1926 / 264 p. 13 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Nov 1926 18:00:01 GMT) scan diff

und daß das Ziel und der Weg, den wir einschlagen und den wir unbeirrt fortsetzen werden, der richtige ist. (Bravo in der Mitte. Zurufe von der äußersten Linken.)

Abg. Ersing (Zentr.): Der Nachtragsetat mit 800 Millionen Mark bedeutet zusammen mit den Dawes-Lasten wieder eine Ausgabe von über einer Milliarde Mark. Wo sollen die Mittel dafür hergenommen werden? Der Nachtragsetat beweist, daß die steuerlichen Lasten der breiten Volksmassen ganz ungeheuer groß sind. Im . zu der Zeit vor dem Kriege zahlt er nicht nur das Doppelte, sondern häufig das Fünf⸗, Acht⸗ ja sogar das Zehnfache. Daraus ertlärt sich der Unwille des Volkes über die gewaltige steuerliche Belastung. Es ist aber nicht zu verstehen, wenn politische Parteien diesen Unwillen dazu benutzen, die Be⸗ völkerung der Steuern wegen gegen den Staat aufzuhetzen. Die Beamtenschaft hat in den letzten Jahren eine schwere Arbeit zu leisten gehabt. In den Streit, wer der beste Steuerzahler ist, will ich mich nicht einlassen. Was die Steueraufkommen der einzelnen Gebiete anbelangt, so ist hervorzuheben, daß das Auf⸗ kommen des Landesfinanzamtes Königsberg für einen Bezirk, der 2,Z Millionen Einwohner hat, etwa 81 Millionen Mark beträgt, während das Land Baden mit etwa derselben Einwohnerzahl ein Aufkommen von 267 Millionen zeigt. Noch augenfälliger ist der Vergleich zwischen Ostpreußen und dem Rheinlande. Letzteres hat ein Aufkommen von nahezu 800 Millionen Mark aufzuweisen, Ostpreußen dagegen nur ein solches von 81 Millionen. Der Redner ist sich aber bewußt, daß die rein landwirtschaftlichen Kreise nicht die Steuersummen aufbringen können wie die Indu⸗ striebezirke. Zu den Klagen über zu hohe Verwaltungskosten stellt der Redner fest, daß die Reichssteuer⸗ und Zollverwaltung ungefähr 5 Prozent ihrer gesamten Einnahmen verbraucht. Der Reichsfinanzminister sollte stets der Wahrheit die Ehre geben, weil nur so der ungünstigen Stimmung gegen das Reichsfinanz⸗ ministerium tatkräftig begegnet werden kann. Meine Fraktien hat mit Interesse von den Abmachungen Kenntnis genommen, die der Herr Reichsfinanzminister mit dem Reparationsagenten getroffen hat, und ist erfreut darüber, daß durch sie die Reichs⸗ hauptkasse in einem Augenblick starker Anspannung gestärkt worden ist. Mit Befriedigung hat meine Fraktion auch davon Kenntnis genommen, daß das Reichsfinanzministerum der völligen Abnahme der Lasten aus der erweiterten Erwerbslosen⸗ ürsorge zugestimmt hat. Der Redner gab namens einer Fraktion die Erklärung -ab, daß diese den Nachtragsetat annehme und ihm zustimmen werde. Er vertritt aber die Auffassung, daß die Bewilligung von Plan⸗ U. zukünftig nicht mehr bei Nachtragsetats, sondern nur beim Häuptetat erfolgen solle. Unsere Lage ist immer noch eine außerordentlich prekäre. Alle Parteien müssen den Bersuch machen, eine Außenpolitik zu treiben, um die Lasten, die auf uns ruhen, zu verringern und zu beseitigen. Die deutsche Wirt⸗ schaft ist zweifellos mit der Weltwirtschaft eng verbunden. Die Regierung muß aber verhindern, daß von Kartellen und Syndikaten eine ungerechtfertigte Preispolitik getrieben wird. Besonders das Zündholz⸗Syndikat bedarf schärferer Ueberwachung. Wir unterstützen alle ,, die auf eine fortschreitende Verbesserung unserer wirtschaftlichen Lage abzielen. Der Redner wendet sich dann den politischen Fragen zu. Der Gesetzentwurf der Sozialdemokraten über den Aufenthalt landesherrlicher Familien im Reichsgebiet muß dem Rechtsausschuß überwiesen werden. Wir . dem Kaiser, so fährt der Redner fort, keine Steine nachgeworfen als er ins Ausland ging. Wir haben ritterlicher gehandelt als er. Es stößt bei uns auf kein Ver⸗ ständnis, wenn er in seinem Tagebuch dem Zentrum vorwirft, es fehle ihm ein konsequentes Programm für nationale Politik. Diese verletzenden Aeußerungen zeigen, wie wenig Empfinden er für die wahrhaft stagtspolitische Gefinnung großer Teile des deulschen Volkes hat. Wir bedauern, daß Preußen bei dem Hohenzollernvergleich schlechter wegkommt, als wenn das Kom⸗ promiß im Reichstag angenommen worden wäre. Wir halten es für richtig, daß das Sperrgesetz um einige Monate verlängert wird, dann bestehl die Möglichkeit, daß auch die noch schwebenden Fragen in anderen Ländern bereinigt werden. Einen ent⸗ sprechenden Initiativgesetzentwurf. werden wir einbringen. Unberechtigte Forderungen der Fürstenhäuser lehnen wir mit aller Entschiedenheit ab. Der Kampf mit den Fürstenhäusern ist kein Ruhmesblatt in der politischen Geschichte. Das gilt sowohl für die Fürstenhäuser wie für die Sozialdemokraten und die Kommnnisten, die den Kampf für die Enteignung geführt haben. Der Redner kommt dann auf die Landsberger Prozesse zu sprechen und erklärt: Diejenigen, die die Verantwortung tragen für die jetzt in Landsberg verhandelten Fememorde, haben eine schwere Schuld auf sich genommen. Es war ein erschreckendes Bild, das ih in Landsberg entrollt hat. Die notwendige Klarheit über ie Zusammenhänge, die die Verhandlungen in Landsberg nicht ebracht hat, wird hoffentlich durch den Feme⸗Ausschuß des teichstages gebracht werden. Was sich in Küstrin ahgespielt hat, hat mit dem, was zwei Jahre früher in Oberschlesien vor sich gegangen ist, nichts mehr zu tun. Unsere Jugend muß in dem zewußtsein erzogen werden, daß ihr nur dann eine Zukunft blüht, wenn sie dem Staate und dem Volke dient. ebhafte Zustimmung. Im Falle Seeckt stimmen wir der Auffassung des Reichswehrministers vollkommen zu. Ein anderes Vorgehen hätte eine schwere Schädigung des staatlichen Ansehens zur Folge gehabt. Zum Schluß bespricht der Redner die Mehrheits⸗ e, ,,, . im Reichstag. Die jetzige Regierung hat im Reichs⸗ tag keine Mehrheit. Die Deutschnationalen streben nach Minister⸗ sesseln, und Herr von Lindeiner sagte, sie wollten die Verant— wortung für das, was sie planen, übernehmen. Leider sagte er nicht, was sie planen. Für die deutschnationale Taktik in der Erwerbslosenfrage haben wir kein Verständnis. Diese Frage parteitaktisch zu behandeln, das heißt ein Hohn auf die Not des Volketz. Das gilt 16 den Sozialdemokraten. Wir dagegen wollen den Volksstaat nicht von Partei wegen, wir wollen ihn im Herzen des Volkes verankern. Beifall im Zentrum) Herr Löbe hat in seiner Kritik des Parlamentarismus politisches Verant⸗ wortungsgefühl vom Neichstag verlangt. Dieses Verantwortungs- sefühl haben wir auf der Linken nicht bemerkt. Widerspruch inks) Die Weimarer Verfassung wollen wir auch verbessern und organisch ausbauen, jedoch nür zu dem Zweck, den sozialen Volksstaat ö verbessern. Eine Wahlreform wünschen wir in der Vichtung, daß der Inhaber des Mandats in möglichst enge Fühlung mit seinen Wählern gebracht wird. Bei dem Umsturz vom 9g. November haben sich manche Führer der Sozialdemokraten große Verdienste um den Stagt erworben, aber das Gewonnene muß auch erhalten werden. Wir haben jede Unpopularität auf uns gengmmen, um dem Staat zu dienen. Wir lehnen den ein⸗ seitigen Parteistandpunkt ab. (Beifall im Zentrum.)

Abg. Dr. Cremer (D. Vp. : Die Fürsten . nicht besser, aber auch nicht schlechter behandelt werden als andere Stagtsbürger. Wir können demnach nicht auf die Anträge der Sozigldemokrgten gegen die Fürsten eingehen. Wir hoffen, daß das Beispiel des preußischen Vergleichs auch auf andere Länder günstig einwirkt. Auch wir, meinen, daß wir dem Genexal v. Seeckt großen Dank für seine verdienstvolle Tätigkeit und für die Konsolidierung der deutschen Wehrmacht schulden, sowie für sein tadelloses Verhalten in schwierigen innenpolitischen und außenpolitischen Situatjonen und für das große Maß von Selbst⸗ verleugnung, das er sich im vaterländischen Interesse auferlegt at, zumal unter der kühlen Oberfläche ein starkes und lebendiges emperament in ihm ö. Die Folgen des Zwischenfalls konnten aber politisch nicht anders angesehen werden, als sie angesehen worden sind, und wir entziehen uns nicht der Folgerungen, die der Reichswehrminister gezogen hat. Aber es handelt sich bei dem Ausscheiden des Generals v. Seeckt um einen Verwaltungsakt des Reichspräsidenten, der den Oberbefehl des Heeres führt, und so wäre es richtiger gewesen, die Fragen der Ursachen und Aus—⸗ wirkungen der Entscheidung des Reichspräsidenten aus der Er⸗ örterung des Parlaments herguszulassen und sie hier nicht zum Gegenstand politischer gegensätzlicher Auffassungen zu machen.

Die Politisierung der Reichswehr kommt für uns nicht in Frage. Hoffentlich wird der Nachivuchs auch nicht im politischen Sinne erzogen. Wir legen Wert darauf, daß nicht durch eine Zusammen⸗ setzung gewisser Offizierkorps aus Adligen, wieder die Differenzierung zwischen den verschiedenen . auf gesellschaftlichem Gebiete auflebt. Angesichts der europäischen BVerständigungspolitik muß sich die Reichswehr das Vertrauen im Inland und Ausland als ein loyales Instrument des Staates erhalten. Das gleiche wünschen wir auch von der Justiz. Die loyale Erklärung des preußischen Richtertages läßt. keinen Zweifel, daß die Träger der Rechtsprechun 2 sind, diese Auf⸗ gabe zu erfüllen. Die . ehen jetzt doch ein, daß loyale Mitarbeit besser ist als im Widerspruch zu verharren. Das Streben von Parteien nach der Mitarbeit in der Regierung kann aber nur Erfolg haben, wenn in ihnen die Hemmungen über⸗ wunden sind, die in ihnen selbst liegen, und die einem Ein⸗ schwenken in die Richtung der Politik der europäischen Zusammen⸗ arbeit und Verständigung und der innerpolitischen Konsolidation entgegenwirken. Wenn wir auch in dieser Richtung ein gut Stück weiter gekommen sind, so wissen wir doch nicht, ob die geistige Versassung schon der großen Aufgabe gewachsen ist, der, Hem⸗ mungen Herr zu werden, die sich einer Revision der Weimarer Verfässung bieten. Wir haben in Weimar unser Votum gegen die . abgegeben, aber wir werden uns nicht der Aufgabe entziehen, an einer Reform mitzuwirken, und halten es nicht für richtig, Steine des Anstoßes in den Weg zu wälzen. Zu den dring⸗ lichen Aufgaben zähle ich die Wahlreform nicht, Das Wahlrecht, dessen Entwurf . Regierung noch, nicht bekanntgegeben hat, wird sicherlich neben gewissen Vorzügen. auch eine Reihe von Mängeln mit sich bringen. Das gegenwärtige Wahlsystem galt in der Zeit, wo es entstand, auf allen Seiten als ein Fortschritt gegen das ö Wahlrecht. Es ist auf der Grundlage der Ver⸗ heise aufgebaut, und diese Grundlage könnte nur durch eine Verfassungsändeérung beseitigt werden. Nicht. richtig wäre es, nenen! kleineren Parteien jede Möglichkeit zu nehmen; denn man muß doch damit xrechnen, daß neue wert⸗ volle Gedanken in neuen Parteien emporblühen können. So sehr wir also einen Weg suchen, um bedeutungslose Absplitte⸗ rungen nicht zum Schaden des Ganzen werden zu lassen, um so weniger sind wir geneigt, einer Aenderung des ö Wahl⸗ rechts zuzustimmen. Wir müssen dem jetzigen, en t. kurze ei bestehenden Wahlrecht Zeit lassen, sich in vuhigen Zeiten norma auswirken zu lossen. Der Redner wendet sich dann dem Nachtrags⸗ etat zu und betont, er sei weit davon entfernt, das Werk des Reichsfinanzministers verkleinern zu wollen Ex gebe zu, daß manche Bedenken durch ihre. Entwicklung überholt und zerstreut sind. Der Finanzminister sei in der Lage gewesen, für die Mehr ausgaben im Rahmen des ordentlichen Etats zum großen Teil Deckung zu finden. Die Tätigkeit des Reichs entschüdi gu ngsamtes müsse einstweilen noch fortgesetzt werden. Den neuen Ausgaben für die Erwerbslosenfürsorge stimmt der Redner zu. Ebenso komme das Ostprogramm dringenden Notwendigkeiten entgegen. Auch die neue Fürsorge für die Winzer sei durchaus notwendig. Die Lage der Winzer habe sich im letzten Jahre nicht gebessert. Die Verteilung der Entschädigung sei aber anscheinend nicht völlig e . erfolgt. Die r wie in der Finanzverwaltung . erfreulich, ebenso die Erfolge, die der Reichsfinanzminister urch die Abrede mit dem Reparationsagenten erreicht habe. Hoffentlich ständen dem keine untragbaren Nebenabreden ent⸗ gegen. Sich dem auße rordentlichen Etat zuwendend, gab der Redner seiner Befriedigung über die Zurverfügungstellung von 5 Millionen für bie Fertigstellung der angefangenen Eisenbahn⸗ bauten Ausdruck. Ebenso sei die Hergabe weiterer 100 Millionen für Investitionszwecke der Reichsbahn mit Rücksicht auf die dadu ich ermöglichte allgemeine Belehung der Wirtschaft zu begrüßen. Besonderer Befriedigung gab der Redner Ausdruck über die Ein⸗ fetzung von 30 Millionen. für den Bau, von Landarbeiter⸗ wwöhnungen und von 50 Millignen für Siedlungsarbeiten in den Ostprovinzen. Er ere den Wunsch und. die Hoffnung aus, daß die Ostsieblung als nationale Notwendigkeit mit möglichster Beschleunigung durchgefüht werde. Ueber die Höhe der in Aus⸗ sicht genommenen Reichsanleihe 33 man sich im gegebenen Augenblick klar werden. Zu fordern sei aher, daß die Anleihe in erster Linie der deutschen Wirtschaft zugute komme. Warum wolle man aber jetzt mit einem Male ein neues Gebäude in der . der W il fn a. für Regierungszwecke ankaufen. Bisher habe man doch ganz gut zur Miete gewohnt. Bei den Verhandlungen über den Nachtragsetat im Ausschuß müsse eine Verständigung über das Fortbestehen des Reichskommissars vorliegen. Die Art der Ausführung der Verordnung des Reichspräsidenten, betr. Abbau im Reichsfinanzministerium, sei mit der Vexfassung nicht in Einklang zu bringen. Der Redner bemängelt den geplanten Ankauf des Hotels , eines alten Haufes. An feiner Stelle solle man lieber das Gebäude Ecke Leipziger und Wilhelmstraße ins Auge fassen. Die Frage. der Beamtenbesoldung sei als eine der . Aufgaben der nächsten Jahre zu betrachten und zu behandeln, wenn man weiterhin eine zuverlässige Beamtenschaft behalten wolle, Die Wirtschafts⸗ und Finanzlage betrachtet der Redner nicht mit dem gleichen Optimismus wie der Reichsfinanzminister. Dr. Cremer geht dann auf die Dresdner Ausführungen über die künftige Gestaltung unsexes Steuersystems ein und betont vor allem, daß die einzelnen Steuern für die Steuerzahler auch trag⸗ bar eien. Da müsse der Reichsfinanzminister vor allem für eine gewisse Parallelität in der Behandlung der direkten und der in= direkten Steuern sorgen. Für den vorläufigen Reichsfinanz⸗ ausgleich sei die Deckung der durch Reichskagsbeschlüsse ent⸗ stehenden besonderen, sozialen Ausgaben durch das Reich zu billigen. Fordern müsse man aber andererseits, daß die Spar⸗ maßnahmen des Reiches in Einklang ebracht würden mit denen der Länder und Gemeinden, damit ., ihrerseits eine Erleichte⸗ rung des Steuerdruckes eintreten ließen. Ueberspannung der Realsteuern der Gemeinden sei eine unkluge Politik, Gewisse Kautelen gegen eine . der Steuerschraube seien zu fordern enn die Durchführung der als notwendig erkannten Sparmaßnahmen in einem Lande wie Bayern nicht möglich sei, wie solle man es da von Ländern mit weniger straff e . Bevölkerung erwarten? Eine Konzentration der inneren Kräfte in unitarischer Richtung werde sich da als unumgänglich erweisen gegenüber der von mancher Seite getriebenen Departements und Kantönlipolitit. Die Stellung der Linksparteien in den letzten Tagen sei einer ff ,,. leider nicht dienlich gewesen. An Ministerfesseln klebe die Deutsche Volkspartei durch⸗ aus nicht. Sie sei andererseits nicht, gewillt, sich dem Zwange von irgendeiner Seite zu fügen. Verständigung ki das Gebot der Stunde. Taktische Manöver, eine künstliche Mehrheit zu schaffen, machten auf die Volkspartei keinen Eindruck, und einer wider— natürlichen Koalition werde sie nicht das Feld räumen.

Abg. Dr. Haas⸗Baden (Dem.): Wir danken dem Reichs⸗ inanzminister für die Grundsätze, die er im Reichstag mitgeteilt at. Die Hebung der, Wirtschaft, die Bekämpfung der Ar eits⸗ osigkeit ist die 7 Finanzpolitit. Wir haben Bedenken, daß im außerordentlichen Haushalt in stärkerem Ausmaß neue Beamten⸗ stellen angefordert werben. Das sollte dem ordentlichen Haus= 8 vorbehalten werden. Durch die Reden des Abgeordneten Sänger von der Sozialdemokratie und des Abgeordneten von Lindeiner von den Teutschnationalen sind die innenpolitischen Probleme ges g h Die Rede des Abgeordneten von Lindeiner weicht in erfreulicher Weise ab von den oft so leiden chaftlichen und gehässigen Ausführungen seiner Partei⸗ reunde. Mit Einzelheiten seiner Rede stimmen wir überein, und wo wir von ihr abweichen, ist es uns eine Freude, uns mit einer Rede auseinanderzusetzen, die von großen Gesichtspunkten ausgeht. Abgeordneter von Lindeiner übersieht, daß kein unbe⸗ deufender Grund zur Entlassung des Generals von Seeckt geführt hat. Es war ein Verstoß gegen die Staatsautorität, ohne militärische Ausbildung ein Sohn des Kronprinzen vorübergehend als Offizier in die Reichswehr eingestellt wurde. Das war auch ein grober Verstoß gegen die außenpolitischen Interessen des Reiches,

geeignet, das Ansehen der Republik , . Es war auch ein Vertrauensbruch gegen den Minister. Wichtig aber 6 es muß endlich die Reichswehr auf den Boden der Republik gestellt werden. Man hat bisher vielfach in der Reichswehr den republikanischen Geist bekämpft und den monarchischen gepflegt. Eine starke und brauchbare Armee ist undenkbar, wenn sie sich in ablehnender Stellung zur verfassungsmäßigen Staats⸗ orm befindet. Abgeordneter von Lindeiner will keine Politi⸗ ö der Reichswehr. Die Reichswehr wurde bisher in einer merkwürdigen Weise entpolitisiert mit dem Ergebnis, 36 sie einseitig nach * eingestellt ist. Wir müssen sorglich überlegen, daß der Mannschaftserfatz und der Offiziersersatz, wie es bisher vielfach geschah, nicht unter monarchischen und rechtspolitischen Tendenzen erfolgt. Wir dürfen nicht verschweigen, daß eine andere und bessere Entwicklung möglich gewesen wäre, wenn die Sozialdemokratie von vornherein eine andere Stellung zur Reichswehr eingenommen hätte. Nicht die sozigldemokratischen Führer, aber ihre Massen haben im Jahre 19i9 freiwillig auf bas Machtmittel verzichtet und ruhig zugesehen, daß Schichten, die der Republik ablehnend gegenüberstehen, es in die Hand genommen haben. Wir erwarken vom General von Heye, daß er auch aus militärischen Gründen begreift, daß die Reichswehr das Vertrauen des ganzen Volkes braucht. Dieses Vertrauen kann nicht geschaffen werden, wenn in den mannigfachsten Formen Sympathien der Reichswehr in einseitiger 6, sich zeigen. Abgeordneter von Lindeiner erklärt, daß er sich gegen die Zer⸗ schlagung der Reichswehr wende. Wir wollen gewiß die Reichs⸗ wehr nicht zerschlagen. Weil wir einen starken Stagt und eine starke Reichswehr wollen, brauchen wir ihre Republikanisierung. Die bayerische Meuterei hat gezeigt, wohin die entgegengesetzte Politik führt. Wenn Abgeordneter v. Lindeiner töotz seiner scharfen Verurteilung der Schenßlichkeiten, die die Fememord- r ozesse ans Tageslicht brachten, Verständnis für die jungen

und bann nirgends Brot finden konnten, so müßte zunächst unter⸗ sucht werden, wie viele von den Fememördern Fröntsoldaten ge⸗ wesen sind. Er sollte aber auch nicht verschweigen, daß manche einer Parteifreunde jene wilde Hetze getrieben haben, die eine Mordatmosphäre entstehen . Darin aber stimmen wir ihm bei, daß die sittliche Erziehung der Jugend das beste Mittel ist, um sie auf den Boden des Rechses und des Gesetzes zurück uführen. Das kommunistische Fürstengesetz ist für uns unannehmbar, weil es Feierliche Versprechungen verletzt, die in manchen Ländern, z. B. in Baden, den ö von der Republik gegeben worden sind. Das Wort der Republik, muß eilig sein. Den sozialdemo⸗ kratischen Antrag werden wir im Re tsaüsschuß ernsthaft prüfen. Man soll aber nicht vergessen, daß alle derartigen, Gesetze nichts nützen, wenn wir nicht endlich au dem Gebiet der Personglpolitit dafür sorgen, daß die republikanische Staatsautoritat rücksi tslos gewahrt wird. Die Einführung der J riderieus⸗Marke bedeutet eine unnötige Störung des inneren Friedens, den wir 9 dringend benötigen. Weite Kreise betrachten bei aller gerechten Würdigung der . Friedrichs des Großen die Ein führung dieser Marke als eine bewußte Provokation. Man könnte sich sehr wohl denken, daß bei ö Briefmarken in der Person alter deutscher Kaiser, die den Gedanken der deutschen Einheit stark vertreten aben, Erinnerungen deutscher K gepflegt werden, Die e d t Friedrichs des Großen ist aber viel zu umstritten, als daß gerade er in den Vordergrund 35 wird. Er hat in dem olitischen Testament von 1752 er lärt, daß Preußen niemals pen e dürfe, daß Frankreich ile. o ringen verliert. Wir alten es gewiß für notwendig, ein brau bares und aufrichtiges Verhältnis zu dlm r herzůftellen, daß aber zurzeit Friedrichs des Großen sehr oft die deutschen Interessen auf Kosten der preußischen Interessen vergessen wurden, sollte man nicht vergessen. Das mag aus der Zeit erklärt werden, und man mag ohne weiteres anerkennen, daß er nur preußische nteressen zu ver⸗ treten hatte. Wenn aber erst einmal die , e Geschichte unter großdeutschen Gesichtspunkten gewürdigt wird, dann wird man erkennen, wie sehr die deutsche Schwäche immer wieder 3 hervorgerufen wurde, daß die Dynastien die deutsche Zentral⸗ gewalt bekämpften. Man sollte in keiner Weise Fürsten berherr⸗ lichen, die das dee, geschwächt ö Dem Franzofen. Mirabeau sagte Friedrich der Große höhnend: Was hätte ich für die deutschen Schriftsteller mehr tun können, als ich für sie tat, . ich mich nicht mit ihnen abgab und ihre Bücher nicht las, In seiner Politik und seiner Kulturauffassung war Friedrich der Große so eingestellt, daß er doch wohl nicht gerade als sentant des deutschen Gedankens angesprochen werden bann. en Deutschnationalen und den Angehörigen der ehemaligen Vater⸗ landspartei sollte es aber auch zu denken geben, daß er 64 Scheidemann Frieden rechtzeitig abgeschlossen hat, und der Parte Judendorffs müßte es bedenklich erscheinen, daß er vom wirklichen Feldherrn verlangt, daß er die Zahl der feindlichen Truppen, die die Feinde und ihre Verbündeten ausstellen können, und auch ihre Finanzen richtig einschätzt. Man vergesse auch nicht, daß wir den Anschluß Deutschösterreichs als gutes deutsches Recht ver⸗ treten. In dieser Zeit die Erinnerung an Friedrich den Großen zu pflegen, dessen Name außerdem parteiagitatorisch so schmählich demvertet wird, ist bedauerlich; lächerlich aber ist es, daß auf einer anderen Briefmarke des deutschen Volkes Friedrich Schiller als Herr von Schiller bezeichnet wird. Herr von Lindeiner erinnerte an den guten Geist von 1914. Leider haben seine Freunde ihn in den letzten Jahren nicht gepflegt. Sie haben den Haß in die Politik getragen und anderen das ,, abgesprochen. Kir bienen dem inneren Frieden, wenn wir die Erkenntnis ver= breiten, daß der Dienst für die Republik Dienst für das Vater⸗ land ist. (Beifall bei den Demokraten.) , . Abg. Leicht (Bayr. Vp) erkennt an daß der Finanzminister seine Finanzpolitik geschickt verteidigt habe. In den Nachtrags⸗ tat gehörten nur Dinge hinein die vordringlch vor dem nächsten Hauptetat zu erledigen seien. Die Beamtenbeförderung z. B. ge⸗ höre nicht hinein. Die Finanzlage sei nicht so glänzend, daß man deswegen , n schlagen könne. Die Farbe des Horizonts sei nicht rosarot, sondern violett, wie die Farbe des Domherrn. Heiterkeit) Und bei Berücksichtigung der Finanzlage der Ge⸗ meinden dürften auch noch ultraviolette Strahlen mit hinein spielen. 6 Heiterkeit. Die deutschen Länder seien keine lktiengese schaften. Sie hätten nicht nur materielle, sondern auch kulturelle Aufgaben zu erfüllen. Wenn unsere Finanzen so un— gefährlich seien, so dürfe man doch nicht unproduktiv in der produk⸗ tiven Erwerbslosenfürsorge arbeiten. Daher müßten von den Kanälen zunächst die gebaut werden, die rentabel seien. Es dürften also nicht alle Kanalprojekte in diesem Winter verwirklicht werden. Ueber die Erwerbung des Kaiserhofes werde man im Ausschuß zu sprechen Gelegenheit haben. Wenn die Kalipreise stiegen, würden auch die ö steigen. An dem Abnehmen der Konkurse könne man nicht, wie es der Abgeordnete Ersing getan habe, auf das Gedeihen der Wirtschaft schließen. In Bayern sage man, wenn zwei sich streiten: „Sie werden sich schon K ; ö Wenn die Deutschen Wert auf das Su sammenarheiten agen, so sollten sie doch weniger Gewicht auf das „Raufen“ als

(Fortsetzung in der Ersten Beilage.)

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Rechnungsdirektor Mengering in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft. Berlin. Wilhelmstr. 32.

Vier Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage) und Erste und Zweite Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage.

. hen , die im Kriege vier ö an der Front standen

Zweite Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Berlin, Donnerstag, den 11. November

Mr. 264.

1926

e Befriftete Anzeigen müssen drei Tage

vor dem Sinrückungstermin bei der Geschäftsstelle eingegangen sein. Ma

1. Handelsregister.

Mr rs. lsa In unser Handelsregister Abt. B it heute unter Nr. 69 bei der Gewerk⸗ schaft⸗Wilhelmine⸗Mevissen in Berg⸗ heim folgendes eingetragen worden:

An Stelle des verstorbenen Vor⸗ standsmitglieds Paul Hellinghausen ist der Reederei⸗ und Kiesbaggereibesitzer Dietrich Kuckelmann in Wesel durch Beschluß der Generalversammlung vom 25. Juni 1926 in den Vorstand gewählt.

Mörs, den 28. Oktober 1926.

Preuß. Amtsgericht. NMörs. 182718

In unser Handelsregister Abt. A ist heute unter Nr. 75. bei der Firma B. Unterberg⸗Jordemann in Mörs fol⸗ gendes eingetragen worden:

Auf Grund Erbscheins hiesigen Amts⸗ gerichts sind: 1. der Kaufmann Bern⸗ hard Schmitz in Köln, Mainzer Straße Nr. 53 II, 2. der Kaufmann Georg Schmitz in Vörde (Niederrhein), Kal⸗ beekshof, Erben des bisherigen - In⸗ 1 und führen die Firma in Erbengemeinschaft fort.

Mörs, den 29. Oktober 1926.

Preuß. Amtsgericht.

Mülheim, Hunr. 827191

In das Handelsregister ist heute bei der offenen Handelsgesellschaft „Rhei⸗ nische Dachschutz⸗Gesellschaft Hexmann von Eicken jr. C Co.“ in Mülheim⸗ Nuhr eingetragen: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Die Firma ist erloschen.

Amtsgericht Mülheim⸗Ruhr, den 29. Oktober 1926.

Mülheim, Ruhr. 82720

In das Handelsregister ist heute bei der Firma „Hennecke & Co. Gesellschaft mit beschränkler Haftung in Mülheim⸗ Ruhr eingetragen: Die Gesellschaft ist aufgelöst durch Gesellschafterbeschluß vom 1. 11. 1925. Der bisherige Ge⸗ schäftsführer ist Liquidator.

Amtsgericht Mülheim⸗Ruhr,; den 1. November 1926.

bIünchen. Handelsregister. 82721] 1. Neu eingetragene .

1. „Preta“ Fabrit chem. techn. Produkte Menzler X Steppes. Sitz München, Franziskanerstr. 15/0. Offene Handelsgesellschaft. Beginn: 13. Sep⸗ tember 1926. Herstellung und Vertrieb von Pretaleim und sonstigen Binde⸗ mitteln für alle Gewerbe. Gesellschafter: Dtto Menzler, Finanzierungsbankier in Wien, und Karl Steppes, Ingenieur in München.

2. Andreas Lackner. Sitz München, . 19. Inhaber: Andreas

ackner, Kaufmann in München. Ver— tretungen.

3. R B D Vertrieb für Präparate zur inneren Körper⸗ u. Gesund⸗ heitspflege August Kesel. Sitz Mün⸗ chen, Marin⸗Behaim⸗Str. 8/0. Inhaber: August Kesel, Kaufmann in München. Herstellung und Vertrieb chemisch⸗ pharmazeutischer Artikel.

4. Carl Hirschmann. Sitz München, Linprunstr. 52 / 9. Inhaber: Karl Hirsch⸗ mann, Kaufmann in München. Bau⸗ materialiengroßhandlung, Holz und Kohlenhandlung.

II. Veränderungen eingetragener Firmen.

1. Levante Concessions⸗Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz Mün⸗ chen: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Liqui⸗ dator: Leg Weinberger, Direktor in Schwandorf.

2. Monumental Filmwerk Gesell⸗ schaft mit beschränkter Haftung in Liguidation. Sitz München: Liqui⸗ dator Heinrich Burger gelöscht. Neu bestellter Liquidator: Michael Alfons Duschner, Diplomkaufmann in Höhen⸗ . ö 3

Wayß und Freytag Aktiengesell⸗ . Zweigniederlassung München: Prokura des Jean Krapp gelöscht.

4. Bankabteilung des Bayerischen Eisenbahnerver bandes Aktien ge sell⸗ schaft. Sitz München: Die General⸗ versammlung vom 17. September 1926 hat die Erhöhung des Grundkavitals um 90 000 RM und die entsprechende Aende⸗ rung des Gesellschaftsvertrags beschlossen. Die Erhöhung ist durchgeführt. as Grundkapital beträgt nunmehr 252 000 Reichsmark. 5 Inhaberftammaktien zu je 10 000 und 400 solche zu je 100 Rech werden zu 100 3 ausgegeben.

5. Apparate⸗Bau⸗ und Vertriebs⸗ gesellschaft Aktiengesellschaft in Liquidation. Sitz Pasing: Die Ge⸗ nerglversammlung vom 30. Oktober 66. hat ö daß jeder der beiden w allein vertretungsberech⸗ igt ist.

6. Görres Verlag Dr. Johannes Kirsch. Sitz. München: * verlegt nach Aschaffenburg.

J. Franz Bauer Nachfolger. Sitz München; Gesellschafter Karl dich. mann gelöscht. Die Gesellschafter Max Müller und Rudolf Müller sind nur gemeinsam vertretungsberechtigt.

8. Ludwig Neumaier. Sitz München: Ludwig Neumaier als Inhaber gelöscht. Nunmehrige Inhaberin der geänderten Firma Ludwig Neumaier Nachf. Anna Bauer, Kaufmannsehefrau in München. Forderungen und Verbind⸗ lichkeiten sind nicht übernommen.

9. Münchner Kleinkunst Hanns Michal. Sitz München: Geänderte Firma Radio⸗Bedarf Hanns Michal.

10. Josef Probst Hotel Pfälzer Hof. Sitz München. Josef Probst als Inhaber gelöscht. Nunmehrige In⸗ haberin: Edigna Probst, Hotelbesitzers⸗ witwe in München.

11. Maria Duswald. Sitz München: Friedrich Schrepfer als Inhaber ge⸗ löscht. Nunmehriger Inhaber: Kaspar seisel bor, Brauereiteislhaber in Ingol⸗ tadt.

12. Bohner Pfaffmann Zweig⸗ niederlassung München: Sitz der Hauptniederlassung ist nun Stuttgart.

153. Christliches Sospiz des Evan⸗ gelischen Handwerkervereins. Sitz München: Dr. Hilmar Schaudig als Vorsißender des Vereins gelöscht. Neu . Vorsitzender: Dr. Friedrich Wundsiedler, Vereinsgeistlicher in Mün⸗ chen. Durch Beschluß der Mitglieder⸗ versammlungen vom 21. Februar 1923, 20. Februar 1924 und 25. Februar 1925 ist die Satzung nach Maßgabe der ein⸗ gereichten Versammlungsniederschrift ge⸗ andert.

III. Löschungen eingetragener Firmen.

1. Süddeutscher Export Gesell⸗ schaft mit beschränkter Haftung in Liguidation. Sitz München.

2. Bayerische Handelsvereinigung Merkur Aktiengesellschaft in Liqui⸗ dation. Sitz München.

3. Chiemgau⸗Kohlenbergbau Ak⸗ tiengesellschaft in Liquidation. Sitz ö

4. Velux Automobilgesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz München: Die Gesellschaft ist aufgelöst, Liquidator: Hans Pöhlein, Ingenieur in München. Firma erloschen.

5. Chemische Fabrik Weilheim Aktiengesellschaft in Liquidation. Sitz München.

Sitz Weilheim.

6. Holste C. Rothe.

J. Emil Dettling Filiale München: Zweigniederlassung München aufgehoben. 58. Adolf Herold. Sitz München. 2. Mathias Illig. Sitz München.

München, 6. November 1926.

Amts gericht. MI. - IA d Hach. 82722 Handelsregistereintragung.

H.⸗R. A 486/11. Zur Firma „Ge⸗ brüder Weierstraß M. Gladbach“: Lud⸗ wig Weierstraß ist durch Tod aus der Gesellschaft ausgeschieden. An seine Stelle ist Hermann Weierstraß, Kauf⸗ mann in M.-Gladbach, als persönlich haftender Gesellschafter getreten. Ein Kommanditist ist ausgetreten, ein Kom⸗ manditist ist in die Firma eingetreten.

H.⸗R. B 168/19. Zur Frma „Union Theater, Aktiengesellschaft M. Glad⸗ bach“: Heinrich Herrmann ist aus dem Vorstand ausgeschieden. Frau Betty Herrmann, geb. Meher, in M.⸗Glad⸗ bach, und Julius Meyer, Kaufmann in Köln, sind in den Vorstand gewählt. Jedes der beiden Vorstandsmitglieder ist allein vertretungsberechtigt.

M.⸗Gladbach, 3. 11. 1926.

Amtsgericht.

Neheim. 82723

In unser Handelsregister A ist bei der unter Nr. 271 eingetragenen Firma Josef Westhoff in Hüsten heute fol— gendes eingetragen:

Das Geschäft ist auf die Ehefrau Kaufmann Wilhelm Westhoff, Irma geborene Holzbecker, in Hüsten über⸗ gegangen. Die Firma ist geändert und lautet jetzt: Josef Westhoff Nach⸗ folger. Der Uebergang der in dem Betrieb des Geschäfts begründeten Forderungen und Verbindlichkeiten ist bei dem Erwerb des Geschäfts durch die Ehefrau Wilhelm Westhoff in Hüsten ausgeschlossen. Dem Kaufmann Wilhelm Westhoff in Hüsten ist Pro⸗ kurg erteilt.

Neheim, den 28. Oktober 1926. Das Amtsgericht.

Veisse. 182724 In unser Handelsregister Abt. A Nr. 3565 Firma Naasdorfer und Steinberger Granitbrüche Josef Sanner, Naasdorf, Kreis Neisse ist eingetragen: Dem Landwirt Fried⸗ rich Sanner in Naasdorf ist Prokura erteilt. Amtsgericht Neisse, 27. 10. 1926.

827251 ist bei der ü eingetragenen Firma Gustav Pohl in Sielunke folgendes eingetragen: Die Firma ist erloschen. Neumittelwalde, den 26. Oktbr. 1926.

Das Amtsgericht. OHherstein. 82727 In unser Handelsregister Abt. A ist

Xenmittelwalde. In unserem H.⸗R. A unter Nr. 36

heute zu Nr. 537 Firma Emil Keller zu Idar eingetragen: Emil Keller

ist am 7. April 1926 gestorben. Das Geschäft wird unter der bisherigen Firma von seiner Witwe, Margarete, geb. Schieberle, fortgeführt. Der Ge⸗ chäftszweig ist: Handlung in echter ijouterie, Edel⸗ und Halbedelsteinen. Oberstein, den 1. November 1926. Amtsgericht. Oberstein. 82726 In unser Handelsregister Abt. A ist heute zu Nr. 984 Firma Bendle K Co. zu Oberstein eingetragen: Der Gesellschafter Queiser ist am 1. Juli 1926 ausgeschieden. Die offene Han⸗ delsgesellschaft ist aufgelöst. Das Ge⸗ schäft wird unter der Firma Ernst Bendle von Bendle allein fortgeführt. Oberstein, den 2. Nobember 1926. Amtsgericht.

Oberstein. 82728

In unser Handelsregister Abt. A ist heute zu Nr. 735 Firma Richard Hoffmann & Comp. zu Oberstein eingetragen: Die offene Handelsgesell⸗ schaft ist aufgelöst. Die Firma ist er⸗ loschen.

Oberstein, den 4. November 1926.

Amtsgericht. Oehringen. 8272

In das Handelsregister, Abt. für Einzelfirmen, wurde am 5. November 1926 eingetragen:

1. die Firma Rudolf Wieland, Hauptniederlassung in Neuhütten, Inh. Rudolf Wieland, Kaufmann in Neu⸗ hütten; 2. bei der Firma P. Baumann in Oehringen: Die Prokura des W. Holzinger in Oehringen ist erloschen; 3. bei der Firma Georg Friedrich, Spezerei⸗ und Tonwarengeschäft in Waldenburg: Die Firma ist erloschen.

Amtsgericht Oehringen. Offenburg, Kaden. 82730

In das Handelsregister Abt. A Bd. II O.⸗3. 89 zur offenen Handels⸗ gesellschaft Fa. Gebrüder Reiß in Appenweier wurde eingetragen: Durch Beschluß der Gesellschafler vom 27. Juli 1936 hat sich die offene Handelsgesell⸗ schaft Gebrüder Reiß in Appenweier aufgelöst. Die Firma ist erloschen.

Offenburg, den 22. Oktober 1926.

Bad. Amtsgericht. II. Ohr ru Ft. 82731

Im Handelsregister Abt. A Nr. 161 ist heute die Firma Hamburger Kaffee⸗ Lager Edgar Birnstein in Ohrdruf und als deren Inhaber der Kaufmann Edgar Birnstein in Ohrdruf ein⸗ getragen worden.

Ohrdruf, am 2. November 1926.

Thüring. Amtsgericht.

Ee Cärten. 827321

In das hiesige Handelsregister A ist unter Nr. 17 am heutigen Tage ein⸗ getragen worden:

Firma „Niederlausitzer Holzsohlen⸗ werke Johann Kommornitzik“ in Nie⸗ werle, Inhaber: Rittergutsbesitzer Jo⸗ hann Kommornitzik aus Niewerle Rittergut.

Pförten, den 24. September 1926.

Das Amtsgericht. Pirmasens. Handelsregistereinträge.

1. Firma August Winnwa, Aus⸗ putzerei, Pirmasens, Wörthstr. 11, In⸗ haber: August Winnwa, Ausputzerei⸗ besitzer in Pirmasens.

2. Firma Theodor Hoch, Schuhfabrik, Pirmasens, Charlottenstraße 11, In⸗ haber: Theodor Hoch, Kaufmann in Pirmasens.

3. Firma Karl Kahn, Lederkom⸗ missionsgeschäft in Pirmasens, Buchs⸗ weiler Straße 28, Inhaber: Karl Kahn, Kaufmann in Pirmasens.

Pirmasens, 2. November 1926

Amtsgericht.

1rixna. 82334 Auf Blatt 709 des Handelsregisters für den Stadtbezirk Pirna ist heute die irma Hantzsch Co. Dampfsäge⸗ und Hobelwerk Gesellschaft mit be⸗ schränkter Haftung mit dem Sitz in Pirna eingetragen worden. Weiter wurde eingetragen: Der e ,, g,. vertrag ist am 2. Januar 1926 ab⸗ geschlossen und durch die Beschlüsse der Gesellschafter vom 10. Mai, 21. Juni und 30. Oktober 1926 abgeändert worden. Gegenstand des Unternehmeas ist die Herstellung von Schnitt⸗ materialien und Hölzern in jeder Form sowie verwandter, der Branche anzu⸗ passender Artikel und K und der Handel damit. Das Stammkapital beträgt fünfzigtausend Reichsmark. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, o wird die Gesellschaft durch zwei Fe⸗ gelen er oder durch einen Ge⸗ chäftsführer und einen Prokuxisten vertreten. . Geschäfts führer ist be⸗ 1 der Baumeister Karl Friedrich lugust Hantzsch in Pirna. Hierzu wird, noch bekanntgemacht: Die Geschäftsräume befinden sich in

Pirna im Stadtteil Copitz an der

Lohmener Straße und Hauptstr. Nr. 5. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im Deutschen Reichsanzeiger. Amtsgericht Pirna, 5. November 1926.

PIlanen, Vogt. 82735

In das Handelsregister ist heute ein⸗ getragen worden:

1. auf dem Blatt der Firma Vogt. ländische Tapisseriewaren⸗Fabrik Plauen i. B. Glücklich C Krum⸗ biegel in Plauen, Nr. 3835. Die

irma lautet künftig: Vogtländische

apisse rie waren Fabrik Plauen i. V. Glücklich XT Krumbiegel Nachf. Albert Frank. Der Kaufmann Robert Martin Krumbiegel ist ausge⸗ schieden; der Kaufmann ermann Albert Frank in Plauen ist Inhaber. Er haftet nicht für die im Geschäfts begründeten Verbindlichkeiten des bisherigen Inhabers, es gehen auch nicht die in dem Betriebe begründeten Forderungen . ihn über.

2. auf dem Blatt der Firma Gustav W. Schmidt, Gesellschaft mit be⸗ schränkter Haftung in Plauen, Nr. 3842: Der Gesellschaftsvertrag ist durch Beschluß des Gesellschafters vom 27. Ok⸗ tober 1926 abgeändert worden. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so . jedem von ihnen die Vertretung

er Gesellschaft selbständig zu. Die Pro⸗ kura der Handlungsgehilfin Maria Frieda Lindig in Plauen ist erloschen.

3. auf dem Blatt der Firma Textil⸗ Zentrale Gesellschaft mit be⸗ schränkter Haftung in Plauen, Nr. 3959: Die Gesellschaft ist auf⸗ gelöst. Zu Liquidatoren sind bestellt die Kaufleute Wolf Waldmann und Simon Schwimmer in Plauen.

4. auf dem Blatt der Firma Gerber MG Co. in Plauen, Nr. 75: Der Kauf⸗ mann Wilhelm Ferdinand August

anne Freifrau von Feilitzsch, geb. Härtel, in Feilitzsch ist in die Gesellschaft ein⸗ getreten. Marianne Freifrau von Feilitzsch, geb. Härtel, ist ausgeschieden. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der Kauf⸗ mann Oscar Demetrius Weidner führt das Handelsgeschäft unter der bis⸗ herigen Firma allein fort. Die Pro⸗ kura des Bernhard Kurt Friedrich Miethe bleibt bestehen. Amtsgericht Plauen, 6. Novbr. 1926. Potsdam. 827411 Bei der in unserem Handelsregister Abt. A Nr. 573 eingetragenen Firma „Albert Jordan⸗Potsdam“ ist folgen⸗ des eingetragen worden: Die gesetz⸗ lichen Erben des Albert Jordan 22 mit dem Kaufmann Artur Herms in

sellschafter eine Kommanditgesellschaft segründet. Sieben Kommanditisten ind an der Gesellschaft beteiligt. Die Gesellschaft hat am 13. September 1926 begonnen. Potsdam, den 22. Oktober Amtsgericht. Abt. 8.

1926.

Poisdam. 82745

In unser Handelsregister Abt. A ist unter Nr. 1349 an 20. Oktober 1926 eingetragen worden: Die offene Han⸗ delsgesellschaft: „Der Ortsschutz, Bruno Hartwig & Co.“ mit dem Sitz in Pots⸗ dam. Gesellschafter sind Bruno Hart⸗— wig, Erich Heidepriem, Kaufleute in Berlin.

Potsdam, den 23. Oktober 1926. Amtsgericht. Abt. 8. Potsdam. 82738 Bei der in unserem Handelsregister Abt. B unter Nr. 196 eingetragenen Ge⸗ sellschaft mit beschränkter Haftung in Firma „Flora Kunstgewerbe, Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu Potsdam“ ist am 21. Oktober 1926 eingetragen

worden: Die Firma ist erloschen. Potsdam, den 25. Oktober 1926. Amtsgericht. Abt. 8. Potsdam. 82739 Abt. B unter Nr. 236 verzeichneten Ge⸗ sellschaft mit beschränkter dasleng in Firma Märkische Tabakwaren Vertriebs esellschaft mit beschränkter Haftung zu Potsdam ist am 21. Oktober 1926 ein⸗ ö worden: Die Firma ist er⸗ oschen. Potsdam, den 25. Oktober 1926. Amtsgericht. Abt. 8.

Pts ddam. 82740 Bei der in Handelsregister Abt. B unter Nr. 266 verzeichneten Gesellschaft mit beschränkter Haftung Sakrower Werft, vormals E. Kluge, zu Sakrow ist am 29. Oktober 1926 eingetragen worden: Paul Kluge ist als Geschäftsführer abberufen. Potsdam, den 25. Oltober 1926. Amtsgericht. Abt. 8.

Pgoisdam. 82737

Bei der in unserem Handelsregister Abt. B unter Nr. 106 verzeichneten Ge⸗ sellschaft mit beschränkter Haftung in Firma „A. Oppermann“ zu Neubabels⸗

berg ist am 23. Oktober 1986 eingetragen

zetriebe des,

von Feilitzsch ist ausgeschieden; Mari⸗

Potsdam als persönlich haftenden Ge⸗

Bei der in unserem a,,

worden: Für das abberufene Fräulein Walter ist Kaufmann eli Ewald Jacobi in Neubabelsberg als Geschäfts⸗ 23 bestellt. otsdam, den 28. Oktober 1926. Amtsgericht. Abt. 8.

Potsdam. 82742 Bei der in unserem Handelsregister Abt. A unter Nr. 934 verzeichneten offenen Handelsgesellschaft Adolf Grundhoff (Inh. Martin und Fried⸗ rich Grünze) zu Potsdam ist am 27. Oktober 19265 eingetragen worden: Die * aft ist aufgelöst. Die Firma ist erloschen. Potsdam, den 29. . Oktober Amtsgericht. Abt. 8.

Potsdam. 827451 Das unter der Firma Kaiser⸗ r, ,. Wilhelm Berkel (Nr. 98 des Handelsregisters Abteilung A) hier—⸗ selbst bestehende , ist auf den Kaufmann Louis Müller in Pots⸗ dam übergegangen. Der Uebergang der im Betriebe begründeten Forde⸗ rungen und Verbindlichkeiten ist bei dem Erwerbe des Geschäfts durch den Kaufmann Louis Müller aus⸗ geschlossen. Die Firma ist geändert in Kaifer⸗Drogerie Wilhelm Berkel Nachf. Louis Müller.

Dies ist am 28. Oktober 1926 in das Handelsregister eingetragen worden.

Potsdam, den 29. Oktober 1926.

Amtsgericht. Abt. 8.

LHotsdam. ,,.

In unser Handelsregister Abteilung A ist am 28. Oktober 1936 bei Nr. 1933 bal Tanga Kaffee Rösterei und Wein⸗ großhandkung Fritz Elsner zu Potsdam) eingetragen worden, daß die 5 in „Kaffee Großrösterei“ Fritz Elsner ge⸗ andert ist.

Potsdam, den 29. Oktober 1926.

Amtsgericht. Abt. 8.

Potsdam. 827361

Bei der in unserem Handelsregister Abt. B unter Nr. 104 verzeichneten Ge⸗ sellschaft mit beschränkter Haftung in Firma Grunderwerbsgesellschaft Ernst Mattern zu Bergholz b. Rehbrücke ist am 24. Oktober 1926 eingetragen worden: Die Firma ist erloschen

Potsdam, den 29. Oktober 1926.

Amtsgericht. Abt. 8.

Hastatt. 82746 Hoandelsregistereintrag zur Firma Holz- Industrie⸗Akt. Ges. NRotenfels in Roten⸗ sels: Kaufmann Dr. Ferdinand Dürr ist nicht mehr Vorstandsmitglied. 3. No⸗ vember 1926. Amtsgericht Rastatt.

NRietheræꝶ. 82747

In unserem Handelsregister Ab⸗ ö B i am 1. Noyember 10. bei er unter Nr. 1 verzeichneten Firma Dlegthoff ch Brennere en. Aktien zefell. schaft in Neuenkirchen, Kreis Wieden brück, folgendes eingetragen worden:

§ 4 des Gesellschaftsvertrags ist dahin abgeändert, daß das Aktienkapital 400 0090 Reichsmark (in B.: vierhunderttausend Reichsmark) beträgt, eingeteilt in 400 Aktien zu je 1000 RM.

Amtsgericht Rietberg.

It ii id esheim, Rhein. 827481 Eintragung im Handelsregister. Zur Firma Heinrich Heß in Oestrich

a. Rh.: Die Gesamtprokura des Qtto

Ediger und Karl Paust ist, erloschen.

Dem Kaufmann Otto Ediger ist Prokurg

erteilt. Amtsgericht Rüdesheim a. Rh.

Saalreld. Ostpr. 82749 In das Handels regsster Abteilung A ist bei der Firma Fritz Schulz, Inhaber W. Dotzeck (Nr. 13 des Registers) am 29. Oktober 1926 folgendes eingetragen worden; Die Firmg ist erloschen. Amtsgericht Saalfeld, Ostpr., den 29. Oktober 1926. Si cleing en. 82750] In das Handelsregister wurde heute zur Firma Albert Greiner in Säckingen esn— getragen: Die Firma ist erloschen. Säckingen, den 3. November 1926. Bad. Amtsgericht. Sęhneidemihl. 82751 In das Handelsregister A ist folgendes in , worden: m 23. Oktober 1926: Nr. 112, betr.

die Firma M. 3 Baumann's Söhne, /

Schneidemühl: er Henn Isaac Baumann ist aus der Gesellschaft aus⸗ geschieden.“

Am 29. Oktober 1926: Nr. 452 die 6 Ostdeutsche Tafelglas Industrie dermann Wendland mit dem Sitz in Schneidemühl und als deren Inhaber der Kaufmann Hermann Wendland in Schneidemühl.

Am 29. Oktober 1926: Nr. 453. Firma Paul Biletzki, Schneidemühl. Inhaber ist, der Kaufmann Paul Biletzki in Schneidemühl.

Am 29. Oktober 1926: Nr. 454 Firma Erwin Laudien Grenzmark Drogerie, Schneidemühl. Inhaber ist Drogerie

besitzer Erwin Laudien in Schneidemühl.