Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 39 vom 15. Februar 1934.
S. 2.
e
ueber 12 Millionen Sparbücher bei den
preußischen Sparkassen.
Als eine Ergänzung der regelmäßigen monatlichen Einlagen— tatistik und der Zweimonatsbilanzen der preuß. Sparkassen wird 63 in den Verbffentlichungen des Deutschen Sparkassen⸗ und GBiro⸗-Verbandes die Jahresstatistik der preuß. Sparkassen für 1932 veröffentlicht, die die genguen Einzelergebnisse auf den wesentlichen Gebieten des Sparkassenverkehrs enthält. Es ergibt ich daraus, daß sich 1932 die preuß. Sparkassenhauptstellen um 6 auf 1352 verminderten. Die Zahl der Zweig und Neben⸗ stellen ist dagegen etwas gestiegen, und zwar auf 2756. Die Zahl der Annahmestellen erhöhte sich um 63 auf 3186. Das Zweig⸗ und Annahmestellennetz konnte besonders in den ländlichen Be⸗ irken verbreitert werden. ö ergibt sich aus dieser Jahresstatistik, daß die Spar⸗ kassen in der zweiten Hälfte des Jahres 1933 trotz der erschweren⸗ den Liquiditätsbestimmungen sich allmählich wieder. aktiv im Kreditgeschäft betätigen konnten und daß die liguiditätspolitische Bedeutung des kurzfristigen Kreditgeschäfts der Sparkassen außer⸗ ordentlich groß ist. Die preuß. Sparkassen hatten nämlich auch noch nach dem infolge der Krise notwendigen Kreditabbau Ende 1932 fast 1,3 Milliarden Reichsmark Betriebskredite der mittel⸗ ständischen Wirtschaft zur Verfügung gestellt. . (. .
Ende 1932 bestanden 1255 Millionen einzelne Sparbücher bei den preuß. Sparkassen, von denen allein 4,9 Millionen oder 358, v5 nur über Einlagen bis zu 20 RM lauteten. Das Klein⸗ sparwesen hat überhaupt eine stets wachsende Bedeutung erlangt. ECharakteristisch dafür ist u. a., daß nicht weniger als 11 000 Schulen dem Schulsparwesen angeschlossen sind, daß 1932 ins- gesamt 70 00 neue Heimsparbüchsen ausgegeben und rund 80 900 neue Geschenksparbücher eröffnet wurden. Die Verwaltungs kosten der preuß. Sparkassen waren von 120 auf 103 Millionen Reichs⸗ mark zurückgegangen.
Kunst und Wissenschaft.
Aus den Staatlichen Museen. . In der nächsten Woche finden in den Staatlichen Museen die folgenden Führungen und Vorträge statt: Sonntag, den 18. Februar. J 11 Uhr im Schloß, Direktor Schmidt: „Deutsches Glas; 11 ÜUhr im Neuen Museum im Kupferstichkabinett, Dr. Möhle: Rembrandt und seine Zeit; 11 Uhr im Pergamon⸗-Vortragssaal, Dr. Wetzel: Nebukadnezar in Babylon (mit Lichtbildern); ö 11 Uhr im Museum für Völkerkunde, Prof. Schachtzabel: Völker und Kulturen Deutsch-Südwestafrikas. Mittwoch, den 21. Februar. 10 Uhr im Neuen Musenm, Aegypt. Abt,, Dr. Zippert: Die ägyptische Kultur V, Amarnazeit (1400 — 1350 v. Chr.); 12 Uhr im Deutschen Museum: von deutscher Kunst; . 26 Uhr im Pergamon-Vortragssaal, Prof. Neugebauer: Griechi⸗ sche Mumienbildnisse (mit Lichtbilderm. Donnerstag, den 22. Februar.
11 Uhr im Kaiser⸗FriedrichMuseum: Die neu eröffneten Säle
italienischer Malerei; ; 11,15 Uhr: Italienische Bronzen, Treffpunkt Eingang Kaiser⸗ FriedrichMuseum; 11 Uhr: Dürers Apokalypse, Treffpunkt im Deutschen Museum, Tür A, Schlütersaal; 12 Uhr: Pergamon-Museum, Treffpunkt Altarsaal. Freitag, den 23. Februar. . 11 Uhr im Deutschen Müseum, Dr. Härtzsch: Altniederländische 128 Uhr im Münzkabinett (Kaiser⸗FriedrichMuseum): Führungs⸗ vortrag. Sonnabend, den 24. Februar. 11 Uhr: Vorderasiatische Abteilung, Rundgang; 12 Uhr: Islamische Abteilung, Rundgang; 11 Uhr: Babylonsäle, Treffpunkt Babylonsäle; 11 Uhr: Deutsches Museum 1, Treffpunkt Deutsches Museum, Schlütersaal; 12 Uhr: Pergamon-Museum, Treffpunkt Altarsaal.
Handelsteil.
Berliner Börsenbericht vom 15. Februar 1934.
Anhaltende Publikumskäufe. — Später abbröckelnd. An der Berliner Börse zeigte sich anhaltendes Kaufinteresse der Privatkundschaft der Banken und gibt dem ganzen Verkehr einen Aufstieg. Es sind dabei immer wieder die aus den verschie⸗ denen Wirtschaftsgebieten kommenden Meldungen über eine lang— sam einsetzende Belebung des Frühjahrsgeschäfts, die das Privat⸗ publikum zu größeren Kauforders veranlassen. Aber auch die Meldungen über allmähilche Wiedereinführung von weiteren zwei Millionen Erwerbslosen in den Arbeitsprozeß brachten Anregung. Die Kulisse beteiligte sich ebenfalls mehr am Geschäft, in ver— schiedenen Papieren machte sich Materialmangel geltend. Aller⸗ dings ging die Kulisse späterhin im Zusammenhang mit Mel— dungen über ungünstige Außenhandelsziffern für den Januar mit einigen Glattstellungen vor, so daß die Kurse wieder abbröckelten. Der freundliche Grundton blieb aber trotzdem erhalten und per Saldo zeigten sich gegenüber dem Vortage erneut Gewinne. Die anhaltend günstigen Nachrichten aus der Schwerindustrie führten erneut zu Käufen in Gelsenkirchen (plus 19 vH), Harpener (plus 1 vH) und Hoesch splus 1 vH). Stahlverein stiegen auf 425, Phönix Bergbau auf 493. Infolge Materialmangels konnten bei nur geringer Nachfrage Bubiag auf 167, Rhein. Braun auf 2055 anziehen. Niederlausitzer Kohlen dagegen gingen auf 166 zurück. In Kalipapieren wurde das Material glatt auf⸗ genommen, lediglich Salzdetfurth büßten 1 vH. ein. Das Inter⸗ esse für die Farben⸗Aktie hält an (splus 1 vSH), auch Chemische Heyden lagen erneut 15 vH höher, ebenso gingen Kokswerke auf 90 * und Rütgers auf 57 herauf. Am Elektromarkt waren wieder Siemens bevorzugt (splus 155 v5). Gesfürel erreichten vorübergehend den Parikurs, Accu stiegen bis auf 181. Unter Autowerten gewannen BM. W. 1½ vH, unter Brauereiaktien Engelhardt 1 vH. Der Abgabedruck in Fulius Berger hat etwas nachgelassen, immerhin zeigte sich ein erneuter Rückgang von 2M vH. Auch in Maschinenwerten war das Geschäft zu gut ge— haltenen Kursen ruhiger. Von den Schiffahrtsaktien bröckelten Nordd. Lloyd ab. R. W. E. wurden von westdeutscher Seite aus dem Markt genommen. Bankaktien lagen kaum verändert, Ber— liner Handels⸗Gesellschaft hatten einen Kurs von 9d, Commerz⸗ bank von 33. Reichsbank stiegen auf 1673. Ter Kassamarkt zeigte eine nicht ganz einheitliche Tendenz. Immerhin überwogen Kursbesserungen. Am Markt der fest verzinslichen Werte lagen Altbefitz mik 695 etwas niedriger, Neu⸗ hesitz und Reichsbahn⸗Vorzugsaktien hörte man unverändert. Pfandbriefe lagen gehalten, teilweise etwas schwächer, Kommunal— obligationen dagegen bis zu „ v5 höher. Induftrieobligationen eben so wie Stabtanleihen größtenteils abbröckelnd. Das Geschaͤft . estverzinslichen Werten war ziemlich klein. — Von den Aus⸗ lanbsren en waren Oesterreicher angeboten, Anatolier weiterhin 6. ö. Lee, ö hat sich im Hinblick auf den Medio und en großen Steuertermin versteift; Tagesgeld e si 47 i n , , ,. 64 Tagesgeld stellte sich auf 4
Der deutsche Außenhandel im Januar 1934.
Die Einfuhr betrug im Januar 1934 381 Mill. RM. Gegen⸗ über dem Vormonat hat se um 7 Mill. RM, d. h. um nicht ganz 225, zugenommen. Diese Steigerung beruht etwa zur Halfte auf einer Erhöhung der Durchschnittswerte, so daß die mengen⸗ mäßige Zunahme nicht gang 1 ausmacht. Ueber den Einfluß der Saisontendenz auf das Januarergebnis ist ein sicheres Urteil vorerst noch nicht möglich, da die Januaxergebnisse in weiter zurückliegenden Jahren durch statistisch-technische Einflüsse (Lager⸗ abrechnungen) überhöht waren. In den beiden letzten Jahren, in denen diese Einflüfse im wesentlichen beseitigt waren, hat die Einfuhr im Januar abgenommen, und es ist wahrscheinlich, daß diese Entwicklung auch die tatsächliche Saisontendenz wider⸗ spiegelt. Die Steigerung der Einfuhr im Januar dieses Jahres würde hiernach also im Gegensatz zu der saisonüblichen Bewegung tehen. Dafür spricht auch, daß eine Zunghme der Einfuhr aus⸗ chließlich bei Rohstoffen eingetreten ist, während Lebensmittel und Fertigwaren mengen- und wertmäßig wermindert sind. Die Er⸗ höhung der Rohstoffeinfuhr, die dem Werte nach 12 v5 und der Menge nach fast 11 vH ausmacht, stellt zum Teil wohl noch einen Ausgleich für die verhältnismäßißg niedrigen Eindeckungen in den Monaten Oktober und November dar. In diesen Monaten war, wie bereits früher betont, der saisonmäßige Herbstauftrieb der Rohstoffeinfuhr ganz ausgeblieben. Daß die saisonmäßigen Rohstoffeindeckungen späker nachgeholt werden würden, mußte aber um so mehr erwartet werden, als die konjunkturelle Steigerung der industriellen Produktion und damit des laufenden Rohstoff⸗ bedarfs bis in die jüngste Zeit . Nach den vorläufigen Feststellungen entfällt die Zunahme der Einfuhr überwiegend auf die überseeischen Rohstoffländer. Erhöht sind die Warenbezüge insbesondere aus Niederländisch-Indien, Britisch⸗Indien, Argen⸗ tinien, Brasilien und China. Innerhalb Europas hat die gig nr aus Belgien ⸗ Luxemburg, den Niederlanden, Frankreich und Groß⸗ britannien zugenommein. Diesen Steigerungen stehen Verminde⸗ rungen gegenüber in der Einfuhr aus den Vexeinigten Staaten von Amerika, Griechenland, Italien, der Tschechoslowakei und der Türkei.
Einfuhr im Januar 1934 (in Mill. Reichsmark).
Warengruppen: Dezember 1933 Januar 1934 J. Lebende Tiere h 2,6 3,3
II. Lebensmittel und Getränke 103,8 88,7 III. Rohstoffe u. halbfert. Waren 208,1 233,5 IV. Fertige Waren.... 59,9 55, 5
zusammen 374,4 381,0 V. Gold und Silber. 22,3 21,9
Die Ausfuhr betrug im Janttar 1934 350 Mill. RM. Gegen⸗ über dem Dezember des vergangenen Jahres ist sie somit um 71 Mill. RM, d. h. um 17,5 vH, gesunken. Mengenmäßig ergibt sich sogar eine Verminderung um 18,5 vH, da der gewogene Aus⸗ fuhrdurchschnittswert sich leicht erhöht hat. Bis zum Jahre 1930 waren in der Bewegung der Ausfuhr von Dezember zu Januar ausgesprochene Saisonveränderungen kaum festzustellen. In den Jahren 1931 bis 1933 brachte der Januar jedoch regelmäßig einen starken Rückgang. Im vergangenen Jahr war der Rückgang der Ausfuhr wert⸗ und mengenmäßig im Januar sogar etwas größer als diesmal. Im Verlaufe des Jahres hat sich die Ausfuhr dann wieder mengenmäßig wesentlich erholen können. Dies deutet darauf hin, daß sich die Saisontendenz im Zusammenhang mit konjunkturellen und strukturellen . in der waren⸗ mäßigen Zusammensetzung wie auch bezüglich der Absatzrichtung gegen stbez. heren Jahren erheblich, gewandest, hät eund Sew hl im wesentlichen als Saisonerscheinung zu betrachten ist. Trot. des starken Rückganges hält sich die Ausfuhr mengenmäßig auch im Januar 1934 ebenso wie in den Vormonaten ungefähr auf dem Stand des gleichen ,, Dabei darf aber natürlich nicht übersehen werden, daß die Erhaltung des mengen— mäßigen. Exports auf dem Stand des Vorjahrsmonats mit einer beträchtlichen Senkung der ,, erkauft werden mußte. Der Durchschnittswert der Gesamtausfuhr bleibt hinter dem Januarergebnis 1933 um rd. 10 vH, bei Fertigwaren sogar um 12 v zurück. Daß die leichte Erhöhung des Ausfuhrdurchschnitts⸗ wertes im Januar dieses Jahres schon eine Aenderung in der Tendenz der Ausfuhrpreise andeuten sollte, ist bei der gegen— wärtigen Konkurrenzlage auf den wichtigsten Auslandsmärkten noch wenig wahrscheinlich. Wenn somit aüs dem Saisoncharakter des Januarrückgangs zu schließen ist, daß die Ausfuhr sich mengen mäßig in den nächsten Monaten wieder erholen wird, so werden die Ausfuhrergebnisse aber doch auch weiterhin unter dem Ein— fluß der gesunkenen Preise stehen. An dem starken Rückgang der Ausfuhr sind Fertigwaren und mit einem geringen Betrag Lebensmittel beteiligt. Die Rohstoffausfuhr konnte sich mengen—
mäßig auf dem Vormonatsstand halten, wertmäßig sogar etwas zunehmen. Soweit sich die Entwicklung der Ausfuhr nach Län—= dern bereits jetzt übersehen läßt, sind an dem Rückgang des Ex⸗— orts die meisten Absatzgebiete beteiligt. Besonders stark war der Ausfuhrrückgang nach den Niederlanden. Hier war im Vor— monat allerdings eine verhältnismäßig große 6 der Aus⸗ fuhr zu verzeichnen. Stark abgenommen hat ferner die Ausfuhr nach der Schweiz, Großbritannien, den Vereinigten Staaten von Amerika und Frankreich. In geringem Umfang zugenommen hat die Ausfuhr nach Rußland.
Ausfuhr im Januar 1934 (in Mill. Reichsmarh.
Warengruppen: Dezember 1933 Januar 1934 . gehenke Fier 0,6 0,6 II. Lebensmittel und Getränke . 18,1 13/0 III. Rohstoffe u. halbfert. Waren 713,7 77,6 R erg, wennn, 331,4 258,6 zusammen 423,8 349,8 V. Gold und Silber 13,4 19,4
Die Handelsbilanz schließt im Januar 1934 mit einem Ein⸗ suhrüberschuß von 31 Mill. RM gegenüber einem Ausfuhrüber⸗ schuß von 49 Mill. RM im Vormonat ab. Seit Januar 1930 ist da⸗ mit die Handelsbilanz zum ersten Male wieder passiv geworden. Im Januar vorigen Fahres war eine ähnliche Entwicklung zu ver⸗ zeichnen. Immerhin blieb damals die rn, nn,. noch mit 23 Mill. RM aktiv. Wenn sich gegenüber diesem Monat eine Passivierung um rd. 54 Mill. RM ergeben hat, so ist dies ein⸗ mal auf die mengenmäßige Erhöhung der Einfuhr, überwiegend aber auf den Rückgang der Ausfuhrpreise zurückzuführen. Es darf hier übrigens der Hinweis wiederholt werden, daß der De⸗ viseneingang aus dem Außenhandelsgeschäft nicht mit dem aus⸗ gewiesenen Ausfuhrwert übereinstimmt.
Im einzelnen sind im Außenhandel des Monats Janugr 1934 folgende Veränderungen hervorzuheben: Die Einfuhr von Lebens mitteln und Getränken, die im Vormonat etwas gestiegen war, ist im Januar insgesamt um 15 Mill. RM zurückgegangen. Dieser Rückgang fe ft vorwiegend auf die Einfuhr von Obst = 6.0. Mill. RM), Butter — 35 Mill. RM), Eiern — 1.5 Mill. RM), Südfrüchten (— 1,5 Mill. RM) und Weizen — 1,2 Mill. RM). Gestiegen ist im wesentlichen nur die Einfuhr von Kaffee (4 27 Mill. RM). Die Rohstoffeinfuhr ist insgesamt um 25, Mill. RM höher. Von dieser Steigerung entfallen rd. 12,4 Mill. RM auf Wolle, 2,9 Mill. RM auf Flachs, Hanf usw. Ab⸗ gesehen von diesen Textilrohstoffen, ist aber auch die Ein— fuhr von Kupfer (4 9,7? Mill. RM), Oelfrüchten (4. 5,6 Mlio? n Reichsmark) sowie Kalbfellen und Rindshäuten (4 167 Mill. RM) gestiegen. Geringer als im Vormonat war die Einfuhr von Mineralölen (— 2,9 Mill. RM), Rohtabat (— 1,8 Mill. RM und Baumwolle — 1,8 Mill. RM). Die Einfuhr von Fertigwaren war insgesamt um 44 Mill. RM niedriger als im Dezember vorigen Jahres. An diesem Rück⸗ gang ist mit 2,9 Mill. RM die Einfuhr von Kunstseide beteiligt. Die Fertigwarengusfuhr ist gegenüber Dezember vorigen Jahres um insgesamt 3,8 Mill. RM gesunken. An dieser tarken Ab⸗ nahme . die Mehrzahl der Fertigwarengruppen beteiligt. So ist der Export von Textilfertigwaren um 8,4 Mill. RM, von
zalzwerkserzeugnissen um 8,9 Mill. RM, von Maschinen ins⸗ gesamt um 4.6 Mill. RM, von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen um 6,6. Mill. RM, elektrischen Maschinen und elek⸗ trotechischen Erzeugnissen um 5,8 Mill. RM, Kinderspielzeug um
5. 1L RM 8 und Glaswaren um 33 Mill. NM, Kupfer⸗ ar ill n W Chen RM, Papier und Papierwaren um 2,9
Mill. RM, Leder um 2,4 Mill. RM, Lederwaren um 2,4 Mill. RM, Holzwaren um 2,0 Mill. RM, Ton⸗ und Porzellanwaren um 20. Mill. RM und Uhren um 2,0. Mill. RM zurückgegangen. Relativ am schärfsten war die Abnahme bei den ausgesprochenen Saisonwaren. So ist die Ausfuhr von Kinderspielzeug um 75 vH, von Lederwaren um 58 vH, von Uhren um 51 vH, von vergoldeten und versilberten Waren um 47 vH, von Waren aus Edelmetallen um 34 vH und von Büchern um 42 vH vermindert. Verhältnis⸗ mäßig weniger abgenommen hat die Ausfuhr von Farben und Farbwaren — 11 vH). Steigerungen der Ausfuhr sind nur in , Fällen eingetreten, u. a, bei Werkzeugmaschinen (4 58 v5) und Wasserfahrzeugen, deren Ausfuhr im Vormonat ungewöhn⸗— lich niedrig war. Die Rohstoffausfuhr war im ganzen um 4 Mill. RM höher als im Vormonat. Innerhalb dieser Gruppe hat sich die Ausfuhr von Steinkohlen allein um 8,5 Mill. RM erhöht. Im übrigen war die Rohstoffausfuhr überwiegend rück— ängig. Hervorzuheben sind lediglich Textilrohstoffe, deren Aus⸗ . um 1,1 Mill. RM niedriger war. Die Lebensmittelausfuhr ist um 5,8 Mill. RM gesunken. An diesem Rückgang ist vor⸗
wiegend Weizen mit 2,1 Mill. RM beteiligt. —
Monatliche Bewegung des Warenverkehrs im Spezialhandel.
— ö Einfuhr Ausfuhr ; Reiner ; Reiner ; Zeitraum Lebens⸗ Fertig⸗ Lebens⸗ Fertig⸗ ö. mittel Rohstoffe waren . mittel Rohstoffe waren 1932 (Millionen Reichsmark (Millionen Reichsmark) nn,, , 393,3 116, 214,6 59,4 475,2 21,6 Si,, 811, Dezember 9 9 90 0 0 0 0 2 422,7 127,4 231,8 60,4 490,9 18,0 84,4 387,3 1933 Januar 2 9 9 9 9 8 28 367,6 100,9 213,5 50,8 390,5 15,6 74,7 299,2 Februar JJ 347,1 92,5 200,2 51,8 373,6 14,2 74, 284,4 2 56,5 425, 13 762 337, z S567 17736 55,4 36818 107 685 zo Mai 2 9 2 333,2 87,7 189,6 54,0 421,8 11,8 75,9 333,3 . , ö 842 212,1 583 3384.5 12 124 29) 3 Juli d , ..⸗ 360,2 81,7 217,8 58, 2 385,2 10,1 75,9 . 298,4 une 80, 209,8 53,8 4125 13,8 8, 320 September 2 2 2 2 2 337,0 74,7 201,0 58,0 432,3 18,9 77,3 336,4 Oktober , 9 9 9 347,0 89,0 195,3 59,9 445,4 19,0 82,6 342,9 November . . 2 6 6 351,4 99,7 195,1 53,5 394,3 17,2 73,9 302,5 Dezember. 2 . 2 2 374,4 103,8 208,1 59,9 423,8 18,1 . . 331,4 1934: Janne 381,0 88,7 233,5 56, 349, 13,0 775 268, e 90,2 201,7 55,8 405,9) 14,3 75, 3165,65 Monats durchschnitt 1932 R , 4 388,9 124,4 201,0 60,6 478,3 17,0 86,0 374,1 . , 660
Ständiges Musterlager deutscher Produkte an der deutschen Küste.
Die Handelskammer Hamburg weist die Wirtschaftskreise dar— auf hin, daß an der deutschen Küste in Hamburg eine ständige Ausstellung von Mustern deutscher Produkte im Interesse der Forderung des dentschen Exports eingerichtet ist. Es handelt sich um die Musterzentrale der Interessengemeinschaft ausstellender Handelsvertreter. Die Kammer bemerkt, daß die Musterlager vor allem dazu bestimmt seien, die Erzeugnisse der inländischen Industrie so zur Darstellung zu bringen, daß sowohl die Ham⸗ burger Exporteure und ihre Einkäufer wie auch ausländische Kunden, die diese Exporteure besuchen, sich über die im Inland
*
erzeugten Industrieprodukte orientieren tönnen, ohne die einzelnen
Erzeugungsstätten im Inland direkt besuchen zu müssen. Die Idee zu 5 ständigen Yen sterschan ging aus von einer größeren Zahl von Exportvertretern, die durch die Zeitumstände gezwungen wurden, ihre Stadtkontore aufzugeben, und die sich zu der Inter⸗ essengemeinschaft vereinigt haben. Die Konzentration der Ezport⸗ und Platzvertreter biete für alle Beteiligten Vorteile. Ins— besondere sei sie auch geeignet, das Interesse an Artikeln zu wecken, die neu und für den Vertrieb besonders geeignet sind. Die Musterzentrale werde viel von durchreisenden Ausländern besucht. Sie könne gleichzeitig zu erheblich niedrigeren Preisen dem Fabri⸗ kanten Gelegenheit geben, sich an einer allgemein zugänglichen Exportschau zu beteiligen. Nach Meinung der Handelskammen Hamburg kann die Einrichtung dieses Mufterlagers in noch vie
weiterem Umfang als . für die Förderung des Ezports deutscher Industrieerzeugnisse nutzbar gemacht werden.
Neichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 39 vom 15. Februar 1934. S. 3.
Dr. Ley auf der Führertagung der Ders.
Zur Umorganifsation der Deutschen Arbeitsfront.
Im 3 e ng, der Bank der Arbeit fand eine Tagung der Fü er Deutschen Arbeitsfront statt, an der die Amtsleiter der Deutschen Arbeitsfront und der NS.⸗Gemeinschaft Kraft durch Freude“, NSBO—-Leiter Walter Schuhmann, die Hande g ob manner der NSBO., die Gaubetriebszellenobmänner, die Reichsbetriebsgruppenleiter und die Landesleiter des ständischen Aufbaues teilnahmen. Nachdem Pg. Schnieer die Sitzung er— öffnet hatte, ergriff Dr. Ley das Wort und betonte u. 4. daß er die ging einberufen habe, um einer vergangenen Zeit einen Abschluß und auf die kommende Arbeit einen Ausblick zu . Eine Periode in der Organisation unseres Volkes sei zu Ende ge⸗ bracht. Sie sei eine Zeit des Ringens um die Form gewesen. Heute hat sich alles organisch entwickelt. Nachdem die Arbeit⸗ geberverbände aufgelöst waren, konnten wir nicht bei unserem ver⸗ bandsmäßigen Denken stehen bleiben, sondern mußten einen Schritt weitergehen. Wir gründeten die Betriebsgruppen und stellten damit die Arbeitsfront auf eine neue organische Grund— lage. Wir müssen jetzt darangehen, die Betriebsgemeinschaften zu verwirklichen, damit sie nicht auf dem Papier stehen. „Eben weil ganz große Aufgaben unser warten, muß ich Sie bitten, alles andere, was nicht dazu gehört vorerst zurückzustellen.“
Nach Dr. Ley sprach der Leiter des Amts für ständischen Auf— bau, Pg. Dr. Frauendorfer, über die Neuorganisation der Deut⸗ schen Arbeitsfront. Der Redner führte u. a. aus, daß der Grund des Umbruchs der ganzen Nation, den wir miterleben, in dem Sieg der nationalsozialistischen Revolution als dem Sieg einer Weltanschauung liege. Und das Kennzeichen einer Weltan auung sei, daß sie alle Gebiete des Lebens erfasse. Unsere fu ed, sei es, ein neues Verhältnis zu schaffen zwischen Staat, Wirtschaft und dem einzelnen Menschen. Der Nationalsozialismus sieht nicht die Form, sondern immer nur den Inhalt. Wir betrachten die Nation nicht als einen zufällig zusammengelaufenen Haufen von Menschen, sondern als einen Körper, der aus verschiedenen Organen und Gliedern besteht. Jedes Organ und jedes Glied hat im Rahmen der Gesamtheit eine bestimmte Funktion zu erfüllen. Es kommt darauf an, eine Form zu finden, damit diese Funktion besonders gut ausgeübt werden kann. Das sei es, so betonte der Redner mit Nachdruck, was wir als organische Gliederung verstehen. Zu dem Problem der Wirt—
schaftsführung äußerte sich Dr. Frauendorfer dahingehend, daß jeder . eben nur dann führen kann, wenn er seine Befehle an eine bestimmte Gruppe weitergeben kann. Das Problem der Wirtschaftsführung wird sich also im Zusammenhang mit der Neugliederung der Deutschen Arbeitsfront lösen lassen. Im Ver⸗ lauf seiner interessanten Ausführungen kündigte Dr. Frauendorfer an, daß er durch alle deutschen Gaue reisen werde, um gemeinsam mit den Landesleitern des ständischen Aufbaues und den Führern . NSBO. für die Verwirklichung der neuen Ideen Sorge zu ragen.
Im Anschluß daran sprach Pg. Dr. Pietsch über das Gesetz ur Ordnung der nationalen Arbeit und seine praktische Durch⸗ . Zur Frage der Tarifordnung äußerte er sich dahin, daß sie in Zukunft es sein wird, die die Lohnfrage für die Betriebe regelt. Die Entlohnung nach Leistung darf aber durch Tarife nicht behindert werden. Was die Sachverständigenausschüsse bei den Treuhändern anbelangt, so wird es zweckmäßig sein, wenn der Treuhänder seine Aufgabe, zu ordnen, erst dem Sachverstän⸗ digenausschuß überträgt. Die Rechtsberatungsstellen dienen dazu, im Kampf der wirtschaftlichen Meinungen hüben und drüben zu beraten. Es werden für die Angestellten und Arbeiter . Rechtsberatungsstellen nötig 9 als für die Unternehmer. Praktische Erfahrungen auf diesem Gebiet liegen bereits in Bayern vor. Der Redner teilte weiterhin mit, pen nach Meinung des Führers die Stellung des Treuhänders der Arbeit zu einer unabhängigen richterlichen Funktion ausgebaut werden müsse. Der Treuhänder dürfe daher keinerlei Aemter daneben ausüben.
Nach einer aufschlußreichen Aussprache, an der sich unter anderem Pg. Schuhmann, Pg. Frey, 33 Dr. Pohl, Pg. Börger und Pg. Engel beteiligten, sprach Dr. Ley das Schlußivort und betonte, daß wir mit dem Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit einen Weg gegangen seien, der in der Geschichte der Völker völlig neu sei. Wenn ö Gesetz in der Welt einen so unge—⸗ heuren Anklang gefunden hat, dann deswegen, weil dieses Gesetz in seinen Grundzügen mit bem römischen Recht völlig bricht. Hier ist ein Rechtsgrundsatz durchgeführt, der uns Deutschen vom Herzen kommt, daß nämlich nicht die Tat an sich beurteilt wird, sondern die Gesinnung, aus der sie entstand.
Der Einzelhandel im Dritten Reich.
In einer zahlreich besuchten Versammlung der Ortsgruppe Groß Berlin des Reichsbundes des ö hielt der Reichs kommissar für den Mittelstand, Ministerialdirektor Dr. Wienhbeck, einen Vortrag über Einzelhandel im Dritten Reich und führte etwa folgendes aus:
Der materielle Wert des J in Deutschland ist mit der uma gif von etwa 22 Mrd. RM so groß, daß eine be⸗ . und planmäßige Pflege dieses Wertes eine notwendige lufgabe des Staates ist. Zwar ist der Umsatz in den letzten Jahren beträchtlich zurückgegangen, was aber unmittelbar mit der Gesamtverschlechterung der deutschen Wirtschaft überhaupt zu— sammenhängt. Der neue Aufbau der Wirtschaft, den die Re⸗ gierung des Reichskanzlers Adolf Hätler nach der Macht— ergreifung begann, hat auch für den Einzelhandel den Rückgang der Umsaͤtzziffer zunächst aufgehalten und neuerdings eine ö. Aufwärtsbewegung gebracht. Es ist, bekannt, daß die Reichs regierung die Förderung und Befestigung der mittelständischen Wirtschaft erstrebt, also auch im Einzelhandel die Warenverteilung durch den selbständigen Kaufmann für richtig hält. Dieser Stand⸗ unkt der Regierung gründet sich nicht nur auf die wirtschaftliche zedeutung des Einzelkaufmanns, sondern auch darauf, daß die deutsche Familie und das deutsche Haus ebenso die Heranbildun eines tüchtigen vaterländischen Nachwuchses im Gewerbe 66 dle Persönlichkeitswirtschaft am besten gewährleistet wird.
Auch der Fit d e nel, der im Jahre 1925 82 200 Be⸗ triebe mit 2) 0090 Beschäftigten aufwies, gibt ein Bild von dem fen Wirkungsgebiet einer so aufbauenden Mittelstandspolitik. Allerdings bedarf es dazu einer mühsamen und villeicht nicht ar g Klärung der Einzelhandelsfragen. Der deutsche Einzelhandel hat sich Jahrzehnte hindurch bei unbeschränkter Ge⸗ werbefreiheit wie ein ungeordneter Garten entwickelt mit einem Gewirr von Pflanzen guter und schlechter Art. Will man also jetzt die Verteilung der Einzelware durch den Handel ordnen, so wird ein gesundes Verhältnis zwischen den großen, mittleren und lleinen Betriebsformen des Handels hergestellt werden müssen. Die Reichsregierung hat sich bei diesen grundsätzlichen Erwägun⸗ gen nicht allzu lange aufgehalten, sondern schon im ersten Jahre ihrer Tätigkeit durch das Einzelhandelsschutzgesetz, durch das Zu⸗ gaheverbot und das Rabattgesetz den Weg gezeigt, den sie gehen will. Sie will zunächst alle unlauteren und schadlichen zett⸗ bewerbsformen, die zu wüster Reklame und zum Schleuderwesen , beseitigen. Sie will ferner die Erdrückung des Kleineren urch den Großen zurückdrängen, wie es der Abbau der Er⸗ frischungs⸗ und Handwerksbetriebe in Warenhäusern und Serien⸗
. erkennen ließ. Sie hat die Sonderabgabe an den käufer (Rabatte und Dividenden) durch das Rabattgesetz auf 3 vH beschränkt und damit gewisse Auswirkungen des Konsum⸗ vereinswesens beseitigt. Sie hat endlich bei der Milderung des Einzelhandels⸗Sperrgesetzes den Gedanken des Befähigungsnach⸗ weises für neu hinzukommende Einzelhändler festgelegt. In dieser Richtung wird weitergebaut werden. Jedes ge aber muß, wenn es Bestand haben soll, nicht nur mechanische Hilfe bieten, sondern mit der nationalsozialistischen Weltanschauung verwachsen sein. Der Wille des Volkes, diese Weltanschauung durchzusetzen, drückt sich z. B. daxin aus, daß die Warenverteilungsform der Warenhäuser und Konsumverxeine, kaufmännisch gesehen, stark rückgängig ist. Man wird also erwägen müssen, ob dieser Rück⸗ gang zu einer Umstellung dieser Einzelhandelsform auf neue und esunde Grundlagen führen muß, ohne daß die darin enthaltenen h hohen Beschäftigungs- und Kapitalwerte leichtsinnig zerstört werden. Es ist möglich, daß diese Fragen immer mehrt an Be⸗ deutung verlieren, wenn die Umstellung der Käufermassen auf den Facheinzelhandel fortdauert. Für Verteilungsformen, die auf die Dauer kaufmännisch nicht zu halten sind, wird sich weder Kapital noch Arbeit finden. Es ist daher eine hohe und wichtige e, des Fachhandels, dieser Umstellung durch immer höhere Leistungsfähigkeit und durch Ordnung in den eigenen Reihen erechtigt zu werden. An dieser Aufgabe werden Regierung und inzelhandel zusammenwirken müssen: der Einzelhandel, indem er eine einheitliche, in den Zielen übereinstimmende Organisation schafft, die Gesetzgebung, indem sie den Beruf vor unfähigen und unlauteren Elementen schützt und dem ehrbaren Kaufmann eine starke Verantwortung auferlegt.
In dieser Beziehung kann man eine Parallele zu der Hand⸗ werkspolitik der Regierung ziehen. Wenn i das Handwerk etwa eine Handwerkerkarte , wird, so liegt der Gedanke einer Händlerkarte für den Einzelhandel nahe. Auch die neue Handels⸗ kammergesetzgebung in Preußen gibt bereits dem Einzelhandel eine klare Vertretung und eine hohe ständische Verantwortung. Handel und Handwerk sollen im Dritten Reich nicht allein Kleidung und Brot, Rente und Steuern bringen, sondern zugleich Dienst am Volke sein. Neben eine gute Organisation und zuver⸗ lässige kaufmännische Leitung müssen starke Persönlichkeitswerte treten. Möge, so schloß der Redner, auch der Textileinzelhandel in engster , , ,,, mit der Reichsregierung das Wort des Führers wahrmachen: dienen zu können.
Wir wollen leben, um unlerem Volk
Einschränkung voõn Preisantündigungen und Mindestpreise.
Unter dem Vorsitz des Syndikus der Berliner Handelskammer Rä-A. Michalkte und unter Beteiligung von Vertretern der Ministerien und des Werberats fanden in Berlin Besprechungen der verschiedenen Wirtschaftskreise über Fragen der Preisankündi⸗ gung und der Mindestpreise statt.
In letzter Zeit werden von Verbänden und Innungen häufig Mindestpreise und Richtlinien festgesetzt, wonach Waren nicht unter einem bestimmten Preis öffentlich angeboten oder Preise für Waren überhaupt nicht öffentlich angekündigt werden dürfen. Auf diese Weise sollen Unlauterkeiten im Wettbewerb vermieden werden. In der Praxis haben sich bei der Durchführung solcher Richtlinien jedoch erhebliche Schwierigkeiten ergeben. Verbände und Innungen stehen weitgehend auf dem Standpunkt, daß die von ihnen aufgestellten Mindest⸗ oder Festpreise sowohl für Mit⸗ glieder wie auch für Außenseiter bindend sein müßten. Der Vor—⸗ sitzende betonte demgegenüber die Notwendigkeit, in jedem einzel⸗ nen Falle dem Einigungsamt die Prüfung vorzubehalten, ob das Unterbieten dieser Preife wirtschaftlich vertretbar sei; abzuwägen seien das Interesse der Verbraucher an möglichst billigen ö. und das Interesse der Allgemeinheit an der Gesunderhaltung der Betriebe.
Weiter zeigte sich, daß man in einigen Gewerbezweigen durch Vereinbarungen, die alle Betriebsformen umfassen, Einschrän⸗ kungen in der Preisankündigung durchgesetzt hat, denen sich die noch verbliebenen wenigen Außenseiter wohl werden fügen müssen, da ihre Gegengründe nicht stichhaltig find. In anderen Gewerbe⸗ zweigen ist es bei dem Versuch geblieben, solche Vereinbarungen zustande zu bringen. Die in der Sitzung anwesenden Zeitungs⸗ verleger wiesen auf die schweren Schädigungen hin, die der All⸗ gemeinheit durch allzu weitgehende Einschränkungen in der Preis— ankündigung entstehen müßten.
Vor der Einigung der deutschen Glasindustrie.
Für die Neugestaltung in der deutschen Glasindustrie steht die Einbeziehung von zwei Außenseiterfirmen in die Kartell⸗ bestimmungen noch aus. Die für Beginn dieser Woche angesetzten Verhandlungen in Berlin sind um einige Tage verschoben worden. Mit einem ö beiden Außenseiter wurde . eine Eini⸗ gung erzielt, so daß nur noch endgültige Verhandlungen mit der anderen Außenseiterfirma notwendig sind. Die Vereinbarungen zwischen Industrie und Großhandel sind, wie kürzlich berichtet wurde, seit einiger Zeit in Kraft. An dem Abschluß einer Kon⸗ vention für die Glasverarbeiter (Glasmeisterkonvention) wird noch gearbeitet.
Prüfung der Grubenholzbedarfsdeckung.
Die erfreuliche Aufwärtsbewegung der deutschen Kohlenförde⸗ rung in den letzten Monaten ist nicht ohne Auswirkung auch auf die Grubenholzbedarfsdeckung geblieben. Das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, welches die Aufgabe hat, den gesamten deutschen Holzbedarf sicherzustellen, befaßt sich daher mit der Nachprüfung der auf dem Markt befindlichen Grubenholz— vorräte. Zur Zeit werden Ermittlungen angestellt, auf Grund derer es möglich sein wird, den gesamten Bedarf bis 1. Juli 1935 sicherzustellen.
Steigender Absatz des niederschlesischen Steinkohlenreviers.
In der Woche vom 5. bis 11. 2. 1934 betrug die Gesamtförde⸗ rung des niederschlesischen Steinkohlenreviers 97 230 t gegenüber 100 932 1 in der Vorwoche, das bedeutet eine Abnahme der arbeits⸗ täglichen Förderung von 16672 t auf 18205 t. Der Gesamt⸗ absatz stieg von 73 287 t auf 77 642 t. Die Kohlenbestände ver⸗ ringerten sich von 191 169 auf 184 481 1t dagegen erhöhten sich ie Koksbestände von 193 639 auf 193 353 t.
Der Januar⸗Güterverkehr in den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen. 39 v5 höherer Umschlag als im Januar 1933.
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1933 oder 39 vH mehr als im Januar 1933. liche Ansteigen des Umschla zember die Schiffahrt durch
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Duisburg⸗Ruhrorter Häfen 1681 421 t Ladung umgeschlagen gegen 614 446 t im Dezember Dieses außerordent⸗ daraus, daß im De⸗ isgang und Niedrigwasser sehr start
Die Verkehrszunahme ist in der Hauptsache auf
hte Umschlag von Kohle, Getreide, Kies und Sand uführen. Im einzelnen wurden abgefahren: Kohlen lein lich Bootekohlen) 187 001 (im Dezember 40 493) t und Eisen und
urück⸗ .
Schrott 17303 (557) t, angefahren wurden: Erz 18 588 (zi jos) Getreide 3 163 (15 395) t, Holz 12235 (11 8615 1 und Kies in Sand 35 145 (24953) t.
In Berlin festgestellte Notierungen für telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.
Telegraphische Au szahlnung.
ᷣ I5. Februar 14 Februar
Geld Brief Geld Brief Buenos Aires. 1 Pap. Pes. O, 648 O, 652 Oo, 651. 0. 6655 Canada .... 1 fanad. 2.502 2,508 2,50 2 508 Istanbul .. . 1 türk. Pfund 1,988 1,992 1.998 2002
apan ..... 19en 9755 O75 O. 757 O0 759
airo ..... 1 äͤgppt. Pfd. 13,085 13, 115 1395 1311 London ..... 18 o , o 9 New Vork. . 15 d 9 25 2529 Rio de Janeiro 1 Milreis 0,213 0 215 o.213 0215 Uruguay .... 1 Goldpeso l, 289 1.291 1,289 1,291 Amsterdam⸗
Rotterdam . 100 Gulden 168,43 168,77 168,43 168,77 Athen ..... 100 Drachm. 2,407 2,411 2. 407 2,411 Brüssel u. Ant⸗
werpen ... 100 Belga 58,29 58, 41 58.29 58, 41 Bucarest .... 100 Lei 2488 2492 2.488 2,492 Budapest ... 100 Peng — — . . Danzig.. ... 100 Gulden Sl,42 81,58 81,42 81,68 . .. 100 Fmk. 5,614 5, 626 5,614 5, 626
talien .... 100 Lire 22, 00 22, 04 21. 9 Jugoslawien. . 100 Dinar 5.664 5.676 5,664 5,676 Kowneo (Kaunas) 100 Litas 41,651 41,69 1161 69 Kopenhagen 1609 Kr. 56,779 56, 91 56, 74 56, 86 Lissabon und
porto... 100 Escudot 16 11 59 1164 . 63,89 64,01 63,84 63,96 ö 10h Gre , ö 16,46 16, 50
rag nominell 100 K 1244 12,46 12.44 12,16 Reval (Tallinn) 100 estn. Kr. 69, 8 6922 69,08 69, 22 Reykjavik
(Island) . 100 isl. Kr. h7, 54 h 7. 66 57.1 57.61 Niga . 109 Latte 80, 092 80,18 S0, 0? 80, 18 Schweiz .... 100 Frs. 80, 85 81,01 80,895 80 98 Sofia ..... 100 Lewa 39 3 6 Spanien .... 100 Peseten 33,97 34, 03 33,97 34, 03 Stockholm und .
Gothenburg. 100 Kr 6h 568 66 65,58 6572 Wien. ..... 100 Schilling! 47,20 47,30 47.20 47, 30
Ausländische Geldsorten und Banknoten.
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* — 15. Februar 14. Februar Geld Brief Geld Brief Sovereigns .. Notiz 20, s 8 20, 46 20,38 20, 46 20 Fres.Stũcke für 16,168 16,22 16, 16 16,22 Gold ⸗ Dollars. ] 1 Stück 4189 4,205 4.185 4.205 Amerikanische: . 1000-5 Doll. 15 2, 475 2, 495 2, 475 2, 495 2 und 1Doll. 18 2475 2.495 2,475 2.495 Argentinische. . o, S23 O0, 643 0,626 O 646 Brasilianische . 1 Milreis — — — — Canadische ... 1 kanad. 2, 445 2,465 2.445 2,465 Englische: große 18 12.66 12,72 12, 655 12,715 1 J u. darunter 12 12,66 12,72 12, 655 12, 715 Türkische. . . 1 türk. Pfund 1, 94 l, 96 1,94 1,96 Belgische . . . . 100 Belga b8, 13 58, 37 bs. 13 68, 37 Bulgarische. . 100 ewa — — — . Dänische .... 100 Kr. b6, 54 56,76 b6. 49 56,71 Danziger .... 100 Gulden Sl, 4 81,56 8l, 24 81.56 Estnis w 100 estn. Kr. . . . 661 innische. . .. 100 mk. b. bö5 6, 69 h. bh Hg ranzösische .. 100 Frs. 16435 16,49 16,42 1648 ollandische .. 100 Gulden 168,01 168,69 168,01 168. 69 talienische: gr. 100 Lire 21,88 21,96 21,86 21,94 100 Lire u. dar. 100 Lire 22,08 22, 16 22,06 22, 14 Jugoslawische . 100 Dinar 633 bB, 7 8.33 5, 97 dettländische . 100 Lats — — — — Litauische ... 100 Litas 1,47 41, 63 41,47 41.63 Norwegische .. 100 Kr. 63, 72 63, 98 63, 67 63, 93 Desterreich.: gr. 190 Schilling — — — — 00 Sch. u. dar. 100 Schilling — — — — Rumänische: 1000 Lei und neue h00 Lei 100 Lei — — — — unter 500 Lei 100 Lei — — — — Schwedische .. 100 Kr. 66,42 665, 68 6b, 42 66, 68 Schweizer: gr. 100 Frs. 80, 67 80,99 80, 64 80,96 100 Frs. u. dar. 100 Frs. 80,67 80 99 S0, 64 80, 96 Spanische ). . 100 Peseten 33,83 33, 97 33.33 33.97 Tschecho . slow. hM u. I000K. 100 R nom — — — — h00 Kr. u. dar. 100 Ke 12.08 1212 12,08 12, 12 Ungarische ... 100 Pengo — — — — ) nur abgestempelte Stücke. O st de visen. Auszahlungen. Warschau ... 100 31. 47,109 47,30 417, 075 47,275 Kattowitz ... 100391. 47, 10 47,30 47,079 47, 275 Posen ..... 10031. 47.10 47, 30 47, 0759 47.275 Notennotierungen. Polnische loo 3lI. 46.90 47, 3g 1 46.875 47,275 Brandschadenstatistik.
Die bei der „Arbeitsgemeinschaft privater Feuerversicherungs⸗ Gesellschaften in Deutschland“ fallenen Schäden aus dem Deutschen Rei 4181 995 RM.
im Monat
Jannar 4 Die im Vergleich zum Dezember Januarzahlen dürften nicht zuletzt in der unverhältnismäßig
1934 ange⸗ betragen insgesamt niedrigeren
milden Witterung im Berichtsmonat ihre Erklärung finden.