Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 74 vom 27. März 1928. S. 2.
Die Verlängerung des Gesetzes über den Verkehr mit unedlen Metallen wird in dritter Beratung
angenommen.
Annahme findet weiter ein Antrag des Verkehrs⸗ ausschusses über Frachtverbilligungen der für Siedlerbauten bestimmten Baumate⸗ rialien.
In allen drei Lesungen stimmt das Haus einem Gesetz⸗ entwurf zur Ergänzung der Vorschrisften über den o i; bei den Kollegialgerichten zu.
Die Einzelberatung des Haushaltsplans des Reichsinnenministeriums wird dann fortgesetzt.
Abg. Dr. Moses (Soz,) beklagt den Geburtenrückgang und erklärt, daß bessere Löhne und bessere , , . und Wohnungs⸗ verhältnisse der beste Weg zur Erhaltung der deutschen Volkskraft seien. In der Durchführung des Gesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten herrscht ein fürchterliches Durcheinander. Daran ändert auch die Verleihung des medizinischen Ehren— doltorats an den für die Durchführung des Gesetzes verantwort⸗ lichen Herrn Dammann nichts. . hat sich diese Ver⸗ leihung von Doktorhüten an Ludendorff „wegen seiner Ver⸗ dienste um die medizinische Wissenschaft während des Krieges“ an den Verkehrsminister Koch und Herrn Dammann bis zu Amanullah Khan „wegen Förderung der deutschen Technik in Af⸗ ghanistan“ zu einer lächerlichen Farce, zu einem tan. ausge⸗ wachsen. Der Redner wiederholt unter lebhaften Hört⸗Hört⸗Rufen der Sozialdemokraten seine Veröffentlichungen im „Vorwärts“ über sträfliche Versuche von Aerzten an k Kindern usw. Er verlangt ein Eingreifen des Präsidenten des Reichsgesundheits—⸗ amtes, zumal diese Versuche der Wissenschaft gar keinen Nutzen gebracht hätten. 2
Abg. Schreck (Soz.) fordert Fahrpreisermäßigungen Jugendwanderungen, Förderung des Jugendsports und Hilfe die Werkstudenten.
Abg. Meyer⸗Franken
är Ur
(Komm.) begründet eine Ent⸗ schliehung, die allgemeine Vereins⸗ und Versammlungsfreiheit fordert, mit dem Hinweis auf die bayerischen Verhältnisse. Diese . seien verfassungswidrig. Versammlungs⸗ und Plakat⸗ verbote seien an der Tagesordnung. Sogar der Zeitungsvertrieb werde in Bayern mit Gefängnis bestraft.
Reichsinnenminister v. Keudell nimmt das Wort zu einer längeren Rede, die nach Eingang des Stenogramms veröffentlicht werden wird. .
Abg. Schul z⸗Königsberg (Soz) behauptet, daß man die für Ostpreußen zur Verfügung gestellten Mittel falsch verwende. Die r inrichtungen, wie Verkehr, Schulwefen usw. be⸗ fänden sich in katastrophalem Sustand. Der wortet den Antrag seiner Fraktion, für die gefährdeten Ost⸗ und Westzgebiete weitere Mittel zur Verfügung zu Föelllen. .
Abg. Frölich (Soz.) kritisiert das schlechte Verhältnis zwischen der Reichsregierung und der preußischen Staatsregierung und betont, daß der Reichsinnenminister an diesem Verhältnis
um greßen Teil schuld sei. Der Redner beantragt die Aufhebung keg Reichskommissariats für öffentliche Ordnung, das in Thüringen mit sehr bedenklichem Material gearbeitet habe. Dem früheren thüringischen ö Herrmann sei schweres Unrecht angetan worden. .
Ministerialdirektor Dammann weist die , , . Vorwürfe aut mediginischem Gebiete zurück. Die Angriffe gegen die Behandlung der Rachitis im Auguste⸗Viktoria⸗Krankenhaus seien von dem Leiter der Anstalt entkräftet worden. Die Staats« anwaltschaft sei in eine Untersuchung der Angelegenheit ein⸗
etreten und man warte am besten das Ergebnls dieser Unter⸗ uchung ab. Auch die Vorwürfe gegen das Reichsgesundheitsamt eien unberechtigt. Er gebe zu, baß die Ausdrucksweise in der mediginischen fen,, oft nicht sehr glücklich sei und bei Laien den Eindruck der Lieblosigkeit erwecken könnte. Hier wäre eine Aenderung am Platze. . ö
Abg. FJansch er (Soz.) beantragt Streichung der Mittel für die Technische Nothilfe, die der Redner eine Provokation gegen die Aubeiterschaft nennt.
Präsident Löbe teilt mit, daß soeben ein kommu⸗ nistischer Mißtrauensantrag gegen den Reichs⸗ in nenminister eingegangen ist.
Präsident des Reichsgesundheitsamtes, Geheimrat v. Hamel, gibt einen Ueberblick über die Gesundheitskage im Deutschen Reiche. Die Lage sei im großen und ganzen befriedigend. In den letzten Jahren habe die allgemeine Sterblichkeit etwas ab⸗ genommen; ebenso sei eine Abnahme der Säuglings⸗Sterblichkeit zu verzeichnen. Dagegen seien die Fälle von Kinderlähmung wieder häufiger geworden. Eine Hauptforderung der medizinischen Wissenschaft sei die nach richtig zusammengestellter Ernährung. Bei der Tuberkulose habe das industriereichste Land Sachsen die kleinste Ste rblichkeitsziffer Nach dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Be—⸗ kämspung der Geschlechtskrankheiten 1 diese in Hamburg ganz erheblich zurückgegangen. Die Rachltis greife immer mehr um sich, doch glaubt der Redner, daß es der deutschen Aerzteschast elingen werde, diese gefährliche Krankheit mit Erfolg zu be⸗ ämpfen und einzudämmen. Gegenkber den Angriffen des sozial⸗ demokratischen Abg. Dr. Moses sei n daß Eyperimente an sterbenden Kindern unzulässig seien und auch nicht vor enommen worden seien. Das Rei gesundheitsamt sei . g Kräften bemüht, seine Aufgabe zum Wohle des deutschen Volke unbeirrt zu erfüllen.
Abg. Sollmann (Soz.): Der Reichsminister des Innern hat am Freitag eine Ostpreußenstelle im Reichsministerium des Innern angekündigt. Meine Fraktion spricht sich gegen diese Etelle aus. Hier ist ein neuer überflüssiger und schädlicher Dualis⸗ mus zwischen Reich und Preußen im Entstehen. Preußen hat für die preufische Provinz Ostpreußen schon eine eigene gut arbeitende Stelle; Ostpreußen verlangt finanzielle Unterstützung und keine nenen Beamtenstellen. Dann muß ich auf die Erklärungen des Ministers bezüglich des sogenannten Beamtenschutzes zurück⸗ kontmen. Er hat bestritten, daß Beamtenernennungen unter dem Gesichtspunkte politischer e,, bevorstehen und jeden Beamtenschub in das Reich der Fabel verwiesen. Ich frage nun, ist es richtig, Herr Minister, daß Sie, bevor Sie diese Erklärung im . abgegeben haben, die Beförderung der beiden Regierungsräte Wallraf und Nießen zu Oberregierungsräten an⸗ . haben? Ist es richtig, daß durch die Ernennung dieser
den Regierungsräte 5 oder 6 andere mindestens gleich qguali⸗ . Herren übergangen worden sind? Ist es richtig, daß aus n Reihen Ihrer Beamtenschaft bei . gegen diefe Ernennun⸗ sen protestiert worden ist? Nach unserer Auffassung stehen die atsachen mit Ihrer Erklärung vom Freitag in klaffendem Wider⸗ spruch. Die Art, in der der Minister sich heute erneut über die grundlose schwere Beleidigung eines Beamten hinweggesetzt hat, macht es mir unmöglich, noch ein Wort zu dem Falle Badt hi agen. Hier gibt es keine Brücken des Verständnisses. Ich beneide n Minister nicht um die Rolle, in die er sich gebracht hat. Im . Brecht hat der Minister endlich zugegeben, daß er diesen inisterialdirektor wegen der republikanischen Gesinnung ent⸗ lassen hat. Der Minister hat also zunächst die Richtlinien zum Schutze der Reichsverfassung unterschrieben und dann den republi— kanischen Leiter der Verfassungsabteilung entlassen. Es waren also lediglich politische Gründe, die die deutschnationale Presse monatelang und der Minister selbst noch vor einigen Tagen hier im Hanse geleugnet haben. Wir haben nie bestritten, daß die Staatssekretäre bon Welser und Lewald aus politischen Gründen * Disyosition gestellt worden sind. Das war Form der Ehrlich⸗ eit. Mangel an dieser Form der Erziehung kann durch keinerlei Aeu ßerlichkeit verdeckt werden.
Redner befür⸗
Reichsinnenminister Dr. v. Keudell nimmt nochmals das Wort zu einer Entgegnung, die im Wortlaut mitgeteilt werden wird.
Abg. Sollmann (Soz): Ich darf feststellen: 1. Der Minister ist mit keinem Wort auf meine Behauptungen über die bevorstehende Beförderung der beiden von mir genannten Re⸗ gierungsräte eingegangen. Meine Behauptungen find also richtig. 2. Auch nach der Erklärung des Ministers zum Fall Brecht kann ich nichts anderes aus 6 Rede von vorhin heraushören, als daß Ministerialdirektor Brecht wegen seiner republikanischen Ge⸗ sinnung aus dem Amte entfernt worden ist. Wenn ein anderer Grund vorgelegen hat, dann lade ich den Minister ein, vor dem Lande endlich diesen Grund zu sagen.
Abg. Torgler (Komm) betont, daß die Vorwürfe des Abg. Sollmann gegen den Minister zwar an sich berechtigt seien, daß die Sazialdemokraten in ähnlichen Fragen aber auch nicht besser gehandelt hätten. Der Reichsinnenminister habe während seiner ganzen Amtszeit seine beamtenfeindliche Einstellung nicht verleugnen können. Der Redner wendet sich gegen das Reichs⸗ kommissariat für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und behauptet, daß diese Behörde Berichte erstattet habe, an denen kein Wort wahr sei. Auf dem Gebiete des Rundfunlwesens müßten der Arbeiterschaft größere Rechte zuerkannt werden.
Staatssekretär Zweigert weist die Vorwärfe des Abg. Frölich (Soz) im Falle des thüringischen Staatsministers Herrmann zurück. Der Beamte des Reichskommissariats für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, der zu der Verhaftung Herrmanns Beranlassung gegeben habe, fei zur Verantzwortung gezogen worden
Abg. Frölich (Komm.) hält seine Vorwürfe aufrecht und fordert nochmals Streichung der Haushaltsmittel 1 das Reichs⸗ kommissariat für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Es sei nicht Aufgabe des Reichskommissariats, unbescholtene Be— amte in Unterfuchungshaft zu bringen.
Damit schlietzt die Aussprache. werden zurückgestellt.
Die vom Haushaltsausschuß bereits erledigten Teile des Nachtragsetats für 1927 ergeben in der zweiten Lesung keine Aussprache.
Es folgt die zweite Lesung des Ergänzungs—⸗ etats für 1928, der das Hilfsprogramm für die Land⸗ wirtschaft, das Sozialprogramm für Invalidenrentner, Kleinrentner und. Werkspensionäre, die Ausgaben infolge des Liquidationsschäden⸗Schlußgesetzes und den neuen Stellenplan für die Beamten enthält.
Abg. David SSoz) erklärt die planmäßige Gestaltung des Marktes, die das Notpryogramm für die Landwirtschaft vorsehe, i eine Anleihe bei der sozialiftischen Ideenwelt. Minister Schiele abe ö zustellen gesucht, die Sozialdemokratie wolle auch das äuerli Eigentum aufheben. das Kieler Erhaltung
Die Abstimmungen
emgegenüber müsse man auf ö das nicht nur die Förderung und es bäuerlichen PBesitzes ausspreche, sondern sogar die Neuscha 12. Bauernstellen durch Siedlungen. Auf Kautsky dürfe fich Schiele nicht berufen, denn Kautsky habe sich schon in seinen Erläuterungen zu dem Erfurter Programm von 18h offen und klar gegen die Vorwürfe der Gegner gewehrt und die Auf⸗ rechterhaltung des Abeitseigentums der Bauern verlangt. Im Gegensatz zu den Sozialdemokraten ständen gerade die groß— k Der . das Eigentum eben um so heiliger, 1 größer es sei und umso weniger heilig, je kleiner es sei. Ueber der Not der Landwirtschaft dürfe man die noch größere Not anderer nicht veygessen. Wenn es wirklich zu dem riegszug der Bauern gegen die Städter käme, würden die BVauern in den Städten Mill ionen von Menschen finden, denen es noch schlechter gehe als ihnen selber. Die Gegnerschaft der Landwirt aft zur Sozialpolitik sei ganz unverständkich, denn die Ausgaben für Eo ialpolitit ie ben zu . Dritteln in die Land- wirtschaft. So sei auch die Ablehnung ber fünf Millionen Für die Kinderspeisung unklug gewesen, denn diese fünf Millionen ehnrden restlos füt Lebensmittel ausgegeben worden sein. Die Rechte ver⸗ trete also einen reinen Arbeitgeberstandpunkt. Dabei be⸗ schäftigten drei Viertel der Bauern überhaupt leine Arbeiter. Damit der Löwenanteil des Notprogramms nicht wieder lediglich den Großagrariern zugute komme, beantrage die sozialdemokratische Fraktion einen Uebersoachungsgusschuß. Die Nol der Landwirt— schaft sei auch nicht mit Zöllen zu beheben. riefen
. Diese Repressalien der anderen Länder hervor, die wieder den Industrie⸗
export schädigten. Man solle lieber die Preisfpanne zwischen Erzeuger und e h bd e r dag . programm werde dieses Ziel nicht erreichen, denn es wolle den „legitimen J, nicht , e, Nicht auf Verknappung der Zufuhren, ondern auf Steigerung der Aufnahmefähigkeit des
Utes komme es an. . habe von einer Ueberproduktion r f gesprochen, die gebe es nicht, es gebe nur einen Unter⸗
Abg. Seiffert Golksrechtparteh: Die Kleinrentner er— halten zwar eine Aufbesserung, aber sie sollen noch immer kei⸗ nen n . bekommen. Es bedarf eines besonderen Gesetzes für die Versorgung der Kleinrentner. Die schönen Ver—⸗ ordnungen haben bisher nichts genutzt. Wir bekommen Mengen von Zuschriften, wonach die Gemeinden auf das inzwischen wieder erworbene Vermögen der Kleinrentner in unbarmherzlger . zurückgreifen und auf die Renten anrechnen. In Breslau z. B. ist entweder Zurückzahlung verlangt, oder die Eintragung einer . Hypothek, auf ein Grundstück des Kleinrentners ange— roht worden. Mit den zurückgesorderten Beträgen werden die Kassen der Wohlfahrtsämter der Gemeinden angefüllt. So sieht es aus, wenn man den Rentnern helfen will. Die Gemeinden können zu einem anderen Verfahren nicht gezwungen werden, weil es an einem Gesetz fehlt. Die , . stehen hier, wo es sich um eine soziale Tat n. müßte, Gewehr bei Fuß und überlassen es den bürgerlichen Parteien, Anträge zu stellen. Das Gesetz muß mindestens den Abzug des Reichszuschusses verbieten. Ohne ein Gesetz wird die Not der Kleinrentner noch höher stei⸗ gen. Die Landwirtschaft ist in Not, aber es ist noch kein Bauer berhungert. Die Kleinrentner aber müssen hungern. Wir ver— langen nicht nur christliche Barmherzigkeit, sondern Gerechtig2 leit. Ich bitte Sie, meinen Antrag anzunehmen: ) die Titel⸗ summe von 50 900 900 Reichsmark auf 125 090 9690 Reichsmark zu erhöhen; b) diese Summe in Monatsraten in Anlehnung an die Staffelung der Angestelltenversicherung auf alle Selbstrentner unter Berücksichtigung des Vermögens⸗ bzw. Einkommensverlustes zu verteilen.
Abg. Clara Mende (DVp.): Wir bedauern, daß noch kein Gesetz für die Kleinrentner gemacht werden kann, . es noch bei der Fürsorge bleiben muß. Wir hoffen jedoch daß An⸗ weisungen ergehen, die die Notlage lindern können. Diese Lin⸗ derung der Not dieser alten Leute darf nicht als Parteisache ange⸗ sehen werden: wir sind alle dafür verantwortlich. (Beifall.)
Abg. Dr. Marie Lüders (Tem): Wir hatten ein Klein⸗ rentnergesetz eingebrgcht und der Abg. Seiffert ist diesem Vor⸗ , . gefolgt. Im Sg a i ri ben Ausschuß sind wir aber überstimmt worden. Die Durchführung der Verordnungen durch die Fürsorgeverbände ist unzureichend, weil nicht genug Verständ⸗ nis für die Lage dieser alten Leute besteht. Die bei der Auf⸗— wertungsgesetzgebung gehegte Hoffnung auf die Vorzugsrente hat sich nicht erfüllt; es gibt nur ganz wenige, die die Vorzugsrente bekommen haben. Dieses jetzige Notprogramm ist mehr ein Pro⸗ gramm der Not. Die meisten Kleinrentner, die zu versorgen sind, sind über 65 Jahre alt. In dem Notprogramm begnügt man sich wieder damit, nur 25 Millionen als einmalige Subvention auszu⸗ schütten, wichtiger ist aber die dauernde menschliche Hilfe. Die
vom Arbeitsminister versprochene Erfüllung der berechtigten An— sprüche is nicht erfüllt. Es steht ja nicht einmal fest, was berech⸗ tigte Ansprüche sind. Mit einem kleinen Vermögen können die Kleinrentner nichts anfangen, und auf die Arbeit darf man die Greise nicht mehr verweisen. (Beifall.)
Abg. Paula Müll‚e r⸗Otfried (D. Nat.): Wir haben ung seit Jahren der Kleinrentner angenommen und bringen ein Opfer, wenn wir auf das Kleinrentnergesetz verzichten (Lachen links. Diese Frage muß doch ernst und sachlich behandelt wer⸗ den. Unter dem demokratischen Reichsfinanzminister ist für die Kleinrentner nichts geschehen (3wischenruf links). An dem Er⸗ mächtigungsgesetz ist meine Partei nicht schuldig gewesen; diese Verantwortung tragen die anderen Parteien. Das Arbeitsmini⸗ sterium muß sich mit dem Gedanken vertraut machen, daß ein Kleinrentnergesetz kommen muß, das nicht mehr nur Fürsorge, sondern Gerechtigkeit bietet (Beifall rechts).
Abg. Martha Arendsee (Komm) wirft den Deutsch— nationalen vor, sie hätten nur in Verfammlungen schöne Worte für die Kleinrentner, aber keine Taten im Parlament.
Abg. von Goldacker (D. Nat. spricht dem Minister Schiele für sein tatkräftiges Eintreten für die Förderung, Gefundheit und Erhaltung der Landwirtschaft den Dank seiner Fraktion aus. Das sei aber nicht als Eintreten für Sonderinteressen zu betrachten,
sondern für die Gesamtinteressen des ganzen deutschen Volkeßz.
Beifall, Aus der gewonnenen Erienntnis müßten aber, sobald wie möglich, die notwendigen Folgerungen gezogen werden. Die Forderungen der deutschen Landwirtschaft würden vertreten von der gesamten Landwirtschaft, ob groß ader klein. Der Redner er⸗ innert an Wangenheims Wort: Schafft endlich Klarheit, was ist und was sein soll! Der Parlamentarismus dieser Zeit ist ent- behrlich. Die deutsche Landwirtschaft ist es nicht. (Sehr richtig!) Das Notprogramm enthalte nur die allernotwendiasten 3 nahmen; die weitergehenden Forderungen müßten im Interesse der Erhaltung der Landwirtschaft vorbehalten bleiben. Das Not⸗ programm bedeute noch keinen Fortschritt, sondern zunächst nur ein Stehenbleiben. Es frage fich: Solle jeyt auf dem alten Wege fortgegangen werden oder solle eine neue Richtung eingeschlagen werden? Besonderes Gewicht werde auf ein tragbares Verhältnis , Erzeuger⸗ und Verbraucherpreis gelegt. Eine gesunde
un ff fre rr f sei nicht möglich ohne gesunde Handelspolitik. Wenn Wirtschaft unser Schicksal sei, so sei die Landwirtschaft das Schicksal des deutschen Volkes; die Hoffnung auf billiges Brot sei trügerisch, solange wir uns auf das Ausland verließen. Die Land- wirtschaft sei früher geliebt, geachtet und geehrt worden, erst durch die Zwangswirtschaft sei sie in Mißkredit geraten. Der kommende Reichstag, die kommende Reichsregierung werden den Befähigungs⸗ nachweis dafür zi erbringen haben, ob sie gewillt und imstande seien, nationale Kitz ftspolitik oder Geschäftspolitik zu treiben. Es gelte, das deutsche Volk aus eigener lle zu ernähren. Man gebe dem deutschen Bauern, was des Bauern ist, man treibe endlich Realpolitik! Ss alte Wort: Industrie⸗ und Agrarstaat habe heute noch seine volle Berechtigung. Möge das deutsche Volk sich neben den deutschen Bauern stellen; der Wille sei Sieg in dem Kam uh 2 Befreiung des deutschen Vaterlandes! (Lebhafter Beifall rechts.
Abg. Pu tz (Komm.) weist auf die von dem Landbund an dem Minister Schiele geübte scharfe Kritik hin; die Kommunisten könnten auch keine schärfere iiben! Bet der Regierung herrsche voll⸗ kommene Verwigrung und Ratlosigbeit bezüglich der zur Stabili⸗= sierung der Fleischpreise zu ergreifenden Maßnahmen. Der Redner begründet eine Reihe von Anträgen zum Schutze der notleidenden kleinbäuerlichen Betriebe.
Abg. Blum (Gentr.) bezeichnet es als erfreulich, daß von allen Parteien die Notlage der K einmütig anerkannt werde. Der Redner erklärt, daß man dafür sorgen werde, daß dex notleidenden Bauernschaft ihr Recht werde. Die rheinische Land⸗ wirtschaft stehe durchaus nicht etwa günstiger da, wie aus dem Bericht der Enquetekommission hervorgehe. Das sei eine falsche Schlußfolgerung aus dem Bericht, den aber die Enquete kommission nicht gezogen habe. Die Konkurrenz des holländischen Gemüsebaues mache sich nirgends so stark bemerkbar wie im Rheinland. Auch das Rheinland sei ein bedrohter Grenzbezirk, dessen besonderen Nöten man gerecht werden müsse. müßten die großen Berufsorganisationen der Landwirte und deß Fleischerhandwerks über Maßnahmen zur Beseitigung der großen Preisspanne beraten. Vor allem muß, so betont der Redner, der Absatz über weitere Entfernung hin organisiert werden. Die Rationalisierung des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens ißt das dringendste Problem. Auf dem Gebiete der Eieverzeugung gerade China, das Land der Zöpfe, am weitesten vorgeschritten. Die deutsche Geflügelzucht muß baher erheblich rationalisiert werden. Möge die Einmütigkeit angesichts des Notprogramms den Ausgangspunkt einer vernünftigen Wirtschaftsführung im allge⸗ meinen bilden! (Lebhafter Beifall.)
Abg. Haag (D. Nat): Die Bauern sehen auch den kommu⸗ nistischen Antrag guf Aufhebung sämtlicher Zölle auf Lebens mittel, dem die Sozialdemokraten im Ausschuß geschlossen zu⸗ gestimmt haben, schon als Ausdruck des Willens zur Sozialisieru auch der kleinen . an. (Sehr richtig! rechts; Lachen . Eine wichtige Rolle in der Volkswirtschaft spielen Obst⸗ Gemüsebau. Hier ist den Bauern der Vorwurf der Rückständigkein und des Betruges an den Verbrauchern gemacht worden. Diesen verallgemeinerten Vorwurf muß ich zurückweisen, weil er an die Ehre der deutschen Bauernschaft geht. Wenn man den Bauern mangelnde Intelligenz vorwirft, so ist es nur merkwürdig, 24 die anderen, die doch vom Bauern abstammen (der Redner wei nach links), so außerordentlich gescheit sind. (Heiterkeit vechts) Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Seit 35 Jahren lerne ich selbst als Obstbauer immer wieder zu. Ich habe mehrfach um gepropft und überlege eben, ob ich es nicht noch einmal tun soll, um meine Sorten dem Geschmack des Publikums anzupassen. Die Regierung sollte die Errichtung von Kühlhallen, Kohlscheuern usw. unterstützen. Wir Bauern fühlen ung solidarisch mit der gesamten deutschen Landwirtschaft. (Beifall bei den Deutschnationalen.) Abg. Hänse⸗Thüringen (CChristl., nat. Bauernpartei); Aus eigener Kraft kann die Landwirtschaft die Mittel zur Boden⸗ verbesserung gar nicht aufbringen. Die Kredite aber sind zu teuer, die Zinsen sind geradezu ruinös. Die Scheu vor der Uebernahme solcher Lasten ist so groß geworden, daß ich davan zweifle, ob die Landwirte von der jetzt vorgesehenen Zinsverbisligung Gebrauch machen. Der Redner fordert deshalb in einer Entschließung, die Zinsverbilligung auch über die ersten fünf Jahre hinaus aus⸗— ren, falls sich dann der Kapitalmarkt nicht gebessert habe ollte, die Zinsverbilligung auch für die seit 1 April 1927 auf ,, Meliorationskredite zu gewähren, Roggenschulden urch, zinsverbilligte Meliorationskredite abzulösen und mit Rücksicht auf die kommende Auslandsanleihe Zwischenkredite der Rentenbank zu ermöglichen.
Abg. Torgler (Komm.) kritisiert den neuen Beamten⸗ stellenplan und erklärt, die Beamten der unteren Gruppen sollen das Opfer eines politij en Geschäfts werden, das von den Deutschnationalen bis zu den Sozialdemokraten abgeschlossen sei. Die Beamten müßten jetzt einsehen, daß niemand daran denke, die Versprechungen einzulösen, die man vor einem re , e. habe. Sozialdemokraten und Demokraten . bei bem politischen Geschäft die betrogenen Betrüger. Der Redner legt eine 3 von Anträgen auf Höherstufung von Beamten usto. vor. e anderen Parteien seien von ihren ursprünglichen Anträgen auf Höherstufungen zurückgetreten und haben ihre Versprechungen nicht eingelöst.
Damit schließt die Aussprache über den Ergänzungsetat 1928, die Abstimmung wird vorläufig ausgesetzt.
Bezüglich der Fleischpreisfrage
3Sweite Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger
Nr. 74. .
Berlin, Dienstag, den 27. März
1928
Nichtamtliches.
(Fortsetzung aus der Ersten Beilage.) Handel und Gewerbe. Berlin den N. März 1928.
Wochenübersicht der Reichsbank vom 23. März 1928 (in Klammern 4 und — im Vergleich zur Vorwoche):
Attiva. RM 1. Noch nicht begebene Reichsbankanteile .... 177 212 000
(unverändert) 2. Goldbestand (Barrengold) Jowig in- und aus⸗ ländische J, ö Pfund fein zu hne
1392 Reichsmark bere 1908944000
( 20847 000) und zwar: Goldkassenbestand .. RM 1 823 318 000 Golddepot (unbelastet) bei ausländischen Zentralnoten⸗ banken ö 5. Bestand an deckungsfähigen Devisen
4. a) Reichs schatzwechseln 1927587 000
h ö 2 Sche 3 , sonstigen Wechseln und Schecks ( 73 o3n8 o0ο)
ö . 7 118 G06 (4 7541 0060
26 h 4 666
( 3 526 666)
31 341 000 ( h9 699 000) 94 198 0900
( 81 000) 48 238 000 C 13 805 000)
6 bꝛb ooo 226 68 0c Ib ʒoz oo
(unverändert)
deutschen Scheidemünzen ... . Noten anderer Banken 164
Lombardforderungen (darunter Dar⸗ lehen auf Reichsschatzwechsel CM —
Effekten
fon stig n Milthen,
Passiva.
1. Grundkapital: a) begeben
b) noch nicht begeben.
2. Reservesonds: a) gesetzlicher Neservefonds
122 788 000 (unverändert)
177212 000 (unverändert)
43 722 000 (unverändert)
45 483 000 (unverändert) 195 000 000 (unverändert) 3 763 096 000 = 122 687 006)
D ,
2
b) Spezialreservefonds für künftige Dividenden⸗ zahlung .
c) sonstige Rücklagen. ... 3. Betrag der umlaufenden Noten 4. Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten ... 495 195 000
(4 3 135 00) 5. Sonstige Passiva
174 825 000 2912 000)
Zu der vorstehenden Wochenübersicht teilt W. T. B.“ mit: Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. März ist die gesamte Kapitälanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 1329 Mill auf 2653,1 Mill. RM zurückgegangen. m einzelnen haben abgenommen die Bestände an Wechseln und Schecks um 73,1 Mill. auf 1927, 6 Mill. RM und die an Lombards um 597 Mill auf 31,3 Mill. RM. Die Anlage in Effekten ist mit 942 Mill. RM weiterhin annähernd unverändert geblieben. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 130,3 Mill. RM aus dem Verkehr in die Kassen der Bank zurück« eflossen; und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbanknoten um
gegen Kassazahlun
Ausländische Geldsorten und Banknoten.
27. März 26. März Geld Brief Geld Brief
Sovereigns .. ; — — 20 Fres. Stũcke — — Gold ⸗ Dollars. t 211 c231 Amerikanische:
1000-5 Doll. 4,188 2 und 1Doll. 4, 187 Argentinische. p. Pes. — k - — anadische ... ; — Englische: große 20, 4h Lu. darunter 20436 Türkische ... . I türk. Pfd. 213 Belgische ... 100 Belga 58, 92 Bulgarische 100 Leva — Dänische .... 100 Kr. 112,19 Danziger. . 100 Gulden ol, 76 i üg V.. 100 finnl. A — Franzöfische 100 Fres. 16,55 olländische .. 1090 Gulden 168,59 talienische: gr. 100 Lire 22, 19 100 Lire u. dar. 100 Lire 22,31 Jugoslawische . 100 Dinar 35
111,77 58, 95 d Hh
— —
—
1231
4189 41535 1785
4,176 20 15 zb 135
2135 oö. 1
112, 14 ol. 5 lb. do i654
168.59 22 1g6 253
I 46
115 dd d 3 Hz
Veil
4, 169 4, 16h 1,763
4,166 260 372 0 gh
215 bo iz
11,70 51.35 10 46 1615
16 gl 22115 33 23
7365
11123 55 dz 33. s
Norwegische .. 100 Kr.
Oesterreich.: gr. 1090 Schilling 100Sch. u. dar. 100 Schilling
Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei unter 500 Lei
8, l d 6
2561 357 113 2 gh 5 0 g Jo 3
12141 17415 5, L0
25659 25h 111.75 S0 36 S0 76 il
12,35 13, 355 73 8h
100 Lei — — 06 dei — — Schwedische .. 1099 Kr. 11,93 112.37 Schweizer: große 100 Fres. 80,5 80, 70 lob ßFres. u dar. 160 Fres. So 5. 30 33 Spanische ... 100 Peseten 70, 06 70, 34 13 555 12 415
Tschecho⸗slow. db. Kr. . . . 100 r. 1000Kr. u. dar. 100 Kr. 12,36 12,42 100 Peng 72, 80 73, 10
Ungarische ...
Kopenhagen, 26. März. (W. T. B.) Wochenausweis der Rattonalbank in Kopenhagen vom 23. März (in Kronen): Goldbestand 181 933 000, Silberbestand 11 708 009, zu⸗ fammen 193 641 000. Notenumlauf 296 510 000. Deckungsverhältnis
65,7 vH.
. 26. März. (W. T. B.) Wochenausweis der Bank von Norwegen vom 22. März (in 1000 Kronen): Metall. bestand 147 235, ordentliches Notenausgaberecht 250 009, geamtes Notengusgaberecht 397 230, Notenumlaut 309 483, Notenreserve 87 752, Depostten 146 416, Vorschüsse und Wechselbestand 291 629, Guthaben bei ausländischen Banken 55 829, Renten und Obligationen 10 047.
Berlin 26. März. Preisnotierungen für Nahrungs— mittel. Surchschnittseinkaufspreise des Lebenz⸗ mitteleinzelhandels für das Kilo fret Haus Berlin bei Empfang der Ware. Driginal⸗ packungen. Notiert dur öffentlich angestellte heeidete Sach⸗· berständige der Industrie⸗ und Handelskammer zu Berlin.) Preie in Reichsmark: Gerstengraupen, lose, auch geschliffene 43 bis O,zs -, Gerstengrütze, lofe 42 bis 6, 43. M, Haferflocken, lose C,. 43 bis C50 A
afergrütze, lose Golz bis 09, b2 A, Roggenmehl OI. G39 bis 416 A, Weizengrieß C4463 bis C48. , Hartgrieß 0,47 bis 483 A, 76 oo Weizenmehl 5.343 bis 045 „, Weizenguszugmehl 9,45 bis Obß M, Speiseerbsen, Viktoria O, 6h bis o, 1 6, Speiseerbsey, kleine G48 bis 052? A, Bohnen, weiße, kleine 0,44 bis 0,47 A,
22,7 Mill. auf 3763, 1 Mill. RM, derjenige an Rentenbankscheinen um 76 Mill. auf 596,5 Mill. RM verringert. unter Berücksichtigung, daß 1,0 Mill. an Rentenbankscheinen gemäß F 7a des Rentenbankliquidierungsgesetzes in der Berichtswoche getilgt worden sind, haben sich die Bestände der Reichsbank an Rentenbank⸗ scheinen auf 45,8 Mill. erhöht. 495,2 Mill. RM eine Zunahme um 3,1 Mill. RM. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen insgesamt sind mit 2135, Mill. RM, im einzelnen die Goldbestände mit 1908,9 Mill. RM,
diejenigen an deckungsfähigen Devisen mit 226,8 Mill. RM aus⸗
gewiesen. Die Deckung der Noten durch Gold allein besserte sich von 486 v5 in der Vorwoche auf 50,7 vH die durch Gold und deckungsfähige Devisen von ,d vH auf b6 8 vH.
Wagengestel lung für Kohle, Koks und Brikettzs am 26. März 1928: Ruhrrevier: Gestellt: 25 686 Wagen, nicht gestellt — Wagen.
Die Elektrolytkupsternotieru ö der Vereinigung ö. deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des W. T. B. am 26. März auf 134,75 M6 (am 24. März auf Iz 75 MM für 10 K.
Telegraphische Auszahlung.
27. März
Geld Brief 787 15791 4151 4,86 ohh. TZobd 26, 5ꝰ 20 56 27MlIß 2,119 26395 26,439 47 4, 85h G Ho? bod 445165 4324
ls, 24. 168,98 5, 1ga. 5 666
5,31! 88,43 256 75,16 Sl55 31571 lo5ß? 1065] 2zs 63 22712
7‚35 J, 364 ii56 11218
185,8 18.22 1ii5z 11174 i 145 i685 123353 1240 g 5b Sh oz zol 3 925 7öhz 76 7
112.16 119,38 bo nz hö sgh
26. März
Geld Brief 1,188 1,790 45 Pit L583. I, 953 206518 20 9h8 2„Mitz 2, 136 26 395 260 453 4,177 4,155 o, 50 O, 5093 45235 4354
168,28 168,62 55 ö 6s
58,27 Hs, 30 a, J5, l SI 54 31,0 lo ois 10,538 23 Hh 23, 135 é 5h 7 36h 11157 112, 15
1768 17,2 li 45 1117 16445 16,485 13375 17,355 So 195 S0, zh 3.9iß Z. 02h G iz 76 77
12,14 11,36 od 75 gd, hs
Buenos⸗Aires . Canada .... apan .
1Pap. ⸗Pes. Pa ö
J Konstantinopel vndön⸗, . ew York... Rio de Janeiro Uruguay .... Amsterdam⸗ Rotterdam. k Brüssel u. Ant⸗ werpen ... Budapest ... Danzig.... elsingfors .. talien ... Jugoslawien .. Kopenhagen .. Lissabon und Snort? Oslo .
aris 9 9 , Schweiz ....
, Spanien .... Stockholm und
Gothenburg. Wien 2 *
1 Goldveso
100 Gulden 100 Drachm.
100 Belga 100 Pengö 100 Gulden 100 finnl. A 100 Lire
100 Dinar 100 Kr.
100 Escudo 100 Kr. 100 Fres. 100 Kr. 100 Fres. 100 Leva 100 Peseten
106 Kr. 100 Schilling
2 J . i /
Dementsprechend und
Die fremden Gelder zeigen mit
Langbohnen, hanbverl. ausl. O47 bis 2 Hz, Linsen, kleine, neue Gb bis G74 M, Linsen, mittel, neue 9,4 bis (G90 M, Linsen, große, neue 9,990 bis 1,0 A, Kartoffelmehl 053 bis 0,57 4, Makkaroni, Hartgrießware O, 9 bis 1,2. MS, Mehlschnittnudeln O,) bis O30 M, Ciernudeln O,. 88 bis 1,44 „M, Bruchreis 9,33 bis O37 , Rangoon⸗Reig 0,39 bis O40 AM, glasierter Taselreis O45 bis O68 4K. Tafelreis, Java O,68 bis 0,78 A, Ring äpfel, amerikan. 1,96 big 240 A, getr. Pflaumen Ho / ! g0 in Driginalkisten O, M bis 0, 76 . getr. 5 do / go, in Säcken O, 70 bis O72 4A, entsteinte inn, do / H in Originalkisten packungen 668 bis O59 „A, Kalif. Pflaumen 40j50 in Original- kistenpackungen (0,83 bis O,ss 4, Rosinen Caraburnu 4 Kisten CGh4 bis 1,390 A6. Sultaninen Caraburnu 4 Kisten 1,20 bis 185 6, Korinthen choice 1,B2 bis 1,36 4, Mandeln, füße Bari 3.09 bis 060 A,. Mandeln, bittere Bari 349 bis 4,50 M, Zimt Kassa 20 bis Jb6ß „b, Kümmel, holl, Los bis Los. 3K. schwarzer Pfeffer (Singapore 4,60 bis 4,0 E, weißer Pfeffer Singapore 7600 big 770 4, Rohkaffee Santos 350 bis A438 , Rohkaffee, Zentralamerika 4,30 bis 6440 , Röstkaffee, Zantos 460 bis 5,40 6, Röstkaffee, Zentralamerika 60 bis Sab e, Köstgetreide, lofe O bis iz n, Kakao, stark entölt Lb bg 22d , Kalgzo, leicht, entzlt so bis 56 , Tee, Sonchong, gepackt 6,50 bis 8,40 S6, Tee, indisch, gepackt 8,00 bis 12,90 6, Inlandszucker, Melis 0,57 bis O,61 (S6, Inlandszucker, Raffinade O60 bis (64 S6, Zucker, Würfel z! bis O, 4 10, Kunst⸗ honig (C,63 bis 0,65 6s, Zuckersirup, hell, in Eimern O, 66 bis 0,74 M, . dunkel, in Eimern G, 38 bis 44 MS, Marmelade, Erd⸗ beer, e 1,60 bis 1, 66 ο6, Marmelade, Vierfrucht (G69 bis O6 ο, Pflaumenmus, in Eimern O,78 bis O, 85 (6, Gteinfalz in Gäcken O,06z bis 9, 98 6, Steinsalz in Packungen O,) bis O, 12 ( Siedesalz in Säcken 9, 10 bis C11 6, Siedesalz in Packungen o, 13 bis 9, Ib 6, Bꝛiatenschmalz in Tierces 1,38 bis 1,43 6, Bratenschmalz in Kübeln 1,40 bis 145 60, Purelard in Tierces 137 bis 1403 M,
urelard in Kisten 1,383 bis 1,423 6, Speisetalg, gepackt 1,98 his l,24 ις, Margarine, Handelsware 1 1B32 bis 1,83 6, II 1414 bis 16s s, Mhöargarine, Spezialwaie J 135 bis 13 , ji 1, bis 1,42 S6, Molkereibutter Ja in Fässein 4,10 his 4,18 (s, Molkereibutter 12 in Packungen 424 bis 4,30 S6, Molkereibutter IIa in Si ern 3,88 bis 4,00 S6ς, Molkereibutter LLa in Packungen 4,02 bis 4,6 AM, Auslandsbutter in Fässern 4,30 bis 4,33 S6, Aus⸗ landsbutter in Packungen 4,44 bis 453 , Corned beef 1216 lbs. per Kiste 57.39 bis bes Jö s, Speck, in, ger. Ssio —2/i4. 1s bis 2, 10 M6, Allgäuer Romatour 36 6g 0,92 bis 1,12 ν, Allgäuer Stangen 26 , 9 G72 bis O, 8o ις, Tilsiter Käse, vollfett 2400 bis Rib n, echter Holländer 46 Y 2653 bis 2, 15 ς, echter Edamer A0 0lo 2.10 bis 2, 20 M, echter Emmenthaler, vollfett 320 his 3.30 M, ungez. Kondensmilch 48/16 per Kiste 23,00 bis 24,50 S, gez. Kondensmilch 48.ñ14 per Kiste 31,00 bis 36,90 S, Speiseöl, aus⸗ gewogen 1,30 bis 1,40 .
Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapier märkten. Devisen. Danzig, 26. März. (W. T. B.) Devisenkurse. (Alles in Danziger Gulden.) Noten: Lokonoten 160 Jloty 57,43 G., 57,57 B. — Gi e. London 25,008 Gz. —— B. — Auszahlungen: Warschgu
21,624, . . slawische Noten 12,42, Eschech oflowakische Noten . Polni
26. März. (W. T. B.) Amtliche Devisenkurse.
Wien, Amsterdam 285,88, Berlin 169,67, Budapest ,,. Kopenhagen
190, 15. London 34646, New Jork 70945, 93, Prag
ch 136,69, Marknoten 169,40, Lirenoten zr 54, r.
. Noten —— Dollarnolen 708,90, ö oten 123,91), Schwe dische Noten — — Belgrad 12.485. — * Noten und Devisen
für 100 Pengö. .
rag, 26. März. (W. T. B) „ (Amtliche Devlsen kurse,) Amsterdam lz 55z, Berlin 807,05, Zürich 6c, 273, Kopenhagen 9045, Oslo g0M 75, London 164579, Madrid b67,569, Mailgnd 1758,49, New Jork 35,75, Paris 132, 8,, Stockholm 906,250, Wien 474,35, Marknoten 866, Ho, Polnische Noten 377663, Belgrad hö, 37. Buda pe st, 26. März. (W. T. B.). (Amtliche Devisenkurse.) Alles in Pengö. Wien 86,564, Berlin 136,95 Belgrad 1007,59,
Zürich 110333. . 5. . Vondon, 26. März. (W. T. B.). Devijen kurse. Paris 124.92, New Jork 458,21, Deutschland 29414, Belgien zh. 00. Spanien 29,09 B, Hollanh 121 Lil is, Italien 92 40, Schweiz 26.345, Wien 34,69. Paris, 26. März. W. T. B.) Devisenkurse, (Offizielle An , en. Deutschland 607, oh, London 12402, New ork 25, 10, Belglen 354,25, Spanien 426,75, Italien 134.25, Schweiz 18, 50, Kopenhagen Sö0 fß, Holland 16s 525, Sslo 6zs, 59, Stockholm 682,99), Prag 75,40. Rumänien 15,75. Wien 35,80, Belgrad 44,50. . . . Paris, 26. März. (W. T. B.) Offizielle Devisenkurse. Sch l uß kurse. Deutschland 607,59, Bukarest 15,89 Prag — — Wien 35,90, Amerika 25, 466. Belgien 354,75, England 12402 Holland 1023,00, Italien 134,25, Schweiz 489,50, Spanien 426 25, Warschau —— . Kopenhagen 681 25, Oslo —— Stockholm 582, 00h Am ster dam, 26. März. (W. T. B.) . (Amtliche Devisen⸗˖ kurse.) London 12,12, Berlin 59,37, Paris 9,77, Brüssel 34,533, Schweiz 47,82, Wien 34,95, Kobenhggen 66,574, Stockholm 6,5, Oslo 66,30, New Jork 248,25, Madrid 41,564, Italien 13,12, Prag 736,90. — Freiverkehrskurse: Helsingfors —— Budapest —— Bukarest — Warschau —— Yokohama — — Buenos Aires Zürich, 26. März. (W. T. B.) Devisenkurse. London 25, 84, Paris 20433, New Jork Hl 00, Brüssel 2374. Mailand 27,42, Madrid 37, 19. Holland 209, 128, Berlin 124,19, Wien 73.06, Stockholm 139,40, Oslo 138,50, Kopenhagen 139,20. Sofia 3,724, i 153585, Warschau 58,29, Budapest 90,70), Belgrad 9, 13 then 6,88, Konstantinopel 264,00, Bukarest 322, 09, Helsingfors 13,10, Buenos Aires 222,25. Japan 245,50. — 3) Pengös. Kopenhagen, 26. März. (W. T. B.) il Devisen· kurse.) London 18,22, New Jork 373,50, Berlin 89,30, Paris 14,89, Antwerpen 52,20), Zürich (2,05, Rom 19,85. Amfterdam 1h90 hö, Stockholm 106,30, Oslo 99,75, Helsingfors 913,90 Prag 11,15. Wien
52, I5ö. — 9) Belga. . .
Stockholm, 26. März. (W. T. B.) (Amtliche Devisen⸗ kurse) London 18,184, Berlin dh. lb Paris 14,570, Brüssel 52,090, Schweiz. Plätze 71,80, Amsterdam 150, 15, Kopenhagen M90, Oslo g9, „0, Washington 372.50 Helsingfors 9,390. Rom 19,75, Prag 11,10, Wien h2, 60 .
O sio, 26. März. (W. T. B.) (Amtliche , London 18,28 , Berlin 89,70 aris 14,77, New Jork 3, 743, Amsterdam 150, 95, Zürich 72. 25, Helsingfors M46, Antwerpen 52,30. Stockholm 100,69. Kopenhagen 16650. Rom 18565, Prag 11,619. Wien 52,95.
Mos kau, 24. März. (W. T. B.) , mitgeteilt von der Garantie⸗ und Kredit- Bank für den Osten A.-G. In Tscherwonzen.) 1000 englische Pfund 94400, 1000 Dollar 194,90, 1600 schwedische Kronen 52, 11, 1000 finnische Mark 4,87.
(W. T. B.) Silber Schluß) 26716,
Lon den, 26. März. Silber auf Lieferung 26,25. Weripapiere.
Frankfurt a. M., 26. März. (B. T. B.) Desterreichische Kredifanstalt 37, 25, Adlerwerke S6, 90, Aschaffenburger Zellstoff 157,90, Lothringer Zement ——, D. Gold u. Silber Scheideanst, 190,00, Frankf. Maschinen (Pokorny u. Wittekind) 72,50, Hilpert Maschinen S8, 00, Phil. Holzmann 142,909), Holzverkohlungs-Industrie 80,00, Wang it gien ag 129 90. . ;
Ham burg, 26. März. (W. T. B.) Schlußkurse ). Commerz u. Privatbank 172,00, Vereinsbank 152, 99, Lübeck⸗ Büchen 95, 00, Schantungbahn 6,75, Hambg.⸗Amerika Paket. 148.50 B. . = Südamerika = —, Nordd. Lloyd 118,00, Verein. Elbschiffahrt 73.00, Calmon Asbest —— Harburg⸗Wiener Gummi 86,25, Ottensen Eisen 21,06, Alsen Zement 217.00, Anglo Guano 76,00, Merck Guano = — Dynamit Nobel 118,00, Holstenbrauerel 187,50. Neu Guinea 600, Otavi Mẽoen —— — Freiverkehr. Sloman Salpeter 90,00. . .
Wien, 26. März. (W. T. B.) (In Schillingen.) Völker⸗ bundanleihe 105,70, 4 Gο Elisabethbahn Prior. 490 u 2000 **. 40/0 Elifabethbahn div Stücke — 516 0m Elisabethbahn Linz =— Budweis — —, H oo Clisabethbahn Salzburg Tirol ——, Galiz. Karl Ludwigbahn — =. Rudolfsbahn, Silber 33, Vorarlberger Bahn — . Staatseisenbahnges. Prior. 124,00, 4 0060 Dur- Boden hacher Prior. ——, 3 ,. Dur- Bodenbacher Prior. 13,13, 4 M0 Kaschau⸗ Oderberger Eisenbahn — — Türkische Eisenbahnanleihe 45, 96, Oesterr. Kreditanstalt 626, Wiener Bankverein 29. 06h, e r . Nationalbank 2535, 0g, Dongu - Dampfschiffahrts. Gesellschaft 110,20, , ,,, Nordbahn 1028, Fünfkirchen- Bareser Gisenbahn —— Graz -Köflacher Eisenbahn⸗ u. Bergb.⸗Hes, 5, 30, Staatsessenbahn⸗Gesellschaft 27.31, Scheidemandel, A.-G. n. 2 Prod. S6, 25. A. E. G. Union Elektr. Ges. 4. 5h, Siemens Schuckerk⸗ werk, österr. 22 60, Brown Boveri⸗Werke, österr. 1760 Al ine Montan⸗Gesellschaft, österr. 41440. Daimler Motoren A. 6. österr. 1ilsbö5, vorm. Skodawerke i. Pilfen A. G. —— Desterr. Waffen sabrik (Steyr. Werke) 30 60. .
Am ster dam, 26. Mãrʒ. (W. T. B.) 4 og Niederländische Staatsanleihe von 1917 zu 1000 fl. 1007s, 7 560 Deutsche Reichs- anleihe 1063550, Amsterdamer Bank 18560, Nederl. Ind. Odlsbk. 18160, Reichsbank neue Aktien 185,25, Holländische Kunstseide
Nsz, 7 , Americ. Bemberg Certif 102375, Koeninkl. Nederl. 1 346,25, Amsterdam Nuhber 264163, Holland-Amerika⸗
iin 83, , Handelsvereeniging Amsterdam 790,75, Deli Batavia Tabak 61200, Zertifikate von Aktien Deutscher Banken — — oss Dentsche Kallanleihe 105, 25, Glanzsfoff 1555.
9
Berichte von auswärtigen Warenmärkten.
Bradford, 26. März. (W. T. B.) Am heutigen Woll markt hielt die recht feste Tendenz weiter an, wenn auch das Ge— schäft äußerft ruhig verlief. Der Garnmarkt trug sehr festes Gepräge. ;
London, 26. März. (W. T. B.) Am heutigen Auktions tage standen 10 107 Ballen in guter Auswahl zum Angebot, von denen gh zu laufenden Preisen stetigen Absatz fanden Die Haupt- menge nahm der heimische Handel auf, aber auch Deutschland, Frank⸗ reich und Belgien erwarben ziemlich große Quantitäten von mittleren Qualitäten schweißiger Merinowollen und von besten Waschwollen. Qucentländer Merinowaschwollen. Marke „Katandrg“, stellten sich auf 485 4. und Neuseeländer Kreuzzuchten im Schweiß, Marke „‚Corrtedaler, auf 255 4 per Ib. Neuseeländer Merinowollen im Schwelß, Marke „‚Lansdowne“, fanden zu 29 4 und Halbzucht⸗ kammwollen, Marke Cheviothills , zu 30 g Unterkunft. Extraseine tasmanische Merinowollen im Schweiß Marke Roff“, notierten
100 Iloty Auszahlung 57,39 G., Hb B., Berlin telegraphische Autzahkung 1hh, Reichs marinoten 123, 547 G. 133,556 G.
376 4 und tasmanische Kreuzzuchten im Schweiß 29 4.