1934 / 54 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 05 Mar 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 54 vom 5. März 1934.

S. 2.

Nichtamtliches. Deutsches Reich. Der spanische Botschafter Lu is de Zu lugeta ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Botschaft wieder übernommen.

Ausweis der Konversionskasse für deutsche Auslands⸗ schulden per 28. Februar 1934.

Aktiva: Forderungen gegen die Reichsbank in Reichsmark und

Valuta... .. . 184 910 164, 06 Rah

Postscheckguthaben ... 45 385,69

134 955 550,35 RM

14 29 6 9 * 52 374 790, RM

S2 580 760,33 5,

134 955 550,35 RM

Passiva: Schuldscheine ;). Sonstige Verpflichtungen.

Berlin, den 3. März 1934.

Konversionskasse für deutsche Auslandsschulden. Kritzler. Goller.

Berliner Börsenbericht vom 5. März.

Anfangs fest später etwas nachgebend.

Meldungen über einen guten Auftakt der Leipziger Mess. sowie vor allem die Rede Dr. Goebbels, in der die Wiedereinfüh⸗ rung von weiteren 2 Millionen Erwerbslosen in den Arbeits⸗ prozeß in Aussicht gestellt wird, gaben dem Verkehr zu Beginn der neuen Woche einen kräftigen Impuls. Bei lebhaftem Ge⸗ schäft war die Tendenz bei Eröffnung des Verkehrs recht fest, und namentlich von Kublikums eite lagen wiederum beachtliche

. Gelsenkirchen stiegen auf 66, Mannesmann auf 7211 und Hoesch auf 78. Ver— einigte Königs- und Laurahütte erschienen mit dem Plus⸗Plus⸗ Zeichen und gingen im Verlauf auf 383 herauf. In Braunkohlen⸗ werten war das Geschäft von Anfang an ruhig. Rhein. Braun⸗ kohlen litten unter einigen Glattstellungen (minus 19 vo), andererseits zogen Eintracht und Bubiag um je 1 vH an. Unter

Wlipapieren wurden Salzdetfurth (minus 1 vH) in Ascherlsleben Flus 1 v8) getauscht. J. G. Farben gaben bei Positionslösungen er Kulisse leicht nach sminns * vH), sehr fest tendierten dagegen &emische Heyden splus 3 vo) auf Meldungen über bevorstehende Wiederaufnahme der Dividendenzahlung. Kräftig erholt waren am Elektromarkt nach der vorangegangenen Abschwächung A. E. G. plus 173 vH), auch in Siemens bemerkte man Rückkäufe (plus 159, überhaupt bestand für Elektrowerte von Publikumsseite stärkeres Interesse, so besonders für Licht und Kraft (plus 135 v5), Accu (plus 13 vH) und Gesfürel (plus 1 v6). Lebhaftes Ge⸗ schäft entwickelte sich in einzelnen Spezialwerten, wie Daimler Plus. 3 vH) und B. M. W. (plus 3x3 vH). Sehr fest lagen auch Deutsche Linoleum (plus 4 vS). Unter Tarifwerten waren Schlesische Gas (plus 13 vH) gesucht, unter Maschinenwerten Berliner Maschinen (splus 25 vs) sowie Orenstein (plus 21 vp) bevorzugt. Die in den letzten Tagen etibas vernachlässigten Hapag stiegen auf 30. Auch Bankaktien tendierten freundlich, u. a. zogen Reichsbank auf 17235 und Berliner Handels auf 96 gn. Die feste Grundstimmung übertrug sich auch auf den Kassa⸗ markt, wo vereinzelt Kurssteigerungen bis über 2 vH zu be⸗ merken waren. Der Rentenmarkt lag dagegen wenig verändert und recht ruhig. Pfandbriefe und Kommunalobligationen lagen nicht ganz einheitlich, Stadtanleihen, Schuldbücher, Dollarbonds waren kaum verändert. Am Geldmarkt setzte sich allmählich eine Erleichterung durch; Tagesgeld war ca. vH billiger und stellte sich auf 4 bis 55s, für erste Adressen auf y vH. Das Angebot in Privatdiskonten ist geringer geworden, andererseits zeigt sich immer noch etwas Nachfrage.

Aenderung des Börsengesetzes.

Das Reichswirtschaftsministerium teilt mit: In dem Reichs⸗ gesetzblatt wird demnächst ein Gesetz zur Aenderung des Börsen⸗ gesetzes veröffentlicht werden, aus dem hervorzuheben ist, daß in Zukunft an Börsen, an denen eine Maklerkammer besteht, die amtlich bestellten Kursmakler an Stelle des Börsenvorstandes die Kurse der Wertpapiere festzustellen haben.

. „ä „„ Wirtschaft des Auslandes.

Denkschrift über die schweizerischen Wirtschaftsmaßnahmen. „„In einer umfangreichen Denkschrift unterrichtet d veize⸗ rische Bundesrat die am 12. März , . ammlung über die seit dem Oktober des Vorjahres erlassenen dirtschafismaßnahmen gegenüber dem Ausland. Es ist der 8. Be— richt über dieses Themä. Bei einem großen Tell der Einfuhr— beschränkungen handelt es sich um die Folgen früherer Verbote Ferner kommen die neuen Beschränkungen vom 10. November 1935 und. 23. Januar 1934 hinzu. Die Auslassungen über die mit sechs Ländern bestehenden Clearingyerträge heben hervor, daß bis Ende 1 rd. hh, 5 Mill. ffr. an die Gläubiger auf diesem Wege ausgezahlt 1 konnten, 2 ie Gesuche der schweizerischen Exportindustrie um Absch neuer Clearingverträge seien im Wachsen begriffen. Vom Volkswirtschaftsdepartement wird betont, daß die Preise der ein— reer nen Waren im zweiten Halbjahr 1933 nicht mehr so lark abgeglitten sind wie im ersten Halbjahr; zum Teil machten sich sogar Erhöhungstendenzen geltend. Die Aussichten für die weitere Entwicklung im Jahr 19354 seien noch unklar. Man glaubt sedoch an eine Stabilisierung der Preise. Die Einfuhrbeschrän— lungen haben zwar das Ansteigen der Arbeitslosigkeit nicht ver⸗ hindern können, andererseits zeigten jedoch die geschützten Pro⸗ duktionszweige günstigere Ziffern! Die Verbesserung der Handels— bilanz von nur 43 Mill. sfr. sei im wesentlichen auf die Sch utz⸗ maßnahmen zurückzuführen. ö

Schiffahrtskonferenz der slandinavischen Länder und Hollands ö. in Oslo. In en letzten Tagen fand eine Schiffahrts der Vertreter Dänemarks, Norwegens, ,,,, lande sich beteiligten, Es wurde zu der . Lage, in der sich die Schiffs industrie befindet, Stellung genommen, die durch die gcrumpfung des Welthandels, durch die zu große Tonnage im Vergleich zur praktischen Ausnutzung und durch die Konkurrenz der unterstützten Schiffahrtslinien hervorgerufen wurde. Die Ver⸗ treter waren übereinstimmend der Meinung, daß die Zusammen⸗ ö . . . fortgesetzt werden müsse mit dem tzten Ziel, endlich einmal ei tiedi ös i schweren Probleme . . ,

Han delstei . Die Messe des deutschen Aufstiegs.

Der erste Tag der Frühjahrsmesse 1934 ist äußerlich in dem Rahmen . der die Messesonntage bisher immer gekenn⸗ zeichnet hat: starke Anteilnahme der Leipziger Bevölkerung, Schmuck der Häuser und lebendiges Strömen des Verkehrs in den Straßen. Der Tag als Erlebnis ist aber doch anders geformt gewesen als erste Messetage gemeinhin. Schon die Anwesenheit einer großen Zahl aus⸗ und inländischer Regierungsvertreter hat diesem Tag eine besondere Note gegeben. Seine Prägung erhielt er durch die packende Ansprache des Reichspropagandaministers. Die Leipziger Messe ist nun die deutsche Messe geworden. Sie ist jetzt endlich eine Angelegenheit des ganzen deutschen Volkes.

Man mag die Messehäunser in der Stadt und man mag die großen Hallen draußen auf der Technischen Messe durchgehen, nirgends zeigt sich das Bedrücktsein der Menschen, das bei den letzten Messen der Zeit des Niedergangs zu sehen war. Ueberall tritt eine hoffnungsfrohe Stimmung in ö und die Freude, feststellen zu können, daß in vielen Fällen schon am ersten Tage die Hoffnungen auf die Messe erfüllt worden sind. Es ist selbstverständlich nichts zu hören gewesen von ö die wichtige Umsätze auf irgendwelchen Gebieten bedeuten. Das ist aber immer der Charakter der Geschäfte, die am ersten Tage abgeschlossen werden. Er ist gegeben durch bie Eigenart der ein⸗ kaufenden Kundschaft, die beses fi aus der näheren Umgebung zunächst auf einen Tag zur ersten Bedarfsdeckung nach Leipzig gekommen ist. Es ist aber zu erkennen, daß Dank der erfolg⸗ reichen Maßnahmen der Reichsregierung eine Hebung der Kauf⸗ kraft der Bevölkerung eingetreten ist und daß ihr dadurch Rech⸗ nung getragen wird, daß die Verkaufsläger mit kleineren Tages⸗ bedarfsartikeln aller Art aufgefüllt werden. Die Wirtschafts⸗ gebiete der Saar und Oberschlesiens haben ihre hauptsächlichsten Erzeugnisse gesammelt ausgestellt, doch vermeiden beide Ausstellun⸗ gen den Eindruck zu erwecken, als ob es sich um eine kollektive Propaganda im Sinne der reinen Sympathiewerbung im ganzen handele. Tatsächlich sind beide Ausstellungen ein Aufzeigen der den einzelnen Wirtschaften eigenen Erzeugnisse, für deren Bezug durch die übrige deutsche Wirtschaft geworben werden soll. Was größere Beschaffungen, was also den Kauf von Maschinen für Fabrikanlagen, für Bauzwecke, für den Transport oder die andere

irtschaft anlangt, so ist hier der erste Tag ein „Sehtag“ ge⸗ wesen, wie er es immer war. Auf der Technischen Messe gibt es eine Fülle von Neuheiten. Dies gilt namentlich für den Fahr⸗ zeugbau, der z. B. kleine Schlepper mit 5—s5 Tonnen Zugkraft als Ersatz für schwere Pferdegespanne in besonders durchdachten Konstruktionen anbietet. Eine Diesel⸗Lokomotive mit 150 PS

Leistung und 45 Stundenkilometern für Kleinbahnbetrieb zeigen die Deutschen Werke in Kiel. Die Firma Bleichert hat Elektro⸗ lieferwagen aufgebaut, die bis zu 28 Stundenkilometern Fahr⸗ geschwindigkeit erreichen. Mit einer ganzen Anzahl von außer⸗ ordentlich zweckmäßigen Neuerungen wartet die fördertechnische Industrie auf. Die Maschinenfabriken haben für die Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗Industrie sehr beachtliche Neuerungen neben Dilfsntaschinen für Mühlen, Bäckereien und Konditoreien aus⸗ gestellt. Ihnen schließt sich die Eelektrotechnik an, in der der Drang nach Sicherheit und Sparsamkeit erkennbar ist. Elektrische Geräte und Gebrauchsgegenstände sind in dem Gebrauchszweck an⸗ gepaßter Linie gehalten. Die Radioindustrie hat sehr große Geräte ausgestellt. Ueberall dort, wo Empfängerverbesserungen für bereits im Gebrauch sich befindende Geräte angeboten wer⸗ den, kam ein bedeutendes Interesse zum Ausdruck. Deutsche und schweizerische Firmen stellen eine Reihe konstruktiver Neuheiten auf dem Gebiete für Textilmaschinen zur Verfügung. Bei den Verbrennungskraftmaschinen fällt auf, daß man mehr Viertakt⸗ als Zweitaktmotoren sieht. Der Kraftwagenmotorenbau hat wahr⸗ scheinlich die Konstruktion der übrigen Verbrennungskraft⸗ maschinen beeinflußt. Sehr beachtet wurde eine kleine Offset⸗ maschine und ein vollautomgtischer Buchdruckschnelläufer, der stünd⸗ lich bis zu 4500 Drucke liefert, auf der Bugra⸗Maschinenmesse. Auf der Baumesse sieht man, was auf dem Gebiete des Straßen⸗ baus an Neuerungen zur Verfügung steht, darunter das bereits bekannte Holzsteinpflaster aus runden Holzklötzen und die Stahl⸗ roststraße. Daneben stehen die für den Straßenbau notwendigen Materialbearbeitungsmaschinen. In den Messehäusern der Innen⸗ stadt ist erkennbar, daß beispielsweise an der 2 wo Neuheiten von umwälzender Bedeutung nicht zu sehen, Artikel für den täglichen Bedarf (Kleidung, Ausstattung für Räume) in sehr erheblichem Umfange schon am ersten Tage gefragt worden 6 An vielen Stellen ist das kann auch für die sächsische extilindustrie gesagt werden sehr lebhaft gekauft worden. Be⸗ merkt sei noch, daß vor allem auch die Möbelmesse eine große Anziehungskraft ausgeübt hat. Das ist darum bezeichnend, weil die Möbelmesse grundsätzlich nur Fachleuten zugänglich ist. Die im gleichen Hause untergebrachte Werbemittel⸗ und Verpackungs⸗ messe konnte zu gewissen Zeiten des Tages kaum die Besucher faffen. Der Eindruck, daß man es mit einer der besuchtesten Messen seit langen Jahren zu tun hat, wird durch die Ausländer hervor⸗ gerufen, die zahlreich eingetroffen sind. Man spricht von 16000 Einkäufern, eine Zahl, die nach den wenigen beim Leipziger Messeamt eingegangenen Meldungen recht erheblich ist.

r , , r m 6 , , , r r m n e . m . m e m n , g. Alb schtuß der Tagung der Wirtschaftsktommission der NSDAP.

Am Sonntag abend fand in der „Harmonie“ in Leipzig ein Presseempfang statt, durch den die Tagung der Kommission für Wirkschaftspolitik der NSDAP., die vom Freitag bis Sonntag in Bad Lausick abgehalten wurde, ihr Ende fand. Der Leiter der Kommission, Bernhard Köhler, machte dabei u. a. folgende Ausführungen: Von der nationalen Umwälzung, ihren Gründen, ihrem Wesen und ihren Zielen sind viele unzutreffende Vorstel⸗ lungen entstanden, z. T. aus Irrtum und Unkenntnis, z. T. auch absichtlich aus einer falschen Einstellung zu den nationalen Kräf⸗ ten des deutschen Volkes. In steigendem Maße jedoch verbreitet sich die Erkenntnis in der Welt, daß die neue Staatsführung des deutschen Volkes ihre Aufgabe nicht in der Pflege des . zu anderen Völkern, sondern nur in der unbedingten Vertretung des Rechts des eigenen Volkes . Der Nationalsozialismus erhebt den Anspruch darauf, Vorkämpfer nicht nur für das Recht des eigenen Volkes, sondern auch 1. den Frieden unter den Völkern zu sein. Das deutsche Volk hat nicht gegen die Forde⸗ rungen eines wirklichen Friedens unter den Völkern, eines frucht⸗ baren wirtschaftlichen Austausches, einer von wirtschaftlicher Ver⸗ nunft gelenkten Güterversorgung, Güterverteilung und Vermögens⸗ bildung sich empört, sondern es hat in seiner nationalen Revolu— tion sich gegen die falschen Methoden gewendet, die zur Verwirk⸗ lichung dieser , ., ,,, wurden. Theoretische Erörterungen über Feihandel, Diskussionen über den Weltfrieden, internationale Aemter für den Sozialismus sind zur Unfrucht⸗ barkeit verurteilt. Die Ideale der Menschheit werden nicht durch unverantwortliche Kollektive, sondern durch die aktive Politik ver⸗ antwortlicher Persönlichkeiten vermirklicht.

Der Nationalsozialismus bringt der deutschen Arbeiterschaft nicht nur Arbeit und Brot, sondern auch Befreiung aus den Fesseln des Proletariertums und des e,, Er bringt nicht nur der deutschen Volkswirtschaft Belehung, sondern be⸗ gründet auch erstmals wieder nach den Erschütterungen des Weltkrieges und der ö folgenden eineinhalb Jahrzehnte fruchtbare, geregelte und allen Teilen vorteilhafte 6, m, zu den Wirtschaften der anderen Völker. Die Abschließungs⸗ bestrebungen, die vielerorts in der Welt bemerkbar sind, sind . lich eine natürliche Reaktion der Völker gegen ein falsch verstan⸗ denes und falsch gelenktes Welt é rhas fs fl tebsn. Eine falsche kollektivistische Lehre, die auf eine gestalt⸗ und . Welt⸗ wirtschaft hinzielte, wird abgelöst durch die Wiederaufrichtung von Völkerpersönlichkeiten und die persönliche Wirkung vexant— wortlicher Männer. Der Weltfriede wird nicht gesichert durch Auflösung der Völker, sondern durch kraftvolle innere Geschlos⸗ senheit der Völker und durch die gegenseitige Achtung, die jedes . und kraftvolle Volk schon aus Selbstachtung dem anderen ehrlichen und ritterlichen Voll zollt. Die Ungerechtigkeit, die in den Beziehungen einzelner Volksteile zu anderen Teilen des gleichen Volkes , , wird nicht durch Enteignung beseitigt, sondern durch Aufrichtung eines unerschütterlichen Rechts und durch die Wiederherstellung der soziglen Ehre derer, die ihrer bis⸗ . nicht teilhaftig sein sollten. Das Kapital soll weder herr⸗ chen noch vernichtet werden, sondern genießt Schutz vor Enteig⸗ nung dafür, daß es der Wirtschaft, der Arbeit und dem Leben des Volkes dient.

Die Handelsbeziehungen zwischen den Völkern werden nicht mehr von dem aussichtslosen Bestreben geleitet, mit dem jedes einzelne Volk sich einen Sondervorteil aus den weltwirtschaft— lichen Vorgängen zu sichern suchte, sondern von der ebenso sitt— lich wie vernünftig begründeten Erkenntnis, daß nur die Ge—

chäfte gut sind, die beiden Partnern Vorteile bringen. Die Er⸗ tarkung der Wirtschaft in Deutschland, die nach allen gewissen⸗ aft geprüften Anzeichen auch in diesen Jahre anhglten und an⸗ teigen wird, bedeutet für die Weltwirtschaft das Wiedererstehen eines kaufwilligen und ,,. Interessenten. Der Be⸗ darf. Deutschlands an , ,, ist im Wachsen. An den Völkern, von denen Deutschland seinen erheblichen Bedarf an Einfuhrgütern, a , Rohstoffen, zu decken sucht, liegt es durch Einkäufe deutscher Erzeugnisse, dem deutschen Volk die = lichkeit zu geben, diese Bedürfnisse zu befriedigen Das den tsh⸗ Volk kann mit seiner Arbeinskraft jedes feiner Bedürfnisse, die

es aus der Produktion anderer Völker zu decken hat, bezahlen.

An den anderen Völkern ist es. diese Einkäufe Deutschlands zu

vertreten wird, sondern daß ihr wirt

ö in dem sie der deutschen Ware den Weg in die Welt ahnen.

Im Laufe des Abends . noch der Führer der Zentral⸗ stelle für Interessenten der Leipziger Messe, Franz Cramer. Er betonte, die nationalsozialistische Regierüng habe einen alten Wunsch zur Verwirklichung gebracht: sie habe die Leipziger Messe als die deutsche Gesamtmesse, als die internationale Messe, als

die deutsche technische Messe erklärt! Alle anderen Messen und

Ausstellungen, von der Königsberger Ostmesse mit ihren Sonder⸗ aufgaben abgesehen, sollen, so sagte er, sich auf die ihnen von der Wirtschaft ugewiesenen regionalen oder sonderfachlichen Auf- aben beschränken. Eine Messe darf aber nicht Selbstzweck sein. ar. danken dem Propagandaministerium, daß der von ihm ein⸗ gesetzte Werberat der deutschen Wirtschaft auf dem Gebiete der Messen Ordnung schaffen wird und die Wirtschaft richtet die Bitte an den Gewerberat, allen jenen Ausstellungen und Messen die Genehmigung zu versagen, die wirkliche Aufgaben im deut⸗ , Wirtschaftsleben nicht zu erfüllen haben. Unter keinen Um⸗ tänden dürfen wir durch eine amtliche Autorität eine neue . Inflation erleben. Leipzig ist und wird bleiben der Markt der

Welt für die gesamte Wirischaft. Die Reichsregierung hat immer wieder durch die Tat bekundet, daß . in ständiger wirtschaft⸗

licher Fühlungnahme mit unseren ausländischen Lieferanten und Kunden zu bleiben wünsche. Sie hat sich , auch mit allen Mitteln gegen die einseitige Schlechterstellung Deutschlands in seinen Absatzmöglichkeiten zur Wehr gesetzt. Sie hat gezeigt, daß nicht der ne, n g, fl aller gegen alle von ihr

chaftliches Ziel ist, die Ver⸗ ständigung mit neuzeitlichen ethoden moderner Handelspolitik, ein Rel, auf das wir Deutschen im Interesse der Fortentwick— lung der Welt unentwegt hinstreben.

Günftige Weiterentwicklung der wirtschaftlichen

Tage im niederrheinischen Bezirk.

Nach dem Bericht der Niederrheinischen Industrie⸗ und Handelskammer Duisburg⸗Wesel zu Duisburg⸗Ruhrort. für Februgr gab im Berichtsmonat das anhaltende Niedrigwasser der Rheinschiffahrt sein besonderes Gepräge, während im Vormonat die Nachwirkungen des Frostes noch für die allgemeine Lage im Kammerbezirk richtunggebend waren. Die i n n gn, zeigte infolge der Kleinwasserzuschläge , , Verkehrsstille. Ah⸗ gesehen davon kann eine günstige Weiterentwicklung der wirt⸗ ,,, Lage gemeldet werden. So konnte sich die Lage in er Großeisenindustrie, bei den Schiffswerften, in der chemischen Industrie, auf dem Baumgrkt, in der Kies- und Sandindustxie, im Holz⸗ und Textilgewerbe, wenn auch bei niedrig liegenden Preifen, bessern und kann teilweise sogar als gut bezeichnet werden, während sich andere Industriezweige, wie die Zinn⸗ und Zinkindustrie und die Metallhalbzeugindustrie 3. dem Vor⸗ monatsstand halten konnten. Lediglich der Einze handel teilt rückläufige Bewegung mit. Besondere Schwierigkeiten lagen nach wie vor beim 8 ort vor. Allgemein wird bemerkt, daß besonders die Valutaschwierigkeiten ünd Kampfzölle usw. im Ausland der hiesigen Ausfuhrindustrie, namentlich dem Maschinenbau, sehr zu schaffen machen.

Nur amtliche Organe entscheiden über öffentliche Aufträge.

Der Deutsche Gemeindetag hat, Veranlassung genommen, nochmals guf die Richtlinien der Reichsregierung über die Ver= . öffentlicher Aufträge n,. Die Gemeinden und

emeindeverbände sollen dafür , daß über die Vergebung von öffentlichen Aufträgen ausschließlich, die verantwortlichen amtlichen Organe nach Maßgabe der für die Vergebung geltenden behördlichen. Bestimmungen entscheiden. Dies gelte insbesondere auch für die Vergebung der Lieferungen an Krankenanstalten. Die Einwirkung anderer Personen und Organe, insbesondere auch die von Verbänden und Innungen, dürfe unter keinen Umständen geduldet werden.

elbsttätige Belebung kriegszeit jeweils während der Depression durch die Verflüssigung des Kapitalsmarkts herausgebildet hatte, war also nicht gegeben.

Lan selbst fte

st dabei jedoch bedingt

1 verden,

Neichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 54 vom 5. März 1934. S. 3.

Vor der neuen Bausaison.

. in früheren Jahren der Tätigkeitsgrad der Bau⸗ irtschaft meist erst im Februar seinen jahreszeitlichen Tief—

and erreichte, kam dieses Jahr der saisonmäßige Rückgang be⸗

seits in der e Häfte des Januar zum Stillstand. Seitdem immt die Beschäftigung in der Bauwirtschaft, schon wieter angsam zu. Damit ht die gesamte Bauwirtschaft und vor llem auch der Wohnungsbau unmittelbar am Beginn der euen Saison. Im Jahr 193 wurden nach vorläufigen Be⸗ echnungen, wie das Institut für Konjunkturforschung in seinem Wochenbericht ausführt, rd. 200 000 Wohnungen fertiggestellt, avon etwa 150 000 Neubauwohnungen und etwa 50 060 Um⸗ jauwohnungen. Damit wurde das Bauvolumen des Jahres 1932 (160 060 Wohnungen) um rd. ein Viertel übertroffen. Im Wohnungsbau (Wohnungsneubau und ⸗umbau) wurden rd.

O0 Mill. RM Kapital investiert, gegenüber rd. 700 Mill. RM m Jahre 1933. Im abgelaufenen Jahr waren etwa 25 vH mehr Arbeiter im Wohnungsbau beschäftigt als 1932. Die Zu⸗

lahme der Bantätigkeit stand im Gegensatz zur Lage und Ent⸗ wicklung am Kapitalmarkt. Trotz des Anstiegs der Rentenkurse im Verlauf des Jahres 1933 hlieb der Kapitalzins so hoch, daß as Stadium der Emissionsreife noch nicht erreicht wurde. Die

reditinstitute konnten infolgedessen ihre langfristigen Neuauz— ihungen nicht wieder aufnehmen. Zwar erreichten im ab⸗

ö elaufenen Jahr die Bgukosten (Materialien, Löhne usw.) ihren efsten Stand in der Nachkriegszeit; seitdem sind sie allerdings

hon wieder, etwas gestiegen. Infolge der noch immer relativ zhen Zinssätze für Langkredit liegen aber die nach Marktzinsen alkulierten Baukosten -Zinsbelastung) noch weit über dem tand, bei dem ein allgemeines Gleichgewicht zwischen Kosten ind Erlässen (Miete) erreicht ist. Die Voraussetzung für eine des Wohnungsbaus, die sich in der Vor⸗

Wenn trotz des Fehlens dieser „normalen“ Vorbedingung die Wohnungsbautätigkeit im abgelaufenen Jahr den Vorjahrs⸗

umfang nicht nur erreichte, sondern sogar überschritt, so war

ies auf Ein . in K Richtung zurückzuführen: 1. der

stellte die Mittel für die Errichtung neuer Wohn⸗ ätten bereit; 2. der Stagt gewährte Zuschüsse, um die private autätigkeit anzuregen Die staatlichen Hilfsmaßnahmen haben

den Wohnungsbau in ganz bestimmte Richtungen gelenkt, die

freilich zum Teil auch vorher schon eingeschlagen worden waren.

Im Verlauf des Jahres 1933 dürften etwa 40 000 Rand⸗ jedlungen vom Reich errichtet worden sein. Der größte Teil des

zweiten Abschnitts, der gesamte dritte und teilweise auch vierte

Ubschnitt der vorstädtischen Kleinsiedlungsaktion des Reiches wirken sich

iirke im Jahr 1933 aus. Im vergangenen Jahr sind ierfür Reichsmittel in Höhe von annähernd 100 Mill. RM auf⸗

jewendet worden. Die durchschnittlichen Exrichtungskosten je

telle betrugen 2350 bis 2500 RM. Weiter kann damit ge⸗ technet werden, daß im Jahr 1933 rd. 5000 bis 10090 Eigen⸗ eime mit staatlicher Unterstützung begonnen und bereits fertig⸗

estellt wurden. Die Maßnahmen des Reichs waren teilweise

chon Ende 1932 eingeleitet worden; während der Saison 1933

konnten daher Eigenheimbauten in größerer Zahl in Angriff genommen werden. Ende 1933 waren die bereitgestellten Mittel (45 Mill. RM) zu etwa * bewilligt; davon dürften etwa 10 Mill. RM schon im Jahr 1933 verausgabt worden sein. Nach den bisherigen Ermittlungen betrugen die Reichsbaudarlehen meist zwischen 1500 und 20560 RM. Schließlich sind für den über⸗ wiegenden Teil der im vergangenen Jahr durchgeführten Woh— nungsumbauten hereitgestellte Reichszuschüsse insgesamt viel⸗ leicht 40 bis 50 Mill. RM chöchstens) in Anspruch genommen worden. Etwa die Hälfte der insgesamt vollendeten (Neubau⸗ und Umbau⸗)Wohnungen des Jahres 1933 sind also im Rahmen der genannten drei Reichsaktionen gebaut worden. Dabei sind die landwirtschaftlichen Siedlungsbauten und andere Bauten, die mit sonstigen öffentlichen Mitteln errichtet wurden, noch nicht einmal in Rechnung gestellt. Dieser Erfolg ist mit einem öffentlichen Kapitalaufwand erreicht worden, der nur etwa ein Fünftel his ein Viertel der Gesamtaufwendungen im Wohnungs⸗ bau des Jahres 1933 darstellt. Dies liegt natürlich einmal daran, daß die Umbauten an sich einen viel geringeren Kapitalaufwand erfordern als Neubauten. Zu einem nicht unerheblichen Teil dürfte der erzielte Erfolg aber auf die besonders zweckmäßige Nutzung der bereitstehenden Staatsmittel zurückzuführen sein. Der Förderungssatz für die Eigenheimbauten ist mit höchstens einem Viertel des gesamten Bau⸗ und Bodenwertes niedriger als bei den meisten öffentlich unterstützten Bauten der vergan— genen Hochkonjunkturjahre; denn diese Bauten wurden nicht nur mit K, ,. sondern vielfach auch mit Arbeit⸗ geberdarlehen der öffentlichen Hand und i n gn le, der Ge⸗ meinden errichtet. Hinzu kommt, daß die ausschließlich vom Reich finanzierten Randsiedlungen unter Mitarbeit der Siedler außerordentlich einfach gebaut wurden. Den neuen Formen der Wohnungsbauförderung kommt für die Staats- und Wirtschafts⸗ politik grundsätzliche Bedeutung zu (sozial⸗ und bevölkerungs⸗ politische Bedeutung der Randsiedlungs⸗ und Eigenheimbauten u. a. m.). Daneben hat der andersgeartete Einsatz der staatlichen Förderungsmittel vor allem die Wirkung gehabt, daß brach⸗ liegende private Kapitalien, besonders der mittelständischen und landwirtschaftlichen Bevölkerung, in nennenswertem Umfang dem Wohnungsbau zugeführt und damit der allgemeinen Wirtschafts⸗ belebung nutzbar gemacht wurden. Von den gesamten Wohnungs⸗ bauinvestitionen in Höhe von etwa 800. Mill, RM wurden zu⸗ nächst 150 bis 160 Mill. RM von der öffentlichen Hand bereit⸗ gestellt, und zwar wie bereits erwähnt, etwa 100 Mill. RM für den Bau von vorstädtischen Kleinsiedlungen, rd. 10 Mill. RM für die Förderung der Eigenheimbauten und etwa 40 bis 50 Mill. RM als Zuschüsse für Umbauten. Hinzu kommen noch die öffentlichen Mittel für die landwirtschaftliche Siedlung und für den Bau von Notwohnungen, vereinzelte Zuschußmittel der Gemeinden, in gewissem Umfang auch Darlehen aus Rückflüssen von Hauszinssteuerhypotheken usw., die vielleicht noch auf 40 bis 50 Mill. RM veranschlagt werden können. Insgesamt sind dem⸗ nach öffentliche Mittel im Betrag von rd. 200 Mill. RM auf⸗ gewendet worden.

Teichte Abnahme der Weltarbeitslosigkeit im Jahre 1933.

. Will man die Bilanz der Weltarbeitslosigkeit im Jahre 1933 ziehen, so ist es notwendig, die einzelnen Staaten nach besonderen virtschaftlichen Gesichtspunkten zu gruppieren. Zu der indu⸗ triellen Gruppe gehören: Deutschland, Großbritannien, Belgien ind die Schweiz, von denen unter den Erwerbstätigen mehr als 0 vH dem Bergbau und der Industrie zuzurechnen sind. Zu den Ländern mit vorwiegend agrarbestimmten Wirischaftsgebieten, wo ilso über 40 vH in der Landwirtschaft beschäftigt sind, rechnen; Polen, Finnland, Estland, Ungarn, Italien, Frankreich und Schweden und schließlich die agvarindustriellbestimmten Staaten Niederlande, Norwegen, Dänemark und Oesterreich.

Innerhalb dieser Stagtengruppen hat im Jahre 1933, wie dir einer Veröffentlichung des Reichsarbeitsblattes entnehmen, die

. Arbeitslosigkeit fast überall eine Senkung erfahren, die ganz all⸗ Pemein auf eine Besserung der konjunkturellen Verhältnisse zurück⸗ RFführen ist. Der Unterschied dieser Besserung von Land zu Land

von der Initiative der einzelnen Regie⸗ ungen, dem Uebel der Arbeitslosigkeit auch mit staatlichen Mit⸗ eln entgegenzutreten, und von dem bisherigen Kurs, der Ent⸗ dicklung einfach ihren Lauf zu lassen, abzugehen und durch starke igene Auftragserteilung und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der

in chaft neue Impulse zu geben.

Unter den europäischen Staaten steht hier im Kampf gegen ie Arbeitslosigkeit das nationalsozialistische Deutsche Reich unter zührung Adolf Hitlers an der Spitze. Ein großzügiges Arbeits⸗

. beschaffungsprogramm gab den Anstoß. In , wurde

er Umfang der Arbeitslosigkeit um rund 2 Millionen Arbeits—⸗ ose, von 6 Millionen auf 4 Millionen, verringert. Durch die

RPergie, mit der die deutsche Reichsregierung und die vom Ver⸗

rauen zur politischen Führung neu erfüllte freie Wirtschaft sich

dem Kampf gegen die AÄrbeitslosigkeit widmeten, gelang es, sogar

Elbst in den Monaten, die jahreszeitlich stets eine starke Zunahme der Erwerbslosen mit sich brachten, die winterliche Beschäftigungs⸗

osigkeit auf ein Minimum zu beschränken.

Unter den übrigen europäischen Ländern ist es Großbritan⸗

ö sien. das im Jahre 1933 ebenfalls eine bedeutende Belebung der öFeschäftigungsverhältnisse zu verzeichnen hat

Gegen Ende des

*

—— = 2 *

Die DD⸗Bank zur Wirtschaftslage.

Zortgang der allmählichen Aufftiegsbewegung. Auch für die jüngste Entwicklung des deutschen Wirtschafts⸗

ebens liegt, wie im Monatsbericht der DD-⸗Bank ausgeführt

dird, eine Reihe von Daten vor, die den Fortgang der allmäh⸗ chen Anstiegsbewegung erkennen läßt. Rohstaäͤhlerzeugung und stung der deutschen Walzwerke, Steinkohlenförderung und Um⸗ p steuererträgnis haben eine Steigerung erfahren. Die höhere Y genstellung der Reichsbahn läßt auf eine entsprechende Ver⸗ koßerung der in der Wirtschaft produzierten und umgeschlagenen Futermenge schließen. Die Erhöhung der Steuereinnahmen von

Massenkonfumartikeln ist zwar vorläufig noch geringfügig, spiegelt

. f ber doch. eine langsame ,,, wider, die auf ge⸗ de ert Einkommens berhältn isse zurückgeht. Diese ergeben sich aus mz id gang der Arbeitslosigkeit und in der landwirtschaftlichen 33 kerung aus einer Zunahme der Nettoerlöse der gesamten i wirtschaft. Nachdem die öffentliche Arbeitsbeschaffung vor wenn dwerschledenen Zweigen der Eisen schaffenden und verar⸗ 6. en Industrien zu erhöhter Beschäftigung verholfen hat, * en nunmehr auch in den Verbrauchsgüterindustrien die Aus⸗ . für die Zukunft, namentlich hinsichtlich des Inlands⸗ es. freundlicher beurteilt. Die Wiedergewinnung eines gur nngs fähigen inneren Kapitalmarktes muß nach Kräften ge⸗ ret und als Voraussetzung für sie die priwate Kapitalbildung

eJlich behandelt werden. Von dem Umfang der im Lande vor—

Undenen mobialen Kapitalbestände sind die Banken bei ihrer

treditgewährung abhängig; es muß immer wieder daran erinnert fug ah! daß die Banken selbst nur eine vermittelnde Tätigkeit ern n. Verlangt man don den Banken eine bessere Kredit⸗

ung unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten, so darf man

Vorjahres wurden bei den Arbeitsnachweisen fast 3 Millionen Arbeitslose Eßl. Gegen Ende des Jahres hatte sich die Zahl unter den üblichen , , um rund 600 960 vermin⸗ dert. Diese Senkung ist in der Hauptsache auf ein Wachsen des englischen Stahlgeschäfts an uführen. In Belgien ist der Stand der Arbeitslosigkei ö immer verhältnismäßig hoch, wenn auch günstiger als in den , . Ende 1933 ist das Prozentverhältnis gegenüber dem gleichen Zeitpunkt 19832 um 45 b niedriger. Lediglich die Schweiz hat unter den Industrie⸗ stagten Euroßas noch nicht teil an dem allgemeinen konjunktu⸗ rellen Aufschwung. Im Jahre 1933 haben sich die Zahlen der Arbeitslosen in fäst allen Monaten noch über denen des Jahres 1932 ö,

In der zweiten ., den „agrarbestimmten Staaten“, haben sich die koönsinktütellen Tendenzen dahin ausgewirkt, daß ein gewisser Stillstand in der dauernden Aufwärtsbewegung der Arbeitslosigkeit eingetreten ist. In der Tschechoslowakei und in Frankreich ist gegenüber dem Jahresbeginn noch keine Senkun der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen, Polen liegt sogar mit 40 v über dem Stand von 1932. Auch Italien hat noch keine nennens⸗ werte Milderung seiner Arbeitslosigkeit 1933 erfahren, wenn 2 die sommerliche Entlastung größer war als 1932. Wesentli günstiger entwickelten sic die Beschäftigungsverhältnisse in Ungarn, Schweden, Finnland und Estland. Die Zahlen bewegten sich zum größten Teil erheblich unter denen des Jahres 1932.

In der dritten Stagtengruppe mit agrarindustriellem Ein= schlag ist eine wesentliche Besserung des Beschäftigungsgrades nicht eingetreten. In Norwegen, Oesterreich und den Niederlanden be—⸗ wehte sich die Arbeitslosigkeit erheblich über der des Jahres 1932. Nur Dänemark hat eine etwas günstigere Entwicklung aufzu⸗ weisen.

6 Beurteilung der Arbeitslosigkeit in den 3 6 Staaten liegen nur im geringen Ausmaße Zahlen vor,

och deuten auch diese darauf hin, daß auch dort eine Verminde⸗

rung der Wer n gt aus Gründen einer allgemeinen konjunk⸗

turellen Besserung sich vorbereitet bzw. ihren Anfang genom—

men hat.

sie nicht gleichzeitig daran hindern wollen, die notwendige Aus⸗ lese unter den an sie gestellten Kreditwünschen ö men. Die Problematik der gegenwärtigen Kreditsituatign in Deutschland besteht nach wie dor nicht im Mangel an Kredit, sondern im Mangel an guten Kreditnehmern. Eine gesunde Rentabilität ist der unentbehrliche Tragboden für die Entfaltung einer verant⸗ wortungsbewußten privaten Unternehmerinitigtive. .

Die nationale Wirtschaftspolitik ist auf das Ziel gerichtet,

aus der , . Arbeitsbeschaffung, die die erste Erleichte⸗ rung und ben ersten Auftrieb gebracht hat, zu einer natürlichen Konjunktur überzuleiten, die auf der ganzen Linie von den en der privaten Wirtschaft getragen wird und die Krücken der künstlichen Arbeitsbeschaffung und der staatlichen , . nicht mehr braucht. Im Gegensatz zu den zunehmenden esse⸗ rungsansätzen auf binnenwirtschaftlichem Gebiet hat die Außen⸗ anbelsentwicklung im neuen Jahre einen bedauerlichen Rück⸗ chlag erfahren. Nachdem auch die bergangenen Jahre regelmäßig im Januar einen starken Ausfuhrrückgang gebracht haben, wird man zunächst eine saisonmäßige Erscheinung annehmen dürfen, nach deren Ueberwindung sich die Ausfuhr wieder * Die Bemühungen der deutschen Handelspolitik, die systemgtisch darauf ausgehen, in Verhandlungen mit den einzelnen Ländern neue e g erh; zu schaffen, sind außerordentlich zu begrüßen, da jede auf Förderung der Ausfuhr gerichtete Politik zugleich der Binnenkonjunktur dient. Ein normaler und freier Güteraustausch ist nur . der Grundlage seher Währungen wieder zu erreichen. Herade der deutsche Ausfuhrhandel wird von einer echten Sta⸗ bilisierung der internationalen Währungsverhältnisse die größte Förderun ö erwarten haben. Die DD⸗Bank wendet sich in ihrem Dericht h ießlich gegen jede Devalvation der Reichsmark und hält es für wünschenswert, daß alle Möglichkeiten erschöpft wer⸗ den, das System der Zusatzausfuhr auszubauen.

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So ziale Arbeitsverträge.

Schon seit langer Zeit ist von Angestellten und Arbeitern darüber geklagt worden, daß nicht selten in der Privatwirtschaft ohne zwingende wirtschaftliche Gründe kurzfristige Verträge ab⸗ geschlossen und vorsorgliche Kündigungen ausgesprochen werden. Dadurch wird bei den betroffenen Angestellten und Arbeitern ein beunruhigendes Gefühl der wirtschaftlichen Unsicherheit ro gerufen. Es ist daher zu begrüßen, daß der Präsident der Reichs anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicher diese Verhältnisse natürlich nicht unbekannt sind, waltung auf diesem Gebiete mit gutem Beispiel vorangeht, obwoh bei den Arbeitsämtern infolge der jahreszeitlich und konjunktun bedingten erheblichen Schwankungen im Arbeitsanfall besondere Schwierigkeiten vorliegen. Der Präsident der Reichsanstalt hat nämlich in einem Erlaß an die unterstellten Landesarbeitsämter und Arbeitsämter darauf hingewiesen, daß die Dienstverträge mit Angestellten bisher in erheblichem Umfange und über das wirt⸗ schaftliche Bedürfnis hinaus befristet abgeschlossen würden und daß auch von den vorsorglichen Kündigungen zuviel Gebrauch gemacht worden sei. Eine Einschränkung solcher Maßnahmen sei dringend geboten, denn befristete Einstellungen und vorsorglich Kündigungen belasteten die Angestellten mit der Ungewißheit übe ihr weiteres Arbeitsschicksal, stellten sich hemmend der Vertiefun des von der Reichsregierung angestrebten Treueverhältnisses zwischen Führer und Gefolgschaft entgegen und trügen auch ; vermeidbaren Schwankungen des Beschäftigungsgrades bei. in der Privatwirtschaft sich bemerkbar machenden Bemühungen um die sozialere Gestaltung der Arbeitsverhältnisse müßten die Landesarbeitsämter und Arbeitsämter in ihrem eigenen Dienst⸗ bereich dadurch unterstützen, daß sie befristete Dien stverhältnisse nur nach sorgfältiger Prüfung der Beschäftigungsmöglichkeit abschließen und Zeitangestelltenverhältnisse nur so lange aufrechterhalten, als es unbedingt erforderlich ist.

Speisefette der Firma Gust. Schultze & Sohr C2, 3. März. Butter: Während das Geschäft in Tagen der Woche noch recht ruhig lag, zeigte sich später eine gut Nachfrage, und die Eingänge in inländischer Butter ließen sich besser räumen. Der erhöhte Unterschiedsbetrag auf Auslands butter für März wird hoffentlich dem Absatz deutscher But förderlich sein. Da Inventurverkäufe und weiße Wochen vorübe sind, rechnet man nun endlich im März mit besseren Absatzve hältnissen, zumal erfahrungsgemäß die Einsegnungen, welche i diesem Monat stattfinden, stets einen guten Konsum gebracht haben.

Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapier mãrtłten.

Devisen.

Danzig, 8. März. (D. N. B.) (Alles in Danziger Gulden) Banknoten: Polnische Loko 100 Zloty 57,80 G., 57, 97 B., 100 Deutsche Reichsmark 121 58 G. 121,82 B. Ameritanische (56⸗ bis 100⸗ Stücke) 3,0769 G., 3,0831 B. Schecks: London —— G. —— B. Auszahlungen: Warschau 199 3loty 57, 7 G. 57,89 B. Telegraphische: London 15546 G., 153585 B. Paris 2M i8 G. 20,227 B., New HYJork 3 0M7I9 G. 3.0781 B. Berlin ö 644 ,

1 ** * 3

Wien, 3. März. (D. N. B.) Amsterdam 285,25, Berlin 166, 90, Budapest 124,539, Kopenhagen 94 75, London 21383, New York 420,75, Paris 27, 15“, Prag 17,44. Zürich 136,2, Martnoten söß, 30, Lirenoten 36,01, Jugoslawische Noten S,29, Tschecho⸗ slowakische Noten 16, 40, Polnische Noten 79, 10, Dollarnoten 412, 75, Ungarische Noten —— *), Schwedische Noten 1068,20, Belgrad ) Berlin Clearingkurs 213,55. *) Noten und Devisen für 100 Pengö.

Prag, 3. März. (D. N. B.) Amsterdam 16,ꝛ 8, Berlin göb, 50, Zürich 778, 50, Oslo 617, 99, Kopenhagen d 8.00, London 122,523, Madrid 338,50, Mailand 207,52, New York 24, 18. Paris 158,809, Stockholm 632, 00, Wien 569,90, Marknoten 9ö3 50, Polnische Noten 462,00, Belgrad 55, 591, Danzig 790,0, Warschau 455,25.

Budape st, 3. März. (D. N. B) Alles in Pengö. Wien So, 454, Berlin 156,20, Zürich 111,10, Belgrad 7,85.

London, 5. März. (D. N. B. New York 5075/3. Paris 77, 15. Amsterdam 754,715. Brüssel 21,81, Italien 59, 0B, Berlin 12,80, Schweiz 15,713. Spanien 37,28, Lissabon 1097, Kopen , 22.39, Wien 28,652, Istanbul 630,00. Warschau 26.93,

uenos Aires 386,3). Rio de Janeiro 406,00.

Paris, 3. März. (D. N. B.) ESchlußkurse, amtlich.) Deutschland —, London 77,20, New York 151935. Belgien gö4, 00, Spanien 206,50, Italien 130,50, Schweiz 490, 15, Kopen⸗ hagen Holland 1022,60, Oslo 389, 00. Stockholm Prag 68, 10, Rumänien 15.20, Wien —, Belgrad —— , Warschau 286,50.

Paris, 3. . (D. N. B.) (11,05 Uhr, Freiverkehr.) Berlin ——, England 77, 10, New York 15,20, Belgien 354,50, Spanien S806, 50, Italien 180,55, Schweiz 4907/3, Kopenhagen Holland 1028. 25, Oslo —, Stockholm —— Prag 63, 10, Rumänien 15,20, Wien —, Belgrad —, —, Warschau 286,00. Amsterdam, 3. März. (D. N. B) (18,00 Uhr; holl. Zeit.) Berlin 58, 94, London 7,54 New York 148, 5, Paris F. 785, Brüssel 34, 4, Schweiz 48,02 Italien 13.773, Madrid 20 20, Oslo 87, 95, Kopenhagen 33,75, Stockholm 38,95 Wien —, 16 617, 56, Helsingfors ——, Budapest —— Bukarest —— arschau —, Jokohama Buenos Aires —.

Zürich, d. März. (D. N. B. (11,40 Uhr.) Paris 20 374, London 15,728, New Hort 309,75, Brüssel 72, 15. Mailand 26,60, Madrid 42, 19, Berlin 122, 80, Wien (offiz.) 73, 30, Istanbul 251,00.

Kopenhagen, 8. März. (D. N. B.) London 22,40,

New York 443,25, Berlin 174375. Paris 29, 25. Antwerpen 193,20,

ürich 143,10, Rom 38,20, Amsterdam 298,B 99, Stockholm 115, 70, slo 112,10, Helsingfors 9,95, Prag 18,0, Wien

Stockholm, 3. März. (D. N. B.) London 19,40, Berlin 152, 50, Paris 25,25. Brüssel 89, 75. Schweiz. Plätze 124,50, Amsterdam 258,00, Kopenhagen S6, 85. Oslo 7, 69, Washington 384,00, Helsingfors 8, 60, Rom 383,50, Prag 16,25, Wien

Oslo, 3. März. (D. N. B.) London 1990, Berlin 166,75, Paris 26, 00, New York 396,00, Amsterdam 265,50, Zürich 127,75, Helsingfors 8, 90, Antwerpen 92, 26, Stockholm 102,85, Kopenhagen S9, 5, Rom 34,25, Prag 16,50, Wien —.

Mos kau, 25 26. Februar. (D. N. B. (In Tscherwonzen.) 1000 engl. Pfund 588, 14 G., 589,91 B., 10900 Dollar 115,85 G., 116,20 B., 1000 Reichsmark 45,81 G., 45,91 B.

Moskau, 27. Februar. (D. N. B. (In Tscherwonzen.) 1000 engl. Pfund 588 14 G. 589,91 B., 10090 Tolse 115.81 G., 116,16 B., 1000 Reichsmark 45,77 G. 45,87 B

London, 8. März. (D. N. B.) Silber Barren prompt 20350 Silber fein prompt 22163, Silber auf Lieferung Barren 206 /, Silber auf Lieferung fein 2236, Gold 1836, 10.

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