1932 / 248 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Oct 1932 18:00:01 GMT) scan diff

Erste Anzeigenbeilage zum Reichs⸗ und Staatsanzeiger Rr. 248 vom 21. Oktober 1932. S. 2.

Prospett über Rm 41 409 9099 Stammaktien Stück 36 000 über je RM 10900 Nr. 1—36 0090 52 000 109 36 001 - 88 009

2 2 1. 20 S8 001 98 0090 der

Schultheiß ⸗Patzenhoser Brauerei⸗Aktiengesellschaft in Berlin.

Die Schultheiß⸗Patzenheser Branerei⸗Attiengesellschaft ist im Jahre 1871 mit dem Sitze in Berlin unter der Firma Schultheiß Brauerei Aetien⸗Gesellschaft errichtet worden. Ihren jetzigen Namen hat sie durch Beschluß der Generalversammlung vom 12. Juli 19290 bei der Vereinigung mit der Paßenhoser⸗Brauerei in Berlin erhalten.

Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb des Braugewerbes und aller dazugehörigen und damit in Jusammenhang stehenden Nebengewerbe. Zu diesem Zweck darf die Gesellschaft Grund stücke erwerben und wieder veräußern, Zweigniederlassungen errichten, bestehende Anlagen pachten, sich durch Kapitaleinlagen oder durch Erwerb von Aktien oder in sonstiger Weise bei anderen dem gleichen Zweck dienenden Unternehmungen beteiligen oder solche andere Unternehmungen durch Kauf oder Bereinigung erwerben. Die Gesellschaft darf sich auch an anderen Unternehnumgen, insbesondere auf dem Gebiete der Hese⸗, Glas, Jement⸗ und Landwirtschafts⸗Maschinen⸗Industrie, beteiligen.

Die Gesellschast stand vom Jahre 1921 ab in einer engen Interessengemeinschaft mit der Ostwerke Akltiengesellschaft in Berlin. Gemäß Beschluß der Generalversammlung vom 15. September 1930 wurde die Verschmelzung mit den inzwischen zur reinen Holdinggesellschaft gewordenen Ostwerken vollzogen. Durch diese Verschmelzung und die im Zusammenhang damit vorgenommenen Transaltionen, ferner durch Geschäfte einiger Tochtergesellschaften der Ostwerke sowie durch die allgemeine Wertminderung als Folge der Wirtschaftskrise hat Schultheiß Verluste erlitten, deren Beseitigung eine durchgreifende Bilanzbereini⸗ gung erforderlich machte. Um diese zu ermöglichen, mußte die Gesellschaft mit den beteiligten Banken Vereinbarungen treffen, denen im einzelnen die folgenden Tatbestände zugrunde liegen:

A. Attientänfe. Es handelt sich um Käufe, welche der Vorstand der ehemaligen Ostwerke in der Zeit vom Juli 1929 bis Ende Januar 1931! durch verschiedene in⸗ und ausländische Banken in einer Gesamt⸗ höhe von RM 14567 800, Schultheiß⸗Stammakltien (die Ostwerke⸗Attien im Verhältnis von 5: 4 in Schultheiß ⸗Attien umgerechnet) getätigt hatte. Der Durchschnitts urs für die Käufe stellte sich für 1929 auf rund 278 9, für 1930 auf rund 262 und für 1931 auf rund 14299. Die Banken machten hieraus Forde⸗ rungen gegen Schultheiß im Gegenwert von insgesamt RM 41407 801,890 in ausländischer Währung geltend. Die nunmehr mit den Banken getroffene vergleichsweise Berständigung führte zu folgender Regelung:

) 1. Die Banken übernahmen von den RM 14 567 800 Stammaktien, die sie der Gesellschaft zur Ver⸗ fügung gestellt hatten, nach den Vorschriften der 2. Verordnung vom 20. Februar 1932 zur Durch⸗ führung der Vorschriften über die Kapitalherabsetzung in erleichterter Form (R.⸗G.⸗Bl. 1932 Teil 1 Seite g0) RM 12 000 0090 Aktien in Anrechnung auf einen gleich hohen Betrag ihrer Forde⸗ rungen. Die übrigen RM 2567 800 Stammaktien wurden, wie später ausgeführt wird, eingezogen.

Weitere RM 8 000 009 der Bankenforderungen wurden durch die Uebernahme von RM 8 000

neu geschaffenen Genußscheinen ausgeglichen.

3. Weitere R 5 007 80l, 80 der Bankenforderungen wurden Wert 1. September 1931 in bar

abgedeckt.

Die übrigen RM 16400 0090 der Forderungen werden von den in Betracht kommenden Banken

in Höhe des Gegenwerts von rund RM 5 500 000 in ausländischer Währung, die restlichen rund RM 10900 009 in Reichsmark in der Weise gestundet, daß diese Schuld vom 1. Sepiember 1931 an größtenteils zum Reichsbankdiskont, höchstens 699 jährlich, ein Teilbetrag in ausländischer Währung zum Stillhaltezinssaß, mindestens aber 599 und höchstens 699 jährlich, zu verzinsen und vom 1. September 1935 an bis längstens 1945 in sieigenden Raten zu tilgen ist.

HL. Schultheiß hat anläßlich der Fusion mit den Ostwerken im September 1930 RM 15 000 000 mit 25 eingezahlte Borzugsakttien mit einfachem Stimmrecht ausgegeben. Diese Aktien waren Eigentum der Effeftenkonsortium G. m. b. H. in Berlin (siehe Absatz C); sie befanden sich jedoch im Gewahr⸗ sam der Schultheiß⸗Gesellschaft, die an ihnen ein kaufmännisches Zurückbehaltungsrecht wegen der ihr gegen die G. m. b. H. zustehenden Ansprüche hatte. Ein Konsortium von Banken, die zu dem Banken⸗ lonsortium gehörten, das die Vorzugsaktien bei der Ausgabe gezeichnet hatte, hat sie in Ablöfung des kauf⸗ männischen Zurücbehaltungsrechts von Schultheiß am 29. Juni 1932 zum Preise von RM 2190 000 über⸗ nommen und auf sie zum 1. August 1932 die Vollzahlung geleistet. Schultheiß erhielt auf diese Weise einen Barbetrag von RM 11 250 0090 plus RM 2190 0090 RM 13440 000, aus dem erstens die bereits unter A3 erwähnte Zahlung von RM 5097 801,80 an die Banken und zweitens die unter C erwähnte Zahlung von RM 4 133759 für den Erwerb eigener Aktien geleistet wurde. Die Vorzugsaktien, die bisher auf den Namen lauteten, wurden nunmehr auf den Inhaber gestellt; außerdem erhielten sie ein Umwandlungs⸗ recht in Stammaktien.

(. Effetktenkonsortium G. m. b. H. Diese Gesellschaft ist im Jahre 1931 mit dem Zweck ge⸗ gründet worden, diejenigen Stammaktien der Schultheiß⸗Gesellschaft zu binden, die sich bis dahin im Besitz von Schultheiß selbst und von Großaktionären befanden; sie erwarb ferner die zu B genannten Vorzugs⸗ altien. Das Stammkapital der G. m. n. H. von RM 6 000 000 wurde bei der Gründung mit Schultheiß⸗ Stammaktien in gleichem Nennbetrage belegt. Schultheiß war an der G. m. b. H. mit RM 2500 0660 beteiligt und hatte an sie ebenso wie die übrigen Gesellschafter einen gleichhohen Nennbetrag von Schultheiß Stammaktien zum Kurse von 20029 unter Stundung der Forderung verkauft. Die verkauften Ru 2500 000 Schultheiß ⸗Stammaktien beschaffte sich Schultheiß von der N. V. Nutria in Amsterdam, einer jetzt in Liquidation befindlichen Tochtergesellschaft. Weitere RM 3 350 000 Schultheiß⸗Stamm⸗ aktien hatte Schultheiß der G. m. b. H. geliehen, wofür Schultheiß, wie unter B ausgeführt wird, die mit 25 99 eingezahlten RM 15000 000 Vorzugsaktien in Gewahrsam nahm. Die G. m. b. H. besaß somit unter Einschluß der geliehenen Aktien insgesamt RM 15 350 0090 Schultheiß⸗Stammaktien. Hiervon hat die G. m. b. H. RM 600 990 zum Umtausch in R 773 000 Aktien der Commerz⸗ und Privat⸗Bank A.⸗G. in Berlin und weitere RM 400 000 zur Tilgung einer Schuld verwandt. Die übrigen RM 143590 000 Schultheiß⸗Stammaktien sowie die RM 773 0609 Eommerz⸗ und Privat⸗Bank-Aktien waren an verschie dene Banken verpfändet, die der G. m. b. H. Kredite, zum größten Teil in ausländischer Währung, im Gegen⸗ wert von rund RM 10 000 000 die Zinsen nicht mitgerechnet gewährt hatten. Es wurde mit den Bankengläubigern der G. m. b. H. jetzt eine Vereinbarung dahin getroffen, daß sie sich für ihre Forderungen gegen Uebernahme der ihnen verpfändeten Aktien für befriedigt erklärten. Damit ist der Fragenkomplex Efsektenkonsortium G. m. b. H. bereinigt, und diese Gesellschaft wird nunmehr liquidiert. Im Zusammen⸗ hang mit dieser Regelung übernahm die Schultheiß⸗Gesellschaft von den Banken der Effektenkonsortium G. m. b. H. insgesamt RM 8 267 500 Schultheiß ⸗Stammaltien zum Kurse von 5095 = RM 4133 750, die sje, wie später ausgeführt wird, zur Einziehung verwandte.

Ueber die Entwicklung des Bestandes von Schultheiß an eigenen Stammaktien unterrichtet die folgende Uebersicht: Nennwert

RM . 5 ii..) 101 780 Einbringung durch die Ostwerke, davon RM 1 000 009 durch Umwandlung von Vor⸗ zugsaktien entstanden 2 0 9 0 9 0 0 0 0 0 13 752 109 13 853 880 für die Jusion mit den Ostwerken benötigt s 7 2 653 880 Hierzu aus dem Bestand der inzwischen in Liquidation getretenen N. V. Nutria in . 8 700 929 11 364 800

osozoj.

** 2 21

Hergabe an die Effektenkonsortium G. m. b. H. (s. Ausführungen unter CO) eingebracht r 6 6 2 2 6 6 99g verkauft 2 4 9 6 9 9 2 500 0900 geliehen.. 441 3 260 090900 8360 000

3 004 800

159 900 3 164 700

Käufe der ehemaligen Ostwerte... . 14567 890 von den Banken der Effettenkonsortium G. m. b. H. erworben.... 8267 500

26 000 090

im September 1931 an der Börse erworben

auf Beschluß der Generalversammlung vom 21. Juli 1932 rückwirkend auf den 31. August 1931 eingezogen . 2 14 9090 999 in den Besitz der Banken übergegangen.... . 12 000 000 26 000 000

Bestand am 31. August 1931 =

Im Geschäftsjahr 1931/32 hat Schultheiß RM 270 000 eigene Stammaktien von Tochtergesellschaften im Austausch erworben. Ferner befinden sich im Besitz von Konzerngesellschaften, an denen Schultheiß mit über 50M beteiligt ist, weitere RM 141 200 Schultheiß⸗Stammaktien.

Das Attientapital von Schultheiß betrug seit der Generalversammlung vom 15. September 1930, in der für die Verschmelzung mit den Ostwerken benötigte RM 24 000 000 neue Stammaktien geschaffen wurden, RM 90 000 000 und bestand aus RM 75 000 000 auf den Inhaber lautenden Stammaltien und RM 15 000 000 mit 2529 eingezahlten, auf den Namen der Effektenkonsortium G. m. b. H. in Berlin lautenden Vorzugsaktien. Das Aktienkapital war eingeteilt in

7500 Stammaktien über je RM 20 Nr. 103 701 - 111 200 30 000 100 Nr. 60 501 90 500 19 500 300 Nr. 1 19500 66 000 „1 0900 Nr. 19 501 60 500

und Nr. 111 201 - 136 200 75 Vorzugsaktien, , „200 9990 Nr. 1 765.

Zur Beseitigung der Verluste, die aus der Fusion mit den Ostwerken, insbesondere aus deren Aktien⸗ läufen, und der Beteiligung an der Effektenkonsortium G. m. b. H. entstanden sind, zur Durchführung der mit den Banken getroffenen Abmachungen, ferner zum Ausgleich der Wertminderung verschiedener Ver⸗ mögensteile hat Schultheiß auf Beschluß der ordentlichen Generalversammlung vom 21. Juli 1932 u. a. das Altienkapital unter Ausschluß von RM 18 000 0090 Vorzugsaktien und RM 12000 008 Stammaktien in erleichterter Form (3. Verordnung zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen usw. vom 6. Oktober 1831,

fünfter Teil, Kapitel Il, Bl. von 1931 Teil 1 Seite 556) rückwirkend auf den 31. August 1931 (Verord- nung zur Durchführung der Vorschriften über die Kapitalherabsetzung in erleichterter Form vom 18. Februar 1932, Artikel 1, 5 8, RG Bl. von 1932 Teil 1 Seite 76) in der folgenden Weise herabgesetzt, wobei gleich

zeitig die mit den Banken getroffenen Abmachungen (oben A— 0) genehmigt wurden: 1. Das Stammaktienkapital wurde zunächst von RM 75 006 000 auf RM 61 000 000 ermäßigt, und

zwar durch den Einzug von z a) RM 3164 709 eigenen Stammaktien (5. Uebersicht über den Bestand an eigenen Aktien) v) RM 2567 800 gus den Käufen herruührenden Stammaktien, die die Banken zur Ver⸗ ; fügung stellten (Rm 14 567 800 abzüglich Rn 12000 00, e) RM s 267 500 Stammaktien, die Schultheiß von den Banken der Effe ktenkonsortium G. m. b. H. erwarb.

RM 14000 009 Stammaktien.

Obwohl Schultheiß die Aktien zu b und e nach dem 18. Februar 1932 erworben hatte, konnten auch sie zum Einzug nach den Vorschriften über die Kapitalherabsetzung in erleichterter Form ver⸗ wandt werden, da die Reichsregierung auf Grund des 5 12 der Verordnung vom 6. Oktober 193 durch besonderen Erlaß des Herrn Reichsministers der Justiz Nr. HIm 1553 vom 13. Juli 1932 diese Verwendung ausdrücklich genehmigt hatte.

Von den verbleibenden RM 61 C00 000 Stammaktien wurden, unter Ausschluß der Reichs— mark 12 000 000 aus den Käufen stammenden Stammaltien, die, wie erwähnt, an die Banken gegen Einbringung von Forderungen im gleichen Betrage veräußert wurden, RM 49 000 009 im Verhältnis von 5.3 auf RM 29 400 0909 herabgesetzt. Hiernach entfallen auf 5 alte Stamm— aktien über je RM 20 3 neue Stammaktien über je RM 20, auf eine alte Stammattie über RM 10990 3 neue Stammaktien über je RM 20, auf eine alte Stammaktie über RM 3090 eine neue Stammaktie über RM 109 und 4 neue Stammaktien über je RM 20, auf eine alte Stamm⸗ aktie über RM 1000 6 neue Stammaktien über je RM 100. Soweit möglich, wird jedoch an Stelle von 5 neuen Stammaktien uber je RM 260 eine neue Aftienurkunde über RM 100 und an Stelle von 50 neuen Stammaktien über je RM 20 oder von 10 neuen Stammaltien über je RM 109 eine neue Attienurlunde über RM 1000 ausgegeben.

8. Gleichzeitig wurden RM s 000 9090 Genußscheine mit Dividendenberechtigung vom 1. Sep⸗ tember 1931 an geschaffen und rücwirkend auf den 31. August 1931 gegen Verrechnung eines gleichhohen Betrages der Bankschulden begeben.

Das Aktienkapital beträgt nunmehr RM 56 409 009 und besteht aus RM 41 400 000 auf den Inhaber lautende Stammaktien, eingeteilt in 36 000 Stück über je RM 1000 Nr. 1-36 000, 52 0090 Stild über je RM 100 Nr. 36 601-58 000 und 10 000 Stück über je RM 20 Nr. S8 001 —- 98 000, und aus RM 18 00 9090 laut Generalversammlungsbeschluß vom 21. Juli 1932 auf den Inhaber gestellte Vorzugsaktien, eingeteilt in 15 009 Stück über je RM 1600. Sämtliche Aktien find nunmehr voll ein⸗ i Ferner bestehen RM 8 (00000 in der Bilanz nicht ausgewiesene auf den Inhaber lautende

enn ßscheine, eingeteilt in 8000 Stück über je RM 1000.

Die neuen Stammaktienurkunden tragen das Ausstellungs datum „im August 1932“ und sind mit den faksimilierten Unterschriften von einem Mitglied des Aufsichtsrats und zwei Mitgliedern des Vor— stands sowie mit der Seitennummer des Aftienbuches und der eigenhändigen Unterschrift eines Kontroll= beamten versehen. Die beigegebenen Dividendenscheine tragen die Nr. 1—10.

Die RM 15 009 999 Borzugsattien, die sich im Besitze des bereits erwähnten, unter Führung ber Deutschen Bank und Disconto⸗Gesellschaft in Berlin stehenden Bankenkonsortiums befinden, erhalten aus dem verteilbaren Reingewinn im gleichen Range mit den Inhabern der Genußscheine mit Vorzugs— recht vor den Stammaktien für jedes Geschäftsjahr für 1931532 hinsichtlich der am 1. August 19332 ein⸗ gezahlten 7599 des Nennbetrages anteilig vom 1. August 1932 an (vgl. oben zu B) eine Divivende bis zu 6 des Nennbetrages der Vorzugsaktien; darüber hinaus steht ihnen ein Anteil am Gewinn nicht zu. Reicht in einem Geschäftsjahr der verteilbare Reingewinn zur Zahlung dieser bevorrechtigten Dividende von 699 nicht aus, so ist das Fehlende auf die Vorzugsaktien und die Genußscheine nach Ver⸗

ältnis der jeweiligen Nennbeträge aus dem Reingewinn der folgenden Geschäftsjahre nachzuzahlen.

iese Nachzahlung ist auf die Dividendenscheine der Vorzugsaktien nach der Reihenfolge der . jahre zu leisten. Bei Liquidation der Gesellschaft erhalten die Inhaber der Vorzugsaktien vor denen der Stammaktien Befriedigung bis zur Höhe des eingezahlten Betrages der Vorzugsaktien; an dem darüber hinaus erzielten Liquidationserlös sind die Vorzugsaktien nicht beteiligt. Jeder Inhaber von Vorzugs— aktien ist berechtigt, durch eine mit einmonatiger Frist für Ende Februar beziehungsweise Ende August jeden Jahres abzugebende Erklärung gegenüber der Gesellschaft die Umwanblung feiner Vorzugsaktien in Stammaktien, und zwar beibe mit Dividendenscheinen für das laufende Geschäftsjahr, zu verlangen. Das Verlangen ist nur zulässig für volle Beträge von RM 100 000.

Die Inhaber der RM s 06 000 Genußscheine erhalten im gleichen Range mit den Inhabern der Vorzugsattien mit Vorzugsrecht vor den Stammaktien für jedes Geschäftsjahr eine Dividende bis zu G94 des Nennbetrages; darüber hinaus steht ihnen ein Anteil am Gewinn nicht zu. Bei Aus fällen ist die Dividende in der gleichen Weise nachzuzahlen wie die der Vorzugsaktien. Diese Nachzahlung ist auf. die Dividendenscheine der Genußscheine nach der Reihenfolge der Geschäftsjahre zu leisten. Am Liqui= dationserlös gewähren die Genußscheine keinen Anteil. Sie find aus dem Reingewinn zu tilgen, und zwar ist zur Tilgung 1 desjenigen Reingewinns zu verwenden, welcher nach Maßgabe der weiter unten in dem Absatz über den Reingewinn angegebenen Verteilung für die Berechnung dieser Tilgungsquote verbleibt, wobei der Gesellschaft eine stärkere Tilgung, wiederum aus Reingewinn, vorbehalten ist. Die Tilgung geschieht durch Auslosung in der Weise, daß soviel Stücke ausgelost werden, als der für Tilgung der Genußscheine in Betracht kommende Teil des Reingewinns ein Vielfaches von RM 1006 ausmacht. Die Auslosung hat zu gerichtlichem oder notariellem Protokoll unverzüglich nach der ordentlichen General⸗ versammlung zu erfolgen. Außer dem Tilgungsbetrag erhalten die ausgelosten Stücke eine Verzinsung von 69 des Nennbetrages vom Beginn des zur Zeit der Auslosung laufenden Geschäftsjahres an bis zum Tage der Vorlegung, spätestens bis zum Ablauf eines Monats nach der Bekanntmachung der Auslofung. Für die Rechte der Genußscheininhaber auf Reingewinn und Tilgungsquote find die Beschlüsse der General- versammlung der Gesellschaft maßgebend. Beschlüsse der Generalversammlung über Kapitalerhöhung, Satzungsänderung und Kapitalherabsetzung, soweit hierdurch die Rechte der Genußscheine beeinträchtigt werden, bedürfen im Verhältnis der Genußscheininhaber zur Gesellschaft der Zustinnnung einer General— versammlung der Genußscheininhaber mit einer Mehrheit von * des vertretenen Genußscheinkapitals.

In der Bilanz der Schultheiß⸗Gesellschaft vom 31. August 1931 sind auch die Vermögensposten der Ostwerke enthalten, ferner die Bilanzposten der bei der Norddeutschen Hefeindustrie A.-G. für Rech- nung der Ostwerke geführten Abteilung Finanzen und schließlich das Vermögen der N. V. Nutria in

Amsterdam. Attiva. Passiva. RM 9

41400 000 16 000 000 5 640 000

Bilanz von Schultheiß vom 31. August 1931. RM IG 11 2650 0900

Grundkapitals): Stammaktien... Vorzugsaktien...

Reservefonds. ....

Rückstellung für angefallene Ver⸗ luste qu Goo Jil

Verbindlichkeiten: Teilschuldverschreibungen? .. Hypotheken?) . 9 9 Nicht abgehobene Dividende. Guthaben der Kunden

24 35 390, 99 Guthaben der

Angestellten 5 338 429, 32 7) 30 273 820

Kautionen... ; S91 650 Guthaben der Lieferanten und R / Noch nicht fällige Steuern Guthaben von Konzerngesell⸗ k Feste Darlehenschuldie) ... Reorganisationsschuld! i) ... Vankschlden /] Wohlfahrtsfonds und Kassen

S6s 724 9 Richard⸗Roesicke⸗ Beamten⸗Pen⸗ sionskasse .. 2 898 364,24 Walter⸗Sobern⸗ heim⸗Stiftung 146 769, 28 Gewinn⸗ und Verlustrechnung: Vortrag aus 1929/30 703 402, 16 Verlust aus 1930/31 750 486,92

Avale RM 16 986 80 557

Ansprüche wegen Vorzugsaktien) Anlagevermögen: Gebäude und Grundstücke: 1. Geschäfts⸗ und Wohngebäude

8 S657 Olo, 60 2. Fabrikgebäude und andere Baulichkeiten 45 569 178,74

Lagerfässer und Bottiche ... Maschinen u. maschinelle Anlagen Vetriebs und Geschäftsinventar Pferde, Wagen und Kraftwagen 1422 744 Absatztonnen . 1024 734 k 100 Eisenbahnwagen ..... 100 Beteiligungen einschl. der zur Ve⸗ teiligung bestimmten Wert⸗ papiere?) Umlaufsvermögen: Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsstoffe 7 848 056,27 Halbfertige Erzeug⸗ nisse, fertige Er⸗ zeugnisse und Waren Wertpapiere. Hypotheken?) . Darlehen) .. Vußenst nde... Forderungen an Konzerngesell⸗ m Kassenbestand einschl. an bei Notenbanken und Postscheck⸗ ö Andere Bankguthaben. ... Abgeltung des Zurüdbehaltungs⸗ rechtes auf die Vorzugsaktien!) Avale RM 16 ss sgg, gz)

2140 047

24 320 2 203 199 16215

54 436 189 1228547 8 137 286 2 602 336

3 041 408

26 433 119 3377 391

. 3 9

7533 035 10 241 590 16400 09090 18 886 161

13 666 064

S86 665 2 451 031 16913585 6 119214

3 885 407

S1

Sils 007,82

3 711 858

1182 006 7 204 050

2 190 0090

161 033 483 161 033 483

) Siehe Ausführungen über Abwicklung der Verbindlichkeiten aus der Ostwerkefusion.

2) Davon entfallen RM 23 sl 935,51 auf Beteiligungen in Aktien. Ueber Einzelheiten sieh besondere Ausführungen.

2) 22 Posten, mit 5 bis 609 verzinslich. Im wesentlichen: RM 400 000, am 31. März 1933 zurück zuzahlen, RM 500 000, am 31. Dezember 1938 zurückzuzahlen, RM 1500 900, am 31. Dezember 1931 fällig, im Geschäftsjahr 1931/32 gegen Forderungen der Nordhefe verrechnet.

(Gortsetzung auf der folgenden Seite.]

Erste Anzeigenbeilage zum Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 248 vom 21. Oftober 1932. Zz. 3.

9 Für etwa 6099 der Darlehen sind Hypotheken eingetragen, oder es sind Sparbücher, Bürg⸗

usw. hinterlegt. Die Abtragung erfolgt in der Regel durch einen Aufschlag auf den bar zu zahlenden ierpreis.

) Davon entfallen RM 13 474 474,53 auf Bürgschaften für die Norddeutsche Hefeindustrie A.-G.

) Daneben bestehen RM s 000 000 Genußscheine.

) Zum 1. Juli 1927 gekündigte Aufwertungsobligationen.

3) a) den gesetzlichen Bestimmungen unterliegende Aufwertungshypotheken RM 1 803 109,74, b) mit 69 verzinslich, am 30. 6. 1933 fällig RM 400 09000, —, zusammen RM 2203 109,74.

) Die Kündigungsfristen betragen je nach Höhe des zu kündigenden Betrages im allgemeinen 1Woche bis 3 Monate.

10) Gegenwert von L 500 000 mit 72 verzinslich, vom 1. Mai 1933 an in fünf gleichen Jahres⸗ raien rückzahlbar.

1) Restschuld aus den Altienkäufen, vom 1. September 1935 an bis 1945 zu tilgen (siehe besondere Aus führungem).

12) Darin NM 5 007 801,80 wegen der Akltienkäufe an die Banken in bar zu zahlen und RM 4133750 wegen der Uebernahme von Schultheiß⸗Aktien von den Banken der Effektenkonsortium G. m. b. H. (siehe besondere Ausführungen), ferner RM 9717 913,01 Trattenkredite in ausländischer Währung.

Soll. Gewinn⸗ und Verlustrechnung. Haben.

RM 9 MM 3 . 1337 059 37 Vortrag aus 1929/, 30... .. 793 40216 .. 2712 68146 Ertrag (nach Abzug der Aufwendun⸗ . 2 1036049 62 gen für Roh⸗ Hilfs⸗ und Betriebs⸗ Biersteuern .... 36 627 593,64 stoffe sowie Waren)... . 84 363 13279 Andere Steuern .. 8 218 60,52 44 846 554 16 Erträge aus Beteiligungen.... 2279 12436

Aufwendungen (mit An narmie der Aufwendungen sür Roh⸗, Hilss⸗ und Betriebsstoffe sowie Waren) .. 25 538 6565 2

Betriebs gewinn... . . 11964 68935

. ö

87 435 659 31 87 435 659 31

Weitere Abschreibungen und Rügstellungen unter Serügsichtigung der Sanierung.

Rwe g Ra, g 2s 110 108 82 15 964 165 57 300 C00 1301 * 14983 49648

Soziale Abgaben .. Abschreibungen auf Anlagen Zinsen ..

Beteiligungen. 5 . Eigene Aktien und Wertpapiere . w . w . Forderungen an Konzerngesellschaften . Für angefallene Verluste aus 1930,31 . 2140 07 2162799 541 88 Verlust aus Käufen eigener Altien..... . . . . 26 840 090180 Gewinn aus Käufen eigener Aktien infolge Reorganisation 4 133 760, 60. - 4197 710 —- 22642 29180

8 640 00

e 2 Gewinn auf neue Rechnung vorzutragen: Vortrag aus 1920 830... * Verlust aus 1930/31 D . , , ,

793 40216 0 486 9 42 918 24 91124748 92

11964 659 50

Betriebsgewinn JJ Aufgelöste offene und stille Reserven von Schultheiß, die bereits vor der Fusion vorhanden waren: e Stille Reserve auf: Vorräte .... Effekten.... Darlehen...

o Coo C00 12275 676 26 3 347 gö8 2 15686 853 53 ꝰ7 G00 175 C00 -— 1701 387 4028 604 gos

Debitoren .. Beteiligungen Kreditoren... Buchgewinn aus der Fusion mit den Ostwerken: Ueherschuß aus dem Aktientausch. ..... Gesetzliche Reserve der Ostwerke. .....

8 soo 0 15 200 000 Did doo

234 S156 gs ꝑo 765 184 os 0 9 19 600 000

8 59 600

ol 124 7418 92

k Abgeltung des Zurückbehaltungsrechtes auf die Vorzugsaktien Buchgewinn aus Kapitalherabsetzung . Buchgewinn aus der Vegebung von Genußscheinen

8

Die nach dem Stande vom 31. Mai 1932 gegenüber der Bilanz vom 31. Angust 1931 eingetretenen wesentlichen Aenderungen sind aus der folgenden Aufftellung ersichtlich:

RM rund Beteiligungen einschl. der zur Beteili⸗ gung bestimmten Wertpapiere .. Roh⸗, Hilfs⸗ u. Betriebsstoffe 5 260 000 Halbfertige Erzeugnisse, fertige Erzeugnisse und Waren Wertpapiere Hypotheken?) Darlehen... Außenstände Forderungen an Konzerngesellschaften . Kassenbestand einschl. Guthaben bei Notenbanken und Postscheckguthaben Andere Bankguthaben Abgeltung des Zurückbehaltungsrechtes auf die Vorzugsaktien. Ansprüche wegen Vorzugsaktien... Avale Ran 14 414 0005

I) Von den Warenvorräten wurden die Fertigwaren nach den gleichen Grundsätzen wie in der Bilanz vom 31. 8. 1931 bewertet. Im übrigen sind die inzwischen eingetretenen Preisänderungen bei der Be— wertung des Warenlagers berücksichtigt.

2) 20 Posten, mit 5 99 bis 699 verzinslich. Im wesentlichen: RM 400 00, am 31. März 1933 zurückzuzahlen, RM 500 000, am 31. Dezember 1938 zurückzuzahlen, RM 1 500 000, —, über die nach dem 31. Mai 1932 Löschungsbewilligung erteilt wurde.

3) Davon entfallen RM 13 149 000, auf die Bürgschaften für die Norddeutsche Hefeindustrie A.-G. Außerdem bestanden im Zusammenhang mit den unter Bankschulden ausgewiesenen, von den Banken der Schultheiß⸗Gesellschaft gewährten Krediten (siehe Bemerkung über die Konsortialkredite in Fußnote s) aus der Art dieser Kredite herrührende Giroverpflichtungen in Höhe von RM s 366 000, und aus Wechseln, die anläßlich des Verkaufs eines Aktienpakets der Schultheiß⸗Gesellschaft zahlungs⸗ halber gegeben und von ihr diskontiert wurden, Giroverpflichtungen in Höhe von RM 2333 400, —.

ax) den gesetzlichen Bestimmungen unterliegende Aufwertungshypotheken RM 1476 000, —, b) mit 69 verzinslich, am 30. Juni 1933 fällig RM 400 900, —, zusammen RM 1 876 000, —.

3) Darin RM 5 007 801,80 wegen der Aktienkäufe an die Banken in bar zu zahlen und Reichs⸗ mark 4 133 760, wegen der Uebernahme von Schultheiß⸗Aktien von den Banken der Effektenkonsortium G. m. b. H. (siehe besondere Ausführungen), ferner RM 13 008 545,17 Konsortialkredite. Die Tratten⸗ kredite in ausländischer Währung sind abgelöst.

Im übrigen siehe entsprechende Fußnoten zur Bilanz vom 31. August 1931.

Schultheiß⸗Patzenhofer umfaßt zur Zeit folgende Betriebe:

Abteilung 1, Berlin N 5s, Schönhauser Allee 36— 39, Brauerei,

II, Berlin Sw 6l, Lichterfelder Straße 11—17, Brauerei,

III, Dessau, Brauereistraße 1— 2, Brauerei und Mälzerei,

IV, Berlin⸗Niederschöneweide, Berliner Straße 137, Brauerei,

V, Breslau X, Matthiasstraße 204-208, Brauerei,

VI, Berlin 8 59, Hasenheide 22 31, Brauerei und Mälzerei zur Zeit stillgelegt, teilweise verpachtet,

Spandauerberg, Berlin⸗Charlottenburg, Spandauer Chaussee 50 56, Brauerei und Mälzerei zur Zeit stillgelegt, das Grundstück und die Betriebsräume sind an die Hartwig Kantorowiez C. A. F. Kahlbaum A.⸗G. verpachtet,

NO, Berlin No 18, Landsberger Allee 24— 27, Brauerei,

NM, Berlin NW 21, Stromstraße 11—16, Ecke Turmstraße 25, Brauerei und Mälzerei,

SW, Berlin he. Fidicinstraße 2—3, Brauerei zur geit stillgelegt, teilweise verpachtet,

N, Berlin N39, Schulzendorfer Straße 10,11, Chausseestraße 64, Brauerei zur Zeit stillgelegt, teilweise verpachtet,

Spandau, Berlin-Spandau, Neuendorfer Straße 2 / 28, Brauerei,

Oppeln, Brauerei und Mälzerei, .

Beuthen, Brauerei,

Hindenburg, Brauerei,

RM rund Rückstellung für angefallene Verluste

aus 1930 31 1 , Teilschuldverschreibungen ...... ,,, 154 Nicht abgehobene Dividende .... 13 009 5 49 0909 111000000 Guthaben der Kunden und Angestellten 18 866 000 1328000 Kautionen S6 1 0090 2 478 000 Guthaben der Lieferanten und sonstige. 133 000 16070 000 Noch nicht fällige Steuern...... 3 638 000 7592 (000 Guthaben von Konzerngesellschaften, 6 795 000 3 838 000 Feste Darlehnsschuld ..... .. 10 242 009 Reorganisationsschuld. .... .. 16 400 0090 488 000 Bankschuldens). .... .. 22 936 000 9 531 000 Rückstellung für Löhne und Zinsen usw. 2313 000 Avale RM 14 414 0003)

2120 000 29 000

23 89g1 000

21900090 11 2650 000

Malzfabrik Pankow, Berlin⸗Pankow, Mühlenstraße 4-11,

Schöneberg, Berlin-Tempelhof, Bessemerstraße 2— 14,

Fürstenwalde a. d. Spree,

Frankfurt a. d. Oder,

Strehlen,

ö. Groß Strehlitz sowie 146 in der Provinz gelegene Niederlagen und 128 eigene Ausschanklokale, die sich teils auf eigenen Grundstücken, teils in gemieteten Näumen besinden. Die Betriebe können, insbesondere burch Erweiterung der Kelleranlagen, ohne Schwierigkeit auf eine jährliche Leistungsfähigkeit von 47 Mill. Hektolitern gebracht werden. In den Brauereibetrieben werden zur Zeit rund 1005 Angestellté und 4605 Arbeiter beschäftigt. Der bebaute Grundbesitz der Gesellschaft einschließlich des Hofraums unisaßt 1066 ha 75 a 4 4m, der unbebaute Grundbesitz 1 ha 74 a 49 qm. Von dem Grundbesitz entfallen auf die Geschäfts⸗= und Wohngebäude, die in Berlin, Roonstraße, Friedrichstraße, Kastaniengllee, Alexanderstraße, Schön⸗ hauser Allee, Turmstraße, Kaiser⸗Wilhelm⸗Straße, Münzstraße, Schlesische Straße, Kantstraße, Dolomiten straße, Berlin⸗Spandau, Freiheit und Ruhlebener Straße, gelegen sind, 4 ha 35 a 82 am, auf die übrigen, in der Provinz gelegenen Geschäfts⸗ unb Wohngebäude 3 ha 58 a 15 qm. Die Gesellschaft ist Mitglied des Vereins der Brauereien Berlins und der Umgegend (E. V.), Berlin, und verschiedener anderer lokaler Fachverbande. Die Verbände bezwecken u. a. die Hebung und Wahrung der Interessen des Braugewerbes, den Abschluß von Vereinbarungen über allgemeine Geschäftshand⸗ habung, Bierpreise, Flaschen⸗ und Kastenpfandverträge und dergl. Als Mitglied des Vereins der Brauereien Berlins und der Umgegend ist die Gesellschaft an den Vertrag der Berliner Brauereien über den Verkauf von Bier und die Regelung sonstiger wirischaftlicher Verhältnisse vom 10. März 1931, den sogenannten Blauen Vertrag, gebunden, der im besonderen auch die Festsetzung von Mindestpreisen für die Erzeugnisse der Vereinsmitglieder zum Gegenstand hat. Der Vertrag läuft bis zum 31. Dezember 1932 und verlängert sich jeweils um zwei Jahre, falls er nicht drei Monate vor Ablauf gekündigt wird. In den Jahren 1928/29, 1929/30 und 1930/31 betrug der Bierausstoß rund 3 310 000 m,

3 286 900 hl und 2538 C00 hi. Der Umsatz aus Bier, Trebern, Nebenprodukten und dergl. stellte sich auf rund RM 143 200 000, RM 145 400 000 und RM 123 900 000.

Beteiligungen von Schultheiß einschließlich der zur Beteiligung besti mmten Wertpapiere: Dividenden in 9, Beteiligung (nom.) 1929 1930 1931 31. 8. 1931 31. 5. 1932 bzw. bzw. bzw. RM RM RM 1928/29 1929/30 1930/31

Alter Besitz von Schultheiß

Nennkapital

I. Lagerbierbrauerei E. Haase G. m. b. H. 22 .

„Julius Bötzow Brauerei⸗Aktien⸗ gesellschaft, Berlin Gorkauer Soeietäts⸗ Brauerei Aktienge⸗ sellschaft, Zobten⸗ Gorkau, Kreis Schweidnitz ... 2000000 St.⸗A. 527360 St. A. 2695 527 360 260

156000 .⸗A.

2518 000 = 7395 2624000 740, i2 12

2700000 dio 000 = 2090 Sao 00 = 20 10 10

Eberswalder Brauerei Aktiengesellschaft, Eberswalde.. „Breslauer Actien⸗ Malzsabrik, Breslau 1260000 Hartwig Kantorowiez C. A. F. Kahlbaum Aktiengesellschaft, einn J7öoog dog Julius Bötzow Grundstücks⸗Ge⸗ meinschaft, Berlin. Norddeutsche Hefe⸗ industrie Aktienge⸗ sellschaft, Berlin . 16600000 Bast Aktiengesell⸗ schaft, NUurnberg . 22009009 St.-A. 1513500 St.⸗2.— 70 13543500 700, 5000 d. 1. 50008. 21. - 1005, 5000 1008,

1800090 180000 106095

1190800 —= 98649

160 06 10009 1190800 = 960

7366 0 ˖ 98 0 7268 000 980,

1615000 323 000 - 209, 323 000 209,

ooo 200 57 10167200 610

Aktie ngesellschaft für Glasindustrie vorm. n g Siemens,

resden. 12750000 Vereinigte Portland⸗ Zeinent⸗ und Kalk⸗ werke Schimischow, Silesia und Frauen⸗ dorf A.⸗G., Berlin. 15020000

Aktiengesellschaft Kunstmühle Tivoli, München....

Th. Flöther Ma⸗ schinenban A.⸗G., Gassen (Lausitzꝰ . 3 600000 St.⸗A. 1825100St.⸗A.— 5199 11492300 4195

108 000 B. . 43 900 . A. 4069 43900 4065,

4806800 389, 4896800 389 lo

6os 1800 4699 231600 - 18 is

1000000 332200 - 339, 332200 359

14. Getreide⸗Kreditbank Aktiengesellschaft, Berlin ..... 2750000 1043540 389, 1043 540 389 8 6

)voraussichtlich wird für 1930,31 noch eine Nachdividende von 199 gezahlt werden. (Generalver⸗

sammlung voraussichtlich Ende November.)

. Ferner ist Schultheiß am 31. August 1931 an 2 Altiengesellschaften und 20 Gesellschaften mit be⸗ schränkter Haftung mit einem Bilanzwert von zusammen RM 458439,65 und am 31. Mai 1932 an 3 Aktien⸗ 66 und 18 Gesellschaften mit beschränkter Haftung mit einem Bilanzwert von RM 758 338,65

eteiligt.

Zu 1. Die Lagerbierbrauerei E. Haase G. m. b. H. in Breslau hatte im Geschäftsjahr 1930 31 einen Absatzrückgang von etwa 21 9 zu verzeichnen, der dem Durchschnittsrückgang im deutschen Braugewerbe entspricht. Die Entwicklung des Absatzes im Geschäftsjahr 1931,32 war ungefähr die gleiche.

Zu 3. Die Aktien werden an der Breslauer und der Dresdner Börse notiert.

Zu 5. Die Breslauer Actien⸗Malzfabrik in Breslau gehört Schultheiß beinahe ganz. Sie ist mit ihrer Breslauer Brauereiabteilung gewissermaßen zu einem Vetrieb verbunden und wird in der Hauptsache mit Lohnmälzung für Schultheiß beschäftigt. Der Rückgang des Bierabsatzes bewirkte eine Einschränkung der Produktion. Der erzielte Reingewinn im Geschäftsjahr 1831 belief sich auf RM 12703, 76. Die Aktien werden an der Breslauer Börse notiert.

Zu 6. Hartwig Kantorowiez C. A. J. Kahlbaum Aktiengesellschaft in Berlin. Auf die Veteiligung hat Schultheiß zum 31. August 1931 den Betrag von RM 6731041,66 abgeschrieben. In den letzten drei Geschäftsjahren hat die Gesellschaft nach den aufgestellten Bilanzen mit Verlust gearbeitet. Die Verluste

betrugen m nenn , ,,, RM 506540, 81 im Geschäftsjahr 1929/30 weitere. ...... 648 463,20 und im Geschäfts jahr 1930/31 werte ee, ö 3 637 802,562

so daß am 31. August 1931 insgesamt ein Verlust von ..... RM 4792806, 63 auf neue Rechnung vorzutragen war. .

Zu 8. Die Norddeutsche Hefeindustrie Attiengesellschaft in Berlin hat laut Beschluß der General⸗ versammlung vom 28. Juli 1932 das Aktienkapital von RM 16600000 auf RM 13600000 in erleichterter y. durch Einziehung von in ihrem Besitz befindlichen RM 3000000 eigenen Aktien herabgesetzt. Im

esitãz der Gesellschaft verbleiben hiernach noch RM 3900 eigene Aktien.

Ferner ist die Gesellschaft laut Beschluß der gleichen Generalversammlung ermächtigt worden, weiter bis zu RM 1100000 eigene Aktien nach Durchsührung der vorerwähnten Kapitalherabsetzung zwecks Einziehung zu erwerben. Es handelt sich hierbei teils um die Erfüllung bestehender Verpflichtungen, teils um die Berei⸗ nigung einiger Bilanzposten. Soweit hieraus Buchverluste entstehen sollten, ist ihnen durch ausreichende Rückstellungen bereits Rechnung getragen.

Im Geschäftsjahr 1931 hat die Gesellschaft nach Abschreibungen auf Anlagewerte im Gesamtbetrag von RM 1328096,13 einen Ertrag von RM gö6 203,64 erzielt, der ebenso wie der Vortrag aus dem Vor- jahr von RM 299 195,96 und die aus dem Gewinn des Geschäftsjahrs 1930 gebildete Abschreibungsreserve von RM 10000090 zu Sonderabschreibungen verwendet worden ist. Der Gesamtabschreibungsbetrag von RM 2255399, 60 ist mit RM 980 000 auf Anlagen, mit RM 749 1965,96 auf Debitoren und mit RM 526 203, 64 auf Wertpapiere und eigene Aktien verwendet worden.

Im laufenden Geschäftsjahr 1932 ist eine erhebliche Erhöhung der Melassepreise eingetreten. Anderer⸗ seits ist durch Rationalisierungsmaßnahmen eine wesentliche Verringerung der Unkosten erreicht worden, insbesondere auch dadurch, daß mit Wirkung vom 1. Oktober 1931 ein größeres Brennrecht vom Westen auf diejenigen Fabriken verlegt wurbe, die für den Hauptrohstoff, die Melasse, besonders frachtgünstig ge⸗ legen sind. Das erste Halbjahr 1932 hat gegenüber der gleichen zeit des Vorjahrs einen mengenmäßigen Absatzrückgang von etwa 455 gebracht.

(FGortsetzung auf der folgenden Seite,)