1925 / 296 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 18 Dec 1925 18:00:01 GMT) scan diff

um den Ausbau einer Probinz, die so deutsch sein wird, wie irgend jede andere. Beifall!

Ahg. Antonie 26 ob! gemu th. (Soz.) bespricht die gesundheit⸗ lichen Verhältniffe in Ssipreußen, die keincswegs fo gut seien, wie man es bei diesem Landesteil erwarten müßte. Es gabe dort z. B. Kreise, die die größten Prozentsätze an tuberkulosekranken Kindern hätten. In Zukunst müsse die Stagtsreagieruna auch in dieser Be— ziehung größeres Augenmerk auf den Osten werfen

In der Abstim mung finden die Ausschußanträge ein⸗ k Annahme, die u. a. verlangen: grundsätzliche be⸗ ondere Behandlung und Unterstützung der Provinz 2st⸗ preußen, Rückforderung der landwirtschaftlichen Kreditschulden erst aus den Einnahmen des Rechnungsjahres 1226, Ueber⸗ . des Personalkredites in Realkredit, schonendes Vor⸗ 99 en bei Einziehung rückständiger Steuern, Erhöhung des Meliorationsfonds, Mittel für Optantensiedlung und verstärkte innere Kolonisation, Beseitigung der mangelhaften Verkehrs⸗ verhältnisse in Ostpreußen, u. a. auch durch Errichtung neuer Bahnlinien, verstärkte Unterstützung der ostpreußischen Schulen, auch der landwirtschaftlichen, der Königsberger Handelshochschule und Universität. Schließlich werden noch eine Reihe kultureller und sozialer Wünsche zur Berücksichti⸗ gung der Staatsregierung unterbreitet.

Das Haus geht über zur zweiten Beratung des Schutz⸗ polizeibeamtengesetzes.

Abg. Borck (D. Nat. bedauert, daß noch nicht die gründliche Neuregelung erfolge. Das bestehende Gesetz sei ja von . Par⸗ teien als unhaltbar bezeichnet worden. Wenigstens hätte die Regie⸗ rung Richtlinien bekanntgeben sollen, die für das kommiende Gesetz . sein sollen. Seine Partei wünsche, daß in die Polizei Ruhe hineinkomme. Aber selbst die eigene Partei des Ministers scheine nicht mit dem . einig zu gehen. Seine Partei aber solle immer diejenige sein, die den Wünschen der Beamten ent- gegen wäre. Er stelle ausdrücklich fest, das Gegenteil der Fall seil . xichtigl bei den Deutschnationalen. . Der Ministerpräsi⸗= dent habe seinen . vorgeworfen, sie stellten überflüssige Agi⸗ igtionsanträge! Pie Anträge der Sozialdemokraten würden bon der Regierung selbst für unausführbar erklärt; so gerate man mit der eigenen Regierung zusammen. Redner fragt, wie der Minister per⸗ sönlich zu diesen Anträgen stehe. Er erscheine einfach nicht vor dem Ausschuß Die Absichten des Ministers stünden eben nicht in Ein— klang mit dem Agitationsbedürfnis seiner Partei. (Jurufe bei den Sozialdemokraten. Das Verhalten des Ministers trag wenig dazu bei, die Stabilisierung der Schutzpolizei durchzuführen. Die Personal⸗ politił des Ministers werde nach wie vor von seiner Partei aufs schärfste verurteilt! Der Beamte, der seiner (Borcks) Rede in Magde⸗ burg Beifall eg habe, sei mit einem Verweis bestraft worden. (Hört, hört) Beabsichtige der Minister, ebenso scharf gegen den Hen binn Nagel vorzugehen, der in Magdeburg den Ausführungen Hörsings Beifall gespendet habe, der schwere Angriffe gegen die Reichs⸗ erichtet hätte? Seine Fraktion würde der Vorlage zu⸗

regierung hoffe aber auf baldige Vorlage eines gründlichen neuen

stimmen, Gesetzes.

9 Kasper (Komm lehnt in heftigen Ausfällen die Vorlage als völlig reaktionär ab. Die ZJustände in der Polizei hätten viele Beamte in den Tod getrieben! Die Regierung hätte längst mit einem

anz neuen Gesetz kommen müssen! arum kämen die Verhand⸗ ungen mit der Entente nicht zu Ende? Nach Locarno sollte es ja besser werden. Nichts als Täuschung sei das! Cebhaftes Sehr richtig! bei den Deutschngtionalen Beunruhigung sei allerdings in der Beamtenschaft vorhanden, aber deshalb, weil man das bestehende „schamlose“ se inhaltlich fe,, lassen wolle. Die Sozial⸗ demokraten aher trügen daran die Mitschuld. Sie hätten, auch jetzt die auf Druck der Beamten eingebrachten Verfassungsanträge zurück⸗ 66 und sich einen großartigen Umfall geleistet?! Die Regierung ätte dem Landtag sagen müssen: „Uns sind durch die Entente die , gebunden; . Euch damit ab!“ Das wäre wenigstens ehr⸗ lich gewesen! (Sehr wahr! hei den Deutschnationalen; Redner schließt: „Richten Sie den Blick nach Sowjetrußland; da werden die Beamten wie Menschen behandelt“. (Die temperamentvollen e, ,, ,. des Redners wurden andauernd mit Ausbrüchen der Heiterkeit und ironischen Beifallskundgebungen aufgenommen.)

Abg. Mar guardt (Soz.) verteidigt die Haltung der Sozial demokraten und nl in Aussicht, Laß seine Fraktion ihre Anträge später wieder einbringen werde. Auch seine Partei sei grundsätzlich gegen die Aufrechterhaltung des egen wärtigen Gesetzes.

Abg. Metzent hin (D. Vp.) betont, daß sich alle darüber klar seien, wie fraurig die wirtschaftliche Lage der Schupobeamten sei, und daß es bedauerlich sei, daß diese Situation verschiedentlich zu Selbstmorden geführt habe. Man müsse aber die Behguptung zurück- weisen, daß Mißbräuche der Dienstgewalt oder gar Mißhandlungen porkämen. Das würde sehr bald die Oeffentlichkeit beschäftigen. Die Polizei sei dazu da, die Staatsautorität zu schützen. Sie dürfe keinen Beamten enthalten, der den Sturz der gegenwärtigen Verfgssung an— strebe. Das sei aber ganz verschieden von der inneren staatsrecht⸗ lichen Ueberzeugung, ob die gegenwärtige Staatsform oder eine andere für Deutschland die gegebene wäre. Dann erklärt der Redner, daß . Partei wünsche, daß die Polizeibeamtenlaufbahn eine lebensläng⸗ iche werde. Diese durchzuführen, sei aber gegenwärtig praktisch nicht möglich. Im übrigen müsse mit Genugtuung festgestellt werden, daß die gegenwärtige Vorlage für die Grenzpolizisten und Verwaltungs—⸗ beamten der Polizei eine Besserung insofern bringe, als sie ihnen unter bestimmten Voraussetzungen die planmäßige Anstellung bringe.

Abg. Barteld (Dem) bezeichnet die Vorlage als aus der gegenwärtigen Situation heraus notwendig. Auch den Demokraten wäre es lieber gewesen, wenn die Schupobeamten jetzt schon in das allgemeine Beamtenrecht einbezogen würden. Daß das nicht möglich 39 liege nicht allein an der Entwaffnungsnote, sondern namentlich

aran, daß die Verhandlungen mit der Entente noch nicht zum Ab— schluß gekommen gi. Das sei um so bedauerlicher, als von deutscher Seite der Abschluß sehr ewünscht werde. Im übrigen hätte auch in der Schupofrage das Reich das erste Wort. Das Ministerium Schiele habe sich aber nicht beeilt, das entsprechende Reichsgesetz borzuberelten. Die lebenslängliche Anstellung der Schupo hätten die Demokraten immer befürwortet, weil sie sie für richtig hielten. Der Redner weist dann die vom Abgeordneten Berck auf- 6 Behguptung als unrichtig zugück, daß Minister Severing adurch die Verfassung verletzt habe, daß er nicht vor dem Ausschuß erschienen sei, der sein Erscheinen verlangt habe. Der Vorwurf der Verfassungs verletzung gegen einen preußischen Staatsminister müsse mit Entschiedenheit zurückgewiesen werden. (Sehr wahr! links) Sehr bedauerlich fei es, daß Sesbstmorde bei der Schupo und den Begmten überhaupt vorkämen. Die dürfe man aber nicht ausschließlich auf die schlechte wirtschaftliche Lage zurückfühten. Man dürfe da nicht die Agitation übertreiben. z ö

Abg. EISner (Zentr) weist darauf hin, daß nur die von der Regierung im Ausschuß betonte Unmöglichkeit es verhindert habe, daß in das Gesetz alle die Bestimmun gen aufgenommen würden, die die Schupobeamten verlangten. Bej der neuen in einem Vierteljahr vorzulegenden Gesetzesvorlage wolle ja die Regierung die Wünsche der Beamten selbst erfüllen. Das Zentrum könne diese Bestrebungen nur unterstützen.

Damit schließt die allgemeine Aussprache. Die kommu⸗ nistischen Aenderungsantraͤge werden dem Beamtenausschuß überwiesen.

In der Einzelberatung der Vorlage wird das Wort nicht mehr gewünscht. Die Vorlage wird in zweiter und auch in dritter Beratung und der Schlußabstimmung mit großer Mehrheit angenommen.

Um 616 Uhr vertagt sich das Haus auf Freitag, 107. Uhr: Vereinfachung der Verwaltung, Grundvermögenssteuer, Beamtenzulage und Kleine Vorlagen.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Haushaltsausschuß des Reichstags wer⸗ handelte in seiner gestrigen Sitzung über eine Reichsgaranrtie zur Förderung des Stickstoffgbsatze s. Von seiten der Reicksregierung wurde hierzu, dem Nachrichtenbüro des Vereins deutscker Zeitungsverleger zufolge, ausgeführt. daß die außerordentlich schwierige Lage, in der sich heute die Landwirtschaft befinde, die hin⸗ reichende Versoraung des deutschen Bodens mit Stickstoffdüngemitleln für die kommende Ernte gefährdet erscheinen lasse. So weit der Bezug von Stickstoff durch die . Vereinigungen der Landwirtschaft . werde seiner Finanzierung bis zur nächsten Ernte nach den , mit den in Frage kommenden Bank anstalten gesichert werden können. Besondere Schwierigkeiten bereite dagegen die Finanzierung des Stickstoffbezuges, soweit die Bezüge durch den Handel erfolgten Nach den Bedingungen des Stjckstofffyndikats erfolge die Bezahlung M einem Drittel in han, während zwei Brittel der Beträge mit Dreimonatsakzept bezahlt werden könnten. Die Neigung. von dieser Kredit möglichkeit Gebrauch zu machen, sei aber unter den heutigen Verhältnissen sehr gerina. wenn nicht den kaufendem Landwirt eine Sicherung dafür gegeben werde, daß die Wechselbeträage bis nach der kommenden Ernte ge⸗ stundet würden. Es bestehe Aussickt, daß ein Bankenkonsortium im Verein mit dem Stickstofffyndikat den Stickstoffbezua bis zur nächsten Ernte finanziere, wenn die Reichsregierung sich bereit erkläre, eine Garantie in begrenzter Höhe zu übernehmen. Angesichts der ver⸗ hängnisvollen Folgen, die ein starker Rückaang des Düngerabfatzes auf die landwirtschaftliche Erzeugung und damit namentlich auch auf die Außenhandel bilanz des Reiches haben müßte, befürworte die Reichsregierung arundfätzlich diese Garantieübernahme. Die Ver= treter der Beutfchnationg len und der Bavexrischen Volkspartei ersuchten die Reichsregierung, bei den Sticksteff⸗ werken dahin zu wirken, daß der Kunstdünger unter folgenden Be⸗ dingungen durch Vermittlung von Handels und. Genossenschaften sfofort an die Landwirte hinausgegeben werde: a) zinslose Stundung des gekauften Tüngers auf die Dauer von drei Monaten, b) ber so— fortiger Bezahlung zehn Prozent Skonto. Die Vertreter der Deutschen Volkspartei und der Demokraten ver— langten, zur Erleichterung des Absatzes von Stickstoft im laufenden Büngerjahre, die Senkung der den letzten Beziehern erwachsenden Diskontkosten auf 6 Prozent jährlich durch Vergütung der darüber hinausgehenden Kostenbeträge an die Banken herbeizuführen, die die bis Ende 1526 zu prolongierenden Stickstoffwechsel hereinnäbmen. und diesem Zweck inen Betrag bis zur Gesamtböhe von 10 Millicnen Reichsmark zuzuwenden. der aus dem Liquidationsergebnis der Reichs getreldestelle zu entnehmen sei. Die Vertreter der Kom muni sti⸗ schen Partei beantragten, den landwirtschaftlichen Klein! und Mittelbetrieben zum Ankauf der notwendigen Düngemittel für die Frühjahrsbestellung einen Kredit in Höhe von 20 Millionen Reichs— mark zu höchstens 8 Prozent Zinsen bis nach der nächsten Ernte zur Verfügung zu stellen. Auch sollten sofort Schritte unternommen werden, um die Stickstoffindustrie zu veranlassen, ein für die, Ver, sorgung der Klein⸗ und Mittelbetriebe ausreichendes Kontingent Stigftoff zu einem Preise abzugeben, der mindestens um 20 Prozent ermäßigt sei. Genossenschaften und Handel sollen verpflichtet werden, die für die Klein⸗ und Mittelbetriebe bestimmten Düngemittel gegen eine festgesetzte mäßige Provisien gan die bäuerlichen Abnehmer weiter⸗ zuleiten. Schließlich müßten Maßnahmen ergriffen werden, um einen Mißbrauch der verbilligten Düngemittel, zu verhindern. Der Aus: sckuß konnte infolge der sehr umfangreichen Aussprache noch nicht zu Beschlüssen kommen und vertaagte sich auf heute. ö

Im Volkswirtschaftlichen Ausschuß des Reichstags wurde gestern die Wirkung der hohen, Bank⸗ zin sen auf die Wirtschaft behandelt. Wie das Nachrichtenbürs des Vereins deutscher n,, berichtet, gab Ministerial= direktor Dr. Schäffer (Reichswirtschaftsministerium) zunächst einen allgemeinen Ueberblick über die augen blicdliche Lage der Wirischaft., die sich als eine ausgesprochene Absatze und Betriebs- mittelkrisis darstelle. Er zeigte die Unterschiede auf, die gegenüber der Vorkriegszeit in den Kreditbedingungen der Banken jetzt be— ftänden, und wies auf die hierfür maßgebenden Gründe und Urfachen hin. Soviel auch schon in der Richtung der Kredit⸗ verbilligung geschehen sei, so müsse die Frage einer weiteren Er⸗ leichterung der Bankbedingungen auch weiterhin ernstlich im Auge behalten und die Bemühungen müßten fortgesetzt werden; allein es könnte durch staatliche Maßnahmen in dieser Sache nur wenig geschehen, die Aufgabe des Staates könne nur darin bestehen, Schranken, die der baldigen Gesundung der Wirtschaft entgegen⸗ stünden, zu beseitigen. Maßnahmen dazu seien sowohl auf dem Gebiete der Gesetzgebung wie im Verwaltungswege im Gange. Ministerialrat Dr. Qu ä4ssowski (Reichsernährungsministerium) legte dar, daß die Landwirtschaft vor dem Kriege ihren Betriebskreditbedarf größtenteils selbst finanziert habe. Nachdem sie ihr Eigenkapital durch die Inflation verloren habe, sei sie ge zwungen gewesen, laufende Kredite in Höhe von zwei Milliarden und daneben eine Milliarde Realkredit in Anspruch zu nehmen. Der Zinssatz hierfür betrage das Drei⸗ bis Vierfache des Vor—= kriegszinssatzes, während die Rentabilität gleichzeitig stark zu rück⸗ gegangen sei. Zudem könnten kurzfristig laufende Kredite den Bedarf der Landwirtschaft, der auf langfristige, in ihren Fähig⸗ keiten der langen Produktion speriode der Landwirtschaft angepaßte Kredite gerichtet sei, nicht ersetzen. Bei der Landwirtschaft handele es sich nicht darum, daß Vorratsläger unzulässigerweise festgehalten würden, sondern darum, daß die durch mangelnde Absatzfinan⸗ zierung veranlaßte Stockung des Absatzes der Ernte überwunden werde. Eine Forderung, den landwirtschaftlichen Betriebsumfang im Hinblick auf die Schwierigkeiten der Kreditbeschaffung einzu⸗ schränken, würde eine Extensivierung und die Verweisung des vorhandenen Inlandsbedarfs auf Auslandsimporte bedeuten. Ziel sei, der Landwirtschaft Kredite, die in ihrer Laufzeit und in ihrem Zinssatz der Tragfähigkeit der Landwirtschaft möglichst angepaßt seien, zu erschließen. Der vom letzten Kreditnehmer zu entrichtende Zinssatz für die Kreditmittel der Rentenbankkreditanstalt betrage 12 95, für die aus der Auslandsanleihe gewährten Hypotheken effektiv 921 275, k der Tilgung 111 275. Besondere Schwierigkeiten bereite die Aufnahme der Hypotheken, weil infolge der Aufwertungsgesetzgebung ein reines Grundbuch nur sehr schwer und mit großen Kosten zu beschaffen sei. Hierauf vertagte sich der Ausschuß auf heute.

Der Handelspolitische Ausschuß des Reichs⸗ tags beschloß in seiner gestrigen Sitzung. der Verlängerung der Gültigkeitsdauer des am 31. Dezember 1935 ablaufenden deutsch⸗ porkugiesfischen vorläufigen Handels ab kom. mens um eln Vierteljahr zuzustimmen. Dann gaben die Regierungsvertreter vortrauliche Auskünfte über die jüngsten Lon⸗ doner handelspolitischen Verhandlungen.

Im Rechtsausschuß des Reichstags wurde gestern über die Einschränkung des 8 218 des Strafgesetzbuches beraten.

Der Reichstagsausschuß für die Gebiete beschäftigte sich gestern eingehend mit der Lage der etwa 90090 Arbeitskräfte, die im besetzten Gebiet wohnen, aber im Saargebiet ihre Arbeitsstelle haben und erheblich unter der entwerteten französischen Valuta, unter den Grenz⸗ aufenthalten infolge der Zollabfertigung und unter den Eisenbahn⸗ verhältnissen leiden. Der Ausschuß beschloß dem Bericht des Nach richtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger zufolre für eine teilweise Erstattung der Fahrkosten für die Eisenbahnfahrten diefer Arbeitskräfte einzutreten. Weitergehende Anträge auf Ge⸗ währung von Reichsunterstützungen zur Ergänzung der völlig un⸗ ureichenden, zum Teil hinter der deutschen Erwerbslosenunter⸗ stützung zurückbleibenden Frankenlöhne kamen noch nicht zur Ver⸗ handlung. Die Abgg. Esser (Zentr) und Dr. von Dryander (D. Nat.) brachten schwere Klagen über den schleppenden Gang der Entschädigungsverfahren zur Sprache. Abg. Wallraf (D. Nat.) bemängelte insbesondere die Ueberlastung des Kölner Senats des Reichswirtschaftsgerichts.« Namens der Regierung wies Ministerialdirektor Miller darauf hin, daß die Zahl der

be jetzte n

Entschädigungsverfahren über 709 00 betrage. Die seinerzeit von der Deutschnatignalen und der Deuijchen Volkspartei deantragte RNevision des Okkupationsleistungsgesetzes nähere sich ihrem Ab⸗ schluß; Anfang Januar werde ein entsprechender Gesetzentwurf des Rheinlandministeriums den anderen beteiligten Ressorts zur Stellungnahme zugehen. Die Mitteilungen Regierungs- vertreters über die schwere Beunruhigung in manchen rheinischen Städten, zum Beispiel in Jülich, über die belgischerseits erfolgte Revision sämtlicher Wohnungen behufs etwaiger Jnanspruchnahme neuen Wohnraums veranlaßten einen Antrag von Dry ander (D. Nat), gleich nach Erledigung der Saararbeiterfrage eine Sitzung zur E egen nahen eines eingehenden Berichtes der Reichsregierung über den gegenwärtigen Stand der. Rück. k . Zu der Sitzung soll auch ein Bertreter des Auswärtigen Amts und ein Vertreter des Rheinland. kommissars hin u e gen werden. Der verlangte Bericht soll in erster Linie alle Besatzungsverschiebungen innerhalb des besetzten Gebietes, etwaige Beschlagnahme 3. Freigabe von Wohnungen usw., ferner die Maßnahmen auf dem Gebiete der , , und der sogenannten Amnestie, die Abberufung der Delegierten usw. eingehend behandeln. Außerdem wird am J. Januar der Ausschuß eine , in Wiesbaden abhalten, bei der namentlich die n . der Badeorte des besetzten Gebiets besprochen werden soll.

' S Preußischen Landtages gab gestern zunächst dem Finanzminister die Ermächtigung, für die preussschen Beamten der Gruppen 1 bis VI dieselbe Regelung wis im Reich ö treffen. Dagegen stimmten nur die Kommunisten und die Wirtschaftspartei. Zu dem Gesetzentwurf über die Bereit⸗ stellung von 150 Millionen Mark für die Aus gestaltungdes stagtlichen ö an Bergwerken, Häfen und Elektrizitätswerken sowie zur Förderung der Landeskultur führte der Berichterstatter Abg. Siering (Soz) laut Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger aus, daß es schwer sein werde, die Mittel im Inlande aufzubringen. Es müsse auch Klarheit über die Verwendung gegeben werden. ö Dr. Höp ker -Aschoff gab zu, daß im Laufe des ie. Jahres schon erhebliche Mittel für 2 ausgegeben worden seien, so für Oedlankkultivierung 15 Millionen Mark, für Hafenberwaltung in Emden 49 in Wesermünde 86, in Wilhelmsburg 47 und in Stettin 234 9090 Mark, für die Elektrizitäts verwaltung W, Millionen Mark. Ausgaben für Neuerwerbungen seien nicht getätigt. Die Staatsregierung habe sich vielmehr darauf beschränkt, Mittel für Zwecke guszugeben, die schon durch frühere Beschlüsse des Landtages bewilligt worden wären, allerdings während der Inflationszeit mit vielen Papienmilliarden. Es sei dies geschehen auf Grund det § 3 des Häaushaltsgesetzes Neuemperbumen. sind nur Emacht worden im Rahmen der vom Reich als Entschädigung für Substanzverluste gewährten 50 Millionen Mark; und zwar selen ausgegeben:; 24 Millonen für Domänenkäufe, 2.6 Millionen für Forstankäufe, 195 Millionen für Zwecke der Bergvenwaltung, WM Millionen für Zwecke der Elektuzitäts verwaltung, Insgesam: seien angekauft 2338. Hektar für. 34. Millionen 28 1063 Hektar Forsten für 16.7 Millionen Mark, darunter die Besitzung Marle: pßartus in Obeischlesien. Die Vemvendung der 130 Millonen fei in folgender Weise gedacht: Einschließlich der bisherigen Ausgaben sollen erhalten 606 Millionen die Elektrizitätsverwaltung, 40 Mil⸗ lionen die Hafenverwaltung, 30 Millionen die Bergverwaltung, der Nest für Jwecke der inneren Kolonisatton. Der Gesetzentwurf sei dringend, da nach Auskunft des Reichsbankpräsidenten Schacht jetzt die günstige Zeit für größere Anleihen sei. Es solle verfucht werden, 20 Millionen im Inland unterzubringen, den Rest vom Ausland zu erhalten, es lägen schon Angebote von der Schweiz und Holland vor. Die Anleihe entspreche auch den Bedürfnissen der Versicherungs⸗ anstalten und , mündelsichere Papiere zu bekommen. Abg. Stolt (Comm) übte auf Grund eines Artikels des „Börsen. Couriers“ scharfe Kritik. Die bisherige Tätigkeit des Finanzministers seü unheilvoll und widerspreche dem Haushaltsgesetz. Abg. von Rohr (D. Nat.) äußerte schwere Bedenken gegen die Festlegung von Staats⸗ geldern in dieser Weise. Es müsse unter allen Umständen die Ren= fabilität und die wirtschaftlich zweckmäßige Vervendung der Gelder klargestellt werden. Ferner sei die Frage der Rückwirkung einer solch großen Auslandsanleihe auf die gesamte Volkswirtschaft zu prüfen. In einer Zeit, wo die Wirtschaft kaum Kredite bekomme, dedeute die Konkurrenz des Staates auf dem ausländischen Anleihemarkt eine große Beeinträchtigung und gefährde die Abwicklung der schwebenden Kreditfragen. Auch der Reichsbankpräsident Schacht halte ja große ausländische Anleihen für sehr bedenklich. Es komme zurzeit kein wirkliches Geld durch solche Anleihen nach Deutschland, sondern alle diese Beträge würden infolge der Passivität unserer Handelsbilanz zurückgehalten. Große e e ch. Unternehmungen könnten vom Staate nicht gegründet werden in einer Zeit, wo die Wirtschaft ab baue und sich sparsamer und vatzoneller organisiere. Auch die Ver⸗ wendung der Staatsgelder sei sehr bedenklich. Nur 15 Millionen Mark seien bisher für die Jwecke der Landeskultur verwandt worden. Dabei sei noch zu beachten, daß die Ausgaben für Siedlung, der Kauf von Grundstücken nicht ohne weiteres eine Förderung der Landeskultur bedeute; dieses geschehe in erster Linie durch Bodenverbesserungen. Abg. Hermes (Sentr.) bedauerte, daß die Vorlage erst vor wenigen Stunden eingebracht worden sei, so daß die Fraktionen keine Zeit gehabt hätten, sich mit der Angelegenheit zu beschäftigen. Die Vorausgabe von 70 Millionen sei zwar formal nicht zu be⸗— anstanden, aber trotzdem hätte der Finanzminister aus tiefen Ver⸗ antwortungsgefühl heraus den Landtag, befragen müssen. Die schweren Bedenken gegen die diesjährige und zukünftige Ver⸗ wendung seien nicht zurückzuweisen. Für landwirtschaftliche Zwecke sei viel zu wenig ausgegeben; das preußische Staatsvermögen bestand zu zwei Dritteln aus Domänen und Forsten. Die vom Reiche gezahlte Entschädigung sei aber , . für industrielle Zwecke gezahlt worden. Es h auch der Nachweis über den Verbleib von 20 Millionen Mark. Abg. von Richter (D. Vp.) findet das Vorgehen des Finanzministers ungeheuerlich und sieht in dem eiligen Er drlechen der Vorlage einen Ueberrumpelungs⸗ versuch. Es gehe nicht an, eine Blantovollmacht über 150 Millionen u geben, über deren Verteilung erst später entschieden werden an Die vom Reiche gegebene Jm, ,,, für verlorenen Besitz hätte nicht ohne Genehmigung des Landtags ausgegeben werden dürfen, zumal es sicher sei, daß der Landtag anders ent- schieden hätte. Die Staatsregierung dürfe den Landtag nicht immer bor vollendete Tatsachen stellen. Finanzminister Dr. H oHpker⸗ Aschoff erklärte, formal im Rechte zu sein. Nur jetzt sei die ünstige Gelegenheit, vom Ausland Kredite zu bekommen. Ein Hin refer müsse im voraus gegeben werden, damit die Staats⸗ n, , , Interimsschüldverschreibungen zur Deckung er Kredite ausstellen könne. Die Staatsregierung sei auch he= rechtigt gewesen, die 50 Millionen vom . auszugeben. Sie habe sie fast genau nach einem vorgefundenen Plan verteilt.

Der Hauptausschuß des

Fortsetzung in der Ersten Beilage.)

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dt. Tyrol. Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Rechnungsdirektor Mengering in Berlin.

Verlag der Geschäftestelle (Mengering) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin Wilhelmstr 32.

Drei Beilagen seinschließlick Börsenbeilage.) und Erste bis Dritte Zentral⸗Handelsregister- Beilage.

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)

Es sei so wenig Geld für Ankauf von Domänen und Forsten aus⸗ gegeben, weil dieses Geld sich schlecht verzinse, trotzdem anerkannt werden müßte, daß der Grundbesitz gerade in Notzeiten für den Staat eine Sparkasse bedeute. Heute müsse nach seiner Meinung der Staat Domänen zur Siedlung abstoßen und nur wenige Musterdomänen behalten. Wenn der Landtag . mit den Hohenzollern genehmigt hätte, so hätte der Staat 160 009 bekommen. Der i nen gab aber zu, daß

sich auch die in der Elektrizitätsgesellschaft el se beßten Gelder kaum berzinfen würden. Gbenso sei die Rentabilität des in. Hafen, anlagen investierten Kapitals sehr unsicher. Für die Anleihe hoffe er einstigere Bedingungen, als sie seinerzeih für die Dawes⸗˖ Anleihen gegeben worden seien, zu erzielen. Außerdem sollten die 150 Millionen nach und nach aufgelegt werden, 4 Waentig Soz3 griff den Mänister fehr stark an, weil er über die Rechte des

andtags hinweggehe und den Abgeordneten auf , .

Gebiete eine undurchsichtige Nebelwand vor Augen ziehe. Der Landtag habe überhaupt keine Einsicht mehr in die ö da der Finanzminister noch niemals eine klare Uebersicht gegeben 33 Nach Art. 67 der Preußischen Staatsverfassung sei . Haus⸗ altsüberschreitungen die k des Landtags erforderlich

und er erwarte, daß der Finanzminister diese nachträglich einhole. Er müsse auch um Auskunft über den Stand der preußischen Schatz= wechselßolitik ersuchen. Die sonderbare Forderung, eine Blanko⸗ vollmacht von 150 Millionen Mark zu geben, widerspreche allen Prinzipien einer vernünftigen Finanzpolitik. Der Ausschuß nahm n,, folgenden Zentrumsantrag an:; 1. das Staats- ministerium wird ersucht, dem Landtag mit größter Beschleunigung eine genaue Einzel nachweisung vorzulegen: a) über die Verwendung des im laufenden Rechnungsjahre für die nutzhringende Gestaltung des staatlichen Besitzes an Bergwerken, Häfen, Elektrizitätswerken amd für die Fördeung der Landeskultur verausgabten Betrages von rund 70 Millionen Mark, b) über etwa im laufenden Rech⸗ nungsjahr erfolgten Neuerwerbungen von werbenden Unter— gehmungen bzw. Beteiligungen an ihnen. 2. Die e, . äber die Vorlage ist bis zur Vorlegung der unter 1 erwähnten Nach—

weisungen zu vertagen.

Der Ausschuß für Beamtenfragen des preußischen Landtages setzte gestern einen Unterausschuß ein, der zunächst die überaus zahlreichen Anträge zu den 9 1 bis 23 beraten soll. Die weitere Beratung des Vollausschusses erfolgt im Januar.

Morgen mehr

Handel und Gewerbe. Berlin, den 18. Dezember 1925. Telegravhische Auszahlung.

2

1J. Dezember Geld Brief 1 116 41968. 4,205 L535 1.635 2.26 2.27 20,345 20,395 4195 4505 0,597 0,599 4, 235 4, 245

168,49 5, 29

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18. Dezember Geld Brie L739 1,736

Huenoß. Aires. I Pap. Pe]. Kiß; P2bh

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London 12 20 345 20, 3905 New Jerk... 1 8 4,195 4,205 Nio de Janeirs 1 Milreis o, 5906 O 598 Uruguay. IL Goldpeso 4,235 4,245

Amsterdam⸗ Notterdam 100 Gulden 168,44 168, 86 100 Drachm. 5, 29 h, 3

Athen... Brüssel u. Ant⸗

19,0205 19,065 80,63 30, 83

werpen ... 100 Fres. Danzig. .. .. 100 Gulden Delsingkfors .. 100 finnl. lo, 45 10,585 talien 4 100 Lire 16,90 16,94 Jugollavien . . 100 Dinar 7, 435 7, hh Robenhagen. i166 Kr. lo hz Lissabon und

Dporto ... 100 Escudo 21,325 Ost 9d gr. Sh. 0l Paris. ..... 100 Fres. 15,72 Prag. ..... 100 Rr. 1246 Schweiz .... 100 Fres. 81, 20 Sofia 100 deva 3,047 Spanien . . .. 100 Peseten 59,59 Stockholm und Gothenburg. 1090 Kr. 12,69 Wien l00 Schilling h 9, 32 Budayeft 100 006 Kr. 5. 896

112K 31 59, 13 5.875

1259 ö5 37

Anusländische Geldsorten und Bantnoten.

17. Dezember Geld 20, 5b

4, 25

4,216 4,193 1ů71

0.588 4.168

20,515 20, 305

18966 3 ol lol, 19 S0 ß

18. Dezember Geld Brle 20,565 20,65

4.25 4,27

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100 Lire

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Jugoslavische Noꝛwegische l00 Kr. 84.54 84,96 100 Lei

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Erste Beilage zum Dentschen Reichsanzeiger und Preuhischen

Berlin, Freitag, den 18. Dezember

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Staatsanzeiger 41925

Kurse der Federal Reserve Bank, New Jork, vom 30. November 1925: 18 RM 4199 916 12 RM 20, 349 433 1ẽpfre RM 0, 166 737 18sIre RM C190 256 1 Lira, it RM 6169 677

vom 1. Dezember 1925: 18 RM 4201681 14— W RM 20, 353 361 1Ppfre RM 0164 286 1Bfste RM 9.190 336 12 tra it. RM 0ltzo 32

vom 2. Dezember 1925:

18 RM 41899916

1 RM 20, 346 913 1Pfre RM o itz! 277 1Bfre RM 0.190 256

1 Lira it. RM Ol6tzs 837

vom 3. Dezember 1925:

18 RM 4,199 916

18 RM 20. 368 673 1Pfre RM O15 5697 1Bfre RM. O 1898 836 1Vra. it. RM 0169 257

vom 4. Dezember 1926: 18 NM 4199916 1B— RM 20, 370 433 1Pfre RM C0, 160 857 1fre RM 9. 190 2206 1 ira, it. NM C669 257

vom 5. Dezember 1925: 18 RM 4199 916 18 RM 20385 132 1ẽPpfre RM o, 162 117 1Bfre RM 9G, 110 256 1ñẽ Lira, it. RM O69 257

Wochendurchschnittskurse für die Woche, endend am 5. Dezember 1925: 1GM— 5 0238 083 155 RM 4200 210 16M Pfre 6, 158 16 RM 20,360 6658 1652NR— fre dbl 1LPfre NM Cle 478 16M RM 1000 568 1Bfre RM Ol190200 186 GM 20,349 1 Lira, it. RM 0, 169 268

16— GM 20339

e Bire h. 259

M RM Loo 488

GM 50,2381

GM Pfre 6.269 GM Brire b. 270

GM RM l, 000 488 E GM 20,349

GM 8 02381 GM = Pfre 6, 171 M Bfre b. 259

Die Görlitzer Stadtverordneten genehmigten laut Meldung des W. T. B. Die selbstschuldnerische Bürgschaft der Stadt Görlitz ür einen 4. Millionen- Kredit an die Görlitzer Waggon -⸗ und Malschinenbau⸗A G., um deren Stillegung zu verhüten.

Die Rohstahlgemeinlschaft hat laut Meldung des W. T B.“ aus Düsseldorf in ibrer gestrigen Sitzung die bisherige Ginschränkun 9 der Rohstahlerzeugung von 35 vH auch für den Monat Januar beschlossen.

(Kassia) 100, 00 bis 105.00 44 Kümmel holl. 8 O0 big 36.90 , schwarzer Pfeffer Singapore 220 00 bis 234.090 4. weißer Pfeffer Singapore 24400 bis 260,00 4 Rohkaffee Brasil 196800 bis 2395,00 ⸗— Rohkaffee Zentralamerika 220,00 big 300 00 , Röstkaffee Brasil 246 00 bie 300090 46 RNöstkaffee Zentral- amerita 300,00 bis 40000 6½, wöstgetreide lole 166060 bi 1900 g Kakao settamrm 5h20 dis 9000 MSP Kakao leicht entölt 90 00 bis 12000 4 Tee Souchon, gepackt 365.00 bit 405,00 M6. Tee, indisch gepackt 413.00 bis 500,00 S. Julandgsiucker Melis 29. 25 bis 30,50 , Inlandezucker Raffinade 30,25 bis 33.90 ., 34 Würfel 33 75 big 38,00 S6 Kunsthonig 32 09 bis 34,00 Zuckersirup hell in Eimern 26 25 bis 37,590 ν. Speisesiruv. fh in Eimern bis M Marmelade, Erdbeer, Einfrucht 90 bis 107, 0909 M Marmelade Vierfrucht 38.00 bie 40 00 ½ Pflaumen⸗ mus in Eimern 37,50 bis 49 50 S Steinsah in Säcken 440 bi 4580 S Steinsalz in Packungen b, 40 bis 7, 50 a6. Siedesalz in Säcken 6 00 bis 6.20 4” Siedesalz in Packungen 7,10 bis 8.00 4, Bratenschmalz in Tierces 88, 00 bis 90 25 S6. Bratenschmalz in Kübeln so 00 bis 9l,2d ½ς Purelard in Tierces S7, 00 bis 80.0 4, Purelard in Kisten S9 00 bis 900 eS½, Speijetalg gepackt 75,00 bis Sh 00 S, Margarine, Handelsware 1 69.00 4 11 63.06 bie 66 00 A. Margarine. Spezlalware 1 8200 bis 84,090 MM, (1 69,00 bi 700 , Molkereibutter 1a in Fässern 18906 bis 19600 , Molkereibutter 12 in Packungen 197,00 bis 202, 090 4. Meolkerei⸗ butter 1149 in Fässern 165,00 bis 180.00 S6. Molkereibutter 11a in Packungen 178,00 bis 195, 00 M6, Auslandebutter in Fässern 20290 dis 201.00 66, Auslandsbutter in Packungen 208 00 bis 212,00 M Corneed beef 12/6 Ibs. per Kiste 47, 00 bis 48 00 4 ausl. Spe geräuchert, 8 / o- 1214 bis 4. Allgäuer Romatour S 00 bis 88 00 6. Allgäuer Stangen 60,00 bis 63.00 4. Tilsiter Käse, vollfett 95,00 bie 115.00 6, echter Edamer 40 9 128,00 bit 132, 00 M, echter Emmentaler 173.00 bis 17800 66, ausl. unge, Kondensmilch 48/16 33 66 bis 25 25 4 ausl. gez. Kondensmilch 26, 00 bis 30, 50 S6, Speisesl, ausgewogen 6700 bis 7400 4.

Sveisefette. Bericht von Gebr. Gguse, Berlin,. vom 16. Dezember i925. Butter: Die Nachfrage ist im Hin⸗ blick auf das bevorstehende Fest etwas reger geworden, doch genügte sie nicht, um die reichlichen Zusuhren unterzubringen. Die hiesige Notierung blieb am 19. 2 M. in Uebereinstimmung der von allen Hauptplätzen gemeldeten Tendenz mverändert. Die amtliche i. sestsetzung im Verkehr zwischen Erzeuger und Großhandel Fracht und Gebinde geben zu Käufers Lasten war am 13 Dezember 1926 Ua Qualität 1,78 6. 1a Qualität 1,50 A. abfallende 30 44. Margarine: Bessere Nachfrage. Schmal: Die amerl⸗ fanischen Fettwarenmärkte verkehrten bei steigenden Preisen in fester Haltung. Die hiesigen Vorräte haben weiter abgenommen und ge⸗ nügen nicht mehr jur Befriedigung des augenblicklichen recht guten Bedarfs. Die Preise haben insolgedessen weiter angezogen. Neue Ankünfte sind nur sehr spärlich zu erwarten. Speck: ohne Nachfiage.

Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärtkten. Devisen. Danzig, 17. Dezember. (W. T. B.) Devisenkurse. (Alles in Danziger Gußzen) Noten: 100 Ilotv Auszablung Warschau 54. 68 G. 54.87 B. 100 Iloty Lokonoten 56,18 G. 66. 37 B., Amer ikanisch⸗

In der gestrigen Generalversammlung der Dynamit A. G. Alfred Nobel, Hamburg, begründete der Vorsitzende den Antrag auf Kapitalerhöhung um 75 Milltonen Mark mit der Notwendigkeit, das Gesellschaftsvermögen wieder einigermaßen auf den Stand der Vorkriegszeit zu bringen. da die veränderte Wirtschaftesitugtion einen erhöhten Lagerbestand bedinge. Die Uebernahme des Aktienpakets durch englische und amerikanische befreundete Unternehmungen brächte keine sesten Bindungen für die deutsche Gesellichaft, die ihre Selb ständigkeit in jeder Beziehung behalte. Es bestände aber die Hoff 1 . daß die lebhafte Konkurrenz auf den Auslandsmärkten durch gütliche Uebereinkünfte mit englijchen und amerifanischen Gesell⸗ schaften sich vermindere und so eine Besserung der Auslandspreise zu erztelen sei. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäfts⸗ jahrs sei die Entwicklung erfreulich gewesen. Die Anträge auf Kapitalerhöhung wurden einstimmig genehmigt. Auf Anfrage wurde mitgeteilt. daß die Nobel A. G. an der Rückgabe des deutschen Eigentums in Amerika direkt zwar nicht beteiligt sei, daß sie aber Vorteile aus dieser Regelung erhoffe, da die mit der Nobel A. G. in engem Kartellverhältnis stehende Köln⸗Roitweil A-G. erhebliche Beträge aus Amerika zurückerwarte. (W. T. B.)

London,. 17. Dejember. (W. CE. B.) Die Bank von England verkaufte heute aus ihrem Goldschatze Goldbarren im Werte von 107 000 Pfund Sterling.

London, 16. Dezember. (W. T. B) In den letzten acht Monaten bis Ende November betrug der Wert der Einfuhr Kanadas zusammen 609 Millionen Dollar gegen h3l Millionen Dollar im Vorjahr, der Wert der Ausfuhr 895 Millionen Dollar gegen 704 Millionen Dollar im Vorjahr.

Wagengestellung für Kohle, Koke und Briketts am 17. Dezember 1925: Ruhrrevier; Gestellt 28 005 Wagen. Oberschlesisches Revier: Gestellt —.

Die Glektrolvttupterngtie rung der Vereinigung für deutsche Elektrolvtkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des W. T. B.“ am 17. Dezember auf 133,00 M (am 16. Dezember auf 133,00 M) für 100 kg

Berlin, I7. Dejember (W. T. B.) Prelisnotierungen für Nahrungsmittel (Durchschnittseinkaufspretse des Lebens mitteleinzelbandeles für se S0 kg frei Haue Berlin.) In Reichsmark: Gerstengraupen, lose 19,00 bis 22,90 , Gerstengrüße, lose 17.70 bis 18,28 6. Haferflocken lose 2100 bis 21.30 ς, Hasergrütze lose 22.50 bis 22,729 M Roggenmehl Ol 1375 bis 1425 „6, Weijengrieß 23. 75 bis 24,50 A, Hartgrieß 26. 00 bis 29.00 M, 70 6 Weizenmehl 18 25 bis 22 00 S, Weizenauszug-⸗ mehl 23,50 bis 28 00 6, Speiseerbsen Viktoria 19,00 bis 22,50 , Speiseerblen. kleine bie Bohnen weiße, Perl 16 00 bis 17.25 66, Langbobnen, hbandverlesen 26 00 bis 29,00 S Linsen, kleine bis „M, Linsen mittel 26,50 bis 34.00 „. Linsen, große 36.090 bis Hl,00 , Kartoffelmehl 15.75 bis 19,6 w. Makkaroni Hartgrießware 47, 75 bie 60 20 ½ Mehlschnittnudeln 26.00 bis 28,00 (, Giernudein 46,00 bis 68,00 M, Bruchreis 16, 00 bis 15.75 46, Nangoon Neis 17,60 bis 18,00 , glasierter Tasel- reis 19,20 big 32.00 M Tafelreis. Java 31,00 bis 48.50 Ms Ningärse!l amerikan 7600 bis 95,00 , getr. Pflaumen go / 106 in Driginalkisten 44,00 bis 48,00 AM,. getr. Pflaumen 90/100 in Säcken 59, 00 bis 39,50 M, entsteinte Pflaumen 9o / go in Original- fisten und Packungen 6360 bis 66 600 ο Kal. Pflaumen 40160 in Originalkisten 67 00 bis 65 00 ƽ, Nosinen Cgraburnu t. Kisten 6.00 big tz, 00 . Sultaninen Caraburnu S2, 0 bis 106, , Korinthen choice 45.00 bis hl, 00 a Mandeln süße Bari 228, 00

bis Eid 0b , Mandeln, bittere Bars. 260,00 bis 27600 M, Zimt

107,89 Oslo Sl.80 Helsingfors 1014

Noten h 24 10 G, h. 25, 40 B., Berlin 100 Reichs mar noten 123, 645 G.), 123,955 B. Schecks: London 25.20 G., B.

Wien, 17. Dezember. (W. T. B.) Notierungen der Devlsen. zentrale: Amsterdam 284,30 Berlin 168.53 Budapest 99, 29. Kopenhagen 176,29 London 34,34 New York JO, S5, Parts 25,53, Zürich 156,7, Marknoten 168.40, Lirenoten —, —,. Jugoslawischä Noten 12,48, Tschecho⸗ Slowakische Noten 20,96 Polnische Moten 71,25 Dollar 714 00, Ungarische Noten 99. 30 Schwedische Noten

Drag I7. Dezember. (W. T. B.) Notierungen der Devisen⸗ zentrale (Durchschnittsturle); Amsterdam 13.52. Berlin 80h Zürich 6.534 Oslo 686z, 50. Kopenhagen 84l, 0 London 1642 Madrid 47800. Mailand 1365/5 New Nork 33.85. Paris 122 265. Stockholm 906, Wien 4,773, Marknoten 8, 069 Poln. Noten 3. 16.

London, 17. Dezember. (W. T. B.) Devisenkurse. Parts 133,62. New Jork 4,85 00. Deuischland 20.36 Belgien 107,00, Spanien 34,25. Holland 1207,25, Italien 120,25. Schweiz 26, 11, Wien 34 41.

Parts, 17. Dezember. (W. T. B.) Devisenkurse. Deutschland Bukarest 12,80. Prag S200, Wien —— Amerika 27. 55. Belgien 124,55 England 133,65. Holland 1111.50 Italien 111, 80, Schweiz 531 765, Spanien 30059. Warschau 267, 00. Kopenhagen Oslo Stockholm 741, 00.

Amsterdam, 17. Dezember. (W. T. B.) Devxisenkurse. (Offiztelle Notierungen.) London 12073. Berlin 0, 59. 29 fl. für 1 RM, Paris 900 Brüssel 11,29 Schweiz 48.08, Wien O, 35, 10 für 1 Schilling, Kopenhagen 66979 Stockholm 66.70. Oslo ho, 55. (Inoffizielle Notierungen.) New Nork 249.00. Madrid Jö. 30, Itallen 16. 05, Prag 7,37 Helsingiors 6264. Budapest G 00.343. Bukarest l, 15, Warschau ca b, 83. 00 Br.

Zürich 17. Dejember. (W. T. B.) Devisenkurse. New Jork bel8, London 25,114, Paris 18,77, Brüssel 23.50 Mailand 20 88, Pöabrid 75.55 Holland 278 05. Stockholm 138 67 Helo 166 Hö, Kopenhagen 129,90 Prag 15.35, Berlin 1.23. 30, Wien 75, 05. Buda⸗ pest 0 00 72,70. Belgrad 9.20. Sofia 3.75 Buktarest 2 40. Warschau 46,00, Helsingfors 135,07, Konstantinopel 275, Athen 6,66, Bueno Aires 215, 26

Kopenhagen, 17 Dezember. (W. T. B.) Devisenkurse. London 19,48, New Jork 4024. Berlin 9b. 80. Paris 14.75. Antwerpen 18,40. Zürich 77.65, Rom 16,45, Amsterdam 161.85. Stockbolm Prag 1193 Wien O0. 66. 80.

Stockholm, 17. Dezember. (W. T. B.) Devisenturse. London 18,12. Berlin O 89, 0h, Paris 13,70. Brüssel 1705. Schwetz. Plätze 72 20. Amsterdam 150 20 Kopenhagen 93 15 Oslo 76. 10 Wasbinaton 3.734 Helsingfors 9.44. Rom 15,15, Prag 11,15, Wien O53. 09.

Oslo, I7. Dejember. (W. T. B. Vevisenturle. London 23, 90, Hamburg 117, 90, Parts 18,00 New Hork 493.00, Amsterdam 198,25, Zürich 95. 25, Helsinglgye 12,90, Antwerven 22 50. Stockbolm 132 25, Kopenhagen 133,00, Rom 20 00, Prag 14,70, Wien G69. 75

(W. T. B.)

——

ö

London, 17. Dezember. Silber 311, Silber

auf Lieferung 31u / . Wertpapiere.

Frankfurt a. M. 17. Dejember. (W. T. B.) Desterreichische Kreditanstalt 6.30. Adlerwerke 22,30 Aschaffenburger Zellstoff 47 00 Badische Unilinfabrik 105,50, vothringer Zement —— GChemische Griesheim 1051 / D. Gold u. Silber⸗Scheideanst. 98 00 Frankfurter Maschinen (Pokornv u. Wittekind) 19.75. Hilpert Maschmen is Co, Höchster Farbwerke 1061 / . Vol jmann 4020 Volzverkohlungs⸗ Industrie 41,50, Wayß u. Freytag 54 00. Zuckerfabrif Bad. Wag⸗ häusel 35,50

Hamburg 17. Dezember. (W. T. B. (Schlußkurse. . Brasil⸗ bank Commerz · a. Privatbank 96.50 Vereinebank 7909. Lübeck Büchen 119.50 Schantungbahn —, Deutsch. Austral. S0 35,

Hamburg ⸗Amerika⸗Packets. v3, 25. Damburg. Südamerika S4 00, Nordd.