1925 / 77 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 01 Apr 1925 18:00:01 GMT) scan diff

losgerissen ist. Neu eingetreten in das Haus ist Landrat

Bülow⸗Stettin (Soz.).

des Gesetzentwurfes über fallversicherung.

Staatssekretär Geib erklärt, es handele sich in der Haupt⸗ c um einen Ausbau der Leistungen. Besonders die Sach⸗ seistungen werden in den Vordergrund gestellt, der Unfallschutz

wird verstärkt, die Berufsfürsorge ausgedehnt, die Wieder⸗ verwendung des Verletzten in die Wege geleitet. Auch vor— beugende Maßnahmen werden getroffen. Der Entwurf beseitigt

das Zulagewesen und stellt die alten Renten auf Reichsmark um.

Unberührt läßt der Entwurf den bisherigen Umfang der Ver⸗ sicherung. Es wird zwar das Bedürfnis nach Erweiterung der Unfallversicherung anerkannt. Die Vorlegung des Entwurfes sollte aber nicht verzögert werden. Ohne Schaffung neuartiger Versicherungzträger würden sich zahlreiche Betriebe, besonders handwerksmäßige, nicht einbeziehen lassen. Der Entwurf zieht es daher vor, von allen Vorschlägen auf Ausdehnung der Unfall⸗ versicherung abzusehen, und überläßt es einem besonderen Entwurf, der dem Reichstage bald zugehen soll, diese Frage zur Entscheidung zu bringen. Die Vorarbeiten sind im Gange und werden sobald wie möglich abgeschlossen. ; . Abg. 3 anschek (Soz.): Der Entwurf befriedigt meine Partei nicht; wir wollen den Arbeitern den vollen Schaden durch die Rente ersetzen. Nach dem Haftpflichtgesetze mußte beim Vorliegen einer Verschuldung der volle Schaden vergütet werden. Die Unfallversicherung ist aus dem Haftpflichtgefsetz abgeleitet Worden, hat aber den vollen Schadensersatz nicht übernommen. Die deutsche Wirtschaft hätte damals, als das Unfallversicherungs⸗ gesetz gemacht wurde, diese Aufgabe sehr wohl übernehmen können. Der Entwurf bietet zwar einige Verbesserungen, diese sollen aber erkauft werden dadurch, daß Unfallschäden bis zu 20 Prxozent überhaupt nicht entschädigt werden sollen. Das ist nicht Ausbau, sondern Abbau. Ursprünglich war sogar beabsichtigt die kleinen Renten bis zu 30 Prozent ganz abzuschaffen. Bie Erfahrung zeigt, daß in den Fällen der Rentenentziehung die Leute nicht etwa ihre Erwerbsfähigkeit wiedergewonnen haben, sondern erst vecht erkrankt sind. Die Hauptsache ist die Vor⸗ beugung von Unfällen. Um einen Kulturstaat ist es schlimm bestellt, wenn überhaupt erst vorgeschrieben werden muß, daß der

Unte rnehmer bei Unfällen für Fuhrwerk zum Transport der Derletztf zu. sorgen hat. Die Unfallfürsorge muß zu einem sesten Bestandteil der Unfallversicherung gemacht werden. Den

vorliegenden Entwurf kann man nicht als einen gewaltigen Fortschritt ansehen, im Gegenteil, die Wirtschaft erspart dadurch jährlich 21 Millionen. Im Ausschuß müssen wir den Entwurf sehr wesentlich verbessern. (Beifall b. d. Soz.) Abg. André (Zentr.:: Die Worte des Vorredners enthalten keine objektive Würdigung der Sozialpolitik und der Unfall⸗ versicherung. Unter dem Haftpflichtgesetz mußten die Verletzten prozessieren und verloren zinneist die Brozesse; demgegenüber ist die Unfallversicherung ein wesentlicher Fortschritt. Das bestehende Gesetz hat jedoch eine zu große Schematisierung der Leistungen gehracht. An dem jetzigen Entwurf vermissen wir die Ausdehnung auf die fog. versicherungsfreien Berufe, in denen es bei Unfällen an jeglicher Fürsorge fehlt. Ein Hauptfortschritt der Vorlage ist dagegen die Aufnahme der Beruféfürsorge in das Gesetz, denn Unfälle zu verhüten ist noch wichtiger als die Entschaͤdigung. Als im ursächlichen Zusammenhange mit dem Betriebe muß es guch angesehen werden, wenn ein Arbeiter auf dem Wege zum Betriebe einen Unfall erleidet. Das Problem, was die Unfall⸗ versicherung und was die Krankenversicherung zu leisten hat, löst der Entwurf nicht in befriedigender Weise, die Hauptsache ist die Wiederherste lung der Arbeitskraft dadurch, daß für einen Verletzten vom ersten Tage an wirksam gesorgt wird. Zu wünschen wäre die Herstellung einer Axheitsgemeinschaft zwischen den Fürsorge— verbänden der Kriegsbeschädigten und den Organen der Unfall—⸗ versicherung, damit die segensreichen Einrichtungen der ersteren Aich für die Unsallverletzten nutzbar geinacht werden können. Ferner muß die Unterbringung der Berufsbeschädigten in neue Ambeit verbessert werden. Das gleiche gilt für die Festsetzung des Yrehresarbeitsverdienstes, nach dem die Rente berechnet wird. Die Beseitigung der kleinen Renten ist eine Verschlechterung des bisherigen Zustandes, wenigstens des Zustandes, wie er vor dem Kriege bestand. Ich kann diese Verschlechterung um so weniger mitmachen, als ich fürchte, daß eine allgemeine Senkung der Unfallrenten die Folge sein könnte. Die kleinen Renten müässen im Gegenteil in ihrem früheren Umfang wiederhergestellt werden., Allerdings verursachen die vielen kleinen Renten große Verwaltungzkosten, aber diese könnten ermäßigt werden, wenn man in größerem Maße zur Abfindung übergeht. Einen Fort⸗ schritt enthält die Vorlage in dem Wegfall der sog. Drittelungs⸗ Tenze. Als eine Verbesserung sind die Kinderzuschläge zu den Infallrenten zu eyachten, ebenso die Hinterbliebenrenten, wenn auch im einzelnen die Bestimmungen noch im Ausschuß nachzu⸗ Prüfen sind, wie z. B. die Grenze des 15. Lebensjahres für die Kinderrente. Im allgemeinen erscheint uns die Vorlage als eine geeignete Grundlage für die Ausschußberatung. (Beifall i. Zentr.) Abg. Dr. Moldenhauer (D. Vp.) bezeichnet den Desetz⸗ entwurf als ein ernstes Streben des Reichsarbeitsministeriums, um den i ngen Verhältnissen der Wirtschaft Rechnung zu tragen und die der Unfallversicherung aus der Inflationszeit an⸗ e,, Mängel zu . Es werde vor allem auf die inheitlichkeit des Heilverfahrens Wert gelegt. Die Berufsfürsorge dürfe nicht auf die Schwerverletzten beschränkt werden. Der Redner begrüßt den Fortfall der Drittelungsgrenze und hebt her— vor, welche Verbesserungen der Entwurf bringe. Er sei eine brauchbare Grundlage für die weiteren Verhandlungen, um eine alle Teile befriedigende Unfallversicherung zu schaffen. Abg. Rädel (Komm.). Die deutsches Kapitalisten haben es bis jetzt ausgezeichnet verstanden, sich in diesen wichtigen Fragen der Unfallversicherung zu drücken. Dieser Entwurf geht lediglich auf Kosten der werktätigen Bevölkerung. Die Regierung plant eine geringfügige Besser stellung der Schwerverletzten, die aber zu Lasten der weniger Verletzten geht. Die Handhabung und Zuerkennung des Heilverfahrens ist eine willkürliche. Nicht zu⸗ gunsten der Verletzten und Verstümmelten, sondern zugunsken der Versicherungsanstalten wird die Heilverfahrenbehandlung nn, . Es muß immer wieder konstatiert werden, daß der zerletzte um sein Recht gebracht wird. Die Heraufsetzung des Arbeitsverdienstes der 50 Prozent Rentenberechtigten ist eine sehr starke Belastung für die große Zahl der Rentner, die diefe 50 Prozent nicht erreichen. Dadurch wird ein böser Kampf ein⸗ setzen und die Versicherungsanstalten und Aerzte werden danach trachten, möglichst recht viel Rentenbezugsberechtigte unter diese Grenze zu bringen. Der Entwurf trägt in dieser Beziehun einen direkten reaktionären Charakter. Lie Renten müssen si automatisch erhöhen mit den Arbeitsbedingungen und Lebens verhältnissen. Die vorgesehene Verbesserung der Witwen- und Hinterbliebenenversorgung ist eine sehr geringe. Die Prozent— 6 gestaffelt nach dem Alter der Witwen und Hinterbliebenen ind auf jeden Fall zu erhöhen. Auch die Rechnungsbasis des Johresarbeitsverdienstes muß einer neuen Festsetzung unterzogen werden. Seine Partei fordert immer wieder die Kontrolle der Betriebe durch die Arbeiterschaft, sie sei in der Lage, ausreichende Schutzmaßnahmen zu schaffen. Der Reichstag hat es verstanden, die Regelung der Arbeitszeitfrage soweit wie möglich hinauszu— chieben. Das wären die Fortschritte auf dem Gebiete der 6 ürsorge, Reaktion überall. Es müsse unbedingt Wandel ge⸗ chaffen werden.

Abg. Ziegler Den . Wir erblicken in den Vorschlägen des Entwurfs einige Verbesserungen, wenn wir auch noch manche weitergehenden Wünsche haben. Die Ausdehnung der Unfall⸗ versicherung auf die sog versicherungsfreien Berufe ist wenigstens ür eine spätere Vorlage in Aussicht gestellt worden. Der Kreis er als Gewerbekrankheiten anzusehenden Krankheiten muß noch

ᷣ. der . zunächst die erste Beratung enderungen in der Un⸗

Erstattung von Rechtsanwaltsgebühren in Armensachen, über den nur noch die Schlußabstimmung

zurückverwiesen, da noch wichtige Mitteilungen in dieser An— gelegenheit zu erwarten sind.

eh rgang de r Grundschu le, war in der letzten Sitzung vor der Pause der Antrag auf Zurückverweisung an den Ausschuß wegen Beschlußunfähigkeit des Hauses nicht erledigt ,,. Die Abstimmung ergibt heute die Ablehnung der Juri gverweisung; die Fortsetzung der Debatte wird jedoch auf Vorschlag des Präsidenten . morgen vertagt. Bei der Fest⸗ setzung der Tagesordnung schlägt der Präsident die Grund— schulaugelegenheit als letzten Punkt der Tagesordnung vor. Die Mehrheit aus den Rechtsparteien und dem Zentrum be— . jedoch, die Grundschulangelegenheit an erster Stelle zu beraten.

gung von Zeugenvernehmungen von Abgeordneten im Magde— burger Prozeß; Anträge zur Lichtspielfrage.)

schriften zur Unfallverhütung. Das Unglück auf der Grube Stein at uns gezeigt daß alle die schönen Unfallverütungsvorschristen unter Umständen nicht genügen. Die Heilbehandlung der Ver— letzten muß vom ersten Tage an in richtiger Weise durchgeführt werden, damit nicht erst wochenlang an dem Verletzten herum⸗ Frobiert wird, ehe er in die richtige Spezialbehandlung kommt. In dieser Hinsicht macht der Entwurf anerkennenswerte Vor— schläge. Es nete. auch dafür gesorgt werden, daß das Eingreifen der Berufsgeno senschaften in Krankheitsfällen zum richtigen Augenblick erfolgt und die Krankenkassen von Ausgaben befreit werden, die ihnen eigentlich nicht obliegen. Der Wegfall der sog. kleinen Renten ist für uns nicht tragbar, vielmehr müssen die kleinen Renten, die bis zu emer Mark im Monat heruntergehen, aufgewertet werden. Die Differenzierung des Jahresarbeits⸗ verdienstes kann in der bisherigen Form bestehen bleiben. Den Streit um die Höhe der Renten sollten wir möglichst ausschließen oder zu beschränken versuchen Das Ziel muß sein die Unfall⸗ verhütung und im Falle der Verletzung Vergütung des Schadens. Die Vorlage wird dem sozialpolitischen Ausschuß über⸗ wiesen. In allen drei Lesungen wird ber vom Abg. Dr. Becker⸗ Hessen (D. Vp.) beantragte Gesetzentwurf wegen Aufrecht⸗ erhaltung von Vorschriften des Kapital⸗ fluchtgesetzes, die sonst mit dem heutigen Tage ablaufen würden, ohne Debatte angenommen. Eine Reihe von Anträgen der verschiedenen Parteien gegen die Not der stellenlosen Junglehrer und Jung lehrerin nen wird dem Bildungsausschuß überwiesen. . In zweiter und dritter Beratung wird der Gesetzentwurf über das Handelsabkommen zwischen dem Deutschen Reiche und Guatemala angenommen. Der Gesetzentwurf zur Aenderung des Gesetzes über die

in der dritten Beratung aussteht, wird an den Rechtsausschuß

In der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs über den

Nächste Sitzung Mittwoch 2 Uhr (Grundschule; Genehmi—

Schluß 6„ Uhr.

(Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger)

Tagung zusammen, die voraussichtlich bis zum Sonnabend dauern wird.

Dr. Adenauer den Hinterbliebenen der in der Weser er— trunkenen Reichswehrsoldaten das Mitgefühl des Staatsrats aus. Den ertrunkenen Soldaten werde ein ehrendes Andenken bewahrt bleiben.

Anerdnung kirchlicher Neu- und Reparaturbauten in den katholischen Diözesen zu. Die Vorlage regelt . Angelegenheit in derselben Weise wie für die evangelische Kirche. ö

Kritik des Versailler Friedensvertrags in dem im Auftrage des Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht herausgegebenen Buche „Staatsbürgerliche Erziehung“, wird durch die Antwort der Staatsregierung für erledigt erklärt. Die Regierung hat ein Eingreifen abgelehnt, weil das Zentral— institut ein privates Unternehmen sei, wenn es auch durch Staatsmittel unterstützt werde.

Preußischer Staatsrat.

Sitzung am 31. März 1925. Der Staatsrat trat heute nachmittag zu einer neuen

Vor Eintritt in die Tagesordnung sprach der Vorsitzende

Der Staatsrat stimmte dann dem Gesetzentwurf über die

Die Anfrage Dr. Todsen (Arb.⸗Gem.), betr. die

Die nächste Sitzung findet am Mittwoch, Nachmittags Uhr, statt.

.

(Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger]

und ieilt den Vorschlag des Aeltestenrats auf Vertagung der Plenarsitzung bis 5 Uhr mit.

Der Sieger vom Sonntag!“ begrüßt, widerspricht der Vertagung. Wenn es bis jetzt noch nicht gelungen sei, einen geeigneten Mann und ein regierungssähiges Kabinett zu finden, so würde es in einer Notfrist von diei Stunden auch nicht gelingen. Man solle endlich diesen Landtag nach, Hause schicken. Die Politit der Weimarer Koalition werde durch die Neuwahl eine herbe Kritik erfahren. Auch die ‚Monaichistischen Republikaner“ seien auf nichts anderes als auf Unterdrückung der breiten Massen bedacht. Seine Partei verlange sofortige Auflösung des Landtags. (Anhaltende Heiterkeit und ironischer Betfall im ganzen Hause)

schlage des Aeltestenrats auf Vertagung bis 5. Uhr bei.

20 Minuten.

präsidenten, die ohne Aussprache zu erfolgen hat. Es wird sofort in die Wahlhandlung eingetreten, die mit dem Namensaufruf beginnt.

partei, Wirtschafttliche Vereinigung. Völkische Vereinigung) stimmen für den früheren Entwafsnungstommissar Dr. Peters. Die Kommunisten stimmen wieder für den Abg. Pieck Komm.).

weiter erstreckt werden. Wir begrüßen besonders die neuen Vor=

Die Fraktionen der Weimarer Koalition für Dr. Höpker⸗ Aschoff (Dem.).

Preußischer Landtag.

29. Sitzung vom 31. März 1925, Nachmittags 2 Uhr. Präsident Bartels eröffnet die Sitzung 2 Uhr 15 Min,.

Abg. Pieck (Komm) von den Sozialdemokraten mit dem Rufe

Hierauf tritt das Haus gegen die Kommunisten dem Vor—

Schluß 2 Uhr 30 Min.

30. Sitzung am 31. März 1925, Nachmittags 5. Uhr. Präsident Bartels eröffnet die Sitzung um 5 Uhr

Auf der Tagesordnung steht die Wahl des Minister⸗

Die Rechtsparteien (Deutschnationale, Deutsche Volksz⸗

ich mit dem ganzen Schwergewicht meiner tellung diese Geschwüre am durchaus gesunden Organismus der deutschen Reichepost mit aller Rücksichtslosigkeit ausschneiden. Voranschlag für 1924 sieht einen Ueberschuß von 29 Millionen vor. schon etwas überschritten werden. Das ist vor allem in den letzten Monaten vorge⸗

Um 6 Uhr 10 Minuten verkündet der Präsident Bartels das Ergebnis des ersten Wahlganges.

das Erg Es wurden abgegeben 456 Stimmen.

Unbeschrieben waren 6 Stimmzettel. solute Mehrheit beträgt also 216. Höpker⸗Aschoff (Dem.) Rechtsparteien) 176 Stimmen, Pieck (Komm.) 43 Stimmen. Es muß also Stichwahl zwischen Dr. Höpker-Aschoff und Dr. Peters stattfinden.

Die zweite Wahlhandlung nimmt sofort ihren Anfang. Kurz vor 7 Uhr teilt der Präsident Bartels das Ergebnis des zweiten Wahlganges mit. e

Es haben erhalten: Er wird wahrscheinli

die Finanzlage d darauf zurückzuführen, daß die g ; nommenen Gebührenermäßigungen und Besoldungserhöhungen si 19265 in vollen Jahresbeträgen auswirken. Entwicklung der Post für 1925 mit Ruhe und Eine vorsichtige Wirtschaftsführung hat reifen. Bei unbefangener ommen, daß die Post auf Ein abschließendes zes kann man Aber so viel steht heute schon fest, daß durch das Gesetz du erwaltungsrat hat dur Die eingehenden sachlichen Debatten waren ge⸗ tragen bom Geiste des gegenseitigen Sichverstehenwollens. D etzung des Verwaltungsrats bietet die Gewähr dafür, daß keine einseilige Interessenpolltik einzelner Gruppen getriehen wird und daß die Vorlagen der Reichspost vom Standpunkte der Allgemeinheit und der Gesamtwirtschaft aus behandelt werden. künftig in der Lage bleiben Volkswirtschaft

Wir können aber au der finanziellen versicht entgegensehen. tändlich nach wie vor Platz zu man zu dem Schluß wirtschaftspolitisch gesunder Grundlage ruht. Urteil über die Bewährung des Reichspostfinanzgese

rzeit noch nicht abgeben. ie Finanzwirtschaft der Po beeinflußt worden ist. Arbeit geleistet.

Es wurden 435 Stimmen ab⸗ Ungültig waren 43 Stimmen, unbeschrieben 2 Stimm— Es haben erhalten Dr. Höpker⸗Aschoff (Dem.) 213 im ; Rechts parteien) Dr. Höpker⸗Aschoff ist also zum Preußischen Minister—⸗ präsidenten gewählt.

Das Haus vertagt sich. .

Nächste Sitzung: Mittwoch 12 Uhr: Kleine Vorlagen.

Schluß nach 7 Uhr.

eurteilung muß

Stimmen, Stimmen.

rchaus günstig (Beifall in der Mitte.) .

sich den Bedürf⸗ der Weltwirtschaft Die Rechnung und Bi

Meichspost mu s der allgemeinen nellstens und nachhaltig anzupassen. ührung wird vom 1. April ab auf kaufmännisch wirtschaf Nach Jahresabschluß wird dem Reichstag ein Die Ueberschüsse, Erst wenn diese kommt eine Zahlung an das Reich in ̃ ich aber voll bewußt, daß sie auch nach nnkrafttreten des Finanzgesetzes eine Reichsanstaltz geblieben ist. . selbstverständliche Aufgabe, als eine nationale Pflicht, das Reich möglichst bald in den Genuß von Post⸗ erträgnissen zu setzen. Die Post ist aber kein reines Finanzin ie ist eine Kulturanstalt ersten Ranges, die volkswirtscha ufgaben im eminentesten Sinne des Wortes zu erfüllen hat. lehnt es grundsätzlich ab, etwa eine Thesaurierungspolitik zu treiben, Aber die aus Wesen und Stellung der Reichspost sich zwangsläufig ergebenden Lebensnotwendigkeiten Dann wird es auch am ehesten möglich sein, den besten Wirtschaftserfolg zu erzielen für Reich und Volk. Abg. Eichhorn (Komm) erstattete den Bericht an Stelle des erkrankten Abg. König. Er wünschte Auslunst, wann die im Post— finanzgesetz vorgesehene Rücklage von 350 Millionen erreicht ei, damit dann das Reich an den Ueberschüssen teilnehmen könne. die Bekämpfung der Wohnungsnot müßten größere Beträge als die vorgesehenen 18 Millionen eingesetzt werden. Auskunft über die Zahl und die Kosten der abgebauten Wartegeld⸗ empfänger; ein guter Teil von ihnen würde als Hilfskräfte im An— gestelltenverhältnis verwandt; man möge erwägen, diese wieder in feste Redner beschäftigte sich sodann ein⸗ ehend mit dem Rundfunk und wandte sich gegen den parteipolitischen Mißbrauch; der Nachrichtendienst müßte entweder ganz ausschei oder auf ganz konkrete bestimmte Meldungen, wie Wahlergebnisse usw., t Die Postreklame müßte eingeschränkt werden. Abg. Morath (D. Vp. als Mitberichterstatter erklärte sich zunächst ür seine Partei gegen jede Aenderung des Reichspostgesetzes, das ährt habe, nur sei zu erwägen, ob man nicht dem Reichstag halbjahraberichte vorlegen könnte. Redner wandte sich gegen die Be⸗ strebüngen, die Freiheit der Post im Kraftwagenverkehr einzuschränken. Eine andere Frage sei die Heranziehung zu den Wagenunterhaltungs⸗ kosten. Angesichts der ernsten Finanzlage hätten auch im Verwaltungs⸗ rat die Bestrebungen zur Herabsetzung der Gebühren keine Gegenliebe Der Rundfunk würde vielleicht eine mäßige Erhöhung Man dürfe nicht den Nachrichtendienst so sehr Die Zunghme

Parlamentarische Nachrichten. Der Aeltestenrat des Sitzung die Tageso maßen in Aussicht genommen: Heute sollen die Grüngschulgesetzes, der Gesetzentwürf uber die Rhei und Anträge zum Lichtspielgesetz erledigt werden. Vom Donnerstag . Sonnab sich das Haus mit den Bericht des Rechts— ausschusses über die Amnestiefragen, mit dem Haushalt der Reichs— postverwaltung und mit den Anträgen zur Wohnungsfrage beschäftigen. gekündigte Pause in den Plenarsitzungen bis

kormen umgestellt. eingehender Geschäftsbericht vor die die Post erzielt, flie ur Hälfte aufgefüllt i rage. Die Reichspost i

Reichstags

ungen für die nächsten Tage folgender⸗ elegt werden.

dritte Cesu ng des st zur Rücklage.

nschiffahrtspatente

bis Sonnabend wird j ͤ ie betrachtet es daher als

Darauf tritt die schon an zum 28. April ein.

Haushalts ausschu während das Reich Not leidet. setzte gestern die Etatsberatungen beim Etat für das Reichs⸗ post ministerium nach dem Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger zunächst einen allgemeinen Ueberblick über die ge sc In wirtschaftlicher Hinsicht zerfiel das Rechnungsjahr 1923 in zwei sich scharf voneinander abhebende Abschnitte: die Zeit des stärksten Währungszerfalls bis Mitte Ro— vember 1923 und von Mitte November 1923 bis Ende März 1 Der erste Abschnitt schloß in seinem finanziellen Gesamtergebnis mit einer großen Unterbilanz ab. Der Anteil der Reichspost an der wertbeständigen Reichsschuld belief sich am 15. November 19233 auf rund 60 Millionen Goldmark. die Reichspost aus der all

Reichstags

Reichs postminister müssen befriedigt werden.

Lage der deutschen Reichspost.

Sodann wünschte er

Im zweiten Abschnitt wurde gemeinen Finanzwirtschaft ausgeschieden und mußte ihre Ausgaben durch eigene Einnahmen decken. Dies war nur möglich durch schärfste Drosselung der Ausgaben, durch restlose Ausschöpfung aller Einnahmequellen und Neformen in Verwaltung und Betrieb. Der zweite Abschnitt schloß infolge dieser Maßnahmen mit einem Betriebsüberschuß von 5 Millionen Gold⸗ m Die Verwaltung konnte aber ihre Aufgaben auf die Dauer nur erfüllen, wenn aus dem tatsächlichen Zustand auch die rechtlichen Folgerungen gezogen wurden. das am 1. April 1924 in Kra Verwaltung war mit aller

Beamtenstellen zu überführen.

begrenzt werden.

Dies ist geschehen durch getretene Reichspostfinanzgesetz Energie bestrebt, die dort vorgesehene Umstellung auf kaufmännisch wirischaftliche Grundsätze nach Mög⸗ t durchzuführen. Organisation und Betrieb bewußte und zähe Arbeit geleistet worden. Dezentralisation der Verwaltung in ausgedehntem Maße durch⸗ geführt worden. Auf dem Gebiet der allgemeinen Verkehrspolitik galt es zunächst, die vielfachen Verk t wu. der Orts⸗ und Landzustelldienst Bedürfnissen wieder einigermaßen angepaßt, obwohl gerade die Versorgung des platten Landes mit Post- und Telegraphenein⸗ richtungen nicht immer rentabel ist und auch nicht sein kann. Trotz⸗ dem wird aus kulturellen und volkswirt diesem Wege fortgefa

Insbesondere ist die vertragen können. beschraͤnken. Die Reklame müsse eingeschränkt wer von Unterschlagungen, Unterdrückung und Beraubungen von Post⸗ ndungen werde vielfach mit der Zunahme des Helferdienstes in Ver— . ie Beförderungsverhältnisse müßten bedeutend Der Unterbringung von Versorgungsanwärtern Das Aushelfer⸗ Redner verlangte Auskunft über

drosselungen zu beseitigen. tatsächlichen indung gebracht. verbessert werden. müsse besondere Aufmerksamkeit zugewandt werden. wesen müßte eingeschränkt werden. die Geld⸗ und Kreditwirtschaft der Verwaltung. Abg. Harmony (B. Nat) kritisterte die noch immer ungünstigen Personalverhällnisse und wünschte Verbesserung der Postbestellung, namentlich auf dem er Redner wanbte sich gegen die Bestrehungen, die auf Abschwächung oder Aufhebung des Reichspostfinanzgesetzes hinzielten. Abg. Alle ko tte Hentr.) trat gleichfalls für die Beibehaltung bes Reichsfinanzgesetzes ein, verteidigte die Gebührenpolitik der Ver⸗ waltung und befürwortete dann ein J Personals. Abg. Schmidt⸗Stettin (D. Nat.) wünschte Vorlage oO wie er dem Verwaltungsrat vorgelegt Er wünschte die Wiederanstellung aller in die Kartei auf⸗ enommenen Wartegeldempfänger und bemängelte deren geringe Zahl. dedner fand die Vermehrung der Beförderungsstellen erstaunlich hoch und meinte, das werde Rückwirkungen auf andere Verwaltungen aus⸗ für die Beamten an sich wünschenswerten Verbesserungen ufsaugen und müßten Gebührenerhöhungen öhung der Rücklagen sei bedenklich; die gen werden. usführungen des

chaftlichen Gründen auf und Paketbeförderung sind fortgesetzt verbessert worden, besonders der Kraftfahrbetrieb

Dem Schalterdienst wird und muß t gewidmet werden. Wo dringende Bedürfnisse vor⸗ liegen, werden seinerzeit aufgehobene Postanstalten wieder ein Hand in Hand mit diesen Bestrebungen ging eine ersendungs- und Behandlungsvorschriften. Der Stand von 1915 ich der Paketverkehr wieder checkverkehr, Fernsprechwesen

hren werden.

wurde umfassend ausgebaut. große Sorgfa gerichtet werden.

zereinfachung der Briefverkehr wieder voll erreicht, dagegen bewegt auf der Höhe der Vorkriegszeit. und Funkverkehr befinden sich in erfreulicher Entwicklung. Bei der Telegraphie Auch technische Fortschritte sind überall tätigkeit ist wieder aufgenommen. Verkehr mit den fremden Ländern wieder allmählich in Gang zu Deutschlands Weltstellung richtenverkehr wird vom Auslande in jeder Weise anerkannt. Dle Reichspost braucht aber zu ihren Aufgaben die hingebende Mit arbeit eines dienst⸗ und arbeitsfreudigen Personals. Personalpolitik treiben, die vom Wirtschaftsstandpunkt aus den ienstausbildung des Personals, d der Beseitigung der besondere Aufmerksamkeit Hauptprozentsatz die höheren Beamten Möglichkeit der Reichspost

eine Reihe von Wünschen des

des vollständigen Etaßt,

bemerkbar. Es ist weiter gelungen, den

internationalen

würden die Ueberschüsse a

. . ost sollte

g. l ö. Vorredners in bezug auf die hatte vielmehr die Meinung,

u den Reparationsleistungen herange (D. Vp.) wandte sich gegen die üh inanz und Per sonalpolitik. die Anforderungen an die P beamten vielfach in keinem Verhältnis zu ihrer materiellen wertung stünden. Es handele sich nur um ein Nachholen von früher sich bewährt; die bedauerns⸗ m früheren Minister Höfle sprächen ung. Die Vertretung der Wirtschaft im Ver⸗ Redner wandte sich entschieden gegen tellung und verlangte eine Reform Diekrich⸗ Baden (Dem) führte t zu einer Dependence des Post= Von den Zahlen, die über die Beförderung der ach allein die um 20000

Sie muß eine

größten Erfolg verspricht den sozialen Fürsorgeeinrichtungen un wendet die Beim Personglabbau, dessen

finanzpolitische ihren besonderen Ausdruck in der Aufstellüng eines besonderen Post⸗ Im Rechnungsjahr 1924 haben gut entwickelt. . „die Tarife so niedrig wie möglich der verschiedentlichen erheblichin Gebähren⸗ e Post große Einnahmeausfälle, auf der Aus- fortgesetzt steigenden r die Post auf die Dauer uner⸗—

Das Postfinan werten Vorkommnisse unter nicht gegen diese Auffa . waltungsrat könnte größer sein. die Abschaffung der Sonntagsbes ernsprechlarifes. Abg. D aushaltsausschuß dürfe nich

Ver säumtem.

arlaments, des Verwaltungsrats.

ich die Einnahmen der Reichspost Das Ziel der Tarifpolitik war darauf gerichtet, 5 beirats werden. . ostbeamtenschaft vorgetragen worden seien und wor ahl der Beamten, die in Gruppe VII eingereiht seien, u. Zahl der in Gruppe VIII eingereihten um 1000 erhö habe er mit Interesse Kenntnis genommen und diese Verbesserung, er erwarte g nsequenzen für die Eisenbahn⸗

ermäßigungen hat gabenseite muß sie sich a En solcher Zustand ist Vei den Ausgaben kam es vor allem darau eine gesunde Betriebs- und Wirtschafts—⸗ sämtliche Ausgaben aus u decken und darüber hinaus noch be⸗ So wurde die aus

önne den Beamten Imständen, daß die und die Reichsbeamtenschaft Die beteiligten Instanzen seien sich dessen wohl Redner trat sodann energisch ein für eine Herab⸗ ingland in keinem Lande Die fiskalische Politik sei ein die Wirtschaft, der seiner Rechnung nach minde⸗ hren zuviel abgenommen

rwaltung wieder auf unterlage zu den Betriebseinnahmen sondere Ansgaben zu le übernommene Schuld an das Reich getilgt. fonds und eine Rücklage sind in Bayern und Württemberg zu zahler Posten an das Reich wurd Tohnungsfürsorge konnten ebenfalls 29 M . zer Ausnutzung 2 „dem Grundstücksmarkt 350 Mie ebäu Der Minister streifte dann die V ie sich auf die Bewirtschaftung der Po genannten Kreditgeschäfte der Post beziehe noch in vollem Gange. Reichstages suchungen nich zu stören, m

Es war möglich, ber unter allen

gleichen Kor ezogen ewußt gewesen. e etzung der Telephongebühren, die auße Europas die gleiche roßer Schad tens dreihun

frühe rer Zeit 98. Ein Betrsebsmittel-⸗ Bildung begriffen. Für die an ür die Ueber⸗

en 20 Mil

Höhe erreichten. lassung ihrer dert Millionen Mark Gebü .

Eine Rückffeslung von 20 Prozent, wie sie der Post⸗ in einer Zeit größter Kapitalnoöt, e Neatomatisierun rt werden könne. t was die Post auf die

aufgewendet günstigen Konjunktur auf dem

t ehe, sei unverantirortli baude ange kauft. he, s ch

heraus auch die . Telephons nur im Kreditwege durchgefüh klagte die schlechte Landbestellung, fragte, Reklame derzeit zulege und ob es richtig sei, n Urlaub hätten.

orkommnisse, dringend nötig

stscheckgelder, auf die so⸗ Die Untersuchung sei suchungsausschuß des . Um diese Unter⸗ se er es sich versagen, auf Einzelheiten im übrigen auf die Ent— Anfang Februar zu dieser riften für die Anlage und hen in weitgehendem itwirkung des Reichs Organisation . 2st einwandfrei.

W müt der Selbstandigkein der Post gan Ich weiß mich mit dem nach wie vor Lauterkeit hren und so den guten Ruf der deutschen fentlichen Vertrauens mit allen

Ein besonderer Unter

damit befassen. Dezentralisation sei

nicht Tltz als . e. eher in als nach der Provinz abgegeben worden esem Jahre 17090 Millionen Post habe einige hundert Bas gleiche gelte von der Wirtschaft aus

zu 49 Tage Die versprochene

m mindesten insofern erlin konzentriert, Pror An Steuern seien der Wirtschaft in di Mark zuviel abgenommen worden. Millionen Mark Gebühren überhoben. Eisenbahn und da wundere man sich,. Kapitalnot stillzustehen drohe und die wieder um bunderttansend gestiegen sei. Gutachtens seien viel klüger gew machten; denn sie hätten si deutsche Wirtschaft einige Jahre der Erholun bst sie unverantwortli erklärte, die Post habe Mittel genug, um den

schließung, die der Verwaltungsrat rage gefaßt hat. Verwendung Maße für die Geldbewirt finanzministeriums und der Reich

olitik der Reichost

Die neuen Vorsch ostscheckge der chaftung die M daß die deutsche e Zahl der Arbeitslosen schon Die Verfasser des Dawes, en, die diese Politik den Standpunkt, gestellt, daß die bedürfe, während die

] r sbank vor. allgemeine Fina allem haben die Vorgänge und gar nichts zu tun. eins in dem Bestreben bis ins kleinste durchzu Reichspost als einer

. esen als die Herr n Persona Sauberkeit

Instalt des öf deutsche Regierun

7M Prozent zu geben. In bezug auf die Personalpolitik scheine Abg. Schmidt einen anderen, und zwar bedauerlichen Standpunkt zu ver treten als in Fraktionsfreund Harmony. Die Etatsgebarung finde nicht ganz seinen Beifall Manche i ren seien zu hoch, das Post⸗ finanzgesetz sei zweckmäßig, nur dürfte der Postminister nicht gleich⸗ zeitig Vorsitzender des Verwaltungsrats sein. Auch seine Fraktion sei fin eine Verbesserung des Landbestelldienstes. Der Rundfunk dürfe keine Tendenznachrichten bringen; die Gebühren sollten ermäßigt werden. Hierauf wurde die Weiterberatung auf Mittwoch vertagt. Der Aufwertungsausschuß des Reichstags eröffnete gestern wieder seine Sitzungen über die Aufwertungsfragen.

mit, daß leider zunächst Abg. Dr. Best (D. Nat.) den Verhandlungen fernbleiben müsse, da er lungenkrank in Darmstadt liege. Hoffentlich werde eine Besserung in seinem Gesundheitszustand ihm hald Lie weitere Mitarbeit ermöglichen. Der Ausschuß beschäftigte sich als dann, nach dem Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger, mit Artikel 11 des früheren Gesetzentwurfs über die Verlängerung der Fristen der Dritten Steuer⸗ notverordnung, die bereits vor der Pause im Reichstags⸗ ausschuß angenommen war, und besagt, daß der Wiederherstellung eines gelöschten Rechts zum Zwecke der Aufwertung der öffentliche Glaube des Grundbuchs insoweit nicht entgegenstehe, als ein nach der Löschung eingetragenes Recht nach dem 1. April 1925 begründet worden ist. Es wurde beschlossen, zunächst die Regelung dieser Frage bis zur Verabschiedung des endgültigen Aufwertungsgesetzes zurückzu⸗ stellen, doch war sich der Ausschuß darüber einig, daß alle Geschäfte in Grundbuchsachen, die darguf abzielen, das Ergebnis der künftigen Auf⸗ wertungsgesetzgebung hinsichtlich der Rückwirkung zu vereiteln, ihren Zweck e,, . sollen. Nunmehr schlug der Abg. Keil (Soz.) entsprechend den Anträgen feiner Partei vor, daß der Ausschuß sofort Gesetzentwürfe behandeln möge, die die Gewinne besteuern wollen, die aus der Inanspruchnahme von Krediten während der Zeit der Geld— entwertung und aus der Ausgabe von Notgeld erzielt worden sind. Auch solle ein Gesetzentwurf geschaffen werden, durch den die in den §§ 33 bis 36 der dritten Steuernotverordnung den Ländern vor⸗ behaltene Steuer auf die infolge der Geldentwertung entschuldeten unbebauten Grundstücke in eine Reichssteuer umgewandelt werden soll. Der Ertrag aller dieser Steuern soll zur Wiederaufnahme des Ansendienstes der öffentlichen Anleihen Verwendung finden. Am Schluffe seiner Ausflihrungen faßte der Redner die Grundgedanken der Steuerpläne in folgender Entschließung zusammen, die er zur Abstimmung stellte: Zum Zwecke der Beschaffung bon Mitteln für die Aufwertung der öffentlichen Anleihen soll dem Reichstag ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, durch den die Vermögen, die in der Kriegs- und Nachkriegszeit neu entstanden sind, einen Juwachs er⸗ fahren oder sich nicht wesenklich vermindert haben, einer Sonder⸗ besteuerung unterworfen werden sollen, wobei die Vermögen, die eine . Größe nicht übersteigen, freizulassen sind. In der darauf folgenden Diskussion trat zu Tage, daß alle Parteien in der Sache durchaus auf dem Boden der Entschließung stehen. Es wurde aber darauf verwiesen, daß der Gedanke der Resolution durchaus nicht neu sei, sondern bereits in den früheren Aufwertungsausschüssen mehr⸗ hach zur Geltung gebracht worden sei, daß aber dabei von seiten der Regierung auf die großen technischen Schwierigkeiten der Durch⸗ führung eines solchen Gesetzes hingewiesen worden wäre. Im Hin⸗ blick darauf, daß auch jetzt wieder die Regierungsbertreter betonten, es könnten solche Gefetzentwürfe nicht vollkommen losgelöst von der Beratung der im Steuerausschuß zu behandelnden elf neuen Steuer⸗ vorlagen? im Aufwertungsausschuß behandelt. werden, wurde be⸗ schloffen, die Abstimmung über diese Entschließung bis Freitag zu vertagen, damit bis dahin mit den Fraktionen resp. mit dem Steuer⸗ ausschuß eine Fühlungnahme stattfinden könne.

Der Auswärtige Ausschuß des Reichstags ist zu einer Sitzung auf Donnerstag, Vormittag 19 Uhr, einberufen worden. Auf der Tagesordnung steht als einziger Punkt die Sicher, heitsfrage. Der Reichstagsunter füchungsausschuß für die Ruhrentschädigungen tritt morgen zu einer Sitzung zusammen. Der Barmat⸗-Ausschuß des Reichstags nimmt seine Verhandlungen erst nach Ostern wieder auf, und zwar am 15. April. Der Barmat⸗Ausschuß des Preußischen

Der Vorsitzende Abg. Dr. Steiniger (D. Nat) teilte eingangs

Landtags und der Preußiscke Untersuchungs⸗ ausschuß für die Angelegenheiten der Landes⸗ pfandbriefanstalt werden gleichfalls erst nach den Oster⸗

ferien sich wieder versammeln.

Der Finanzpolitische Ausschuß. des Vor⸗ läufigen Reichswirtschaftsrats beschäftigte sich in

seiner gestrigen Sitzung mit den Steuergesetzen. Beim Gesetz über die gegenseitige Besteuerung des Reichs und der Länder sowie beim Körperschaftssteuergéesetz folgte der Ausschuß, laut Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger, im wesentlichen den Beschlüssen der Arbeits-

ausschüsse. Abgelehnt wurde, die öffentlichen Betriebe zur Körper schaftsfteuer heranzuziehen, da dies eine Besteuerung der Finanz- quellen der öffentlichen Käwerschaften bedeuten würde. Insbesondere sind von der Besteuerung freizulassen öffentliche Betriebe, die der

Ausübung der öffentlichen Gewalt dienen, und solche, die gemein-

nützigen Zwecken dienen, insoweit sie lebenswichtige Bedürfnisse der Bevölkerung befriedigen. Weiter beschloß der Ausschuß, daß in Gesellschaftsform betriebene öffentliche Betriebe den öffentlichen Körperschaften gleichzustellen sind. Beim Reichsbewertungs⸗ gesetz billigte der Ausschuß den Zweckgedanken des Gesetzes, be—⸗ züglich der Bewertung von Vermögen und Vermögensarten zu möglichster Einheitlichkeit für die Steuern des Reichs, der Länder und der Gemeinden zu kommen. Der Ausschuß stellte sich auf den Standpunkt, daß ein und dasselbe Vermögensobjekt nur mit einer Realsteuer, entweder der Grundbermögens⸗ oder der Gewerbesteuer, belastet werden darf. Der Vermögensfeststellung bei landwirt- schaftlichem Besitz muß der Ertragswert, zugrundegelegt. werden. Jedoch muß bei Ermittlung des Kapitalisierungsfaktors sehr vor⸗ sichtig verfahren werden. Beim Vermögens, und Erb- schaftssteuergefetz wurde in der Hauptsache der Regierungs- vorlage zugestimmt und beschlossen, der Reichsregierung dringend zu empfehlen, eine Racklaßsteuer zu erheben. Beim Gesetz zur Lenderung der Verkehrssteuer und des Verfahrens beschloß der Ausschuß Herabsetzung der Steuersäßze auf drei be- ziehungsweise 17 und O0 Prozent. Beim Einkommen⸗ steuergesetz wurde vom Ausschuß grundlegend festgelegt. daß es unerläßlich sei, in den nächsten Jahren Steuern nur in dem Maße zu erheben, wie es erforderlich ist, um unbedingt lebensnotwendige Aufgaben des Reichs, der Länder und Gemeinden zu erfüllen. Zum Tarif wurde beschlossen, das steuerfreie Einkommen auf 12090 6 festzusetzen. Nach dem Ausschußbeschluß beträgt die Steuer für die ersten S0 10 Prozent, für die weiteren. 24 C000 * 75 Prozent, für die weiteren 50 060 S 25 Prozent, für die weiteren 100 00 6 36 Prozent, für die weiteren 100 000 35 Prozent und für alle weikeren Beträge 40 Prozent.

Der Hauptausschuß des Preußischen Sandtagz beschäftigte sich gestern, nach dem Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeikungsverleger, mit dem Gesetzentwurf über die rechtliche Stellung der Pfgrrerbesoldung, der im , , ,, angenommen war Der Berichterstatter Abg. Meyers Herfor D Vp) legte die Rechtslage dar und empfahl die Annahme des Gesetzentwurfs in der Fassung des Beamtenausschusses. Der Finsanzmünister widersprach unter Hinweis darauf, daß unter= bessen Verhandlungen zwischen der Staatsregierung und dem Epgn— gelischen Sberkirckenrat stattgefunden haben, bei denen ein gewisses Ginberständnis erzielt worden ist. Er erklärte sich auf Grund dieser Verhandlungen bereit, die in den Etat. eingesetzten Positionen zu erhöhen und darüber hinaus wie früher zinslose Darlehen zu gewähren. Von der Rechten wurde bebont, daß, so lange kein ver. saffungsmäßige Regierung vorhanden sei, derart weittragende Gelee nicht behandelt werden könnten. Der Finanzminister erklärt. d das Finanzministerium Anweisungen an die Regierungsprästdenten gegeben habe, die bisherigen Zahlungen fortzuführen. Darauf wurde die Angelegenheit vertagt.

Statistik und VBolkswirtschaft.

Getreidepreise an deutschen Börsen . und Fruchtmärkten in der Woche vom 22. bis 28. März 19285.

Berlin, den 1. April 1920.

Anmerkungen! * Wo mebrere Angaben vorlagen. , Futtzrgeiste ) Amerik. II. 3 Malzgerste 9 White Flipped == ) Rosafé Manitoba J. 9 Nortdeuischer 11.2. 0) Roggen 1, Geiste

1 6 90 In Reichsmark für 50 kg. ö ö . Wöchentliche) Gerste ö Not; 8 ] Wei ; asfer Städte Handels bedingungen Notierungen Roggen Weizen Germer Meer, Zahl am Brau⸗ * Futter⸗ * 1 . 2 3 4 5 6 H K 5 9. 25 wann , n , 1414141 26. 11,13 1,75 . . Bamberg. . . Großhandelseinkfspr. ab fränk. Statt... 1 24. 11.50 , k— 1 10839) 33 Berlin 7. . . . ab märk. Stat. (Gerste: ab Statio ry... 58 11, S5 . ö 9 33 Braunschweig . ab Station wd . 26. 1123. ! . 9939 Bremen.. Nordamerika eif Bremen... 22. 28. 12,552) . 21 33 *. ö La Plata ci Bremen . 22.— 28 27 1288 ) 12 25 11 00 1025 Breslau. . . . ab ichles. Verladeflationen wd 6 12,20 1 . 2. 263 Faffel .. . . . Fracht varität C. ohne Sack. 2 1 25. 11 36 11 66 6. Chemnitz. . . frei Chemnitz in Ladungen von 200 z00 Ztr.. 1 25. 12359 . ö ö 333 Crefeld ... frei niederrhein. Statio ñtü . . 1 26. 1090 ; . Dortmund. .. Großbandelsverkausspreise waggonfr. Dortmund z U 88 113 in Wagenlad. v. I0o— 15 t ... 1 26. 1933 11,6 ar 11 28) ö. Dresden... waggonfr. jächs. Versandstat. bei Bez. v. mind. 10t 2 23. 27. 12, 08 14 . 23 ) Duisburg.. . frei Waggon Duisburg k 1 23. 1113 . 3 3 . ea e Erfurt od. Nachbarvollbahnstat. o. Sack 3 14 ö. 66 8 8 rei Essen ; k . ; ; . . . ff nir a. M. Frachtharität Frankf. a. M. ohne Sack... h 10 ö 1 . 26 Gera . .. . bei Waggonbez ab ostthür. Verladestation .. 1 27 12.38 6 39 . i. Gleiwitz. . . . ab Gleiwitz ohne Sack. K J 24. 13,60 1. . 3 Hamburg .. . ab inl. Station einschl. Vorpommern.. 6 143, 636 ! aan i .. New JYort eif Hamburg... 22 28. 12037) . 5 3 . . ... La Plata eif Hamburg 22. 28. 2 . ) 2 050 m, , ab hannoversche Stationen 1 34. 11425 6 106 . 9838 karlsruhe ... Frachiparitãt Karleruhe ö K ban, ,. 1 26. 1,63 . ; . ei —— Statien b. Bezug ohne ; 2 . gol geit K J 286 19 udo gg 10; . Töln ... Frachtparität . K ö 24. 27. 69 11,08 12,20 . 1 döni m e ne, 8 . ; . , . frachtrei G ok Sacthhhct· 23 20. 29, 12.30 36 120 12d . Magdeburg . . b. Lad. v. 300 Ztr. i. Be; Magdeb. je nach Lage d Stat. 3 23. 20 27. 1167 . 16 5of 56 960 Mainz .. .. Großhandelseinstandspr. loko M. . 1 27. 10,265 6 ,,. . * Mannheim. waggonfrei Mannbeim ohne Sack. 23. 26. . . 0, . 2 München .. ab jädbayer. Verladestat. waggonweise ohne Sack 2 28. 28. 1216 6 1 38 Nürnberg .. ab Station ohne Sack . 1 36. 235 125 1.00 9, h0f 3, 00 Plauen... Gioßbandelspreis ab vogtländischen Stationen. 28. 1900 63 . 36 23 Stettin... ab nahegelegener Stat. ohne Sack 6 ; 11,52 13 133 3a 326 Stuttgart .. Großhandelspreis ab württembg. Station... 2 26. 26 3 1 388 e 333 Wormg... bahnfrei Worm; ö 1 8. 66 . 333 6h Würzburg . . . Großhandelseinkaufspreis ab fränk. Station. 2 25. 29 / . . ;

sind aus diesen Durchschnitte gebildet worden. n Winter und

und Hafer je 5 Notierungen. Statistisches Reichsamt. Wagemann.

Mitteln aufrechtzuerhalten. Sollten sich Schäden irgendwelcher Ari . 26 bis Vi neue Gebaltsausbesserungen von

. Rheinischer 23. ). Western Rye 11