1932 / 295 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 16 Dec 1932 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 295 vom 16. Dezember 1932. S. 2.

Allgemeinheit. Ein System, das genötigt fei, Produktionsmittel zum Zwecke der Profiterhöhung frillzulegen, müsse zum Teu fel gejagt werden. (Beifall bei den Kammunisten.)

Der Antrag des Handelsausschusses wird mit großer Mehrheit angenommen.

Ohne Debatte wird ein weiterer Antrag des Handels⸗ ausschusses angenommen, der zurückgeht auf einen Zentrums⸗ antrag; danach wird die Regierung ersucht:

1. Die Preußag und die beiden anderen staatlichen Bergbau⸗ gesellschaften Hibernia und Recklinghausen in Verbindung mit den Syndikaten zu ersuchen, von ihren 2 Brennstoffe zu einem Preise von 20 Reichspfennig für den Zentner an die Familien der Erwerbslosen und Wohl⸗ fahrtsempfänger abzugeben; .

2. auf die Arbeitgeber des privaten Kohlenbergbaues ein⸗ zuwirken, damit auch dieser Brennstoff an die Erwerbslosen und Wohlfahrtsempfänger unter günstigen Bedingungen abgibt;

8. für die früheren Belegschaftsmitgtieder der Preußag, Reck⸗ linghauser Bergwerks A.-G. sowie Hibernia, die seit dem 1. Januar 1929 entlassen wurden, noch erwerbslos oder invalide geworden sind. 50 Zentuer Haldenkohle kostenlos

abgeben zu lassen; , 4

4. . die Reichsregierung einzuwirken, daß auch die Reichs⸗ bahn die Erwerbslosen kohlen zu den vorjaäͤhrigen ermäßigten Tarifen befördert.

Ein kommunistischer Antrag wird in folgender Ausschuß⸗ fassung angenommen: „Das Staatsministerium wird ersucht,

1. die Gehälter der Direktoren und der höheren Beamten der Mansseld A.-G. denen der untersten Beamten und Ange⸗ stellten anzugleichen; . i

2. zu veranlassen, daß die von der Mansseld⸗ A.- G. heraus⸗ gegebene Werktzeitung eingestellt wird.

Schließlich wird ein Antrag des Handelsausschusses an⸗ genommen, der die Regierung ersucht, :

1. bei allen in Frage kommenden Instanzen darauf hin⸗

zuwirken, daß Stillegungen und Entlassungen in den ober⸗ schlesischen Gruben, Hütten und Werken vermieden werden; zu veranlassen, daß die bereits ausgesprochenen Kündi⸗ gungen auf den staatlichen Bergwerken der Preußag, Berg⸗ inspektionen 11 und Il, im Rahmen des eben Möglichen zurückgezogen werden. Es folgt die Erörterung von Anträgen des Hauptaus⸗ schusses über die Notlage der Privatschiffer

de

usw.

Abg. Adamezyk (Nat. Soz) betont, eine dreizehnjührige Miß— wirtschaft habe in Deutschland jeden Berufsstand an den Ruin gebracht, auch die Privatschiffer. Besonders groß sei die Not der Kleinschiffer auf der Oder. Eine jüdische Breslauer Firma habe es verstanden, sich 8) bis 90 v5 der Frachtaufträge der Industrie zu verschaffen und die von der S. P. D. in eine private A.-G. umgewandelte Reichsbahn schädige die Kleinschiffer ebenfalls durch

ihre Tarife. (Sehr wahr! bei den Nationalsoziglisten. Abg. Heilmann Soz: „Heißt nicht der Chef der Reichsbahn Eltz v. Rübenach?“ Abg. Kube Nat. Soz.: „Das kommt in den

besten Familien vor!“ Es wäre Aufgabe eines gesunden Staates, gerade auch die Interessen der Kleinschiffer gegenüber den kapitalistischen Bestrebungen zu schützen. Hier liege eine der Zukunftsaufgaben der N. S. D. A. B. Die Fischer lämpfien heute schon unter den Fahnen Adolf Hitlers und hätten sich vom Marxis⸗ mins abaemandt. (SHändeklatschen bei den Nationalsozialisten.)

Abg. Simon Neusaz (oz erinner gegenüber dem Vor— redner daran, daß auf sozialdemokratische Initiative schon vor mehr als zehn Jahren wesentliche Forderungen gerade auch der Binnenschiffahrt insbesondere auch im Odergebiet durchgeführt worden seien. Der Redner zählt eine Neihe solcher Maßnahmen auf und fügt hinzu, lange ehe die Nationalsozialisten politischen Boden anch nur betreten hätten, hätten die Sozialdemokraten schon die Interessen der Kleinschiffer vertreten und er, der Red⸗ ner, rechne es sich zur Ehre an, daß er mit den Schiffergenossen⸗ schaften gut zusammenarbeite.

Abg. Zawadzki (Zentr.) erklärt, auch die Not der Binnenschiff⸗ fahrt sei bedingt durch die große allgemeine Wirtschaftsnot. Die Frachsätze seien unter die Selbstkosten gesunken, so daß die Binnen⸗ schiffahrt zu einem Verlustgeschäft geworden sei. Ganz besonders leide noch die Oderschiffahrt unter den ungünstigen Wassewerhält⸗ nissen. Er richte an das Staatsministerium das Ersuchen, die Oder ⸗Regulierungsarbeiten beschlennigt durchzuführen. Dieses Problem dürfe jetzt nicht mehr von der Tagesordnung ver⸗ schwinden, auch im Interesse der oberschlesischen Industrie. (Beijall im Zentrum.) .

Abg. Sandtner (Komm) meint, an der Oder seien 2000 Schiffer buchstäblich am Verhungern. Allein bei Breslau lägen 100 Kähne, die in diesem Jahre noch keine einzige Fracht bekom⸗ men hätten. Es bestehe zwar ein Frachtenverteilungsansschuß, in dem aber die Großreedereien die Mehrheit hätten. Den National⸗ sozialisten sage er, daß die jüdischen wie die deutschen Großreeder die gleichen Gauner seien, die die kleinen Schiffer betrügen.

CSSehr wahr! bei den Kommunisten) Die Gewertschaften ver⸗

jagten auch hier gegenüber dem Kapitalismus. Die Oderschiffer müßten sich selbst helfen, indem sie gemeinsam mit der K. P. D. gegen den Kapitalismus kämpften. (Beifall bei den Kommunisten.)

Damit schließt die Aussprache.

Angenommen wird ein kommunistischer Antrag in der Fassung des Hauptausschusses, wonach das Staatsministerium emucht wird, die Reichsregierung dringend aufzufordern, die Strompolizei anzuweisen, kein Fahrzeug ohne vorschrifts⸗ mäßige Bemannung fahren zu lassen und jede Uebertretung durch die Reedereien strengstens zu bestrafen.

Im übrigen wird zur Notlage des Privatsschiffahrts⸗ gewerbes an Stelle von Einzelanträgen der Fraktionen ein Antrag des Hauptausschusses angenommen, wo⸗ nach das Staatsministerium eine Reihe von Maßnahmen treffen bzw. im Sinne dieser Maßnahmen auf die Reichs⸗ regierung einwirken soll. So soll die Reichsbahn veranlaßt werden, ihre gegen die Kleinschiffahrt gerichteten Kampf⸗ sondertarife ß aufzuheben. r Frachtennachweis soll gesetzlich durch die Schaffung von Schifferbörsen geregelt werden, wobei die Schifferbörsen von Vertretern der Klein⸗ schiffahrt gebildet werden sollen. Der Kleinschiffahrt sollen die notwendigen langfristigen zinsverbilligten Kredite zur Erhaltung und Erneuerung ihres Schiffsparks und zur Auf⸗ rechterhaltung ihres Betriebes gewährt werden. In Not ge⸗ ratene ke hne. sollen die erforderlichen Mittel zinslos erhalten. Schiffseigner mit einem Einkommen von weniger als 5000 RM jährlich sollen von der Gewerbesteuer befreit, rückständige Steuern bei nachweisbarer Bedürftigkeit nieder⸗ geschlagen werden. Gebühren für Verschleusungen sollen von den Kleinschiffern nicht mehr erhoben, Pfändungen und Zwangsvollstreckungen nach Möglichkeit unter tunlichstem Schutz kleiner Gläubiger nicht mehr vorgenommen und die Fahrzeuge der Kleinschiffahrt, die nicht mehr betriebsfähig ge⸗ halten werden können, den Eignern bei freiwilliger Hergabe abgekauft werden. Schließlich soll nach dem angenommenen Antrag die Hapag (Hamburg-Amerika⸗Linie) die aus Staats—⸗

zuwendungen von etwa 70 Millionen Reichsmark und sechs Millionen Reichsmark für Trampschiffahrt erhaltene Summe

urüczahlen, womit die Kleinschiffahrt entlastetet werden

önne.

Auf Vorschlag des Hauptausschusses wird dann ein umfangreicher nationalsozialistischer Antrag angenommen. der weitere Vorschläge zur Behebung der Not der gKleinschiffer besonders im westdeutschen Kanal⸗ und Flußgebiet enthält. Danach sollen die deutschen Behörden bzw. unter öffentlichem Einfluß stehenden Unternehmungen verpflichtet werden, für alle Transporte, die von deutschen See⸗ oder Binnenhäfen kommen oder die nach deutschen Häfen gehen, nur deutsche Fahrzeuge zu benutzen, sofern solche zur Verfügung stehen. Die hollandischen Schiffer sollen daraufhin kontrolliert werden, ob alle gesetzlichen Vorschriften erfüllt werden. Die aus⸗ ländischen Schiffer sollen die Bestimmungen über Höchstlänge und Höchstbreite der Fahrzeuge genau innehalten müssen. Ausnahmen sollen grundsaͤtzlich nicht genehmigt werden. Weibliche Personen sollen nicht als vorschriftsmäßige Be⸗ bee, che, mitgezählt werden dürfen. Die betreffenden

iffer sollen verpflichtet werden, sich darüber auszuweisen, ob sie das Patent für die Fahrt auf deutschen Wasserstraßen besitzen, evtl. sollen sie verpflichtet sein, sich in Deutschland prüfen zu lassen, oder eine mit dem Patent versehene Person dentscher Staatsangehörigkeit an Bord zu nehmen. Das

Schiffbefrachungsgeschäft soll durchorganisiert werden. Auch ausländische Schiffer sollen sich dieser obligatorischen Organi⸗ ien bedienen müssen. Die großen Transportgesellschaften

ollen dahin beeinflußt werden, daß sie künftig die deutschen

Schiffer bevorzugt 134 Auf das Kohlensyndikat soll eingewirkt werden, daß es neben der Monopolreederei der Westfälischen Transport⸗A.-G. die übrige Schiffahrt, insbe⸗ sondere die Kleinschiffahrt, an den aufkommenden Kohlen⸗ ladungen beteiligt. Den, holländischen Motorschiffbesitzern sollen die Erlaubnisscheine zum Bezuge zollermäßigten Mineralöls entzogen werden. Sodann wird verlangt eine erhebliche Ermäßigung der Abgaben für das Oeffnen der Falderntorbrücke in Emden auf eine Mark für beladene und eine halbe Mark für leere Schiffe. Die Erhebung der Ab⸗ gaben im Ems⸗Jade⸗Kanal soll nach der tatsächlich geladenen Menge erfolgen. Wenn diese Forderung aus zwingenden Gründen nicht durchgeführt werden kann, soll eine Ermäßi— gung der Abgaben für Kohlen auf einen Pfennig pro ehm und für leere Schiffe auf 50 Pfg. je Schiff erfolgen.

Ein sozialdemokratischer Antrag wird in der Fassung des Handelsausschusses dahin angenommen, daß das Staats⸗ ministerium auf die Reichsregierung einwirken solle, in Cosel (O. S) ein staatlich kontrolliertes Verladebüro einzurichten, das in gerechter Weise dafür zu sorgen hat, daß der Reihe nach beladen wird. Die Strompolizei soll angewiesen werden, die Fahrzeuge der Reedereien nur mit vorschriftsmäßiger Bemannung fahren zu lassen.

Dann werden eine Reihe von Ausschußanträgen über Hochwasserschäden, HKberschwemmungen usw. angenommen. Darin wird verlangt, daß die im Jahre 1928 nach Inse, Tawe und Loye gegebenen Kredite in Höhe von 149 328 RM weiterhin nach Prüfung der Bedürftigkeit zu stunden bzw. niederzuschlagen sind. Auch sollen sofort die Vorbereitungen für den Bau des großen Haff⸗Deiches an der Süd⸗ und Ostseeküste des Kurischen Haffs durchgeführt werden.

Ferner wird das Staatsministerium ersucht, nach Prüfung der entstandenen Unwetterschäden in folgenden Ge⸗ bieten, soweit es erforderlich ist, in Gemeinschaft mit den anderen beteiligten Stellen eine staatliche Notstands⸗ aktion durchzuführen und die erforderlichen Mittel bereit⸗ zustellen: Im Gebiet der unteren Havel, der Stepenitz und der Karthane, in den . Nimptsch, Reichenbach (Eulen⸗ gebirge, Schweidnitz,. Waldenburg, Falkenberg (O. SJ), Breslau, Lauban, Liegnitz, Goldberg, Wohlau, Haynau, Lüben, Leobschütz, Glatz, Bolkenhain und Grünberg, in den Kreisen Gumbinnen und Insterburg, im Kreise Dannenberg (Elbe), in den Gemeinden Nottuln, Havixbeck und Beerlage, in den Gemeinden Groß Pötewitz, Trebnitz (Elster) und Grossen und in der Gemeinde Mülheim (Mosel). Die Verteilung der Beträge soll erfolgen durch die betroffenen Gemeinden unter Beteiligung von Ausschüssen der Geschädigten. Im Bedürf⸗ . sollten die fälligen Steuern n . bzw. nieder⸗ geschlagen werden. Außerdem soll durch Gewährung von Krediten helfend eingegriffen werden und vorbeugende Maß⸗ nahmen zur Verhütung künftiger Uberschwemmungen sollen ergriffen werden. Bei Vergebung der Arbeiten oder bei Regiearbeiten soll der vereinbarte Tariflohn bezahlt werden. In zu diesem Kapitel angenommenen Anträgen des Daupbeus g ustĩ wird das Staatsministerium ersucht, unter Hinweis * die Unwetterschäden in Ber fa (Bez. Kasseh der Gemeinde Berfa zur Behebung der schweren Not eine einmalige Unterstützung von 50 006 RM zu gewähren, die fälligen Grundsteuern zu stunden und die gestundeten nieder⸗ zuschlagen.

Bei der weiteren Erledigung von Ausschußbeschlüssen stimmt das Haus einem Zentrumsantrag in der Fassung des Hauptausschusses zu, worin das Staatsministerium ersucht wird, einen weiteren Teil der Guthaben für Sparkassen⸗ aufwertung zur Auszahlung freizugeben und eventuell den Sparkassen im Einvernehmen mit der Reichsregierung entsprechende Kredite zu vermitteln.

Abgelehnt wird, entsprechend dem Vorschlag des Haupt⸗ ausschusses, der kommunistische Antrag, eine erste Rafe von 3090 9000 4 für die Arbeiten am Cochemer Berg bereit⸗ zustellen. Es handelte sich bei 2 Antrag um Forderun⸗ gen, die im Zusammenhang mit dem Bergrutsch in Cochem a. d. Mosel erhoben waren.

Ein nationalsozialistischer Antrag über die Durchführung des Meliorationswerks in der Niederlausitz wird in der Ausschußfassung dahin angenommen, daß das Staatsministerium ersucht wird, 1 143 755 RM zu bewilligen für die Durchführung eines . Arbeits beschaffungs⸗ n, n für die Niederlausitz. Auch soll ein Staats⸗ ommissar für die Niederlausitz ernannt und auf die Reichs⸗ regierung eingewirkt werden, daß sie den Betrag von 5 340 000 RM zur Verfügung stelle.

. Verlangen des Hauptausschusses wird dann ein national⸗ sozialistischer Antrag in der Ausschußfassung angenommen, wonach das Staatsministerium dem Landtag baldmöglichst eine Denkschrift vorzulegen hat über den Etat der Domänen und Forsten auf Grund der Rechnung von 1930,31. Es soll eine kaufmännische Bilanz dazu vorgelegt und über die Grundsätze Aufschluß gegeben werden, nach denen

die Geschäfte zwischen dem Ministerium, den Regierungen und den nachgeordneten Stellen verteilt sind. Auch soll sich die Regierung darüber äußern, wieweit durch erweiterte Zu⸗ ständigkeit der unteren Stellen der Personalbestand des Mi⸗ nisteriums vermindert werden kann.

Nach einem weiteren angenommenen Antrag des Haupt⸗ ausschusses wird die Regierung ersucht, die notwendigen Vor⸗ arbeiten in Angriff zu nehmen, um zwischen Heiligen hafen und Neustadt (Holsteinn einen Schutz⸗ hafen für Kleinfahrzeuge der Fischerei zu bauen. Bei dem Hafen soll für die Fangergebnisse eine Verwertungsstelle auf genossenschaftlicher Grundlage eingerichtet werden.

Sodann stimmt das Haus einem deutschnationalen An⸗ trag in der Fassung des Hauptausschusses zu, worin das Staatsministerium ersucht wird, für den Fall der Schaffung einer Preußischen Wohnungskreditgesell⸗ schaft von der Schaffung eines provinziellen Unterbaus Ab⸗ stand zu nehmen und die anfallenden örtlichen Geschäfte der Anstalt durch vorhandene Organe wahrnehmen zu lassen. Nach einem weiteren angenommenen deutschnationalen An⸗ trag wird das Staatsministerium ersucht, die Vorarbeiten für die Ueberbrückung des Swine⸗Stroms wischen den Inseln Usedom und Wollin unverzüglich in Angriff zu nehmen.

Gleichfalls angenommen wird ein nationalsozialistischer Antrag, der die Regierung ersucht, Anweisung zu geben, daß in den Betrieben, die dem Preußischen Staat gehören oder auf die er Einfluß hat, Entlassungen, Lohn- und Arbeitszeitverkürzungen nicht durchgeführt werden dürfen, wenn nicht gleichzeitig ein entsprechender Abbau der höheren Stellen erfolgt und bevor nicht die Spitzengehälter auf die Höchstgrenze von 12000 RM jährlich gesenkt sind. Der An— trag nahm in der Einleitung besonders Bezug auf Entlassun⸗ gen bei der Stettiner Hafen⸗Gesellschaft m. b. H.

Schließlich wird ein nationalsozialistischer Antrag in der Fassung angenommen, daß das Staatsministerium ersucht wird, bei der Reichsregierung auf Beseitigung der Rechts⸗ beschränkungen nach 88 245 und 265 a der Reichs⸗ abgabenordnung hinzuwirken.

Es wird die auch am Mittwoch durch Beschlußunfähig⸗ keit des Hauses nicht zustande gekommene namentliche Ab⸗ stimmung über den sozialdemokratischen Antrag wiederholt: Verordnungen, Verfügungen oder Erlasse, die vom Reichs⸗ kommissar und seinen Vertretern unter der Bezeichnung „Preußisches Staatsministerium“ oder von einzelnen von ihnen als preußische Minister vollzogen worden sind oder vollzogen werden, gleichwohl ob mit oder ohne den Zusatz „mit Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt“, sieht der Land⸗ tag als nicht verfassungsmäßig zustandegekommen und daher als ungültig an.“

Auch heute stellt sich hierbei die Beschlußunfähig⸗ keit des Hauses heraus, da nur 208 Karten abgegeben sind. Es wird auf sofort eine neue Sitzung anberaumt.

Beraten wird weiter der kommunistische Antrag, Arbeiter, Angestellte, Beamte, kleine und mittlere Bauern mit nicht mehr als 5006 RM Einkommen von jeder Steuerzahlung und allen Abgaben zu befreien. Den Gemeinden sollen danach die

esamten n , m, soweit sie zur Erfüllung ihrer . und kulturellen Verpflichtungen erforderlich sind, verbleiben.

Abg. Schwenk (Komm.) wirft der Sozialdemokratischen Partei und den Gewerkschaftsführern vor, daß sie einen ernsthaften Kampf gegen den Staatsstreich der Regierung von Papen nicht geführt haben. Der Berliner Verkehrsstreik hätte bei seiner großen poli⸗ tischen Bedeutung zum Sturz der Reichsregierung führen können. Der Sinn des kommunistischen Antrags sei, das Proletariat zum Kampf gegen die Kommissarsdiktatur mit den Mitteln aufzurufen, in denen das Proletariat unüberwindlich sei: mit Massenstreik und außerparlamentarischen Kampf. Die Anträge des Landtags, um eine Hilfsaktion zugunsten der Notleidenden durchzuführen, seien von der kommissarischen Diktgtur mißachtet worden. Angesichts der Not der Massen sei die größte Sorge der Nationalsozialisten der Kuhhandel um die Ministerposten. Die Erziehungsarbeit des Zentrums habe schon ihre Früchte getragen. Die Nationalsozia⸗ listen würden heute schon dem Zentrum aus der Hand fressen. Ihre Politik laufe auf die Tolerierung des Kabinetts Schleicher 6 das beweise auch der Versuch der Nationalsozialisten, An⸗

chluß an die Hugenberg⸗Partei zu erhalten. (Zuruf der National⸗ ozialisten: Hat Sie das erschüttert?)

Der Antrag wird dem Hauptausschuß überwiesen.

Es folgt die Beratung von Gesetzentwürfen zur Aende⸗

des Gesetzes über die Aufwertung von Erb⸗ pachtzinsen (Kanon), Grundmieten, Erbleihen und ähn⸗ lichen Ansprüchen vom 28. Dezember 1927. Nach dem Antrag des Rechtsausschusses soll der Gesetzentwurf u. a. bestimmen: Die für die Zeit seit dem 1. Januar 1925 geschuldeten Fehnerbpachtzinen gelten mit der Maßgabe als gestundet, daß die Gläubiger nur berechtigt sind, von dem auf die rechts⸗ ,,, des Aufwertungsgrundsatzes folgenden Fälligkeitstage an jährlich einen Jahresbetrag zusammen mit den dann fällig werdenden Erbpachtzinsen zu fordern.“

Ein Entschließungsantrag fordert dazu, in den gericht⸗ lichen Verfahren über die Aufwertung von Erbpachtzinsen die Gerichtskosten niederzuschlagen und bereits gezahlte Ge⸗ richts kosten zurückzuerstatten.

Abg. Rau (Komm.) wendet sich mit lebhaften Vorwürfen gegen die Haltung der Nationalsozialisten im Rechtsausschuß. (Zuruf der Nationalsozialisten: Alles Kohl! Das habt Ihr wohl von Eurem Geheimsender]) Die Sozialdemokraten hätten im Staatsrat gegen den Antrag gestimmt, die Grundstücke ohne Ent- schädigung den Kolonisten zu überlassen. Die Kolonisten sollten sich entschlossen gegen die Ausbeuter zur Wehr setzen. Der Red⸗ ner verlangt, daß der Annen en fe für Fehnerbpachtzinfen 25 vH des Goldniarkbetrages nicht übersteigen dürfe.

Abg. Bubert (Soz.) betont die Notwendigkeit, das am 26. No⸗ vember beschlossene Gesetz abzuändern, da es so nicht gehe. Wenn das, was heute vom Ausschuß , . wurde, ein Verrat sei, so hätten die Kommunisten einen Verrat schon vor drei Wochen begangen. Den Sozialdemokraten komme es darauf an, zunächst den Gerichtsvollzieher von den Kolonisten fernzuhalten und dann im Reichstag ein Enteignungsgesetz zugunsten der Kolonisten durchzubringen. Zweifellos werde im Reichstage dafür eine Mehrheit vorhanden sein. Die Fehnkolonisten seien in Wirklich⸗ keit Eigentümer, da sie als Eigentümer des Landes eingetragen seien, die Erbpacht aber lediglich als Reallast eingetragen sei. Der Landtag dürfe nicht wieder einen Beschluß zustandebringen, der entweder vom Staatsrat abgelehnt werde oder der Nach⸗ prüfung der Gerichte nicht standhalte.

Abg. Dr. Muhs (Nat. Soz.) bezeichnet die Ausführungen des kommunistischen Redners als unfair und wider besseres Wissen erfolgt. Die Lage der Kolonisten in Ostfriesland entspreche den Verhältnissen in der Zeit vor 300 Jahren und bedürfe dringend der Neuregelung. Dafür sei aber in erster Linie der Reichstag

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zuständig. Es müsse angestrebt werden, daß der Aufwertungssatz auf 25 vH herabgesenkt werde, eine derartige Regelung könne aber nicht der Landtag treffen. Die Nationalfozialisten lehnten es ab, einen Gesetzentwurf zu verlangen, der gegen die Bestim⸗ mungen der verstoße, der taktisch keine Beden⸗ ung habe und den Kolonisten nicht helfen könne. Der Ausschuß⸗ e , sei nur ein Notbehelf, um zunächst die Vollstrehungen zu verhindern. Ter kommunistische Antrag sei geeignet, den Ge⸗ setzentwurf zu gefährden. Die Auffaffung in der Recht sprechung über das allgemeine Wohl werde niemals soweit gehen, daß sie den kommunistischen Enteignungsforderungen zustimme. Die heutige Regelung stelle nur eine unvollkommene Lösung dar, die eine generelle durch den Reichstag nach fich zi werde.

Abg. Rau (Komm.) meint, die anderen rteien hätten am liebsten im Plenum keine Debatte mehr über diese Vorlage ge⸗ führt, weil sie nicht wünschten, daß in der Oeffentlichkeit iest⸗ gestellt werde, wie wenig sie für die Bächter tun wollen. (Sehr wahr! bei den Kommunisten) Im Ausschuß habe ein Vertrerer des Justizministeriums zugegeben, daß der weitergehende kommu⸗ nistische Antrag für einen großen Teil der Kolonisten ohne ver⸗ sassungsmäßige Bedenken möglich sei. Der kommunistische Antrag wolle den Kolonisten den Gerichtsvollzieher vom Halse schaffen. Die Ansschußfassung bringe dagegen den Kolonisten in Ofstfries⸗ land gar nichts. (Beifall bei den Kommunisten.)

Damit schließt die Aussprache. Unter Ablehnung des kommunistischen Antrages wird der Entwurf in der Ausschuß⸗ fassung in zweiter Lesung mit großer Mehrheit angenommen.

Zur dritten Lesung verlangen die Kommunisten namentliche Abstimmung über ihre weitergehende Fassung. Die kommunistische Faffung wird abgelehnt mit 30 Stimmen aller übrigen Parteien gegen 5sß Stimmen der Kommunisten. Auch in dritter Lesung wird der Entwurf in der Ausschußfassung angenommen, dazu die vom Ausschuß vorgelegte Entschließung.

In der auf Antrag der Sozialdemokraten namentlichen Schlußabstimmung wird der Gesetzentwurf mit 2990 Stimmen aller Fraktionen, abgesehen von den Kommunisten, ange⸗ nommen. Die Kommunisten beteiligen sich nicht an der Kartenabgabe.

Wie erinnerlich, hatte der Landtag kürzlich einen Gesetz⸗ entwurf für diese Gruppe von Kolonisten verabschiedet, gegen den jedoch der Staatsrat Einspruch erhoben hatte, weil der Entwurf verfassungsmäßig unzuläfssige Enteignungsbestim⸗ mungen vorsah. Die jetzige Vorlage soll diese Bedenken aus⸗ räumen. .

Ohne Aussprache wird ein nationalsozialistischer Antrag in der Fafsung des Hauptausschusses angenommen, der das Staatsministerium ersucht, auf die Reichsregierung einzu⸗ wirken,

1. bei dem Kommiffar für die Osthilfe vorstellig zu werden, daß von den vom Reich bei der Provinzialgenossenschafts⸗ und Raiffeisenbank für die Wirtschaftsbank G. m. b. H. in Schwiebus zur Verfügung gestellten Geldern sofort der zur Hilfe benötigte Betrag ausgeschüttet wird, damit der weiter drohende Massenzufammenbruch in der Ostmark vermieden wird;

2. durch den Kommissar für die Osthilfe bei der Dresdner Bank, Genossenschaftsabteilung, und der Brandenburgischen Provinzialgenossenschafts- und Raiffeisenbank in ihrer Eigenschaft als Hauptgläubiger im Gläubigerausschuß dahin zu wirken, daß die täglich Existenzen vernichtenden Ein⸗ griffe des Konkursverwalters sofort unterbunden werden.

Weiter wird debattelos angenommen ein Antrag des Siedlungsausschusses, wonach ein aus fünf Mitgliedern dieses Siedlungsausschusses bestehender Unterausschuß beauf⸗ tragt werden soll, mit der Prüfung und Berichterstattung über die verworrenen Verhältnisse zwischen den Siedlern von Adlig⸗Prechlau und der Kreissiedlungsgesellschaft Schlochau. Tas Staatsministerium soll dahin wirken, daß die Zwangs⸗ versteigerung der zehn Siedlerstellen von dem Rittergut Adlig⸗Brechlau der Kreissiedlungsgesellschast m. b. H. Schlochau bis zur endgültigen Stellungnahme des Landtags hinausgeschoben wird.

Angenommen wird ferner ein Antrag des Handelsaus⸗ schnsses, der die Regierung erfucht, beim Reich darauf hinzu⸗ wirken, daß

1. jofort die Kreise Schmalkalden, Solingen und Remscheid als Notstandsgebiete anerkannt werden, .

2. ein umfassendes Arbeitsbeschaffungsprogramm für diese Kreise ausgearbeitet und durchgeführt wird.

3. alle nachgeordneten Stellen darauf hingewiesen werden, bei Bestellungen auf die Kleineisenindustrie dieser Kreise Rücksicht zu nehmen und diesen Aufträge zuzuweisen.

g. sosort Ermittlungen angestellt werden, wieweit der Staat in eigenen Betrieben Erzeugnisse der Kleineisenindustrie dieser Kreise verwerten und dieser Industrie entsprechende er , zukommen lassen kann und

5. daß alsbald mit den Wirischaftsvertretungen dieser Kreise in Berhandlungen wegen Gewährung von Steuervergün⸗ stigungen während der jetzigen Notzeit eingetreten wird.

Sodann wird der Antrag des Handelsausschusses ange⸗ nommen, wonach die Regierung sofort die Eichgebühren generell um wenigstens 50 v5 senken und die Eichung der Maße, Waagen und Gewichte nicht alle zwei Jahre, sondern höchstens alle drei Jahre vornehmen lassen soll.

Es folgt die Aussprache über einen auf einen national⸗ sozialistischen Antrag zurückgehenden Antrag des Handels- ausschusses, worin die Regierung ersucht wird, in Verbin⸗ dung mit der Reichsregierung umfassende Maßnahmen zu treffen, die eine Bevorzugung des deutschen Holzes bedeuten und neue Wege zum Schutze der nur auf diesen Erwerbszweig angewiesenen deutschen Waldarbeiter darstellen.

Abg. Neddermeyer (Komm) führte aus, ** Fraltion werde gegen den Antrag stimmen. (Unruhe und Zurufe bei den e en fer a den! Der Antrag ist aber für die deutschen Holz- arbeiter) Dieser Ausschußantrag stelle lediglich eine Heuchelei dar. (Großer Lärm bei den Nationalsozialisten und Rufe: Pr Arbeiterverräter) Wenn es wirklich auf die Intere deutschen Holzarbeiter ankäme, müßte man sich die Holz⸗ einfuhr aus der Tschechoslowakei wenden, die viel umfangreicher ei als die aus Sowjetrußland. Es komme aber den National⸗ ozialisten nur darauf an, einen Streich die Sowjetunion u führen, obwohl doch die deutsche Industrie zur zit nur von e, , Aufträgen lebe. (Anhaltender großer Lärm bei den

ationalsozialisten.)

Ohne weitere Aussprache wird der Antrag des Handels⸗ ausschusses angenommen.

Gleichfalls angenommen wird der Antrag des Handels⸗ ausschusses, der das Staatsministerium ersucht, bei der Reichsregierung darauf hinzuwirken, daß die Berordnung des Reichspräsidenten vom 14. Juni 1932, und zwar dritter Teil, Kap. J, Art. J, II, III und Kap. II, aufgehoben werde.

Bericheerstatter Abg. Schmidt⸗Wiesbaden (Nat. Soz.) hebt hervor, daß dieser Antrag im Handelsausschuß einstimmig ange⸗ nommen worden sei, auch mit von Vertretern von Fraktionen,

die im Haushaltsausschuß des Reichstags sich für die Beibehaltung dieser Verordnung ausgespcochen hätten. Die Beratungen werden dann abgebrochen.

Als Präfident Kerrl vorschlägt, in der morgigen Plengrsitzung die Kulturaussprache durchzuführen. aber lediglich über die Abichnitte „Allgemeines“ und „Theater und Rundfunkange⸗ legenheiten · zu verhandeln, dagegen die weiteren Abschnitte „Schulangelegenheiten · und „Kirche zurückzustellen, protestiert

Abg. Kasper (Komm.) gegen diese Verkürzung der Kultur⸗ sprache. Er verlangt, daß sämtliche vier Abschnitte zur Aus prache gestellt werden, und meint, die Nationalfozialisten hätten sich auf Kommando des Zentrums im Aeltestenrat damit einverstanden erklärt, daß über ihre eigenen Anträge in den beiden jetzt nicht u behandelnden Kultucabschnitten nicht entichieden und abge⸗

immt werde. (Unruhe bei den Nationalsozialisten) Serr Kube habe gefagt, daß mit Rücksicht auf die sehr dezent zu führenden Regierungeverhandlungen die Nationalsozialisten kein Interesse daran hatten, jetzt diese Kulturdebatte durchzuführen. (Hört, hört! bei den Kommunisten. Anhaltende Unterbrechungen bei den Nationalsoziallsten Der Zentrums abgeordnete De. Graß habe daher wohl recht, wenn er sage: Wir haben die Nazis bald so⸗ weit; sie machen doch, was wir wollen!“ Die Nationalsozialisten ständen schon völlia unter der Fuchtel des Zentrums.

Unter 1 des kommunistischen Verlangens be⸗ schließt das Haus, es bei der vom Präsidenten vorgeschlagenen , , zu belassen, und vertagt sich nach 17 Uhr auf

Freitag, 13 Uhr.

Sandel und Gewerbe. Berlin, den 16. Dezember 1932.

In Berlin festgestellte Notierungen für telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.

Telegrapbische Luszahlung.

16 Dezember 15. Dezember Geld Brie Geld Brie

Buenod⸗ Aires. 1 Pap. ⸗Pel. O 858 O0. 862 O. 858 C0862

1

Canada.... I fanad. . 3.666 3.674 3.536 3.644 Istanbul .... 1 türk. Pfund 2.008 2012 2005 2012

pan. .... 1 Jen dö5ßtß5 533i. 35s 5 ss

airo ..... 1 agypt. Pf. 1427 1431 1420 1424 London ..... 18 135.89 13.93 1382 13386 New Vork... 18 4209 44,217 4209 4217 Rio de Janeiro 1 Milreis 0.269 0,271 9269 9271 8 .. 1 6Goldpeso 1.648 1,652 l, 648 1,652

msterdam⸗

Rotterdam . 100 Gulden 1693,28 169,62 169,28 169,62 r .... 100 Drachm. 2278 2.282 2.288 2.292

rüssel u. Ant⸗

werpen ... 100 Belga 58,22 58, 34 b8, 24 58, 36 Bucarest .... 100 Lei 2,488 2,492 2.488 2,492

Budaypest ... 100 Pengõ ere . k een 81,59 81, 85 Sl, 9 81, 86

elsingfors .. 1090 Imk. 6 084 6, 096 6.074 6, 086 talien .... 100 Lire 21,54 21,68 3 Jugollawien. . 100 Dinar b, 604 5.616 5.614 5, 626 Kaunas, Kowno 100 Litas 41,88 41, 96 41,88 41.96 Kopenhagen.. 100 Kr. 71,93 72, 07 71,53 71, 67

Lissabon und Dporto ... 100 Escudos e 6 12, I6 12.78

Song.. .... 109 Lr. 71,43 71,57 arig ..... 100 Frs. 16,425 16,465 16,425 16,465 3. 5 12,465 12, 485 12465 12, 485 deykja vik we 100 isl. Kr. 62, 69 62.81 62, 44 62,56 k 100 Latts 79.77 79, 88 79,77 79 88 Schweiz .... 100 Frs. 80997 81,08 80.92 81,08 Sofia ..... 1090 Lewa 3. 657 3, 063 3057 3, 063

Spanien.... 100 Peseten 34,35 3441 34,35 34,41 Stockholm und

Gothenburg. 100 Kr. 7b, 679 76. 83 7b, 32 75, 4d

Tallinn (Reval, n d l100estn. Kr. 11059 119381 110,59 110,81

Wien...... lI00 Schilling! bl 95 52 06b bl, 52, 6

Auslänbische Geldßorten und Banknoten.

16. Dezember 185. Dezember

Geld Brie Geld Brie Sopereigns. Not 20,38 2046 20,38 20 46 S' e era r 16,16 16.22 1616 16,22 Gold⸗ Dollars. 1 Stück 41895 4,205 4185 4.205 Amerikanische:

1 120 422 41209 422 h 50 477 436 475 . 654 G85 656

fanad. Tos 85s Is 3563

1000-5 Doll. 1 2 und 1 Doll. 1 Argentiniiche 1 Brasilianische 1 Canadische .. .

1

nglische: 2 13685 1391 1375 1334 4 2 1385 13d 168 is sa Türkische .... 1 türk. Pfund 1,8 1,86 184 1.86 Deigische. ... 8 . bd é bd 36 b os bd z . wa . 60 7I,56 71.84 71.1 71.4

Dan ziger. ... 1090 Gulden 81,51 81.83 81,51 81,83

ni 288 100 estn. Kr. e,. . mn . .. 100 Fmt. 6. 02 6, 06 6,0 6, 065 ranzösische .. 100 Frs. 16385 16, 445 1638 16,44 ollandische .. 100 Gulden 168,91 169.59 168,91 169.59 Italienische: gr. 100 Lire 21,433 21,56 21,47 21,55 100 Lire u. dar. 100 Lire 21,43 21,56 21,47 21,55 D 3 . b, 59 5, 63 b, 60 5, 64 ettländische .. La . 100 itas 41.52 41,78 4162 41.78 Norwegische . 100 Kr. 71,25 71,54 70,968 71, 24 Desterreich.: gr. 109 Schillig 1009Sch. n. dar. 100 Schilling . ; 0 Lei un neue 500 Lei 1090 Let 2, 46 2, 18 2, 46 2, 48 unter 500 Lei l00 Lei

Schwedijche 100 Kr. 80 . gr. 100 Frs. 80 74 81, 6z 80 74 81, 06 100 Frg. u. dar. 00 Frs. ö Span iche ). . 100 Peseten 3421 34,36 3421 34, 35

ch slow. 6 3 100 Ke 1237 12,43 12,7 12,43 509 Kr. u. dar. 100 Ke 1237 1243 1237 12,43 Ungarische lo Pengõ 8 der

nur abgestempelte Stücke.

Ostdevisgen.

Auszahlungen. Warschan 10031 47,109 47,30 47,19 47, 30 Polen . ioo 5JlI. 47,19 47,30 4710 4730 Kattowitz 10031. 47,10 4730 47,189 4730 Nofennotierungen. Polnische 110031. 1 41685 47,25 1 4690 47.30

Wagengestellung für Kohle Kots und Britetts im Ruhrrevier: Am 15. Dezember 1932: Gestellt 18 754 Wagen.

Die Eleftrolnttupsernotterung der Vereinigung für deutsche Eleftrolvtfupfernotiz stellte üich laut Berliner Meldung des W. T. B. am 16. Dezember auf 4625 Æ (am 15. Dezember auf 4625 A) für 100 kg.

London, 14. Dejember. W. T. B) Wochenaus weis der Bant von England vom 14. Dezember 1932 (in Klammern u. und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund terling: Im Umlauf hefindliche Noten 372 2650 (Zun. 6660), hinterlegte Noten 42 170 (Abn. 6060), andere Regierungssicherbeiten der Emissionsabteilung 255 049 (Zun. 1930), andere Sicherheiten der Emissionsabteilung 5139 (Abn. 1530) Silbermünzenbestand der Emissionsabteilung 3820 (Zun. 1090), Goldmünzen⸗ und Barren⸗ bestand der Emissionsabteilung 139 42 (unverändert), Devositen der Regierung 8540 (Zun. 20). andere Depositen: Banken z 290 (Abn. 17 960), Private 313709 (Abn. 80), Regierungssicherheiten 74 250 (Abn. 11 390) andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 11740 (Abn. 70), Wertpapiere 18 050 (3Zun. 320) Gold- und Silberbestand der Bankabteilung 880 (bn. 90). Verhältnis der Reserven zu den Passiven 33,51 gegen 33,77 v. Clearinghoueum)atz batsd. Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahrs 14 Millionen weniger.

Paris, 15. Dezember. (W. T. B.) Ausweis der Bank von Frankreich vom 9 Dezember 1932 (in Klammern Zu- und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche in Millionen Franken. Aftina. Goldbestand 83 344 (Abn. 15), Auslandsguthaben 3150 Zun. 28) Devisen in Report Abn. u. Zun. ). Wechlel und Schatz scheine 4325 (Zun. 62) davon: diskontierte inl. Handelswechsel 2653, diskontierte ausländische Handelswechsel 251. zusammen 2914 (Zun. 204), in Frankreich gekaufte börsenfähige Wechsel 56. im Ausland gefaufte börsenfähige Wechlel 1350, zusammen 1411 (Abn. 142. vombard⸗ darlehen 2552 (Abn. 44), Bonds der Autonomen Amortisations⸗ kasse 6621 (unverändert) Passiva. Notenumlauf 82 482 (Abn. 7lI8), täglich fällige Verbindlichkeiten 24 499 (Zun. 719). davon: Trejorguihaben 203 (Abn. 2. Guthaben der Autonomen Amortijationsfasse 2139 (Abn. 10), Privatgutbaben 21 883 (Zun. 726). Verschiedene 234 (3un. 5), Dexisen in Report (Abn. und 2 —, Deckung des Banknotenumlaufs und der täglich fälligen zerbindlichkeiten durch Gold 77,933 vo (77,95 vH).

Ber lin, 15. Dezember. Preisnotierungen für Nabhrungg⸗ mittel. Einkaufspreise des Lebens mitteleinzel. handels für 190 Kilo frei Haus Berlin in Originaglvackungen.) Notiert durch öffentlich angestellte beeidete Sachverständige der Industrie⸗ und Handelskammer in Berlin. Preise in Reichsmark; Gerstengraupen, grob 32.90 bis 3300 ½ Gerstengraupen, mittel 34 00 bis 38,00 M. Gerstengrütze 27, 00 bis 28,00 M, Haferflocken Zl, 00 bis 32 00 M Hafergrütze, gesottene 35, 00 bis 36 00 AÆ, Roggen⸗ mehl, etwa 70 vo 24,00 bis 5 56 .A. Weizengrieß 36 00 bis 37,0 A, Hartgrieß 40 00 bis 41,50 44. Weizenmehl 27.59 bis 3290 *, Weijenauszugmehl in 100 kg. Säcken hr. n. 3350 bis 37 50 4, Weizenauszugmebl, feinste Marken, alle Packungen 37,59 bis 45. 00 4. Speijeerblen, Viktoria, gelbe 32.060 bis 36, 00, Speiseerbsen, Viktoria Riesen, gelbe 36.00 bis 38,00 , Bohnen, weiße, mittel 21, 90 bis 22.00 4. Langbohnen,. ausl. 27,0 bis 29, 00 M, Vinsen, kleine, letzter Ernte 35.00 bis 40,900 A. Linsen. mittel. letzter Ernte 40 00 bis I., 00 A. Linsen. große, letzter Ernte 47, 90 bis 78.00 AÆ. Kartoffel mebl. juperior Z3, 50 bis 34,50 M6, Bruchreis 18.50 bis 19,550 4, Rangoon · Reis, unglasiert 19 00 bis 20,00 AÆ, Siam Patna⸗Reis. glasiert 23. 00 bis 25, 00 M. Reisgrieß puderfrei 2300 bis 3000 * Ringäpfel. amerikan. extra choice 400 dis 96.00 M. Amerik. Pflaumen 4050 in Originalkistenpackungen 56 00 bis 57 00 „4, Sultanas Kiup Caraburnu 4 Kisten 66,00 bis 71,00 „, Korinthen choice. Amalias 70,00 bis 74,900 4Æ, Mandeln, süße, eourante, ausgew. 205, 00 bis 210, 900 1 Mandeln, bittere, courante, ausgew. 205,00 bis 210.00 A. Zimt (Kassia), ganz, ausgewogen 195.00 bis 205.00 4. Pfeffer, schwarz, Lampong, ausgewogen 180090 big 190.00 41, Pfeffer, weiß, Muntok, ausgewogen 190. 00 bis 216.00. A, Rohkaffee Santos bis Extra Prime 326090 bis I348 00 „, Rohkaffee, Zentralamerikaner aller Art 348.99 bis 470.090 *, Röstkaffee, Santos bis Extra Prime 436.09 bis 460, 00 K, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 444,00 bis 626.090 16, Röft⸗ roggen, glastert, in Säcken 31,99 bis 34.00 . Röstgerste, alasiert, in Säcken 32, 00 bis 3400 S:, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 43. 90 bis 46,00 M, Kakao, stark entölt 160,00 bis 200,00 , Kakao, leicht entölt hz 5 bis 20 0 6. Tee, hines. a0 Lo bi 750 Cc M Tee. indisch 8co 90 bis g60. 00 αë. Zucker, Melis 66 99 big 65 do (, ucker, Raffinade 67,56 bis 69 h0 46, Suder, Würfel 73,90 bis g. 50 6, Kunsthonig in Kg-Packungen 72.0 bis 74, 0 4, Zucker- sirup. hell, in Eimern 82a, 06 bis 106. 00 „6, Speisesirur, dunkel, in Eimern WoMo his 89 00 Mν, Marmelade, Vierfrucht, in Eimern von IJ kg 68 00 bis 72 00 , Pflaumenkonfiture in Eimern von 1214 kg S0 d09. bis 82. 00 M, Erdbeerkonfiture in Eimern von 124 kg 192.0 bis 106 00 ς, Pflaumenmus, in Eimern von 123 und 18 Eg 5b, 00 bis 68, 00 46, Steinsolz in Säcken 19,20 bis 20.20 M, Steinsalz in ackungen 21.30 bis 20. 10 *. Siedesalz in Säcken 2218 bis “, iedejalz in Packungen 23. 36 bis 26.6 6, Bratenschmal; in Tierces S7, 00 bis 9l. 900 A*, Bratenschmal; in Kübeln 88. 00 bie 92 0 4. 1 in Tierces, nordameril, S2 00 big 84. 00 , Pure lard in isten 82 09 bis Sd 00 , Berliner RNobichmali 108 00 bis 112.00 A. Corned Beef 1216 lbs. ver Kiste zo. 00 bis S6. 00 4. Corned Beef 48/1 1b8. per Kiste 45,00 bis 47,00 M. Margarine, delsware, in Kübeln, 1 11000 bis 114,00 4, II. 96, 00 bit Ge,. 00 6, Margarine, Spezial ware, in Kübeln, 1 132, 00 bie ——=— *. II ils, O0 bis 136, 090 M6, Molkereibutter La in Tonnen 260.00 bis 266, 00 ½½, Molkereibutter La gepackt 266 00 bis 276,090 46, Molkerei= butier 11a in Tonnen 246, 00 bis 264,00 M6, Molkereibutter 1a ge⸗ vackt 200,00 bis 262, 0 , Auslandsbutter, dänische, in Tonnen 260, 00 bis 264, 00 M6, Auslandsbutter, dänische. gepackt 2000 bis 274. 00. 4A, Speck, inl., ger. 154.00 bis 160,00 46, Allgäuer Stangen 20 6 74,00 bis S4, 00 ι, Tilsiter Käse, vollfett 130.00 bis 150, 0 4, echter Gouda 405 136,00 bis 144. 00 ½ echter Edamer 40 90 136, 00 bis 144 00 Sc, echter Emmenthaler (Sommerkäse 1932), voll- fett 244, 90 bis 264.00 6, Allgäuer Romatont 20 20 10404 bis Id, 00 Æ, ungez. Kondensmilch 48116 per Kiste 17,00 bis L. b M, gezuck. Kondensmilch 48514 ver Kiste 26,00 bis 29, 00 6. Speiseöl, ausgewogen 68, 00 bis 85, 00 4.

Berichte von auswärtigen Devisen und Wwertpapier märkten.

Devi sen.

Danzi 15. Dezember. (W. T. B.) (Alles in Danzi Gulden.) a oten: Polniche Loko 100 Jlotv 7, 6b G. , g. lo0 Deutsche Reichsmar —— G. B. Amerifaniiche 6 bis jb. Stücke) G. B. Schecks: Londen —— G. B. 0 * lob Iloty 36 2 5775 raphische: London Ge. = B. Am 08 8. w . Dort 5, 14.74 G., 5, 15.76 B. Berlin Wien. 16. . W. T. B.) Amsterdam 286 90 Berlin 168.30. Budavpest 124 294. Kopenhagen 118,10, London 23 26. New Hhork Fog. 20. Paris 27.67. Prag 26.93. Zürich 136 35. Marknoten 67 70. Lirenoten 36.14. Jugollawische Noten 9.44. Tlcheche⸗ slowakijche Noten 20,906 Polnische Noten 79.15 Dollarnoten 7606, 0, Ungarijche Roten ). Schwedische Noten 123,00, Belgrad 12.516.

) Noten und Devisen für 100 Pengö.