1929 / 38 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Feb 1929 18:00:01 GMT) scan diff

Zweite Jentralhandelsregisterbeilage zum Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 837 vom 13. Februar 1929. S. 4.

Nr. 305. Firma Mentuswerkiengfabrik Grund Kemmanditgeiellichalt in Mone dorf ein versiegelter Umschlag enthaltend ein Musser „Schlüsselstiel nebst besonderer Verzierung der innen liegenden Schaft. flachen“ Fabiiknummer ? (wer vlastischee Erzeugnia Schutzfrist 3 Jahre, angemelte am 10. Januar 1929 12,340 Uhr.

Amtegericht NRongedorf.

Sal münster. 96775

In das Mußsterregister ist eingetragen Ni 15, Möhelsabrik Soden Salmünster Schaefer C Moth zu Salmünster, 2 Stück Muster Nr.! Gernot, Nr. ? Guelher Möbelerseugnisse, Schutzfrist 3 Jahie angemeldet am 16. Januar 1929, nach⸗ mittags 16 Uhr.

Preußisches Amtegericht Salmünster. Sicking en. 96023

Musterregier Rand II, Firma Gesell— schitt für HBindiabrikatlson m. b. H Säckingen, ein versiegeltes Paket mit 2 Mussern, und zwar Cispebandimitafion, Fihriknummer 1323 01 und grebförniges Effe flbaud Fabrifnummer 15756 Flächen⸗ erzeugnisse. Schutzfrist 3 Jahre ange— meldet am 6. Februar 1929, vormittage 1046 Uhr

Säckingen, den 6. Februar 1929.

Bad. Amtegericht. Sch war nenhberkg, Sachsen. 96024]

n das Mussenegister ist eingetiagen worden:

Nr. 407. Firma Kraußwerke in Schwarenberg, ! Abbildung eines Deckel. eimers mit verdeckter Trieblührung, Fabrik. nummer 17 Muster für plastische ECrjeug— nisse, Schutzsrist 15 Jahre, angemeldet am 12. Januar 1929, vorm. 9 Uhr.

Am tägericht Schwarzenberg, am 31. Januar 1929.

Westerstede. 96h02] In das Mästerregister ist unter Nr. 3 eingetragen:

Firma Fleischwarenfabrik Ammerland, Hendrik Lultmer in Bad Zwischenahn, angemeldet am 7. Februar 1929, vor— mittag 11 Ur, farbige und weiße durch2— sichtige Umhüllungen aus Cellophan, Veliophan, Gelatine und ähnlichen Stoffen die um die fertige Wurst gelegt werden, diele sind entweder mit einem Jus Gold— bronie mit dem Namen der Firma und einem Schwein vensebenen Aufdruck, einem in der Mitte daruntergelegten gezackten Silkeistreisen von 11 em Breite oder mit einem dessinierten Silberstreisen in gleicher Breite und einer 3 em hieiten Wurstbinde mit Glöckwünschen für die ßẽesttage auf einem 55 em breiten ver— zierten und abgerundeten Muster versehen Flächenetseugnis, Schutzfrist 3 Jahie.

Westerstede, den 8. Februar 1929.

Oldenburg. Amtegericht. Abt. II. Wetter, He mh. 96025

In unser Mausterschutzregister ist unter Nr üg für die Firma Wilhelm Lüling zu Volmatstein eingetragen: 5H Modelle für Vor hangschlösser iCn Ruchsorm mit Spangen plastische Erzeugnisse. Fabriknummein 710 n , Schutzfrist 19 Jabie, ange⸗ meldet am 12. Januar 19298, 9 Uhr 0 Minuten.

Wetter (Ruhr) den 12. Januar 1929.

Das Amteégericht.

Wittenbenmtgz, lz. HnlIC. 96026]

In une Musterregister ist unter Nr. 75 bei der Wittenbeiger Steingäatfabrif, Ge— sellichait mit beschränkter Haftung in Klein. wiltenherg. eingetiagen 2 Ubbildungen für feramische Gizeugnisse, versiegelt, De⸗ kore Nin. 2397. 2593. Schutz srist H Jabre, angemeldet am 6. Februar 1929, 12 Uhr 30 Mmusen

Wittenberg, den 7 Februar 1929.

Das Amtsaericht.

Wolfenbüttel. 96776 In das hiesige Musterregister ist am 7. Februar 192 eingetragen: Schokoladen⸗ fabrit Ilö, (G. m. b. H. hier, versiegel tes PJafet mit 3 Modellen ür Schokolade und Süßwarenfiguren, welche auch gleich« zeitig in Paviermachs. Gips, Hait— gummi. Wachs, Paraffin, Seise u. dal. heigesiellt werden können. Modelle zu l tiagen Fabriknummern 155, 139 140, Modell iu 2? tragt Fabriknummer 141 Modelle zu 3 tragen Fabiknummern 142. 143, 144 142, Muster für plastische Eizeugnisse, Schutzfrist 3 Jahre, an— gemeldet am 2. Februar 1929. Amtegerscht Wolsenbäüttel.

7. Konkurse und Vergleichssachen.

96736 ad Schmiedeberg, Lz. Halle. Bekann machung. Ueber das Vermögen kr Ehefrau des Kaufmanns Alois Schmidt, Therese eb. Pötzsch, in Bad Schmiedeberg ist 6 13 Uhr, das Konkursver⸗ ahren eröffnet. Verwal er: Prozeß⸗ agent Max Becker in Bad Schmiedeberg. ffener Arrest mit Anzeigepflicht und rist zur Anmeldung von Konkurs⸗ orderungen bis 5. März 1929. Erste Zläubigerversammlung und allgemeiner Prüfungstermin am 11. März 1929, 11 Uhr, im Amtsgericht. Amtsgericht Bad Schmiedeberg,

nerlin. ob 37

Ueber das Vermögen der Holler— Aktiengesellschaft zu Berlin NW. 87. Kaiserin⸗Angusta Allee 14124, Herstel⸗

lung von Fahrzeugen sonders Au omobilen, ist heute, am 9. Febrnar 1929, 12 Uhr, von dem Amtsgericht Berlin Mitte das Konkurs⸗ verfahren eröffnet. 83 N. 72 29a. Verwaller: Kaufmann Theodor Baudach, Berlin-⸗Oberschöneweide, Helmholtzstr. 18. Frist zur Anmeldung der Konkursforde⸗ rungen bis zum 27. März 1929. Erste w mit erweiserter Tagesordnung: Einzahlung eines weite⸗ ren Vorschusses zur Vermeidung der Ein⸗ stellung des Verfahrens mangels Masse am 13. März 1929, 11. Uhr. Prüfungs⸗ termin am 24 April 1929, 11½ Uhr, im Gerichtsgebäude. Neue Friedrich⸗ straße 13/14, 1II Sock, Zimmer 1111112, Quergang 9. Offener . mit An⸗ zeigefriss bis zum 11. März 1929. Geschäftsstelle 83 des Amtsgerichts Berlin⸗Mitte.

aller Art, be⸗

Colrurg. 96060

Das Amtsgericht Coburg hat am J. Februar 1929, nachm. 4 Uhr, über das Vermögen der Kolonialwaren⸗ geschäftsinhaberin Klara Koller in Coburg, Albertsplatz 5a, das Konkurs⸗ verfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Beck in Coburg, Mohrenstraße. Offener Arrest mit An⸗ zeigepflicht bis 23. Februar 1929 ist er⸗ lassen. Frist zur Anmeldung der Kon⸗ kursforderungen bis 28. Februar 1929 (Zimmer 23). Erste Gläubigerversamm⸗ lung und allgemeiner Prüfungstermin: . Mirz n, born. 11 Uhr Zimmer 23).

Coburg, den 7. Februar 1929.

Geschäftsstelle des Amtsgerichts.

CGotthius. 96738 Ueber das Vermögen des Tuchfabri⸗ kanten Paul Themar, alleiniger In⸗ haber der Firma: Ed. Themar, Cottbus, Gildenstr. 33, ist heute, am 9. Februar 1929, 13 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Verwalter: Kaufmann Georg Trauschke, Cottbus, Promenade 7. Offener Arrest mit Anzeigefrist bis zum 9g. März 1929 Anmeldefrist bis zum 31. März 1929. Erste Gläubigerver⸗ sammlung den 9. März 1929, vorm. 10 Uhr. Allgemeiner Prüfungstermin den 29. April 1929, vorm. 10 Uhr. Amtsgericht Cottbus. Freising. 96739 Bekanntmachung.

Das Amtsgericht Freising hat mit Beschluß vom 9. Februar 1929, nach⸗ mittags 5 Uhr 30 Min,, über das Ver⸗ mögen 1. des Bierbrauereibesitzers Josef Dellel in Freising. 2. des Bier⸗ brauereibesitzers Anton Dellel in Frei⸗ sing, 3. der Bierbrauereibesitzers ochter Rosa Dellel in Freising den Konkurs eröffnet. Konkursverwalter: Rechts⸗ anwalt Dr. Lochner in Freising. Offener Arrest ist erlassen. Frist zur Anmeldung der Konkursforderungen bis 23 Februar 19259. Termin zur Wahl eines anderen Konkursverwalters und Bestellung eines Gläubigerausschussoes am Dienstag, 26. Februar 1929, vormittags 9 Uhr, allgemeiner Prüfungstermin am Diens⸗ tag. 5. März 1929, vormit ags g Uhr. beide Termine im Sitzungssaal Nr. 12 des Amtsgerichts Freising. . Geschäftsstelle des Amtsgerichts Freising.

M Otha. . 96740 Ueber das Vermögen der Frau Else Witzel geb. Glenewinkel, wohnhaft in Ingersleben, Kleinhandel mit Textil⸗ und Weißwaren in Ingersleben und Ich ershausen, wird heute, am 4. Februar 1929, nachm 17.20 Uhr, das Konkurs⸗ verfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Kibat in Gosha. Kon⸗ kursforderungen sind bis zum 26. Februar 1929 bei dem Gerichte an⸗ zumelden. Erste Gläubigerversammlung und Prüfungstermin am 5. März 1929, vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte, Zimmer 46

Gotha, den 4. Februar 1929.

Thür. Amtsgericht.

Hannover. 66741 Ueber das Vevmögen des Getreide⸗ und Furttermittelhändlers Theodor Königcheim in Hannover, jetzt Hohen⸗ zollernstraße 2, wird heute, am 11. Februar 1929, 11 Uhr, das Kon⸗ kursverfahren eröffnet. Der Rechts⸗ anwalt Dr. Goldschmidt I1 in Han⸗ nover, Georgstraße 46, wird zum Kon⸗ kursverwalter ernannt. Anmeldefrist bis zum 4. März 1929. Erste Gläu⸗ bigerversammlung am 21. Februar 1929. 9!? Uhr. Prüfungsteymin am 13. März 1929, 10 Uhr, hierselbst, Am Justizqgebände 1. Zimmer 32. Erd⸗ geschoß. Offener Arrest mit Anzeige⸗ pflicht bis zum 25. Febrnar 1929. Amtsgericht Hannover.

HK alkleherge, Mar lt. 96742] Ueber das Vermögen des Kaufmanns Kurt Mattern in Erkner wird heute, am 11, Febrnar 1929, mittaes 12 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Justizrentmeister Neugebauer in Kalk⸗ berge wird zum Konkursverwalter er⸗ nannt. Konkursforderungen sind bis zum 10. April 1939 bei dem Gericht anzumelden. Es wird zur Beschluß⸗

nannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und ein⸗ tretendenfalls über die im 5 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegen⸗ stände auf den 7. März 1929, vor⸗ mittags 19 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 11. April 1929 vormittags 10 Uhr, vor

dem unterzeichneten Gericht, Zim— mer 10, Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkurs⸗

masse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschnsdner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitz der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursver⸗ walter bis zum 10. April 1929 Angeige zu machen. Amtsgericht in Kalkberge, den 11. Februar 1929.

Lii hecle. 96743

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Karl Joseph Eisinger, alleinigen In⸗ habers der Firma Lübecker Butter⸗, Kaffee⸗ und Teehaus Karl Eisinger in Lirheck. Breite Str. 1—.5, ist am 8. Februar 1929, 12 30 Uhr, das Kon⸗ kursverfahren eröffnet. Verwalter: Kaufmann Niels Jensen in Lübeck, Gr. Burgstraße Nr. 57. Offener Arrest mit Anmelde⸗ und Anzeigefrist bis zum 31. März 1929. Erste Gläubigerver⸗ sammlung: 8. März 1929. 10 Uhr, Zimmer Nr. 9. Allgemeiner Prü⸗ fungstermin: 19. April 1929, 10 Uhr, Zimmer Nr. 9.

Lübeck den 8. Februar 1929.

Das Amtsgericht. Abteilung II.

Ofrenbnch, Main. 96744 Ueber das Vermögen der Firma

Ernst Kaiser, Eisenhandlung in Offen— bach a. Main, Bieberer Straße 5. und deren Inhaber Ernst Kaiser, daselbst, wird heute, am 6. Februar 1929, mittags 12 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Anmeldefrist bis zum 16. März 19429. Erste Gläubigerversammlung: Mittwoch, den 6. März 1929, vormittags

19 Uhr, Zimmer 125. Allgemeiner Prüfungstermin: Mittwoch, den

17. April 1929. vormittags 10 Uhr, Zimmer 125. Offener Arrest und An⸗ zeigenflicht bis zum 16. März 1929. Offenbach a. Main, 6. Februar 1929. Hessisches Amtsgericht.

PDxesden. 96745 Das Konkursverfahren über das Ver— mögen der Großhandels⸗Genossenschaft für Kartoffeln C Landesprodukte, ein⸗ getragene Genossenschaft mit beschränk⸗ ter Haftpflicht in Dresden, Großmarkt⸗ halle, wird nach Abhaltung des Schluß⸗ termins hierdurch aufgehoben. Amtsgericht Dresden, Abt. II, den 9g. Februar 1929. KRisl eben. 96746 Das Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen des Handelsmanns Reinhold Klimm in Creisfeld wird nach er— folgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Eisleben, den 30. Januar 1929 Das Amtsgericht.

Eutin. 96747 Das Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen des Fräuleins Hedwig Jonca in Eutin wird nach Abhaltung des Schlußtermins aufgehoben. Eutin, den ?. Januar 1929. Amtsgericht. Abt. JI.

Halle, Saale. 6748

In dem Konkursverfahren über das Vermögen: a) der Frau Frieda Binne⸗ wies, b) des minderjährigen Otto Binnewies, e) der minderjährigen El⸗ friede Binnewies zu Halle a. S. ist zur Abnahme der Schlußrechnungen des Verwalters, zur Erhebung von Einwen⸗ dungen gegen die Schlußverzeichnisse der bei der Verteilung zu berücksich igenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwert⸗ baren Vermögensstücke sowie zur An⸗ hörung der Gläubiger über die Er⸗ stattung der Auslagen und die Ge⸗ währung einer Vergütung an die Mit⸗ glieder des Gläuhigergusschusses der Schlußtermin auf den 13. März 1929 10 Uhr, vor dem Amtsgericht, hierselbst, Preußenring 13, Zimmer 46, bestimmt.

Halle a. S., den 9. Februar 1929.

Das Amtsgericht. Abt. 7.

Hannover. 96749 Das Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Bernhand Möller, alleinigen Inhabers der Spezial⸗ vapierfabrik Möller C Otsemann in Hannover, Spannhagengarten 12. wird mangels einer die Kosten deckenden Masse eingestellt. Amtsgericht Hannover, 6. Februar 1929.

slin. 95750

Das Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Richard Krukow in Köslin ist nach dem Schlußtermin aufgehoben.

den 11. Februar 1929.

9 . *

ö ;;;

fassung über die Beibehaltung des er⸗

Das Amtsgericht Köslin, 5. Febr. 1929.

Pas wall. 96751

Vermögen der Firma Emil

Schultz,

in Pasewalk anberaumt. Der Gläubigerausschusses sind auf der Ge— schäf sstelle des Konkursgerichts zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt.

Pasewalk. den 5. Februar 1929.

Das Amtsgericht.

Pritzwalk. 96752

Beschluß. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Pferdebhändlers Her⸗ nann Calmon in Pritzwalk wird mangels Masse eingestellt.

Pritzwalk, den 2. Februar 1929

Amtsgericht.

He iesa. 96763]

mögen des Möbelhändlers Emil Oskar

der Firma Oskar Moritz in Riesa, wird nach Abhaltung des Schlußtermins hier⸗ durch aufgehoben.

Amtsgericht Riesa, den 8. Februar 1929.

Sch wand ort. 96754

In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Schmiedmeisters Johann Retzer in Schwandorf hat der Verwalter die Einstellung des Verfahrens gemäß 86 4 K⸗O. wegen Mangels einer den Kosten des Verfahrens entsprechenden Konkursmasse beantragt. Zur An⸗ hörung der Gläubigerversammlung hier⸗ über zur Prüfung der nachträalich an— gemeldeten Forderungen, zur Abnahme der Schlußrechnung bei Einstellung des Verfahrens und zur Festsetzung der Ver⸗ gütung des Verwalters wird Termin auf Freitag, den 1 März 1929, vorm. 9 Uhr, Sitzungssaal, bestimmt.

Schwandorf. den 8. Februar 1929.

Geschäftsstelle des Amtsgerichis Schwandorf.

Solingen. 96755

Das Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen der Ehefrau Fritz Hugenbruch in Solingen, Nordstr. 5. als Inhaberin der nicht eingetragenen Firma Fritz Hugenbruch, daselbst, wird nach er⸗ folgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben.

Solingen, den 5. Februar 1929.

Amtsgericht.

Solingen. 96756]

Das Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen der Firma Gerhardt & Co, in Solingen, Hauptstraße, und deren all⸗ einigen Inhaber, Kaufmann Moses Brock, daselbst, wird nach erfolgter Ab⸗

haltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. ; Solingen, den 5. Februar 1929. Amtsgericht. Stralsund. 96757

Das Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Heinrich Gut⸗ heil in Stralsund, Tribseerdamm 76, wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben.

Stralsund den 22. Dezember 1928.

Das Amtsgericht. Si nal sum. 96758

In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Hans Walter & Co. in Stralsund wird der Verwalter gemäß § 1710 K.⸗O. ermächtigt, auf die bevorrechtigten Forderungen der Stadt⸗ gemeinde Stralsund (Tabelle III Nr. ), soweit sie festgestellt sind, unabhängig von den Verteilungen Zahlung zu leisten.

Stralsund, den 17. Januar 1929. Das Amtsgericht. Trebnitz, Schles. 96759 In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Gastwirts Georg Köhler in Trebnitz wird infolge eines vom Gemeinschuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleich Vergleichs⸗ termin auf den 28. Februgr, 10 Uhr, anberaumt. Der Vergleichsvorschlag und die Erklärung des Gläubigeraus⸗ schusses sind auf der Geschäftsstelle zur

Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Amtsgericht Trebnitz, den 9. 2. 1929. Weissenfels. 96760

In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Einkaufsgenossenschaft selbständiger Bäcker und Konditoren, G. m. b. H. in Liquidation, Weißen⸗ fels, ist Termin zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen sowie zur Prüfung der nachträglich ange⸗ meldeten Forderungen auf den 8. März 1929, vorm. 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte bestimmt. Der auf den 15. Februar 1929 anberaumte Ter⸗ min fällt weg. Schlußrechnung und Verzeichnis sind auf der Geschäfisstelle zur Einsicht niedergelegt.

Weißenfels, den 11. Februar 1929.

Das Amtsgericht. Abt. 3.

Coswig, Anhalt. 967651 Auf Antiag der offenen Handelegesell⸗

Inhaber Fritz Schultz in Rothemühl in venellt worden. Pommern, ist infolge eines von dem über den Gemeinschuldner gemachten Vorschlags Montag. 11. März 1929, 11 Uhyr, zu einem Zwangsvergleich Vergleichs⸗ anberaumt. termin auf Montag, den 4. März 1929, des Vergleiche verfahrens nebst Anlagen ist vormittags 19 Uhr, vor dem 6, auf der Geschättestelle, Zimmer 5. hier, zer⸗ zur Einsicht der Beteiligten niedergele

aleichsvorschlag und die Erklärung des worden fh ö ] .

Das Konkursverfahren über das Ver‘ traueneversen ernannt.

11 Uhr. das Veraleichsversahren eröffnet

In dem Konkursverfahren über das und dei Rechteanwalt und Notar Rrieden⸗

Vertrauensperlon Termin zur Verhandlung Vergleichs vorschlag wird auß

hahn in Goswig als

Der Antrag auf GEiöffnung

Coswig, II. Februar 1929. Der Urkundsbeamte der Geschäftestelle des Amtsgerichts. Hamm, Westt. 96761 Ueber das Vermögen der offenen Han delsgesellschaft Siegfried Schmeck Bau⸗ geschäft in Hamm sowie der rerlönlich haftenden Gesellschatter Siegfried und Gustav Schmeck, beide von Hamm, ist am 9g. Februar 1959 12 Uhr das Vergleiche⸗ verfahren zur Abwendung des Konkurlset eröffnet worden. Der Bankdirektor a. D. Carl Gutichmidt in Hamm ist zur Ver⸗ Termin zur Ver—

handlung über den Vergleichsvoꝛschlag

Moritz in Riefa, alleinigen Inhabers wird auf den 6. März 1929. 116 uhr.

dor dem Amtegericht in Hamm Hohe Stiaße 29, Zimmer Nr 8, anberaumt. Der Antrag auf Eröffnung des Ver⸗ sahtens nebst seinen Anlagen und das Er— gebnis der weiseren Ermittlungen sind auf der Geschäftsstelle zur Einsicht der Beteiligten niedeigelegt. Hamm, den 9. Februar 1929. Amtegericht.

Mag debur. 96762

Ueber das Vermögen des Drogerie⸗ besitze s Arnohändel in Magdeburg · Buckau, Schönebecker Str. 109, wird heute, am 5. Ke⸗ bruar 1929, 18 Uhr, das Veraleichever⸗ fahren zur Abwendung des Konkurses er⸗—

öffnet und Termin zur Verhandlung siber den Veraleichsvorschlag auf den 5. März 1929, 95 Uhr, vor dem

untereichneten Gericht, Justizpalast, Hal⸗ berstädter Straße 131. Zimmer 81 anbe⸗ raumt. Zur Vertraueneperson wird der Bücherrevisor Albert Koch in Magde⸗ burg Goethestiaße 41, bestellt. Der

J

Schuldner die an dem Verfahren be⸗ teiligten Gläubiger sowie die Vertraueng⸗ person werden hieimit zum ohigen Termine geladen. Der Antrag auf Eröffnung des Vergleichsverfahrens nebst seinen Anlagen ist auf der Geschäftestelle Va Zimmer! 68, zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Magdeburg, den 5. Februar 1929. Das Amtegericht A. Abteilung 8.

Magdeburg. 96 763]

Ueber das Vermögen der Geschäfsts⸗ inbaberin Fräulein Elly Hoppe in Magde⸗ burg, Breite Weg Awszlg. wird heute, am 7. Februar 1929. 14 Uhr, das Ver⸗ gteicheverfahren zur Abwendung des Kon— turses eröffnet und Termin zur Verhand⸗ lung über den Vergleiche vorschlag aur den 7. März 1129. 10 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gericht, Justizvalast Halber⸗ städler Straße 131, Zimmersl, anberaumt. Zur Vertrauensperson wird der Bank direftor a. D. Wilhelm Luther in Magde⸗ burg, Breite Weg 227, bestellt. Die Schuldnerin die an dem Verfahren be⸗ teiligten Gläubiger sowie die Vertrauens—⸗ verson werden hiermit zum obigen Termin geladen. Der Antrag auf Eröffnung des Weigleicht vertahrens nebst seinen Anlagen sind auf der Geschäftestelle a, Zimmer 108, zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt.

Magdeburg, den 7. Februar 1929

Das Amtsgericht A. Abteilung 8.

Veidenburꝶ. 96764 Auf Antrag des Maurer⸗ und Zimmer⸗ meisters Arthur Lemke zu Neidenburg wird zur Abwendung des Konkurses über sein Vermögen das Vergleichsverfahren am g. Februar 18929, vormittags 10 Uhr, er⸗ öffnet. Termin zur Verhant lung über den Vergleichsvorschlag wird auf den 7. 19279, vormittags 19 Uhr, in Zimmer 4 des Amisgerichts anberaumt. Der Antrag auf Eröffnung nebst Aniagen liegt im Zimmer 3 zur Einsicht der Beteiligten aus. Als Vertrauensperson wird der Kaufmann Kloß, als Gräubigerausichußmitglieder der Maurer« und Zimmermeister Emil Schalt und der Braumeister Otto Götte, hier, bestellt. Amtsgericht Neidenburg, den 9. Februar 1925.

Hildesheim. 96766

Das Veragleichsverfahren über das Ver— mögen des Kaufmanns Beinhard Warnecke in Hildesheim, Scheelenstraße Nr. 14, alleiniger Inhaber der Firma Bernhard Wainecke, daselbst, ist nach Bestätigung des Vergleichs aufgebohen.

Hildesheim, den 6. Februar 1929.

Der Urkundsbeamte des Amtegerichts.

1.

8. Verschiedenes.

96077! Bekanntmachung.

Mit Gültigkeit vom 19. Februar d. J. ersolgt eine Ermäßigung des Frachtiatzetz für die regelmäßige Besörderung von Misch jwischen Sieinau (Oder) und Liegnitz Liegn. R. E.

Jäheres ergibt der Nachtrag 2 zum Taritheft B.

Liegnitz den 4. Februar 1929.

Direktion der Liegnitz⸗Rawitscher

schast Louls Fiedler in Coswig ist heute,

Eisenbahn⸗Gejellschaft.

.

Deutscher Preußischer

9

8 2 6. t 4 Erscheint an jedem Wochentag abends. D 1 Anzeigenypreis für den Raum einer fünfgespaltenen Petitzeile 105 22 Bezugspreis vierteljährlich 9 Gant Alle Postanstalten nehmen , *. einer dreigespaltenen Einheitszeils 1.10 2 Inieigen nimmt an die Bestellungen an, in Berlin für Selbstabholer auch die Geschäftsstelle 6 nn veschäftestelle Berlin 8M. 48, Wilhelmstraße 32. Alle Druckaufträge SW 48, Wilhelmstraße 32. . sind aut einseitig beschriebenem Papier völlig druckreif einzufenden, Einzelne Nummern kosten 30 e, einzelne Beilagen kosten 10 Gh insbesondere ist darin auch anzugeben, welche Worte etwa durch Sperr- Sie werden nur gegen bar oder vorherige Einsendung des Betrages Druck feinmal unterstrichen) oder duch Fettdruck (zweimal unter- einschließlich des Portos abgegeben. strichen) hervorgehoben werden sollen. Hefristete neigen müssen 3 Tage

Fernsprecher: F 5 Bergmann 7673. ; ( vor dem Einrückungstermin bel der Geschäftsstelle eingegangen sein. .

N S * X

Mr. 38. NReichsbankgirotonto. Berlin, Donnerstag, den 14. Februar, abends. Posticheckronto: Berlin als. 1929

Inhalt des amtlichen Teiles: Deutsches Reich.

Verordnung, betreffend Eröffnung der Zollstraße Obra - Schwenten unter gleichzeitiger Aufhebung der Zollstraße Kiebel —-Schwenten im Bezirke des Landesfinanzamts Breslau.

J /

Amtliches.

Deutsches Reich.

Verordnung, betr. Eröffnung der Zollstraße Obra— Schwenten unter gleichzeitiger Aufhebung der Zollstraße Kiebel (Keblowo) —Schwenten im Bezirke des Landesfinanz⸗ ; am ts Breslau.

Auf Grund der Verordnung des Reichsministers der Finanzen vom 6. Ottober 1928 Reichsministerialbl. S. 578) wird gemäß § 17 Abs. 19 V⸗Z.G. vom 1.7. 1869 (Bundes⸗ gesetzblatt S. 317) hiermit verordnet:

Die Straße von Obra (Polen) nach Schwenten wird, soweit sie auf deutschem Gebiet liegt, mit Wirkung vom 1. Februar 1929 zur Zollstraße im Sinne des 5 17 Abs. 10 des V.. 3.⸗G. vom 1. Juli 1869 (B.⸗-G.«⸗Bl. S. 317) erklärt. Gleichzeitig wird die bisherige Zollstraße Kiebel (Keblowo) Schwenten als solche aufgehoben.

Breslau, den 12. Februar 1929.

Der Präsident des Landesfinanzamts. J. V.: Laeuen.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Der schweizerische Gesandie Dr. Rüfenacht ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Haushaltsausschuß des Reichstags setzte am J. d. M. die allgemeine Beratung über den Nachtrag zum Personaletat des Auswärtigen Amts fort. Zu⸗ nächst enlspann sich eine Geschäftsordnungsaussprache über die Arbeit des Ausschusses für die nächste Zeit. Man einigte sich darauf, die nächste Woche von Sitzungen freizulassen; die Unter—⸗ ausschußsitzung für den Haushalt soll am 18. Februar und die Sitzung des Hauptausschusses am 20. Februar wieder beginnen. In der nun beginnenden Aussprache über den Etat des Auswärtigen Amts fragte laut Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger Abg. Steinkopf (Soz.), ob tat⸗ . die angeblichen Enthüllungen der „Welt am Montag“ richtig seien, wonach ein Ministerialamtmann des Auswärtigen Amis unter Ausnutzung der Zollfreiheit des Kuriergepäcks einen umfangreichen Zigarettenschmuggel getrieben habe. Wenn die Be—⸗ hauptung des Blattes nicht zutreffe, so sei es an der Zeit, sie richtigzustellen. Der Redner erneuerte die Frage, ob infolge der erwähnten Absetzung von 600 000 RM im vorjährigen Etat des Auswärtigen Amts eine Kürzung der Bezüge von jüngeren Aus⸗ landsbeamten wirklich erfolgt sei bzw. wieweit diese Maßnahme rückgängig gemacht worden sei. Der Redner besprach dann die Frage des Attachsnachwuchses. Hier herrsche das Feudalitäts⸗ prinzip vor. Die adligen Herren separierten sich in der Arbeit und in ihren gesellschaftlichen y von den so⸗ genannten bürgerlichen „Konzessions⸗Schulzen“ des Auswärtigen Amts. Der Sprachenzuschuß von 400 RM zur Vollendung der

Sprachenkenntnis der Attachés sei jetzt gestrichen worden, so daß

die weniger bemittelten Attachés sich nicht so gut hätten vor⸗ bereiten können. So sei es gekommen, daß bei einem der letzten Examen in der Hauptsache die bürgerlichen Herren durchgefallen wären, während die ö adligen Herren, die schon in der Kinderstube ihre französischen oder englischen Bonnen gehabt hätten, leicht hätten bestehen können. (Zuruf von Regierungsseite: Gerade ein Gxaf ö Unbedingt sei eine bessere Be⸗ zahlung der Attachss her ei n , und zwar eine einheitliche. Er frage, wieviel Attachés überhaupt vorhanden seien und wie⸗ viel neu eingestellt werden sollen. Was die Presseabteilung be⸗ treffe, so könne der Redner nicht der Ansicht des Abg. Bernhard (Dem.) beitreten, daß die Abteilung personell zu stark besetzt sei. Er persönlich halte eine starke Zentralstelle der Presse für viel richtiger als die Ausdehnung der Pressestellen bei den einzelnen Ressorts. Die Dirigentenstelle bei der Pressestelle bestehe, aber ohne ihr Gehalt. Aus verschiedenen organisatorischen, etatrecht⸗ lichen und auch politischen Gründen sei aber die Stelle des Dirigenten gerade bei der Presseabteilung durchaus notwendig. Deshalb müsse sie auch voll bezahlt werden. Was die Berxicht= erstattung über die Verhandlungen der Reichstagsgusschüsse durch die Presseabteilung betreffe, so sei nach seiner des Redners Ansicht

.

eine solche offiziöse, unparteiische Presseberichterstattung gar nicht zu entbehren. Aber angesichts der täglich tagenden großen Anzahl von Ausschüssen und in Anbetracht der umfangreichen sachlichen Arbeit, die gerade in den letzten Jahren in den Reichstagsaus⸗ schüssen geleistet werde, reiche das Persongl für diese wichtige Auf⸗ gabe nicht aus. Die Zentraldirektion für die wissenschaftlichen Auslandsinstitute schaffe eine neue Instanz zwischen dem Aus—⸗ wärtigen Amt und den Auslandsinstituten. Der Redner wolle sich seines Urteils in dieser Sache enthalten. Reichsminister des Auswärtigen Dr. Stresemann ging zunächst auf die Bemängelungen der Ausgabeposten des Auswärtigen Amts ein und betonte, daß dem Auswärtigen Amt heute ganz andere Auf—= gaben zugewiesen seien als früher, so. daß höhere Ausgaben not- wendig seien. So habe das alte Reich sehr wenig Verständnis für die kulturellen Aufgaben im Ausland gehabt, Wenn von der Kulturabteilung gesagt worden sein soll, sie sei der Train im Auswärtigen Amt, so betonte, der Minister, verwahre er sich ganz enischieden dagegen. Diese Abteilung sei für die Außenpolitik des Reiches außerordentlich wichtig; er halte die Arbeit auf diesem Gebiete auch außenpolitisch für un⸗ gemein wichtig. Die Vermehrung der Ausgaben werde auch da⸗ durch hervorgerufen, daß es heute weit mehr Staaten gebe als vor dem Kriege, in welchen wir eine diplomatische Vex⸗ tretung unterhalten müßten. Die Entwicklung gehe, in dieser Beziehung weiter. Einer Ueberprüfung der Aus⸗ gaben des Auswärtigen Amts im Inland durch den Spar⸗ kommissar, erklärte der Minister weiter, stimme er gern zu; hinweisen müsse er darauf, daß die Berufsfreudigleit des Personals durch die Diskrepanz in der Bezahlung der Beamten im Außendienst und derjenigen in der Zentrale leide, Fast alle Beamten wünschten im Ausland tätig zu sein. Die Ein⸗ berufung in die Zentrale werde mitunter sogar als Strafe an⸗ gesehen. Ein starker Abbau des Personals sei bereits erfolgt. Die Beamten seien seit 1925 um g9 Köpfe vermindert worden, die Zahl der Angestellten sei von 392 auf 197 gesunken. Anderer⸗ seits erforderten die vielen Verträge, die wir mit fremden Staaten 3 nrendlich viel Kreinarbeit, von der die Oeffentlichkeit meistens nichts erfahre. Der e le ging dann auf die Kritik ein, die an der Frage der Auswahl des Nachwuchses und dessen Ausbildung geübt worden sei und verwahrte sich entschieden gegen die Auffassung, als ob dabei der Adel bevorzugt werde. Im letzten Fahre seien acht bis zwölf Attachés einberufen worden. 400 Bewerbungen hätten aber vorgelegen. Ausgewählt seien diejenigen, welche nach ihrem Lebenslauf und nach ihrer Bildung die Gewähr für hervorragende Leistungen geboten hätten. Früher hätten wir unter allen Botschaftern und Gesandten drei Bürger⸗ liche gehabt, heute seien von unseren Botschaften und Gesandt⸗ schaften 27 mit Bürgerlichen und 21 mit Adligen besetzt, wobei die Uebernahme des alten Personals aus den vergangenen Jahren zu berücksichtigen sei. Es sei auch nicht richtig, wenn gesggt werde, die Adligen bekämen die guten und die Bürgerlichen die. schlechten Stellen. Sieben konsularische Posten seien mit Grafen, die selbst innerhalb des Adels einen besonders bevorzugten Rang einnähmen, besetzt. Der Minister erklärte, daß er gar kein Hindernis erblicke, eine Persönlichkeit, die sich auf dem Posten des Generalkonsuls bewährt habe, zum Botschafter oder Gesandten zu machen. Weiter wandte sich der Minister gegen die Auffassung, als ob die Auswahl unserer außenpolitischen Vertreter nach Gesichtspunkten der Parteéizugehörigkeit erfolge. Ich kümmere mich, so i n. der Minister weiter aus, niemals darum, ob ein Attachs einer linken oder rechten Partei an⸗ gehört. Sie ruinieren den ganzen außenpolitischen 6 wenn Sie das parteipolitische Moment hineinbeziehen. Ich halte es ebenso für falsch, wenn von rechtsstehender Seite kritisiert würde, daß ein Demokrat zum Botschafter er⸗ nannt wird, als wenn von linkspolitischen Kreisen be⸗ mängelt würde, daß ein Gesandter einen bekannten deutsch⸗ nationalen Führer als Schwiegervater hat. Die partei⸗ politische Einstellung muß gerade im Außendienst zurücktreten. Abg. Freiherr von Rheinbaben (D. Vp.) empfahl bei der Auswahl der Attachss möglichst Gleichförmigkeit und Gleichstellung ihrer Bezüge auf die jetzt gezahlte Höchstsumme. Die Auslands⸗ bezüge der jüngeren Auslandsbeamten müßten an vielen Stellen erhöht werden, da der Abzug seit zwei Jahren Härten geschaffen habe. Die Einrichtung neuer Konsulate sei seiner Meinung nach mit dem Hinweis auf die wirtschaftlichen Belange hinreichend be⸗ gründet; er warne dringend, etwa ohne Rücksicht auf die Wirt⸗ schaft, die Konsulate zu vermindern oder zu verkleinern. Er sei gleichfalls durchaus für Prüfung der Bezüge der Auslands⸗ beamten durch den Haushaltsausschuß, spreche sich aber dagegen aus, daß dem Auswärtigen Amt die Möglichkeit genommen werde, evtl. selbständig Aenderungen vorzunehmen, nachdem einmal über die grundsätzliche Richtung Uebereinstimmung geschaffen sei. Die öffentliche Prüfung der Verträge mit dem Wolffschen Telegraphen⸗ büro halte er nicht für ratfam, weil schon aus geschäftlichen Gründen derartige Dinge vertraulich behandelt werden müßten. Bedauerlich sei . ihn, daß die parteipolitische Abstempelung der Beamten des Auswärtigen Dienstes immer weitere Fortschritte mache. Selbstverständlich müsse jeder Beamte den jetzigen Staat bejahen. Aber es bringe tatsächlich den Außendienst in Ver⸗ wirrung, wenn in ihn die Parteipolitik hineingetragen werde. Redner trat zum Schluß für das Archäologische Institut und ähn⸗ liche wissenschaftliche Einrichtungen ein. Abg. Dr. gur rh (D. Nat) wies darauf hin, daß die Ausgaben des Auswärtigen Amts in erster Reihe sich deshalb so gesteigert hätten, weil die Auslandsvertretungen vermehrt worden seien. Die Wünsche von Parlament und Wirtschaft, betr. Neuerrichtung von Konsulaten und ihre Ausstattung, seien zum Teil sehr entgegenkommend erfüllt worden. Trotzbem ließe sich nicht vermeiden, daß diese Ausgaben mit den Notwendigkeiten der Wirtschaft noch wüchsen. Beispielsweise habe Redner von seiner Reise in die Vereinigten Staaten die Ueberzeugung mitgebracht, daß wir in Kanada eine

Gesandtschaft haben müßten. Ebenso werde es wohl auch in Süd—⸗ afrika zur Errichtung einer Gesandtschaft kommen müssen, nachdem auch Südafrika in seinem Budget Gelder für eine Vertretung in Berlin angefordert habe. Andere Staaten hätten die Vertretung ihrer wirtschaftlichen Interessen in viel umfangreicherem Maße ausgebaut als Deutschland. Beispielsweise hätten die Vereinigten Staaten ein besonderes System von Außenhandelsförderungen, mit dem wir nicht konkurrieren könnten. Dieses System der Außenhandelsstellen eigentlichen konsularischen und diplomatischen Missionen nehme naturgemäß den letzteren viel Arbeit ab und lasse sie sich freier ihren eigentlichen Aufgaben zuwenden. Dagegen seien unsere Konsulate und Generalkonsulate zum Teil zu stark mit wirtschaftlichen Dingen überlastet, die nicht direkt zum Konsulatsdienst gehörten. Durch die viele Kleinarbeis werde oftmals den Missionschefs die Möglichkeit genommen, sich vom höheren Standpunkt aus über ihren Bezirk unterrichten zu die Gefahr nahe, daß die zu überlasteten Missions⸗ it die Fühlungnahme mit der großen Entwicklung

Redner wies dann darauf hin, Auswärtige Amt fehle.

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neben den

können. So liege chefs mit der Zei ihres Auslandsbezirks verlören. daß noch ein klares Etatbild über das ͤ Die außenpolitische Lage sei heute, zehn Jahre nach dem Kriege, doch so weit beruhigt, daß über die Tätigkeit aller Auslands- vertretungen klar berichtet werden könne. Der Etatsabzug von 600 000 Reichsmark habe zu Unzuträglichkeiten geführt, aber nicht ganz ohne Schuld der Verwaltung. Redner wandte sich dann gegen das Hineintragen der Parteipolitit in den auswärtigen Dienst. Das Avancement im Auswärtigen Amt sei gerade für diejenigen, die im besten Mannesalter stünden und die in diesen Jahren naturgemäß nach Aufgaben drängten, hoffnungslos schlecht. Zuzugeben sei, daß im Auswärtigen Amt viel zu viel von Be— förderung und Karriere gesprochen werde. Darum dürfte bei der Durchführung von Revirements nicht so viel Zeit verstreichen, sondern, wenn Umbesetzungen notwendig seien, müßten sie immer unverzüglich durchgeführt werden. Wenn Angebot und Nachfrage von Attachss in dem Maße wie jetzt differierten, so müsse man eine andere Art der Rekrutierung suchen, eiwa wie es früher mit der Abkommandierung zur Kriegsakademie geschehen sei. Vor einer Herabminderung der Anforderungen in der Sprachen- prüfung warne er dringend. Es ließe sich leider jetzt schon fest⸗ stellen, daß die Sprachenkenntnisse der jungen Generation nicht die allerbesten seien. Wenn einmal in der Jugend das Erlernen der fremden Sprachen versäumt worden sei, so lasse sich diese Ver⸗ säumnis nie wieder einholen. Was die Bezahlung der Attachss betreffe, so könne Redner nicht einsehen, warum die jungen Attachss des Auswärtigen Amls in ihren Bezügen besser gestellt werden sollten als die Gerichts- oder Regie rungsreferendare. Man dürfe doch nicht vergessen, daß sich die Atlachss noch in der Vor⸗ bildung befänden. Eine Erhöhung ihrer Bezüge könnte dahin führen, daß diese jungen Herren fast ebenso gut bezahlt würden wie planmäßige Beamte, die ihre Vorbereitungszeit und ihre Examina schon längst hinter sich hätten. Bezüglich der angeblichen Cliquenbildung der adligen Attachss erklärte Redner, er habe in seinen Kursen solche Cliquenbildung im Auswärtigen Amt nicht bemerkt, dagegen bedauere er sehr und müsse es auch verurteilen, wenn aus den Besprechungen zwischen Professoren und Zöglingen beziehungsweise Attachss in der Ausbildung Zwischenträgereien

ins Parlament gebracht würden, namentlich, wenn diese Ge⸗ flüster und Gewisper der Wahrheit ger nicht entspreche. Sonst

sei ein vertrauensvolles Zusammenwirken zwischen Lehrer und Schüler gar nicht möglich. Ministerialdirektor Dr. Schneider teilte mit, daß die Beihilf⸗ zu Auslandsreisen der Aftachés füv Vertiefung ihrer Sprachkenntnisse nur einmal gewährt werden könne. Der Abstrich von 600 006 Reichsmark habe dem Amt die allergrößten Schwierigkeiten gemacht. Schließlich habe man den Betréeg der Gesamtanslandsbesoldung bei den jungen Beamten um 250 009 Reichsmark, bei den älteren um 350 9000 Reichsmark gekürzt. Abg. Clara Bohm ⸗Schuch (Soz) brachte, unter Dar⸗ legung von Einzelfällen, zur Sprache, daß in den Reihen der gewerkschaftlich organisierten linksgerichteten Lehrer eine bestimmte Unruhe wegen der Besetzung der Stellen an den Auslandsschulen nach politischen Gesichtspunkten Platz gegriffen habe. Die Rechts⸗ unsicherheit dieser Stellungen sei ebenfalls sehr bedenklich. Abg. Sachsemberg (Wirtsch. P) bemängelte angebliche Repräsen-⸗ tationsausgaben der Deutschen Delegation in Genf. Der Redner ging dann auf die Verhältnisse in unseren Auslandsvertretungen ein. Wenn diese mehr auf die Vertretung der wirischatflichen Belange abgestellt würden, dann würde seine Partei diese Missionen unterstützen. Aber für solche Posten, die man auch als reine Repräsentationsstellen des Deutschen Reiches be- zeichnen könne, hätte seine Partei keinerlei Interesse. Reich sminifter des Auswärtigen Dr. Stresemann wider- sprach der Auffassung, als ob Deutschland bei den Völkerbunds⸗ tagungen in Genf auüfsehenerregende Repräsentgtion pflege⸗ Es gäbe eine bestimmte Art der Repräsentation. Wenn es sich um den Völkerbundsrat handele, so laden die Hauptdelegationen 6 umschichtig einmal ein. Während der großen Tagungen des Völkerbundes veranstalteten die großen Delegationen Empfänge von Hunderten von Personen. Die deutsche Delegation hat das niemals getan. Gelegentlich wurde einmal von der deutschen Delegation auch die . eingeladen zu einem Bierabend oder einem Frühstück. Die . der deutschen Delegation hält, sich vollkommen zurück und tritt mit anderen Mächten in dieser Beziehung in gar keinen Wettbewerb. Abg. Dr. Schreiber (Zentr) erklärte, der Etat des Aus wärtigen Amts dürfe nicht mehr über die 67 Millionen Reichs- mark anschwellen. Die ö. der Personalausgaben beeinträchtige leider notwendige Sachausgaben. Die Zusammenlegung der diplomatisch⸗konsularischen Laufbahn sei selbst vom Auswärtigen Amt gewünscht worden. Dann müsse sie aber auch durchgeführt werden. Es wäre erwünscht, daß der Staatssekretär eine ent⸗ sprechende Erklärung abgebe. Es, müsse ein ständiger , zwischen Generalkonfuln und Gesandten stattfinden. Alljährlich

Reichsanzeiger Gtaatsanzeiger.