1925 / 259 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 04 Nov 1925 18:00:01 GMT) scan diff

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schäftsaufsicht zur Abwendung des Kon kursbersahiens angeortcnet Ale Auf⸗ sichleperson wird Herr Divl⸗Kausmann Gleichauf in Firma Oberbadische Treu— hand Kommanditgesellschaft m Singen a. H bestellt. Engen, 30 Oftober 1925. Amtsgericht.

Frank inrt, Main. 858041 Ueber das Kermögen der offenen Handele⸗ eiellschaft in Firma Simon K Co. in eme a. M., Kaijerstraße 51, mit Zweigniederlassung in Berlin 8W. 19, Dem ger Straße 82 wird heute am 23 Oktober 1925, Nachmittags 50 Mmuten, die Geschäftsaufsicht zur Ab⸗ wendung des Konfurses angeordnet Zum Geschäftsaufsichtsführer wird der Bücher— revtlor Vert Otto J. Wolff, hier, Hoch⸗ straße 29, bestellt „Frankfurt a M, den 28. Oftober 1925 Amfegericht Abt 18.

FEranlkeß!uurt, Matin. 858051 Ueber das Vermögen des Kaufmanns Bernhard Stein, alleinigen Inhabers der Firma Beinhard Stein (Wijouteriewaren) in Franklurt a M, Kronprinzenstr 4—6 wird heute am 28 Oftober 1925. Nach- mittags 12 Uhr 50 Minuten. die Ge— schäftsaufsicht zur Abwendung des Kon— kurses angeordnet Zum Geschästäauf— sichtsführer wird Richtsanwalt Dr. Flesch, hier, Stiftstraße Nr 6 bestellt Frankfurt a. Me, den 28. Oftober 1925 Amtsgericht Abt 18.

Frank furt, Maßim. Sh806 Auf Antrag der Firma Schuhhaus Simon G. m. b. H in Frankfurt a. M. Allerheiligenstraße hl, gesetzlich vertreten durch ihren Geschäftsführer, den Kauf— mann Salomon Gittler, wird heute, Vor⸗ mittags 11 Uhr, die Geschättsaufsicht zur Abwendung des Konfurses über das Ver— mögen der genannten Firma angeordnet. Rechtsanwalt Dr. Herbert Brinkmann, hier. Schillerplatz Nr. h, wird als Auf— sichtsper on bestellt Frankfurt a M den 30. Oktober 1925. Amtsgericht. Abt. 18.

Fürth, Hayern.

Am 29. Oftober 1925 wurde über das Vermögen der Firma J Goldberger in Fürth. Inhaber Kaufmann David Gold berger in Fürth, wegen eingetretener Zah— lungsunsähigkeit die Geschästsaufsicht zur Ahwendung des Konkurses angeordnet und als Aufsichtsperson der Rentner David Zimmer in Fürth. Nürnberger Straße ?!, bestellt Amtsgericht Fürth t. B.

GI at. 8h808]

Die Geschäftsaufsicht über das Ver— mögen des Kaufmanns Josef Michalik in Glatz wird nach lechté kräftiger Westäti— gung des von Michalik vorgeschlagenen und am ? September 1925 angenommenen Vergleichs aufgehoben.

Glatz, den 3 Ottober 19265.

Das Amtsgericht.

Gir Iii. Sh809)

Die Geschäftsaufsicht über das Ver⸗ mögen det Kaufmanns Richard Riedel in Görlitz ist infolge rechtskräftig bestätigten Zwangsvergleichs beendet. . Amsegericht Göilitz, den 28 Oktober 1920

85807

, 855810 Ueber das Vermögen der Torsstreu— werkebesitzer Kurt Kern und Benno

Rönisch in Wilkatschen ist heute. Vor— mittags 11 Uhr, die Geschäftegufsicht zur Abwendung des Konkurses eröffnet Auf— sichteperson die Rechteanwälte Goebel u. Dr Loest. Goldap.

Amtegericht Goldap, den 28 Oktober 1926.

G i st ο·νυ&. 86811 Ueber das Vermögen des Kaufmanns Max Moses in Güstrow. Schützenstraße 29. ist am 22. Oftober 1929 auf einen An— trag die Geschäfisaussicht zur Abwendung des Konkurses angeordnet. Zur Aussichts⸗ person ist der Kaurmann Robert Blume in Güstrow, Martt 27 28, einanat. Amtsgericht Güstrow.

Gütersloh. 85812 Die Anjsicht über das Geschäft der Firma Feid. Beinböreter in Gütersloh ist durch rechtskräftig bestätigten Zwangs—⸗ vergleich beendet Gütereloh, den 26. Oktober 19265. Das Amtsgericht.

Ham bur. ĩ 86813)

Die Geschäftsaufsicht ist angeordnet über das Vermögen des Gustav Neinhold Hermann Haase, in nicht eingetragener Handels bezeichnung Heimann Haaje. Möbel fabrik. Sujannenstraße J. Aussichtsperson: Hans Pohlmann, Rambachstraße 2.

Hamburg, 30. Oktober 1926.

Das Amtsgericht.

Hnmim, Westi. 8h58 14

wie Geschäjstsaussicht über das Ver—⸗ mögen der Firma Werk für Eisen⸗ bearbeitung „Ebag“ Gesellschaft mit beschränkter Hastung in Hamm it infolge rechtskräftigen Zwangevergleichs eendet.

Hamm, den 29 Oktober 1925.

Das Amtsgericht.

Hannover. ð8h8 15]

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Wilhelm Braul Inhaber der Nieder sächsischen Strickwarensabrik Wilhelm Braul. Hannover, Am Markte 5, wird heute, am 31 Oftober 1925, Vormittags 11 Uhr, die Geschäftsaufsicht zur Abwen⸗ dung des Konkurles angeordnet. Zur Ge— schästeaussichtsverson wird der Nechts⸗ anwalt Mehring in Hannover, Thielenplatz Nr. bh, bestellt

Amtsgericht Hannover.

2 Uhr

Hannove- S583 16] Ueber das Vermögen des Kaufmanns August Seegers, Inhaber der Firma August Seegers, Hannover-Linden, Fösse⸗ sfrape 109), wund heute am 31 Oktober 1922 Vormntags 94 Uhr die Geschästs— aufsicht zur Abwendung des Konkurses an— geordnet. Zu Aufnchtepersonen werden bestellt: 1. Rechtsanwalt Dr. Stecher, Hannover⸗Linden, Falkfenstr 11. 2 Willy Brandt, Direktor der Niederlächsijchen Wirtschafte bank, Hannover Breitestr. 1. Amtegericht Hannover.

Heilbronn. 85817 Ueber die Fnma Heilbronner Landbau maschinen A. G. tin Sontheim a. N. wird auf Antrag Geschättäaufsicht zur Ab— wendung des Konturses angeordnet Zur Geschäftsaussichtsperson wird Herr Rechts= anwalt Sihler in Heilbronn bestellt. Heilbronn, den 29 Oktober 1925 Amtégericht Heilbronn.

HK arksruhe, Kaden. 85518

Ueber das Vermögen der Firma Erich Krah. Lebensmittelgroßhandlung Karle— ruhe, Lutsenst́t 24, wurde zur Abwendung des Konkureperfahrens heute, Vormittags 1! Uhr, die Geschäitsaussicht für die Dauer von 2 Monaten angeordnet Mechtéeanwalt Dr Bernheimer hier und Bücherrevisor Jül Hepp, hier, Kriege— straße 174, wurden als Aufsichtspersonen ernannt. Zum Gläubigerbenat wurden bestellt: Rechtsanwalt Dr Frey als Ver— treter der Städt. Sparkasse, Herr Robert Rees in Fa. Ebersberger C Nees. Herr Hermann Barth in Fa. Markstahler Barth, alle in Karlsruhe Karlsruhe, 29. Oktober 1925. Gerichtsschreiber Bad. Amtegerichts A. T.

H el bra, n Y ir n. 85819 Die Geschästsaufsicht über die Firma A. GC. Dienemann, Juhaberin Witwe

Marie Dienemann, in Kelbra ist auf An— trag eines Gläubigers gemäß 5 6öt Abf. 3 der Geschäftsaufsichtsverordnung aufgehoben.

Amtsgericht Kelbra, den 30. Oktober 1925

Landshut. 8h 820] Ueber das Vermögen der offenen Handel s— gesellschaat Alois Günzinger u. Sohn, Lagerhäuser, Wörth a. J, und der Ge— selllchatter Alois Günzinger junior und Johann Thurner wird Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Konkurses angeordnet Als Außssichtsperson wird Mühlendirektor Wagner, hier, bestellt Landshut, 26. Oktober 1925. Amtsgericht.

Lis heck. 858211 Ueber das Vermögen der offenen Handelegesellschaft in Firma W. Torkuhl in Lübeck, Fackenburger Allee Nr 78 a, und über das Privatvermögen der Cwiell— schafster, des Zimmermeisters Wilbelm Torkuhl und des Archstakten Wilbelm Tortuhl, daselbst, wird zur Awreendung des Konkursverfahrens die Geschäftegufficht angeordnet und der Kaufmann Gustav Tau in Lübeck. . Nr. 56 58, als Auf⸗ sichtsperson bestellt ö.

Lübeck, den 27. Oktober 1925, Nach⸗ mittags 1 Uhr 15 Minuten.

Das Amtsgericht. Abteilung II.

Liůbecle. . . 858221 Die Geschättsaufsicht über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Julius Böttcher.

alleinigen Inhabers der Firma Julius Böttcher in Lübeck, Katharinenstraße Nr 23 a, wird aufgehoben nachdem der

Zwangsvergleich vom 9 Oktober dt. Is. rechtskräftigt bestätigt ist. Lübeck, den 28 Oktober 19265.

Das Amtsgericht. Abteilung II. Lüdenscheid. 858231 Die Geschäftsaufsicht über das Ver⸗ mögen der Witwe August Lumberg, Anna geb. Voß, in Oeckinghausen bei Kart— haujen wid aufgehoben weil die Schuldnerin in der gesetzlich vorgeschriebenen Frist einen Antrag auf Eröffnung des Vergleichs—⸗ verfahrens nicht eingereicht hat.

Lüdenscheid den 28. Oktober 1925.

Das Amtsgericht.

Hannkeim. Sh 8253

Die Firma Hans Seystied in Mann⸗ heim⸗Neckarau wird unter Geschäfteaufsicht gestellt Zur Aussichteperson wird ernannt Bankier Stern. in Lirma Bank Kom⸗ mandite Stern in Mannheim. Mann— heim, den 29. Oktober 1925. Bad. Amts⸗

gericht, B.⸗G 1.

Mannheim. S5 824

Die Firma Elektromotorengesellschaft m. b H Vollmer und Kronenberger in Mannheim Waldhof. Waldstr. 17, steht seit 19 8 1920 unter Geschäftsgussicht. Aufsichtsperson ist Kaufmann Wilhelm Schulje, Mannheim O. 5. 15. Zwangs vergleichstermin steht an auf Donnerstag, den 19. November 1925, Vorm 11 Uhr Zimmer 11353. Mannheim, den 30. Ottober 1929. Bad. Amtsgericht, B.G. b.

Massow. Sh 826

Ueber das Vermögen des Strickerei⸗ besitzers Rudolf Sauer in Massow wird heute, am 29. Oktober, Nachittags 2 Uhr, die Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Konkurses angeordnet Der Kaufmann Julius Scherk in Stettin, Augustaplatz l, wird zur Aufsichtsperson ernannt.

Massow, den 29. Oktober 1926.

Das Amtegericht.

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Meiningen. 185827 Die Geschästsaufsicht über die Fixing Grog“ Spielwgrenvertrieb, Inh Fritz Gröbler jun. in Meiningen, ist erledigt. Meiningen, den 30 Oktober 1926. Thüringisches Amtsgericht.

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Mörs. 85829] Ueber das Vermögen der Firma Hein rich Keil, offene Vandelegeselljchaft mit dem Sitze m Homberg⸗Hochbeide. wird heute Vormittags 14 Uhr, das Geschäfte⸗ aufsichte verfahren eröffnet und der Bücher—⸗ vrüser Wilhelm Marion zu Duishurg, Grünstraße, zur Aufsichtsperson bestellt. Mörs, den 1s Okiober 1926. Preuß. Amtsgericht.

Miinchen. 56091

Am 29. Oktober 1925, Nachm. 5 Uhr, wurde über das Vermögen des Kaufmanns Arthur Oestreicher, Altmaterialienhandlung in München, Friedensti. Ha, Geschäfts⸗ aufsicht zur Abwendung des Konkurses angeordnet Aufsichtsperson: Recht a mpalt

in

Justizrat Schmittberger München, Bayerstr. 35. Amtsgericht München. Konkursgericht.

M. - GI d bach. 85828

Auf Antag der Firma Möbelwerkstätten Langen u Co Kommanditgesellschaft in M⸗Gladbach Johanneestraße 25, wird heute, Vormittags 11 Uhr, über deren gesamtes Vermögen die Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Konkurses eröffnet. Als Geschäftsaussichtsperson wird der Kauf⸗ mann Heinrich Wenzel, hier, Humboldt⸗ straße 60. bestellt. Zur Erörterung der Verhältnisse jowie zur Stellungnahme zur Berufung der Aufsichtsperson und zu der Ernennung der Mitglieder des Gläuhiger— beirats wird auf den 11. November 1925 Vorm. 10 Uhr, auf Zimmer 77 des hiesigen Gerichts eine Gläubigerversamm— lung einberusen.

M⸗Gladbach, den 28 Oktober 1925.

Amtsgericht.

enk ölln. 85830]

Auf Antrag der Firma Alb. Habild & Go in Neukölln, Cotibuser Damm T7o0s7l, wird die Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Konkurses über genannte Firma an— geordnet. Zur Aufsichtsperson über den Geschäftsbetrieb wird der Kaufmann Hugo Winkler in Neukslln, Wildenbruchstraße 86, bestellt. Neukölln, den 31. Oktober 1925

Vũrnbenrg. 858311] 30. Oktober 1925 die Geschäftsaussicht über die Geschäftsführung der Firma Hansa⸗Autopark, G. m b. O., Vertrieb von Personen⸗ u. Kraftwagen, Motorrädern in Nürnberg, Kopernikusstraße 7— 9, ange⸗ ordnet. Aufsichtsperson: Kaufmann Johann Schenzel in Nürnberg, Hallerhüttenstraße b. Gerichtsschreiberet des Amtsgerichts.

Vu rnbenmꝶg. 86832 Das Amtsgericht Nürnberg hat unterm 30. Oktober 1925 die Geschäftsaufsicht über die Geschästsführung des Fabrikanten Fritz Haas in Nürnberg, Silberstrahe ö Maschinen⸗ u. Apparatefabrik in Nürnberg. Sandstiaße 8, angeordnet. Aussichtaperson: Direttor Dr. Sienz der Bayer. Treuhandattiengesellschaft in Nürn⸗ berg, Frauentorgraben 9. . Gerichtsschreiberei des Amtsgerichts.

Oberstein. 86833 Ueber das Vermögen des Kaufmanns Emil Otto Klein in Oberstein, Mit- inhaber der offenen Handelegesellschaft Klein und Bar ih in Oberstein, wird au dessen Antrag die Geschäftsaufsicht ange⸗ ordnet. Als Aufsichteperson wird der Bücherrepisor Dr. Hans Worreschke in Idar bestellt. k Dberstein, den 28. Oktober 1926. Amtsgericht. Abt. 3.

Oberstein. 85834 Ueber das Vermögen des Kaufmanns Carl Friedr Barth in Oberftein, Mitinhaber der offenen Handelsgesellschaft Klein u. Barth in Oberstein, wird auf dessen Antrag die Geschäftsaufsicht angeordnet. Als Aussichtsperlon wird der Bücherrevisor Dr. Hans Worreschke in Idar bestellt. Oberstein, den 28 Oktober 1926. Amtsgericht. Abt. 3.

OHenbach, Malin. Sh 8365]

Ueber das Vermögen der Firma Hermann Löwenstein, Furagehandlung zu Offenbach, Main, wird heute, am zt. Oktober 1920, die Geschäftsaufsicht zwecks Abwendung des Konkursverfahrens angeordnet Der Rechtsanwalt Dr. Heß zu Ofenbach, Main, wird als Geschäftsaussichtsperson bestellt. Forderungsanmeldungen sind bei Ge— richt nicht zu bewirten.

Offenbach, Main, den 265 Oktober 1926.

Hessisches Amtsgericht.

OfsTenbach, Main. 86836 Die Geichäftsautsicht über das Vermögen der Firmg Herman Reitz, Inh.: Franz Reitz, Offenbach. Main, Ludwigstraße 78, wird nachdem der in dem Vergleichstermin vom 25. September 1920 bestätigte Zwangs= ,,,, geworden ist, hier. durch aufgehoben . Yffenbach. Main, den 27. Oktober 1925. Hessisches Amtsgericht.

Ottmachãan. 865837]

In dem Geschäftsaufsichtsverfahren der offenen Handelsgesellschaft Gebr Scherz berg und P. Hoheisel, Dampfsäge⸗ und Dobelwerk, Holzgroßhandlung und Bau⸗ geschäft in Ottmachau in Schlesien, Gesell⸗ schafter: 1. der Sägewerfsbesitzer und Architekt Walter Scherzberg in Ottmachau. 2 der Kaufmann Herbert Scherzberg in Ratibor, Bollwerkstraße Nr. 9, 3 der Kaufmann Paul Hoheisel in OQttmachau, ist an Stelle des Rechtsanwalts Thielebein in Ottmachau der Geschästsführer Dr.

Erich Schmidt in Breslau. Augustastr 104 als Aussichtsperson bestellt Ottmachau den 30 Oftober 1925. Das Amtckgericht.

Prorzheim. 85838 Gemäß § 1 der Verordnung Über die Geschäftsaulssicht zur Abwendung des Kon kurses vom 14 Dezember 1916 (R -G.-Bl. 1916 A S. 1365. 1924 S 51) ist über das Vermögen der Fran, Tabertshofer Ghefrau Frieda geb. Biffar hier. Brüder⸗ straße 8, die Geschästsaussicht angeordnet. Zur Beaussichtigung der Geschäftsführung ist bestellt: Gerichtsoberverwalter Lohrer, Pforzheim, Schulberg. Pforzheim, den 29. Oftober 1925. Amtsgericht

A. IV. Pitschen. 858391 Ueber das Vermögen des Gutebesitzers Erich Dalibor in Kochelsdorf ist heute die Geschäftsaufsicht angeordnet worden Geschäfteaussichtsverson: Rentier Hugo Freyer in Pitschen O S. Pitschen, den 30. Oktober 1925. Amtsgericht.

Her. HyYILRu. 865840]

Die Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen des Kaufmanns Wilhelm Kopp in Pr Eylau wird gemäß § 66 Ziff. 2 der Geschäfts— aufsichtsordnung aufgehoben, da der Auf⸗ sichtsschuldner einen den Voraussetzungen des 341 Abs. I entsprechenden Vergleichs⸗ vorschlag innerhalb der Monatsfrist nicht eingereicht hat.

Pr. Eylau, den 30. Oktober 1925.

Amtsgericht. Rastatt. 865841 Ueber die Firma Hanseatisch⸗Süd⸗ deutiche Holzwerke Aktiengesellschaft in

Rastatt wurde am 29 Oktober 1925 die

Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Kon kurses angeordnet. Zur Geschäftsaufsichts⸗

person ist Rechtsanwalt Dr. Vogel in

Rastatt bestellt

Rastatt, den 29. Oktober 1925. Gerichtsschreiber des Amtsgerichts.

Rastatt. 858421 Ueber die Firma Stierlen-Werke Aktien⸗ gesellschaft in Rastatt wurde am 29. Ok⸗ tober 1925 die Geschäftsauisicht zur Ab— wendung des Konturses angeordnet. Zur

Dr. Vogel in Rastatt bestellt. Rastatt, den 29. Oktober 1925

Jiatingen wird auf Antrag derselben am 30. Oktober 1925 Vormittags 11 Uhr. die Geschäftsaussicht angeordnet. Zur Aufsichtsperson wird der Prokurist Wilhelm Buschbausen zu Ratingen, Turmstr. 122, bestellt.

Das Amtsgericht. R übfam.

Regensburg. 36844 Das Amtsgericht Regensburg hat am 29. Oktober 1925, Nachm. 4 Uhr, über das Vermögen der Firma Ebert G Liebl, off. Handelsges. in Regensburg, gold. Bärenstraße 12, zur Abwendung des Kon⸗ kurses die Geschäftsaufsicht angeordnet, als Geschäftsaufsichteperson den Kaufmann Carl Flemming in Regensburg, Weißen⸗ burger Straße h, bestellt und Gläubiger⸗ versammlung auf Donnerstag. den 19. No⸗ vember 1935, Nachm. 4 Uhr, Zimmer Nr. 67/1, berufen. . Gerichtsschreiberei des Amtsgerichts. Remscheid. S658 45] Ueber das Vermögen der Firma Eugen Schlösser in Remscheid sowie über das Vermögen von Ernst Schlösser in Rem⸗ schetd, Freiheitstr. 26, und Fritz Schlösser in Remscheid, Herderstr. La, wird zur Ab⸗ wendung des Konkursverfabrens die Ge⸗ schäftsaufsicht angeordnet and der Kauf= mann Franz Cantow jr in Remscheid, Lindensti 79, als Aussichtsperson bestellt. Remscheid, den 28. Oktober 1925. Das Amtsgericht. Rostock, Meek Ih. 865846) Ueber den Kaufmann Adolf Wilken zu Roftock, Schnickmannstr 6 (Seifen. und

Parfümeriewaren) ist am 30. Oktober 1925, Vormittags 105 Uhr, die Ge⸗ schäftsaufsicht angeordnet. Aufsichts⸗

person: Rechtsanwalt Dr, Hasse zu Rostock. Rostock, den 30. Oktober 19265. Amtsgericht. P 86847 Schmiedeberg, KRiesengeb. Geschäftsaufsicht über das Vermögen der Geschäftsinhaberin Ottilie Liebig, geb Imarslik, in Krummhübel i Rab, in⸗ solge rechtskräftigen Zwangsvergleichs auf⸗ gehoben . . Amtsgericht Schmiedeberg i. Rsgb., am 14. Oktober 1925.

Seh warzenhberg, Sa ehsen. 86848] Ueber das Vermögen der offenen Handels⸗ gesellschaft B. Bley. Metallwarenfabrik n Beierseld Sa, wird heute, am 26. Ok⸗ tober 1925, Nachmittags 2 Uhr 20 Min., die Geschästsaufsicht zur Ab- wendung des Konkurses angeordnet. Herr Rechtsanwalt Risse in Schwarzenberg wird als Geschäfstsaufsichtsperson bestellt. Amtsgericht Schwarzenberg.

Schwelm. S5 849]

Die Geschäftsaufsicht über das Ver⸗ mögen der offenen Handelsgesellschaft Karl Borggräfe in Geyelsberg⸗Vegelsang Inhaber Ewald und Albrecht Borggräfe ist heute angeordnet.

Amts gericht Schwelm, den 30. 10. 1925.

Schwerin, Weck Ib. Sh S5 M] Ueber das Vermögen des Kaufmanns Otto Rudolf Schultz in Schwerin. In⸗ haber der Firma Margarine Großvertrieb Orusa in Schwerm II. Engestraße 3, wid heute am 30 Oktober 1925. Nach— mitlags 5 Uhr 30 Minuten, die Geschärts. auisicht zur Abwendung des Kon kursver⸗ jahren angeordnet Zur Geschäftsaufsichts. person wird der Kaujmann Ludwig Dahms zu Schwerin, Diedrich⸗Franz. Straße 61, bestellt. Amtsgericht Schwerin i M.

Siegburg. 85856511

Auf Antrag des Ingenieurs und Bau- unternehmers Nikolaus Bermann in Trois⸗ dorf wird heute, Mittags 12 Uhr, über sein Vermögen die Geschäftsaunsicht ange⸗ ordnet Als Aufsichteperson wird der Steuersyndikus Willi Krahforst in Eitorf bestellt.

Siegburg, den 29 Oktober 1925.

Das Amtsgericht.

Simbach, Inn. Sh 8h2] Das Amtegericht Simbach hat mit Be⸗ schluß vom Heutigen über das Vermögen der Konsum⸗ u. Spargenossenschaft jür Simbach am Inn u. Umgegend, e. G. m. b. H. in Simbach am Inn, zur Ab— wendung des Konkurses Geschästsaufsicht angeordnet. Aufsichteperson: Rechtsanwalt Hubhauer in Simbach am Inn. Simbach am Inn, 30. Oktober 1925. Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts.

Stolp, Homm. 8h 8653] Ueber die Firma Hermann Geiß in Stolp, Bedachungs« und Baumaterialien⸗ geschäft, Zementfabrik, nebst Nieder⸗ lassungen in Bütow, Lauenburg i. Pomnm. und Belgard, ist heute, um 6 Uhr Nachm. die Geschäftsaufsicht zur Abwendung det Konkursetz angeordnet. Als Aussichts⸗ verson ist der Kaufmann Max Guter in Stolp, Bahnhosstr. 37, als Gläubiger⸗ beirat 1. Direktor Möllers Teerprodukten⸗ vereinigung des Ostens, Berlin W. 35, Lützowstr. 33 / 36, 2. Bankdirektor Classen, Danziger Privataktienhank in Stolp, 3. Fabrikbesitzer Gustav Denzer in Stolp, 4 Rittergutsbesitzer v. Dewitz in Lischnitz, Kr. Lauenburg, bestellt. Forderungen sind umgehend bei der Aufsichtsperson anzu⸗ melden. Amtsgericht Stolp i. Pomm.,

Das Amtsgericht Nürnberg hat unterm Geschäftsaufsichtsperson ist Rechtsanwalt den 33. 10 19235.

Stu ttz at- Lanmnstatt.

Trebnitz, Schles. S5 855 Die Geschäftsaufsicht über das Ver⸗ mögen der Schlesischen Blechwaren und Verzinkungs wer le 98 m b. Q. in Obernigk . des 541 Abs. J der Gesch⸗Aufs⸗Ordnsing genügenden Antrag auf Eröff nung des Vergleichsversahrens eingereicht hat. Amtsgericht Trebnitz, den 27. Oktober 1925.

Trier. 860181 Ueber das Vermögen der Firma Arnold Scheuer & Co. G. m. b. D. ju Trier (Baumwollwaren) wird die Geschäftsauf⸗ sicht zur Abwendung des Konkurses ange⸗ ordnet. Rechtsanwalt Dr. Lüttger in Trier, Glockenstraße, wird zur Aufsichts⸗ person bestellt 644 Trier, den 29. Oktober 1925. Amtsgericht. Abt. 12.

UIm, Honan. 368661 Ueber daß Vermögen der Firma Apothefer Leonhardt &. Cie, Süd⸗ deutsche Drogenhandelsgesellschaft. In⸗

haber? Hans Gelsert in Ulm, ist heute die Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Konkursetz angeordnet worden, Als Auf, sichtsperson ist bestellt der Direktor Emil Schafferdt in Ulm, Ensinger Straße 8. Ulm, den 29. Oktober 1926. Amtsgericht Ulm. Vieselbach. 85867 Die Geschäftsaussicht über das Vermögen der offenen Handelsgesellschaft Dampf mühlenwerke Alb. Roland in Vieselbach ist heute nachmittag 3 Uhr 15 Min, an—⸗ geordnet worden. Aufsichtsperson; . revilor Edmund Lange in Erfurt, Löber⸗ traße 17/18. . . den 30. Oktober ] 925. Thüringisches Amtsgericht.

Wald miünchen. Id5 868] Ueber das Vermögen des Schneider⸗ meisters Max Hahneseld in Waldmünchen wird Geschäftsaufsicht zur Abwendung det Konkurses angeordnet. Beschlossen Nach= mittags 4 Uhr Als Aufsichtsperson wird Herr Andreas Zwick, Kaufmann und Bankgeschäftsinhaber in Waldmünchen ellt ,,, den 29. Oktober 1925. Amtsgericht Waldmünchen.

Warburg. h 869

Ueber das Vermögen der Firma S. May in Warburg, wird heute, am 29 Ottober 1925 Vormittags 9 Uhr, das Geschäfts⸗ aufsichts verfahren eröffnet, da die Zahlungs · unfähigkeit dargetan und begründete Aus⸗ sicht besteht, daß die Zahlungsunfähigkeit

behoben wird. Der Rechtsanwalt Meyer, hier, und der Kaufmann Max Juden berg aus Liebenau, werden zu Geschäftsaufsichtern ernannt. . Warburg, den 29. Oktober 1920. Das Amtsgericht in Warburg.

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des Betrages

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Inhalt des amtlichen Teiles:

Deut sches Reich. Bekanntmachung über den Londoner Goldpreis.

Amtliches.

Deutsches Reich. Bekanntm achung

über den Londoner Goldpreis gemäß § 2 der Ver⸗ ordnung zur Ausführung des Gesetzes über wert⸗ beständige Hypotheken vom 29. Juni 1923. (RGBl. 1 S. 482.)

Der Londoner Goldpreis beträgt für eine Unze Feingold . . 84 sh 11 d, für ein Gramm Feingold demnach .. 32,7777 pence. Vorstehender Preis gilt für den Tag, an dem diese Bekannt machung im Reichsanzeiger in Beilin eischeint, bis einschließlich des Tages, der einer im Reichsanzeiger erfolgten Neuveröffentlichung vorausgeht.

Berlin, den 3. November 1925.

Devisenbeschgffungsstelle, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Seckeh ppa. Goldschmidt.

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Nichtamtliches. Preußischer Landtag.

91. Sitzung vom 3. November 1925, Vormittags 11 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger*).)

Zu Beginn der Sitzung gedenkt der Präsident Bartels des Unglück auf der Zeche Holland, bei dem 17 Bergleute getötet und 2g verletzt wurden, und spricht den Familien der Betroffenen das Beileid des Hauses aus. Das Haus ehrt das Andenken der Verunglückten in der üblichen Weise.

Dem Antrag des Hauptausschusses tritt das Haus bei, wonach des Mandat zur baulichen Verwaltung und zum Betrieb der Reichswasserstraßen unter Wahrung des Aufsichtsrechts des Reichs den Ländern erteilt und von der Errichtung eigener Wasserstraßenbehörden des Reichs in er Provinzial⸗ und Ortsinstanz Abstand ge⸗ nommen wird. . .

Hierauf wird die allgemeine Aussprache zum Kultus⸗ haushalt fortgesetzt.

Abg. Hoff ,, fordert, daß für die höheren Stellen mehr als bisher Republikaner herangezogen werden. Die Deutschnationalen hätten keine Berechtigung, hier Anklagen über Impaxität zu erheben. Es gelte heute, die Imparitzät eines ganzen Nenschenalters wieder gutzumachen. enn man sich das Anklagematerial der Deutsch⸗ hatfonalen ansehe., dann müsse man wirklich sagen: Da stgunt der Fachmann! (Heiterkeit) Bezeichnend sei das Wort eines, Schweizer Shudenten, er habe e g gr nichts so gewundert, als daß in Deutsch⸗ land so wenig Verständnis vorhanden sei für die großen Gedanken der Demokratie und der Republik. Wir wünschen, daß unserer Jugend mehr als bisher diese Gedanken nahegebracht werden. Auch üßber die Vergänge bei und nach dem Waffenstillstand muß die Jugend unter richtet werden. Was an der ,,, ist, daruber haben ja wieder die Aussagen in dem Dolchstosprozeß, besonders die von Gröner, Aufklärung gebracht. Gewiß ist BDentschland nicht allein chuld am Kriege. Ich erinnere die Deutschngtionalen aber an die Worte ihres Rebners im Reichstag nach dem Ausbruch des Krieges, endlich sei der Tag da, den seine Partej herbeigesehnt habe. Der Abg. Oelze sollte also hier nicht so beweglich wahre Aufklärung über die Kriegäschuld verlangen. In der Frage der Lehrerbildung scheint es sich bei den Deutschnationalen um ein zweites Locarno zu k ie scheinen zu glauben, zu weit gegangen zu sein, als auch sie das Reisejeugnis als notwendig bezeichneten gls allgemeine Grundlage der Lehrerbildung. (Sehr gut! links.) Wir halten an der Reu— orientierung der Lehrerbildung fest, die sich zum Ziele gesetzt hat, ö Charaktere heranzubilden. Der Redner legt die Stellung seiner

naktion zum Reichsschulgesetz dar und sagt: Die Auslegung des Abg. Lauscher zu den. Verfassungshestimmungen ist irrig. Der Kommen tar von u if, hat auch klar zum Ausdruck gebracht, daß die Simultanschule die Regelschule ist, Unwidersprochen haben sich im Reichstag der Staatssekretär Schulz und der Abg. Schiffer in glei chem Sinne geäußert. Der Versuch des neuen Entwurfes, die Bekenntnisschule als Regelschule einzuführen, ist ein Altenkat auf die

Verfassung. Die Bekenntnisschule dieses Entwurfes ist auch wesentz

lich verschieden vor der, wie sie in, Preußen besteht. Die Schule muß nach wie vor eine Stagtsanstalt bleibet, In diesem Entwurf hat. der Staat jedoch den Cinfluß auf den Geist der Schule völlig preisgegeben. Der pgritätische Staat muß eine parltätische Schule haben, die kuf dem Boden der Suldung sceht.

) Mit Ausnahme der durch Sperrdruck , ,, . Reden der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben sind.

Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Dr. Becker: Meine hochverehrten Damen und Herren! Wie ich schon im Ausschusse ausgeführt habe, weist die preußische Kulturpolitit seit dem Umsturz eine gewisse kontinuierliche Linie auf, die sich allerdings nur auf die sachliche Politik bezieht, während selbstverstandlich die Personal⸗ politik nach der Parteistellung und Individualität der verschiedenen Minister seit der Revolution verschieden gewesen ist. Ich möchte deshalb auch meine Ausführungen nach diesen beiden Gesichts⸗ punkten gliedern und zunächst von der sachlichen Politik und dann von der Personalpolitik des Ministeriums sprechen

Daß eine gewisse Kontinuität nachweisbar ist, ist begreiflich, wenn wir den historischen Hintergrund betrachten, auf dem wir stehen. Nicht nur in Deutschland, sondern bei allen Völkern des Kontinents ist nach dem Kriege und durch diese gewaltigen Erleb⸗ nisse eine Umwälzung in ihrem geistigen Habitus zu verzeichnen. Daß dien Verhältnisse bei uns in Deutschland noch besonders schwierig sind, ergibt sich daraus, daß mit dem Kriegserlebnis auch

noch eine Staatsumwälzung verbunden war. Alle möglichen zurückgedämmten Triebe sind in Deutschland wieder lebendig

geworden; ich erinnere nur an das deutliche religiöse Wieder⸗ erwachen und die Umwertung vieler Werte, die durch unser Volk geht. Bei dieser Sachlage ist es selbstverständlich, daß man, wenn man an leitender Stelle steht, anerkennt, daß all das, was wir

erleben, historisch geworden ist, daß es unmöglich ist, ohne weiteres,

kulturpolitisch genommen, unsere Vergangenheit zu verdammen; denn es ist schließlich un sere Vergangenheit, die wir selbst und unsere Väter gelebt haben.

Auf der anderen Seite muß man aber auch anerkennen, daß wir jüngere Generation in einer neuen Zeit leben, und daß wir unser eigenes, in die Zukunft gerichtetes Leben und nicht das Leben der Vergangenheit leben. (Sehr richtig! links) Wem sich durch den Umsturz der Dinge seine Ideale erfüllt haben, der hat jetzt leicht sich freuen; wem seine Ideale zerstört worden sind, der hat es natürlich schwer. Meiner Meinung nach ist es die Pflicht derer, die ihre Ideale erfüllt sehen, brüderlich denen die Hand zu reichen, die ihre Ideale haben zerbrechen sehen, um auch ihnen zu helfen, in der neuen Zeit mitzuarbeiten. (Sehr wahr! bei der Deutschen Volkspartei.)

Die neuen Gedanken, die in Beziehung auf das Lebensgefühl und die Staatsgesinnung in diesem letzten Jahrzehnt nach dem Kriegserlebnis zum Durchbruch gekommen sind, stellen tatsächlich etwas Neues, etwas Einzigartiges dar. Ste können aber nur wirken das ist in der Geschichte beim Druchbruch aller großen Ideen so gewesen —, wenn sie sich bewußt auseinandersetzen und wenn sie eine Kompromißlinie mit den Kulturelementen finden, gegen die sie durchgebrochen sind. Ich möchte nur, um ein allbekanntes historisches Beispiel herauszugreifen, auf die Geschichte des Christentums hinweisen. Die Lehre Jesu hat sich nur dadurch durchsetzen können, daß sie einmal mit der Scholastik des Juden⸗ tums in der paulinischen Lehre ein Kompromiß einging, und daß sie sich zweitens kulturpolitisch mit der großen hellenistischen Kultur verband und mit ihr schließlich sich die Welt erobert hat. So bin ich auch der Meinung, daß die neuen Ideen, die die neue Zeit in Deutschland hervorgebracht hat, nur dann wirklich segensreich werden können, wenn sie eine Verbindung mit den überkommenen Kulturfaktoren und Kulturkategorien eingehen, in denen die Ver— gangenheit lebte.

Ich sprach von einer gewissen Kontinuität der Kulturpolitik, die ich auf diesem großen historischen Hintergrunde sich aufbauen sehe. Diese Kontinuität basiert auf einer gewissen Zwangsläufig⸗ keit. Ich bin nämlich der Meinung, daß Kulturpolitik nicht gemacht wird von zufälligen Koalitionsmajoritäten, sondern von der Ver⸗ teilung der lebendigen, schöpferischen kulturellen Kräfte in unserem Volke selbst. In unserer Zeit, wo tatsächlich die deutschnationale Ideologie gewiß nicht die Regierung bestimmt hat, wenigstens nicht in Preußen, hat doch kulturpolitisch auch die deutschnationale Ideologie ihre Bedeutung in unserer gesamten Kulturentwicklung gehabt, und ebenso ist es selbstverständlich auch mit den anderen großen Ideologien, die nicht in der Regierung vertreten sein konnten. Bedenken Sie nur, daß in dem Zeitalter der Trennung von Staat und Kirche eine außerordentliche Machtvermehrung der Kirchen in ihrer Wirkung auf die Geister zu verzeichnen ist. Also mit rein politischen Maßnahmen ist tatsächlich das kulturpolitische

Problem nicht zu meistern. Ja, es steigt sogar der Gedanke auf:

ist überhaupt unter diesen Umständen Kulturpolitik von seiten der Regierung möglich? Wenn Sie die Reibungen der Verwaltung, die Schwierigkeiten der Gesetzgebung, die Verteilung der Kompe⸗

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tenzen auf Reich und Länder, auf Staat und Gemeinden ver⸗ gleichen, das Zusammenwirken der Kirchen, des Staates und der Schule, wenn Sie alle diese überaus schwierigen kulturpolitischen Faktoren bedenken, so kann es einem wirklich manchmal angst und bange werden, ob da noch ein einzelner Minister oder eine Regierung in der Lage ist, diesen gewaltigen Faktoren gegenüber noch eine klare Kulturpolitik zu treiben. Nun, die Kultur kann natürlich die Regierung nicht machen. Aber Kulturpolitik soll sie machen, und sie soll sich dabei, wenn sie auch im einzelnen manchmal fast verzweifeln möchte, doch nicht in ihrem Optimismus irre machen lassen, daß schließlich die neuen Ideen, die sie vertritt, sich durch alle diese Schwierigkeiten unbedingt durchsetzen werden.

Dabei muß sie natürlich von dem Gesichtspunkt ausgehen, daß auf dem Gebiete der Kultur kein kulturpolitisches Parteischema oder Parteidogma, welcher Partei auch immer, die Regierung absolut be⸗ stimmen kann. Denn wie die Verhältnisse in Deutschland liegen, ist keine Partei groß genug, um ihr Parteidogma ohne weiteres zur Grundlage des Regierungsprogramms zu machen. Kulturpolitik muß also bei uns in der Weise getrieben werden, daß möglichst alle auf⸗ bauenden Parteien dieses Hauses und des Volkes mitarbeiten können, daß man sich also im Kultusministerium keiner einzelnen Prtei ber= schreibt, sondern daß man eine Linie steuert, die natürlich keine von den Parteien mitmachen würde, wenn sie allein die Macht in Händen hätte, die sie aber alle zum Wohle des Ganzen doch noch gerade als erträglich ansehen können. Das ist die Linie, die ich zu gehen beabsichtige. Gewiß ist das keine Resignation, sondern ich glaube, daß diese Erkenntnis, die eine gewisse Toleranz in sich birgt verbunden sein muß mit dem Mut zum Zupacken, und man muß vor allem auch den Mut haben, es einmal keiner der Parteien recht zu machen.

Wenn Sie überblicken wollen, was seiß der Revolution kultur⸗ politisch erreicht ist, so muß ich sagen, der ich ja in allen Ministerien daran mitgearbeitet habe und es außerdem auch als aufmerksamer Zu- schauer verfolgt habe, daß tatsächlich Kultuwolitisches, Enormes ge— leistet worden ist, viel mehr, als in den 50 Jahren preußischer Schul⸗ geschichte vor der Revolution. Wört, hört! Widerspruch rechts) Die Ministerien Haenisch und Boelitz und ich nenne hier den Namen meines verstorbenen Vorgängers mit einer gewissen Wehmut werden immer in der preußischen Schulgeschichte eine histovische Bedeutung behalten. (Unruhe und Zurufe bei der Deutschnationalen Volkspartei.

Wo lag denn nur der Ausgangspunkt dieser von mir als einheitlich empfundenen fortschrittlichen Politikc᷑? Mein Herr Vorgänger Dr. Boeleitz hat bei verschiedenen Gelegenheiten hier im Hause und in seinen Schriften als den Ausgangspunkt seiner Politik die Idee der differenzierten Einheitsschule bezeichnet. Ich sehe das Problem ein klein wenig anders. Ich möchte nicht von der Einheits— schule ausgehen, da hier so mancherlei Mißverständnisse sich ein-; schleichen können und dieses Wort leider als Schlagwort benutzt und verschieden verstanden wird. Ich gehe von dem Gedanken aus, daß nach unserem militärischen Zusammenbruch alles darauf ankam, daß an Stelle des gewaltigen Zusammenschlusses, den Deutschland durch die Kaiseridee und durch die Militäridee gehabt hatte, ein geistiges Moment treten mußte und dieses geistige Moment ausschließlich die Einheitlichkeit der deutschen Bildung sein konnte. Nur dadurch werden wir und sind wir auch in der Geschichte zu einem Einheitsvolk geworden. So schien mir von vornherein die Aufgabe unserer Kulturpolitik von dem Gedanken beherrscht werden zu müssen: wie erhalten wir bei den verschiedenen Gefahren, die hier in Deutsch- land drohen, eine Einheitsbildung?

Meine Damen und Herren! Die Gefahr der Zer⸗ splitterung unseres Bildungswesens ist sehr groß. Ich bitte Sie, zuerst nur einmal zu bedenken, daß zwischen der Reichs⸗ politik und der preußischen Politik oder überhaupt der Politik der Länder eine Spannung liegt, und daß in der Politik der Länder zum Teil die Verschiedenheit der deutschen Stämme zum Ausdruck kommt. Das erste Problem der Kulturpolitik auf diesem Gebiete liegt in dem Spannungsverhältnis zwischen dem Reich und den Ländern, das heißt eben im Kampf um die Reichskompetenz. Wir haben uns in Preußen immer dem Reich in diesem Punkte willig untergeordnet, im Inter⸗ esse der großen Tendenz der Einheitlichkeit unserer Bildungspolitik. Auf der anderen Seite aber haben wir selbstverständlich auch von den Bestimmungen der Reichsverfassung Gebrauch machen müssen, nach der wir in Preußen in erster Linie für die innere Organisation unsereg Bildungswesens selbst verantwortlich sind. .

Die zweite große Gefahr, die hier droht, ist die Frage der Konfessionalitgtät unseres Volksschulwesens, und Sie wissen, daß hier die große Frage des Reichsschulgesetzes in letzter Zeit alle Gemüter beschäftigt hat. Ich möchte die Frage des Reichs⸗

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