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ennen die Vorwürfe, die uns wegen der Erfüllungspolitik gemacht vurden. Aber wir haben uns nicht abbringen lassen von jener Linie, das zu leisten, was in unseren Kräften stand. Da wurde deutlich, daß der Griff nach der Ruhr in Frankreich geradezu eine mystische Kraft erlangt hatte. Der zweite Gefahrenherd war Polen. Ich stehe fern von jener Idee, den polnischen Staat in seiner Existenz schadigen zu wollen Wir haben niemals teil- genommen an irgendwelcher Verschwörung gegen ihn, haben nichts getan, was als agressive Haltung gegen Polen aufgefaßt werden konnte Aber wir spürten den wachsenden Druck an un seren Ost⸗ grenzen und sahen in dieser Entwicklung nicht nur irgendeine Banke — ich bin mir klar, was Sie damit sagen wollten, Herr Scheidemann — die in Oberschlesien und an der ganzen Ostgrenze enilang einem Schiedsspruch des Velkerbundes zuvortommen wollte, sondern daß offizielle polnische Kräfte es waren, daß wir den polnischen Griff nach Oberschlesien, und zwar nach weiteren Teilen Oberschlesiens, auszuhalten hatten. Nicht nur von deut— scher, auch von anderer Seite, durch diplomatische Gespräche, konnten wir uns überzeugen, daß von Polen her dem deutschen Volk Gefahr erwachsen konnte. In diesen Stunden hat die Reichs⸗ regierung und hat der damalige Reichspräsident Ebert das getan, was zur Sicherung der Ostgrenze nötig gewesen ist. (Lebhafter Beifall. Dieses Werk der Schaffung des Selbstschutzes war nichts Geheimes geblieben, wie überhaupt nichts geheim bleiben kann. Damals stand ja auch in einer Rechtszeitung, daß ich kein Pazifist sei. Ihr (nach rechts Dr, Stadler hat ja damals jenen Zeitungs⸗ artikel geschrieben, der ihm zu ewiger Schande gereichen wird. (Hört, hört! bei den Regierungsparteien. Der franzesische Griff nach dem Rhein und die Invasion einer polnischen Armee hätten uns ja in die Zeiten vor Friedrich den Großen zurückgeworfen. In diesen Zeiten eines Notstands des Reiches haben wir an der 2stgrenze die Vorbereitungen getroffen, die unsere vaterländische Pflicht gewesen sind. Wir mußten aber nicht bloß fürchten für Oberschlesien, sondern gerade der Teil Deutschlands, der durch den sinnlosen polnischen Korridor von uns getrennt ist, war jahrelang in Jelehg von sinnlosen Phantasten überflutet und weggenommen zu werden. Die Abwehr dagegen haben wir organisiert und einen Grenzschutz aufgegs gen, der keiner Partei dienstbar war, sondern das gemeinsame Werk der Deutschnationalen, der Deutschen Volks⸗ partei, der Bayerischen Volkspartei, des Zentrums, der Demo⸗ kraten und Sozialisten gewesen ist. Sie waren ja alle dabei, als die Parteiführer aus dem bedrohten Gebiet unter uns weilten Wir müssen bei dieser Debatte des⸗ halb streng scheiden zwischen Sicherung der Ostgrenzen und dem, was im Laufe der Jahre aus solchen Dingen gemacht worden ist. Seit den Tagen, wo Deutschland in den Völkerbund eingetreten ist ist gesamtpolitisch eine neue Situation entstanden, der wir Rechnung tragen müssen. Es ist ganz unverkennbar, daß die politische Entwicklung Deutschlands durch den Völkerbund eine neue Wendung bekommen hat. Aber ist denn heute alles aus⸗ geräumt, was an Befürchtungen aus vergangenen Jahren noch zurückgeblieben ist? Ich erinnere an die Wegnahme Wilnas, an gew sse phantastische Pläne, die immer wieder in Polen auf⸗ lauchten. Ich kann mir ein Deutschland nicht vorstellen, das nicht in alleverster Linie die Sicherung erstrebt. Die Frage der Reichs⸗ wehr muß herausgehoben werden. Nun kommen wir zu der Frage, wie wird sich die Reichswehr in diesem Deutschland verhalten, auch gegenüber den politischen Verbindungen, die wir durch offene Verträge mit Rußland eingegangen sind. Ehe ich darüber etwas sage, muß ich zur Reichswehr selbssf übergehen. Zu der Reichs⸗ wehrfrage ein offenes Wort: Seit Jahren führe ich ein energisches Ningen um die deutsche Republik Wir haben die republikanische Bewegung weitergeführt und immer mehr das Bekenntnis zur Republik betont. Ein Staat, den man in seiner Form und in seinem Symbol nicht bejaht, und zwar nicht nur vernunftmäßig, sondern leidenschaftlich bejaht, ein solcher Staat muß verkommen und kann niemals in die Höhe geführt werden. (Sehr wahr!. Wenn also die Idee des neuen Staates nicht längst in den Herzen der Führer der Reichswehr verankert ist und wenn die Reichswehr nicht sieht, daß der neue Staat eine ganz andere Aufgabe hat als der vergangene, nämlich das Hineinwachsenlassen der großen Scharen des Proletariats in diesen Staat, dann wird die Reichs⸗ wehr in dem Kampf zwischen rechts und links vernichtet. Schauen Sie sich einmal, meine Herren, die alte Zeit an. Ich gehöre gewiß nicht zu denen, die die Vergangenheit vergessen. Ein Volk, u seine Geschichte nicht ehrt, ist nicht wert, daß es noch einmal zu einer geschichtlichen Bedeutung kommt. Aber, meine Herren, Sie von rechts müssen sich klar darüber sein, welch' fundamentaler Unterschied zwischen der Reichswehr von heute und der Wehrmacht von gestern und vorgestern besteht, deren Tradition und ruhm⸗ reiche Taten wir selbstverständlich ehren. Nehmen Sie einmal ein Instruktionsbuch für Reseweoffiziere aus den Tagen vor dem Kriege in die Hand und fragen Sie, was da vom Offizier der alten Wehr⸗ macht unter der Monarchie verlangt worden ist. Ich habe ein ,, Buch eingesehen und darin u. a. folgende sehr interessante zinzelheiten gefunden: „Der Offizier des Beurlaubtenstandes darf sich als Offizier niemals einer Paxtei anschließen, wenn er sich dadurch zu der Regierung unseres Kaisers oder des Landesherrn in Gegensatz stellt. Trägt er Bedenken, so hat er vorher seinen Abschied zu erbitten . Unter keinen Umständen darf er gegen den Kaiser auftreten. Andererseits ist er dazu berechtigt, von seinen politischen Rechten Gebrauch zu machen und in dem poli⸗ tischen Kampf einzutreten für die Ziele, die des Kaisers oder des Landesherrn Regierungen verfolgen.“ (Zuruf von rechts: „Wo steht das?“ Sie tönnen das Buch gleich in die Hand nehmen. Darin verkörpert sich die Reaktion. Diese Zeiten sind vorbei, die alte Macht ist zerbrochen. Nun ist die Aufgabe die, einen inneren Kontakt auch des Offiziers der gesamten Wehrmacht mit dem Staat u erreichen, nicht in der Form, wie es früher verlangt worden ist, ö in der Form der verfassungsmäßigen Anerkennung. Hier beginnt unsere Arbeit, der alle Republikaner dienen, und wir sagen: So wie es jetzt ist, ist die Wehrmacht auch in ihrer be⸗ scheidenen Aufmachung nicht haltbar und wird zerstört werden, wenn nicht jetzt endlich mutige Männer der Wehrmacht das Be⸗ kenntnis zum neuen Staat in eme Form bringen, die das Miß⸗ trauen in großen Schichten des deutschen Volkes beseitigt. Nicht weil wir formal Republikaner sind, verlangen wir die Entpolitisierung der Reichswehr, sondern, weil wir mit dem Herzen leidenschaftlich zu unserer Nation stehen, verlangen wir eine Regierung, die diefer Entpolitisierung Rechnung trägt (Bei⸗ fall im Zentrüm). Wir verlangen die Trennung der Wehrmacht von den Geheimorganisationen. Sinnlose Phantasten geben sich in kleinen Trupps einen offiziellen Anstrich. Es ist doch kein Standpunkt der Größe, sondern der Schwäche jeder Wehrmacht, die sich mit solchen Knirpsen und Gernegroßen einläßt. (Sehr wahr im Zentrum.) Rathenau, gegen den sich die größte Wahnsinnstat richtete, hat über die Freiheit der Nation anders gedacht als eine haßerfüllten Attentäter. In dem Herzen dieses Juden chlummerte mehr Nationalbewußtsein als in den Köpfen seiner egnerischen Hetzer, die ihn in engstirniger Leidenschaft in das Fir stürzten Mit Rußland mußten wir zu dem Rapallo⸗Per⸗ trag kommen; ich kämpfe 9 seit je für die europäische Solidarität, ohne Einbeziehung der Wirtschaftskräfte Rußlands kann dieser Erdball nicht mehr gesunden. Trotz unseres Eintritts in den Völkerbund darf die Verbindung mit Rußland nicht gelockert, ,. sie muß noch gefestigt werden. Glaubt man, daß aus em heutigen Tag und diesem Aufprallen der politifchen Ein⸗ stellung der Sozialisten etwas für unser Volk herauskommen kann? Es kann nichts herauskommen, wenn nicht die Gruppen der Mitte bis zur Deutschen Volkspartei — auch die Herren aus Bayern ollten sich darüber klar sein — die Gewähr übernehmen für die Reorganisation der Reichswehr. Sonst haben die Par⸗ teien der Mitte ihren Beruf im neuen Deutschland verfehlt. Wir wollen aber unseren Beruf nicht verfehlen. Glaubt man, daß es uns in der ganzen weiten Welt nützt, das wir gerade jetzt uns in der Wehrfrage die Köpfe zerschlagen? (Sehr richtig! im Zentrum,) Ich nehme an, daß der Außenminister es klar aus⸗ spricht, daß die noch ausstehenden Restfragen im Völkerbunds⸗ rat zu lösen . aber wir haben allen Anlaß, dieses unser Recht nicht verdunkeln zu lassen, indem wir in eine Debatte hinein⸗
schliddern, die das Unglück Deutschlands herbeiführen kann. (Sehr richtig! im Zentrum.) Ich richte die Mahnung an alte, daß diese Fragen mit Ernst und Würde debas iert werden, wo sie debatmiert werden können, im Auswärtigen Ausschuß oder im Haushalts⸗ ausschuß, und daß die Regierung selbst die Ini iaiive dazu er⸗ greift. Der Reichskanzler muß sich klar sein, daß tatsächlich in den letzten Wochen Reden und Schrifistücke politischer Gruppen publiziert worden sind, die das Mißtrauen im Lande hervorrufen, und daß dieses Mißtrauen hier von der Tribüne herab zerstreut werden muß. Wenn die Regierung nicht aus ihrer Linie her⸗ ausgedrängt wird, wird auch die heutige Debatte überwindbar sein. Man wird darüber hinwegkommen, wenn man hier das Verhältnis zu Polen und Rußland ganz aufrichtig bespricht. Meine Herren von der Deutschen Volkspartei, wenn in dieser Eniwicklungsphase von Ihren Gruppen in unerhörter Form eine Politik empfohlen wird, die auf den Bürgerblock hinausläuft, so hat eine Republik, der im Sinne privilegierter Schichten größere Bevölterungsteile gegenüberstehen, für uns keinen politischen Sinn. (Sehr richtig! im Zentrum.) Dann ist Deutschland verloren. Dann ist es geschichtlich ausgelöscht, wenn die proletarischen Schichten dem neuen Staat wieder entfremdet werden. Ich bin in ganz Deutschland herumgekommen, Millionen von Deutschen stehen dem neuen Staat gleichgültig, teilweise sogar revolutionär und feindlich gegenüber. (Sehr richtig! im Zentrum) Wie kann eine Regierung des deutschen Volkes Politik machen, wenn dieser ganze innere Ingrimm sich austobt in einem Kampf um die letzte Waffe, die letzte Säbelklinge, die noch in unserer Hand ist? Die Ablenkung von dieser Kardinalfrage unseres Volkes ist eine politi⸗ sche Aufgabe, die jede Regierung, wie sie auch aussehen mag, er⸗ jüllen muß, um alle Organisationen zum Staate hinzulenken. Die deutsche Republik, die die Idee der Nation verneint und der Gedankenfreiheit der Nation und der sozialen Gerechtigkeit wider⸗ strebt, ist nicht der Staat, dem wir unsere Lebenskraft widmen. Ich ermahne alle Republikaner, über alles die Liebe zum Vater lande und zur Nation an die erste und entscheidende Stelle zu setzen (Lebhafter Beifall und Händeklatschen im Zentrum).
Abg. Koenen (Komm.): Herr Stresemann hätte die Ver⸗ pflichtung, hier über die Genfer Völkerbundssitzung zu sprechen. Es sollte die erste Sitzung des Bundes sein, in der Deutschland gieichberechtigt mitsprechen sollte. Ueber die Höhe der Reparations⸗ zahlungen ist nicht gesprochen worden. Der zteichsaußenminister hatte große Hoffnungen in uns erweckt. Er ist zurüngetommen mit dem Nobelpreis. Soll das der Lohn sein für sein Sc⸗weigen? Der Reichskanzler sprach von einigen wenigen unentschiedenen Rest— fragen. Baß das Rheinland nicht geraumt, Eupen, Malmedy, das Saarland nicht zuruckgeben werden, daß die Kontrolle bleibt — alles das nennt er einige Restsragen. Fur den neuen Imperialis⸗ mus braucht man eine breitere Basis, die Große Koalition und die Spaltung der Arbeiterschaft. Die Kluft zwischen republi⸗ kanischem und revolutionärem Proletariat aufzureitzen, das ist dabei das Ziel der sozialdemokrarischen Führer. Eine von der Regierung beeinflußte Zeitungskorrespondenz aus der Jäger— straße 11 schrieb in den Tagen von Genf, die Veroffentlichungen des „Manchester Guardian“ seien nur ein Teil der großzugigen Pro⸗ paganda zur Unterstützung der englischen Forderungen in Genf. Also die Sozialdemorraten, die dem „:wanchester Guardian“ dieses Schwindelmaterial lieferten, haben die Knechie sogar einer fremden VBourgeoisie, eines fremden Imperalismus gespielt. Jetzt nach sieben Jahren, während der wir Material auf Material gegen die Reichswäahr gehäuft haben, hat Herr Scheidemann „Sorgen“ um die Reichswehr! Uebrigens saßen in der Regierung Wirth auch Sozialdemokraten, die von solchen Rüstungen im Osten doch wissen mußten. Die Ausfuhrungen Scheidemanns waren also aller— plumpste Demagogie und niedrigsie Heuchelei. (Der Redner erhalt einen Ordnungsruüf, ebenso der Abg. Pfeiffer Komm., der des
gtedners Aunssuhrungen noch durch ein Sehr wahr! unterbricht.)
Die Firma Junters ist mir ja bekannt. Sie sucht durch immer neue WMachenschaften Geld aus dem Reichssacker zu ziehen. Die Eipresserbentschrift dieser Firma paßt in Scheidemanns Hand. Was darin gesaselt wird, sind Ammenmärchen, um kleine Kinder graulich zu machen. Denn die Reichswehr hat nicht ein Flugzeug aus Rußland betommen, aber sie hat auch keine einzige Gas⸗ bombe betommen. Die ganze Granatengeschichte des „VBor⸗ warts“ ist also erstunten und erlogen. (Zuruf bei den Komm nisten: Scheidemanns gesammelte Weihnachismarchen!) Deshalb hat auch Scheidemann selbst das nicht zu wiederholen gewagt. Er hat nur etwas duntel angedeutet von Schifsen, die irgendwo auf der Ostsee schwimmen. Warum redet er nicht deutlich? Er hat nicht einmal riskieren können, zu behaupten, die Ladung stamme aus Rußland. Wir aber tonnen mancherlei über Wweunitijons— transporte auf der Ostsee vorbringen, denn wir sind inzwischen diesen Dingen nachgegangen. Nur heraus mit dem Flederwisch, meine Herren Sozialdemokraten! Will der Herr ein Tänzchen wagen — wir spielen ihm auf! Wenn Sie nicht herauskommen, sind Sie hier vor der Oeffentlichkeit als ganz gewohnliche Schwindler festgestellt. Die Munition soll aus dem Kubangebiet stammen. Weiß die Wirtschaftsredaktion des „Vorwärts“ nicht, daß da nur Getreide und Schafwolle produziert wird? Diese ganze Munition ist also nur eine schaftsdamliche Anwandlung des „Vor⸗ warts“. Das hatte das Blatt wissen tonnen, ohne daß ein Wirt— schaftsredakteur Heinig erst mit List, Schlauheit und Tücke unter BVerschweigung der Wahrheit und unter Anwendung illegaler Vöethoden zu versuchen brauchte, einen Paß nach Rußland zu be⸗ kommen. Auch der von Kuttner im Landtag verlesene Brief wegen der angeblichen Geldüberweisungen ist sosort als Machwerk der internationalen konterrevolutionären Falscherbande festgestellt worden, weil die Firma, an die der Brief gerichtet war, gar nicht mehr existierte. Die Veröffentlichung des „Manchester Guardian“ stanimt übrigens von irregelaufenen jungen deutschen Pazifisten, die Namen sind uns bekannt, aber wir nennen sie nicht, weil die jungen Leute uns zu klein sind. Dem Korrespondenten des „Manchester Guardian“ erschien das Material zunächst nicht recht koscher. In solchem Fall wendet man sich an „ehrenwerte Männer“, an die Auslandspolititer der Sozialdemokratie. Und die haben dann dem Korrespondenten erklärt: Dieses Material haben wir auch und halten es für sehr ernst und wichtig! (Hört, hört! rechts) Und auf ihr Zureden hat der sonst sehr vorsichtig; Korrespondent das Material nach London geschickt. Auffällig ist dabei, daß er sich nachher in einem Dementi so sehr für Breit— scheid eingesetzt hat. (Abg. Dr. Breitscheid Soz.: Was kann ich dafür?) Sie stehen jedenfalls in engster Beziehung zu diesem Materlal. (Hört, hört! rechts. Daß Sie das Material auch hatten, hat Ihnen ja der Reichskanzler bestätigt. Das andere Material über Wafsenlieferungen nach Irland wurde übrigens zwei Tage vor seiner Veröffentlichung auch dem Korrespondenten der russischen Presse in Berlin zum Kauf angeboten chört, hört! rechts), und zwar von den Redakteuren der „Zeitnotizen“, die Sie ja kennen, Herr Breitscheid! (2bg. Dr. Brollscheid Soz. J. Kenne ich nicht! Was kennen Sie nicht? Mit dieser Erklärung sind Sie erledigt, Herr Breitscheid, setzen Sie sich! (Abg. Dr. Breitscheid Soz]: Das ist ja eine unerhörte Bemerkung! Wir freuen uns über ihr Mißtrauensvotum, über die Ihnen aht offenbar recht unangenehme Situation, in die Sie sich so katastrophal geschickt hineinmanöveriert haben. Sie befinden sich nun bei uns in guter Gesellschaft, aber Sie haben nicht mehr die Ausrede, wir leisteten durch unser Mißtrauensrotum dem Bürgerblock Vorschub. Fort mit der Großen Koalition! Für die Einheitsfront des Proletariats! (Beifall bei den Kommunisten.)
Abg. Dr. Scholz (D. Vp.) gibt namens seiner Fraktion fol⸗ gende Erklärung ab: Den Ausführungen des Herrn Reichskanzlers, die er über die Frage der Haltung des Kabinetts, zugleich im Namen der in der Regierung vertretenen Parteien, gemacht hat, ,, wir uns an. Wir haben ihnen im gegenwärtigen Stande
er Debatte nichts hinzuzufügen. Der Sprecher der Sozialdemo⸗ kratie hat in einer Art, die auch wir aufs lebhafteste mißbilligen, einzelne Fälle verallgemeinert, die sich auf einen Zeitraum von mehreren Jahren beziehen und zun großen Teil in einer Ver⸗ gangenheit liegen, in der der Def! nd des Staates gefährdet war. Die Rede ist geeignet, im In⸗ und Ausland ein vollkommen
falsches Bild von der Einstellung und der Tätigkeit der deutschen Reichs- veyr zu geben, an deren Verfanlungstreue ein Zweisel nicht gestattet ist und die diese ihre Treue zum Staat wiederholt durch die Lat bewiesen hat. Wir stimmen daher den anertennenden worten, die der Herr Reichskanzler unserer Wehrmacht gewidmet hat, durchaus zu, ebenso 3 Charakterisierung der Rede des Abgeordneten Scheidemann. Die Deutsche Volkspartei wird alle Bestrebungen, die geeignet sein können, das Vertrauen zu unserer Wehrmacht zu erschüttern oder ihren Aufbau zu gefährden, nach drücklichst betämpfen. (Beifall bei der Deutschen Volkspartei) Abg. D. Dr. Bredt (Wirtschaftl. Vereinig.): Die Sozial⸗ demorratie will eine Regierungstrise heraufbeschwören. Ales, was Herr Scheidemann vorbrachte, hat, selbst wenn es wahr ware, nur materiell wenig zu hedeuten, aber das Aufsehen, das diese Dinge erregen müssen, namentlich im Ausland, ist bedenklich. Wenn Gie (zu den Sozialdemokraten) jetzt die Regierung über⸗ nehmen sollten, machen Sie sich mal klar, wie schwer Sie sich die Führung der auswärtigen Politik durch die Rede Scheidemanns gemacht haben. Es ist viel die Rede gewesen von der Entpoliti⸗ ierung der Reichswehr. Unser hochverehrter Präsident hat diese Bewegung eingeleitet und das österreichische Vorbild empfohlen. Was ist aber in Oesterreich aus der Reichswehr geworden unter dem dortigen System? Gerade da ist das Heer völlig politisiert worden. Man spricht von „Nationalkommunisten“. Nun, wir wollen den Kommunismus unter keinen Umstanden. Ich verstehe nicht die Erregung über die Insterburger Rede des Herrn Scholz. Die Volkspartei verfügt doch über ungeahnte Möglichkeiten nach rechts wie nach links. (Heiterkeit) Wenn man von uns ge⸗ schrieben hat, bei uns läge die Entscheidung über das NMißtrauens: botum, so kann ich erklären, daß wir namentlich mit Rücksicht auf die auswärtige Politik uns nicht entschließen können, für das Mißtrauensvotum zu stimmen. Darin sind wir wohl alle einig, daß die Frage der Staatsform für uns erledigt ist. Wir wissen auch, daß der größte Teil des deutschen Volkes die Jetzige Republit nicht ersetzt wissen will durch die Räterepublik. (Lachen hei den Kommunisten Wir vertreten vor allem den deutschen. Mittel⸗ . dem ungeheuerliche Lasten auferlegt werden. Wir haben a von den Steuererleichterungen nichts gemerkt. Wir wünschen, daß der künftige Etat anders . und die Ausgaben ein geschränkt werden; einen neuen Nachtragsetat anzunehmen sind wir nicht in der Lage. Das Bekenntnis des nationalen Gedankens im modernen Staat ist selbstverständlich, wir wollen aber auch eine bessere Wirtschaft im Innern. (Beifall.) 4 Abg. Leicht (Bayer. Vp.): Wir haben zurzeit noch eine hu , ,. das Bestreben nach stabilen Verhãältnissen ist erklärlich. Eigentümlich ist, daß man links dieses Ziel erreichen will, indem man die Regierung stürzt. Sie (zu den Sozialdemo⸗ kraten) wollen in die Regierung hinein und machen das unmöglich. Sie schicken der Regierung die Schnur und sagen ihr Häng dich auf!“ oder „Hängst du dich nicht auf, so hänge ich dich auf! (Heiterkeit; Meine Herren von der Sozialdemoßratie, ie bedaure Sie, daß Sie heute die Rede Scheidemanns über sich ergehen lassen mußten. Wir von der Bayerischen Volkspartei stellen uns aus⸗ nahmslos hinter die Erklärungen der Reichsregierung zu dem Vorgehen des Herrn Scheidemann, wir stehen nicht an, die Kon- sequenz daraus zu ziehen. Gewiß ist es der Zweck der Reichs wehr, das Vaterland zu verteidigen und die Ordnung aufrechtzuerhalten, und gewiß muß die Reichswehr zu dem Zweck entpolitisiert werden. Aber . unseren Erfahrungen in Bayern müssen wir nicht nur die Verbindung der Reichswehr mit den vater⸗ ländischen Verbänden und noch weiter extremen Verbinden, son⸗ dern auch eine Politisierung durch das Reichsbanner ; und ähn⸗ liche Verbände ablehnen. (Beifall bei der Baverischen Volkspartei. — Zuruf des Abgeordneten Dr. Wirth) . Das Reichsbanner ist doch eine sozialistische Einrichtung. (Beifall und Widerspruch) Denken Sie, Kollege Wirth, doch an die roten Banner, die überall mitgebracht werden. Dagegen wende ich mich mit aller Kraft. Wir wollen keine sozialistische Republik. Wir können keine Politik in der Reichswehr gebrauchen. Die einzige Politik für die Reichswehr ist Liebe zum Vaterlande und der ernste Wille, dieses Vaterland zu schützen. (Zurufe bei den Kommunisten. Venn Sie nicht wissen, was Vaterland ist, so bedaure ich Sie. Die Form des Staates steht in zweiter Linie, in erster Linie muß stehen Volt und Vaterland, gut, darüber sind wir einig. Wenn wir aber dem Vaterlande dienen wollen, darf die Entpolitisierung der Reichs⸗
wehr nicht so ins Auge gefaßt werden, daß mit einemmal andere
polttische Richtungen in der Armee verfemt werden. Ich stehe nicht an, zu sagen, ich werde mich mit aller Kraft dagegen wehren, daß wir österreichische Zustände in Deutschland bekommen. (Leb hafte Zustimmung hei der Bayerischen Volls partei Wir mit sen uns alle zufammenschließen, um unser geringes Heer zu schützen und zu verteidigen gegen Angriffe, statt diese Angriffe noch zu kumulieren, und das verdenke ich Herrn Scheidemann. De m⸗ gegenüber kann ich nur erneut das Bekenntnis oblegen: Vir stehen zu unserer Reichswehr und wollen, daß sie erhalten wird und fortbesteht als starker Hort und Schutz des Vaterlandes. Beifall.) ö .
Abg. von Ramin (Völk) erklärt, daß 9. hir den Standpunkt teilt, daß in erster Linie das Bekenntnis zu elt und Vaterfand, nicht zur Staatsform steht. Die Rede des Abg. Scheideinann war danach angetan, die Interessen von Volk und Vaterland in schwerster Weise zu schädigen. Es sei völlig un⸗ möglich, dem Reichswehnninister, nachtusagen, daß er im Dienste der Monarchte stünde. Der Redner wundert sich, daß gerade die Republikaner dem republikanischen Wehrminister einen Knüppel nach dem andern zwischen die Beine werfen, Was man heute Parlamentarismus nenne, sei gerade das, was seine Freunde von diesem Staat trenne. Sie seien der Ansicht, daß die durch den Parlamentarismus bedingte Führerauslese in jeder Hinsicht un— zulänglich sei. Der Redner erklärt, er könne Herrn Tr. Wirth nicht beipflichten, wenn dieser das vaterländische Empfinden ledig lich auf eine Bejahung des derzeitigen Staates beschränke. Auf dern von Dr. Wirth und vom Abg. Löbe vorgeschlagenen Wege könne eine Entpolitisierung der Reichswehr nicht erreicht werden. Den Gedanken der Volksgemeinschat in Ehren, wenn man aber von ihm spreche, dann müsse man sich auch restlos und bedingungs⸗ los zu Volk und Vaterland bekennen und vor allem auch dem⸗ entsprechend handeln. Die alte Armee war das heste Beispiel für eine wahre Volksgemeinschaft und vor allem nicht mit mam mo“ nistischem Geiste beseelt. Jede Gemeinschaft mit Herrn Scheide⸗ mann, so führt der Redner weiter aus, halte ich für einen Vater⸗ landsverrat. (Ordnungsruf des Präsidenten.)
Darauf wird die Beratung abgebrochen.
n einer persönlichen Bemerkung bemerkt Abg. Dr. Bre it⸗ cen i er habe die Veröffentlichungen des Manchester Guardian“ nicht veranlaßt und habe nichts damit zu tun. Vieles von dem, was der „Manchester Guardian“ berichtete, habe er dor⸗ her nicht gewußt. Aber schon am 13. November sei einem volks⸗ zarteilichen Organ, dem „Darmstädter Tageblatt“, von einem stalienischen Politiker mitgeteilt worden, daß Granaten für die Reichswehr in Rußland hergestellt würden. Wenn ich nach er Richtigkeit solcher Meldungen gefragt wurde, habe ich stets erklärt,
(Fortsetzung in der Ersten Beilage.)
Verantworklicher Schriftleiter: Direktor Dr Tyrol, Charlottenburg.
Verantwortlich für den Ameigenteil: Rechnungsdirektor Mengerint in Berlin.
Verlag der Geschäftsstelle Meengering) in Berlin.
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Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage) und Erste und Zweite Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage.
auch seine Fraktion
teilung A:
Sweite Sentr at⸗Handelsregifter⸗Beitage zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußhischen Staatsanzeiger
Berlin, Freitag, den 17. Dezember
22
Nr. 294.
e Befriftete zeigen müssen drei Tage vor dem Sinrllckungstermin bei der Geschãfts ste
le eingegangen fein. Mi
1. Handelsregifter.
Langensala.
bei der unter
chaft, Sitz Langensalza, am 10.
ie Prokura des
Langensalza erloschen ist. Amtsgericht in Langensalza.
Lauenburg, Pomm.
der Tuschy u. Co. in Lauenburg i. Pomm. am 30. November 1926 eingetragen: Die Prokura des Walter Bodsch ist er⸗ loschen. Amtsgericht Lauenburg i Pomm.
Lai enbiurg, Pomm. 94145 Im Handelsregister A ist am 6. De⸗ ember 126 bei Nr. 9 eingetragen, aß die Firma Johannes Casper in Lauenburg geändert ist in: Johannes Casper, Stammhaus gegr. 1856. Amts⸗ gericht Lauenburg i. Pomm. Magdeburg. 194157 In das Handelsregister ist heute ein—⸗ getragen worden; 1. bei der Firma. Schuh⸗Handelshof Magdeburg Petzon C Paul in Magdeburg unter Nr. 3245 der Abteilung A: Der Kaufmann Hans Bomhardt in Weißen⸗ fels ist in das Geschäft als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten. Die irma ist geändert in , agdeburg Bomhardt & Co. Vgl. Nr, 4171 des Handelsregisters Ab teilung A. .
2. di Firma Schuh⸗Handelshof Magde⸗ burg Bomhardt C Co. mit dem Sitz in Magdeburg unter Nr. 4171 der Ab⸗ heilung A. Persönlich pee Gesell⸗ schafter sind die Kaufleute Julius Petzon in Madeburg und Hans Bomhardt in Weißenfels. Die Gesellschaft hat am I5. November 1926 begonnen. 54 Ver⸗ tretung der Gesellschaft sind nur beide Ge⸗ sellschafter gemeinsam ermächtigt. .
3. bei, der Firma Faber ' sche Buch—⸗ druckerei in Magdeburg unter Nr. 344 der Abteilung Ar Dem Friedrich Otto Wünschmann in Magdehnrg ist Prokura erteilt; er ist nur in Gemeinschaft mit . Prokuristen vertretungs⸗ berechtigt.
4 bei der Firma Walther Brunner & Co, in Magdeburg unter Nr. 4931 der Abteiluns A. Dem Otto Richter in Mandeburg ist. Einzelprokurg erteilt.
. bei der Firma R. Wolf Aktiengesell— haft in Magdeburg unter Nr. 404 der Abteilung B:; Die Prokura des Einst Schoe mann ist erloschen.
Magdeburg, den 11. Dezember 1926.
Das Amtsgericht A. Abteilung 8. Max cdlebur. genen
In das Handelsregister ist heute ein Fetragen worden:
. bei der Firma Betag Beteiligungen und Finanzierungen Aktiengesellschaft in Magdeburg unter Nr. bh der Ab— teilung B: Die Vertretungsbefugnis des Dr. Eduard Becker ist beendet. Der Rauf⸗ mann August Willi Keller in Magdeburg ist zum Vorstand bestellt
2. bei der Firmg Paul Gerber in Magdeburg unter Nr. 539 der Ab⸗ teilung A. Die Firmg ist erloschen. 5. bei der Firma Moritz Guttentag in Magdeburg unter Nr. 1619 der Ab— teilung A. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Inhaher ist die Witwe Franziska Grube, 6 Guttentag, in Magdeburg. Die Pro⸗ kura n Grube, geb. Guttentag, ist erloschen.
4. bei der Firma Paul Sappelt Web⸗ waren für das Bäckergewerbe in Magde⸗ burg unter Nr, M75 der Abteilung A: . ist jetz; der Kgufmann Julius Ewin in Magdeburg. Die Prokura des Bꝛuno Riedel ist erloschen. 9. bei der Firma Carl Dietlein in Magdeburg unter Nr. 276 der Ab— j Dem Wilhelm Wuttig in M dehurg ist Einzelprokura exteilt.
Magdeburg, den 13. Dezember 1926.
Das Amtsgericht A. Abteilung 8.
Marignhhurx, Mes tpr. 969] Im Handelsregister A Nr. M6 ist heute die Firma „Anna Smolinski⸗Marienburg“ nd als deren Inhaber die Frau Anna Smolinski, geb Pellowsti, in Marien. burg eingetragen worden. Marienburg, den 10. Dezember 1926. Amtsgericht.
Mari enhium Westnr. el
Die im hiesigen Handelsregister A ker Nr. 439 eingetragene Firma Otto rank, deren Inhaber der Kaufmann Otto
nk in Marienhurg war, soll gr ⸗ 1 Abs. 2 H.-G. B. und 5 141 F. G. G. en Amts wegen gelöscht werden. Es erden deshalb der Inhaber der Firma
Feine Rechtsnachfolger hierdurch auf Fefordert, einen etwaigen Widerspruch
94144 Im n, , Abteilung B ist ; r. 32 verzeichneten Firma Kallenberg⸗Mühlen Atti ngesel . Ve⸗ , 1926 eingetragen worden, daß Richard Ollrog in
n 94146 Im Handelsregister A Nr. 231 ist bei offenen ,, . Karl
machen, widrigenfalls die Löschung er folgen wird.
Amtsgericht.
Marne. 94161
worden: Die Firmg ist erloschen. Marne, den 3. Dezember 1926. Das Amtsgericht.
Marshberꝶ. 94162 In unser Handelsregister A Nr. 1
. Der Gesellschafter
chaft lebt, setzt die Gesellschaft gemä ereinbarung vom 165. November 192 Nordheimer fort. Dem Kaufmann kurg erteilt. Marsberg. den 22. November 1926. Das Amtsgericht.
Meinersen. . Im Handelsregister B des hiesigen Amtsgerichts ist bei den Hannoverschen Kaliwerken Aktiengesellschaft zu Oede sse ,,. eingetragen: Die Prokura des ergassessors Feit ist erloschen. Amtsgericht Meinersen, den 6. Dezember 1926.
Mein grsem. 94164 Im Handelsregister B hiesigen Amts⸗ Ferichts ist bei der Firma Kaliwerk erkhöpen, 5 mit 6 Haftung in Dedesse, folgendes ein⸗ getragen: Die Prokura des Berg⸗ assessors Feit ist 6 Amtsgericht Meinersen,
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den 7. Dezember 1926.
Neumünster. 94165 Eingetragen am 8. Dezember 1926 in das Handelsregister A Nr. 205 bei der Firm Sager ji. Bartram, Neumünster: Die Gesellschaft ist aufgelöst, die Firma ist erloschen. Amtsgericht Neumünster. Neuss. 9Il66] Eintragung in unser Handelsregister A Nr. 241 am 11. Dezember 1926 bei der Einzelfirma Geschw. Neumann in Neuß. Inhaberin: Anna Ey, Kauffräulein in Neuß: Der Uebergang der in dem Be⸗ triebe des , egründeten Ver⸗ bindlichkeiten ist bei dem Erwerbe des Geschäfts durch Fräulein Ey in Neuß ausgeschlossen. Amtsgericht Neuß. Neustadt, Helstein. 94168] In das hiesige Handelsregister Abt. A ist heute bei der unter i 69 ein⸗ tragenen Firma Emil Stahl, Grömitz, olgendes eingetragen: Die Firma ist erloschen. Neustadt i. Holstein, 7. Dezember 1926. Preuß. Amtsgericht. Neustadt, Holstein. 94167] In das hiesige Handels register Abt. A ist heute bei der unter Rr. 85 ein⸗ ,,, . „Pensionat Schöne ussicht“ in Grömitz folgendes ein⸗ getragen. Die Firma ist erloschen. Nenstadt i. Holstein, 7. Dezember 1926. Preuß. Amtsgericht. Nordhausen. 94172 Ins Handelsregister B ist am 2. De zember 1926 bei der Firma Südharzer Automobilgesellschaft mit beschränkter Haftung“ zu Nordhausen (Nr. 49 des Reg. eingetragen, daß die Firma durch Gesellschafterbeschluß vom 16. November 1925 geändert ist in „Kraftwagen Ver⸗ triebsgesellschaft mit beschränkter Haf⸗ tung in Liquidation.! Amtsgericht Nordhausen. Vor cd hausen. 94171 Ins Handelsregister B ist am 2. De⸗ zember 192 unter Nr. 178 die Firma Stricker und Thias, Südharzer Auto⸗ mobilgesellschaft mit beschränkter Haf⸗ tung mit dem Sitz zu Nordhausen, ein— getragen. Der Gesellschaftsvertrag ist festgestellt am 12. Oktober, 23. und 27. November 1926. Gegenstand des Unternehmens ist der Vertrieb von Kraftfahrzeugen, Maschinen und Zu— behör jeder Art sowie Ausführung ein⸗ schlägiger Reparaturarbeiten. Das Stammkapital beträgt 20 000 Reichs⸗ mark. Die Kaufleute Ehristian Stricker in Göttingen und Heinrich Thias in Nordhausen sind zu Geschäfts führern bestellt; sie sind nur gemeinschaftlich zur Vertretung der Gesellschaft be— rechtigt. Die . Bekannt⸗ machungen der Gesellschaft erfolgen nur
Marienburg, den 11. Dezember 1926.
Im Handelsregister Abl. A ist heute hei der Unter Nr. 39 eingetragenen n Georg Schlichting in Marne eingekragen
ist heute bei der Firma Gebrüder Nord⸗ heimer in mi e, n n, n, ein⸗ s Louis ordheimer ist gestorben. Seine Witwe Mathilde Nordheimer, geb. Dalberg, in Niedermarsberg, die mit ihren Kindern in fortgesetzter westfälischer Gütergemein⸗
mit dem anderen Gesellschafter Julius ritz
Nordheimer in Niedermarsberg ist Pro⸗
KNordhanusen.
Nordhausen (Nr. 168 des
ö . rund des Beschlusses der Gesells—
fetzt 40 C900 RM. Amtsgericht Nordhausen.
Nor il n. en. 94169 Ins Ha Elsregister B ist am 7. De⸗ zember 1925 bei der Firma Patent⸗ verwertungsgesellschaft mit beschränkter Haftung in Nordhausen (Nr. 59 des Reg) eingetragen, daß die Liquidation beendet und die Firma erloschen ist. Amtsgericht Nordhaufen.
Noœr d hausen. 94173
Fus Handelsregister A ist am 7. 12. 1926 bei der Firma Ferd. Kluge in Nordhausen (Nr. 323 des Reg) ein— getragen, daß jetzt der Bücherrevisor Ferdinand Kluge zu Nordhausen In⸗ haber der Firma ist.
Amtsgericht Nordhausen.
¶ x anienburz. 94174
In unser Handelsregister Abteilung A ist heute unter Nr. 241 bei der Firma Loewenheim & Co. mit dem Sitz in Hohenneuendorf folgendes eingetragen worden:
Der Sitz der Firma ist von Hohen⸗ neuendorf nach Bergfelde verlegt. Der bisherige Gesellschafter Georg Loewen⸗ heim ist alleiniger Inhaber der Firma. Der Kaufmann Walter Friedländer ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die Gesellschaft ist aufgelöst.
Oranienburg, den 8. Dezember 1926. Amtsgericht. ¶ St erode, Ostor. 94175 In unser Handelsregister B Nr. 26 ist heute bei der Firma „Ueberland⸗ werk Osterode Ostpr. Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ folgendes eingetragen: Die Gesellschaft ist auf⸗ geloͤst durch Beschluß der Gesellschafts⸗ versammlung vom 29. Oktober 1926. Zu Liquidatoren sind bestellt Direktor Fritz Biermann und Direktor Jahnke aus Königsberg. Die Liqui⸗ dationsgesellschaft wird vertreten durch
dator und einen Handlungsbevollmäch⸗ Geschäfts führer
aufgehoben. Osterode, Ostpr., ꝛẽ. D
und Prokuristen ist
HR ating enn.
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kapital jetzt 3000 000 Reichsmark. Der 85 der n,, hat folgende Zassung erhalten: Das Grund⸗ kapital der Gesellschaft beträgt 3 000 909 Reichsmark und zt eingeteilt in 1800 Aktien zu je 1009 Reichsmark und 12000 Aktien zu je 100 Reichsmark. Ferner ist 8 21 der Satzungen geändert. Die neuen Aktien werden zum Nennwerte ausgegeben.
Amtsgericht Ratingen.
Hattingen. 94178 In das Handelsregister B unter Ur. 124 ist am 9. Dezember 1926 die . Rittergut Anger, Gesellschaft mit eschränkter Haftung, Rittergut Anger bei Ratingen, eingetragen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Bewirtschaftung des Ritterguts Anger sowie alle zur Er⸗ reichung dieses Zweckes erforderlichen Geschäfte. Das Stammkapital beträgt 28 000 Reichsmark. Alleiniger Geschäfts⸗ führer ist Dr. Paul Sengstock, . anwalt, Düsseldorf Der Gesellschafts⸗ vertrag h am 7. November 1926 fest⸗ gestellt.
mehrere Geschäftsführer. Sind mehrere Heschäftsführer vorhanden, so vertreten sie die Gesellschaft gemeinschaftlich. So⸗ lange, der Rechtsanwalt Dr. Sengstock n, , ist, vertritt er die Ge⸗ . t allein. Die Bekanntmachungen er, Gesellschaft erfolgen im Deutschen ö
mtsgericht Ratingen.
H iet herg. 94176 In unserem Handelsregister Ab⸗ teilung B ist am 9. Dezember 1926 bei der unter Nr. 1 verzeichneten Firma Dieckhoff'sche Brennereien Aktiengesell⸗
en die Löschung binnen dres Monaten ei dem nnterzeichneten Gericht geltend zu
durch den Deutschen Reichsanzelger. Amtsgericht Nordhausen.
schaft in Neuenkirchen, Kreis Wieden⸗ brück, folgendes eingetragen worden:
94170 Ins Handelsregister B ist am 3. De⸗ 2. 1926 bei der Firma Albert Busse esellschaft mit beschränkter aft hung zu teg.) ein⸗
Das Stammkapital dafl — after⸗ IJ Ostocks 20 ö.
versammlung vom 18. Juli 1895 um ba , , 31 000 RM erhöht worden und beträgt, 3
Otto
zwei Liquidatoren oder einen Liqui⸗- und Baäumwolliweberei in Schömberg,
tigten. Die Vertretung der bisherigen register A Ni. s. am g. Dezember 1925.
ie Gesellschaft hat einen oder Geg
die Firma Blech⸗ und Metallwarenfabrik,
schäftsjahr betrifft, abgeändert. Amtsgericht Rietberg.
Ernst 53
Warnemünde, eingetragen worden;
hin der Generalversammlung vom
Rostock, den 3. Dezember 1926. Amtsgericht.
—— —
It O- I οωα., Meek Ib. 94181 In das Handelsregister ist heute zur Firma Dr. Paul Kotelmann in Rostock eingetragen worden: Das Geschäft ist durch Erbgang auf Frau Dr. Margarete Kotelmann, geb. NRröplin, in Rostock übergegangen. . Drogisten Karl Belling in Rostock ist Prokura erteilt.
Rostock, den 4. Dezember 1926.
Amtsgericht.
Sa an. 94182 In unser Handelsregister Abteilung A 1 eute unter Nr. 399 die Firma Max Jakob, Folonialwaren⸗ X Kohlen⸗ großhandlung Sagan i. Schles., und als deren Inhaber der Kaufmann Mar Jakob in Sagan eingetragen worden. Amtsgericht Sagan, 9. Dezember 1926.
Schimallhẽaldl en. 94183 In das Handelsregister Abt. A ist unter Nr. 144 bei der . Gebr. Weyh in Schmalkalden fo . ein⸗ getragen: Der bisherige Gesellschafter Kaufmann Max Weyh ist alleiniger In⸗ haber der Firma. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Schmalkalden, den 9. Dezember 1926. Amtsgericht.
911584 Schmiedeberz, RR ieseng eh. In unser Handelsregister A Nr. 204 ist heute das Erlöschen der Firma Wein⸗ haus Grohe Hans Grohe in Krumm⸗ hübel i. R. eingetragen worden. Amts⸗ gericht Schmiedeberg i. Rsgb., den 10. De⸗ zember 1926.
Schömberg. 94185
Die Firma „Hugo Schmidt, Leinen⸗
ist erloschen. Eingetragen im Handels
Amtsgericht Schömberg (Schles.).
sortgesetzt. An agen in Crom—
2. Unter A Nr. 633 am 8. 12. 19236 bei der Firma Montanusverlag Hermann Montanus in Siegen: Die Firma ist erlyschen.
3. Unter A Nr. 1065 am 9. 12. 1926 bei der offenen Handelsgesellschaft in Rump Schneider & Jäüngst in Siegen; Der Regievungsbaumelster 4. D. Emil Jüngst ist gus der. Gesellschaft aus, geschieden. Sodann ist die Gefellschaft aufgelöst. Das Geschäft wird unter un— veränderter Firma von dem früheren Ge⸗ Allschafter Kaufmann Paul Jüngst in Siegen fortgesetzt 43 Unter B Nr. 62 am 6. 12. 1925 bei der Firma Ar, Schleifenbaum & Mattner, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Siegen; Gustab Menne hat sein Amt als Geschãftsfüh rer niedergelegt. Be triebs leiter Fritz Stahl in Weidenau ist zum Geschäftsführer bestellt mit der Maß— gabe, daß er selbständig zur Vertretung der Gesellschaft ermächtz gt ist.
5. Unter B Nr. 474 am 9. 12. 1926 die Firma Siemag Fah vrab-Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitz in Siegen i. W. Gegenstand des Unter nehmens ist, der, Vertrieb der von der Siegener Maschinenbau⸗Aktiengesellschaft in Siegen hergestellten Fahrräder und Fahrradteile und der Handel mit diefen enständen sowie die Beteiligung an Unternehmungen, an denen die Gefellschaft wegen der genannten Zweche ein Inter⸗ esse hat. Stammkapital betragt 1000 Reiche mark. Geschäftsführer ist der Kaufmann Ernst Harder in Segen. Der Gesellschaftsvertraa ist am 1. Juni 1922 sestgestellt und durch Beschluß der Ge— sellschafterpersammlung, vom 28. Juli 1g2ßß in 8 2 (betreffend Sitz der Gesell⸗ . ö,, , . machungen der Gesellschaft erfolgen im Deutschen Reichtãan zeiger. 1 6. Unter B Nr. 475 am 9. 12. 1936
Aktiengesellschaft, mit dem Sitz in Geis⸗
Durch Beschluß der Generalversamm- lung vom 22. März 1924 ist 8 itz des Gesellschaftsvertrags, welcher das Ge⸗
94180 In das Handelsregister ist heute zur ; 8 Flugzeugwerke. esellschaft mit beschräntter Haftung,
Der Sitz der Gesellschaft ist durch Be⸗ ß. November 19298 nach Berlin verlegt.
worden durch die Beschlüsse der General- versammlungen vom 28. April 1920 in den S§5 19 Vertretungsbefugnis). 20 Ziffer J (Verteilung des Neingewinne) und hinter 22 Gusgtz eines 23. be— treffend Gründungskosten vom 29. März 1922 in S 4 Absatz 1 (Höhe des Grund⸗ kqitals, vom 5. Dezember 1922 in den Ss 4 Absatz ! (Höhe des Grundkapitals) und 17 Absatz 1 (Generalversammlunge⸗˖ beschlüsse). vom 18. April 1923 in 8 4 (Grundkapital und dessen Zerlegung in Stammaktien und Vorzugsaktien), vom 23. April 1925 in 8 4 (Umstellung auf Reichsmark) und vom 17. Juni 1336 in den s§ 1 (Firma und Sitz und 2 (Geagen⸗ stand des Unternehmens). Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung von Eisen, und Metallfabrikaten und der Handel mit solchen; die Firma ist ferner berechtigt, all- Geschäfte, vorzunehmen, welche ihrem Zwecke dienlich sein können. Das Grundkapital beträgt 129 000 Reicht mark und besteht aus 600 Stammaktien von je 20 Reichsmark die auf den In⸗ haber lauten. Den Vorstand bilden ber Kaufmann, Siegfried Simon in Frank furt, (Main), der Kaufmann Wilhelm Walther in Mannheim und der Direktor Gustah Waltenberg in Schwerte. Er be⸗ steht nach dem Eymessen des Aussichtsrats aus einem oder, mehreren Mikaliedern Direktoren). Die Bestellung der Vor⸗ standsmitglieder lieat dem Aufsichtsrat ob. Die Bekanntmachungen der Gösell schaft g'folgen im Deutschen Reichs und Preußischen Staatsanzeiger Die Be⸗ rufung der Generalversammlung erfolgt durch den Vorstand oder den Aufsichtsrat. Die Berufung ist als gültig anzmsehen, wenn sie im Reichsanzeiger unter Wahnund der Vorschriflen des 5 255 O- G. B. einmal bekanntgemacht ist. Die Zeichnung der Gesellschaft geschieht unter Fer Firma mit der Unterschrift zweier Vgrstands mit lieder oder eines Vorstands⸗ mitalieds in Gemeinschaft mit einem Pro⸗ uvisten. Der Aufsichtsratsrat kann einem Vorstandsmitalied die Befugnis erteilen, die Gesellschaft allein zu zeichnen, Fernen ist eingetragen worden: Wilbelm Walther und Siegfried Simon sind gus dem Vor, stand gusgeschteden. Gustad Waltenbera ist zum Vorstandsmitalied bestellt mit der Ermächtigung zur selbständigen Ver— tretung der Gesellschaft. Siegen, den 9. Dezember 1925.
Das Amtsgericht. Soest. 941871 In unser Handelsregister Abt. B ist bei Nr. 18, der Firma „Soester Ring⸗ ofen-Ziegelei Plaßmann & Co.“, Ge⸗ sellschaft mit beschränkter Haftung in Soest, einge trogen: Die Gesellschaft ist zufolge der Ver⸗ fügung des Amtsgerichts Soest vom 8. Dezember 1926 und gemäß 5 16 der Verordnung über Goldbilanzen vom 28. Dezember 1923 von Amts wegen als nichtig gelöscht. Soest, den 8. Dezember 1926.
Das Amtsgericht. Soest. 94188 In unser Handelsregister B ist bei Nr. 36, der Firma „FIrowerk“ Gesell⸗ schoft mit beschränkter Haftung in Soest, eingetragen: Die Gesellschaft ist zufolge der Ver⸗ ügung des Amtsgerichts Soest vom 8. Dezember 1926 und gemäß § 16 der Verordnung über Goldbilanzen vom 28. Dezember 1923 von Amts wegen als nichtig gelöscht. Soest, den 8. Dezember 1926.
Das Amtsgericht.
Soest. 09d ig In unser Handelsregister A ist bei der unter Ni. 48 eingetragenen Firma Karl Hochherz in Soest heute eingel ragen;
Die Witwe Kaufmann ö Mathilde geb. Albrecht, zu Saest ist in das Geschäft als persönlich haftende Ge⸗ sellschafterin eingetreten. Zur Ver⸗ tretung der Gesellschaft ist jeder Gefell. schafter ermächtigt. Soest, den 10. Dezember 1926.
Das Amtsgericht.
Sta cd. 941901
In das Handelsregister Abteilung A Nr. 241 ist heute zur Firma „Haack K Co. in n,, eingetragen: Die Firma ist erlosch Amtsgericht Stade, J. 12. 1926.
Stettin. bg1i91j] In das Handelsregister B ist heute bei Nr. 917 (Firma „Wegener C Sallier G. m. b. H.“ in 6 eingetragen; Durch Beschluß der Gesells. , . ammlung vom 30. November 1925 und Dezember 1926 ist das Slammkapital um 15000 Reichsmark erhöht auf 20 009 Reichsmark. .
Amtsgericht Stettin, 11. Dezember 1926.
Stolberg, Rheinl. 94192] In Firma „Otto Junker, G. m. b. H. . mi ührers Kaufmann Dr. Hugo Bastin zu Stolberg, Rhld. be⸗
n
weid. Der Gesellschaftevertrag ist am 23. Februar 1920 festgestellt und geändert
endet. Stolberg. Rhsd.. J. Dezember 1926. dleiis ert