Parlamentarische Nachrichten.
Der Aeltestenrat des Reichstags ist zu heute, nachmittags 4 Uhr, einberufen worden, um die politische Lage zu besprechen und darüber zu entscheiden, ob die nächste Plenar= sitzung, wie in Aussicht genommen war, schon am nächsten Mitt. woch, dem 19. Januar, stattfinden kann.
Der Saushaltsgusschuß des Reichstags setzte geren, vormittag die Beratung des Reichshaushalts⸗ plans für das Rechnungsjahr 1927 fort, und zwar beim Haushalt der Reichsschuld“ Nach kleiner Aussprache wurde der Etat dem Nachrichtenbüro des Vereins deutf 7 verleger zufolge genehmigt. Zurückgestellt wurden nur vom Lahitel „Tilgung“, in dem es sich u. a. um 2 des Osthrogramms usw. handelt, einzelne Titel bis zur Ver⸗ handlung über das Ernährungsministerium bzw. bis zur Beratung der allgemeinen Finanzverwaltung. Es folgte der „Haushalt für bie Kriegslasten“, über den die Abgg. Borrmanü Wirtschaftl. Verein ig und Leicht (Bayer. V ger lh erstatteten. Auf eine AInfrage des Abg. Dr. von Gusrgrd Gente.) teilte ein Regierun J svertreter mit, daß bei Pensionierung in den elsaß lothringi 14 Landesdienst getretener Beamten das Rei „anteilig“ die Kosten mit trägt. — Abg. Dr. Cremer (D. Vp. zegte an, daß Länder, wie z. B. Sachsen, doch mithelfen sollten, Lehrer und andere Beamte, die vertrieben worden sind, wieder in ein Amt zurückzuführen. Ministerialdirektor Dan ng, sagte zu, dem Reichsinnenministerium diese Anregung weiterzugeben. — Bei den „Ausgaben für die besetzten Gebiete, die Grenzgebiete und das Saargebiet“ beantragte Abg. Neddermeyer (Komm.), 1600 go Reichsmark unmittelbare Leistungen des Reichs und 9 500 009 Reichs mark Ausgaben Kir Durchführung des Okkupations⸗ ar e elete⸗ u streichen. Der kommunistische Antrag wurde abgelehnt. Abg. Dr. bon Gu érard (Hentr.) kündigte Än⸗ träge zum Besatzungspersonenschädengesetz an, das jetzt ganz un⸗ alen lic sei, und bat um genaue Auskunft über die Wohnungs⸗ eistungen usio. Ministerialdirektor Miller köcheln , setzte auseinander, was bei den Befatzungsämtern an sachlichen und persönlichen Kosten aufzuwenden ist. Als SammelfondSs für vermischte Ausgaben werden im Etat für die Kriegslasten 18 Mil— lionen Reichsmark angefordert. Aus diesem Anfaß wurden bisher Besatzungskosten, Ausgaben für Wohnungsbauten im besetzten Gebiete usw. bestritten. Die Mittel werden, soweit ich vorher iäbersehen läßt, im Jahre 1927 gebraucht werden, um eh Ent⸗ schädigungszahlungen für Reparations-, Restitutions— usw. Leistungen, Ausgaben zur Behebung von , n, Aus⸗ wendungen für soziale Fürsorge, Kosten des Anslegungsschieds⸗ gexichts und des Auslegungsausschusses sowie sonstige unvorher⸗ gesehene Ausgaben bewerkstelligen zu können, die infolge des BVersailler Vertrages und seiner Vor- und Nachverträge notwendig sind. Abg. Mülglnᷓr⸗Franken (Soz) beantragte, ö die Reichs⸗ regierung über die Verausgabung dieses Fonds vierteljährlich dem KVaushaltsausschusse des Reichstägs Rechenschaft abzulegen habe. Der Antrag Mülter⸗ Franken (Soz.) wurde einstimmig an⸗ genommen. — Eine längere Aussprache entspann sich um den Etatsposten, der die Entwaffnung und Entfestigung“ behandelt. Für Gewährung einmaliger Beihiffen an die für die Anfertigung von Waffen, Munition und Kriegsgerät für Heer und Marine zu⸗ gelassenen Fabriken . den Kosten der Umstellung der Be⸗ triebe usw., ferner Abgeltung von Patenten werden im Etat 1Itz Millionen Reichsmark , Ein kom munistischer Antrag verlangt Streichung dieses Etatspostens. Abg. Stäücklen (Soz) wünschte eine genaue Nachprüfung dieses Postens, Abg. Wieland (Dem.) hielt eine Aufklärung darüber für nötig, oh hier eine Subventionierung einzelner Firmen vor⸗ liege, die diesen Firmen Gelegenheit gebe, auf dem offenen Markte der Konkurrenz leichter zu begegnen, als es nichtsubventionierten Firnien möglich sei. General von Haack erwiderte, daß diese Zubventionen lediglich der Neubeschaffung von Spezialvorri zungen und den durch den Versailler Vertrag vorgeschriebenen An⸗ lagen für militärisch⸗fabrißatorische Zwecke dienen sollen; den . Konkurrenzmarkt also nicht bersthren. Abg. Dr. Cremer (D. Vp.) hielt es für nötig, ki tellen, was die einzelnen Firmen erhalten haben und was sie bafür haben schaffen müssen. General von Haack schlug vor, daß die Mitglieder des Ausschusses die in Betracht kommenden Fabrikanlagen persönlich besichtigen sollen, und stellte die Vorlegung der ,, in Aussicht. Der kommu⸗ nistische Antrag wurde darauf abgelehnt und der Titel unverkürzt ö Desgleichen wurden die Etatskapital genehmigt, die die Jahresleistungen an den Generalagenten für Reparations⸗ zahlungen in Erfüllung des Londoner Abkommens betreffen und insgesamt rund 155 Milliarden Reichsmark für 1927 ausmachen. Damit wurde der Etat für Kriegslasten, mit Ausnahme einiger kleiner Positionen, verabschiedet. — Es folgte eine kurze Beratung des „Etats des Reichstags“, der ohne wesentliche Aenderungen vom Ausschuß genehmigt wurde. Im Rahmen der Beratung des Haushalts des Reichstags brachte Abg. Dr. Mittel mann (D. Vp.) zur Sprache, daß das Stenographenbüro des Deutschen Reichstags amerikanische gexäuschlose Schreibmaschinen angeschafft 6 obwohl auch die deutsche Industrie in der Lage gewesen wäre,
olche geräuschlosen Schreibmaschinen zu liefern. Bie Folge sei, aß jetzt die amerikanische Schreibmaschinenindustrie dies zu wirk⸗ samer Reklame ausnutze. Reichstagsdirektor Geheimrat Galle wies darauf hin, daß das Stenographenbüro damals dringend einige geräuschlose Schreibmaschinen brauchte, daß aber auf dem r eh Markte leider keine solchen Schreibmaschinen zu jener Zeit vorhanden waren, weshalb der Ankauf der amerikanischen Maschinen vorgenommen werden mußte. Sollte bei späterem Bedarf ein brauchbarer Typ einer geräuschlosen Schreibmaschine am deutschen Markte sein, so würde selbstverständlich davon Gebrauch gemacht werden. — Sehr stark wurde im Ausschuß über die mangelhafte Qualität der Küche des Reichstagsrestaurants Klage geführt. Das zu den Speisen verwandte tt sei von zweifelhaftester Güte und es mangle an einwandfreier Milch und an Frischgemüse. Im Interesse der Gesundheit der Abgeordneten sei es dringend 6 daß eine bessere Küche und die Ver⸗ wendung einwandfreier Küchenzutaten eingeführt würde. Aller⸗ dings war in der Verurteilung der ich ie Meinung im Aus⸗ hn. nicht einheitlich. Es handen sich auch Verteidiger des estaurationsbetriebes. Nach 6 des Etats des Reichs⸗ tags vertagte sich der Haushaltsausschuß auf heute.
— Der Rechtsausschuß des Reichstags beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung mit dem Antrag von Gräfe (Völk), der die Aufhebung des Redeverbots gegen Adolf Hitler verlangt, weil es verfassungswidrig sei. Abg. Dr. Frick, (Völk) begründete diesen Antrag und erklärte dem Nachrichtenbüro des Vereins deutscher Zeitungsverleger zufolge, daß die andauernden Redeverbote gegen Hitler der Verfassung widersprächen und in einem demokratischen Staat schleunigst aufgehoben werden müßten. Abg. Sänger lZoz) hielt es gleichfalls für unrecht, daß Hitler, der erst durch die heutigen bayerischen Gewalthaber groß geworden 6 in kleinlicher Weise am Reden verhindert werde. Aber auch
ie Kommunisten würden in Bayern unerhört behandelt. Allge⸗ meine Rede⸗ und Versammlungsverbote müßten in Bayern unter⸗ bleiben. Ministerialdirektor Tr. Br 2h erklärte für die Reichs⸗ regierung, die Nationalsozialisten sprächen in ihrem Antrage zu Unrecht von einer Verfassungswidrigkeit des gegen Hitler er⸗ gangenen Redeverbots. Die Bestimmungen der Reichs beffassung und des Vereinsgesetzes kämen Ausländern nicht zugute. Abg. Weg mann Gentr) 16 den Antrag ab, weil er nur die Person Hitlers betrifft. Auch Abg. Dr. Brodauf (Dem) wollte nur für eine allgemeine Beschlußfassung über die Handhabung des Bereins⸗ und Versammlungsrechts eintreten. Abg. Dr. Rosen⸗
e!d (Soz) beantragte daraufhin, die Reichsregierung zu er⸗ . bei den beteiligten Landesregierungen darauf hinzuwirken, daß vorbeugende, der gesetzlichen Begründung entbehrende Rede⸗ und Versanmlungsvenboig nicht erlassen werden. Dieser Antrag wurde mit 16 gegen 10 Stimmen angenommen, der Antrag
von Gräfe dagegen mit allen Stimmen gegen die der Rechten abgelehnt. ;
— Im Bildungsausschuß des Reichstags ent⸗ pann d gestern eine mehrstündige , ebgtte über die Frage, ob zwei Anträge des Zentrums, der Deutschnationalen, der a en Volkspartei, der Virischaftlichen Vereinigung und der Völkischen, ohne genügendes Material von . der n n,, ,, zu haben, durchberaten werden ollten. Die beiden Anträge zielen, darauf ab, die Frist für die völlige Auflösung der privaten . die nach 52 Abs. 2 Satz 1 des Gesetzes, betreffend die Grundschulen und Aufhebung der ꝗ 3 vom 28. April 1920, zum April d. J. ee, werden können, zu verlängern, und 22 soll erst der Abbau oder die Auflösung der privaten Vorschu en erfolgen, wenn eine Ent⸗ chädigung aus öffentlichen Mitteln oder ein. Ausgleich durch onstige öffentliche 22 men für die durch den Abbau betroffenen ehrkräfte oder Unterhaltungsträger Reer ch geregelt ist. Die Vertreter der Sozialdemokraten und der nl e fen erblickten in diesen Anträgen die Gefahr einer Durchlöcherung des Grund⸗ schulgesetzes und widersprachen der Beratung. Rach mehr als zweistündiger Geschäftsordnüngsdebatte wurde in die sachliche allgemeine Beratung eingetreten, die jedoch in dieser Sitzung noch zu keinem Beschlusse führte. ;
Der Hauptausschuß des Preußischen Landtags schloß in seiner Sitzung am 13. d. M. die allgemeine Aussprache zum Abschnitt allgemeine Wohlfahrtspflege ab. Von den einzelnen Rednern wurden noch Fragen der Kinderspeisung, der Rentnerfürsorge, der staatlichen Polizeifürsorge, der Erwerbs—= losigkeit und der ländlichen n , behandelt. Ministe⸗ rialrtat Weber erklärte dem Nachrichtenbüro des Vereins deutscher Zeitungsverleger zufolge, daß die staatliche Polizeifür⸗ sorge in einer Reihe von Städten eingeführt worden sei, und daß man gute Erfahrungen mit ihr gemacht habe. Sie solle weiter ausgebaut werden. In der Hauptsache sollte sie sich beschäftigen mit der Beratung gefallener Mädchen und der Betreuung 81 sittlich gefährdeten Jugend. Die Sittlichkeitsverbrechen an Jugend⸗ lichen und Kindern seien erschreckend gewachsen. Minister für Volkswohlfahrt Hi rtsise fer wies in Beantwortung einer Reihe bon, Anfragen darauf hin, daß demnächst über die Kegelung der Pflichtarbeit für Erwerbslose eine neue Verordnung ergehen werde, ebenso über die Frage der Bedürftigkeit bei Gewährung von Erwerbslosenunterstützung. Die prodüktive Erwerbslosen= fürsorge werde 6 besser gefördert werden können, da die erforderlichen Mittel aus Änleihemitteln zur Ver sigung gestellt werden sollen, also den Etat nicht mehr belasten⸗ Eine Erleichte⸗ rung bei Vergebung der Darlehen an die Gemeinden solle dadurch eintreten, daß die Rückzahlungspflicht , . bis auf 25 Jahre verlängert werde. Zu rügen sei, daß bei der Einrichtung von Jugendheimen verschiedentlich zu verschwenderisch vor egangen werde. Aus Sparsamkeitsinteresse sei tunlichste Bin fehr, er⸗ forderlich. Der Ausschuß nahm darauf die Abstimmungen zu der ö Zahl der vorliegenden Anträge vor. Auf An⸗ regung der Deutschnationalen und der Deutschen Volks⸗ partei soll ein ständiger Ausschuß für Leibesübungen ein⸗ gesetzr werden. Ferner fanden Annahme deutschnationale Anträge, die u. a. fordern: Einsetzung von 50 600 Mark für die Ausbildung von Sportärzten, Besserstellung der Wohl⸗ fahrtspflegerinnen und Fürsorgerinnen, Sicherstellung der Ver— sorgung der Kriegsbeschädigten, Förderung der Einrichtungen der ländlichen Wohlfahrtspflege, Steuererleichterungen für Vereini⸗ gungen der freien Wohlfahrt. Anträge der Deutschen Volkspartei berlangen, daß den Kleinrentnern ein rechtlicher Anspruch gewährt werde auf ausreichende dauernde Rentenunterstützung, daß für Sport und Leibesübungen weitere 3 Millionen eingestellt werden. Die Einsetzung von 50 609 Mark zur Ausbildung von Sportärzten wurde auch von der Deutschen Volkspartei gefordert. Ferner fanden Zentrumsanträge Annahme auf haus wirt ghaftliche und berufliche Weiterbildung der weiblichen Jugend, auf Ausbau der Wirtschafts⸗ und Berufsfürsorge, auf Schaffung dreier neuer Frauenreferate ür Wohlfahrtspflege in den Ostgebieten. Auch der Antrag der Demokraten fand Annahme, auf die Reichsregierung einzuwirken, ben durch Krieg und Inflation um ihre Existenz gebrachten Kapitalrentnern eine gesetzliche Versorgung durch eine Rente zu gewährleisten an Stelle der Kleinrentnerfürsorge, ferner Anträge der Sozialdemokraten im Interesse der ori ref gr, der Förderung der Veranstaltungen Dritter für die schulentlassene Jugend und auf Anweisung, Richtlinien für Vorasyle zi erlassen. Ferner fand Annahme der Antrag Prelle (Wirischaftl. Vereinig.), das Staatsministerium zu ersuchen, die ihm zur Ver⸗ fügung stehenden Mittel vorzugsweise der Errichtung und Unter⸗ haltung von Jugendheimen, Jugendherbergen und Jugend⸗ erholungsstätten zugute kommen zu lassen. Der Ausschuß nahm auch den kommunistischen Antrag an, die Titelsumme für Unter⸗ tützung des Bezirkshebammenwesens um 965 099 Mark zu erhöhen. Damit war der Abschnitt über allgemeine Wohlfahrtspflege be⸗ endet. — Der Ausschäaß verhandelte sodann über den Antrag des Beamtenausschusses auf Jaufende Erhöhung der Zu⸗ Ich läge auf die Grundgehälter der Beamten der Gruppen bis XIIl, auf Verdoppelung des Frauen⸗ zuschlages und Erhöhung der Kinderzuschläge um 50 vp. Die Staatsregierung soll im Reichsrat entsprechende Anträge stellen und das Ergebnis der Maßnahmen dem Landtage 36 Der Berichterstatter Müller⸗Hannover (Soz.) wie der Vertreter des Finanzministeriums brachten starke finanzielle Bedenken vor. Nach kurzen Erklärungen der Regierungsparteien und der Deutschen Vollspartei wurde der An⸗ trag gegen die Stimmen der Deutschnationalen abgelehnt, nach⸗ dem noch der Abg. Ebersbach (D. Nat.) sich für die k Maßnahmen ausgesprochen hatte. Annahme fand die Ent⸗ schließung des Berichterstatters, das Staatsministerium zu er⸗ . mit dem Reich in Verhandlungen über eine Revision des Besoldungsgesetzes einschließlich der Besoldungsordnung einzutreten und diese so zu beschleunigen, daß mit der Verabschiedung des endgültigen Finanzausgleiches auch die Revision des Besoldungs⸗ gesetzes abgeschlossen ist — Der Ausschuß begann sodann die all⸗ gemeine Aussprache zum Abschnitt Wohnungswesen. Abg. Hoff (Dem.) begründete den Antrag seiner Fraktion, die Ver⸗ ordnung vom 11. November 1926 über die Freigabe der großen Wohnungen durch eine . von Bestimmungen zu ergänzen, wonach für Mieter gewerblicher Räume, die länger . 5 bzw. 19 oder 15 Jahre Inhaber sind, die Schutzfrist über den 1. April 1927 hinaus um 1 bzw. 2 oder 3 Jahre verlängert wird. Für gewerb⸗ liche Räume, deren Jahresfriedensmiete in Berlin 4000 Mark, in den übrigen Orten der Sonderklasse 3090 Mark, in den Orten der Ortsklasse A 2400 Mark. in den Orten der Ortsklasse B 2000 Mark, der Ortsklasse C 1500 Mark, der Ortsklasse D 19060 Mark nicht übersteigt, sollen die bisherigen Bestimmungen der Wohnungs⸗ bewirtschaftung, mit Ausnahme der Vorschriften des Wohnungs⸗ mangelgesetzes, aufrechterhalten bleiben. Wenn durch die Kündi⸗ gung eines gewerblichen Raumes oder durch die Steigerung seiner Miete die wirtschaftliche Existen; des Mieters bedroht ist, so soll diesem das Recht zustehen, einen paritätischen Einigungsausschuß anzurufen, der beim Mieteinigungsamt zu bilden ist, und der über die Berechtigung der Kündigung bzw. über die Höhe der Miete mit gesetzlicher Kraft zu entscheiden hat. Abg. Dr. Sp ie kernagel D. Vp] stellte die Anfrage, ob tatsächlich von den für 1927 in der Stadt Berlin geschaffenen 13 5090 Wohnungen 19900 an . nützige Gesellschaften vergeben werden und ob diese Gesellschaften allein Zusatzhhpotheken erhalten sollen. Das bedeute eine nahezu vollständige Ausschaltung der Privatinitiative, zumal es sich bei den restlichen 5000 Wohnungen noch zum großen Teil um Anträge aus dem Jahre 1926 handele. Bei Freigabe der gewerblichen Wohnungen müsse e. Anwendung bes Härteparagraphen der wirischaftlichen Notlage der bildenden Künstler Rechnung getragen Die e n, ,. des Beamtenheimstättengesetzes ; er Frage der Versuchssiedl ungen sei
Offenbar
werden. tatkräftig zu fördern. In uch die Stellung des Wohßfahrtsministeriums angreifbar.
ätten bürokratische Widerstände die Ausführung der vom Minz 6. begrüßten Ideen de,, . 4 preußische egi iin müsse miunmehr wenigstens die Pläne der Reichsregierung dan alle geeigneten Mittel, wie Hergabe von Bailland, Entgegen kommen bei baupolizeilicher Genehmigung usw., untersti en 6g. Lüdem ann (Soz) setzte sich für eine andersgeartete Ver. teilung der staatlichen Wohnungsbaumittel ein und erklärte, daz freie ugewerbe werde durch die Baugeno ö nicht ab⸗ gedrosselt; es würden im Gegenteil die Architekten von den Ge.
hiossenschaften. Herangezogen. In seiner Verordnung über de
Lockerung der Wohnungszwangswirtschaft sei der Ministe
Industrie⸗ und Handelskammern zum fer gefallen. 2 . Gutachten dieser Kammern sei nicht allzu großer Werl zu legen da in ihnen, die Großindustriellen mit eigenen Baulichteiten be Ausschlag gäben, die durch die Verordnung nicht berührt würden Wenn. Arbeiterkammern bestünden so wäre die In formierung bez Ministers eine andere gewesen. im Bau von Häusern mit den
Mitteln der Hauszinssteuer dürfe auf keinen Fall eine Bereiche ⸗
rung von Privatleuten eintreten. Abg. Kilian (Komm.) wandte
sich gegen die K Methode“ bei der Wohnungsfürsorge
und wünschte, daß das Ministerium das in Dentschland nenn
, ae, m f. die Mittel schaffung heranziehe. Abg. Ho we (D. Nat.) stellte fest, daß die Organisationen der Vermieter ausdrsicklich für par, tätisch zusammengesetzte Schiedsgerichte eingetreten seien und di— Auffopderung an die Hausbesitzer gerichtet haben, nur da Mietz, steigerungen vorzunehmen, wo wirkliche wirtschaftliche Notwendig. keit festgestellt sel. Versuche an wucherischer Ausbeutung der neuch Verordnung sollten bekanntgegeben, öffentlich gebrandmarkt und Durch Amwesting der Gerichte berhinderl werden. Die Wohnungs— fürsorgegesellschaften sollten sich nur als Verwalter des Kapital nicht aber als Fabrikanten von Baustoffen, als Architekten usty betätigen. Der Redner verlangt weiter, daß die zur Ve ügung stehenden Mittel planmäßig in den Srten Verwendung . in denen der ee n , . als dauernd anzusehen sei. Durch geeignete Maßnahmen solle der freien Wirtschaft auch der Anreiz zum Umbau großer Wohnungen, zum Ausbau ' von Dach⸗ geschossen usw. gegeben werden. Die Hauptsache sei die Be— schaffung von Wohnungen; zur Beseitigung von Härten, die sich zeigen sollten, müßten alle Beteiligten zusanmmenstehen. Miri ö. n n. Hirtsliefer wies zunächst auf die er reuliche Entwick ung der Bautätigkeit hin. In den acht Jahren der Nachkriegszeit seien rund 1 Million nener Wohnungen ge—⸗ baut worden; im Jahre 1926 allein etwa 136⸗ bis 156 065. Er, freulich sei die Entwicklung des Realkredites. Es würden jetzt bereits 62 ige Pfandbriefe ausgegeben. Die Sparkassen Hätten monatlich eine Mehreinnahme von 70 bis so Milliongii, die zum eil für die Beschaffung der ersten, Hypotheken Verwendun n. Der Finanzminkfter werde für die , n n dez Wohnungsbaues 80 Millionen zur Verfügung stellen, zu denen die 450. Millionen aus der Hauszinssteuer kämen.
höheren Mieten eintreten. Die preußische Hauszinssteuer gebe ogar die Möglichkeit der Herabsetzung für Minderbemittelte. Die Mieten seien im übrigen durch das Reich festgesetzt. Vor allen elte es, die Wohnungsnot zu beseitigen. Erst nach ihrer ö. werde man an eine Wohnungsreform, an eine Renopbph— rung von schlechten Wohnungen herantreten können. Bei Woh— nungsbedarf sei nicht die e dcr Bevölkerung sondern die dar Familien entscheidend. Die Klagen der Architekten seien un— bexechtigt; beim modernen Wohnungsbau würden die Architekten ren erangezogen, als es in der Vorkriegszeit möglich gewesen ei. Versuche mit Holzhäusern und Stahlhäusern . gemacht werden. Berlin mit seinem ein Zehntel der Bevölkerung in Preußen bekomme ein Drittel des Gesamtaufkommens der Haus— , Es habe keinen Grund, sich zu beklagen. Daß die Verordnun sei ihm nicht überraschend gekommen. Anfang gemacht werden für den Abbau der Zwangswirtschaft, und wenn manche Leute zur Besinnung gekommen seien, besonders aus
dem Mittelstand, die bisher Agitatoren nachgelaufen seien, so sei
das kein Schade. Zunächst komme eine Veränderung der Verord⸗ nung für ihn nicht in Frage. Abg. Kloft
teilte mit, daß von der städtischen Verwaltung in die Hälfte der Bausumme dem freien Baugewerbe ge— geben werde. Die nötigen Beträge müßten ö der Er⸗ haltung der Altwohnungen vorbehalten werden. erlin habe keinen Grund, sich zu beklagen; es hätte auf dem Gebiet der kleinen und mittleren Wohnungen viel mehr tun können. Er hätte ge— wünscht, daß die Anleihemittel noch höher bemessen worden seien. Der Redner setzte sich ferner dafür ein, daß die sämtlichen sozialen Aufgaben dem Wohlfahrtsministerium übertragen werden. Abg. Lünenschloß (Wirtschaftl. Vereinig.) erklärte, durch die Wü. hebung der Zwangswirtschaft werde eine Steigerung der Mieten
nicht eintreten. Bei den Zuschußhypotheken müsse große Vorsicht J
geübt werden. Vor dem Versuch mit Stahl⸗ und Holzhäusern sei zu warnen. Der Redner verteidigte lebhaft den Erlaß des Wohl⸗ fahrtsministers vom 11. 11. 1926 und lehnte den demokratischen
Ergänzungsantrag ab. Seine Partei sei auch gegen eine Erhöhung der Mieten lediglich zugunsten der Hauszinssteuer und verlange einen Teil der Erhöhung für die Hausbesitzer. Die Wohnungs⸗ zählung werde zeigen, daß ein so großer Mangel an Wohnungen nicht bestehe, wie immer behauptet werde. Die Unruhe hinsichtlich
der Verordnung des Ministers beruhe vielfach auf Agitation— Auswüchse, müßten beseitigt werden, dann werde auch Ruhe ein, treten. Hierauf vertagte der Ausschuß die Weiterberatung auf
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den 18. Januar.
Der Hauptausschuß des Preußischen Land tags begann gestern die Vorberatu es Sand⸗ e, , , ns. Der Berichterstatter Abg. i esch (D. Nat, wies laut Bericht des Nachrichten⸗
üres des Vereins deutscher Zeitungsverleger auf, die schiwer⸗ Notlage der e mg. 6. die in vermindertem Ver⸗ brauch künstlichen Dingers und in dadurch bedingter geringerer Produktion zum Ausdruck komme. An der Unm 1, der Produktionssteigerung der Landwirtschaft gehe die Wirtschaft zu⸗ runde. Die Belastung der Landwirtschaft durch Steuern, soziale kene Schullasten sei etwa fünf. bis sechsmal so groß iwie vor dem Kriege. Die Gesamtverschuldung betrage etwa 7 — Mark, die Zinsenlast etwa 5009 Millionen gegenüber 369 Mil lionen vor dem Kriege. Abg. Wittich (Soz ) sah in der Not der Landwirtschaft lediglich einen Teil der allgemeinen Not. der deutschen Wirtschaft. Grundlage der deutschen Wirtschaft sei d werktätige Bevölkerung; wenn sie gut verdiene, funktioniere aich die Wirtschaft gut. Der Zolltgrif habe die erhofften Wirkunghh nicht ausgelöst. Die deutsche Landwirtschaft müsse sich umstellen sie müsse landwirtschaftliche Produkte ausführen im Interesse det Aktivierung der Handelsbilanz. Nur dadurch werde der innere Markt gefestigt werden können. Abg. von Plehwe (D Nah) bezeichnete es als vornehmste Aufgabe der Landwirtschaft Deutsch⸗
land unabhängig zu machen vom Auslande, die dandel bilanz bet
Gesundung zuzuführen und das Arbeitsproblem lösen zu helfen. Trotz der großen en,, ,. Not sei es gelungen, die Bevölkerung mit Brotgetreide, Fleisch⸗ und Milchprodukten in der notwendigen Höhe zu versehen. Der Redner beklagte die hohen steuerlichen 66 der Landwirtschaft, insbesondere der Realsteuern und die Grundvermögenssteuern mit Kommunalzuschlägen. Der Einheitswert des Reiches müsse auch die Grundlage für die reußische Grundvermögenssteuer sein. Die kommenden Tarife er Steuer dürften nicht erhöht werden. Beim Verteslungsschlůsse seien leistungsschwache Gemeinden zu berücksichtigen. Neu— belastungen durch Hauszinssteuer und Zuchttiersteuer könne die Landwirtschaft nicht mehr tragen. Eine Reform der sozialen Lasten sei notwendig. Die Erwerbslosenfürsorge und der Arbeit ⸗ nachweis müsse den Gemeinden genommen und einer Rei
anstalt für Arbeitsvermittlung und ÄArbeitslosenversicherung über= tragen werden. Die ärmeren Provinzen müßten durch Erganzung. zuschüsse unterstützt werden. Die Konvertierung der Rea mn g, müsfe die befondere Sorge des Ministers sein. Bei den Hande
. . g err gndelsvertrag mit Polen sei eine schwere Schädigung
gieren. *. u
d Mil ; n Bei der Kritik über die Hauszinssteuer werde übersehen, daß durch sie keine
vom 11. 11. 1926 viel Staub aufgewirbelt habe, Es müsse aber einmal ein
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lilliarden
mügen müsse man den Derha te ng ferner auf fich zukommen spreußens. Der Redner wandte sich gegen eine Preisgabe des
Gemüfe⸗, Obst⸗ und Wein baues, gegen eine Differen⸗ J. * n . her, Mehlzolles Kan gegenüber und
ben bei 4 und Malz gegenüber der Tschecho⸗ en dürfien nie ohne Exi en. rundlage der An⸗ mstedelnden ausgeführt werden. Die. Landwirtschaft müsse wieder . Grundlage der nationalen Wirtschaft werden. Abg. Wach⸗ orst de Rene (Dem) erklärte, die Hypothekenverschuldung ) nicht 6 tragisch zu nehmen, wie der Beri . sie hin⸗ stellt habe. Schlimmer sei die persönliche Verschuldung, die aus u schlechten Jahren der Landwirtschaft herrühre. Der Redner gedachte der äden aus der Ueberschwemmung im letzten Jahre und wies auf die /. Verluste durch die Maul. und Klauen⸗ euche hin, nnoverschen en,. es fast keinen Hof, der von nicht betroffen worden sei. Auf . f von der ungefähren Größe von 136 Morgen laste ein Verlust von rund 20900 Mark. Durch Auslobung hoher Prämien mäüsse ein wirksames Serum den werden. Die Hauptsache sei Steigerung der Produktion gefun ; ; J . und Rentabelmachung der Landwirtschaft, nicht extensine, sondern intensive Wirtschaft müsse getrieben werden. Abg. Held (D. Vp.) fritisserte unter dankbarer Anerkennung der Arbeit des Ministers die Streichungen am Etat durch das Finanzministerium. Für die großzügigen Meliorationen, die notwendig seien, müßten wirklich ausreichende Anleihemittel beschafft werden. Schon einmal habe ich seine Fraktion gegen Abstriche am landwirtschaftlichen ildungswesen gewandt, jetzt würden wiederum 60 909 Mark ab— gelt ichen Das Verhandeln im Parlament sei zwecklos, wenn die Dandtagsbeschlüsse nicht ausgeführt würden. Bei der steigenden Industriealisierung der Einfuhrländer beruhe unsere wirtschaft⸗ liche Zukunft auf der Steigerung der landwirtschaftlichen Pro⸗ duktion und restlosen Ausnutzung des unter Kultur befindlichen Bodens. Diese hänge von dem Düngerverbrauch ab, der in Deutschland T Kilogramm, in Belgien aber 6 Kilogramm auf den Hektar betrage. Die Zollpolitik werde sich ebenso wie 1963 be— währen, nur seien niedrige Futtermittelzölle zur Hebung der Vieh⸗ zucht nötig. Der Redner forderte Schutz und Förderung des Gemüsebaues, auch durch Ausbau der Dahlemer Gartenbauanstalt, Schutz des Weinbaues durch Bekämpfung der Rebenkrankheiten. Die dringend notwendige Siedlung le nur, möglich, wenn für die Betriebseinrichtungen. Zuschüsse gewährt würden,. Da sich anscheinend in Deutschland die klimgtischen Verhältnisse ändern, beanspruche die Wasserwirtschaft erhöhte Aufmerksamkeit; niit aller Energie müßte für Flußregulierungen und wirkliche Sicherungen gegen Hochwassergefahr gesorgt werden. Abg. Roeingh Gentr.) betonte die Notwendigkeit der Rentabilität der Landwirtschaft und der Stärkung der Produktion im Inter⸗ gsse der Herstellung einer aktißen Handelsbilanz Er dankte dem Uinister für seine Fürsorge während des letzten Jahres. Die Zoll— gesezgebung müsse stabilisiert werden, damit die Uebergangs⸗ erscheinungen, die die Landwirtschaft nicht . K kommen ließen, verschwänden. Der dringend notwendige Schutz des Zucker⸗ rübenbaues dürfe nicht auf Kosten des Kartoffelbgues gehen durch erhöhte Branntweinsteuer. Der Redner wandte sich gegen die zu starke Einführung von Auslandskühl⸗ und Gefrierfleisch, die den restlichen Viehbestand gefährde. Es müßten Sicherheiten getroffen werden, daß das Gefrierfleisch auch wirklich an die Minder bemittelten komme. Nötig sei die Abkehr von einer Handels⸗ vertragspolitik, bei der die Landwirtschaft den Prügelknaben ab⸗— gebe. Der Redner forderte, daß der Stagt der Konvertierung der teuren Pfandbriefkredite sein Augenmerk zuwende, wünschte Ver⸗ einfachung des Steuersystems, in der Hauptsache Steuern aus dem Ertrage, Revision des Verwaltungsapparates von Krankenkassen und Bexufsgenossenschaften, da die sozialen Lasten für die Land⸗ wirtschaft unerträglich wären. So notwendig die Sozialversiche⸗ rung sei, so wenig ständen doch die Lasten jn einem richtigen Ver— , Ui den Leistungen der Kassen. Für den Finanzausgleich ei das Zuschlagsrecht er Gemeinden zu- fordern, serner Rücksicht auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des rückständigen Steuer schuldners und Steuerniederschlag bei großen Wirtschaftsverlusten durch Hochwasserschäden. Zu verurteilen sei das Vorgehen vieler Gemeinden mit einer unberechtigten Differenzierung der Grund⸗ bermögenssteuerzuschläge nach bebautem und unbebautem Grund⸗ vermögen zu ungunsten der Landwirtschaft. Bedauerlich seien die starken Abstriche bei den Positionen der Landeskultur. Hoffentlich komme das in Aussicht gestellte Anleihegesetz bald, damit die dringend nötigen Meliorationen nicht zum Stillstand kämen. Der Redner trat des weiteren für eine Senkung der Düngerpreise und zum Schluß für eine stärkere Förderung des landwirtschaftlichen Schul wesens ein. Abg. Dr. Schift an (D. Vp.) besprach die Notwendig⸗ keit der Regelung der Vorflutverhältnisse, vor allem im Spreewald, der Warthe und im Netzebruch. Ebenso notwendig wie die Neu⸗ siedlung sei die Existenzerhaltung des altangesessenen Bauern— standes. Die großen Arbeitermassen seien am besten am Staat zu erhalten, wenn man ihnen erweiterte Lebensmöglichkeiten auf dem Lande erschaffe. Stabile mittlere Preise statt der jetzigen schwankenden Börsenprejse würden am besten durch eine gesunde Zollpolitik garantiert. Für den Ausbau der Serumsforschungs⸗ anstalt auf der Insel Riems bei Greifswald gegen die Maul⸗ und Klauenseuche müßte 1 Million mehr als angefordert darlehns— weise hergegeben werden. Der Redner trat schließlich dafür ein, daß den mit akademischer Vollbildung versehenen Landwirten im Dienst bei den Landwirtschaftskammern eine Amtsbezeichnung ge— 1 werde die ihre Vorbildung kennzeichne. Abg. Branden⸗ ur g (Soz) führte Klage über die Behandlung der Landarbeiter. Abg. Skjellerup (Komm) griff den Führer des Reichs—⸗ Landbundes Hepy wegen seiner Haltung in Agrarfragen an. Abg. Biester (Wirtschaftl. Vereinig5 begründete eine Reihe von An— trägen im Interesse der Hebung der Landeskultur in der Provinz 5 Darauf vertagte der Ausschuß die Weiterberatung auf e.
gewährt
Nr.? des Reichsgesundheitsblatts“ vom 12. Januar 1927 hat folgenden Inhalt: A. Amtlicher Teil 1. Fortlaufende Meldungen über die gemeingefährlichen Krankheiten im In. und Auslande. — Zeitweilige Maßregeln gegen gemeingefährliche Krank- heiten. — Gesetzgebung usw. (Preußen.) Fuͤrsorgeerziehungstätigkeit. — Verkehr mit Margarine. — Vierka⸗Weinhefen. — Kaffee⸗Essenz. — Abgabe stark wirkender Arzneimittel, Bezeichnung der Arzneigläser und Standgefäße in den Apotheken. — Deutsche Arzneitaxe 1927. — Pieußen, Bayern, Sachsen, Mecklenburg⸗ Schwerin, Braunschweig. Anhalt, Bremen, Mecklenburg⸗-Strelitz Beurteilung des Fleisches von Einhufern mit ansteckender Blutarmut. — (Norwegen.) Schließung und Auflösung der Ehe, — (Griechenland.) Handel (mit Wein, Schutz der Weinerzeugung. — Tierseuchen im Deuischen Reich. 31. Dezember 536. — Vermischtes. (Deutsches Reich) Die Jahnverderhnis, ihre ien und ihre Heilung (Ünkündigung). — B. Nichtamtlicher Teil.
handlungen: Roesle, Ueber den X. Allrussischen Kongreß der Vat eich hsen Epidemiologen und Sanitätsärzte in Odessa vom == l. September 1925. — O. Amllicher Tell 11. Wochentabelle 2. Gheschließungen, Geburten und Sterbefälle in den deutschen Hrofstäpten mit 1d 0G und mehr Einwohnern. — Geburt. und Sterhlichkeitsverhältnisse in einigen größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen und Sterbefälle an übertragbaren Krankheiten in deutschen Landern. — Witterung.
e
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ . maß regeln.
er Ausbruch der Maul- und Klauenseuche ist vom
Schlacht- und Viehhof in Mannheim, das Srlöschen per
Le gui- und Klauen feuche ist voin Schlacht., und. Kießbo
n Chemnitz am 11. der Ausbruch und das Erlsschen
F Maul und Klanenfeuche vom Zenzralpiehhof in erlin am 12. Januar 1557 amtlich gemeldet worden.
Sandel und Gewerbe. Berlin, den 14 Januar 1977.
Telegraphische Auszahlung.
Buenos⸗Aires. 1 Pap. Pes. Canada... 1 fanad. . 1 Yen
airo ..... 1 äͤgypt. Pfd. Konstantinopel 1 turk. E London ..... 1 New Jork... 13 Rio de Janeiro 1 Milreis Uruguay .... 1 Goldpeso Amsterdam⸗
Rotterdam . 100 Gulden Athen ..... 100 Drachm. Brüssel u. Ant⸗
werpen ... 100 Belga Budapest ... 100 Pengö Danzig. . ... 100 Gulden
elsingfors .. 100 finnl. A
talien .... 100 Lire Jugoslawien. . 100 Dinar Kopenhagen.. 100 Kr. Affabon und
Dporto ... 100 Escudo . . . ng, , Schweiz .... 1009 Fres. Sofia ..... 100 Leva Spanien.... 100 Peseten Stockholm und
Gothenburg. 1090 Kr.
112,35 Wien 100 Schilling
9. 305
14. Januar
Brie 1,742 421 2549
260 991 2127
26 463 1217 G ang 426
168,55 535
59, 445
13. Januar Geld 1ů739 4.203 2 056 20 934 2117 20 438 4,212 0 491 4,25
168,34 5,
58,57 7g. 6 SI 49 16 5h 18. 36 747 1225
21,546 1605, 11 16 735 1247 13251 SI, s7 II, 37 3604 3605 6757 6758
112551 112,79 59,31 59. 45
21,595 198,39 16,775
Ausländische Geldsorten und Banknoten.
Geld Sovereigns .. 20,47 20 Fres. Stücke — Gold⸗Dollars . 420 Amerikanische: 1000-5 Doll. 4,191 2 und 1 Doll. 4,179 Argentinischen. 14714 Brasilianische . 0.478 Canadische ... — Englische: große 1 u. darunter 20,372 Türkische. . . Belgische ... 58, 35 Bulggrische .. — Dänische .... 111,88 Danziger. ... 81,25 innische. . .. 100 finnl. Æ 10,53 ranzösische .. 100 Fres. 16,72 Hollaãndische· 100 Gulden 167 83 Italienische: über 10 Lire 100 Lire 18,49 Jugofslawische . 100 Dinar 7, 365 Norwegische .. 100 Kr. 107,58 Desterreichische 100 Schilling 59,21 Ruminische: 1000 Lei und neue 500 Lei 100 Lei 2,22 unter 500 Lei 100 Lei — Schwedische .. 100 Kr. 111,97 Schweizer ... 100 Fres. 81, O8 Spanische ... 100 Peseten 67, 23 Tschecho⸗slow. h000 Kr. . .. 100 Kr. 12,425 12 435 73, 42
20 372
1000 Kr. u. dar. 100 Kr. Ungarische . .. 100 Pengö
14. Januar
Brie 20,57
22
4211 High 1734 . hs
20472 26 47
od g
112,44 81, 65 1059 16,80
168. 67
18550
7.405 108 12 55 ol
2, 26
11753 i 18 353
12,485 12,485 73, 78
ö Akt iv a.
Belastung der Landwirtschaft zu⸗
gunsten der Rentenbank. . Bestand an Rentenbriesen: am 30. 11. 26 Rt M l 699 844000 am 31. 12. 268 RtM 1699844000 Darlehen an das Reich... Abzuwickelnde Wirtschaftstredite. Kasse, Giro⸗, Postscheck⸗ u. Bank⸗
. Bankgebäude Mobilien und Büroutenstlien Sonstige Akti⸗a ....
Pa ssiva. Grundtapita! Umlaufende Rentenbankscheine. Tilgung gemäß S 7e d. Liqu.Ges. Umlaufende Rentenbriefe.. Gewinnreserrr . Nückftellungen· .... Sonstige Passiaa
Tiquid.⸗Ges. aus
ringerten. im Betrage von 120 000 000, —
557 755 Sh gz i 6 86 zg 727
1718 000, 77 0h o (bn. 26 1467 6600,
Passiwen 26,12 gegen 20 53 vH.
RM 133 713 413,95 gemäß 5 ꝛ
13. Januar Geld Brief 20,42 20,52
1209 22
41989 4215 4,187 4202 13715 1.735
M5 M195
20,409 20,509
6 ah 236 56 209 X13
5s 15 55, 75
11g 11218 st., gr, g?
1674 163830 167565 16577
1827 18,37 7 106575 1058, 32 55, iß5 58 a5
2,212 112,27 81, 18 67, 28
19,445 13.1445
2262
11783 5 88 r 63
12505 15565 735851
949 427 854d, 08 283 444 861, —
68 695 gl3, 98 325 9000, —
S6 302, h9 3 377 459, 05
2 ooo ooo ooo, = 1174 922 757 6 g hd 1s
156 0090, —
weitere RtM 3141 268, ö zugeführt worden, Darlehen an das Reich und der Umlauf an Rentenbankscheinen ver⸗
70 11
36 160 115,60 6 095 252,50 871, 7h
Zinseinnahmen von den Grunds
zusammen Rt M 90s 397 099,41 getilgt worden.
73. 45
Monatsausweis der Deutschen Rentenbank. Dezember 1926. 30. 11. 1926.
2 000 000 000, —
31. 12. 1926. 2 00000000, -
H dh 286 og6, 0 293 444 861, —
70 270 914,51 325 000, — S6 982, 19
3 362 814, 98
2 oo ooo oο,— 1 171 751 451) 6 ? gz gh 6 ids do =
z6 166 115560
b jz rs, 5
34 751. 56
*) Dem Tilgungsfonds bei der Reichsbank sind * S 7a des
uldverpflichteten um die sich das
Seit Inkrafttreten des Liquid. Ges. sind somit Rentenbankscheine ö des Liquid. Ges.
London, 13. Januar. (W. T. B.) Wochenausweis der Bank von England vom 13. Januar (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zu dem Stande am 6. Januar) in Pfund Sterling: Gesamt⸗ reserve 33 155 000 (Jun. 1 828 060), Notenumlauf I38 084 006 (Abn. Barvorrat 151 159 006 (Jun. 105 O00, Guthaben der Privaten 111 539 000 Abn 29 518 000), Guthaben des Staates 15 372 900 (Zun. 3 845 000),
otenreserve 31 923 900 (Zun. 1 831 9909, 31 768 009 (Ubn. 1 330 009). — Verhältnis der Reseiven zu den Clearingbouseumsa gegen die entsprechende Woche des Vorjahres 11 Millionen weniger.
Wechselbestand
Regie rungẽsicherheiten
801 Millionen,
Paris, 13. Januar. W. T. B.) Wochenausweis der Bank von Frankreich vom 13. Januar lin Klammern Zu⸗ und Ab⸗ nahme im Vergleich zu dem Stande am 6. Januar) in Francs: Gold in den Kassen 3 684 500 00 (Zun. 6000) Gold im Ausland 1864321 00 (unverändert) Barvorrat in Silber 340 855 Co90 (Zun. 128 000) Guthaben im Ausland 85 828 0090 (3Zun. 1 493 000, vom Moratorium nicht betroffene Wechsel 3 580 690 9090 (Abn. 646 946 000) gestundete Wechsel keine (— —) Vorschüsse auf Wertpapiere 2135 682 000 (Zun. 64 531 000), Vorschüsse an den Staat 4 550 000 000 (Abn. 450 000 000), Vorschüsse an Verbündete 2591 000 000 (Zun. 10 000 000) NVotenumlauf 53 5l5 488 000 (Abn. 789 880 000), Schatz guthaben 28 279 000 (Zun. 7554 000), Privat⸗ guthaben 5 580 717 600 (Abn. 79 653 000).
London, 13. Januar. (W. T. B.) Die Bank von England verkaufte heute 21 000 Pfund Sierling Barrengold. Außerdem wurden 35 000 Pfund Sterling in Sovereigns nach Spanien und 25 000 Pfund Pfund Sterling nach Paris ausgeführt.
Kurse der Federal⸗Reserve-Bank, New York, vom 27. Dezember 1926:
18 — RM 4196391
1— RM 20,367 184 16M — Belgas 1713 1ẽHPpfre — RM o, 66 177 16M — RM 9.999649 1Belga — RM 0,583 718 1 — GM 20,374 1 Lira, it. — RM 0, 190 097
vom 28. Dezember 1926: 18 — W RM 41963291 18 — RM 20370 961 — Belgas L713 1ẽPfre — RM o, l66 177 — RM 0, 999 649 1ẽBelga — RM 0,583 718 — GM 20,378 1ñ ra, it — RM Oo, 189 257
vom 29. Dezember 1926:
18 — RM 4196391
1 — RM 20, 375 577 1ẽPfre — RM 0, 166177
13 elga — RM 0,583 718 1ẽ Lira, it — RM O88 838
16M — 8502383 16M — Pfre 6,016
M — 802383 Pfre 6, 0ltz
— 802383
— Pfre 6, 016 M — Belgas 1,5713 M — RM C999 649 — GM 20,383
vom 30. Dezember 1926:
18 — Q RM 4203 447
18 — RM 20 406 894 1Pfre — RM O0, 166 456 1Belga — RM 0,584 699 1 Ura, it. — RM O0 189 575
GM — 858 02379 — Pfre 6, 016 — Belgas 1,713 — RM 1,001 330 GM 20380
vom 31. Dezember 1926: 16M —— 50,2379 18 — RM 4203447 16M — Pfre 6031 18 — RM 0,400 588 16M — Belgas 1711 1ẽPfre — RM O, 166 036 16M — RM 1901330 1Belga — RM 0, 85 1209 1— GM 20,374 1è Rra, it. 3 RM O, 188 735
1. Januar 1927: Keine Notierung (Neujahr);
Wochendurchschnittskurse für die Woche, endend am 1. Januar 1927: 16M — 8 023814 18— RM 4199211 1541 — Pfre 6019 15 — RM 26384 228 16M — Belgas 1712 1 Pfre — RM O, 166 205 16M RM 1000320 1Belga — RM O0, 84 194 1 Lira, it. RM O0, 189 300
Monatsdurchschnittskurse für den Monat Dezember 1926 16M — 50237 958 16 — W RM 42092 428 16M — Pfre 6031 967 ; 5 — RM 20, 387 027 1 1
8 8
152 8 26.35
16M — Belgas 13712507 fre — RM O, 165 864 16NR — RM 1061087, Belga — RM 9583 h
8 o O9 1863
Lira, it — RM o 78
Wagengestellung für Kohle, Koks und Brikett am 13. Januar 1927: Ruhrrevier: Gestellt: 28 775 Wagen, nicht gestellt — Wagen. — Oberschlesisches Revier Gestellt — Wagen.
Die Elektrolyt kupternotierung der Vereinigung fr deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des W. T. B.“ am 13. Januar auf 12650 M (am 12. Januar auf 126,50 1M) für 100 kg.
Berlin, 13. Januar. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Durchschnittseinkaufspreise des Lebens mitteleinzelhandels für den Zentner frei Haus Berlin gegen Kassazahlung bei Empfang der Ware. Original⸗ packungen Notiert durch öffentlich angestellte beeidete Sach⸗ verständige der Industrie⸗ und Handelskammer zu Berlin.) Preise in Reichsmark: Gerstengraupen, lose 21,00 bis 24,0900 „A, Gersten⸗ grüte lose 19,90 bis 21,00 „n, Haferflocken, lose 21,25 bis 23,50 , Hafergrütze, lose 23,25 bis 23,75 .MÆ, Roggenmehl 0 15,50 bis 15,09 .Æ, Weizengrieß 23 60 bis 25,50 M, Hartgrieß 2. 55 bis 2700 4, 70 0019 Weizenmehl 18,25 bis 21,90 6, Weizenauszug⸗; mehl 21,75 bis 29, 00 M, Speijseerbsen, Viktoria 37,00 bis 43,00 A, Speiseerbsen, kleine 25,00 bis 27,00 Æ, Bohnen, weiße, kleine 11,75 bis 16,00. , Langbohnen, handverl, ausl. 21,00 bis 23,00 . M, Linen, kleine 21,00 bis 24,00 , Linsen, mittel 24,B50 bis 39, 00 4, Linsen, große 4000 bis 4900 4, Kartoffelmebl 26,59 bis 27,50 4, Makkaroni 8 zware 46,50 bis 55,00 „M, Mebhlschnittnudeln It. r big Z5 5 4, Eiern udeln 4 66 bis To, 06 , Bruchreis 18 bis 20,00 Æ, Rangoon Reis 21,25 bis 22,00 4A, glasierter Tafel- reis W,mro bis 3 50 4, Tafesreis, Saba 3300 bis 3 5 *, Ringäpfel, amerikan. 63 6 bis 83,00 4, getr. Pflaumen MIG in Driginalkisten 3600 bis 37,900 Æ, getr. Pflaumen 9 10 in Säcken 3400 bis 34,50 *, entsteinte Pflaumen in Driginalkisten⸗ packungen Ho o bis SI, 0 M, Kalif. Pflaumen 46 86 in Sri nal. kistenpackungen 49,00 bis 5,9 4A, Nosinen Caraburnu 4 Kisten ob, 0 bis 72,00 AÆ, Sultaninen Caraburnu 1 Kisten 70, 00 bis 100 00 , Korinthen choice 50, 00 bis 52, 00 „4, Mandeln, süße Bari 18730 bis 210,900 4, Mandeln, bittere Bari 216,00 bis 240,00 A. Jimt nf 10000 bis 1065,00 4, Kümmel, holl. 50 00 dis 51. M -, chwarzer Pfeffer Singapore 175, 00 bis 190 090 4, weißer Treffer Singapore 27000 bis 29500 , Rohfaffee Brasil 17600 bis 220 00 4, Rohkaffee, Zentralamerika 208 00 bis 31000 4, Röstfaffee, Brasil 236 060 bis 250 065 ., Resttaffee, Jentral- amerifa 270.00 bis 400,00 A, Röstgetreide, lose 19 00 bis 2 50 , Kakao, stark entölt 65, 00 bis 90,00 4, Kakao, leicht entélt OM bis 120,00 , Tec, Souchong, gepackt 365,00 bis 180 * T indisch, gepackt 413,00 bis doh oh K, Inlandszucker, Melis 8 bis 37,50 4, Inlandszucker, Raffinade 37.00 bis 3898 00 * Würfel 41,00 bis 44,00 M, Kunsthonig 36 50 bis 38 . sirup, hell, in Eimern 26.25 bis 3756 4 Sxversesirur,. dunkel, in Eimern — — bis —— 4, Marmelade,. Erdbeer, Ginfrucht 83 0 bis 90 00 4, Marmelade, Vierfrucht oM di Go . Pannen mug, in Eimern 35,00 bis 4200 A, Steinsalz in Säcken z 40 da 390 4, Steinsalz in Packungen 450 bis 4.7 . Siede al; in Säcken 4,50 bis 4,70 4, Siedesalz in Packungen 5 80 big 7.30 Bratenschmalz in Tierces Ao bis 77 C . . Bratenscheral in Kübeln 74,50 bis 77.50 4, Purelard in Tierces 73 M den dM -. Purelard in Kisten 3 bo bis 7 d .. Speiseta lg, gepackt 7 & dis 000 44, Margarine, Handelsware JL Go , n GG w dez 66, 09 4, Margarine, Spezialware 1 S2 00 dis 8 d * 11 GMG bis 71,00 Æ, Molkereibutter Ia in Fässern 10M din 186 4
Molkereibutter La in Packungen 185 05 dieß WM d , Werken
. ö 3 33 * * 5 ar ö * 9 — 6 3 * n , m, d . . 5 . . —— — 2