1925 / 154 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 04 Jul 1925 18:00:01 GMT) scan diff

Handeltübliche Bezeichnung der Gemengteile: Maisschrot, Trockenhefe, Fischmehl, kohlensaurer Kalk.

) Bezeichnung: Kälber und Jungviehfutter'. Nährstoffgehalt: 7, 80 0/0 Wasser, 5, 6 0 /o Fett, 31,44 0 Protein, 40 01 00 Stickstoffr. Extraktstoffe, 5,47 Rohfaser, g. 72 ο Asche (darin 20 0/0 phosphorsaurer Futterkalh. Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile: Leinkuchenmehl, Sesamfuchenmehl, Weizenfuttermehl. P hosphorsaurer Futterkalk.

e) Bezeichnung: „Milchfutter L. Nährstoffgehalt: 7G oο Wasser, 28,66 Protein, 4,50 Tett. 44 64 0,00 Stickfloffr. Extraktstoffe, 6,70 00 Rohfaser, 7 0 G Asche (darin 1. 80 9g Kochsaly). Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile: Weizenfuttermehl, Erdnußkuchenmehl, So jaschrot, Viehsalz. 4)

Bezeichnung: „Milchfutter II. Nährstoffgehalt: 7,75 9/0 Wasser, 19,40 0, Protein, 6.20 o Fett. 43 85 0G Stickst offr. Extraktstoffe, ö 12,00 Rohfaser, 1080 0,9 Asche (darin 1,30 0½υ Kochsaly. Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile: Weizenfuttermehl, Reisfuttermehl, Me Soꝛiaschrot, Viehsalz. Name des Herstellers: Bayerische Warenvermittlung landwirt⸗ schaftlicher Genossenschaften, Akt.Ges., München. 12. Durch Erlaß vem 5. Mai 1925 II M 855 —. Bezeichnung: ‚Schweinemastfutter“. Nährstoffgehalt⸗ 11,20 0,0 Wasser, 13,56 9υ. Protein, 4,43 9, Fett, 62,36 Yo stickstoffr. Extraktstoffe, 3, 99 o Rohfaser, 4. 55 Asche. Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile: Maisschrot, Roggenfuttermehl, Fischmehl, Phosphorsaurer Futterkalk. Name des Herstellers: Firma Martin Holzmann, Geireide⸗ geschäft, Velden / Vils (Niederbayern) 13. Durch Erlaß bom 16. Mai 1925 IL M 887 - Bezeichnung: „Schweinemastfutter '. Nährstoffgehalt: 13,90 o, Wasser, 14,77 0/0 Protein, 3.90 0/9 Fett, 57, 48 0½ο Stickstoffr. Extraktstoffe, 3, 00 o/o Rohfaser, 6.95 0/9 Asche (darin 0 20 υο. Salz). Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile: Maisschrot, Roggenkleie, Fischmehl, Phosphorsaurer Futterkalk. . ö Herstellers: Firma Alois Brandhuber, Dorfen (Ober⸗ ayern). 14. Durch Erlaß vom 16. Mai 1925 II M 882 —.

11,6 0 ; ö 21,2 oo stickstoffr. Extrakistoffe, 4 6 oo Rohfaser, 14,5 049 Asche (darin G6 oο Salj und 4 0ο Sand. Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile: Maiskuchenmehl,

Fischfuttermehl.

p) Bezeichnung: Lupinen⸗Fischmehlfutter) . Nährstoffgehalt: dil 12,6 50 Wasser, 43,5 9 Protein, 7, 5 0Oso 1 14,3 9 stickstoffr. Extraktstoffe, 4.7 Oo Rohfaser, 173 0/9 Asche (darin 2.1 9/0 Salz und Ol eh Sand)). Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile: entbittertes K N . ö. Firma Albert O. Petersen, Altona / )lb ame des Herstellers: Firma ert O. ersen, ona e. T6. Durch Erlaß vom 6. Juni 1928 II M Dog —. Bezeichnung: Kälbermehl “). Naͤhrstoffgehalt: 249 Wasser, 13,81 o Protein, 9, 55 Fett, 5h. 19 9 ο Stickstoffr. Extraktstoffe, 3,73 0,½ Rohfaser, 8.2790, Mineralstoffe (darin 0, 6 og Sand) Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile: Haferfuttermehl, gemahlene Leinsaat, ba. Futterlalk (Dikalziumphosphat) enchel, ochsalz. Name des Herstellers: Firma Kaiser⸗Otto A-⸗G.. Verennigte Deutsche Nahrungsmittelfabriken, Heilbronn a. N.

Berlin, den 20. Juni 1925. Der Reichsminister für Ernährung und Landwi J. A.: Dr. Hoffmann. 8

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Bekanntmachung I.

Auf Grund des 8 2 Abs. 2 der Verordnung über Misch⸗ futt er vom 8. April 1920 (RGBl. S. 491) 9 die Her⸗ stellung folgender Mischungen genehmigt worden:

1. Durch Erlaß vom 16. März 19225 II M 650 —.

Bezeichnung: „Schwäns gewürzter Futterkalk, Marke G.

3. 10. Durch Erlaß vom 1. Mai 1925 II M 847 —.

11. Durch Erlaß vom 2. Mai 1925 846 -

12. Durch Erlaß vom 16. Mai 1925 11 M S880 -.

14. Durch Erlaß vom 19. Mai 1925 II M 888

Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile:

Reiner kohlensaurer Kall, phosphorsaurer (Dikalziumphosphat), enchel, ochsalz. Name des Herstellers: Kaufmann Werner Holl, Lande berg a. d. W. 2. Durch Erlaß vom 10 März 14223 II M 620 Bezeichnung: ‚Gewürzter phosphorsaurer Futterkalk. Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile: Phosphorsaurer Futterkalk (Dikalziumphosphat), enchelpulver,

ochsalz. Name Name des Herstellers: Firma Fr. Paul Oschätzchen in Sal zwedel. 3. Durch Erlaß vom 31. März 1925 11 M 700 Bezeichnung: Gewürzter Futterkalk, Marke Chlorkalzium Futter⸗ kall Marmulla (ges. gesch. Warenz. ). Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile: Reiner kohlensaurer Kalk (Schlemmkreide), Chlorkalzium, Kochsalz. Name des Herstellers: Gesellschaft für chemische Produkte Marmulla m. b. H. in Berlin W. 62, Courbièreftraße 4. Die der Chlorcaleium u, Aktienge sell⸗ schaft in Berlin Lichterfelde, Roonstraße 25, erteilte Ge⸗ , zur Herstellung der gleichen Mischung ist erloschen.

4. Durch Erlaß vom 17. Anil 1925 II M 785 —.

Bezeichnung: Kortendiecks gewürzter Futterkalk, Fortuna B“ eingetr. Warenz. Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile: hosphorsaurer Futterkalk (Dikalziumphosphat, * kohlensaurer Kalk, chsalz. Name des Herstellers: Chemische Industrie Fortuna“ G. m. b. H, Dortmund. .

5. Durch Erlaß vom 22. April 1925 II M 769 —. Bezeichnung: „Gewürzter Futterkalk“. Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile:

Reiner kohlensaurer Kalk, Phosphorsaurer Futterkalk (Dikalziumphosphat), Kalmuspulver, Ran Te ergellets: Scwäeich geinrflaupn emdet, ame des Herstellers: Schwäbische Heilpflanzen⸗Verwertungs⸗

. Gesellschaft Augsburg, Augsburg, ö C20.

6. Durch Erlaß vom 22. April 1925 II M S805 —.

Bezeichnung: ‚Gewürzter Futterkalk“. Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile:

Phosphorsaurer Futterkalk (Dikalziumphosphat, deiner kohlensaurer Kalk, Kochsalz. Name des Herstellers: Tierärztliche Versandapotheke, Fritz Graff städt, Bad Suderode (Ostharz). 7. Durch Erlaß vom 22. April 1925 11 M 894 -. Bezeichnung: ‚Gewürzter Futterkalke (enthält 18 / phosphor⸗ sauren Futterkalk). Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile: Reiner kohlensqurer Kalk, , e, Futterkalk (Dikalziumphosphat), Fenchelsamen, Kochsalz. Name des Herstellers: Firma . Volllraft Nau⸗ mann & Herrmann, Leipzig⸗Mockau. 8. Durch Erlaß vom 27. April 1925 11 M S830 . ann, Gewürzter Futterkall. Marke Crost⸗Futterkalk“ eingetr. Warz. Handelsübliche Bezeichnung der Gemengkeile: Reiner kohlensaurer Kalk, ö er Futterkalk (Dikalziumphosphah, Fenchel, ; ; . Rank fl zerstellzs: Ghenische Babnit Groh, B j ame des Herstellers: rosa, Braunschweig. 9. Durch Erlaß vom 28. April ! II M 833 —. sch .

4 Bezeichnung: „Vonhof's gewürzter Futterkalk “. Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile: Reiner kohlensaurer Kalk, ö Futterkalk (Dikalsiumphosphat, enchel, ochsalz.

b) , Bezeichnung: „Vonhof's gewürzter kohlensaurer Futterkalk“ 6 We d un ö. 2 ae. , ö kohlensaurer Kalk, enchel,

ochsalz. Name des Herstellers: Firma Vonhof K Ca, G. m. b. H,

Futterkalt᷑

Marte

a) Bezeichnung: ‚Gewürzter kohlensaurer Futterkalt . dere fe Bezeichnung der 2 Reiner kohlensaurer Kalk, enchelpulver, ochsalz.

Rei n errichtet, von der die Reichsbanknebenstelle in Bautzen a

der Vorstandsbeamten werden durch Aushang schäftslokal der Reichsbankstelle in Zitiau bekanntgemacht werden.

15. Durch Erlaß vom 6. Juni 1825 II M 964 —. Bezeichnung: ‚Kreuers gewũrzter Futterfalkn. Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile:

Reiner kohlen saurer Kalk. hosphorsaurer Futterkalk (Dikalziumphosphat),

Koch al Name des Herstellers: Die Firma Josef Kreuer, Düsseldorf, Remscheider Straße.

Berlin, den 20. Juni 1925.

Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft. J. A.: Dr. , lc

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Bekanntmachung II.

a)

Den Vereinigten Schleswig⸗Holsteinischen Meiereiverbänden G. m. b. H. in Kiel ist durch Erlaß vom 2. März 1925 J⸗Nr. II M 578 für die ihnen unter dem 8. Januar 1925 J⸗Nr. IIM 9 Herstellung genehmigten Mischfutter⸗ mittel „Milchleistungsfutter A IA III“ und „Milchleistungs⸗ futter I= BIIIV, Hr ig im Deutschen Reichsanzeiger Jahrg. 1925 Nr. 20, die Führung der Zusatzbezeichnung „Weiße Fahne“ eingetr. Warenz. an Stelle des Ur e n merkmales „A“ und „Gelbe ö. eingetr. Warenz. an Stelle des Unterscheidungsmerkmales „B“ bewilligt worden, so daß die Bezeichnungen der Mischfuttermittel nunmehr lauten:

Milchleistungsfutter Weiße . L eingetr.

Milchleistungs futter Weiße Fahne“ IL eingetr.

Milchleistungsfuiter Weiße Fahne III eingetr.

Milchleistungsfutter Gelbe Fahne“ eingetr.

Milchleiftungsfutter Gelbe Fahne“ IL eingetr.

Milchieint um gesutter Gelbe Fahne - It einzet⸗.

b) Die der Bayerischen Zentral⸗Darlehnskasse,

in Würzburg durch Erlaß vom 16. März 1925 II M 644

erteilte Genehmigung zur Herstellung des Mischfutters Fränkisches Milchfutter“

ist durch Erlaß vom 7. April 1925 11 M 764 auf die Waren⸗ vermittlung landwirtschaftl. Genossenschaften A. G. Zweigniederlassung Würzburg, Haugerring 131, übertragen worden.

)

Die der Firma Ißler C Feucht G. m. b. H. in Geislingen er⸗ teilten Genehmigungen zur Herstellung der Mischungen: 1. Gewürzter kohlensaurer Futterkalk,

Marke Casanta Nr. 1

Erl. v. 11. 5. 1921 Vs6 M 528

13 L IGs3 Fs 6. B36 -

2. Gewürzter phosphorsaurer Futterkalk

Marke Casanta Nr. 2

Erl. v. 11. 7. 1921 V!3 M 909

13. 4. 1923 IVI3 M 520 3. Gewürzter Futterkalk Marke Casanta Nr. 3 Erl. v. 13. 4. 192 VI3 M 717

13. 4 1923 IV/. 8 M 520

sind durch Erlaß vom 22. April 1925 II M S803 auf die a

Ißler & Feucht, Nachf. Fr. Bidlingmaier in Plochingen a. N.“

übertragen worden.

Berlin, den 20. Juni 1925. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft. J. A.: Dr. Hoffmann.

Bekanntmachung. Am 8. Au 1925 wird an Stelle der jetzt bestehenden chsbanknebenstelle in Zittau eine . ängig ist. ö Der Geschäftsbezirk sowie die Namen und Unterschriften in dem Ge⸗

Berlin, den 26. Juni 1935.

Reichsbankdirektorium. Dr. Hal mar Schacht. von Grimm.

Die im Reichswirtschaftsministerium als Anhang zum

arm,, Signalbuche herausgegebene, Amil iche Liste er signalen für 1925!“ ist im Verlage von Walter de Gruyter K Co. in Berlin W. 19, Genthiner Str. I8, erschienen. Den Reichs⸗ und Staatsbehörden sowie den Wiederverkäufern wird das Buch bei unmittelbarer 3.75 RM von der Verlagsbuchhandlung geli handel ist das Werk zu einem Preise von 5

deutschen ing, , mit Unterscheidungs⸗

Bestellung zu einem Preise von iert. Im Buch⸗ M zu beziehen.

b) Bezeichnung; Gewürzter Futterkalt. Handelsübliche Bezeichnung der Gemengfeile: Reiner 3 alt. Phosphorsamrer Futterlast (Dikalziumphosvhan r Huber, ochsalz. Name des Herstellers: Deutsche Kraftfutterfabrik : Kommissionsrat Johannes , Dresden⸗A. . Bezeichnung; „Hennig's Gewürzter Futterkalk. Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteile: Reiner kohlensaurer Kalk, hosphorsaurer Futterkalk (Dikalziumphosphah, h ö ochsalz. Name des Herstellers: Kaufmann Traugott ig, = schweig, Bodestr. 43. . ,

Bezeichnung; „Vonhof's gewürzter phosphorsaurer Futterkalk(. 5 Bezeichnung der Gemen 33 .

9 . Futterkalk (Dikal ziumphosphat),

Ministerialrat Dr. D

bevollmächtigten Minister bei der Bayerischen Staatsregierung ernannt worden.

Preußen.

ir e ,.

Der bisherige München,

andten und

Ministerium für Handel und Gewerbe. Bei dem Berggewerbegericht Dortmund sind vom 1. Juli

d. J. ab der Erste Bergrat . in Dortmund unter Belassung in dem Amt als

dem Vorsitz der Kammer V (Dortmund⸗West) und der Erste Bergrat Hönig in Herne unter Belassun Stellvertreter des Vorsitzenden mit dem V (Herne) sowie der Bergassessor Dörnen in Herne unter Er⸗ nennung zum Stellvertreter des Vorsitzenden mit dem stellver⸗ tretenden Vorsitz der Kammer XII (Herne) und der Berg⸗ assesor Treutler in Gelsenkirchen unter Ern Stellvertreter des Vorsitzenden mit dem stellvertretenden Vorsitz

tellvertreter des Vorsitzenden mit

in dem Amt als tz der Kammer XII

ennung zum

der Kammer XII (Gelsenkirchen) betraut worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen

uttertalt (Oftaljiumphospbat) emahlener Fenchel,

ochsalz. Name des Herstellers: Firma I Klose, . e n g m, ; Paul Klose, Markt⸗Drogerie in

Bezeichnung: Gewürzter kohlensaurer FutterkalkY. Handelsübliche Bezeichnung der Here nn Reiner kohlensaurer Kalk, Fenchel, Kochsalʒz.

Name des Herstellers: Kaufmann Ernst Schrader, Dortmund,

Rö, und an den folgenden Tagen in der

und Forsten. Die Ob erförsterstelle Palsterkamp im Forstver⸗

waltungsbezirk Hannover ist zum 1. August 1925 zu besetzen. Bewerbungen müssen bis zum 21. Juli 1925 ein ö

gehen.

Bekanntmachung,

betr. Diplomprüfung für den mittleren Bibliotheks⸗

dienst usw. Die nächste Prüfung findet Donnerstag, den 8. Ottober reußischen Staats

Lindemannstr. 63.

bibliothek in Berlin statt.

vesuche um Zulassung sind nebst den erforderlichen ae den (Prüfungsordnung vom 24. März 1916 8 5) späte⸗ ens am 10. September d. J. dem unterzeichneten Vorsitzenden, herlin NW. 7, Unter den Linden 38, einzureichen.

In den Gesuchen ist auch anzugeben, auf welche Art von schreibmaschinen der Bewerber eingeübt ist. .. die Prüfung innen nur einige Adlermaschinen (Universaltastatur) zur Ver⸗ gung gestellt werden. Bewerber, die eine andere Maschine

. wollen, haben sich diese auf ihre Kosten selbst zu affen. . Der Herr Minister für Wissenschaft, Kunst und Volks⸗ ldung hat durch Erlaß vom 19. Mai 1925 sich dahin aus⸗ esprochen, daß bei den Prüfungen mehr als bisher auf be⸗ bndere Leistungen in Stenographie und Maschinenschrift Wert Lelegt werden soll. Berlin, den 8. Juli 1925.

Der Vorsitzende der Prüfungskommission. , Kaise r.

Nichtamtliches.

Deutscher Reichstag. Nachtrag. 86. Sitzung vom 2. Juli 1925.

Die Rede, die der Reichsfinanzminister von Schlieben m Laufe der Beratung des Haushalts des Finanzministeriums

Hehalten hat, lautet nach dem vorliegenden Stenogramm wie

olgt:

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nach den ausführ⸗ ichen Darlegungen, welche ich mir vor einigen Tagen erlaubt habe, m Haushaltsausschuß dieses hohen Hauses zu dem Etat meines Linisteriums zu machen, und die ja auch durch die Presse der Oeffentlichkeit bekanntgegeben sind, darf ich mich wohl heute auf einige Bemerkungen zu den Ausführungen der Herren Vorredner, usbesondere des letzten Herrn Vorredners, beschränken. Wie zu erwarten war, hat ja die in der jetzigen Zeit ganz besonders bedeutungs⸗ volle und einschneidende Tätigkeit der Reichsfinanzverwaltung bei en verschiednen Herren Rednern teils Tadel, teils Anerkennung gefunden. .

Ich möchte hier die Fragen ausscheiden, die den Steuerausschuß und einige andere Ausschüsse noch beschäftigen und mich nur auf

allgemeine Fragen beschränken.

Unter den Ausstellungen, die hier an der Reichsfinanzverwaltung gemacht worden sind, scheint mir der schwerste Vorwurf der zu sein, den der Herr Vertreter der Sozialdemokratischen Partei am vorigen Sonnabend hier erhoben hat, daß nämlich der Geist, der die Reichs⸗ finanwerwaltung und insbesondere das Reichsfinanzministerium beherrscht, nicht sozial, nicht gerecht sei. Der Herr Abgeordnete Eggerstedt hat insbesondere behauptet, daß das Ministerium, wenn es sich um Ausgaben für soziale oder kulturelle Zwecke handle, diesen Ausgaben einen zähen Widerstand entgegensetzt, den man bei anderen Ausgaben nicht finde. Demgegenüber möchte ich bitten, mir doch folgende einfache Feststellung gestatten zu dürfen. Das Bild des Reichsetats 1925 wird sich nach unseren neuesten Berechnungen um 754 Millionen gegenüber der ersten Etatsvorlage ungünstiger ge⸗ stalten, weil um diesen Betrag teils die Einnahmen verringert, teils die Ausgaben erhöht werden sollen. Von diesen 754. Millionen entfällt allein mehr als die gewaltige Summe von 500 Millionen, also mehr als eine halbe Milliarde, auf Maßnahmen, denen die Reichsfinanzoerwaltung sofort zugestummt hat und die ausschließlich dazu bestimmt sind, die Lage der minderbemittelten Bevõlkerungs⸗ kreise zu erleichtern, während der größere Teil der übrigen Mehr⸗ belastung, z. B. auch die in Aussicht genommene Herabsetzung der Umsatzsteuer, doch in erster Linie ebenfalls wieder den breiten Massen zugute kommen soll.

So sind beispielsweise beim Etat des Reichsarbeitsministeriumẽ mit meiner ausdrücklichen sofortigen Zustimmung die Ausgaben für soziale Zwecke, für Erwerbslosenfürsorge, für eine Erhöhung der Invaliden renten, für Förderung der Wohlfahrtspflege, für welche Zwecke allein schon 234 Millionen Mark in den Ctat eingestellt worden waren, nachher um mehr als 2X5 Millionen Mark erhöht worden. Die Summe ist also mehr als verdoppelt worden, ungerechnet die 200 Millionen Mack, die ich hoffe zur Erhöhung der Bezüge der Kriegebeschädigten und Kriegshinterbliebenen zur Ver⸗ fügung stellen zu können.

Um welche gewaltigen Summen es sich immer handelt, ersehen die Damen und Herren ferner aus folgendem: die Erhöhung des steuerfreien Abzugs bei der Lohnsteuer und die Ausdehnung des Kinderprivilegs, also Maßnahmen, die auch hauptsächlich den minder bemittelten Schichten zugute kommen, ergeben allein einen Steuer ˖ ausfall von jährlich 150 Millionen Mark, während der Ausfall an Ginnahmen durch die von der Reichsfinangberwaltung für spãter in Aussicht genommene Ermäßigung der Umjatzsteuer auf rund 200 Mil⸗ lionen Mark zu schätzen ist.

Auch die Ausgaben für kulturelle Zwecke beim Etat des Reiche ministeriums des Innern sind mit meiner Zustimmung nicht un⸗ erheblich erhöht worden. Allen diesen gewaltigen Mehrbelastungen hat die Reichsfinanzvemwaltung aus sozialen und kulturellen Gründen ohne weiteres zugestimmt, trotzdem die Lage des Etats und die uns in den künftigen Jahren obliegenden erheblichen Lasten die allergrõßte Vorsicht in der Uebem ahme dauernder Neubelastungen notwendig machen. j .

Auch in der Aufwertungsfrage, auf die ich heute nicht eingehend zu sprechen kommen möchte, weil sich ja das hohe Haus in den nächsten Tagen fehr ausführlich mit ihr beschäftigen wird, ist im Rahmen des finanziell Möglichen alles geschehen, um gerade der Not⸗ lage der sozial schwãcheren Volkskreise Rechnung zu tragen.

Wenn es bei den augenblicklichen Verhältnissen, was ich selbst aufs tiefste bedaure, bisher nicht möglich war, Mittel für andere Zwecke, wie z. B. für eine Verbesserung der Be amtenbe soldung, bereit · zustellen, so ist abgesehen von der noch nicht völlig geklãrten und zur größten Vorsicht mahnenden Lage der deutschen Reichsbahn und der bedrohlichen Entwicklung der deutschen Wirtschaft der Umstand maß⸗ gebend gewesen, daß die Aufwendungen zur Erleichterung der Not⸗ lage von Volkskreisen, die ganz besonders bedürftig sind, als noch dringlicher anerkannt werden mußten. Es wird wohl niemand in diesem hohen Hause bestreiten wollen, daß eine Verbesserung der Not⸗ le, de, Ganelreutnet so beinglcch war, dal se anteren luegeben

unker allen Umständen vorgehen mußte. (Sehr richtig! rechts) Aehnlich liegt es bei den Renten für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene. Die Erleichterungen auf steuerlichem Gebiet, die Herabsetzung der Lohnsteuer, die Ausdehnung des Kinderrivilegs kommen dagegen allen geringer bemittelten Bevölkerungskreisen zugute.

Unsere finanzielle Lage, die gerade deshalb so schwierig ist, weil sie noch völlig ungeklärt ist, wird ja leider sehr häufig noch verkannt. Man könnte sogar den Eindruck gewinnen, als wenn sie manchmal absichtlich geklärter und günstiger hingestellt würde als sie tatsächlich ist. Die Regierung sowohl als auch die gesetzgebenden Körperschaften werden es daher bei dem Ernst unserer finanziellen Lage als eine ihrer wichtigsten, schwierigsten und ich glaube auch veranwortungs⸗ vollsten Aufgaben betrachten müssen, die Notlage der verschiedenen Bevölkerungskreise, die ja ohne Zweifel in weitem Umfang noch besteht, so gegeneinander abzuwägen, daß tatsächlich innerhalb der verschiedenen Bevölkerungskreise die soziale Gerechtigkeit waltet, von der der Herr Abgeordnete Eggerstedt neulich mit Recht gesprochen hat. Diese ausgleichenden Erwägungen werden bei uns im Reichsfinanz⸗ ministerium aber dauernd fortgesetzt, auch außerhalb der Etatberatung. Es werden alle Möglichkeiten dauernd erwogen, wie und in welchem Umfange den ein zelnen notleidenden Gruppen geholfen werden kann.

So werden auch die Beamtenfragen fortgesetzt im Auge behalten. Wo sich irgendwie die Gelegenheit ergibt, die Verhältnisse der Be⸗ amten nicht nur auf wirtschaftlichem, sondern auch auf beamten⸗ rechtlichem und psychologischem Gebiet in irgendeiner Weise zu bessem, so geschieht dies auch, wie Sie das aus dem soeben behandelten Ent⸗ wurf einer Ergänzung der Personalabbauverordnung ersehen.

An der Spitze aller Erwägungen muß aber unter allen Umständen, wie es dankenswerterweise von den meisten der Herren Vorredner auch anerkannt worden ist, die Forderung stehen, daß der Etat unter allen Umständen jetzt und in den nächsten Jahren balanciert werden kann. (Sehr richtig) Ich stehe auf dem Standpunkt, daß wir den Kreisen, denen wir helfen wollten, einen durchaus schlechten Dienst erweisen würden, wenn man ihre Lage ohne Rücksicht darauf verbessern wollte, ob die dadurch entstehenden Ausgaben jetzt und später tat⸗ sächlich auch vom Reich getragen werden können. Sehr wahr) In der Uebernahme laufender, neuer Ausgaben, denen sich das Neich später nicht wird entziehen können, wird man darnum sehr vorsichtig sein müssen. Ebenso wird man der Reichsfinanzverwaltung eine derartige vorsichtige, schon jetzt auf die großen Lasten der künftigen Jahre abgestellte Finangwirtschaft besonders in der jebigen noch völlig ungeklärten Zeit nicht zum Vorwurf machen können. Mit einer Thesaurierungspolitik, von der so oft gesprochen wird, hat eine solche vorsichtige Finanzpolitik meiner Ansicht nach nichts zu tun. Helfen Sie uns, meine Damen und Herren, den Etat auf feste und sichere Grundlagen zu stellen, indem Sie auf der einen Seite möglichst schnell und in einer den Bedürfnissen des Reichs entsprechenden Form die Steuergesetze verabschieden! Sehen Sie aber auf der anderen Seite von allen Mehrbewilligungen ab, die nicht unter allen Um⸗ ständen als zu den Lebensnotwendigkeiten des Deutschen Reichs ge⸗ hörend angesehen werden können! Dann werden Sie, meine Damen und Herren, meiner festen Ueberzeugung nach der Notlage vieler Kreise, am besten gerecht werden, weil Sie uns dann die sichere Grundlage geben, um beurteilen zu kõnnen, ob für diese Kreise noch weitere Ausgaben gemacht werden können.

Ich nehme mit besonderem Dank davon Kenntnis, daß ver⸗

schiedene ich kann wohl sagen die meisten der Herren Vor⸗

redner ausdrücklich ihre Bereitwilligkeit erklärt haben, mich bei einer solchen auf die Konsolidierung des Etats gerichteten, zielbewußten, aber auch vorsichtigen Finanzpolitik zu unterstützen. .

Wenn ich jetzt mit einigen Worten zu den organisatorischen Fragen kommen darf, die von den Herren Vorrednern angeschnitten worden sind, so befinde ich mich mit diesen im allgemeinen in einer durchaus erfreulichen Uebereinstimmung. Ich bin auch mit dem letzien Herrn Vorredner derselben Ansicht, daß die jetzige zahlen⸗ mäßige Größe der gesamten Reichsfinan verwaltung ebenso wie die zahlenmäßige Größe des Finanznünisteriums keinen erwünschten Zu⸗ stand darstellt. Ich sehe aber zurzeit mit Rücksicht auf die enorme Arbeitsbelastung der nãchsten Jahre, die sowohl dem Ninisterium wie den Finanzbehörden draußen obliegen wird, im Augenblicke keine Möglichkeit einer baldigen Aenderung des jetigen Zustandes Ich bitte Sie doch, meine Damen und Herren, sich zu vergegenwãrtigen, daß wir uns in bezug auf die Finanzwerwaltung noch in einer Uebergangszeit befinden und daß, ebe nicht die neue große Finanz · gesetzgebung auch wirklich durchgeführt ist, wir nicht daran denken können, eine Einschränkung der behördlichen Organisation vor⸗ zunehmen. Im übrigen bin ich aber mit dem Herrn Abgeordneten Dietrich ganz derselben Ansicht, daß auch in der Finans verwaltung sowohl auf personellem wie auch fachlichem Gebiet gespart werden muß, soweit überhaupt gespart werden kann.

Was den Geist der Vielschreiberei anlangt, den der Herr Vorret ner gerügt hat, so möchte ich doch bemerken, daß ich glaube, daß dieser Geist schon wesentlich ausgerottet ist und wohl mehr der Vergangenheit angehört. Selbstverständlich ist in den Zeiten der Inflation mehr geschrieben worden. Unsererseits wird alles getan werden dazu sind wir alle Verwaltungsbeamte —, daß praktisch gearbeitet wird und von unnötiger Schreiberei, wodurch das Publikum nur belãstigt wind, ehen wird. . . .

e . sonstigen Fragen der Organisation, wie der Ginheit⸗ lichkeit der Finanzwerwaltung, die der Herr Vorredner eben auch erwähnt hat, wie auch der Notwendigkeit möglichster Derentralisation glaube ich mich in erfreulicher Uebereinstimmung mit den meisten der Herren Redner zu befinden. Ins besondere bin ich auch dem Herrn Abgeordneten Dr. Oberfohren dafür dankbar, daß er aus drücklich seine Zustimmung zu der . der Stellung der Sandesfinanzamtsprãsidenten gegeben hat. .

Gbenso teile ich mit dem Herrn Abgeordneten Dr. Schreiber die Auffassung, daß in der per onalpolttischen Be eu ng der Beamten⸗ stellen draußen im Lande ein gewisser Kontakt mit der xandschaft, wie er sich ausdrũckte, bergestellt werden muß, da hierdurch die reibungslofe Erledigung der Geschäfte meiner Ansicht nach nur ge- winnen kann. (Sehr richtig) Ich versichere daher gern, dah bei der Ernennung der Beamten diese pfychologischen Momente und die Wünsche der Landschaft berückfichtigt werden sollen, soweit irgendwie die Mãglichkeiten dazu vorliegen, was bisher nicht immer der Fall war.

bin ferner gern bereit, erneut von Fall zu Fall zu prüfen, a,. es, ohne die Gebote der Warsamkeit zu verletzen, möglich sein wird, kleinere Finanzämter bestehen zu lassen, inebesondere in den Gegenden, wo besonders schwierige Verkehr serhãltnisse bestehen. (Sehr richtig) Die An vegungen des Herrn Vorredners gingen ja ach wech (ner snlichen Jicha, wem ich see richig derstqgtea

habe. Hinsichtlich des Werkes dieser kleineren Finangämter sowohl in wirtschaftlicher wie in verkehrspolitischer und sogzialer Hinsicht stimme ich mit dem Herm Abgeordneten Dr. Schreiber durchaus überein.

Auch bin ich von der staatspolitischen Notwendigkeit durchdrungen, mit den Lan desregierungen in möglichstem Ginvernehmen zu leben und das Verhältnis des Reiches zu den Ländem und den Gemeinden in finanzpolitischen Fragen nicht lediglich nach fiskalischen Gesichts punkten, sondern im Geiste gegenseitigen Vertrauens unter Berück⸗ sichtigung der psychologischen Zusammenhänge zu pflegen. ; Daß aber Gegen sätze auf sachlichem Gebiete nicht stets voll überbrückt werden können, dürfte wohl in den schwierigen finanziellen Verhãltnissen der jetzigen Zeit, unter denen nicht nur das Reich, sondern auch die Länder und Gemeinden leben, seine hinreichende Begründung finden. Ich darf aber versichern, daß es mein und meiner Mitarbeiter aufrichtiges Bestreben sein wird, wie bisher alles zu tun, um das Verhältnis des Reiches zu Ländern und Gemeinden trotz mancher sachlichen Gegensätze so harmonisch wie irgendmöglich zu gestalten.

Wenn der Herr Abgeordnete Dr. Schreiber neulich die starke Stellung heworgehoben hat, die dem Reichsfinanzminister durch die Haushaltsordnung im Gesamtkabinett gegeben worden ist, und wenn er gemeint hat, daß ich es eigentlich nicht notwendig gehabt hätte, einen Vorstoß im Hauptausschuß zu machen oder, wie er sich aus⸗· drückte, die Flucht in die Oeffentlichkeit anzutreten, da ja meine Stellung im Reichskabinett genügend stark wäre, so muß ic allerdings zugeben, daß die Stellung des Reichsfinanzministers an sich jeßzt im Reichskabinett eine wesentlich stärkere als früher ist, und ich bin dankbar dafür, daß es so ist. Mit dieser Stärke der Stellung im Kabinett ist es aber leider nicht getan, wenn nämlich die Finanghol itik des Gesamtkabinelts als Ganzes nicht die notwendige Unterstützung hier im Reichstag findet. Das ist eben der Grund gewesen, wes · wegen ich in der schweren und doch wohl auch wohlbegründeten Sorge um das Gleichgewicht im Etat den Hauptausschuß um seine Unter⸗ stützung gebeten habe. Im übrigen halte ich es für eine Frage des politischen Taktes des Leiters des Reichsfinanzministeriums, daß seine starke Stellung im Reichskabinett nicht über das notwendige Maß hinaus ausgenutzt wird, und ich lege, wie ich es immer getan habe, den größten Wert auf ein freundschaftliches, verständnie volles und harmonisches Zusammenarbeiten des Reichsfinanzministeriums mit den übrigen Reichsressorts. Wenn sich daher, wie der Herr Abgeord · nete Dr. Schreiber mit Recht gerügt hat, die Referenten einzelner Ministerien häufig an die Herren Abgeordneten wenden, um die Ziffern ihres Etats zu erhöhen, so wird dies meiner Meinung nach nicht auf eine Verschüchterung durch das Reichsfinanzministerium, sondern auf andere Motive zurückzuführen sein. (Hört, hört! rents

Verschiedene der Herren Vorredner sind dann allf zwei Ver= waltungszweige der Reichsf inan zwerwaltung zu sprechen gelommen nämlich auf die Brann bweinmonopolverwaltung und die veichseigenen Werke, und der Herr Abgeordnete Dr. Cremer und auch der Herr Abgeordnete Dietrich haben in diesem Zusammenhang von zwei Schmerjens kindern der Reichs finanzbemwal tung gesprochen. Sofern bezüglich der reichs igenen Werle sich dies nur auf einen Teil der selben beziehen soll, nämlich auf die Deuischen Werke, kann ich wen we Ausspruch durchaus akzeptieren. (Guruf rechts: Abschaffen! Lachen 2 zunächst die Branntweinmonopolverpaltung betrifft. so ist es richtig, daß sie ein Sorgenkind der Reichsfinan zberwal tung ist ua daß eine durchgreifende Neuorganisation sich nicht länger wird hinaus

eben lassen. (Hört, hörth ö . , den jetzt unbefriedi genden Zustand verursacht haben, sind ja von den Herren Vorrednern schon gestreift worden. Es ist von dem Herrn Abgeordneten Eggerstedt und auch von dem Herrn Abgeordneten Dietrich zutreffend bemerkt worden, daß der Verbrauch an Trinkbranntwein gegenüber der Vorkriegszeit auf einen gewaltig kleineren Teil ich weiß im Augenblick nicht, ob es ein Drittel oder die Hälfte war zurückgegangen ist, was man aus volkswirtschaft lichen und gesundheitlichen Gründen an sich nur durchaus begrüßen kann. Aber auch die Inanspruchnahme des Spiritus zu technischen Zwecken hat sich gegenüber der Vorkriegszeit wesentlich verringert, so daß, im ganzen gesehen, von einer Ueberproduktion an Spiritus werben kann, einer Erscheinung, die sich nach dem Kriege in fast allen Ländern bemerkbar gemacht hat. 44 e, e, ed, fer ie, ber auch, we ich vracharm anerkenne, die jetzige Organisation der Reichs mon opolvemwaltung nicht bewãhrt, so daß, alles zusammengenommen, ihre Leitung vor fast um lösbaren wirtschaftlichen Aufgaben in der ganzen Zeit gestanden hach, was ich mit Rücksicht auf die vielfachen Angriffe auf die Beamtenschaft hier einmal auchrücklich öffentlich feststellen möchte. .

Daß diese Verhältnisse nicht so weiter bestehen können, wird auch von mir nicht berkannt. Wir sind damit beschãftigt alle Maßnah men zur Behebung der Mängel eingehend zu prüfen, und nehmen jeden BVorschlag für eine praktische Lösung der Frage, die ja sehr schwer ist, dancbar entgegen. Nötigenfalls wird auch vor einer Aenderung der Gesetz gebung nicht zurüdgeschreckt werden können, womit selbst · verstãndlich nicht gesagt werden soll, daß damit der Monopolgedante unter allen Umständen verlassen werden muß. Ich kann mich daher mit den Zielen der in der Drucsache 1069 eingebrachten Resolution einverstarden erklãren. Die darin im einzelnen vorgeschlagenen Mittel, insbesondere die Beschränkung der Rechte des Monopol beirats werden jedech selbswerständlich noch einer eingehenden Prüfung bedürfen.

33 11 dieser Resolution kann ich mich durchaus einverstanden erklären. Ich werde mich entsprechend der Anregung des Herrn Abgeordneten Eggerstedt bafür ein setzen, daß die Behörden Verssuuche mit Betriebssprit anstellen. Es wird eine besonders wichtige Aufgabe der deutschen Wissenschaft und Technik sein, durch Erforschung der besten Verwendbarkeit des Spiritus zu motorischen Zwecken dielem ein neues Absazoebiet zu erschließen.

Was die von dem Herrn Abgeordneten Dr. Cremer und auch vorhin von Herrn Abgeordneten Dietrich angeschnittene Frage der reichseigenen Betriebe betrifft, so lege ich Wert darauf, mumächst einmal festzustelle᷑n, daß die grohe Mehrzahl dieser Unternehmungen sich in einer durchaus ruhigen, günstigen und fortschreitenden Entwicklung befindet und die Bereitstellung von Reichsmitteln nicht beansprucht. Die Zusammensassung der Werke unter einer Dachgesellschaft, der Viag, bat sich bewährt. Der finanzielle, persönliche, orꝗan i satorische Zusammenhang zwischen Elektrizität, Aluminium, Kalksticstoff und Reichskredit⸗Aktiengesellschaft trägt entschieden gute Früchte Gine Beanspruchung von Reichsmitteln ist nur bei einem die ser Reichs · betriebe, bei den schon von mir erwähnten Deutschen Werken, erforder⸗ lich geworden. Es ist ihnen ja bekannt, daß mit der Zuführung