1929 / 111 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 May 1929 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 111 vom 15. Mai 1929. S. 2.

86. Sitzung vom 14. Mai 1929, 12,20 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger)

Der Preußische Landtag erledigte in . heutigen Sitzung zunächst kleine Vorlagen. Dabei fanden An⸗ träge des Hauptausschusses Annahme, die u. a. im Interesse der Vermeidung des wirtschaftlichen Zusammenbruchs die Wiederübernahme des Kurbades Homburg v. d. H. in staat— liche Verwaltung, ferner für den nächsten Haushalt aus— reichende Mittel zum Ausbau des Stralsunder Hafens ver⸗ . Weiter stimmte das Haus einem Antrage des Rechts⸗ ausschusses zu, der bei Zwangsvollstreckungen das Eigentum des Ichuldners vor Verschleuderung schützen will.

Dann wird die Aussprache über den kommunistischen Mißtrauensantrag gegen den Ministerpräsidenten Dr. Braun und den Innenminister Grzesinski wegen der Mai⸗ Unruhen sortgesetzt.

Abg. Christian (D. Frakr) spricht in einer kurzen Er— klärung seiner Freunde der Polizei die Anerkennung für ihre Haltung aus. ö

Abg. Drügemüller (Soz.) betont, die von einigen bürgerlichen Rednern gezogene Parallele zwischen den früheren sozialdemokratischen Massendemonstrationen und den blutigen Vorgängen am 1. Mai sei eine Tiffamierung. Früher hätten die dentschen Arbeiter in Massenversammlungen gegen die schmach— volle Unterdrückung unter dem alten System protestiert. Der Erfolg dieser Demonstrationen habe zu zahlreichen Freiheiten für die Arbeiterklasse geführt, und es sei nur diesem Erfolge zu, danken, daß heute, überhaupt eine kommunistische Partei möglich wäre. Gegenüber diesen sachlich begründeten Massen⸗ demonstrationen stellten die kommunistischen Umzüge bloße Marsch⸗ übungen dar. (Zustimmung bei den Sozialdemokraten) Im Gegensatz zu den Kommunisten hätten die sozialdemokratischen ö auch selbst mit in vorderster Reihe bei den Demon⸗ strationen gestanden und hernach nicht um Gnade gewinselt. (Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten. Lärm bei den Kommunisten.) Ini Gegensatz zu den Kommunisten hätten die Sozialdemokraten auch nicht Verbrecher als Vorkämpfer ihrer Idee nötig. (Er— neunter Lärm bei den Kommunisten) Die K. P. D. habe die Arbeiter vor die Gummiknüppel und Flinten der Polizei getrieben, nicht, wie der Abgeordnete Kasper meint, vor eine viehische Soldateska, sondern vor die Beamten, die beauftragt waren, den Staat und die Freiheit der Staatzs⸗ bürger gegen den Terror einer Minderheit zu schützen. (Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten. Lärm bei den Kom⸗ munlsten) Die Kommunisten hätten sich nicht gescheut, Frauen und Kinder aufzufordern, sich der bewaffüeten Staatsmacht entgegenzustellen, und in einem vom Abgeordneten Kasper ver— antwortlich gezeichneten Flugblatt seien auch die Schulkinder vor die Flinten der Polizei gejagt worden. (Lebhafte Pfuirufe bei den Sozialdemokraten. Anhaltender Lärm bei den Kommunisten) Daß die K. P. D. nicht das Recht auf die Straße erkämpfen, sondern blutige Zusammenstöße pro⸗ vozieren wollte, gehe schon daraus hervor, daß sie in ihren Flugblättern Hunderttausende auf den Potsdamer Platz und den Alexanderplatz, also die naturgemäß am besten gesicherten Stellen der Stadt, bringen wollte. Die Kommunisten hre, schon in diesen Flugblättern erklärt, daß die Zeit der ö fämpfe noch nicht vorüber sei. (Sehr wahr! bei den Kommunisten.

Gelächter und Rufe: „Na also!“ bei den Sozialdemokraten) All die kommunistischen Manifestationen seien so eindeutig, daß es unverständlich sei, warum die Kommunisten über die gewollten Massakres winselten. Da sie mit Gewalt den Staat bekämpften, könnten die Kommunisten sich auch nicht über gewaltsame Abwehr getroffen fühlen. Uebrigens liebten ja die Kommunisten den Gummiknüppel. Max Hölz habe ausdrücklich erklärt, die Gummi— knüppelschläge hätten sein Gehirn „flüssiger“ gemacht und ihm das Denken erleichtert. (Heiterkeit Und er fügte die Mahnung hinzu: „Genossen, wenn Ihr Euch der Polizei erwehren wollt, kauft Euch einen Gummiknüppel, stellt Euch vor den Spiegel und hent Euch links und rechts in die Fresse, dann wird Euer Gehirn flüssiger und Ihr könnt besser denken.“ (Große Heiterkeit.) Der Rebner verliest dann noch sozialdemokratische Kundgebungen aus den Zeiten des Sozialistengesetzes, die trotz ihres maßvollen Tones verboten wurden, während man heute den Kommunisten und anderen Staatsfeinden die denkbar größten Freiheiten auch auf diesem Gebiete einräumt.

Abg. Dr. Meyer⸗Ostpreußen (Komm.) bezeichnet die Be hauptung des Vorredners, die Sozialdemokratie hätte niemals den Rahnien der Gesetze gesprengt, um ihre Ideen zu verwirklichen, als eine Die Gründer der Sozialdemokratie, Marx und Engels, hätten selbst Kritik geübt an den Methoden des alten sozialdemokratischen Parteivorstands. Man habe ihnen aber ihre Aeußerungen aus Rückicht auf die Polizei zensuriert und zum Teil gestrichen. (Hört, hört! bei den Komm.) Aus— erechnet ein Sozialdemokrat mußte den Arbeitern das Demon⸗ trationsrecht nehmen. (Minister . „Es ist nur ver⸗— boten, sich zu schlagen!“ Die Tatsache, daß 10 000 kommunistische Versammlungen und Demonstrgtionen in Ruhe verliefen und daß nur in Berlin so blutige Zusammenstöße . beweist, dah die Pollzei provoziert hat. In wahrer Fortsetzung der Tat— , ,,, der alten Sozialdemokratie bzw. ihrer führenden zorkämpfer würden sich die Kommunisten nicht das Recht auf die Straße am 1. Mai nehmen lassen. Und wenn das Demon trationsverbot aufrecht erhalten bliebe, dann würden sie die Kon⸗ eguenzen des Uebertretens dieses Verbots tragen. (Lebhaftes Hört, hört! bei den Sozialdemokrgten und in der Mitte.) Die Verantwortung für die Folgen ö. die Angreifer. (Abg. Kasper Komm. : „Die lalt dnn gen Mörder!“ Präsident Bartels erteilt ihm einen Ordnungsruf) Die Vorgänger Grzesinskis haben zu Ihrer (zum Minister Grzesinski)h Schande auf die Frage nach der Verantwortlichleit für blutige Angriffe auf Arbeiter nicht so zynisch geantwortet wie Sie. Es ist ein Zeichen dafür, wle . 6 Sozialdemokratie gesunken ist, daß Sie, Herr Grze⸗ inski, Innenminister sind. (Minister Grzesinski: „Ihre Anhänger olgen Ihnen ja nicht einmal mehr!“ Dann sind Ihre (zum Hired Maßnahmen nur noch um so verbrecherischer. (Präsi⸗ dent Bartels ruft den Redner und mehrere Kommunisten, die die , g laut wiederholt haben, zur Ordnung.)

Damit schließt die ö .

In seinem Schlußwort zählt Abg. Kasper (Comm.) Einzel⸗ fälle auf, die ihm aus bürgerlichen Kreisen wegen unberechtigter

olizeilicher Angriffe zugegangen seien und zieht sich dabei wegen

eleidigender Ausführungen einen Ordnungsruf zu. Auch niehrere andere Kommunisten erhalten noch Ordnungsrufe. Als der Redner den Brief eines Wohlfahrtsrentners ,, worin behauptet wird, daß der Briefschreiber, obwohl er krank gewesen sei und auch der Schupo seinen Krankenschein eight hätte, von den Beamten schwer mißhandelt wurde, lärmen die Kommunisten reh tn In dem Brief heißt es: „Als ich dem Beamten sagte, ich schwer krank sei, 6 er mir zu: „Tann verrecke doch, du Sau!“ (Lärm und Pfui-Rufe bei den Komm. Abg. Paul Hoffmann Komm.) ruft: „So eine viehische Bestie von Polizeibeamter!“ und wird dafür zur Ordnung gerufen. Unter⸗— dessen ist bei den Kommunisten besondere Erregung darüber ent⸗ tanden, daß erst Staatssekretär Weismann und dann Ministerial⸗ irektor Dr. Klausner beim Landtagspräsidenten erscheinen und ich mit ihm unterhalten. Präsident Bartels untersagt dem edner das Vorlesen von Briefen, in denen beleidigende auf rungen gegen Polizeibeamte enthalten sind. (Abg. endrosch

Komm] ruft dem Präsidenten i „Hat Dich Hausknecht der

taatssekretär Weismann und Ministerialdirektor Klausner end⸗ sich scharf gemacht?“ und wird dafür aus dem Saal gewiesen.)

Wir spotten, so erklärt der Redner, Ihrem Verbot und trotzen Ihrer Gewalt, die uns nicht hindern kann, den revolutionären Kampf fortzuführen. In dem Augenblick, in dem Sie den Krieg n Sowjetrußland proklamieren sollten, werden wir im In— ande den Bürgerkrieg durchführen, um Ihre Rüstungen zu ver⸗ Finder Wir begrüßen es als Fortschritt, ö. zum ersten Male seit 1928 in diesen Maitagen Teile der Berliner Arbeiterschaft den Mut gefunden haben, die Gesetze zu durchbrechen, um für politische . zu kämpfen. Sie werden uns nicht ö. am 3. August die rebolutionären Proletarier 4 Ihres Verhots auf die Straße zu führen. (Abg. Meyer⸗Berlin Soz : „Bei schlechtem Wetter findet die ö Heiterkeit.)

Die Abstimmung über den kommunistischen Mißtrauens⸗ antrag sindet am Donnerstag statt.

Das Haus beginnt die 3. Etatberatung mit der allgemeinen Aussprache über das Haushaltsgesetz und den Haushalt des Staatsministeriums.

Abg. Ste ner (D. Nat.) betont den scharfen Gegensatz der Deutschnatignalen 94 die Stgatsauffassung und die Staats- politik des heutigen Systems in Preußen wie im Reiche, das i unr immer und immer wieder . eigene Unübertrefflichkeit bestätige. In der praktischen Politik erlebe man während 364 Tagen des Jahres den ö Bankerott des parlamen⸗ tarischen Systems, dessen Vortrefflichkeit man am 11. August preise. Monatelang habe man im Reiche und in Preußen mit Krisen herumgearheitet, die nicht eine einzige sachliche Frage, sondern nur die Reihenfolge der zu besetzenden Ministerposten betrafen Das sei doch die größte Bankerotterklärung. Das System von Weimar habe sich im Laufe von nur zehn Jahren als eine absolute politische Fehlkonstruktion erwiesen, deren Reparatur⸗ bedürftigkeit von allen Parteien von rechts bis links anerkannt werde. Aeußere Aenderungen der Wahltechnik könnten allerdings wirkliche Verbesserungen nicht bringen. Andere Reformvorschläge wüßten nichts anderes vorzuschlagen als 3 Aende⸗ rungen des Reichsaufbaues auf Kosten Preußens. Ein starkes Preußen sei aber die Vorbedingung für ein slarles Reich. Der eigentliche Krankheitsherd, die Abhängigkeit der Regierung vom Parlament, werde durch derartige Feformen nicht . Man verkenne dabei die histörische Bedeutung und Aufgabe Preußens. Eine Reform der inneren Verhältnisse in . und Deutsch⸗ land könne nur durch Beseitigung der Abhängigkeit der zentralen Reichsgewalt und der preußischen Zentralgewalt geschaffen werden. Durch Vereinigung der n r des Reichspräsidenten mit der des preußischen Ministerpräsidenten würde auch der schädliche Dualismus zwischen Reich und Preußen beseitigt werden. Das wäre ein gesunder Fortschritt im Bismarckschen Sinne. Alles dies könne aber nur im hr fflen Kampf gegen das bestehende marxistische System erreicht werden. Auch die Selbstverwaltung müsse wieder gestärkt werden insonderheit durch steuerliche Voll⸗ machten. Das Beamtenrecht im Sinne des Berufsbeamtentums müsse gestärkt werden. Der Redner kritisiert dann den jüngsten Erlaß Über die Beflaggung von öffentlichen und Privatgebäuden bzw. -wohnungen bei besonderen Gelegenheiten. Das seien unge⸗ setzliche und n r n , rg err nren, Er erinnere daran, daß der preußische Ministerpräsident seinerzeit die Uebernahme einer jährlichen Reparationslast von 1650 Millionen als höchst bedenklich bezeichnet habe. Jetzt würden aber in Paris schoön ganz andere Summen genannt, die weit über das vom Minister⸗ hräsldenten fritisierte Maß hinausgehen. Hoffentlich werde gegebenenfalls Preußen daraus auch die . ziehen und im Reichsrat Einspruch erheben. Die deutsche Wirtschaft, die allgemeine Finanzlage gerate in immer größere Schwierigkeiten. Schon einmal sei der jetzige Reichsfinanziminister Tr. Hilferding . großen Unheil des Deutschen Reiches Finanzminster gewesen. Wenn der Ministerpräsident einmal das Museum einweihen werde, in das er die , Fahne verbannen wolle, dann solle er in den Eh renhof stellen die Notenpresse, mit der man die 3 h n se⸗ und die Herrlichkeit der , Volksbeauftragten und Minister überhaupt erst ermöglicht habe. Die neue 500⸗Millionen-Anleihe Hilferdings, ein klassisches Bei⸗ spiel sozigldemokratischer Anleihepolitit, sei ö auf den Gewinntrieb der reichsten Kapitalbesitzer. Man solle bedenken, daß man die Auslandsverschuldüng nicht ins Ungeniessene steigern könne. Das müsse die Wirtschaft in unabsehbare Schwierigkeiten bringen. Bei Fortsetzung der bisherigen Wixrtschaftspolitik werde eine unsichtbare Blockade um die deutsche Wirtschaft geschaffen. Der Tag werde kommen, wo die elementare Logik der wirtschaft— lichen Tatsachen die Unhaltbarkeit des jetzigen Systems klar vor aller Augen stellen werde. Die ,,, auf kultu⸗ rellem Gebiet lägen offen zutage. Mit Klagen darüber, wie das Zentrum sie erhebe, könne man da keine ö schaffen, solange man die Träger solchen kulturellen 3 s politisch stütze. Der deutsche Pazifismus * eine in höchstem Maße kranke und ungesunde rselleerscheinmnn Das Abrücken der sozial⸗ demokratischen Minister von der Broschüre, in der Landes verrat gepredigt werde, täusche nicht über die Haltung der Sozialdemokraten . Der heutige Reichsfinanzminister Dr. Hilferding habe zu den Leuten gehört, die in einer Erklärung die Bewilligung der Kriegsanleihe nur mit der Rücksicht auf ihre Partei begründet hätten. Dem Geist des 5. November 1918 stellte der Redner den Geist des August 1914 gegenüber, der das Vaterland über die Paxtei und den eigenen Vorteil setzte. In dem jetzigen System sehen wir, so erklärte der Redner, den Ruin des dentschen Volkes. Wir werden den Kampf gegen dieses System so lange führen, bis aus dieser Republik wieder ein deutscher Staat, ein deutsches Vater— land wird, das wir lieben können. (Lebhafter Beifall rechts.)

Abg. Heilmann (Soz.) wendet sich gegen Ausführungen des Vorredners, betreffend politisches Ueberlaufertum. Nach dem verlorenen Kriege seien zahlreiche Angehörige der Linksparteien fanatische Deutschnationale geworden. Ebenso seien frühere über⸗ zeugte Monarchisten zu überzeugten Republikanern geworden. Daraus könne man niemand einen Vorwurf machen. Der Redner verteidigt die Abstimmung des Reichskanzlers Müller⸗Franken gegen den Panzerkreuzerbau, den das Kabinett beschlossen habe. Das sei sein gutes Recht als Abgeordneter gewesen, daraus könne man einen Bankerott des parlamentarischen Systemts nicht her⸗ leiten. Der Redner zitiert Ausführungen des deutschnationalen Reichstagsabgeordneten von Freytagh-⸗Loringhoven, nach denen die politische Stellung des ehe enten im Gegensatz zur Zeit des ersten Reichspräsidenten Ebert unter Hindenburg, der 15 an die Verfassung halten wolle, geschwächt worden sei, wenn ie auch an moralischem Kredit gewonnen habe. Obwohl die Ge⸗ meinden auf die Weitererhebung der Gewerbesteuer angewiesen seien, sei ihre gesetzliche Grundlage durch den Landtag infolge der Obstruüktion der Rechtsparteien nicht zustande gekommen. Hier liege allerdings ein Mangel im parlamentaxischen Systent, der dringend der Abhilfe bedürfe. Eine Herabsetzung der jährlichen Reparationslasten, die infolge des Dawesplanes zurzeit 2 Mil⸗ liarden jährlich betrügen, werde den Lebensstandard des gesamten deutschen Volkes n n, verbessern. Den Transferschwierigkeiten müsse man mit voller Verantwortlichkeit gegenübertreten. Die Pariser Verhandlungen müßten aber einmal eine erhebliche Herab⸗ setzung der Lasten 6 anderseits aber die Möglichkeit der Nachprüfung lassen, ob Deutschland diese Lasten tragen könne. In den drei Monaten der ersten Amtsführung Dr. Hilferdings als Reichs finanzminister sei der Dollar von 375 Millionest auf 550 Millionen gestiegen. Einen Monat nach dem Rücktritt des Reichsfinanzministers Dr. Hilferding im Oktober 1923 sei der Dollar von 550 Millionen auf 6389 Milliarden gestiegen. Unter dem Währungstommissar Dr. Schacht sei er dann auf eine Billion ten. Da könne man doch Hilferding keinen Vorwurf machen. Was die Bemerkung des Abg. Steuer be agli eines inneren Zu⸗

nd ihm, dem Redner,

Revolution im Saale

sammenhangs zwischen Magnus Hirschfeld ur

betreffe, so habe er selbst von einem solchen Zusammenhang noch nichts gemerkt. (Heiterkeit) Die Sozialdemokratie sei gegen jede Präventivzensur; aber jeder Autor müsse das rdf ech fn ver⸗ antworten, was er schreibe. Das Verbot des Roten Frontkämpfer⸗ bundes sei in dem Augenblick voll berechtigt k als dieser mit Gewalttätigkeiten vorging. Der Redner wendet sich dann gegen die Ausführungen des kommunistischen Abg. Schulz⸗Neukölln über die Haltung der Sozialdemokratie und erklärt, die Sozial demokrgtie habe stets auf dem Boden der Gesetzlichkeit gestanden (Widerspruch bei den Komm.). Es habe keinen aktuellen Anlaß n der die Kommunisten gezwungen hätte, in Berlin auf die Straße zu gehen. Sie hätten eben das Blutvergießen gewollt; sie hätten wie der Abg. Kasper . zugegeben habe eine Probe auf das Exempel machen wollen, eine wie große Ge ig oft die Kommunisten im Ernstfalle, im Kampfe für Sowjet⸗Rußland, hinter sich hätten. Das Schlagwort vom „Sozialfaschismus“ sei irreführend. Die Kommunisten hätten in keinem Lande den ,, niederzuwerfen verniocht. An eine Sabotage der Kriegführung habe keiner der sozialdemokratischen Kriegskredit⸗ verweigerer gedacht. Der Redner fragt den Abg. Steuer, welche Grundfãtze die Deutschnationalen eigentlich zurzeit hätten. Im neuen Etat seien eine Reihe . Kulturfragen leider un geklärt geblieben. Die neue Reichsanleihe Hilferdings sei nur für den äußersten Notfall gutzuheißen; man müsse aber das Geld zur Erfüllung der dringendsten Aufgaben haben. Die Sozialdemo⸗ . sei bereit, die Koalitionspolitik in Preußen unbeirrt fort⸗ zusetzen.

Abg. Grebe (Zentr.) begrüßt es als Fortschritt, daß alle Parteien ernsthaft an dem Problem mitgearbeitet hätten, den Etat zu balancieren. Die Schwierigkeit, Abstriche zu machen, hätte dabei bewiesen, daß die ,, Preußens keineswegs so großzügig sei, wie auf der Rechten immer behauptet werde. Natur⸗ gemäß habe man auch bei Bauten des Staates zu sparen versucht. Nötige Bauten müßten in Angriff genommen werden können. Aber man sollte überlegen, ob nicht z. B. für die pädagogischen Akademien manche bisherigen Seminargebäude verwendet werden könnten. Auch sollten die höheren Beamten, wie die Regierungs⸗ präsidenten, nicht allzu kostspielige Wohnungen verlangen. Die Grenzlandhilfe sei in erster Linie Sache des Reiches, weil es sich dabei um die Beseitigung von ,,, Das Zentrüm verlange daher, daß das Reich endlich im Benehmen mit den zu ständigen Ländern die programmatisch angekündigte Grenzland⸗ ö. durchführe. Dabei müsse das Ziel der Hilfsmaßnahmen die Erstarkung ,, Wirtschaft in den Grenzgebieten sein. Gegenüber den Klagen im Lande, daß der Staat bei der finanziellen Belastung zu wenig ausgleichend wirke, sei es doch notwendig, immer wieder darauf hinzuweisen, daß der Staat heute in erster Linie Kostgänger des Reiches sei und daß nur ein verschwindender Teil seiner Einnahmen aus eigenen Landessteuern hervorgehe, Das gegenwärtige System, . eine Stelle die Höhe der Mittel bestimme und die Aufgaben angebe, ohne die Verantwortung für die Etatsbalancierung zu haben, sei reformbedürftig, allerdings nicht im Wege der Reichsreform, sondern über den der Selbst⸗ verwaltung. Der gegenwärtige Zustand erlaube dem Reich leider auch, die Finanzkrise der Länder dadurch zu erhöhen, daß es eine große stenerfreie Anleihe auflegt, was den Länderanleihen schweren Schaden zufüge. Zwar müsse die Steuerhoheit des Reiches ebenso wie ein gem isfer Leistungsausgleich erhalten bleiben. Aber darüber hinaus müsse man Ländern und Gemeinden die Möglichkeit geben, verantwortungsbewußte Steuerpolitik zu treiben und den tatsäch- lichen Eigenbedarf allein r,. Das würde auch unverant⸗ wortlichen Ausgaben entgegenwirken. Wenn man spgren wolle, müsse man sich anfehen, wofür denn die öffentlichen Mittel aus- gegeben werden. Va zeige sich für Preußen, daß für die öffentliche Sicherheit, für die Segen für Wissenschaft, Kunst und Volks⸗ bildung insgesamt 74 vc aller Staatsmittel verwendet würden, für die Verwaltung 6 nur knapp 8 vy. Durch eine Verwaltungsreform würden 6j daher kaum große Summen ersparen lassen. Die gesamte öffentliche Verwaltung im Reich, vom Reichspräsidenten über die Länderregierungen, Läuderparlamente und Provinzialverwaltungen bis zum letzten Bürgermeister habe z. B. 1925 53 v des Gesamtetats beansprucht, die Finanzverwaltung, die bei diesem Betrage nicht , war, habe für sich allein aber weitere 38 vg des Gesamtetats erfordert. Es zeige sich, daß man hier nur stark zugunsten der Selbstverantwortung in der Selbstverwaltung der unteren In stanzen abbauen könne, was beim endgültigen Finanzausgleich sich werde ermöglichen lassen. (Beifall im Zentr.)

Abg. Dr. Meyer-⸗Ostpreußen (Komm.) polemisiert gegen den Abg. Heilmann (Soz.), dessen Kampf gegen die Rechte nur ein Scheinkampf sei und dessen Kampf in Wirklichkeit mit Hilfe des Polizeiapparats gegen die Kommunisten ginge Angesicht der OSpfer des 1. Mai und angesichts der Pariser Verhandlungen . der Abg. Heilmann nur von einer Einschräukung der Kleinen Anfragen gesprochen und davon, daß der Parlamentarismus darunter leide, daß man während der Ministerreden Geschäfts. ordnungsbemerkungen mache. (Gelächter bei den Kommunisten) Unwahr sei die ,. Heilmanns, daß die Sozialdemokratie 14 inimer im Rahmen der 3 gehalten i Selbst in der ge , , Ausgabe von Engels sage dieser Führer der Sozial⸗ demokratie, . die Sozialisten niemals guf das Mittel der revolutionären Gewalt verzichten wollten. Und wenn die deutschen

riege nicht dieses Mittel revolutionärer würden heute die Freunde des Herrn (Sehr wahr! bei

Arbeitermassen nach dem K Gewalt angewendet hätten, n Heilmann nicht auf den Miniftersesseln sitzen. den Kommunisten.)

Abg. von Detten (Wirtsch. P steht auf dem Standpunkt, daß die Erledigung der Kriegsschuldlüge in vorderster Linie stehe Jeder deutsche Vertreter im Ausland müßte erklären, daß es das größte Verbrechen sei, Deutschland als , . am Weltkriege zu bezeichnen Das Kainszeichen dieser Kriegss i n. . von uͤns genommen werden. Der Redner gibt einen Ueberblick über die üngeheuren Verluste Deutschlands an 5. Land und Werten durch den Krieg. Bei der heutigen Wirt aft lage könne Deutschland nicht einmal die Zinsen für seine Repgration lasten verdienen. Mit der rechtzeitigen Betonung der Selbständig⸗ keit des , Dr. Schacht durch den preußischen Ministerpräsidenten sei die Wirtschaftspartei einberstanden. Deutschland hätte von Anfang an zeigen sollen, wie arm es sei, anstatt 19 Jahre hindurch seine Zahlungsfähigkéit zu beweisen zu uchen. K Veredlung und Kultur sei am meisten an

reußens Glück gekettet. Preußen dürfe nicht eher sterben, bi der gegenseitige Kampf . gegen Deutsche e ehört habe. Preußen werde heute keine Anleihe mehr machen können. Der Fusammenbruch werde bei der jetzigen Politik eines Tages sicher ommen. Die Steuerpolitik in ein geradezu skandalöses Stadium eingetreten. Der wirtschaftliche und kulturelle Verfall nahe in Sturmschritten. Auf allen Gebieten der Wirtschaft werde der . durch Ueberschwemmung mit Auslandswaren ver- nichtet. Und da rede man noch von unberechtigten Zwischen⸗ gewinnen des Mittelstandes, (Zuruf bei der Wirtschaftspartei: Unerhört! Polizeiverordnungen träfen vielfach gerade die zleinen Existenzen, die an der Verteuerung unschuldig seien. g müßten Schritte unternommen werden, um den Zusammenbru der deutschen Wirtschaft zu verhindern. Die Vermehrung der Anzahl der Abgeordneten vertrage sich nicht mit der allgemeinen Notlage. Der Zeitpunkt könne nicht mehr fern sein, wo die hoch= bezahlten Beamten z. T. abtreten ünd die ehrenamtliche Tätigkeit wieder mehr zur Geltung Kommen werde. Das Kinderproblem der inn. bilde eine schwere Gefahr für den Bestand des Volkes, das allmählich zu überaltern drohe. In der neueren Gesetzgebung zeige sich eine Neuerungssucht, eine f Aufge⸗ ie . eine grenzenlosfe Verschwendung. Der Redner betont die Notwendigkeit, die Landwirtschaft schleunigst wieder rentabel zu gestalten. Mit den „Vereinigten Staaten von Europa“ werde

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Zweite Beilage

zum Deutschen NReichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Nr. 111.

Berlin, Mittwoch, den 15. Mai

1929

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Nichtamtliches.

(Fortsetzung aus der Ersten Beilage.) Handel und Gewerbe.

Monatsausweis der Deutschen Rentenbank, Berlin.

April 1929. Akt i pa. 31. März 1929 30. April 1929 Belastung der Landwirtschaft zu⸗

gunsten der Rentenbank. 2000 000 000, - 2 00000000,

Bestand an Rentenbriefen

am 31. 3. 29 RtMllI99 844000

am 30. 4. 29 Rt MI 199844000 ö Darlehen an das Reich 6hh 605 128,36 638 239 313, Ausstehende Forderung (Deutsche

Rentenbank⸗Kreditanstalt) J 15 577 8658,70 14773 659, 45 Kasse, Giro⸗, Postscheck⸗ u. Bank⸗

w 43 257 478,5 364 404 456, S5 k 300 000, 300 000, Son siige Utta. 2 846 014,58 2 532 423, 94

Passiva. Grundtapitalrꝛ·· . 2 000 000 000, 2 000 000 000, Umlaufende Rentenbankscheine: .

im Verkehr befindlich ö 515 284 133, - 497 918 317,

in einem Asservat d. Reichsbank 70 082 498, 70 082 498, - Der Reichsbank zu vergütende

Zinsen (8 11 d. Liquid.⸗Ges.) 70 082 498,29 70 082 498,29 Umlaufende Rentenbriefe. 166 0600, 156 000, Gewinnreserve ö 51 738 038, 5h 44519 873,13 Rückstellungen 6 836 832.22 6 836 832, 22 Sonstige Passiva hob 892.30 503 ol4. 18

Nach Genehmigung der Bilanz durch die k,, sind der Reingewinn aus dem Geschäftsiahre 1928 von RM 273851 834,35 und weitere RM 7218 165,42, die der Gewinnreserve 1925/27 ent⸗ nommen wurden, zusammen also RM 10000 000 gemäß § 9 des Liquidationsgesetzes in bar auf die Rentenbank-Kreditanstalt über⸗ tragen worden.

Dem Tilgungsfonds bei der Reichsbank sind gemäß § 7a des Liquidierungsgesetzes aus Zinseinnahmen von den rundschuld⸗ verpflichteten weitere RtM 2365 815.36 und gemäß § 76 die am 1. April fälligen RtM 15 0090 000, zugeführt worden, um die sich das Darlehn an das Reich und der Umlauf an Rentenbank— scheinen verringerten.

Seit Inkrafttreten des Liquidierungsgesetzes sind somit Rentenbank—⸗ scheine im Betrage von . .

RtM 279 092 314 54 gemäß 5 7a des Liquid.⸗Ges. 270 000 000, 5 ö . Sz 756 7M 789 878, . 1411 .

zusammen RtMlhl2177 768,29 getilgt worden.

Ueber das Ergebnis ihres sechsten Geschäftsjahres teilt die Aktiengesellschaft Sächsische Werke, Dresden, u. a. mit: Im verflossenen Jahre hat die Anschlußbewegung der Industrie an die Landeselektrizitätsbersorgung weitere Fortschritte gemacht; auch

der Stromverkauf an das Kleingewerbe, die Landwirtschaft und die

Haushalte konnte wesentlich gesseigert werden. Der Stromwperkauf erhöhte sich von 660 auf 786 Millionen Kilowattstunden, also um 19,1 vO. Erzeugt wurden in den eigenen Werken 734 Millionen Kilowattstunden gegen 539 Millionen Kilowattstunden im Vorjahre. Die Braunkohlenförderung in sämtlichen Werken stieg von 2471371 auf 3144583 Tonnen, also um 27,2 vH, die Brikettherstellung von 230 296 auf 343 997 Tonnen oder um 49,4 vo, die Kohlenstaub⸗ erzeugung von 79922 auf 242 313 Tonnen. Der Personalstand der Gesellschaft betrug am Ende des Berichtsjahrs 1251 Angestellte und 700 Arbeiter. Für ihre Belegschaft hat sie weitere 79 Woh— nungen selbst errichtet; für 14 Wohnungen leistete sie Baukosten⸗ zuschüsse. Die Dividende beträgt 10 vH auf die Aktien Lit. A und 5 vy auf die mit halber Dividendenberechtigung ausgestatteten Aktien Lit. B. Auf die Aktien Lit. O sind im Laufe des verflossenen Ge— schäftsahrs die letzten Einzahlungen erfolgt, so daß das Aktienkapital von 160 Millionen RM nunmehr voll eingezahlt ist.

Wien, 14. Mai. (W. T. B.) Wochenauswais der Oesterreichischen Nationalbank vom 7. Mai (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zum Stande am 30. Aprih. In Tausend Schillingen. Aktiva. Gold, Devisen und Valuten 710 864 (Abn. 816), Wechsel, Warrants und Effekten 190 920 (Abn. 16 339), Darlehen gegen Handpfand 337 (Abn. 9), Dgrlehensschuld des Bundes 105 8g (Ahn. 45), Gehäude samt Cin⸗= richtung 10 440 (unverändert), andere Aktiva 249 302 (Sun. 974). Passiva. Aktienkapital (30 Millionen Goldkronen) 43200 (un⸗ verändert), Reservefonds 9282 (unverändert), Banknotenumlauf 932 639 (Abn. 62 5657), Giroverbindlichkeit und andere Verpflichtungen 83 144 (Zun. 45 141), sonstige Passiva 211 170 (3un. 947).

Warschau, 14. Mai. (W. T. B.) Ausweis der Polni⸗ schen Bank vom 30. April in Klammern Zu und Abnahme im Vergleich zum Stande am 20. April) in. 1000 gloty: Goldbestand 624 193 (Zun. 235), Guthaben im Ausland 482 588 un. 2 Wechselbestand 697 539 (Zun. 9563), Lombarddarlehen S5 959 (Abn. 62), Zinslose Darlehen 25 000 (unverändert Noten umlauf 1274 (Zün. 105), Depositengelder 443 508 (Zun. 74 780.

Bern, 16. Mai. (W. T. B.) Wochenausweis der Schweize⸗ rischen Rationalbank vom 7. Mai (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zum Stande am 30. April in 190090 Franken: Aktiva. Metallbestand 536 380 (Zun. 2189), Golddevisen 250 700 (Zun. 3819), Wechselhestand 133 313 (Abn. 3822), Lombards 59 943 (Abn. 41835, Wertschriften 2118 (unverändert), Korrespondenten 42 6006 (Abn. S426). Sonstige Aktiven 142584 Abn. 464). Passivg. Eigene Gelder 34 000 (unverändert),

otenumlauf 848 227 (Abn, 27 136), täglich fällige Verbindlichkeiten 126923 (3un. 15 009, sonstige Pafsiven 30 190 (Zun. 239.

er ee llzna für Kohle, Koks und Briketts am 14. Mai 1929: Ruhrrevier: Gestelt 26 492 Wagen, nicht gestellt Wagen.

Die Ele ktrolytkupfernotierung der Vereinigung 6

deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des

K am 15. Mai auf 171,25 (am 14. Mai auf 171, 25 4) r 100 1g.

Berlin, 14 Mai. Preis notierungen für Nahrungs— mittel, (Finkaufspreise , d fe ne nete e en r. ha n del für das Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Notiert durch öffentlich angestellte beeidete Sachverstandige der Industrie, und Handelskammer zu Berlin und Vertreter der Ver⸗ braucherschaft. Preise in Reichsmark: Gerstengraupen ungeschliffen, rob . bis 9,45 A6, Gerstengraupen, ungeschliffen, mittel 651 is (0,b2 „,. Gerstengrütze O, 40 bis (403 S6, Haferflocken (G,44

his 0 45 S6, Hafergrütze 0.48 bis 49 S6, Roggenmehl O1 O31 bis G32 M.. Weizengrieß 0.38 bis O43 6 Hartgrieß C433 bis 0,45 , O60 Weizenmehl G29 bis O39 S6, Weizenauszugmehl in 160 Kkg⸗Säcken br.f. n. 0,38 bis O40 αις, Weizenguszugmehl, feinste Marken, kleine G40 bis O42 M6, Speiseerbsen, Viktoria 0, 0 bis O,57 Ms, Speiseerbsen. Viktoria Riesen O57 bis (60 AM, Bohnen weiße, mittel 1,96 bis 1,08 6, Langbohnen, ausl. 1,11 bis 1,12 ,

.

alle Packungen G41 bis 6öb2 S, Speifeerbsen,

Linsen, kleine, letzter Ernte 9.62 bis O, So 46, 53 mittel, letzter

Ernte O80 bis dohß „S, Linsen, große, letzter Ernte O6 bis 110 , Kartoffelmehl, superior 0,39 bis O40 M., Makkaroni, artgrießware, lose 0,79 bis O, Ss At, . lose O,bð is 6,70 M6, Eierschnittnudeln, lose 0, 8i bis 1,32 6, Bruchreis O32 bis 0,305 ιο, Rangoon⸗ Reis, unglasiert E537 bis 0,38 , Siam Patna⸗Reis, glasiert 0 h0 bis O, 60 υνι, Java⸗Tafelreis, glasiert

Bosn. Pflaumen 90 / loo in Originalkisten 0,74 bis —= M , Bosn. Pflaumen goloo in Säcken —— bis Ane entsteinte bosn. , 80 / ßs5 in Original kistenpackungen 6,55 bis —— 4,

alif. Pflaumen 40/50 in Originalkistenpackungen 1L01 bis 102 , Sultaninen Kiup Caraburnu R Kisten O, 86 bis 0,97 M, Korinthen choice, Amalias 1,08 bis 109 , Mandeln, süße, courante, in Ballen äs bis 3 M, Mandekn, bittere, courgnte, in Hallen 350 bis 3, 86 S, Zimt Kafsta vera) ausgewogen 2,50 bis 2,60 A6, Kümmel, holl.l, in Säcken 1500 bis 1,03 6, Pfeffer, schwarz, Lampong, aus⸗ gewogen 4,60 bis 5,10 M6, Pfeffer, weiß, Muntok, ausgewogen 6,90 bis 7,00 s, Rohkaffee, Santos Superior bis Ertra Prime. 3,92 bis 4.36 16, Rohkaffee, Zentralamerikaner aller. Art 430 bis 5,90 ct, Röstkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 4,78 his 5,40 (, Röftkaffee, Zentralamerikaner aller Art 5,10 bis 7,40 , Röstroggen, glasiert, in Säcken 940 bis 044 ο6, Röstgerste, glasiert, in Säcken he äh bis 4, Malzkaffee, glastert, ins Säcken G he bis 956 Mi Kakao, stark entölt 1,50 bis 2550 66, Kakao, leicht entölt 2,50 bis 2,90 υς, Tee, Souchong 66H09 bis 730 6, Tee, indisch 7,90 biz Jirad A. Jäcker, Heelis' güÿßz bis Gh , Zucker, Nafsinade O, b bis O68 νς,6, Zucker, Würfel O63 bis G69 „M, Kunsthonig in 5 kg⸗Packungen Gz bis 0, SJ „é, Zuckersirup, hell, in Eimern Ob bis G6, 80 66ς, Speisesirup, dunkel, in Cimern 9.38 bis 4M , Harmelade, Vierfrucht, in Eimern von 125 kg O,75 bis 0,76 ,

flaumenkonfiture in Eimern von 124 kg 0,90 bis —— 4A , Erd⸗ eerkonfiture in Cimern von 123 kg 1654 bis 1,76 ις, Pflaumenmus, in Eimern von 123 und 15 kg d. bis O82 M1, Steinsalz in Säcken Qo7aszo bis (,osSêszo ιe Steinsal in Packungen, G MHelio, bis O12 6, Siedesnn in Säcken 6, 108/09 bis —— M6, Siedesalz in Packungen Oel2 bis 0, 165 6, Bratenschmalz in Tierces 150 bis 1,52 c, Braten schmal; in Kübeln 151 bis 1355 6, Purelard in Tierces, nordamerik. 14l bis 143 „S6, Purelard in Kisten, nordamerik. 42 bis 1,45 (, Berliner Rohschmalz in Kisten 160 bis 1,B6 S6, Speisetalg 108 bis 112, k Handelsware in Kübeln, 1 1,52 bis 138 , II 1,14 bis 126 , Margarine. Spezialware, in Kübeln, 1 1558 bis 192 „6, II 138 bis 142 A6, Molkereihutter La in Tonnen 3,84 bis 3.70 , Molkereibutter La gepackt 3,76 bis 3,82 M, Molkereibutter La in Tonnen 3,46 bis 3, 98 υο, Molkereibutter Na 666 3,58 bis 3,70 , Auslan dsbutter, dänische, in Tonnen 3,74 bis 3, 8o S, Auslands- hutter, dänische, gepackt 3,86 bis 3,92 6, Corned beef 1216 lbs. Per Riste stoß bis 65H) e, Sped, in. ger. io —-i2sii s-29 bis 2.390 M½, Allgäuer Stangen 20 108 bis 1ů14 6, Tilsiter Käse, vollfett 2.5 bis 2,6 6, echter Holländer 40 o᷑o 1,60 bis 1776 (s echter Edamer 40 o 1.66 bis 1,70 S6, echter Emmenthaler, vollfett 3,00 bis 3, 10 S, Allgäuer Romadour 20 69 1,24 bis 1,30 M, ungez. Kondenzmssch A815 . Kiste ö, 65 bis 2,56 os, gezuck, Kondenz. , per Kiste 31,00 bis 38,00 S6. Speiseöl, ausgewogen 30 bis 1, 40 .

Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärk ten.

Devisen.

Danzig, 14. Mai. (W. T. B.) Alles in Danziger Gulden.) Noten: Lokonoten 100 Zloty 57,!8 G., 57,95 B. Schecks: London 25,015 G., —— B. Auszahlungen: Warschau 100 Iloty⸗ Auszahlung 57.75 G., 57,87 B., Amsterdam telegraphische Aus⸗ zahlung 207,1 G., 207,64 B.

Wien, 14. Mai. (W. T. B.) Amsterdam 285,60, Berlin 168,48, Budapest 123,381, Kopenhagen 189,40, London 34 48, New Vork 710,45, Paris 27,754, Prag 21,02, Zuͤrich 136,83, arknoten 168,23, Lirenoten 37,22, Jugoslawische Noten 124,35, Tschecho— slowakische Noten Polnische Noten 79,55, Dollarnoten 710,75, Ungarische Noten 124,053, Schwedische Noten —— Belgrad 12.493. *) Noten und Devisen für 109 Pengö.

Prag, 16 Mai. (W. T. B.) Amsterdam 13,59, 10, Berlin S0, 50, Zürich 650,50, Oslo 900g, Kopenhagen 800.90, London 164,00, Madrid 482,50, Mailand 177,024, New Jork 33,80, Paris 132,983, Stockholm 902,90, Wien 474,89, arknoten 861,00,

Alles in Pengö.

Polnische Noten 378353, Belgrad 59,413. 9 . B. ien t, Zürich 110,474, Belgrad 1008.

Budapest, 14. Mai. (W. T. B.) S0, 0, Berlin 136,

London, 15. Mai. (W. T. B. 5 New York 486,07, Paris 124,14, Holland 1206,75, Belgien 34,941, Italien 92,66. Deutsch⸗ land 20,446 G, Schwei, 25,18 Spanien Ji,d5 B. Wien 54, 5a, Buenos Aires 47.28. ; .

Paris, 14. Mai. (W. T. B.) (An fan gs notierungen) Deutschland bob, 75, London 124 16, New Vork 265,93, Belgien 355,60, Span en zog CM, Italien 134 05, Schweiz 493 Foö, Kopenhagen 6s Ho. ö 1039, 00. Oslo 682, 25, Stockholm 683,500. Prag 76, 70,

umänien 15,20, Wien 36,00, Belgrad —.

Paris, 14. Mai. (W. T. B.) (Sch Lu ß kurse ) Deutsch⸗ land 607, 900, Bukarest 15,20, Prag Wien 35. 90. Amerika 2h, 58 z, Beigien Zhö, 253, England 11,165, Helen 166 ß, Italien 134,06, Schweiz 4923,75, Spanien 364,26, rschau ——, Kopen⸗ hagen —— Oslo —, Stockholm ——, Belgrad

Am sterdam, 14. Mai. (W. T. B.) Berlin b, 00, London 19 066, New Vork za5 „, Paris 75. Brässel gr Schwein 47,91, Italien 1503, Madrid 35 45, Oslo 66, 32, openhagen 66, 30, Stockholm 66, 45, Wien 34, 95, Prag 736,59. Fr kurse: Helsingfors ——, Budapest —, Bukarest ——, Warschau

. okohama Buenos Aires —. T. B.) Paris tockholm Ib, Perg i Belgrad g g, then 6 721, Jeisingfors 13,08, Buenos

Kopenhagen, 14. Mai. Berlin 6h h

ch 72,3, Rom 19,75, A Heisingfors ld ö, r li, 14, Wien 53, 86. . IS. X. B)

rich, WB. 25. 183 gc Jork Sid 25, Brn fei Fꝛ, . Malland i Radrid

O51, bis 0,74 A4, Ringäpfel, amerikan. prime 1,50 bis 1,B51 S6, Kurse der mit 31.

die keinen Gewinn ließen.

Mos kau, 14. Mai. (W. T. B.) (In Tscherwonzen. ) 1000 engl. Pfund 941,90 G., 943578 B., 10900 Dollar 194,15 G., 194.53 B., 1000 Reichsmark 46,93 G., 46,13 B.

London, 14. Mai. (W. T. B.) Silber (Schluß) 254 /, Silber auf Lieserung hn. Wertpapiere.

Frankfurt a. M., 14. Mai. (W. T. B.) Desterr. Cred— Anst. 32,25, Adlerwerke 47, 00, Aschaffenburger Buntvapier 155,09, Cement Lothringen 81, 0, Dtsch. Gold u. Silber 162,00, Frankf. Masch. Pok. —— Hilpert Armaturen 88,25, Ph. Holzmann 108,75, Holzverkohlung 90, 9. Wayß u. Freytag 124,25.

Hamburg, 141. Mai. (W. T. B.) Schlußkurse.. Die bezeichneten Werte sind Terminnotierungen.] Commerz⸗ u. Privatbank T 183,59, Vereinsbank T 140 50, Lübeck⸗ Büchen 81,506, Schantungbahn 4,05, Hamburg⸗Amerika Paketf. F 117,25, Hanburg⸗ Südamerika P 188.09, Nordd. Lloyd R 109,75, Verein. Elbschiffahrt ——, Calmon Asbest 34,50, Harburg⸗Wiener Gummi 77,59 Ottensen Eisen —, Alsen Zement Anglo Guano 55.006, Dynamit Nobel B 114,25, Holstenbrauerei 190 690, Neu Guinea 435 B, Otavi Minen 64,75. Freiverkehr: Sloman Salpeter 90 B. . ö

Wien, 14. Mai. (W. T. B.) (In Schillingen. Völker⸗ bundanleihe 106,50, 4 Elisabethbahn Prlor. 40900 u. 2090 M6 40.0 Elisabethbahn div. Stücke 75,50, Ho /o Elisabethbahn Linr⸗= Budweis —— 5 G Elisabethbahn Salzburg Tirol —— Halit. Karl Ludwigbahn Rudolfbahn, Silber —— Vorarlberger Bahn ——, Staatteisenbahnges. Prior —— 4060 Dur⸗Boden⸗ bacher Prior. 3009 Dux⸗Bodenbacher Prior. . 4 90 Kaschau.- Oderberger Eisenbahn —w—— Türkische Eisenbahnanlagen 27, 406. Oesterr. Kreditanstalt 54,60. Wiener Bankverein 22,50, Oesterreichische Nationalbank 345,00, Donau⸗ e Gesellschaft 63, 50, . Fünfkirchen⸗Bareser Eisenbahn —— . Graz - Köflacher Eisenbahn⸗- u. Bergh.⸗Ges. 12.0, Staatseisenbahn⸗ Gesellschaft 40,40, Scheidemandel, A.⸗G. f. chem.

ro A. C. G. Union Elektr. Ges. 32, 83. Siemen s- Schuckert⸗ werk, österr. 23 51, Brown Boveri Werke, öftert. 15, 10. A ine Montan Geselsschaft, österr. 4.50, Daimler Motoren A. G österr. 10,90, vorm. Skodawerke i. Pilsen A. G. 3765,00, DOesterr. Waffen⸗

fabrik (Steyr. Werke) 22, 109. . (W. T. B.) 60 n,,

Am sterdam, 14. Mai. l Staatsanleihe 1922 104,50, 45 . Niederländische Staatsanleihe ] gh, 50. 7 0, Deutsche Reichsanleihe 103,50, 64 o Kölner 3 anleihe 94 00, 7 Rhein⸗Elbe Union 101,90, 24 itteld. Stahlwk. Obl. 78,25, 6 cοσ Preuß. Anleihe 1927 S6, 50. Amsterdamsche Bank 193,00, Notterbamscher Bankverein 110,900, Reichsbank, neue Aktien 256, 60, Stadt Dresden G. O. 1925 S860, 7 60 Amer. Bemberg Fert. v. Pref. 93, 00, Amer. Bemberg Cert. A 7696, Amer. Bemher Cert. B 76, 00, Polyphon C. u. A. 450,90. Vereinigte Glanzste Nordd. Wollkämmerei 1437 /s, Kali⸗Industrie 224,90, Deutsche Bank Akt. Zert. 186,00, 7 Amer. Glanzstoff Pref. A 115,090, 7 Deutsche Rentenbank C. v. Obl. 98,00, 7 069 Verein. Stahlwer S0, 00, Rhein.⸗Westf. Elektr. Anl. 101, 00, 6 oM Siemens⸗Halske 103,56.

Berichte von auswärtigen Waren märkten.

London, 13. Mai. (W. T. B.) Auf der heutigen Wolr⸗= auktion kamen 7739 Ballen zum Angebot, von denen ungefäh— 6h00 verkauft wurden. Die mäßige Auswahl fand ruhigen Abfatz. Die Preise neigten im allgemeinen zugunsten der Käufer. Zurück nahmen erfolgten ziemlich häufig unter den Merinowollen im 9 und unter den schweißigen Halbzuchten mittlerer Qualität. Slipes, Halbzuchtlämmer, erzielten einen Preis von 2335 4, gewaschene Merinokammwollen aus Neuseeland, Marke „Washdyke“, erlöͤsten 404 4, Stückewollen 383 4.

London, 14. Mai. (W. T. 3.) Am heutigen Auktionstage wurden 7329 Ballen Wolle angeboten, don denen 7000 Ballen abgesetzt wurden. Die Auswahl war mäßig. Die . be⸗ stand aus schweißigen Kreuzzuchten, die zu laufenden Preisen langsam abgesetzt wurden. Gewaschene Merinokammwollen waren seiteng dee heimischen Handels gut gefragt. Erstklassige Kammwollen aus Neü⸗ seeland, Marke Braemar“, wurden zu 43 Pence, zweiklassige Kamm⸗ wollen zu 385 Pence und Stücke zu 3893 Pence verkauft.

Manchester, 14. Mai. (W. T. B.) Am Garnmar kt war die Haltung stetig, aher das Geschäft kam nur langsam in * R Fär Gewebe bestand ziemlich gute Nachfrage, aber nur u P ie ;

1 QI 5

Bradford, 13. Mai. (W. T. B. Das Geschäft 7 Woll und Garnmarkt blieb ruhig. Die Preisgestaltung w unregelmäßig. .

Nr. 19 des Reichs⸗Gesundheitsblatts vom 8. 26 1929 hat folgenden Inhalt: A. Amtlicher Teil J. i. nachrichten. Fortlaufende Meldungen über die gemeingefährlichen Krankheiten im In⸗ und Auslande. Zeitweilige Maßregeln ge e,, e,. ankheiten. Gesetzgebung usw. (Deutsches pe

ntersuchung der Seeleute auf Hör⸗, Seh⸗ und Farbenunterscheidungs⸗ vermögen (Preußen.) Kennzeichnung von Lebensmitteln. (Reg= Bez. Stade.) Verkehr mit Futtermittelsäcken. (Oesterreich.) Ver⸗ wendung der Sollurlampe durch Zahntechniker. Rechtsprechung.

) . des Geschlechtskrankengesetzes verbietet dem Nichtapprobter n

cht nur die eigentliche Heilbehandlung, sondern bereits die dara , n, Untersuchung. Vermischtes. (Deutsches Reich) Jahre erichte der Gewerbeaufsichtebeamten 18928. Hygienis Weg weiser. Aerzte. und Zahnärzterundfunk. B. Nichtamt⸗ licher Teil. Abhandlungen. Hesse, Die Tätigkeit der deutf Wutschutzstationen im Jahre 1998. 0. Amtlicher Teil Wochentabelle über Eheschließungen, Geburten und Sterbefälle den deutschen Großstädten mit 190 000 und mehr Einwohnern. Geburts⸗ und Sterblichkeitsverhältnisse in einigen größeren Städten des Auslande. Erkrankungen und . an übertragbaren Krankheiten in deutschen Ländern. Witterung. .

Nr. 19 deg Reichsministerialblattgs“ (Zentralblgattz fur das Deutsche Reich vom 11. Mal 1929 hat folgenden Inl⸗ . 1. Konsulatwesen: Ernennung. Exequaturerteilungen. Neuerscheinungen: Die Probleme der geh hen Regelung der Rechtsstellung des unehelichen Kindes. 3. Maß und Gewicht⸗ wesen: Zulassung von Elektrizitäͤtszählern zur glaubigung. 4. Medinmnal⸗ und Veterinärwesen: Verordnung über Einlaß und Untersuchungsstellen für das in das Zollinland eingehende Fleisch. Verordnung Über die Stempelzeichen von ire. ellen für ausländisches Flelsch. 5. Steuer und Zollwesen: Verordnung übel Aenderung der Einfuhrscheinordnung. Bekanntmachung über Einlaß⸗ stellen für die in das Zollinland eingehenden Kartoffelsendungen. 6. Marlne und Schiffahrt: Bekanntmachung über ein am 8. Ap 1929 mit Portugal geschlossenes Abkommen über die gegenseitt Anerkennung der Sicherheitsporschriften für Seeschiffe.