ö
erteilen könne. Für höhere Schulen sollten spätere Nachkurse ein— treten. Zum Ausgleich für das Entbehren von Familie und Verkehr müßten ausreichende Wohnungen für Lehrerinnen, vor allem auf dem Lande, bereitgestellt werden. Im Gegensatz zur Auffassung des Abg. Lauscher war die Rednerin der AÄnsicht, daß die Schäden des sittlichen Verfalls im Ausschuß sehr wohl ver— traulich besprochen werden könnten. Es dürften nicht jetzt schon Experimente und Eingriffe in die Wege der Frauenbildung gemacht werden. Abg. Lukassowitz (B. Nat.) wünschte, daß ie Erziehung und Eharakterbildung mehr in den Vordergrund gestellt würden. Es mangele an Disziplin und Selbstzucht. Dissi⸗ dentische Lehrer dürften an Bekenntnisschulen nicht beschäftigt werden. Aufbauschulen und Volksschulen mit dem Ziele der mittleren Reife lehne seine Fraktion ab. Für die Junglehrer müsse mehr geschehen. Die Schulbauten, besonders im Osten, müßten stärker gefördert werden. Der Redner richtete an das Ministerium die Frage, ob die pädagogischen Akademien noch jetzt von dem Minister als ein Versuch angesehen würden. Seine Partei, so erklärte er, werde den Akademien innerlich erst zu⸗ stimmen können, wenn eine Bewährung in der praktischen Schul⸗ tätigkeit vorliege. Darauf wurde die Weiterberatung auf Sonnabend vertagt.
Der Hauptausschuß des Preußischen Land⸗— tags begann am J. d. M die Vorbergtung des Kultus⸗— haushalts, die bis zum Mittwoch nächster Woche dauern soll. Zunächst werden die Abschnitte „Ministerium und allgemeine Zwecke“, „geistliche Verwaltung“ und „Volksschullehrerbildung und Volksschulwesen“ zur Beratung gestellt. Dann schließen sich die Abschnitte „höhere Lehranstalten“, „Leibesübungen“ und „Provinzialschulkollegien“ an. Es folgen die Abschnitte „Universitäten, technische Hochschulen und sonstige wissenschaftliche Anstalten“. Am kommenden Mittwoch wird dann der Schluß⸗ abschnitt „Kunst“ behandelt. Abg. Dr. Steffens (D. Vp.) erstattete zunächst den Bericht über den Abschnitt „Ministerium und allgemeine Zwecke“. Dem Nachrichtenbüro des Vereins deutscher Zeitungsverleger zufolge schickte er diesem Bericht einen Ueberblick über den Gesamtkultushaushalt und sein Verhältnis zu dem Gesamthaushalt Preußens voraus. Danach machen die Ausgaben des Kultushaushalts in Höhe von 725,7 Millionen 192 vH der Gesamtausgaben des Staates aus (1938 31,58 vH). Der Zuschußbedarf der Kultusverwaltung (706,9 Millionen — 18, Millionen mehr als 1928) beträgt 43,57 vH. des gesamten Zuschußbedarfs der Staatshoheitsverwaltungen und steht damit unter diesen an erster Stelle. Der Anteil der einzelnen Gebiete der Kulturverwaltung an den Gesamtausgaben des Staates wie an dem Gesamtzuschußbedarf des Kultusministeriums ist ziemlich konstant geblieben. Von den Mehrausgaben gegenüber 1928 entfällt der Hauptanteil auf die pädagogischen Akademien (gegen 1926s plus 8,8 Millionen), und zwar 48,4 vH. Da diese Akademien einen sehr beträchtlichen Mehrzuschuß des gesamten Kultusetats in Anspruch nehmen, äußerte der Berxichterstatter die schwere Besorgnis, daß. wenn der Finanzminister nicht . diesen Zweck künftig besondere Mittel bereitstelle, andere Ge⸗ biete der Kultusverwaltung leiden müßten. — Der Personal⸗ bestand der Gesamtverwaltung hat sich um 862 vermehrt. Die persönlichen Ausgaben betragen 18, vH. der Gesamtausgaben des . Von den Mehrausgaben entfallen 6,9 Mil⸗ lionen auf persönliche, 7,5 Millionen auf sächliche Verwaltungs⸗ ausgaben, 5,“ Millionen auf sonstige sächliche Ausgaben. Zu⸗ sammenfassend betonte der Berichterstatter, es werde trotz der Not des Staates zweifellos viel für die Bildung getan. Von Verschwendung könne man jedoch nicht reden, ünd eingespart könne nichts werden. Im Gegenteil müsse der Haushalt angesichts vieler vorhandener Schäden und wichtiger dringender Kulturaufgaben, die noch immer der Erfüllung harren, als zu knapp bezeichnet werden. Der Redner wies — auf die Krise in unserem Volksleben, in unseren Anschauungen und unserer Kultur hin, auf die vielen Erscheinungen, die von einem großen Teile des Volkes als Verfalls und Zersetzungserscheinungen gewertet würden. Er fragte, welche Stellung der Minister zu diesen Erscheinungen, besonders auch zu dem zügellosen Geist in einem Teile der Jugend, zu dem Ueberwuchern des Exotischen in Leben und Kunst und zu der Frage der Selbstmorde von Jugend⸗ lichen einnehme, ob er hiergegen in eine energische Abwehr⸗ stellung eintreten wolle. Ferner kritisierte er das Berechtigungs⸗ wesen und forderte vom Minister den tatkräftigen Versuch zur Einschränkung. An Hand von Zahlen wies er hin auf die große Belastung der Städte, insbesondere der kleinen und mittleren sowie der ländlichen Schulverbände durch Schullasten. Er fragte den Minister nach seinen Plänen einer besseren Lastenverteilung. Schließlich forderte er stärkste kulturelle Für⸗ sorge für die Grenzgebiete, besonders für die des Ostens. Die Minderheitenverordnung erheische einen großzügigen Ausbau des deutschen Schulwesens in diesen Landesteilen. Hierfür müsse der Minister ein festes Programm aufstellen und durchführen. Abg. Meyer⸗Magdeburg (D. Nat.) wies darauf hin, daß seit der Anfrage der Teutschnationalen vom Februar 1927 die Kon⸗ kordatsfrage nicht zur Ruhe gekommen sei. Leider habe das . bisher eine Auskunft verweigert. Es stehe aber fest, daß Ministerpräsident Braun einen gleichzeitigen Abschluß mit der evangelischen und der katholischen Kirche nicht wolle. Die Stellungnahme der Deutschnationalen zum Konkordat habe sich nicht geändert. Sie erkennten die Notwendigkeit neuer Fest⸗ etzungen über das Verhältnis von Staat und Kirche an, n aber dabei die Wahrung der deutschnationalen Belange und der staatlichen Hoheitsrechte, besonders auf dem Gebiete der Schule. Sie verlangten eine gleichzeitige, gleichwertige und unlösliche, der Eigenschaft beider Kirchen entsprechende Regelung. Der Redner legte die Gründe dar, die seine Fraktion veranlaßt hätten, die Frage der Sammelschulen dem Staatsgerichtshof zu unterbreiten, und wies darauf hin, daß die getroffene giegelung gegen die Reichsverfassung verstoße. Seine Fraktion sei grundsätzlich bereit, nach allen Seiten Parität zu üben, aber nur durch ein Reichsschulgesetz. Die Frage des Berechtigungs⸗ wesens fordere noch immer die schärfste Kritik heraus. Hier müsse eine Aenderung eintreten. Bedauerlich sei die mangel— hafte Vorbildung auf den Universitäten. Es sei zu befürchten, daß mit dem Zurückdrängen des Intellektualismus auf unseren Schulen gleichzeitig die Schulung des Intellekts zurückgehe. Die Stellungnahme des Ministers zu Vorkommnissen wie dem Krantz⸗ Prozeß und zu den Vorgängen im Werner⸗Siemens⸗Realgym⸗ nasium schiene zu zeigen, daß der Minister diese Erscheinungen der Zuchtlosigkeit viel zu leicht nehme. Abg. König⸗Potsdam (Soz.) hob hervor, daß seine Fraktion Anträge auf Erhöhung von Etatsmitteln nur stellen werde, wenn auch die Deckungs⸗ möglichkeiten zugleich angegeben würden. Die Stellung—⸗ nahme der Sozialdemokraten zum Konkordat sei unver— ändert; es sei nicht notwendig, eine gleichzeitige Rege⸗ lung auch für die evangelische Kirche zu treffen. Der Redner bekämpfte die Auffassung, daß Sammelschulen ver⸗ ,, ,, seien. Er wandte sich gegen die Entfernung von Lehrern, die während ihrer Anstellung Dissidenten würden, und egen Zurücksetzungen, wenn sie kurz vor der Anstellung kon— 6 os geworden seien. Dieses Jahr müsse ein besonderes Jahr der . werden. Dazu sei eine würdige Aus⸗ . vorzubereiten. Der Minister solle eine Kundgebung er n die auf die verflossenen 10 Jahre der republikanischen , und der Arbeit in der Republik hinweise und die Er— folge dieser Arbeit einer Diktatur gegenüber zeige. Selbst Luden—⸗ dorff sei ja für die Einxichtung des parlamenkarischen Systems seinerzeit eingetreten. Im staatsbürgerlichen Unterricht aller Schulen ließen sich die Angriffe der Reaktionäre schlagend zurück⸗ weisen. Die Wahl zum Beamtenrat des Kultusministeriums hätte leider gezeigt, daß dort noch immer eine reaktionäre Mehr—
88
. /
Neichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 58 vom . März 1929. S. 4.
heit vorhanden sei. Bei den Schulverwaltungen in der Provinz seien noch 50 bis 60 vH. aller Beamten Reaktionäre und gegen das heutige System eingestellt. Der Redner forderte an Hand eines Falles größere Beachtung der schwarz-rot-goldenen Fahne bei Verfassungsfeiern in den Schulen. Auch er wandte sich gegen die Ueberspannung des Berechtigungswesens und forderte“ den Ausbau der Volksschule, die mit der mittleren Reife enden müsse, um den Zugang zur Beamtenlaufbahn zu eröffnen. Notwendig sei die Abschaffung der besonderen Aufnahmeprüfung für die Obersekunda zur Herbeiführung einer innigen Verbindung zwischen höherem Schulwesen und Volksschulwesen. Innerhalb des Ministeriums sei die Vereinigung beider Abteilungen unter zwei Direktoren zu empfehlen. Noiwendig seien auch größere Er⸗ ziehungsbeihilfen für minderbemittelte Schulen. Abg. Dr. Lauscher (Zentr.) bedauerte das Scheitern des Reichsschul— gesetzes. Das Zentrum werde jederzeit zur Mitarbeit an einem neuen , bereit sein. In Preußen könne nach dem Scheitern des Reichsschulgesetzes keine weltliche Schule errichtet werden, da sie dem Volksschulunterhaltungsgesetz widersprechen würde. Auch Lehrer, die keinem Bekenntnis angehörten oder während ihrer Dienstzeit austräten, könten nicht beschäftigt werden. Es sei das im Interesse der Gewissensfreiheit zu bedauern, aber nur durch ein Reichsschulgesetz zu ändern. Der Erlaß des Ministeriums über Sammelklassen sei unhaltbar. Besondere Bedenken beständen gegen die Ziffer 5, die bestimme, daß dem Ministerium Anträge zur Einrichtung von weltlichen Sammelklassen, die von den Ge⸗ meinden abgelehnt seien, vorgelegt werden sollten. Der „Vor— wärts“ habe dazu erklärt, daß diese Ziffer den Sinn habe, daß künftig reaktionäre Gemeinden gezwungen werden sollten, welt— liche Schulen einzurichten. Damit beschreite die Regierung einen Weg, der zu schweren Schulkämpfen führen müsse. Es gebe nur einen Weg, solche Konflikte zu vermeiden: ein Reichsschulgesetz. Hin⸗ sichtlich der Verfallserscheinungen müsse ernstlich geprüft werden, ob man nicht auf manchen Gebieten, so beim Sport, zu weit gegangen sei. Die Jugendlichen nähmen den Sport zu ernst und stellten andere wichtige Lebensaufgaben zurück. Abg. Schwarz⸗ haupt (D. Vp.) ging auf die Verwaltungsreform ein und bat den Minister um Auskunft, welche Gründe ihn dazu geführt hätten, die Zusammenfassung aller Schulgattungen beim Ober⸗ präsidium zu vertreten. Er richtete ferner die Frage an den Minister, wie er sich zu den Bestrebungen stelle, die Personallasten im Volksschulwesen völlig auf den Staat zu übernehmen und auch die Lehrer der nichtstaatlichen höheren Schulen zu Staatsbeamten zu machen. Diese Bestrebungen müßten in ihrer weiteren Ent⸗— wicklung zu einer totalen Verstaatllchung des gesamten Schul⸗ wesens führen. Der Redner wies darauf hin, daß der Kultus— minister unbedingt notwendige Forderungen dem Finanzminister gegenüber nicht habe durchsetzen können. So sei von den Zu⸗ schüssen für Schulbauten über eine Million gestrichen worden, während die Hilferufe aus dem gesamten Lande immer stärker an die Abgeordneten gelangten. Er schilderte die Zustände in der Frauenklinik der Universität Marburg und forderte, daß zur Be— hebung dieser Zustände 400 000 RM in den Etat eingestellt werden. Diese Summe könne sehr leicht aufgebracht werden durch die Streichung der überaus hohen Aufwendungen von 116 800 RM für die Diensträume und die Gärten des Kultus⸗ ministeriums und weiter durch die Kürzung der Titel für private höhere Mädchenschulen einschließlich der Klosterschulen, die in diesem Jahre um 1 050 009 RM erhöht worden seien. Zu der Frage der pädagogischen Akademien verlangte der Redner Aus— kunft über die Nowvendigkeit der Errichtung von sechs weiteren Akademien im Jahre 1936 und über ihre künftige Gestaltung. Er verlangte Rücksichtnahme auf die zukünftige Beschäftigung der Lehrer auf dem Lande und widersprach im voraus einer etwa geplanten weltlichen Akademie vor Klärung der Frage der weltlichen Schulen. Er polemisierte gegen den Erlaß des Kultus⸗ ministers über die Errichtung von Sammelklassen und suchte die Verfassungswidrigkeit der sogenannten Sammelschulen nachzu— weisen, durch die ein neuer Schultyp, die weltliche Schule, im Gegenfatz zu den Bestimmungen der Verfassung geschaffen werde. Zur Frage des Konkordats wies der Redner auf den Gegensatz hin zwischen den Erklärungen des Kultusministers vom 7. Februar 1927, wonach dem Landtag rechtzeitig über den Stand der Dinge Mitteilung gemacht werden sollte, und der letzten Erklärung des Ministerpräsidenten, daß der Landtag lediglich abzulehnen oder anzunehmen habe. In einer Erwiderung auf die Ausführungen des Abg. König, der sich gegen die vertragliche Bindung mit der evangelischen Kirche ausgesprochen hatte, wies der Redner auf die Beschlüsse des Zentralvorstandes der Deutschen Volkspartei hin und betonte besonders, daß es nicht erträglich sei, wenn der katho⸗ lischen Kirche gewisse finanzielle Leistungen vertraglich zugesichert würden, während sie der evangelischen Kirche nur durch ein jeder⸗ zeit abzuänderndes Gesetz zugestanden würden. Gerade auf die Erfül⸗ lung dieser Forderung legten seine Freunde ausschlaggebenden Wert. Abg. Dr. Ausländer (Komm.) behandelte eingehend die Kon⸗ kordatsfrage und wandte sich dagegen, daß die Schulen der Kirche ausgeliefert würden. Recht eigenartig sei die Haltung der Sozial⸗ demokraten dem Berechtigungswesen gegenüber. Während der Abg. König (Soz.) einerseits sich gegen eine Ueberspannung des Berechtigungswesens gewandt habe, vertrete er andererseits die Forderung, daß die Volksschulen noch mehr ausgebildet würden. — Abg. Dr. Bohner (Dem) forderte für die pädagogischen Aka⸗ demien die Möglichkeit größerer Sparsamkeit. Die Mittel für die privaten höheren Mädchenschulen scheinen allzustark erhöht zu sein bei der Verwaltungsreform. Der Redner behandelte sodann die Frage der Zusammenlegung der Volksschulabteilungen bei den Oberpräsidien bei der kommenden Verwaltungsreform. Der Ge⸗ danke der einheitlichen Zusammenfassung der Schulen müsse trotz⸗ dem unter Nachprüfung der geographischen Schwierigkeiten durch⸗ geführt werden. Auch die fachlichen Bildungsstätten müßten dem Ministerium unterstellt werden. Hinsichtlich des Konkordats wies er auf die frühere Erklärung der Demokraten hin. Sie seien auch bereit, die Folgerungen gegenüber der evangelischen Kirche zu ziehen, wenn es nötig sein werde. Dankenswert sei auch die Haltung des obersten Kirchenrats vom 27. Januar. Neben dem Berechtigungswesen, das auf wirtschaftliche Gründe zurückgehe, stehe die Ueberbürdungsfrage. Der tägliche Schulbetrieb müsse zeitlich eingeschränkt werden., Vielleicht könne man durch andere Bemessung der Sommerferien eine Entlastung herbeiführen. Nötig sei die Heranbringung der höheren Schulen an das politische Leben. Abg. Dr. . . hoh hervor, daß die ein⸗ gebrachten Anträge schon mehrere Millionen Mehrbelastung er⸗ orderten. Das Berechtigungswesen, das von der höheren Lehrer⸗ 3. ausgehe, müsse nachgeprüft werden. In den akademischen Kreisen werde allzusehr das Abiturium und die akademische Bildung überschätzt. Dabei sei der Wert des Abituriums im Gegensatz zu früher geringer geworden, weil man allzu große Nachgiebigkeit zeige. Die Schule müsse unpolitisch gehalten werden. Die Schüler müßten in mittelständlerischem Geist er⸗ ogen werden. Die mittelständlerische Moral und Familienauf⸗ ef ng dürfe nicht vergessen werden. Abg. Prelle (D. Frakt.) erklärte, der parteipolitische Wurm nage am Marke des Stabes des Ministeriums. Bei der Besetzung der Stellen dürften partei⸗ politische Momente nicht ausschlaggebend sein. Notwendig sei die sittliche Erziehung der Jugend, besonders im Geiste des Christentums. In der Frage des Konkordats sei ein gleich⸗ zeitiges Abkommen mit der evangelischen Kirche notwendig. Hierauf nahm Kultusminister Dr. Becker das Wort. Er be⸗ tonte, daß er seit zehn Jahren als Staatssekretär und Minister an leitender Stelle im Kultusministerium gestanden habe. Seine allgemeine ö Haltung brauche er deshalb heute nicht dar⸗ zulegen. Man dürfe nicht vergesfen, daß wir in Preußen an die
Brundsatzgesetzgebung des Reiches gebunden seien. Wir hätten in Preußen, so führ der Minister fort, auf Grund der praktischen Erfahrung uns schon 1 über ein Schulgesetz geeinigt. Die Stellung dissidentischer Lehrer ist unendlich schwierig. Auf Grund der. gien d n Disziplinarbestimmungen können sie, nur weil sie Dissidenten sind, nicht entlassen werden. Andererseits ist nicht zu verkennen, daß auch Schwierigkeiten hinsichtlich der Be⸗ treuung der konfessionellen Kinder durch dissidentische Lehrer ent= stehen. Haenisch hat sich seinerzeit nur sehr schweren Herzens zur Festlegung der Sammelschule mn fiosfhst. Wir haben aber geglaubt, damit auf dem Boden des Rechts zu bleiben, obgleich man die Kritik von der konfefsfionellen Schufeite aus verstehen kann. Die Notlösung hat aber für die Bekenntnisschule den Vorteil, daß sie diese von dissidentischen Lehrern und Kindern befreit. Der Ministerialerlaß vom 14. Juni 1928 ist nicht so zu verstehen, als ob das Ministerium mit Zwangsetatifierungen bei der Sammelschule vorgehen wolle. Wir wollen nur ausgleichend wirken. Das Herzstück einer differenzierten Einheitsschule sind die pädagogischen Akademien. Den Antrag der Demokraten können wir nicht billigen, die pädagogischen Akademien in die rein , , . Hochschulen einzureihen. Auch die Kunst⸗ hochschulen sind nicht einbegriffen. Die pädagogischen Akademien stellen einen Typus dar, in dem sich die rationale Tendenz unseres Lebens mit den irrationalen Bedürfnissen der deutschen Voltsseele verbindet. Wie wir dem allgemeinen Drängen des Volkes in die höhere Schule begegnen sollen, wissen wir noch nicht. Vielleicht wäre es gut, wenigstens auf dem Gebiete der Frauenbildung einmal den Versuch zu machen, eine höhere ab⸗ schließende Bildung zu geben, die nicht notwendig die Berechti⸗ gung zum Uniyersitälsstudium in sich birgt. Zur Frage der Ein⸗ heitsschule gehört auch das große Problem der Verwaltungs reforni. Das Kultusministerium vertritt den Standpunkt, daß die Verwaltung der höheren und der Volksschulen in der Pro⸗ vinzialinstanz zusammengelegt werden muß. Das setzt freilich voraus als Korrelat eine Stärkung der lokalen Instanz im BVolksschulwesen. Die von den Lehrerverbänden gewünschte Verstaatlichung der Schulen ist eine finanzielle Utopie. Der Schule ist mehr gedient durch eine freie Konkurrenz zwischen Staat und Städten. Ueber alle Parteigrenzen hinweg gibt es eine Einigung, nämlich die Erziehung zum Staatsgedanken. Vaterländische Erziehung der Jugend heißt heute Erziehung zur Deutschen Republik. Das bedingt auch eine entsprechende Personalpolitik. Die Sozialdemokratie zum Beispiel ist in der Schulverwaltung noch nicht genügend vertreten. Ich würde mich freuen, eine ausführliche Darlegung des Konkordats geben zu können; ich muß mich aber darauf beschränken, auf die Aus— führungen des Ministerpräsidenten vom Dezember 1938 zu ver⸗ weisen. Hinsichtlich der Frage der gleichzeitigen ö der evangelischen Kirche weise ich auf das Schreiben des Minister⸗ präsidenten an den Oberkirchenrat hin, in dem es heißt, daß die derzeitige Staatsregierung den Grundsatz der Parität nicht ver— letzen wird. Die Lehrerbildner sind weitgehendst untergebracht. Auf dem Gebiete des Minderheitenschulwesens hat Preußen mehr etan, als es rechtlich verpflichtet ist. Die große seelische Not unserer Jugend entspringt den allgemeinen Verhält⸗ nissen. Wir werden nur zur Gesundung kommen, wenn wir uns alle unserer Verantwortung gegenüber der Jugend im eigenen beispielhaften Vorleben bewußt werden. — In der zweiten Rednerreihe sprach sich Abg. Dr. Hildegard Wegscheider (Soz.) für die Angliederung der Schulabteilung an das Provinzialschulkollegium aus und forderte eine feste Linie in der Personalpolitik. Abg. Linnborn (Zentr.) erklärte, seine Partei habe bereitwillig an den beiden Gesetzen für die evan— gelische Kirche mitgearbeitet, sowohl beim Verfassungsgesetz wie beim Dotationsgesetz. Das Zentrum hoffe, daß das Konkordat nunmehr zustande komme, da es auch bereit sei, der evangelischen Kirche wieder zu helfen. Abg. Kickhöffel (D. Nat.) erklärte, diese Ausführungen seien nicht geeignet, das abzuschwächen, was in dieser Frage der Abg. Maher⸗Hamburg (D. Nat.) heute gesagt habe. Das müsse die deutschnationale Fraktion aufrechterhalten. Ein Vertrag mit der evangelischen Kirche könnte sehr schnell zu⸗ tande kommen. Zur Personalpolitik des Ministers hätten seine Freunde wenig Vertrauen. Seine Partei sei gegen Zentralisierung der Schulverwaltung beim Oberpräsidium. Abg. Hedwig Thöne (D. Vp) wandte sich gegen das Berechtigungsunwesen. Man sollte die höhere Schule heben und sie wieder zu einer Schule der allgemeinen Bildung machen. Das Spezialistentum in der Fach⸗ bildung müsse in seine Grenzen zurückgewiesen werden. Bedauer⸗ lich sei das Gegeneinanderarbeiten von Kultusministerium und Handelsministerium. Darunter dürfe die Idee der neunjährigen Frauenoberschule nicht leiden. Es müsse auch Frauenschulen geben, die ihre Bildungsziele ohne Hochschulbildung erreichten. — Darauf wurde die Weiterberatung auf den 12. März vertagt.
Sandel und Gewerbe. Berlin, den 9. März 1929. Waggengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 8. März 1929: Ruhrrevier: Gestellt: 34 839 Wagen, nicht gestellt — Wagen.
Die Clektrolytkupfernotierung der Vexeinigung für detsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des W. T. B. am 9. März auf 185,25 Æ (am 8. März auf 1865,25 „) für 100 kg.
Berichte von auswärtigen Waren märkten.
London, 8. März. (W. T. B.) Am dritten Tage der Wollauktion kamen 7720 Ballen unter den Hammer, von denen 7000 abgesetzt wurden. Die Kauflust war wieder stärker, be⸗ sonders für feine schweißige Sorten, und bei voll behaupteten laufenden Preisen wurde das Angebot glatt geräumt. Schweißige Merinos, Kammwolle aus Victoria, Marke „Skene“, wurden zu 27 Pence, gewaschene Kammwolle aus Queensland, Marke „Manuka“, zu 425 Pence und Nackenwolle zu 42 Pence das Pfund verkauft.
Manche ster, 8. März. (W. T. B.) Das Geschäft in Geweben war im allgemeinen unbedeutend. Garne tendierten bei ruhigem Geschäft unregelmäßig. Notierungen für Water Twist Bundles und Printers Cloth waren nicht zu hören.
(Weitere Nachrichten über „ Handel u. Gewerbe“ s. i. d. Ersten Beilage.)
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Verantwortl. Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Rechnungsdirektor Mengering in Berlin.
Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft, Berlin. Wilhelmstraße 32.
Sieben Beilagen
(einschließl. Börsenbeilage und drei Zentralhandelsregisterbeilagen).
Nr. 58.
Zweite Zentra lhandelsregifterbeilage
zum Deut s chen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger
zugleich Zentralhandelsregister für das Deutsche Reich Berl
1929
JI. Handelsregister.
Die im hiesigen Handelsregister auf Blatt 442 eingetragene Firma Wil⸗ Fabrikation Gärtnereibedarf und Düngemittel großhandlung in Pegau, soll gemäß 2 H. ⸗G.⸗B. r.⸗G.⸗Ges. von Amts wegen gelöscht
benachrichtigt Aufforderung, Widerspruch gegen die Löschung binnen unterzeichneten Gericht geltend zu machen, wid rigenfalls die Löschung erfolgen wird.
Amtsgericht Pegau, 25. Februar 1929.
3 Monaten
HKadeberꝶ. Auf Blatt 114 des hiesigen Handels⸗ die Firma Sächsische Glasfabrik in Radeberg, ist heute ein⸗ getragen worden, daß das Vorstands⸗ mitglied Ernst schieden und die Prokura des Bernhard Bruno Zachold erloschen ist. Das Amtsgericht Radeberg. 4.
,
Otto Crienitz
Ie atibor. Am 26. 2. 1929 ist in unser Handels⸗ vegister A II6 bei der Firma Max Frank in Ratibor eingetragen: Firma heißt jetzt Minax Frank Nachf. Sedwig Frank. Kaufmannsfrau Tschauner,
,
Hedwig Frank, Amtsgericht
HRatibor.
Am 27. Februar 1929 ist in unser H.-R. B bei Nr. 87 die Treuhandstelle Umschuldungskredite Provinz Oberschlesien, Gesellschaft beschräukter Sitz Ratibor. Gegenstand des Unternehmens ist die Gewährung von Umschuldungskrediten, vinzialbank Oberschlesien und Girozentrale, Umschuldungskredit⸗ institut) gemäß den Richtlinien für die Hilfsmaßnahmen des Reichs für Um— schuldungskredite vom ? gibt, dadurch zu erleichtern, daß die Ge⸗ sellschaft nach näherer Maßgabe des Umschuldungskreditinstitut erforderlichenfalls Grundstücke in der Zwangsversteigerung Stammkapital Ge schäf ts führer Steiger in Ratibor. eine Gesellschaft mit beschränkter Haf⸗
Der Gesellschaftsvertrag ist am 1929 abgeschlossen. bekanntgemacht, machungen der Gesellschaft durch den Preußischen Amtsgericht
(Landesbank
,,,
Mai 1928 aus⸗
Die Gesellschaft ist
Ferner wird
Staatsanzeiger
HKeichenbach, Vogt. Handelsregister sgerichtsbezirk Reichenbach i. V, ist eingetragen worden: a) am B. Februar 1929: auf Blatt 1060, Reichenbach / B. Handelsniederlassung is Obermylau 2. auf Blatt 1470, Firma Carl Neu⸗ bergers Söhne, Gesellschaft mit be⸗ schränkter meister Franz Eduard Neuberger ist als Geschäftsführer ausgeschieden; 3. auf Blatt 1514, das Erlöschen der Firma Albert Horn in Reichenbach 5 I
G .
98 4. auf Blatt 1668, die Firma Paul Klemm in Reichenbach / V. — Untere Lindenstraße — und als Inhaber der Fabrikant Ehregott Paul Klemm, da⸗ Er ist durch Tod ausge schieden, Inhaberin ist Johanne Henriette verw. Klemm geb. Brauße in i In das Handelsgeschäft ist ein⸗ getreten der Kaufmann Klemm in Reichenbach i. V. sellschaft ist am 1. Januar 1912 er richtet worden — Reißerei, Kunstwolle Wattefahrikation, Baumwolle
Reichenbach Curt Felix
Wollabfällen.
Gesellschafterin
In das Handels geschäft
ist am 1. Januar 1919 als Gesellschafter
eingetreten
Ferdinand Klemm in Reichenbach i. V. b) am 4. März 1929:
Das Grlöschen der Firma Reinhard Singer, Blatt zinger C Co. Gesellschaft mit be⸗ schränkter Haftung, beide in Reichen— bach i. V. letztere nach beendeter Liqui⸗
ausgeschieden.
Kaufmann
/
Amtsgericht Reichenbach, den 4. März 1929.
,
H chlitz, Sachsen.
In das Handelsregister ist heute ein⸗ getragen worden: 1. auf Blatt 328, die hardt Stephan in Dö⸗ 2. auf Blatt 411, die Firma Geringswalde betr., der Firma; irma Nova⸗Werke,
Firma Bern litzsch betr. 5 Nebe Je 3 Erlöschen Blatt 137, die F
9 5
Gesellschaft mit beschränkter Haf— tung in Rochlitz betr.! Die Ver⸗ tretungsbefugnis des Liquidators Oskar Albin Lorenz in Rochlitz ist beendet, und die Firma ist erloschen.
Amtsgericht Rochlitz, den 1. März 1929. NR üdesheim, Rhein. 108730
In unser Handelsregister A wurde heute die Firma Gasthaus „Zur Krone“, Weinbau — Weinver sand Nikolaus Trapp, Rüdesheim am Rhein, und als Inhaber der Gastwict Nikolaus Trapp in Rüdesheim am Rhein eingetragen.
Rüdesheim (Rhein), 1. März 1925.
Amtsgericht. H üstringen. 103302
In das Handelsregister Abt. A ist heute zur Firma Gustav Kaiser in Rüstringen eingetragen: Die Firma ist erloschen.
Rüstringen, den 24. Februar 1929. Amtsgericht. (S. R. A 48.) Schleusingen. 103731 In das Handelsregister B wurde heute bei Nr. 45, Georg Schmidt u. v. d. Eltz, Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Schmiedefeld, eingetragen:
Kaufmann Georg Schmidt in Schmiedefeld ist als Geschäftsführer durch den Tod ausgeschieden.
Schleusingen, den 18. Februar 1929.
Das Amtsgericht. Schmölln, Thür. 103303
Die Bekanntmachung vom 5. 2. 1929 in Nr. 44 dieses Blattes, betr. Eintra⸗ gung im Handelsregister Abt. A Vr. 164, wird dahin berichtigt, daß die Firma Carl Rehfeld, mechanische Jute— weberei in Schmölln, in „Carl Rehfeld, mechanische Weberei, Schmölln“ ge—⸗ ändert worden ist.
Schmölln, den 22. Februar 1929. Thüring. Amtsgericht. Schünann, Katzbach. (103304 Im Handelsregister A ist heute unter Nr. 108 die Firma „Automobil-Zen⸗ trale Clemens Fischer“ in Schönau
(Katzbach) und als Inhaber der Kauf⸗
mann Clemens Fischer hierselbst ein⸗ getragen worden.
Amtsgericht Schönau (Katzbach),
den 7. 2. 1929. 1053732 Schwarzenberg, Sachsen.
In das Handelsregister des unter zeichneten Gerichts ist eingetragen worden:
Am 12. Februar 1929:
1. auf dem Blatt 485, die Firma Wagner K Thomasius in Schwarzen— berg betr., daß die Firma erloschen ist.
Am 18. Februar 1929:
2. auf dem Blatt 82d, die Firma Her⸗ mann Wappler K Söhne in Grünhain betr., daß der Gesellschafter Klempner⸗ meister Gustab Hermann Wappler in Grünhain durch Tod ausgeschieden ist. Amtsgericht Schwarzenberg, 4. 3. 1929. Schwerin, Meckel. 103733
Handelsregistereintrag vom 26. 2. 1929; Firma Bernhard Becker G Co. Bier⸗ vertriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung in Schwerin: Durch Beschluß der außerordentlichen Gesellschafter⸗ versammlung vom 8. November 1923 ist der Sitz der Gesellschaft, der bisher in Wismar war, nach Schwerin verlegt. Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Gegenstand des Unternehmens ißt der Vertrieb von Bieren aller Art, ins⸗ besondere süddeutschen und tschecho⸗ slowakischen Bieren. Das Stamm⸗ kapital beträgt 20 000 RM. Geschäfts⸗ führer ist der Kaufmann Bernhard Becker in Schwerin. Amtsgericht Schwerin.
Schwerin, Meckelb. 103734
Handelsregistereintrag vom A. Fe⸗ bruar 1929 zur Firma Mecklenburgische Bürsten⸗ und Pinsel⸗Industrie Dreyer Lohmann, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Schwerin i. Mecklbg.: Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 23. Februar 1929 ist die Firma geändert in „E. F. Lohmann Hefell schaft mit beschränkter Haftung“. Amts⸗ gericht Schwerin.
Sorau, N. L. 103307
In das Handelsregister Abteilung A ist bei der Firma Gebrüder Simon in Sorau, N. L., eingetragen worden:
Der Kaufmann Wilhelm Simon in Sorau, N. L., ist aus der Gesellschaft ausgeschieden.
Sorau, N. L., den 22. Februar 1929.
Das Amtsgericht.
Soran, N. L. 103308
In das Handelsregister Abteilung A ist unter Nr. 414 die Firma Wilhelm Simon mit dem Sitz in Sorau, N. L., und als Inhaber der Kaufmann Wil— helm Simon in Sorau, N. L., ein⸗ getragen worden. Dem Kaufmann
Georg Simon in Sorau, N. L., ist Pro⸗ kura erteilt.
Sorau, N. L., den 22. Februar 1929.
Das Amtsgericht Soraniu, XN. L. 103309
In das Handelsregister Abteilung A ist bei der Firma Rudolph Büttner zu Sorau eingetragen worden:
Der persönlich haftende Gesellschafter Bankherr Paul Kade ist durch 16 aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die bis⸗ herige persönlich haftende Gesellschafterin Charlotte Kade führt die Firma als Einzelfirma fort.
Sorau, N. L., den 1. März 1929.
Das Amtsgericht.
Sta llu pänen. 103736 In unser Handelsregister A Nr. 547 ist bei der Firma M. Becker & Co. Wäschefabrikation Eydtkuhnen heute ein⸗ getragen worden, daß die offene Han⸗ delsgesellschaft aufgelöst ist. Das Ge⸗ schäft wird unter unveränderter Firma von dem früheren Gesellschafter Kauf⸗ mann Max Becker in Eydtkuhnen nach Ausscheiden der zweiten Gesellschafterin Frau Helene Becker geb. Breuksch in Eydtkuhnen fortgesetzt. Amtsgericht Stallupönen, 2. März 1929.
Steele. 103735 Im Handelsregister Abt. A ist am 22. 1. 1929 bei der unter Nr. 138 einge⸗ tragenen offenen Handelsgesellschaft „Levy Isaae“ in Steele eingetragen, daß die Gesellschaft aufgelöst ist. Das Ge⸗ schäft wird unter unveränderter Firma von der früheren Gesellschafterin Frau Dr. Friedheim in Steele fortgeführt. Amtsgericht Steele.
Steinau, Oder. 103737
Bei der in unsevem Handelsregister Abt. A unter Nr. 82 eingetragenen Firma Felix Zimmermann Inhaber Curt Zimmermann in Steinau (Oder) ist heute folgendes eingetragen worden: Die Firma ist erloschen.
Steinau (Oder), den 5. Januar 1929.
Das Amtsgericht.
Stralsund. 103738
In das Handelsregister B ist unter Nr. I4. bei der Firma Vereinigte Kohlengroßhandelsgesellschaft mit be⸗ schränkter Haftung in Güstrow mit Zweigniederlassung in Stralsund heute eingetragen worden: Zum Liquidator ist der Kaufmann August Haackert in Güstrow bestellt. Die Prokura des Kaufmanns Fritz Krüger in Malchin ist erloschen. Durch Gesellschafterbeschluß vom 9g. Januar 1929 ist die Gesellschaft aufgelöst.
Stralsund, den 16. Februar 1929.
Das Amtsgericht. Stra lsur;dl. 103739
Im Handelsregister A ist unter Nr. 65 bei der Firma M. Lorgus Nachf. am 5. März 1929 eingetragen: Die Firma ist erloschen.
Stralsund. den 5. März 1929.
Das Amtsgericht. W alilheim. 103740
In das Handelsregister ist heute auf Blatt 205, betr. die Firma Gustav Berger in Waldheim, eingetragen worden:
Der Lederhändler Karl Gustav Moritz Berger ist als Inhaber ausgeschieden. Inhaber ist der Kaufmann Arthur Jo⸗ hannes Plenikowski in Hartha. Amtsgericht Waldheim, 2. März 1929.
Weimar. 4 103742 In unser Handelsregister Abt. B Bd. III Nr. 15 ist heute bei der Firma Domänen-Betriebs⸗Gesellschaft mit be⸗ schränkter Haftung zu Berlin Zweig⸗ niederlassung Weimar in Weimar ein⸗ getragen worden: Dem Kaufmann Ernst Schendel in Berlin⸗Friedenau und dem Diplomlandwirt Roland Müller in Berlin-Steglitz ist Prokura erteilt derart, daß ein jeder von ihnen be⸗ rechtigt ist, die Gesellschaft gemeinsam mit einem anderen Prokuristen zu ver⸗ treten. Die Prokura des Dr. Claus Muthesius in Berlin⸗Nikolassee ist er⸗ loschen. Weimar, den 2. März 1929. Thüring. Amtsgericht.
Wetzlar. 103743 In unser Handelsregister Abteilung A Nr. 164 ist heute bei der Firma W. Medenbach in Wetzlar⸗Niedergirmes eingetragen worden: Die Firma ist erloschen. Wetzlar, den 1. März 1929. Amtsgericht.
Wiesbaden. 103744 Handelsregistereintragungen vom 19. Februar 1929:
A Nr. 2844. Firma „Gebr. Frey, Vergnügungspalast. Groß⸗Wiesbaden“, Wiesbaden. Persönlich haftende Ge⸗ sellschafter sind Kaufmann Eugen Frey, Kaufmann Anton Frey, beide in Wies⸗
Offene Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 1. November 1928
Vom 23. Februar 1929:
A Nr. 2771. Bei der Firma „Rhein⸗ garage Debusmann & Co.“, Wiesbaden: Die Gesellschaft ist aufgelöft. Die Firma ist erloschen.
„Destillerie & Anton“, Wies⸗
schafter sind Kaufmann Friedrich O. Gangloff, Destillateur Michel Anton, beide in Wiesbaden. gesellschaft.
Authentique Ganglo
Offen Handels⸗
Die Gesellschaft hat am tz. Februar 1929 begonnen.
Vom 26. Februar 1929:
B Nr. 625. Bei der Firma
mann &K Co., Ge
ter Haftung“,
. schaft mit beschränk⸗ Wiesbaden: Der Kauf⸗ mann Arthur Berthold in Wiesbaden ist zum weiteren Geschäftsführer bestellt.
Vom 27. Februar 1929:
A Nr. 2846. Firma „Franziska Nie⸗ wöhner, Exportkontor“, Wiesbaden. In wöhner geb. Kleffner Wiesbaden. Dem Kaufmann Pius Niewöhner in Wiesbaden ist Prokura erteilt.
A Nr. 2847. Firma „M. Göbel & Co., Kommanditgesellschaft“, Wiesbaden. Gesellschafter Kaufmann Martin Göbel in Wiesbaden. Gesellschaft 1929 begonnen. Es ist ein Kommamditist vorhanden.
362. Bei der Firma, Industriegesellschaft f Wiesbaden:
deutsche Bau⸗ und mit beschränkter Haftung“, Bücherrevisor Dr. Liquidator. schaftsbeschluß vom 1 Gesellschaft aufgelöst.
Vom 1. März 1929:
. „Maschinen⸗ Handelsgesellschaft Wiesbaden. Persönlich ha sellschafter sind: Frau Elise Deutschinger Sakrzewski
Kaufmann Wiesbaden. Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 15. Februar 1929 begonnen.
t. 850. Bei der Firma „Ehape, Einheitspreise“, Zweigniederlassung: dem bereits durchgeführten Beschluß der Generalversammlung vom 29. Januar 1929 ist das Grundkapital um 3 000900 Reichsmark auf 6000000 RM erhöht. Durch Beschluß der Generalversammlung vom 29. Januar 1929 ist der Gesell⸗ 3, betr. das Grund⸗ kapital, geändert. Die auf den Inhaber
Aktiengesellschaft Wiesbaden,
schaftsvertrag in 5
Lurse von 116 * ausgegeben. Das Amtsgericht, Abt. 9, Wiesbaden.
Wismar.
In das Handelsregister ist heute die Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Firma Vieh⸗Spedition⸗Wismar, Gesell⸗ schaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitz Wismar eingetragen und weiter: Gesellschafts vertrag vom 10. Ok⸗ tober 1928 mit Abänderungen befindet sich zu den Akten. Der Gegenstand des Unternehmens ist Spedition und Vieh⸗ agentur. Die Gesellschaft ist berechtigt, gleichartigen Unternehmungen zu beteiligen. Stammkapital Reichsmark. Geschäftsführer sind Herr Anders Christensen und Herr Direktor Himstedt, die jeder berechtigt sind, die Gesellschaft Vertretung der 1. durch den Vorsitzenden des Aufsichts⸗ ? Geschäftsführer, wenn demselben ausdrücklich die Be⸗ fugnis zur Einzelvertretung beigelegt ist, zwei Geschäftsführer, 4. durch und einen Pro⸗
Gesellschaft
einen Geschäftsführer kuristen, 5. durch zwei Prokuristen. eingetragen öffentlicht: Die Bekanntmachungen der Gesellschaft Deutschen Reichsanzeiger.
Amtsgericht Wismar, 19. Februar 1929.
Wiist egi ersdorꝶ. In unser Handelsregister Abt. A ist heute bei der unter Nr. S5 eingetragenen Firma P. Penndorf Nachf. folgendes eingetragen worden: Die Prokura des Kaufmanns Erich Brauner in Nieder
1. Auf Blatt 02, betr. die Firma Münch X Geuther in Zwickau: Pro⸗ kura ist dem Kaufmann Fritz Erich Marder in Zwickau erteilt.
2. Auf Blatt 1246, betr. die Firma Zwickauer Porzellanfabrik in Zwickau, Zweigniederlassung der Aktiengesellschaft Porzellanfabrik Kahla in Kahla: Prokura ist erteilt den Kaufleuten Horst Müller in Frei⸗ berg und Karl Schrumpf in Kahla. Jeder von ihnen darf die Gesellschaft nur in Gemeinschaft mit einem Vor— standsmitglied oder einem Prokuristen vertreten.
Amtsgericht Zwickau, den 4. März 1929.
4. Genossenschafts⸗ regifter.
Essen, Runr. 1063802 In das Genossenschaftsregister ist am 28. Februar 1929 zu Nr. 50, betr. die Firma Bau⸗ und Wohnungsgenossen⸗ schaft Groß⸗Essen, eingetragene Ge⸗ nossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, Essen, eingetragen: Durch Beschluß der Generalversammlung vom 13. Februgr 1929 ist die Satzung geändert. Amtsgericht Essen
Gifhorn. 1053803
In das hiesige Genossenschaftsregister ist heute zu Nr. 39 bei der Landwirt schaftlichen Maschinen⸗Genossenschaft, e. G. m. b. H. in Isenbüttel, einge⸗ tragen: Die Vertretungsbefugnis der Liquidatoren ist beendet.
Amtsgericht Gifhorn, 5. 3. 1929.
G Görlitæx. 103804 In unser Genossenschaftsregister ist am 1. März 1929 bei Nr. 64, betr. die Gemeinnützige Baugenossenschaft Görlitz e. G. m. b. H. in Görlitz, folgendes ein⸗ getragen worden: Durch Beschluß der Generalversammlung vom 27. Januar 1929 hat die Satzung eine nene Fassung ist der Bau, der Erwerb und die waltung von Wohnhäusern zur Woh⸗ nungsnutzung für die Genossen. Amtsgericht Görlitz LxClH6. 103805 In unser Genossenschaftsregister ist heute unter Nr. 47 die Genossenschaft unter der Firma „Landwirtschaftliche Genossenschaft, e. G. m. b. H. zu Lyck“ mit dem Sitz in Lyck, eingetragen vorden.
Das Statut ist am 20. Februar 1929 festgestellt. Gegenstand des Unter⸗ nehmens ist die gemeinschaftliche Be⸗ schaffung der landwirtschaftlichen Roh⸗ stoffe, Bedarfsartikel, der hauswir!t⸗ schaftlichen Verbrauchsartikel und der gemeinschaftliche Absatz der Erzeugnisse der Mitglieder.
Lyck, den 24. Februar 1929. Amtsgericht. Marienburg, Westpr. (1053806 Im Genossenschaftsregister ist heute unter Nr. 51 die Genossenschaft in Firma „Kaltbluthengsthaltungsgenossen⸗ schaft Thörichthof⸗Klakendorf, einge⸗ tragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht“ mit dem Sitz in Thörichthof⸗ Klakendorf, eingetragen worden. Die Satzung ist am 26. Februar 1929 fest⸗ gestellt. Gegenstand des Unternehmens ist die Zucht eines schweren Arbeits⸗ pferdes im Typ des rheinisch⸗deutschen
Kaltbluts. Amtsgericht Marienburg, 4. März 1929. Mehlsa cle. 1038071
In unser Genossenschaftsregister j heute unter Nr. 16 die Genossenschaft in Firma „Kaltblut⸗Hengsthaltungs⸗ genossenschaft Langwalde, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haft⸗ pflicht“ mit dem Sitz in Langwalde, ein⸗ getragen worden. Das Statut ist am 17. Dezember 1928 festgestellt. Gegen⸗ stand des Unternehmens ist die Zucht eines schweren Arbeitspferdes im Typ des rheinisch⸗deutschen Kaltbluts. Amtsgericht Mehlsack, 21. Januar 1929.
Merseburg. [03808 Genossenschaftsregister Nr. 40, Saanen⸗ ziegenzuchtgenossenschaft. eingetragene
Hermsdorf ist erloschen. Wüstegiersdorf, den 25. Februar 1929. Das Amtsgericht.
Vella -MHenhlis. . In unser Handelsregister Abt. A ist
Paul Fischer in Zella⸗Mehlis einge⸗ tragen worden: Die Firma ist erloschen. Zella⸗Mehlis, den 1. März 1929. Thüringisches Amtsgericht.
Ewichanu, Sachsen. In das Handelsregister ist heute ein
Genossenschaft mit beschränkter Haft⸗ pflicht Merseburg und Umgegend zu Merseburg: Durch Beschluß der Generalversammlung vom 6. 11. 1928 ist die Genossenschaft aufgelöst. Merse⸗ burg, 20. Februar 1929. Amtsgericht. Papenburg. 103809
In das C nossen schaft greg ier ist heute eingetragen die „Emsländische Eierverwertung Aschendorf, e. G. m. b. H.“ in Lathen (Ems). Der Gegen⸗ stand des Unternehmens ist die gemein⸗ schaftliche Gierverwertung. Statut vom 4. Mai 1928.
getragen worden:
Amtsgericht Papenburg, 21. 2. 1929.