Parlamentarische Nachrichten.
Der Handelspolitische Ausschuß des Reich s⸗ tags hielk gestern unter dem Vorsitz des Abg. Dr. Perlit ius (Bentr.) eine Sitzung ab, um sich mit Sande s vert rags⸗ und Zollfragen zu beschäftigen. Die Verhandlungen wurden eingeleitet durch eine Erklärung des Präsidenten Dr. Stein⸗ Jof vom Reichsfinanzministerium zu der vom Ausschuß an— ß 6 Entschließung auf sofortige Aufhebung des Gesetzes
ber die Wertbestimmung der Einfuhrscheine für eine Uebergangs⸗ eit vom 14. Juli 192. Präsident Dr. Stein 346. erklärte dem chrichtenbüro des Vereins deutscher Zeitungsverleger zufolge: Bie Reichsregierung steht im Gegensatz zu den Antragstellern auf m Standpunkt, daß der Zeitpunkt für die Aufhebung des Ge- setzes über die Wertbestimmüng der Einfuhrscheine für eine Ueber. Pe e eute noch nicht gegeben ist. wird aber von sich aus se Aufhebung des Gesetzes, das von vornherein nur als eine de,, ., gedacht war, betreiben, 2 die Verhãltnisse enügend geklärt 6 und nimmt an, daß dies im Laufe des onats Oktober der Fall sein wird. Abg. Stubbendorff D. Nat.) äußerte die ich daß diese Regierungserklärung n den beteiligten Kreisen keine Beruhigung schaffen werde. Sie sei in ihrem letzten Teile zu unbestimmt. Dr. 3 lferding (Soz) widersprach dem Vorredner. Er beantragte, l iglich die Re⸗ gierungserklärung zur Kenntnis zu nehmen und für Mitte Ok⸗ sober eine neue Sitzung des Ausschusses in Aussicht ö nehmen. Abg. von Raum er (D. Vp.) bezeichnete die Regierungs⸗ ö,, zu wenig präzis. Es sei nicht klar, ob die Regierung Anfang Oktober eine Vorlage einbringen wolle, die dann vielleicht erst Anfang November in die Tat umgesetzt würde. Präsident Dr. Stein ko f erläuterte die Regierungserklärung dahin, daß im Laufe des Oktober eine Klärung darüber erwartet werde, wie sich die Einfuhrmengen in den Vorinongten gestaltet haben. Auf eine rage des Abg. Dr. Ho rlacher (Bayer. Vp.) wurde regierungs⸗ eitig mitgeteilt, daß sich im Monat August folgende Einfuhr⸗ iffern ergeben haben: Roggen G6 Mark 465 418 Doppelzentner, Roggen 5 Mark 37 981 Doppelzentner, Weizen (865g Mark) As 031 Doppelzentner, Weizen (6 Mark) 268 044 Doppelzentner. ach weiterer kurzer Aussprache wurde ein Antrag von Raumer (D. Vp, Tho msen (D. Nat.) gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, Kommunisten und Demokraten angengom⸗ men, der die Reichs regierung ersucht, die Wertbestimmung der Ein⸗ fuhrscheine in den ersten Tagen des Oktober mit den geltenden Zollfätzen in Uebereinstimmung zu bringen,. — Der Ausschuß be⸗ schaftigte sich dann mit dem Butterzoll in Verbindung mit em vorläufigen deutsch-⸗finnischen Handelsab⸗ kommen. Hierzu lag ein sozialde mokratischer An⸗ trag vor, wonach der ermäßigte Butterzoll von 22359 Mk., der bis zum 1. August d. J. galt, bis zum 31. Dezember 1926 bestehen bleiben soll, während gegenwärtig der autonome Zoll von 306 Hit. gilt. Ein Kegierungsvertreter 4 starke Bedenken egen den sozialdemokratischen Antrag mit Rücksicht auf das mit innland abgeschlossene Abkommen, in dem der Butterzoll von hefonderer Bedeutung sei. Die Regierung wolle die notwendigen chritte tun, um das genre nm Handelsabkommen schon am 1. Oktober zur vorläufigen Anwendung zu bringen. Es sei des⸗ alb nicht zweckmäßig, die wichtige Position des Butterzolls vor⸗ weg hn nehmen. Abg. Dr. Fehr (Bayer. Bauernbund) schloß sich m Regierungsvertreter in der Ablehnung des sozialdemokrgtischen Antrags an. Das vorübergehende Anziehen der Buttẽrpreife ö mit dem Zoll nichts zu tun, sondern sei eine Erscheinung, die mit der 3 zusammenhänge. Wenn der mit Finnland verein⸗ barte Zollsatz von 27,59 Mark durch den sozialdemokratischen An ⸗ trag wegfalle, dann wirke das ungünstig für alle weiteren Ver⸗ kragsverhandlungen. Die Abgg. Wurm (Soz.) und Dr. Hilfer⸗ bing Soz) traten für den sozialdemokratischen Antrag ein. Bei der Festsetzung der autonomen Zollsätze habe die Regierung immer Erklärt, daß die Sätze nur eine ö, bilden, in den K, aber herabgesetzt werden sollten. Jetzt aber bilde sich zum Schaden der Konsumenten ein System heraus, bei dem die hohen autonomen Sätze tatsächlich maßgebend seien. In der eiteren Aussprache schloß sich auch Abg. Dr. Lam mers (Zentr.) dem grundsätzlichen Standpunkt der sozialdemokratischen Redner an, daß die autonomen Zölle im Sinne der früheren egierungs⸗ zufagen nur die Verhandlungsgrundlage bilden, nicht aber als igtsächliche Sätze praktisch wirken sollten. Er beantragte, den Butterzoll mit sofortiger Wirkung auf den Satz des finnischen Ah kommens, also von 36 Mark auf 27,50 Mark herabzusetzen. Mini⸗ terialdirektor Dr. Ritter wandte sich auch gegen den Antrag ammers mit der Begründung, daß dieser Antrag kaum eine prak⸗ tische Wirkung haben würde, da ja das deutsch⸗finnische Abkommen . am 1. Oktober in Kraft treten soll. Auch von Rednern der Deutschnationalen, der Deutschen Volkspartei und des Zen⸗ trums wurde Abg. Lammers um Zurückziehung seines Antrags gebeten. Er entsprach diesem Wunsch schließlich mit Rücksicht dar⸗ äͤuf, daß bis zur Zustimmung des Reichs ats so viel Zeit vergehen würde, daß die Ermäßigung auf 27,50 Mark vor dem 1. Ottober kaum praktisch wirksam werden könnte. Der so zialde mokra⸗ tische Antrag wurde gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten abgelehnt. — Einstimmig angengmmen wurde ein Antrag, wonach die Verwaltung der Deutschen Reichs⸗ bahn um Frachtermäßigung für die durch das . finnische Abkommen geschädigte Spul⸗ u nd Sperrholz⸗ Industrie ersucht werden soll. Gegen die Stimmen der Kom⸗ munisten wurde dann in erster und zweiter Lesung der Entwurf über die vorläufige Anwendung des vorläufigen deut sch⸗fin⸗ nischen Handelsabkommens ab 1. Oktober d. J. an⸗ nommen. Zur Gefrierfleischfrage gab auf eine Frage er Abg. Wurm Soz.) Ministerialdirektor Dr. Beher⸗ Fehling vom Reichsernährungsministerium folgende Erklärung äb: Anläßlich der Verhandlungen über den schwedijchen Handels⸗ vertrag und die Uebergangszölle hat Reichsernährungsminister Dr. 3 n. Anfang Juli d. J. im Ausschuß zugesagt, künftighin ein Kontingent von 10000 Tonnen zollfreien ge ef n. je Monat auszugeben. Da nun für das am 1. Juli beginnende dritte Quartal 19826 bereits gemäß den für die jrühere Kontingentver⸗ teilung maßgebenden Grundsätzen rund 21 0099 Tonnen verteilt waren, wurde für dieses dritte Vierteljahr ein Zusatzkontingent pon 19000 Tonnen verteilt, so daß tatsächlich für das dritte Viertel⸗ ehr 931 000 Tonnen verteilt worden sind. Nun war aber davon degen der zunehmenden Knappheit an Gefrierfleisch im Juni schon eine Teilmenge zum Verbrauch im Juni zugelassen worden. Da der Vorverbrauch sich nicht durch einen Konsumrückgang in den Sommermonaten ausgeglichen hat und zurzeit tatsächlich eine Reihe von Städten über Verknappung ihrer Gefrierfleischvorräte sich be⸗ schwert, ist dieser Tage zum Ausgleich dieses für Juni vorweg— genommenen Kontingents eine Ausgleichsmenge von Do) Tonnen berteilt worden mit der Wirkung, daß tatsächlich seit dem 1. Juli 10 900 To. mongtlich zur Verfügung stehen. Die gleiche Menge wird Uuch in Zukunft bereitgestellt werden. Für das vierte Quartal 1926 ist ein Kontingent von 0 009 Tonnen bereits ausgegeben. Abg. Dr. ilferding (Soz). wünschte weiter darüber Aufklärung, ob atsächlich die italienische Regierung auf dem Verordnungswege einseitig Zollpositionen im deutsch⸗italienijchen Vertrag erhöht habe. Ein , . ngs vertreter erwiderte, es handle sich üm rein verwaltungsssmäßige Maßnahmen der italienischen Regie⸗ rung. Während in Italien bisher die Zollsätze nur durch Gesetz er⸗ höht werden konnten, sei das jetzt im Verordnungswege möglich ebenso wie die Entscheidung über Ein⸗ und Ausfuhrverbote. Im deutsch-italienischen Vertrag sei aber bisher auf dem Verordnungs⸗ wege nicht irgendeine Erhöhung eingetreten oder ein Ein⸗ und Ausfuhrverbot erlassen worden. Diejenigen Zollerhöhungen, die seit Abschluß des Vertrags stattgefunden haben, seien nicht solche von Positionen, die irgendwie gebunden wären. Die Reichsregierung . also keine Veranlassung zu irgendwelchen Maßnahmen. — er Ausschuß vertagte sich dann auf unbestimmte Zeit.
Preuß i⸗ öffentlicher
e , . .
Schmidt, war der
16. Dr. en tr.). —
teilte laut Be nbüros des
scher Zeitungsverleger mit, daß
wie lange der Ausschuß zu arbeiten Aus⸗ der rlin
diesen, seiner Meinung nach, durchaus genügend aufgeklärt, und
ibe im übrigen zu dem parteipolitisch zusammen 56 Ausschuß lein Vertrauen. Das Mitglied de s ö u sses, der Abg. Riedel 8 hat während der Ferien gleichfalls einen Brief an den Ausschußborsißenden gelangen lassen. Er teilt darin mit, daß er Veranlasung sich besonders für das Schicksal der im FememordfalUl Pannier Verurteilten zu interessieren. Dieses Verfahren sei bekanntlich durch die Verwerfung der Nerviston vam Reichsgericht gerichtlih abaeschlossen and er bitte den ue schuß, sich nunmehr möglichst bald mit dem all Pannier n beschäftigen, da ohnehin die Akten dieler Sache zusammen mit Gnadengesuchen der Verurteilten augenblicklich dem sministerium vorliegen. Weiter sind im Monat Juli beim Untersuchungsausschuß zwei Eingaben Robert Grütte - Lehders une Eine dieser Eingaben lautet; Die völkischen . ulle und Kube haben dem 2. Ausschuß Sei iche ichte ein dt, die zur Verlesung kamen. Bericht des Abg. Kube hatte die Form einer ‚ sicherung an Eides Statt. Ich habe gegen den Abg. Kube Strafanzeige
. . cha andigen Wandgerichtz. Die beiden Abgeordneten indem sie sich a f
äre,
jetzt jede Aussage vor dem Un us ; 6 bisher erfolgten drei , . den Aus⸗ u
eines
e, e. weitergegeben hat, versichert, er könne sensationelle Enthüllungen über Fememordsachen machen, und sei bereit, dies vor dem Untersuchungsausschuß zu tun, weng mean ihn in Berlin ent— Pprechend schüͤen und insbesondere seine Adresse nicht verraten wolle damit er bor völkischen Anschlägen sicher sei. Der Sekretär des Fe meausschusses des Landtags Landtagr arch ibar Muller, hat im Ein⸗ bernehmen mit dem Ausschußvorsitzenden dem Absender mitgeteilt, daß der 3 sobald er wieder zusammentreten werde, über . Vernehmung beschließen würde. Bald darauf ging dem Ausschuß ein Schreiben des Polizeipräsidenten von Gleiwitz zu, dem Ver⸗ neh mung protokolle des 23 beigefügt waren. Es heißt darin, daß bekannt geworden sei, daß Ibru sich an den Femeuntersuchungs⸗ ausschuß gewendet hebe, daß die zuständigen Behörden ihm ver= nommen, seinen Angaben e seien und daß sich dabei her= ausgestellt habe, ö Angaben Ibrus vollkommen erlogen waren. Er befitzt', so beißt es im Schreiben zes Gleiwitzer Polizei⸗ räfidenten, „nach diesseitigem Dafürhalten keinerlei Material über 3 und ist ein verlogener Mensch mit pathologischem Ein⸗ lag.“ Bei einer anderen Vernehmung vor den Gleiwitzer Be— hörden hat Pru gusgesagt, er könne Bekundungen machen über einen Fund von sechs Leichen im Sommer 1721 in Qerschlesien die in Liner Scheune verborgen waren, Irn gehörte seinerzeit, während der Abstimn unge käme in Oberschlesten der Nachrichtenabteilung des Freikorps Sberland an. „Wir erhielten so bekundet er, „don unserem geistigen Führer, dem Prof. Dr. Arnhold, den Auftrag einen Sonderzug des Präfidenten der Interalliierten Kommissien, des franzöfischen Generals Ze Rond, in die Luft zu sprengen und begaben ims zu diesem Zwecke in die Nähe von Wer Glogau. In
er Glogau erhielten wir jedoch von einen Ministerialkemmissar Wels Kenntnis dadon, dah in einer in der Nähe gelegenen Scheune sechs Leichen von Angehörigen der Besatzungstruppen lägen, die von Milgliedern des Freikorps Oberland umgebracht seien, und die wir abtranchortieren sollten. Wir haben diesen Auftrag auch ausgeführt, und ich könnte, wenn ich hingeführt würde, noch heute den Srt an⸗ geben, wo die Leichen verscharrt wurden. Wir bekamen für unsere Tätigkeit Geld auch von einem Regierungebaumeister. Wir fuhren dann zum Landrat a. D Scholte, dem wir von unserem Auftrag Mitteihmg machten? Es wurge dann bas Protokoll. einer am 77. Juli in Groß Strelitz wo Ihru sich im Gerichtsgefängnis be ⸗ fand) vorgenommenen neuerlichen Vernehmung dieses, Zeugen, wo⸗ bei er hauptsächlich Angaben über den syäter bon Grütte⸗Lehder er mordeten Dammers machte, verlesen. Er hat den Dammerg als Führer einer Selkbstschutzorganisation während des oberschlesischen Abstimmungskampfes kennengelernt und ihn später im Unter⸗ fuchungsgefangnis einmal wieder getroffen. Dommers erklärte dem Ibu, er' glaube, daß man ihm nach dem Leben trachte. Als Ihru aus dem Gefängnis entlaffen wurde, habe ihm Dammerg eine Reihe von Briefen mitgegeben, die gerichtet waren an den Regierungsrat Brinkmann, den Oberhofprediger Doehring, an Helfferich, Kube, Wulle, den Adjutanten des Kronprinzen Maior von. Müldner in Wieringen, an den Kronprinzen selbst und an die Braut des Damme rg. Der Zeuge will Bedenken gehebt haben, diese Briefe zu erpedieren. Er will sich deshalb Abschriften verschafft haben und diese erpediert, die Originale jedoch in seinem Besitze behalten haben. Er habe fie in seiner Wohnung in Gleiwitz. Die Briefe des Dammers behandelten die Ermordung ErzbergLers und Rathenaus, die Flucht der Mörder und die Finanzierung der beiden Morte urd enthielten insbesondere Angaben darüber, daß Wulle und Kube finanziell hierzu beigetragen haben,
Verlesen wurde ferner ein Protokoll über die Vernehmung des wegen Begünstigung der Rathengu⸗Mörder zu zwei Jahren Jucht⸗ baus verurteilten stud. ing. Tsschauer. Dieser Vernehmung hatte der Abg. Kuttner beigewohnt. Aus dem Protokoll 8 hervor da Ischauer mit dem Rathenau⸗Mörder Techow im nis dure Kassibber und auch sonst in den Freistunden verkehrt hat. Die Srganifation Conful habe nach den Ausfagen des Tschauer und nach Milteilungen, die diesem im Gefangnis von Techom gemacht seien, Ten Beschluß gefaßt, die Mitwisser am Rathenau⸗Mord aus der Welt zu schaffen. Zu der O. C. habe auch der frühere Reichskanzler Michaelis die engsten Beziehungen gehabt. Tschauer habe auch genau gewußt, woher das vergiftete Konfekt, das in der , , des Rathenau⸗Mordes eine Rolle gespielt hat, gestammt habe, Rechts anwalt Sr. Sack habe einen Betrag von So Mark un einen Aus⸗ landẽyaß für Techow in der . gehabt. Die Flucht sei bor; bereitet worden; es sollie ein Flugzeug und ein Automobil benutzt werten, das dem Snkel des Techem gehört habe, der aber von dem Plan nichl gewußt hütte. Der Fluchtplan sei dann später verraten worden. Auf besonderes Vorhalten ist nach der Festlegung im 1 Tschauer bei feiner Behauptung gebliehen, daß der frühere
eichskan er Michaelis einer der Leiter der O. C. gewesen Fei. Abg. Kuttner (Soz) führie in Ergänzung des Protokolls aus, daß Tschauer eine Juchthausstrafe von 5 Jahren zu verbüßen ge⸗ Er habe 8 bekommen wegen Sabotagegkte während des
Kapp ⸗Putsches. Ez scheine sich um Dynamitanschläge während des
Kapp · Putsches gehandelt Er sel auch angeklagt
worden wegen Beteiligung am freigesprochen
worden. Die Verurteilun
an seiner Behauptung festgehalten, daß mit der O. C. ,. und die Fäden chauer sei der Ansicht gewesen, er habe des Techow 4 verdanken . e, e 44 e, . age u wegen nstigung eines erfolgt . ausgesagt, kf Ih; guch habe ausbrechen wollen, so hätte er nicht bestraft werden önnen. . Verlesen wurden ferner Brief, Grütte⸗Leh ders an einen früheren Mitgefangenen, den Grütte⸗Kehder bestimmen nellte, ihm beim Vusbruch aug dem Gefängniz behilflich zu sein. Hierzu ist ein Beweisantrag des völkischen Abgeordneten Dr. Körner ein; gegangen, in dem beantragt wird, weiteren Beweis zu erheben der — Vernehmung des genannten früheren Mitgefangenen grütte⸗Lehders darüher, daß er auf dessen Anstiftung Briefe fälschte, die die vollischen Abgeordneten belasten sollten und zu den Akten Famen, daß Grirtte⸗ Leh der ferner Tagebuchngti en. ge fälscht, zur ück= datiert und mit verschiedeneg Tinten und Stiften nachträglich an fertigt habe, daß Grütte - Lehder ferner Zeugen zu falschen Aus . deranlaßt habe, daß Grütte TLehder auch in neuerer Zeit. z. B. in einem Briefe vom 17. 2. 1926, seine . nicht be⸗ stritten habe, sich ferner als K (im na zum path ischen Lügner) bezeichnet habe. Ferner soll= der frühere Mit ngene datüber vernommen werden, der zur Verlesung ge⸗ ommene sogn. „Kassiber', der schen a eine Größe auffalle, fingiert sei. Rechtsanwalt Herold, Berlin, so nach dem Beweis⸗ ankrag der Völkischen darüber vernommen werden, daß Grütte, Lehder von der Kriminalpolizei über Aussagen anderer Jeugen auf dem laufenden gehalten und unterrichtet worden sei. Berichterstatter Abg. Kuttner 8 referierte dann kurz über Tas Verhandlungsergebnis im Falle des deutschnationalen Abg. Ighn ke. Beweisthema lautete: 1, ob Jahnke mit ememördern oder Femeverdächtigen in irgendwelchen . kand und X ob er an irgendwelchen Bestrebungen zur Weitigung der inister Stresemann und Severing beteiligt gewesen ist. Tie ein geforderte poltzeiliche Auskunft enthielt mir Angaben äber Jahn und den Buchrucker-Putsch. Jahnke selbst hat beide Beweis fkagen perneint. Er machte nur eine Einschränkung bezüglich des Ober⸗ leutnanks a. D. Schul, zu dem er rein amtliche Beziehungen ge- kabt hat. Die Vernehin ling des Jeugen Jahnke hat bezüglich den Beweisfragen nichts Posttibes erbrzcht, und weitere Hewesganträ waren nicht zugelassen. In der Debatte arklärt sich Abg. Riedel (Dem) nicht Linberstanden mit den Ausführungen des Bericht erstatters. Der Wusschuß habe Jahnke allein gehört. Man müsse hier aber auch auf die Zeugenaussagen des Oberleutnanis a. D. Schul sawie auf die Benkschtiften des Relchsinnen und des Preußischen Innenministeriums zurückgreifen. Leder sei die Beweisaufnahme dom Ausschuß selbst erheblich eingeschränkt worden. Auch bei der ragestellung sei von Ausschußmitgliedern bei den gr r cht ragen Cin spruch erhoben. Dadurch habe der Fall nke voll⸗ kändig an Wert verlgren. Hinzu komme, daß Jahnke selbst noch eine Aussage erheblich eingeschränkt habe, weil er damals in amt lichem Auftrag gehandelt hätte. Aus Aussagen des fememord⸗ verdächtigen Schul; gehe berbor, daß Jahnke Beziehungen zu Schulz gefucht habe. Es sei nicht zugelassen warden, danach zu fragen, weil diese Beziehungen amtlicher Natur geworden seien Jahnke habe ferner ausgesagt, daß er die amtliche Ruhrsabotage⸗ ftelle geführt habe, und er (Redner) sei erstaunt, daß daraufhin noch kein Regierungsdementi erfolgt sei. Weiter wollte er amtliche Beziehungen im Auftrage der Regierung und im Jahre 1923 zu Organisakion Consul unterhalten haben. Dabei wäre 1922 au Betreiben der Srganisation Consul der Reichsminister des Aus? wärtigen ermordet worden. Jahnke habe zugegeben, mit Buch⸗ rucker 59 bis 69 mal zusammengewesen zu sein. Buchrucker abe fei 1823 der Mittelpunkt der Organisgtion der Schwarzen Reichs wehr gewesen, auf deren Boden die Fememorde entstanden seien. Alles dies wäre noch zu klären. Vielleicht würde der Reichstag?ẽ⸗ ausschuß sich der Mühe unterziehen, diese Beziehungen aufzudecken, die auch in den amtlichen Denkschriften nur angedeutet seie Vielleicht würde sich auch im Falle Pannier, den der Landtag ausschuß demnächst behandele, und zwar auf Grund eines ea eingeschränkten Beweisthemas, Gelegenheit ergeben, darauf zurück zukommen. Abg. Ob uch Comm) meinte, in der Aussage Jahnkes befänden sich zahlreiche innere Widersprüche. Er verwies auf die Beziehungen Fahnkes zu den Organisationen Consul und Wer⸗ wolf, die als Femeorganisationen galten. Ob die Person Jahn ke völlig frei von diesen Dingen geblieben sei, önne man nicht be⸗ haupten. Jahnke hätte ürsprünglich die Beweisfragen unein⸗ geschränkt verneint, dann aber seine Aussage umgedreht und sich hinter die amtliche Schweigepflicht zurückgejogen. Der Redner be⸗ antragte, daß der Ausschuß jene Akten heranziehe, von denen Re⸗ gierungsassessor Schmidt gesprochen habe. Schmidt habe erklärt er hätte einen Mann über die Beziehungen Jahnkes vernommen und in einem Punkte sei dieser Zeuge von der eidlichen Aussage ahnkes abgewichen. Geh. Rat Dillinger vom Reichswehrmini— terium habe die Aussage vor dem Ausschuß verweigert. Regie⸗ rungsdirektor Weiß habe seinerzeit erklärt, er könne „zurzeit / keine Aussagegenehmigung vom Preußischen Innenminister erhalten. Bei dlesem Stand der Dinge könne die Untersuchung im Falle ane nicht als abgeschlossen gelten. Es kämen vielmehr in die sem Falle auch amtliche Beziehungen in Frage und der Ausschuß müsse ernsthaft prüfen, ob irgendeine Veranlassung vorliege, die Grenzen zu beachten, die ihm amtliche Stellen ziehen. Die Besatzungsmächte, mit denen wir jetzt im Völkerbund verbrüdert seien, würden uns sicher nichts mehr übel nehmen. Er selbst habe dem Assessor Schmidt den Fall des Hauptmanns Röhm übergeben, der Peronen erz schießen ließ, weil sie seine Aufträge nicht ausführten. Diese Sache müsse vom Ausschuß ebenso geprüft werden, wie der Regierungẽ⸗ direktor Weiß zu bernehmen sei und die übrigen vom Ausschuß zur Vernehmung beschlossenen Zeugen, die bisher noch nicht gehört worden seien. Er beantrage, daß der , bei den zuständigen Stellen nachfuche, daß auch Jahnke von seiner Ver⸗ pflichtung der Verschwiegenheit über amtliche Sachen entbunden werde und daß der Ausschuß sich nicht durch die Zurückhaltung von Alten hemmen lasse, denn es gebe genug auch amtliche Stellen, die die Fortführung der Untersuchung nicht wollten. Abg. Dr. Deer⸗ berg (D. Nat.) wandte ic gegen die Schlußfolgerungen des Ab= ordneten Riedel und sah keine Widersprüche in den Aussagen des 6 Jahnke. Selbst wenn der Zeuge von der Pflicht zur Ver⸗ scchwiegenheit entbunden würde, würde er kaum in den zur Unteyg suchung stehenden Fragen andere Aussagen machen können. be sich aus seinen Aussagen auch klar ergeben, ar ger nicht an memord⸗Srganisationen beteiligt gewesen sei. Abg. Riede Dem.) hielte an seiner Auffassung * Man müsse die „Be⸗ ziehungen / Jahnles zu Schulz üntersuchen; dieses Vorgehen brauche nicht die Behauptung der Beteiligung zu enthalten. Damit schloß die öffentliche Sitzung. — In der nichtöffentlichen Sitzung des Ausschusses wurde über neue kommunistische Beweisanträge im Falle Jahnke verhandelt.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ masregeln.
Der Ausbruch und das Grlöschen dey M aul— und Klauenseuche ist vom Schlachtviehmarlt in Gssen und vom Schlachtviehhof in Leipzig, der Ausbruch der Maul ⸗ und Klauenseuche vom Schlachtviehhof in München am 13. d. M. amtlich gemeldet worden.
M arttorte
Marktverkehr mit Vieh auf den 36 bedeutendsten Schlachtviehmärkten Deutschlands im Monat August 1926.
Render (einschl. Jungrinder
Schweine
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Breslau Cassel Chemnitz Coblenz . Dortmund Dresden Důsseldorf Elberfeld fen;
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Königsberg i. Pr. ,
Leipzig Lübeck. Magdeburg Mainz Mannheim . München .. Nürnberg.. lauen J. V. ten;, Stuttgart.. Wiesbaden. Würzburg.. Zwickau
Summe August 1926 Dagegen im Juli
ö Mai ; August 1925
Aachen =. Barmen .. Berlin — Bremen.. Breslau. Chemnitz. Coblenz .. Dresden... Düsseldorf .. Elberfeld
frankfurt a. M. amburg ... annover
ö
Königsberg i. Pr.
Rrefeld. Lübeck.. Magdeburg Mannheim München Nürnberg lauen 1. V. tuttgart .. Wiesbaden ..
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Ein ,, 111i ,,,,
10731 10717 11291 11543 15 009
lachtvieh gegebenenfalls auch Nutzvieh. — *) Halbe und viertel Tiere sind, in ganze Tiere umgerechnet, in den nachstehenden Zahlen mitenthalten.
23 2217 T6 13 839 1452 4 650 6h
3 438 17582 1929 6 0683 1378 1364 2576 6 66 o 86 1465
1384 160
5 160 838 95 4673 445
2 650 1641 2870 13 950 122 b09 1083 6 423 1993 1174 198
Fleischwaren, darunter 435 189 Kg aus dem Ausland.
Berlin, den 14. September 1926.
1411 dnilti ili it iki iti!!! n!
109 346 117029 128731 142160 113 962
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Siatistisches Reichssamt. Wagemann.
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3895 1261 2634 25607 779 1603 24229 11395 12 567 55661 — 5 526 7147 — 747 13210 1829 11881 2566 — 2556 14382 6 635 7103 41937 1597 3340 9743 4936 4791 9501 316 9185 12 802 806 11997] 1729 194 1529 7040 419 6630 8729 1517 6574 3753 989 2496 1839 — 1839 501 2 964 2119
366 489 265 478 318 892 245 289 332 784 260 881 379 329 290 350 365 286 251 724
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Handel und Gewerbe.
Berlin, den 15. September 1926.
Telegraphische Auszahlung.
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1 Goldpeso 100 Gulden 100 Drachm. 100 Gulden 100 finnl. A
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100 Schilling 100 000 Kr.
15. September
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14. September
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Ausländische Geldsorten und Banknoten.
Sovereigns .. 20 Fres. Stũcke Gold⸗Dollars . Amerikanische: 1000-5 Doll. 2 und 1Doll. Argentinische. Brasilianische . Canadische.. Englische: große
1 u. darunter Türkische . .. Belgische . Bulgarische Dãnische Danziger. .
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olländische .. talienische: über 10 Lire Jugoslawische . Norwegische .. Ruminische: 1000 Lei und neue boo Lei unter h00 Lei Schwedische .. Schweizer ... Spanische ... Tschecho ⸗slow. D000 Kr. .. ga nrg esterre Ungarische ...
165. September Geld Brie 20,50 20, 60
100 Schilling 100 000 Kr.
14. September Brief
4 246 4195 2155 Loͤh⸗
4,197
20,425 20,422
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