bleiben die Löhne weit hinter dem Existenzminimum zurück. Dieses Revier ist so rückständig wie nur irgend denkbar. Für die Agitationsanträge der Kommunisten, die auch bei dieser Gelegen⸗ heit wieder aufgetischt worden sind, haben wir kein Verständnis. Die Verhältnisse im oberschlesischen Revier sind gerade = elend und erbärmlich wie in Waldenburg; dort muß vor allem die Reichsbahn ihre Politik ändern, wenn es besser werden soll, Die Unternehmerschaft hat sich auch mit dem Preisabbau beschäftigt, sie hat offenbar daran geglaubt, daß er mit dem 1. Oktober eintreten würde. Kein Mensch sonst — auch nicht die Reichs⸗ regierung — hat daran geglaubt, denn die ganze Aktion wurde ja bloß zu dem Zwecke in Szene gesetzt, um die Gewerkschaften zu indern, ihre berechtigten Bemühungen um Lohnerhöhung er— olgreich u betreiben. Herr v. Waldthausen erklärt als Voraus⸗ etzung ur die wirtschaftlichée Besserung die Hebung der zroduktion. Die haben wir; aber wo bleibt die wirtschaftliche Besserung für den Bergmann? Die Grubensicherheit ist na wie vor problematisch. Ueber die Notwendigkeit von Gruben⸗ befahrungen wird ganz willkürlich von den Oberbergämtern ent— schieden. Beamte, denen die Schuld an Grubenkatastrophen bei⸗ gemessen wurde, hat man befördert! Das kann das Vertrauen der Bergknappen in die Bergbehörde und zum Minister nicht stärken. Nach wie vor heißt es, der Bergmann habe in die Betriebe nicht hineinzureden. Wir fordern, daß er als völlig gleichberechtigter Faktor im Bergbaubetrieb betrachtet und geachtet wird. (Beifall bei den Sozialdemokraten.)
Abg. Dr. v. Waldthgufen (D Nat): Eine so große Not wie heute im Steinkohlenbergbau ist seit Jahrzehnten nicht dagewesen. Die heutige Absatznot ist geradezu katastrophal mit einziger Ausnahnie von Oberschlesien, wo die polnische Einfuhr seit Juni d. J. gesperrt ist. Dort muß die Reichsregierung mit aller Kraft dafür Sorge tragen, daß das künftige Einfuhrkontingent möglichst niedrig bemessen wird. Zur Absatznot tritt die Finanz⸗ und Kredituot, der hohe Leihzins. Bei den Stillegungsaktionen wirken auch staatliche Instanzen, ja sogar. Arbeitnehmer⸗ organisationen mit; da kann von einseitigem Egoismus der Berg⸗ werksbesitzer keine Rede sein. Mit einer Verbesserung der Lage des inneren Marktes ist nicht zu rechnen, solange nicht auf dem Weltmarkt eine durchgreifende Aenderung der Wirtschaftslage sich vollzogen hat. Dennoch darf auch im Innern nichts unversucht ge⸗ lassen werden. Die sehr beträchtliche Erhöhung der Selbstkosten im Vergleich zu 1913 steht außer Frage. Die Preise für Schwellen, Schienen und sonstige Materialien sind gestiegen, die Löhne sind gestiegen, die Frachten sind gestiegen. Für einen Abbau der sozialen Lasten trete ich nicht ein, aber die Industrie muß diese Lasten auch tragen können. Unter den ,. Umständen muß ein Teil dieser Lasten von der Allgemeinheit übernommen werden. (Widerspruch links) Der Minister sollte Anlaß nehmen, eine den bergbaulichen Interessen feindliche Kommunalpolitik und kom⸗ munale Finanzpolitit hintanzuhalten und in diesem Sinne auf e, Kollegen vom Ressort des Innern einzuwirken. Ich lege den
entwurf eines Rathauses in Buer, eines Palastes, der der Reichs⸗ hauptstadt zur Zier gereichen würde, auf den Tisch des Hauses nieder. Die Verwaltungsgebühren sollten noch weiter . werden, um die Lage des Bergbaues zu erleichtern. Von der Un— gunst der Verhältnisse ist auch die „Hibernia“ betroffen; es wird nichts abgeschrseben werden können. Der Abschluß der „Preußag“ weist eine ganze Million Mark als Gewinnanteil des Staates auf! Das Abkommen mit Frankreich hinsichtlich der Kaliwerke hat wenigstens stabilere Verhältnisse , Im Haushalt elbst ist u. a. für die e d e llfich! Erforschung der Bodenschätze zreußens diesmal ein erhöhter Betrag ausgeworfen. Wir geben unsere Genugtuung darüber kund. Gegen eine Angahl von Anträgen, die eine Mehrheit des n ,,, angenommen hat, müssen wir uns zur Wehr setzen, so besonders gegen den, der eine Berggesetz= novesle verlangt, in welcher die Entlassung der mit der Durch— ührung bergpolizeilicher a,,. betrauten Angestellten und Urbeiter wegen der gewissenhaften Beobachtung ,. unter Strafe gestellt wird (Hört! hört! 6 Jawohl, gegen die darin liegende Verdächtigung protestiere ich im Namen des ge— samten Bergbaues! (Beifall rechts.)
Abg Steger (tr.) erklärt, im Bergbau zeigten sich in Eng⸗ land, Frankreich und Belgien dieselben ungünstigen Verhältnisse wie in Deutschland. Einige Länder seien uns in der maschinellen Einstellung überlegen, während man in Deutschland vielfach noch an veralteten Einrichtungen festhalte. Auch der e , . in Belgien und Frankreich höher. Vielfach stelle sich das Mißtrauen ein, daß man die Wirtschaftslage noch ungünstiger darstelle als sie sei, um Grund zu haben, die Arbeitszeit ö verlängern, die Löhne niederzuhalten und die sozialen Lasten abzubauen, Immer wieder verlange man Opfer von der n, Die Ver⸗ minderung der Belegschaften, die vermehrten Stillegungen hätten die Vodukkionskosten verringert; warum gebe man da den Arbeitern keine Lohnerhöhung? Der Ruhrbergbau sei sehr wohl in der Lage, eine Lohnerhöhung zu tragen. Man sage, es sei eine Verbilligung der Lebensmittel eingetreten, und begründe damit die ablehnende Haltung zu einer Lohnerhöhung. Das klinge geradezu wie. Hohn! FJederniann wisse doch, daß die Preissenkungsaktion Schiffhruch erlitten habe. Bezeichnend sei die Erklärung eines Generaldirektors in . wenn einer nur 50 –-60 Mark im Monat verdiene, o müsse er eben damit auskommen, sonst sei die Haus wirtschaft chlecht geführt. (Zurufe: Unerhört!) Derselbe Herr äußerte weiter,
se Familie, in der jedes Jahr ein Kind ankomme, habe nicht das Recht zu klagen. (Rufe; Pfui! , Die Arbeitgeber 6 en Bogen nicht hie ,. Bezeichnend sei ein Schreiben es Stahlhelnibundes, Landesverband Halle⸗Merseburg, in dem der Kampf gegen die freien Gewerkschaften propagiert werde. Man wolle den Ethel und benutzen, um die gelben Gewerkschaften zu fördern. (Zurufe rechts.)
Abg. Dr. Pin kerneil (D. Vp): Der Gedanke eines internationalen ,,. ndikats ist an 1c gar nicht so abwegig; aber für seine Verwir ö. dürfte no viel Zeit ,, ein, bis vor allem England sich damit befreundet. Die Stillegungen . keine Willkürmäaßnahmen; gegen eine vernünftige Still⸗ egungspolitik wird auch niemand etwas haben können, denn es ilt eben, die Förderung dem Absatz fn assen, und für Deut ch⸗ knd besleht die Gefahr, daß für 20 Millionen Tonnen f ich keine Verwendung zu finden ist. Für Lohnerhöhung äuf der
anzen Linie sind auch wir, aber höhere Löhne können nicht aus . bezahlt werden, nur aus Einkommen. Eine Steigerung des Nutzeffekts muß erreicht werden, und sie ist nur zu erreichen durch Verlängerung der Arbeitszeit und durch technische Neuerungen. Das Gebiet ar Gel hsttoste lr c he sollte bis auf weiteres aus⸗ cheiden, dagegen muß auf eine gesunde Frachtenpolitik im 9 ingedrängt werden. Der Bergakademie Claustt al, die jetzt ihr ubiläum begeht, danken wir für die geleistete Arbeit, dieser nlaß sollte uns aber zum Nachdenken darüber 6 ob die 6 eingeschlagene Ausbildungsmethode nicht reformbedürßtig ist. er Handelsminister sollte dieser Frage nähertreten und auch onst sich dafür interes ieren, daß unsere Techniker nach der wirt⸗ chaftlichen Seite gründlicher ausgebildet werden als es zugzeit eschieht. Der Vorwurf des Abg. Steger gegen den „unsozialen“ ug im Unternehmertum ist in eim Allgemeinheit unberechtigt, Was wir ablehnen und abwehren, ist die unvornehme Art, mit der der Kampf gegen die Unternehmerschaft geführt wird, als Klassenkam ' Was in dieser Beziehung namentlich in den letzten Wochen 23 er Gegenseite geleistet worben ist, können und werden wir nicht vergessen.
Hierauf wird die Fortsetzung der Beratung auf heute abend „8 Uhr pünktlich vertagt. Der Präsident teilt mit, daß der Sonnabend sitzungsfrei bleiben soll.
Schluß 5M Uhr.
88 Sitzung vom W. Oktober (Abendsitzung).
In der Abendsitzung des Preußischen Landtages, in der die Beratung des Bergetats fortgesetzt wurde, kam als erster Redner der
Abg. Sobottka nn zum Wort. Er spricht den Führern des Bergbaus die Fähigkeit ab, die Betriebe zu leiten. Die eng⸗ lischen kommunistischen Bergarbeiter hätten ihre deutschen Kol— legen zum gemeinsamen Kampf um höhere Löhne und bessere Arbeitszeitbedingungen aufgefordert. Wenn der Erfolg aus⸗ geblieben sei, so trügen daran die deutschen reformistischen Ge⸗ wertschaften die Schuld. Die Lage der Bergbau⸗Gesellschaften sei durchaus nicht so ungünstig, wie sie dargestellt werde. Es würden Dividenden von 8, 10, ja 20 Prozent gezahlt; 75 Prozent der . Beamten könnten zur Verbilligung der Produktion abgebaut werden; die Gehälter der Direktoren seien viel zu och. Nach dem Unglück auf der Zeche Dorstfeld gehe man gegen Bergarbeiter vor, die auf Gefahrenmomente aufmerksam machten. Man verfolge damit den Zweck, die Wahrheit über die Gruben⸗ katastrophe zu verschleiern. Der Redner verlangt zum Schluß vom Ministerium Schritte zur Entfernung der reaktionären Beamten aus der Bergverwaltung.
Abg. Hartmann (Dem): Die durch den Krieg in der Welt— wirtschaft zerrissenen Fäden müssen möglichst schnell wieder angeknüpft werden. Von England droht unserer . jetzt eine durch Subventionen gestützte scharfe Konkurrenz. Auf dem Wege der Vereinbarung zwischen den Kohlen erzeugenden Ländern sollten Mittel und Wege gesucht werden, mit denen der in der ganzen Welt notleidenden Kohlenindustrie geholfen werden kann (Bei— fall). Wir unterstützen den Antrag des Hauptausschusses, der eine Besserung des Kohlenabsatzes durch Maßnahmen in dieser Richtung verlangt. Durch vernunftgemäße Handelsverträge muß auch unfere Industrie in den Stand gesetzt werden, die Rohstoffe, die wir vom Ausland unbedingt brauchen, zu Preisen zu erhalten, die nicht durch die Zölle überteuert sind. Die Verwirklichung des Gedankens einer europäischen Zollunion ist leider verpaßt worden in dem Augenblick, wo die Möglichkeit dazu gegeben war. Die wirtschaftlichen Verhältnisse werden aber schließlich zur Ver⸗ wirklichung dieses Gedankens zwingen. Die Kohlenfrage ist mehr oder weniger eine Handelsfrage. Wir müssen uns die Möglichkeit he fen dem Ausland die überschüssigen Kohlen unserer Pro⸗
uktion zu verkaufen. Das wäre auch die beste Hilfe für die Schwerindustrie, die dann durch eine Steigerung ihrer Produktion auch einen erhöhten Kohlenverbrauch hätte. Erfreulicherweise hat sich die Kohlenförderung in Oberschlesien in den letzten Monaten beträchtlich gesteigert. Wir unterstützen den Antrag des Haupt⸗ ausschusses, der die Reichsregierung ersucht, gegen eine Erhöhung des polnischen Kohieneinfuhr-Kontingents mit allem Nachdruck Stellung zu nehmen. Wir müssen in erster Linie daran denken, daß unsere eigene Wirtschaft wieder in Gang gebracht wird. Das ist besonders wichtig in einem Zeitpunkt, wo wir selbst unsere Kohlen nicht absetzen können. Auch im Waldenburger Kohlen⸗ gebiet hat' sich trotz der geradezu menschenunwürdigen Ver⸗ hältnisse, die dort herrschen, die Leistung der Bergarbeiter gesteigert. Damit ist am besten der Vorwurf widerlegt, daß unsere Bergarbeiter nicht genug arbeiten wollten. Die Berg⸗ arbeiterschaft ist sehr gern zur Mehrarbeit bereit, wenn ihr nur ein angemessener Lohn gewährt und wenn die im Betriebs⸗ rätegesetz n,, Rechté nicht dauernd verletzt werden. Die angekündigte Preissenkungsaktion der Reichsregierung ist bisher noch in keiner Weise spürbar. Wir unterstützen den Antrag des Haupfausschusses, der die Förderung dieser Aktion verlangt, aber wir hahen bei den gegenwärtigen Verhältnissen wenig Hoffnung, daß eine wirkliche Preissenkung von der Reichsregierung durchgesetzt wird. Bei den Betriebsstillegungen im Bergbau hat sich gezeigt, daß nicht immer wirtschaftliche Notwendigkeiten für die Stillegungen , waren. So wurde erst kürzlich eine Zeche stillgelegt, mit der Begründung, daß der Betrieb zu große Zuschüsse erfordert hätte. Das ganze Personal wurde entlassen, nach drei Tagen aber wurde der Betrieb wieder eröffnet. Aller⸗ dings wurden nun die Betriebsratsmitglieder und die Gewerk⸗ in,, nicht mehr eingestellt. Hier wurde offenhar für ie Felerschichten die Bezeichnung „Stillegung“ nur gewählt, um auf diese Weise die mißliebigen Elemente in der Arbeiterschaft und im Betriebsrat mit einem Schein des Rechtes entfernen zu können. Wir sehen darin eine grobe Verletzung des Geistes des Betriebs⸗ rätegesetzes. Im Siegerlande sieht es besonders übel in bezug auf die Stillegungen und die Wahrung des Betriebs rätegestzes aus. Besonders erbitternd muß es wirken, daß in vielen großen Hütten- und Bergwerken gleichzeitig mit dem Abbau der Arbeiter—⸗ schaft die Zahl der Direktoren und leitenden Beamten ganz außer⸗ gewöhnlich erhöht worden ist. Da scheint die Erklärung sehr un⸗ glaubwürdig, daß die Betriebe unrentabel geworden seien. (Sehr wahr! linké) Die Klagen der Schwerinduftrie über die zu hohe Belastung durch sozialpolitische Aufwendungen sind durch die amt— lichen Veröffentlichungen im Reichsarbeitsblatt als durchaus irre⸗ führend und falsch widerlegt worden. Die Oberbergämter sollten mehr als bisher in ihren Berichten auf die Tätigkeit der Betriehs⸗ räte eingehen. Auf dem Staatsbetrieb in Recklinghausen scheint man der Tätigkeit des Betriebsrats nicht das nötige Verständnis entgegenzubringen. Bemerkenswert ist, daß in einem Bericht des Oberbergamtes Halle zum Ausdruck kommt, daß das Verständnis der jugendlichen Arbeiter für die polizeilichen Bestimmungen im Wachsen begriffen sei. Daraus geht hervor, daß die Jugend, wenn man sie richtig behandelt, keineswegs vexroht. Der Redner trägt dann eine Reihe von Klagen aus den Kreisen der Arbeit⸗ nehmerschaft vor, die sich u. a. auf zu hohe Strgfen, Lohn⸗ minderung von invaliden Arbeitern, die dieselben Leistungen wie gesunde ausführen , . und Schikanierung in der Urlaubs⸗ frage beziehen. Bezüglich der Arbeitszeit, so führt der Redner weiter aus, sind meine politischen Freunde der Meinung, daß eine Beruhigung der Arbeitnehmerschaft nicht eher eintreten wird, ehe nicht endlich das Arbeitszeitgesetz vom Reichstag verabschiedet . (Sehr wahr!) Alle jetzt herausgegebenen Verordnungen und Ver⸗ ügungen treffen nicht den Kern der Sache; sie sind zum großen Teil dehnbar, weil sie der Begutachtung der Landesbehörden unterliegen. Nachdem der Redner deni Minister noch seinen Dank dafür ausgesprochen hat, daß er sich dafür einsetzen will, daß die Frauenarbeit in den bergbaulichen Betrieben nach und nach be⸗ seitigt werden soll, weil diese Tätigkeit zu schwer für Frauen sst, fetzt er sich noch für die Erhaltung der Königsberger Bern⸗ n m ert ein, die anscheinend am 1. November geschlossen werden ollten. Schließlich lafit er noch einen Ausgleich in der Ent⸗ lohnung der ,, und der beamteten Arbeit⸗ nehmer in den stagtlichen Bergbaubetrieben zugunsten der An—⸗ gestellten und ir mit der Hoffnung, daß dafür gesorgt werde, daß der Steinkohlenbergbau 6 gestellt wird, daß er trotz der schweren Konkurrenz gegenüber dem Auslande innerhalb der 6 Wirtschaft die ihm zukommende Stellung behaupten ann.
Abg. Schwenk⸗Oberhausen (Wirtschaftl. Vereinig.) erklärt die Betriebsräte auf den bergbaulichen Betrieben hätten oft nichl einmal das Vertrauen der Arbeiter. Auch wirke es verbitternd auf die Bergarbeiter, daß in anderen Arbeitsgebieten mehr ver— dient werde, so z. B. im Baugewerbe. Die Wirtschaftliche Ver= einigung habe ein großes Interesse daran, daß die Bergwerks- betrlebe nicht stillgelegt würden. Denn die wirklichen Votleidenden würden dadurch nur die Hausbesitzer werden die die Bergarbeiter als Mieter hätten. Der Redner richtet an die Regierung, die Frage, wie sie die geschädigten Hausbesitzer in den HZechengebieten entschädigen wolle. r betont, daß viele Zechenbetriebe durch zu hohe Belastungen seitens der Kommunen zum Stillstand gezwungen würden. Vor einem Jahre habe der Minister Siering selbst gesagt, man komme nur durch Verbesserung der Technik und vermehrte Arbeitsleistung aus der dot heraus. Vor allem müßten aber die Frachten verbilligt werden.
Bergbau
Abg. Jacobs (Soz.) bringt eine Reihe von Mißständen im . zur Sprache. Im letzten Jahre hätten die Staats⸗ betriebe monatlich einen Zuschuß von einer Million ersordert und seit der . seien an die Staatsbetriebe nicht weniger als 86,5 Millionen Zuschüsse erforderlich gewesen Daß die Arbeiter an solchen Zuständen nicht schuldig seien, könne durch statistisches Material nachgewiesen werden. Die Regierung müsse Auskunft geben, wie der Abbau im Staatsbergbau gedacht sei; mehrere tausend Arbeiter seien bereits entlassen; in ö Monat solgte abermals die Entlassung von fünfhundert Arbeitern. Von Beamtenentlassungen sei aber bis zum Augenblick noch nichts bekannt. In Zeiten so großer wirtschaftlicher Not, wie wir sie heute besitzen, müsse nach dem Grundsatz verfahren werden: Gleiches Recht für alle. Der Redner verlangt weiter sf ff enz der kostspieligen Berginspektionen in den staatlichen Bergbetrieben und Zentralisierung der kaufmännischen Verwaltung.
Abg. Martin (D. Nat.) betont, daß an die Qualität der Kohle so große Anforderungen gestellt werden, daß die Schwierig keiten vieler Zechen schon aus dem einen Grunde zu erklären seien, daß ihre Kohlen keine genügende Qualität hätten. Bei der heutigen schwierigen Lage könnten aber Zuschußbetriebe nicht mehr durch⸗ i . werden; dazu seien wir zu arm geworden. Pflicht des
taates und auch der Gemeinden sei es, für die Arbeitslosen helfend einzuspringen. Deshalb habe die deutschnationale Fraktion bꝛantragt, daß den Gemeinden Kredite für die Ausführung von Notstandsarbeiten zur Verfügung gestellt werden, damit die in,, , endlich von der Straße kämen.
Abg. Ef fert (tr.) schildert die traurigen Verhältnisse der deutschen Erzbergbaugebiete. Im Siegerländer Erzbergbau würden nach dem 1. November kaum noch 4000 Mann ,,, Fast sämtliche Gruben seien stillgelegt. Dabei bekämen bei weitem nicht alle Erwerbslosenunterstützung. Die Bestimmungen gingen e,, dahin, dat wer auch nur drei Morgen Land besäße, keine Unterstützung bekäme. Dabei gäbe es gerade im gebirgigen Siegerland Leute, die zehn Morgen „Land“ besäßen, . etwas davön zu haben. Sonderbar sei, wie manchmal die „Stillegungen“ zustande kämen. Dutzende von Fällen gebe es auch, wo die Berg⸗ herren die Stillegung ihrer Betriebe dadurch erreichten, daß sie absichtlich , ,, herbeiführten und die Arheiter dann , Auch sonst würden die Arbeitnehmer schikaniert und geschädigt, wo immer es irgend möglich ö Da dürfe man ic nicht wundern, wenn sich auch die Arbeiter einmal bemerkbar machten. Das Oberbergamt in Dortmund hätte sich nichts ver⸗ geben, wenn es die bestehenden „Richtlinien“ auch für die aus der Arbeitsgemeinschaft ausgetretenen Siegerländer Bergherren diktiert hätte. In der y, müßte auch von Berlin aus etwas mehr und vor allem eindeutiger gewirkt werden, damit nicht so viele Deutungen für die Unternehmer möglich seien. (Zurufe rechts: Das geht auf Ihre Regierung!) Seine Regierung erwidert Redner, kritistere er erst recht, denn von ihr verlange er etwas Gutes; von einer deutschnationalen Regierung oder von einer der Deutschen Volkspartei würde er von vornherein nichts Gutes erwarten. (Zustimmung links.) Was aber die Unter nehmer in den Bergbaugebieten in vielen Kleinigkeiten et zeigten, sei eine Art von Christentum, für das er danke. (Leb—
after Beifall im Zentrum.)
Um 11 Uhr vertagt das Haus die Weiterberatung auf Donnerstag 11 Uhr Vormittags.
Parlamentarische Nachrichten.
Der vom Wirtschaftspolitischen Ausschuß des Reichswirtschaftsrates gebildete Sonderausschuß zur Prüfung der Preiserhöhungen trat gestern zu einer Sitzung zusammen, die jedoch kein positives Ergebnis hatte. Der Sonder⸗ ausschuß wird am nächsten Montag wieder zusammentreten, um
das Fragenschema zu beraten, das der Enquete über die Preis⸗
erhöhnngen zugrunde liegen soll.
Der Aeltestenrat des Preußischen Landtages beriet gestern über die Geschäftslage. An dem bisher festgelegten Beratungsplan wird festgehalten, es soll jedoch der 31. Oktober wegen des Reformationssestes sitzungsfreji bleiben. Man beab-— sichtigt, eine Reihe von Abendsitzungen abzuhalten. Von großen. Haushalten stehen noch zur Erledigung der Bergetat, der Etat des Staatsministeriums, der Kultusetak, der Etat des Finanz— ministeriums und der allgemeinen Finanzverwaltung.
— *
Der Hauptausschuß des Preußischen Landtags behandelte gestern die Anträge betreffend Schädigung der Unterweserstädte durch die beabsichtigte Fahrrinnenvertle⸗ fung der Weser. Nach eingehenden Ausführungen der Abgg. Blank (tr.), Brandes (Soz) und des Ministerialdirektors Artikus wurde laut Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deut⸗ scher Zeitungsberleger folgender Beschluß gefaßt: „Der Landtag wolle beschließen, das Staatsministerium zu i mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln dahin zu wirken: a) daß Preußen das ihm nach Staatsverträgen und Reichsrecht zustehende Mit- wirlungsrecht bei allen, den weiteren Ausbau des Weserstromes . Angelegenheiten gewahrt bleibt, b) daß für die Unter— weserhäfen ein voller Ausgleich durch Gewährung der Frachtparität
oder in anderer Form für alle die Schädigungen gewährt wird, die
durch die Vertiefung der Unterweser bereits entstanden sind. InsQ— besondere ist te. genaueste Durchführung der Bestimmungen des preußischen Was
der durch den fraglichen Ausbau der Unterweser zu erwartenden Schäden der Gemeinden, Hausgrundbesitzer usw. zu sichern, e) daß einer weiteren Vertiefung der Unterweser erst dann zugestimmt wird, wenn die Interessen der Landeskultur und Wasserwirtschast und die besonderen Interessen der Unterweserhäfen sichergestellt sind.“ Weiter wurde der Antrag angenommen, wonach der Regie⸗ rungspräsident von Stade beauftragt wird, die a, . der preußischen Unterweserstädte zu wahren. Dabei wurden die be teiligien Anlieger auf bestehende Gefahren aufmerksam gemacht, denn im Laufe der Besprechungen war hervorgetreten, daß Bremen eine Vertiefung der Weser vorgenommen hatte, die über das im den Verträgen festgelegte Maß hinausging. Bedauert wurde im Ausschuß, daß bei den Verhandlungen, die das Reich mit Olden⸗ burg geführt hat, der preußische Vertreter nicht zur Teilnahme aufgefordert worden ist. — Ferner wurde über die staatliche Eleltrizitätsverwalkung (Großkraftwerk Hannober) und über die dortige Strompreispolitik verhandelt. Dazu lag ein Antrag der Wirischaftsparteien vor, die Preispolitik des Groß kraftwerks Hannover einer Nachprüfung zu unterziehen. Die Debatte drehte sich im wesentlichen um die Frage, ob der Ausschuß bzw. der Landtag sich als eine Heneralversammlung einer Aknen⸗ gesellschaft betrachten könne. Von verschiedenen Seiten wurde darauf hingewiesen, daß die aufgestellte Bilanz nicht die gewünschte Uebersicht gebe. Abg. Blank (Ztr.) wies darauf hin, daß die sogenannten Tochtergesellschaften, wie Weserhütte⸗Oeynhausen und Haͤnnoversche Straßenbahn in der Bilanz gar nicht in die Er, scheinung treten. Auch wurde um Aufklärung gebeten, über den Ankauf der Mehrheit der Aktien der Siemens ⸗Elektrizitäts⸗ werke. Von den Abg. Dr. v. Campe und Dr. Pinkerneil
(DVp.) wurde der Standpunkt vertreten, daß, wenn die wirtschalt,
lichen Staatsbetriebe prwatwirtschaftlich aufgezogen würden, dit Folge sei, daß die Gesellschaften, auch wenn der Staat daran be feiligt sei, freier dastünden, und der Staat nicht in alle Einzel. heiten des Geschäfts eintreten könne. Es sei abwegig, wenn die einzelnen Kalkulationen preisgegeben würden. Zur Jahr ng sei der Aufsichtsrat da, in dem die Parlamente vertreten seen. Nach weiterer Debatte, an der die Abg. Leinert (Soz ). Bar. teld⸗Hannover (Dem), Die ster⸗Hannover aber Vag
*
sergesetzes (Ausbauverfahren) die Abgeltung
Stolt (Komm), Weis ser mel und Jacobshagen (Dnat. teilnahmen, nahm die Mehrheit des dean e 16 — Antrag Bartelds⸗Hannover (Dem) an: „Das Staatsministerium wird ersucht, durch die zuständigen Stellen und den Aussichtsrat die Preispolitik des Großkraftwerks Hannover und der A. G. Ueber⸗ landwerke und Straßenbahn Hannover einer Nachprüfung zu unterziehen und gegebenenfalls dahin zu wirken, daß ermäßigt werden: 1. die Stromabgabepreise des Großkraftwerkes Hannover, 2. die Stromabgabepreise der Ueberlandwerke und Straßenbahn- A⸗G. an die Verbraucher, 3. die Güter⸗ und Personentarife [8 Straßenbahn Hannover. Die Untersuchung über das Ergebnis ist dem Landtage zu berichten.
— Der Landtagsausschuß für Handel und Ge⸗ werbe beriet gestern abend den 63 Conradt (D. Nat.) dafür Sorge zu tragen, daß die Gewerbesteuergesetze eine Neuregelung erfahren unter Anerkennung der berechtigten Wünsche der erwerbstätigen Stände, besonders mit vorheriger An⸗ hörung der gesetzlichen Berufsvertretungen der Gewerbesteuer⸗ pflichtigen, n, eines angemessenen Betrages als Entgelt ür die persönlichen Leistungen und Arbeiten des Geschäfts⸗ inhabers und e n,. der. Zuschläge der Gemeinden auf ein ig Maß sowie Genehmigung durch die ö n es sen! nach Anhörung der geßet lichen Berufsvertretungen. In der Er⸗ örterung erklärte er Vertreter des Finanz⸗ ministeriums, dem Nachrichtenbüro des Vereins deutscher Zeitungsverleger zufolge, daß die Gewerbesteuer aus dem Ertrage heute nicht allein in Frage kommen könne; vorläufig sei die Lohn⸗ 6 und die Gewerbekapitalssteuer nicht zu entbehren. Die Anhörung der Berufsvertretungen werde jedenfalls Berück⸗ sichtigung finden. Sie würden ja auch bereits von den Gemeinden bei den Zuschlägen gehört. Der Gedanke werde auch in dem lommenden Gesetz Verwendung finden, Eine Festlegung von einer Höchstgrenze erscheine nicht opportun. Man müsse erst den Finanz ausgleich sich auswirken lassen. Die Abstimmung zu dem Gegen⸗ stande wurde noch zurückgestellt. .
— Der Landtagsausschuß für die Verwal- tungsreform behandelte in seiner gestrigen Sitzung die Frage der Finanzgebarung der Gemeinden. Auf Anregung des Berichterstatters Abg. v. Eynern (D. Vp.), den Begriff „Anleihe“ zu definieren, wurde e daß in Ueberein⸗ ftimmung mit dem Gesetz über die Genehmigung von Auslands⸗ anleihen alle Darlehen als Anleihen angesehen werden müssen, mit Ausnahme der kurzfristigen Darlehen, die aus laufenden Ein⸗ nahmen gedeckt werden. Ein Antrag der Deutschen Volkspartei, eine bestimmte it von drei Monaten festzusetzen, wurde ab⸗ gesetzt. Der Ausschuß begann darauf die Beratung der Frage, inwieweit das Aufsichtsrecht des Staates auch auf fade fsch Ge⸗ sellschaften und Betriebe ausgedehnt werden soll.
Handel und Gewerbe. Berlin, den 29. Ottober 1925. Telegravhische Auszablung.
29. Oktober 28. Oktober
Geld Brie Geld Brief Buenos⸗Aires. 1 Pay. Pes. 1,726 1,730 1 7 1,731 Canada.... 1 kanad. 8 4.197 4,207 4 197 4,207 k 19en 1B 727 1,731 1,725 1,729 Konstantinopel ! fürk. B 2.365 2375 2.375 2,385 London... 1 * 20, 33 20, 38 20, 335 20, 385 New Jork... 1 8 4,195 4,205 4, 195 4,205 Rio de Janeiro 1 Milreis o, 633 O0 635 O 639 O0, 641 Uruguay. 1 Goldpeso 4,255 4,265 4,255 4, 265 Amsterdam⸗
Rotterdam 100 Gulden 168.82 169.24 168.79 169.21 Alhen lo Drachm 63 554 564 5356 Brüssel u. Ant⸗
werpen 100 Fres. 19,04 19, 08 18,98 19,02 Danzig.... . 100 Gulden 80, 65 80 85 80,0 80, 90
elsingfors 100 finnl. A 10,545 10,985 10,55 10,59
talien ; 100 Lire 16,56 16,60 16,54 16,58 Jugoslavien . 100 Dinar 7,43 7,45 7, 42 7,44 Kopenhagen.. 100 Kr. 10442 10468 105,72 103,98 Lissabon und
Oporto ... 100 Eseudo 21 1765 21,2265 21,175 21,225 ,, on 8h, 69 86,91 85.37 85,59 ö , 17,55 17,59 17,41 17,45
119 12,42 12, 46 12, 42 12, 46 Schweiz .... 100 Fres. 50, 82 81,092 80, 8 81,07 Genn. 100 Leva 3,035 3,045 3,035 3, 045 Spanien. ... 100 Peseten 69.97 60.13 60, 02 60, 18 Stockholm und
Gothenburg 100 Kr. 1139 1137 117298 11257 Wien J 100 Schilling 59, 125 59,265 bo. O85 659, 225 Budapest ... 100 000 Kr. 5.88 b, 90 5, 88 d, 90
Ausländische Geldsorten und Banknoten.
29. Oktober 28. Oktober Geld Brie Geld Brie Sovereigns . 20 495 20, 595 20 495 20, 595 20 Fres. Stücke 16. 16 16,24 — — Gold⸗Dollais. 4,22 4, 24 422 4, 24 Amerikanische: 10006 5 Doll. 18 4, 176 4, 196 4, 177 4, 197 2 und 1 Doll 16 4, 164 4, 184 4, 162 4. 182 Argentinische I Pay ⸗Pes . 1 Brasilianische 1 Milreis — — O,. 632 OC. 652 Englische: m 686 20,29 20,39 20, 30 20,40 16u darunter 1 * 20.28 20.38 20,292 20. 392 Türkische. . . 1 türk. Pfd. 2.33 237 232 236 Belgische 100 Fres. 18, 97 19.07 18.92 19302 Bulgarische . 100 Leva 3005 30259 3005 3. 6028 Dänische .... 100 Kr. 10414 104 ttz 103, 44 103,96 Danziger. ... 100 Gulden 80, 43 80, 82 80, 43 80 88 w ö 00 finnl. A 10505 10,565 10651 10,57 ranzösische . 100 Fres. 17,56 17 64 17,41 17,49 olländische 100 Gulden 168,435 169.27 168.40 169,24 talienische: über 10 Lire 100 Lire 16. 55 16,63 16,61 16,59 Jugoslavische 100 Dinar 7, 38 7,42 787 7,41 Noiwegische 100 Kr. 8h 44 8h, 86 85. 18 85,68 Rumänische: 1000 Lei . 100 Lei — — — — unter 500 Lei 100 Lei — — — — Schwedische 100 Kr. 111,99 112,55 112,05 112,60 Schweizer 100 Fres. 80, 60 81,00 80, 62 81, 02 Spanische . 100 Peseten 59.80 60, 10 59,83 60, 12 Tichecho⸗slov.: 6000 Kr 1l00 Kr 12.38 12, 44 12.385 12. 445 1000Kr u dar. 100 Kr 12,38 12.44 12, 40 12 46 Oesterreichische. 100 Schilling 58, 55 89, 25 58, 94 = 59, 24 Ungarische .. . 100 600 Kr. h. 84 5 88 5, 8a b, dd
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Wochenüber licht der Reichsbank vom 23. Oktober 1925 (in Klammern 4 und — im Vergleich mit der Vorwoche):
Aktiva. RM 1. Noch nicht begebene Reichsbankanteile .... 177212 000 (unverandert) 2. Goldbestand (Barrengold) jowie in- und aus- ländische Goldmünzen, das Pfund fein zu 1392 Reichsmark berechnet.... . . . 1 204718 0900 E 204 000) und zwar: Goldkassenbestand .... RM 1080 287 000 4 204000) Golddeyot (unbelastet) bei aus lãndischen Zentralnoten · nn,, 1253 431 000 (unveiãndert) 3. Bestand an deckungsfähigen Devisen ... 323 469 000 . ; (4 17055 0909) 4. ö lonstigen Wechseln und Schecks... 1311481 600 (— 171 688 000) 6. jö Ldeutschen Scheidemũnzen ... 68 526 000 (w— 26038 000) 6. . Noten anderer Banken.... 40 432 0090 (4 38820 000) 7. Lombardforderungen. ..... 13 9667 000 — 14918 900 8. * * Effekten , b , 216911000 . (4 89668 666) 9. — sonstigen Attiven..... 789 44 0900 ( 90960 000) asfsiva. 1. Grundkapital: 6 a nenne,, . unverändert) b) noch nicht begeben J 177212 000 unverän ) 2. Reserve fonds: w a) gesetzlicher Reservefondd. ...... 25 403 000 . . . (unverändert) b) Spezialreservefonds für künftige Dividenden⸗ 1 33 404 000 (unverändert) 8 ne nn,, . 127 000 060 (unverändert) 3. Betrag der umlaufenden Noten.... 2 395 209 000 . . — 8 716 000) 4. Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten ... 814773 000 ö ( 29014000) ö 450 471 000 — 11841000) Verbindlich keiten aus weiterbegebenen, im Inlande zahlbaren
Wechseln RM 746 304 000 ( 138 769 000).
Zu der vorstebenden Wochenübersicht teilt W. T. B. mit: Nach dem Augweis der Reichsbank vom 23 Ottober 1925 hat auch in der dritten Oftoberwoche der Status der Bank eine weitere betiächtliche Entlastung erfahren Der Wechselbestand ist um 171,7 auf 1311,9 Mill. RM zurückgegangen; von der Verminderung entfallen 32,9 Mill. auf Rückzahlungen von privater Seite und 138.8 Mill. auf Abgabe weiterer Rediskonten, deren Gesamthöhe nunmehr 746,3 Mill. RM beträgt. Die Lombardanlage ersubr eine Ab⸗ nahme um 14.9 auf 14 Mill. RM, der Effeftenbestand zeigt da⸗ gegen eine Vermehrung um 97 auf 216,9 Mill. Die gelamte Wechsel⸗ Lombard⸗ und Effektenanlage verminderte sich somit um 176.5 auf 18424 Mill. RM. An Zahlungsmitteln sind 98,7 Mill. Reichsbanknoten und 91,7 Mill Rentenbankscheine in die Kassen der Bank zurückgeflosfsen. Der Umlauf an Reiche banknoten beträgt demnach 2395, Mill, der Bestand an Rentenbantscheinen 41099 Mill. Die fremden Gelder zeigen eine Erhöhung um 29 auf 8sl4,8 Mill. RM. Der Goldbestand erfuhr eine Vermehrung um O2 auf 12047. der Bestand an deckungslähigen Devisen um 17.1 auf 323.5 Mill,, der gesamte Bestand an Gold und deckungs fähigen Devisen somit um 17.3 auf 1528,Væ Mill RM. Er deckt den Notenumlauf zu 63,8 vo gegen 606 vo in der Vorwoche; die Deckung der umlgusenden Noten durch Gold allein beträgt 50,3 vn gegenüber 48, vH in der Vorwoche.
London, 28. Oktober. (W. T. B.) Aus dem Goldschatz der Bant von England gingen heute Sovereigns im Werte von 10000 Pfund Sterling nach Argentinien und im Werte von bo00 Pfund Sterling nach Indien. Außerdem wurden für die South african Reserve Bank 50 000 Sovereigns bereitgestellt.
Bern, 25. Oktober. (W. T. B.) Wochenausweis der Schweizeri⸗ schen Nationalbank vom 23. Oktober (in Klammern Zunahme und Abnahme im Vergleich zu dem Stande vom 15. Oktober) in Franken: Metallbestand 559 991 320 (Abn. 4272). Wechsel⸗ bestand 280 588 346 (Abn. 1 276 699), Sichtguthaben im Ausland 27 69tz 300 (Abn. 4639 300) Lombardvorschüsse 42 848 871 (Zun. 921 791). Wertschriften 8 067 477 (3un. 1091 8022). Korrespondenten 15 852 10 (Abn. 8 409 463). Sonstige Aktiva 22 118405 (Zun. 4 154209), Eigene Gelder 31 940 8h8 funverändert), Notenumlauf 787 424 380 (Abn. 4257 850), Girodepot 110 815 026 (Ahn. 10 500 144). Sonstige Passiva 26 182 666 (Zun. 5 6606061).
Wagengestellung für Koble, Koks und Briketts am 28. Oktober 1925: Rubrrevier: Gestellt 23 243 Wagen. — Oberschlesisches Renier: Gestellt —
Die Elektrolvytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolvtkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des W. T. B.“ am 28. Oktober auf 138,7 M (am 27. Oktober auf 138,77 S) für 100 kg.
Speisefethe. Bericht von Gebr. Gause. Berlin, vom 28. Oktober 1925. Butter; Die Situation auf dem Butter⸗ markte ist immer noch unübersichtlich Auch der scharse Abstrich der Sonnabendnotierung in Berlin vermochte die Kauflust nicht wesentlich zu beleben. Andererleits hat Kopenhagen, das gegen Ende der vorigen Berichtswoche ausgesprochen matt lag, inzwischen wieder leicht an⸗ gezogen. und waren die Festofferten wieder bis 216 M frei Grenze unverzollt gesteigert Die hiesige Notierung blieb am 27. d. M. bei
ruhiger Haltung unverändert. Die amtliche Preissestsetzung im Verkehr
zwischen Erseuger und Großhandel Fracht und Gebinde gehen zu Käufers Laften, war am 727. Oktober 1925: 12 Qualität 210 b, IIa Qualität 18595 A. abfallende 160 6. — Margarine: Das Geschäst ist, wenn auch nicht als lebhaft, so doch immerhin als be⸗ friedigend zu bezeichnen. — Schmalz: Beemflußt durch die festen Getreidemärfte hat die bisherige matte Tendenz für Schmalz an der Chieagoer Börse einen Umschwung genommen, wobei die Pieise nicht unbeträchtlich anzogen Injolge der fefteren Stimmung ist die Kauflust reger geworden, welche auch durch bessere Konsumnachfrage unterstützt wude. — Speck: unverändert.
Berlin, 28. Oktober. (W. T. B.) Preisnotierungen für Nahrungsmittel. (Durchschnittseinkaufspreise des vebensmitteleinzelhandels für je 50 kg frei Haus Berlin.“ In Reichsmark: Gerstengraupen, lose 18,50 his 22,50 , Gerstengrütze, lose 17 780 bis 18,29 . Haferflocken lofse 21.00 bis 2125 4 Hatergrütze lose 22.00 bis 22, 80 M* Roggenmehl O0 13,00 bis 14280 S, Weizengrieß 20, 25 bis 21,90 M, Hartgrieß 23 00
bis 24.70 44, 70 0 Weijenmehl 1600 bis 18.25 M6, Weilzenauszug⸗ mebl 1950 bis 25 00 4A. Speijeerblen Viktoria 1975 bis 22,70 1, Svpeiseerblsen kleine —— bie —— M Bohnen weiße Perl 1600 bis 17,0 M Tangbobnen. handperlesen 26.59 bie 2550 4A rinjen, kleine = — bis —— 6 Linen mittel 27,00 bie 39 00 4A. Linen, große 39 25 bis 53.50 . Kartoffelmehl 1828 bis 21,560 4, Maftaroni Vartgrießware 45, 80 bis 5 79 ½ Mehlschnittnudeln 25.00 bis 23.900 6 FGiernudeim 48 89 big zo, 785 n Bruchteie 15,0 bis I6 00 M., Rangoon Reig 1775 big 18.00 S6, glasierter Tajel= reis 19,75 bis 32,00 Se, Tafelreis Java 31,00 bis 43 560 . Ringär el amerikan S0 00 bis 96,00 4MÆ getr. Pflaumen do / hd in Originalfiften 45.00 bis —— „ getr. Pflaumen 9osl9o0 in Säcken 40 0 bis — — A, entsteinte Pflaumen So / go in Original- kisten und Packungen 68 00 bis 70609 Kal. Pflaumen 401650 in Originalfisten S9, 00 bis 60 00 4 Rofinen Caraburnn t Kisten 40.00 bis 78.00 M. Sultaninen Caraburnu 80 00 bie 1063.90 4 Korinthen choice 49.00 bis bz. 00 6 Mandeln jüße Pari 228,
bis 240 00 ½. Mandeln bittere Bar 218,090 bis 225,00 6 Zimt (Kassia) 10099 bis 105.00 44 Kümmel holl. 3500 bis 37 96 „, schwarzer Pfeffer Singapore 147.00 bis 150909 M. weißer Pfeffer Singapore 19009 big 210,00 ½½ Rohkaffee Brasi!' 19500 bis 235, 00 ο Rohkaffee Zentralamerika 220.90 bis 300090 , Röstkaffee Brasil 240600 big 30000 * Röstkaffee Zentral- amerika 295,00 bis 398,00 S,. Röstgetreide lose 18,00 bis
20. 00 c Kakao lettarm 52.00 bis g0 00 M Kafgo leicht entölt 80909 dit 120.00 6 Tee. Souchon gepackt 360.090 dig 405, 00 M, Tee, indisch gepackt 413,00 bis 500,00 Æ Inlandszucker
Melis 28 25 bis 29,10 Æ , Inlandszucker Raffinade 30 00 bis 30,50 4, Zucker, Würfe! 34 09 bis 36 090 S½ Kunsthonig 3209 bis 34,00 , Juckerfirup hell, in Eimern 26.25 bis 34,00 MÆ Speisesirup dunkel in Eimern —— bis —— 4 Marmelade, Erdbeer Einfrucht 90 66 bis 105,09. 4 Marmelade Vierfrucht 35. 00 bis 41.700 Pflaumen⸗ mus in Eimern 37 50 his 49.00 A Steinsal- in Säcken 4.50 bis 450 M Steinsalz in Padungen 5,40 bis 7.50 16. Siedefalß in Säcken 500 bis 6.20 M Siedesal; in Packungen 7,10 bis 8, 00 4A, Bratenschmalz in Tierees 86,00 bis 88,00 S. Bratenschmalz in Kübeln 86 50 bis 88.50 Ss Purelard in Tierces S650 dis 89,50 Az, Purelard in Kisten 86 50 bis g0 00 ÆS Speisetalg gepackt —, — bis — — 4A, Margarine Handelsware 1 69.00 Æ 11 63,0 bie 66 00 4, Margarine. Spezialware 1 3209 bis 84,00 Æ 11 69,00 bi 71,066 S6. Molkereibutter 12 in Fässern 226.090 bis 234.00 4, Molkereibutter La in Packungen 235.00 bis 240,00 Æ. Mol ferei⸗ butter 11 2 in Fässern 265,90 bis 21400 Æ Molfereibutter IIa m Packungen 212,990 bis 225, 00 αε, Auslandsbutter in Fässer 232.00 bis 240 00 M6, Auslandsbutter in Packungen bis — — 4, Corneed bee 1216 Ibs. per Kiste 47,00 bis 49 090 4 ausl. Speck, geräuchert, 8 / C - 12/14 bis —— 4. Allgäuer Roma tour 10000 bis 110,90 M, Allgäuer Stangen 85, 90 bis 90 00 . Tilsiter
—
Käse, pollfett 105,00 bis 115,00 Se, echter Edamer 40 ½ 127,00 bis
132,00 A, echter Emmentaler 170,00 bis 175.00 Æ, ausl. ungez. Kondensmilch 48.16 23,00 bis 26 25 A, ausl. gez. Kondensmilch 26,00 his 30,50 4.
Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärkten. Devisen. Danzig. 28 Oktober. (W. T. B.) Devisenkurse. (Alles in
Danziger Gulden. Noten 100 Zlotr Auszahlung Warschau 85 82 G. S605 B. 100 IJlety Lokonoten 36.398 G. S661 B, Amerikanische b, 20,5 G,. 5.21.72 B. — Auszahlungen: London 22.19 G., — — B.,. Berlin telegraphische Auszablung 123.670 G. 123.980 B.
Wien 28. Oftober. W. T. B.) Notierungen der Derilen⸗ zentrale: Amsterdam 285.00 Berlin 16870 Budavpest 9.25, Kopenhagen 174.55 London 34,355 Paris 29.50, Zürich 135, 66, Marknoten 168,50 Lirenoten 27,88 Jugoslawische Noten 1250, Tschecho⸗Slowakische Noten 20.97 Polnische Noten 116 85 Dollar
707, 1d. Ungarische Noten 9928 Schwedische Noten 187,50 Prag, 28. Oltober. (W. T. B.) Feiertag. London 28. Oftober. (W. T. B.) Devisenkurse. Paris 116,62. New York 484 81, Deutschland 20.37 Belgien 19699,
Swvanien 33,83 Holland 12. 04,50 Wien 34 40.
Parts, 28. Oktober. (W. T. B.) Devisenturse. Deutlchland — — Bukarest 11.550 Prag — —, Wien — Amerika 24,14, Belgien 109 30 England 117,35 Holland 971,90 Italien 94,90, Schweiz 467,00 Spanien 347 00 Warschau 399 00 Kopenhagen Oslo 493, 25, Stockbolm 6498 00
Am sterdam, 28. Oftober. W. T. B.) Devisen ture. (Offizielle Notierungen. London 12.043 Berlin 0.59.16 f. für 1 7M, Paris 10253 Brüssel 11,22 Schweiz 47,92 Wien O35, 50 für I Schilling, Kopenhagen 61.50 Stockbolm 66523 Oslo 5060 — (Inoffizielle Notierungen.) New Jorf 248,50. Madrid 35. 60, Italien 7.78 Prag 7.37 Helsingsors 6.26, Budapest O00 345 Bufkarest L173. Warschau O 4125
Zürich 28. Oktober. (W. T. B.) Devisenturse. New York b, 188, London 26, 143, Paris 21,65 Brüssel 23 30 Mailand 20,45, Madrid 7450 Holland 2087090 Stockhoim 139 0900 Delo 195.78, Kopenhagen 128.25 Prag 185.374 Berlin 1,23, 59, Wien 73. 15. Buda⸗ pest O0 72,75. Belgrad 9.20 Sofia 3 83 Bufarest 473 Warschau So, 00, Helsingfors 13.19 Konstantinopel 2,90 Athen 6 85. Buenos Aires 214,00.
Kopenhagen, 28 Oktober. (W. T. B.) Devijenkurse. London 1958, New Vork 405. Berlin 9625 Paris 1200 Antwerven 18,35, Zürich 78.10. Rom 1645. Amsterdam 163 00. Stockholm 10639 Oslo 82 45. Helsingtors 10 206 Prag 1201. Wien O57. 10.
Stockholm, 28. Oktober. (W. T. B.) Devisenturse. London 18,11, Berlin O, 89. 109 Paris 15 65 Brüssel 16 950 Schweiz. Plätze 72, 10. Amfferdam 150, 40 Kopenhagen 92 60 Oele 7625 Wajhington 335 Helfingforg 44. Rom 14,30, Prag Ii. 15. Wien Gdb3. 0.
Oslo, 28 Oktober. (W. T. B.)] Devisentur le. London 23. 35, Hamburg 117.50, Paris 2100. New Jork 492, Amsterdam 198.25, Zürich 95, 00, Heisingtors 12,50, Antwerpen 22509 Stockholm 132.00 Kopenhagen 121,75, Rom 19,70 Prag 1465. Wien O69, 75
Italien 122.75, Schweiz 25 16,
ö
*
London, 28. Oktober. (W. T. B.) Silber 331 / 9 Silber auf Lieserung 32 /ig. Wertpapiere.
Frankfurt a. M. 28. Oktober. W,. T. B.) Deslerreichische Kredilanstalt 7.00 Adlermwerke 30,50 Aschaffenburger Zellftoff 57.40, Badische Anilinfabrik 120,28, Lothringer Zement —— GChemmiche Griesheim 118,75. D. Gold u. Silber- cheideanst. 0 900 Franklunter Maschinen (Pokorny u. Wittekind) 30 20. Dil vert Maschmen 25 00,
öchster Farbwerke 1193/ Phil. Holimann 49 78 Holzverkohlungs= Industrie 47 50 Wayß u. Freytag 66,28. Zuckerfabrif Bad. Wag⸗ häusel bl 60.
Hamburg, 28. Oktober. (W. T. B. (Schluß kur e., Brasil⸗ bank — CGommerz u. Privatbans 94 00 Vereinsbant 7709, Lübeck ⸗ Büchen 116.50, Schantungbahn 1.330 DeutschAustral. 64 60,
mburg⸗Amerika- Packets 70 09, Hamburg⸗Südamerifa 84, 12 Nordd. Voyd 7400 Veiein. Elbschiffabrt 32.25. Ealmon AUsbeft 36, 8b, Harburg ⸗Wiener Gummm — — Ottensen Eisen 20 900 Alsen Zement 125 00. Anglo Guano — —. Merck Guano Sl, 09. Dynamit Nobel 76, 00, Holstenbrauerei 130,09 Neun Guineg 175, — Dtavi Minen —— — Freiverke br. Sloman Salveter 4,5
Wien, 28. Oktober (W. T. B., (In Tausenden,. Völker bundanleihe 713. Mairente 2.7. Februarrente 2. 89 Desterreichfsche Goldrente 39,3. Desterreichische Kronenrente 257, Ungarische Geode rente — Ungarische Kronenrente —— Wiener Bankverein 7h, Bodenkreditanstalt i785, 9. Desterreichische Kreditaustalt 1240 Anglobant 130,9, Estomptebank 264,0 änderbank, junge 1700
ö .