 3 8 . 0 z ö 5 285 S * 52 ö ö 5 5⸗ . ö — = ö. — 2 6 1 1 — — — J Stückkohlen . 513 — 7 513 N 513 27513 27 513 . . ö. 213 27513 22951 . — 7116 — — — 27472 Würfel, ungew. . 2A 6513 27 499 N58 27 513 27 9513 — . 13 . . — . . 27 513 Bürfel gew. ö 27 533 ' ö. . ö ö * mag 2 410 . 3 ö . ö 33 . 56 . ö Uungew.. . 36. . 1491 9 ö 27806 — 121 467 — — — — P — — Nuß I, gew. . w 27533 27533 ö . — 77 6. ö 9753. 75331 53 Nuß II, ungew. 27483 ĩ . . 6 2692385 27 533 27533 27 533 Nuß I, gew ö 27 525 27525 J . 3 3 3 . gew. 27 525 ̃ 2 7525 ö 2 4 27 525 . . 7 39 97 30*., c os Erbs 1, ungew. . Hdd 27475 ö ö. ö 7488 336 k Erbs 1, gew. 27 517 — —— 517 — . ö K 7 517 517 ahl oIrbs . — , ö k 27 t . . 69 ungew. 1 . . 25 647 . 25 635 . — ; . 4 k 2 Irbs Il, gem. 511 — — . . 22 6 , we ö . 7517 e , 27 517 rg ir, gew. R 5i5 — 3, . J ö 2751s Erbs 1V, gew. ö 1 ö — — — — . . K . Erbes 10/22 mm: ] ö . ö . . gewaschene. 1771 — — 7517 ö. 27517 5 . — — 5171 — — — — 2 ungewaschenen. 7473 — — ö— . . J . . / 27517 . . . . . a ö ö Tiefbau Fördert, abgeslebte. 2610 * 00 — 26S — — 2 a6, 2b Il b 2 o 2 6s ; (DI 0 29010 26481 — 5 ; Tlefb Förder J, ungesieb. 21 840 21 840 21 840 — 21 840 — ò f 21 840 21 840 f n, 2 37 1 ö) geh z 2. 2184 — . 341 2 . 2 l 21 8 2 Förder II, ungesieb. — — — J ö ö 26. 9 21 ö . 5 . .
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Gaskohlen: . ö .
Gas ⸗Stũcke . J Gag. Erba ] Segen Gottes. -
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Gas⸗Würfel, ungew. ... . ö Gottesberg.
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Gas⸗ Erb J J Stück und Hochofen. ... 41112. —
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Gas⸗Erbs 10122 imm, gew.... ö 1 14 —
Gas Förder, abges. . . ö. Brechnuß ö,, . — ; Gas⸗Förder, unges. . ß d Gas Rleine s 1 . Staub, , . w k J . 3275 — ; ö,, Briketts 44704 J . . — KJ d V. Sächsisches Steinkohlensyndikat. Zwickauer Werke.
Erzgeb. Stein kohlen Aftienverein . Gewerkschaft ö! . . . ! ; Kaestner z 4 ö Planitz Schedentz, „Boch. Sh ictt n Kästner Kelter rieb l, sschach Vertrauensch. Altgemeinde ,,,, & Co. Morgenstern h
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zum Kreistierarzt ernannt. Cochem (Reg. ⸗Bez. Koblenz)
dies ausreicht, mit einer dauernden Beschräntung zu belasten. Auf Grund des § 1 des Gesetzes über ein verein⸗ fachtes Enteignungsverfahren vom 26. Juli 1922 (Gesetzsamml. S. 211) wird nunmehr bestimmt, daß die Vor⸗ schriften dieses Gesetzes bei der Ausübung des Enteignungs— rechts für die Ausführung einer Druckrohrleitung von dem Grundbesitz der Niederrheinischen Bergwerksgesellschaft zu Neu—
kirchen, Kreis Mörs, zur Fossa⸗Eugeniana nach dem Entwurf vom 26. Mai 1922 Anwen dung zu finden hat.
Berlin, den 15. November 1922.
Im Namen des Preußischen Staatsministeriums.
Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. J. A.: Articus. Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Reuß.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Der Lehrer Dipl.-Ing. Anger ist zum Studienrat an der Staatlichen Baugewerkschule in Buxtehude, der Lehrer Dipl. Ing. Neumann zum Studienrat an der Staatlichen Bau⸗ gewerkschule in Görlitz, der Lehrer Dipl.Ing. Walter Koch zum Studienrat an der Staatlichen Baugewerkschule in Hildes— heim und der Lehrer Dipl.Ing. Wiß wede zum Studienrat an der Staatlichen Baugewerkschule in Höxter ernannt worden. Dem Gewerbeassessor Steine rt bel dem Gewerbeaufsichts⸗ amt Breslau⸗Ost ist vom 1. . M. an die Stelle eines Hilfg⸗ . bei dem Gewerbeaufsichtsamt Breslau⸗Land übertragen worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Dom nen und Forsten.
Der Tierarzt Dr. Hagen aus Alpen, Kreis Mörs, ist Ihm ist die Kreistierarztstelle in übertragen worden.
ö
Ministerium für Wissenschaft, Ku und i n Fehn n st
Die Regierungs- und Schulräte Dr. Girardet in
Potsdam und Rohr in Liegnitz sind zu Oberregierungs- und Schulräten ernannt worden.
Die Wahl des Studienrats Kosnick an dem Städtischen
—
Lyzeum in Velbert zum Studiendirektor dieser Anstalt ist be— stäligt worden.
one . Zur Mitwirkung bei der Feststellung der Ergebnisse der
preußischen Landtagswahlen in Oberschlesien vom 19. No⸗ vember d. J. findet nach 8 32 3. Dezember 1920
des Landeswahlgesetzes vom
id Sz 77 der Landeswahlordnung vom
10. Dezember 1920 am Donnerstag, den 7. Dezember 1922, Vormittags 9m Uhr, im Sitzungssaale des Preußischen
Hypothekenbank in Ludwigs—.
Statfstfschen Landegamts, Bersin SW. 68, Lindenstraße 28, eine öffentliche Sitzung des Landeswahlausschusses statt.
Berlin, den 2. Dezember 192. Der Landeswahlleiter.
Dr. Saenger.
Bekanntmachung.
Dem Händler Fritz Steffen, Im kleinen Felde 14, ist wegen Unzuverlässigkeit der Handel mit Lebens- und
Futtermitteln untersagt. 24. November 1922. Osmer, Oberbürgermeister.
den
iverwaltung.
ö
Nichtamlliches. Deutsches Reich.
Der Königlich belgische Gesandte Comte della Faille de Leverghem hat Berlin verlassen. Während seiner Ab⸗ wesenheit führt der Legationsrat Nieuwenhuns die Geschäfte der Gesandtschaft.
Infolge Erkrankung des persischen Gesandten Hussein Kuli Khan Nawab werden die Geschäfte der Gesandtschaft . weiteres von dem Legationsrat Abbas Khan Kadjar geführt.
Freußijcher Landtag. 189. Sitzung vom 30. November 1922. Nachtrag.
In Beantwortung einer großen Anfrage, der Deutsch⸗ nationalen übßer Auflösung des Jungdeuts chen Ordens und üher das Verbot des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbun des sowie der großen Anfragen der Kommunisten über ᷓ
*
Veranstaltungen monarchistischen Charakters und über die Durchführung der Verordnung zum Schutze der Republik hat der Minister des Innern Severing folgendes ausgeführt:
Meine Damen und Herren! Der Herr Abg. Scholem hat insofern recht, als er sagt, die heutige Debatte könne nur eine Nachlese sein. Allerdings sind sie nicht eine Nachlese zu der Debatte am vergangenen Freitag, sondern eine Nachlese überhaupt, wie ich den Eindruck habe, daß die Debatten, die sich mit diesem Gegenstand
beschäftigen, nur noch Nachlesen der politischen Erörterungen sind, die hier im Juli stattgefunden haben. Was sich seitdem ereignet hat, war bisher, soweit es sich in parlamentarische Formen kleidete, in Große Anfragen, Uranträge, Debatten und dergleichen, nichts anderes als ein schwächlicher Aufguß der Aktionen, die damals von allen Parteien im Hause unternommen wurden.
Der Herr Abg. von Lindeiner-Wildau hat geglaubt, daß die Maßnahmen der Staatsregierung, insbesondere die Auflösung von rechts gerichteten Vereinigungen, keinen anderen Zweck verfolgten, oder doch zum mindesten nur den Effekt hätten, die nationale
Stimmung weiter se zu unterdrücken. Ich muß gegen diese Unterstellung mit aller Schärfe Verwahrung einlegen Diese Ausführungen waren eine bedauerliche Rückkehr zu einer früheren — verzeihen Sie mir diesen Ausdruck — Unart der alten kon⸗ servativen Partei, nämlich das nationale Gefühl, den Patriotismus Erbpacht zu nehmen. Sehr richtig! im Zentrum und links.) Ich glaube, die Linksparteien dieses Hauses, die ver⸗ assungstreuen die Parteien, die ihre Vertreter in die ztaatsregierung entsandt haben, können auch für sich vaterländisches Gefühl und ebenso die Betätigung dieses vaterländischen Gefühls (Sehr richtig!! In den bedrohten Gebiets⸗
keilen 8 und des Reiches haben gerade die ver⸗ fassungstreuen Parteien in den letzten Wochen und Monaten be⸗ wiesen, daß sie sich in der vaterländischen Betätigung von den Volkspartei in nichts übertreffen
für sich allein in
** 1 . zarte ien 401 1IL en,
in Anspruch ne
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Herren von der Deuts
lassen. Sehr richtigh
Mein: Damen und Herren, ich glaube, wir leisten dem Lande einen schlechten Dienst, und zwar Preußen sowohl wie dem Reiche, enn wir die Debatte in dieser Tonart führen, wie sie Herr von Lindeiner-Wildau beliebt hat. (Sehr richtig! im Zentrum und links.) Herr von Lindeiner-Wildau war auch schlecht beraten, als er das Puttkamersche und Bismarcksche Sozialistengesetz zitierte. (Sehr wahr!) Ich hatte nicht die Absicht, das Sozialisten⸗ gesetz heranzuziehen, um den gewaltigen Unterschied aufzuzeigen, der zwischen der Puttkamerschen Praxis und der Praxis der heutigen Preußischen Staatsregierung besteht. Aber da Herr pon Lindeiner-Wildau mir das Stichwort dazu gegeben hat, will ich antworten. Meine Damen und Herren, aus meiner Er⸗ innerung aus der fernsten Jugendzeit weiß ich, daß damals keine Organisationen aufgelöst worden sind, die in dem begründeten Verdacht standen, ihre Mitglieder zu bewaffnen und gegen die Verfassung aufzurufen, sondern daß Ziegenzuchtvereine, Rauch⸗ klubs, Gesangvereine zur Auflösung gekommen sind, wenn sich nur der Verdacht ergab, daß in diesen Vereinigungen eine größere Anzahl von Arbeitern saß, die das Verbrechen begingen, sich zur Sozialdemokratischen Partei zu bekennen. Ich weiß, wie die Hilfs⸗ kassen der Arbeiter drangsaliert worden sind, wie man die Fach⸗ vereine in ihrer Betätigung, das Los der arbeitenden Klassen zu bessern, hinderte, immer mit dem Hinweis darauf, daß es geschehe auf Grund des Gesetzes zum Schutze gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie. Sie werden mir keinen einzigen Fall nachweisen können, daß jetzt in dieser kleinlich ängstlichen Weise irgendeine Vereinigung, die Ihnen (rechts) politisch nahe stände, schikaniert worden sei. (Sehr richtig! links.) Ich habe Herrn von Lindeiner-Wildau darauf verwiesen, daß der Jung⸗ deutsche Orden nicht nach seinem Programm, sondern nur nach seiner Betätigung beurteilt worden ist. Ich habe diese Auflösungs⸗
hnationalen
gründe nicht zur Hand, aber das will ich ganz allgemein sagen: für mich und meine Entscheidung ist nicht eine zufällige
Gtilettierung des Vereins maßgebend, sondern seine Betätigung. Ueber die Frage, daß die Vereinigungen sich ein Programm ge⸗ steckt haben, über das man wohl diskutieren könnte, ob es zweck⸗ mäßig sei oder nicht, können zwar die Meinungen auseinander⸗ gehen, aber das Programm allein wird keine Handhabe zur Auf⸗ lösung bieten. Wenn jedoch feststeht, daß in diesen Vereinigungen zum Teil alle diejenigen Leute sitzen, die in anderen weit gefähr⸗ licheren Organisationen, z. B. in der Vereinigung der national⸗ gesinnten Soldaten, zugleich Mitglieder sind, wenn festgestellt wurde, daß es neben legalen Organisationen noch unterirdische illegale Organisationen gibt, die den Zweck haben, mobile und immobile Regimenter aufzustellen, um gegen den SBolschewismus“ anzukämpfen, wenn das Vaterland in Not sei — was man unter „Bolschewismus“ versteht, haben wir aus den Darlegungen er⸗ fahren, die rechtsgerichtete Kreise offen gegeben haben — dann muß im Interesse des inneren Friedens gegen diese Vereinigungen angegangen werden, wenn das Gesetz zum Schutz der Republik nicht auf dem Papier stehen bleiben soll. Sehr richtig! bei den Vereinigten Sozialdemokraten) Wir leisten dem inneren Frieden und damit auch letzten Endes dem Interesse der Deutschnationalen Partei und der deutschnationalen Parteigänger den allerbesten Dienst, wenn wir schon den Keimen Widerstand entgegensetzen, den ersten Schritten auf dem Wege zur Volksverhetzung und zum Bürgerkrieg begegnen. (Abg. Bubert: Das sind aber keine Keime mehr!! — Ich gebe gerne zu, daß man hier differenzieren muß. Beim Schutz und Trutzbund waren es in der Tat keine Keime mehr (sehr richtig! links), dagegen kann zugestanden werden, daß einzelne Ortsgruppen des Jungdeutschen Ordens anders beurteilt werden müssen als Gruppen des Schutz⸗ und Trutzbundes. (Sehr richtig! bei den Deutschnationalen.) ⸗
Herr von Lindeiner hat dann auf die Rechtsprechung Staatsgerichtshofes verwiesen und sie abfällig kritisiert. Ich bin nicht besonders berufen, den. Staatsgerichtshof gegen die Vorwürfe des Herrn von Lindeiner in Schutz zu nehmen (Aha! bei den Kom— munisten), aber ich muß doch sagen, daß Herr von Lindeiner nicht gut beraten war, als er die Justizpflege und die Rechtsprechung aus der Zeit des Sozialistengesetzes der Rechtsprechung des Staats⸗ gerichtshofes gegenüber rühmend hervorhob. (Sehr richtig! bei den Vereinigten Sozialdemokraten. Meine politischen Freunde haben in den Jahren des Sozialistengesetzes nicht den Eindruck gewonnen, daß damals von den Richtern mit außerordentlicher Objektivitã Recht gesprochen wurde. (Sehr richtig! bei den Vereinigten Sozial⸗ demokraten) Wenn jemals von Klassenurteilen gesprochen werden konnte, so war es in jener Zeit, wo auf Grund des Sozialisten⸗ gesetzes Sozialdemokraten vor den Schranken des Gerichtes standen. (Abg. Katz: Das war ein Kinderspiel gegen Ihre Zeit. Damals wurden keine Arbeiter ermordet! — Große Unruhe.) Ich bin auch nicht verpflichtet, die heutige Rechtspflege den Angriffen gegenüber in Schutz zu nehmen, die jetzt aus den Zwischenrusen der Herren von der Kommunistischen Partei herschallen. Aber der eine große Unter⸗ schied sollte Ihnen klar sein: die Sozialdemokratie des Sozial isten⸗ gesetzes hat Wert darauf gelegt, in vollster Oeffentlichkeit festzu⸗ stellen, daß sie ihre Ziele auf gesetzlichem Wege verfolgt. (Abg. Scholem: Das ist historisch falsch! Auf dem Parteitage in Wyden hat man beschlossen, das Wort „gesetzlich“ auszustreichen. — Große Unruhe; Glocke des Präsidenten. Ein Ausspruch von August Bebel: „An der Gesetzmäßigkeit der deutschen Sozialdemokratie sollen ihre Gegner zerschellen!“ ist für die Sozialdemokratie bestim⸗ mend gewesen. (Widerspruch und Zurufe bei den Kommunisten.) Sie doch einmal
des
D862
Dieser Haltung der alten Sozialdemokratie stellen Sie
Ihre Propaganda und Betätigung gegenüber. Dann werden Sie
finden, daß, wenn deutsche Richter in der letzten Zeit verpflichtet 1
waren, harte Urteile zu fällen, das nicht zuletzt darauf z
Gyemaltt Sewaltte
I rFBPSIrSο —LLCeCleKLL
richig! rechts. — Lebhafte Gegen⸗
ück⸗ zuführen ist, daß Sie die verführt und zu ätig⸗ keiten aufgehetzt haben.
rufe bei den Kommunisten.) Damit kann ich wohl die Aus⸗
19
führungen des Herrn von Lindeiner verlassen.
Ein paar Bemerkungen noch zu den Ausführungen des Herrn Abg. Scholem. Bevor ich mich ihnen zuwende, möchte ich noch einen besonderen Irrtum von ihm berichtigen. Er meinte, die auch nach seiner Ansicht veralteten Anfragen seiner politischen Freunde hätten doch den einen Zweck, sie müßten den Minister zum Reden zwingen und ihn zur Enthüllung seiner reaktionären Pläne veranlassen. (Abg. Scholem: Wenn er schweigt, enthüllt er sich noch viel mehr! — Heiterkeit) — Herr Scholem, Ich habe ja vor Ihrem Rednertalent so allerhand Achtung (Rufe: Na, na! — Heiterkeit. — Abg. Scholem: Soll das ein Witz sein?); aber es ist doch eine beträchtliche Ueberschätzung Ihrer Person und Ihrer Fähigkeiten, wenn ausgerechnet Sie glauben, mich zum Reden zwingen zu können. (Große Heiterkeit. — Abg. Scholem: Was soll das heißen? Ich spreche als Vertreter meiner Fraktion! — Sehr richtig! bei den Kommunisten) — Auch Ihre Fraktion! (Abg. Katz: Das brauchen Sie gar nicht zu sagen, das wissen wir! Der Sachwalter der Reaktion!) Der Herr Abg. Scholem hat mir unterstellt, ich hätte durch einige Maßnahmen der letzten Zeit einen systematischen Feldzug gegen die Arbeiter veranstaltet. Sehr richtig! bei den Kommunisten) Da verwechselt Herr Scholem seine Anhänger und Parteifreunde mit der Arbeiterschaft. (Sehr gut! bei den Vereinigten Sozialdemokraten. — Zuruf bei den Kom⸗ munisten: Der alte Witz) Das zunächst; aber es ist auch gar nicht einmal richtig, daß ich einen Feldzug gegen die kommunisti⸗ schen Arbeiter eröffnet hätte; das ist mir gar nicht eingefallen. Ich bin der festen Ueberzeugung, daß ich durch meine Maßnahmen auch die Interessen der kommunistischen Acbeiter sehr viel besser vertrete als Sie durch Ihre Reden. (Sehr gut! und Heiterkeit bei den Vereinigten Sozialdemokraten. — Abg. Katz: Ihre Taten sind uns sehr förderlich! Wenn ich den kommunistischen Arbeitern sage: maßt euch in den Kontrollausschüssen keine behördlichen Funktionen an, damit ihr mit den Behörden nicht in Konflikt geratet und Zusammenstöße vermeidet, dann ist das sehr viel mehr im Interesse der Arbeiterschaft gehandelt, als wenn Ihre „Note Fahne“ schreibt: Macht die Ungesetzlichkeiten der Kontrollausschüsse in Alfeld, Pinneberg und Hornhausen usw. nach! Ich habe Ihnen schon in der letzten Sitzung gesagt, daß mir jeder bei der Be⸗ kämpfung des Wuchers willkommen ist, und ich glaube, ich darf diese Erklärung auch im Einverständnis aller behördlichen Organe abgeben, die in Preußen mit der Bekämpfung des Wuchers befaßt werden. (Zuruf bei den Kommunisten: Preisprüfungsstellen!)
verstãndlge haßen, geuke, dle fich Ser nngehenren Miülhe unterziehen wollen, bei der Bekämpfung des Wuchers mitzuwirken, dann machen Sie diese Herren und Damen den städtischen Verwaltungen und allen anderen Organen namhaft, und ich bin gern bereit, durch einen Runderlaß darauf hinzuwirken, daß alle diese Persönlich⸗ keiten akzeptiert werden. (Lachen bei den Kommunisten) Aber Tontrollausschüsse (Abg. Katz: Die dulde ich nicht! als Organe der Kommunistischen Partei mit behördlichen Funktionen — das, meine Herren, wird nicht geduldet. Sehr richtig!! Und wenn Sie darin den Feldzug gegen die Arbeiterschaft erblicken, dann werde ich in der Tat diesen Feldzug einleiten und durchführen. Abg. Scholem: Ganz anders als den Feldzug gegen die Reaktion! Ich habe mir schon in der letzten Sitzung, in der ich zu diesem Gegenstand Stellung nahm, erlaubt, darauf hinzuweisen, daß es meines Erachtens darauf ankomme, um die Volksernährung sicher⸗ zustellen, alle Kräfte anzuspannen, damit die Anbaufläche des deutschen Bodens im nächsten Jahre vergrößert wird (sehr richtig), damit die Ertragsmöglichkeit des deutschen Bodens gesteigert wird. Das kann und wird durch eine bessere Belieferung der Landwirte mit Stickstoff, mit Kunstdünger geschehen, und das muß weiter dadurch geschehen, daß die Produktionslust bei den Landwirten steigt (Zurufe bei den Kommunisten: Aha!), auch dadurch, daß die Landwirte das Gefühl bekommen, daß sie in ihrer Arbeit nicht durch Gewalttaten gehindert werden. (Sehr richtg! — Zurufe bei den Kommunisten.) Ich habe heute früh noch einen Bericht über die Ausführungen des russischen Volkskommissars für die Er⸗ nährung bekommen. In diesem Bericht ist lebhafte Klage darüber geführt, daß duch im letzten Jahre die Anbaufläche zurückgegangen sei (hört, hört!, und daß es Aufgabe der russischen Regierung sei, Mittel ausfindig zu machen, um die Anbaufläche im nächsten Jahre zu vergrößern. (Zuruf bei den Kommunisten.) — Ich will ver⸗ hindern, daß russische Zustände in Preußen einkehren. (Sehr gut! Lachen und Zurufe bei den Kommunisten.) — Ja, meine Herren, nur nach meinen bescheidenen Kräften. Was die einzelnen Maßnahmen anlangt, die nach dem Bericht des Herrn Abgeordneten Scholem in Hannover getroffen sind, so insbesondere die Verhaftung der Mitglieder des Kontzrollausschusses in Wunstorf, so brauche ich wohl kaum zu sagen, daß zur Verhaftung von Wunstorfer Bürgern nicht erst von Berlin aus eine Anweisung nötig ist. (Zuruf bei den Kommunisten.) Soweit ich über diesen Vorfall unterrichtet bin, hat der Oberstaats anwalt die notwendige Initiative ergriffen. (Zurufe bei den Kommunisten) Herr Noske ist nicht Vorgesetzter des Oberstaatsanwalts. (Abg. Katz: Was haben Sie am Dienstag mit Noske verhandelt? Das ist Amts⸗ geheimnis, Herr Kollege. Es ist ganz ausgeschlossen, daß eine ver⸗ botene Versammlung — ich weiß nicht, um welche es sich handeln soll, um eine Versammlung der Nationalsozialisten — polizeilichen Schutz bekommen hat. (Widerspruch bei den Kommunisten.) Das wäre ein Wiederspruch in sich selbst. (Zurufe bei den Kommunisten.) Ich kenne die Einzelheiten nicht. Ich kann nur sagen, daß sich zu einem solchen Widersinn eine preußische Behörde nicht verstehen wird. (Zurufe bei den Kommunisten.) Was Ihre Mitteilung über Waffenfunde anlangt, so, glaube ich, ist es müßig, diejenigen Dinge, die in den Zeitungen gestanden haben, im „Vorwärts“ oder in der „Freiheit“, hier noch vorzu⸗ tragen. So sehr schnarche ich wirklich nicht, Hert Kollege Scholem, daß ich derartige Mitteilungen nicht auch bemerke. Geiterkeit.) Ich bemerke sogar noch mehr; aber ich verzichte darauf, das alles hier vorzutragen. Ich beschränke mich darauf, Waffenläger un⸗ schädlich zu machen. (Lachen bei den Kommunisten.) Meine Herren, alles in allem: Waffenläger, bewacht, erhalten
beschickt von Privatpersonen, sind ebenso gefährlich wie Organisationen, die zwar nicht nach ihrem Programm, aber nach ihrer ganzen Zweckbestimmung (Sehr richtig! bei den Vereinigten Sozialdemokraten) zu Kämpfen gegen einen eingebildeten inneren Feind aufgerufen werden sollen. Die se Organisationen, ganz gleich, auf welcher Seite sie sich finden (Hört, hört! bei den Kommunisten), ob sie Arbeiterwehr genannt werden und kommunistischen Einschlag erhalten (Hört, hört! und Zurufe bei den Kommunisten), oder Selbstschutzorganisationen zum angeblichen Schutze der Landwirt⸗ schaft, zur Durchführung des Lieferstreiks, und den rechtsgerichteten Kreisen nahestehend — alle diese Selbstschutzorganisationen werden in Preußen nicht geduldet, werden zur Auflösung gebracht. (Lachen bei den Kommunisten.) Wir beschränken uns in den preußischen Verwaltungsorganen nicht darauf, erst dann die Auflösung auszu⸗ sprechen, wenn das Hans bereits in Brand geraten ist. Alle Maß⸗ nahmen, die heute hier von der rechten Seite kritisiert worden sind, sind in der Sorge getroffen, daß ein Weiterbestehen der aufgelösten Organisationen den Brand herbeiführt. Sehr gut! und Bravo! bei den Vereinigten Sozialdemokraten. — Zuruf bei den Kom⸗ munisten.)
oder
190 Sitzung vom 1. Dezember 1922, Mittags 12 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger“ ).)
Ein Antrag von Mitgliedern aller Parteien, das Ministerium zu ersuchen, unverzüglich mit der Reichsregierung wegen sofortigen AuJusbaus des Oder-Spree⸗Kanals in Ver⸗ bindung zu treten, wird ohne Debatte angenommen.
Die Gesetzentwürfe über Aenderung der Amtsgerichtsbezirke Osterode und Hohen⸗ stein, Deutsch Krone und Schneidemühl, Kirchberg, Traben⸗Trarbach, Wittlich und Zell a. d. Mosel werden in dritter Lesung und in der Gesamtabstimmung angenommen.
Es folgt der Bericht der Geschäftsordnungskommission über einen Antrag der Kom munisten, die durch Beschluß des Landtags vom 24. Februar dieses Jahres erteilte Genehmigung zur Inhaftierung des kommunistischen Ab⸗ geordneten Eberlein zurückzuziehen. Der Antrag war damit motiviert, daß der Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik bis heute noch keinen Verhandlungstermin an⸗ beraumt habe, obgleich sich Eberlein ausdrücklich bereit erklärt habe, zur Hauptverhandlung zu erscheinen; in der Zwischen⸗ zeit seien Tatsachen bekanntgeworden, die geeignet seien, die Anrichtigkeit der Beschuldigungen zu erweisen; es bestehe
—
) Mit Ausnahme der durch Sperrdruck hervorgehobenen Reden
Wenn Sie in Ihren Reihen — ich wiederhole diese Bitte — Sach⸗
der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben sind.
keine Verdunkelungsgefahr, und Eberlein werde durch den