Neichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 58 vom 9. März 1934. S A.
= — . Er st e Beilage Burn, a ger, zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger Mr. 58. Derlin, Freitag. den g. März 1934
k Der Führer eröffnet die Auto⸗Schau.
IV. Zuwiderhandlungen gegen die Anordnungen unter 1 Preußen.
nd II sind nach 8 135 Äbs. 1 Nr. 4 und 8 140 Abs. des Gesetzes il, die Beaufsichtigung der privaten Versich erung? Monats ausweis nternehmungen und Bausparkassen vom 6. Juni i831 über die Einnahmen und Ausgaben des Landes Preuszen
RGB. 1 S. 316) strefbar. im Monat Januar des Rechnungsjahres 1933. . . 9 , . ö civatversicherun (Beträge in Millionen RM.) Das Reichsaufsichts amt . ; g A. Ordentliche Einnahmen und Ausgaben.
J. V: Dr. Braunhälter. . h „Zu Beginn des Rechnungsjahres 1933 waren die zur Deckung restlicher Veipflichtungen aus dem Vorjahr
Darunter Rechnungssoll der Vorjahrsreste
im April / Dezbr.
Bekanntmachung.
Die am 8. März 1934 ausgegebene Nummer 26 des Reichsgesetzblatts, Teil J, enthält: .
das Gesetz über die Verwendung des Anteils des Reichs am Reingewinn der Reichsbank, vom 7. März 1934;
das Gesetz über die Abgabenerhebung bei der Neuordnung des Stahlverein-Konzerns, vom 7. März 1934;
die Fünfte Verordnung zur Verhütung der Einschleppung der San Joss-⸗-Schildlaus, vom 1. März 1934; -.
die Verordnung über Zolländerungen, vom 3. März 1934.
Umfang . Bogen. Verkaufspreis C,.15 RM. Postversen⸗ dungsgebühren 0,0 RM. für ein Stück bei Voreinsendung.
Berlin NW 40, den 9. März 1934.
Reichsverlagsamt. Scholz.
Bekanntmachung.
Die am 8. März 1934 ausgegebene Nummer 11 des Reichsgesetzblatts, Teil II, enthält:
das Gesetz über Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Be⸗ triebs von Bahnunternehmen des öffentlichen Verkehrs, vom J. März 1934,
die Bekanntmachung über den Geltungsbereich der Genfer Abkommen zur Vereinheitlichung des Wechselrechts (Beitritt von Monaco), vom 1. März 1934.
Umfang , Bogen. Verkaufspreis 0,15 RM. Postversen⸗ dungsgebühren o, 3 RM. für ein Stück bei Voreinsendung.
Berlin NW 40, den 9. März 1934.
Reichsverlagsamt. Scholz.
ö
Preußen. Der Preuß. Ministerpräsident. Landesforstverwaltung. Die Forstmeisterstellen Hartigswalde im Reg.-Bez. Allen⸗
stein und Affoldern im Regierungsbezirk Kassel sind zum 1. April 1934 oder später zu besetzen. Bewerbungen müssen
bis zum 24. März 1934 eingehen.
Bekanntmachung.
Auf Grund des 5] der Vexordnung des Herrn Reichs⸗ präsidenten zum Schutze des deutschen Volkes vom 4. Februar 1933 habe ich folgende Bücher und Druchschriften in Preußen wegen Gefährdung von Sitte und Anstand beschlagnahmt:
1. „Sittengeschichte menschlicher Entartung“ Band 1— 4,
von Alfred Ferner, Leipziger Kultur-Verlag, Leipzig W 33; 2. „Kreislauf der Liebe.“ Roman von Erich Gulden, Rudolf Kaemmerer Verlag, Berlin; 3. „Seduction“ Nr. 17 vom 24. Februar 1934, Paris. Berlin, den 6. März 1934. Der Polizeipräsident in Berlin, Abteilung IV. J. A. Bo rw er!,
Bekanntmachung.
Auf Grund des Gesetzes über die Einziehung kommunistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 (RGBl. 1 S. 293) in Verbindung mit dem Gesetz über die Einziehung volks- und staatsfeindlichen Vermögens dom 14. Juli 1933 (RGBl. 1 S. 479) und der Preußischen Aus⸗ führungsverordnung vom 31. Mai 1933 (Gesetzsamml. S. 207) werden sämtliche Außenstände der Mittelrheinischen Druckerei und Verlagsanstalt G. m. b. H. in Köln⸗Deutz, Kalker Straße Nr. 30, zugunsten des Preußischen Staates, vertreten durch den Preußischen Minister des Innern, hiermit eingezogen.
Dies wird an Stelle einer Zustellung amtlich bekannt⸗ gemacht.
Köln, den 7. März 1934.
Der Regierungspräsident. Dr. zur Bonsen.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Der Königlich ägyptische Gesandte Prof. Hassan Nacht Pascha hat Berlin verlassen. Während seiner Ab⸗ wesenheit führt Legationssekretär Ro st um die Geschäfte der Gesandtschaft.
Der lettische Gesandte Edgar Kreewinsch ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der tschechoslowakische Gesandte Vojt éch Mastny hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt Lega⸗ tionsrat Cermäk die Geschäfte der Gesandtschaft.
Die französische Regierung hat am 5. März 1934 eine Anzahl von Zollbindungen aus der Liste B des deutsch— französischen Handelsabkommens vom 17. August 1927 RGBl. II S. 567 ff.) gekündigt. Die Kündigung betrifft folgende Nummern des fran⸗ zösischen Zolltarifs: O37, 041, 0114, 0114 bis, aus 0130, aus O381, 296, aus 326 bis, 329, 504, 504 bis, aus 504 ter, 509 bis, aus 525, aus 526 quinquies A, aus 568, aus 604, aus 620 bis Anmerkung, aus 646, 646 bis und aus 537.
Die vertraglichen Bindungen für diese Nummern treten
mit Ablauf des 22. März 1934 außer Kraft.
1932 zurückgestellten Restbestände verfügbar...
Zur Deckung der Fehlbeträge am Schlusse des Rech jahrs 1932 sind erforderlich (121,3 4 147,1 4 162.3
mithin Vorschuß
Rechnung⸗
Ist⸗ Einnahme oder Ist · Ausgabe
Darunter Rechnungssoll der Vorjahrsreste im Januar
im April / Dezbr.
I. Einnahmen. 1. Steuern). ...
Davon ab:
NUeberweisungen an
Gemeinden
meinde verbände) usw. verbleiben..
2. Ueberschüsse der Be⸗ ,
Davon ab:
Zuschüsse an Betriebe verbleiben..
3. Sonstige Einnahmen: a fe, b) Veikehrswesen . ej Wissenschaft, Kunst
und Volksbildung . d) Uebrige Landesver⸗ waltung). ..
Einnahmen insgesamt
(abzüglich der Steuerüber⸗ weisungen an Gemeinden usw. und der Zuschüsse an
Betriebe)
II. Ausgaben. 1. Verwaltung des In⸗
nern
2. Justizverwaltung z 3. Verkehrswesen... 4. Wissenschaft, Kunst
und Volksbildung
5. Wohnungswesen .. 6. Schuldendienst 7. Versorgungsgebühr⸗
nisse (Ruhegehälter
Ausgaben insgesamt
Mithin: Mehrausgabe Mehreinnahme ) Davon entfallen auf:
a) Landesanteile (ohne b):
Einkommensteuer ..
Körperschaftsteuer
Umsatzsteuer ... Rennwettsteuer .. Biersteuer ... Grundvermõögensteuer auszinssteuer. .. tempelsteuer. .. Steuer vom Gewerbe⸗ betrieb im Umher⸗ geh,, Schlachtsteuer . Erbschaftsteuer nach dem bisherigen preuß. Gesetz (Rest⸗ betrage)... b) Anteile der Ge⸗ meinden (Gemeinde⸗ verbände) usw.: Einkommensteuer ..
Körperschaftsteuer
Umsatzsteuer (einschl. Ueberweisg. gem. d ha Verordn. v. 8. 4. 32 G.⸗S. S. 161) . Kraftfahrzeugsteuer .
Gesellschaftsteuer (Restbeträge)
Biersteuer ... Mineralwassersteuer
Dotationen ..
Verwaltungskosten zuschüsse ... Hauszinssteuer⸗ .. (darunter Realsteuer⸗ senkung usw.) ..
Y) Davon entfallen auf: Allgem. Finanzverw. Landtag...
Staatsrat...
Staatsministerium
usw. Finanzministerium
Verwaltung d. Innern Wirtschaft und Arbeit (ohne Verkehrs⸗
wesen) ⸗ Bergverwaltung
Landwirtschaftl. Ver⸗ waltung (ohne Ver⸗
kehrswesen)
Foꝛstliche Lehr= und Versuchsanstalten . Gestüte (ohne Renn—
wettsteuer) ..
Oyberrechnungskamme Stage eschuld. ..
) Davon entfallen auf: Allgem. Finanzverw. ,,, ö Staatsministerium
usw. * 1 1 2 2 1 Finanzministerium . Wirtschaft und Arbeit
(ohne Verkehrs⸗ und
Wohnungswesen) . Bergverwaltung .. Landwirtschaftl. Ver⸗
waltung (ohne Ver⸗
kehrswesen) ... 6, Forstliche Lehr⸗ und
Versuchsanstalten. 9
34, 0 0 1
Gestůte .... 1
Oberrechnungskammer
E. Einnahmen und Ausgaben auf Grund von Anleihegesetzen. Zur Deckung des Fehlbetrags am Schluß des Rechnungejahres 1932 sind erforderlich 237,5
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Ist⸗Einnahme oder Ist⸗Ausgabe
im im April / Dez. Januar
zusammen
I. Einnahmen. ...... 103,9 148 1157
EI. Ausgaben. l. Landeskultur⸗ und landw. Sied⸗ lungswesen x 3,9 4,9 2. Sonstige Ausgaben der Hoheits⸗ her nnn, . 8, 3. Zuschüsse n Betriebe.... 41 87,6 Darunter Domänen u. Forsten) ; (1465)
Ausgaben insgesamt .. ; 3, 1006
Mithin: Mehrausgabe ..... — Mehreinnahme .... 18,
Abschlusß . A. Ordentliche Einnahmen und Ausgaben.
Vorschuß aus dem Rechnungsjahr 193. r n nn, aus den Monaten April 1933 / Januar
EB. Einnahmen und Ausgaben auf Grund von Anleihegesetzen. Vorschuß aus dem Rechnungsiahr 1939... 23576 Mehreinnahme aus den Monaten April 1933. Januar
193 JJ 1
— 219, Mithin Vorschuß ..... 2777
Stand der schwebenden Schulden Ende Januar 1934:
Schatzanweisungen ... 4092
Bemerkungen: Bei den Einnahmen ist als Jahressoll da Haushaltssoll (einschl. Nachtrag) ohne Vorjahrsreste angegeben. Untel
den ordentlichen Einnahmen und Ausgaben sind auch die sonstige
außerplanmäßigen Einnahmen und Ausgaben einbegriffen. Die all
gemeine Finanzverwaltung ist unter den Betrieben nachgewiesen, a
gesehen von den Steuern, die unter 1, 1 und den sonstigen außer planmäßigen Cinnahmen und Ausgaben, die unter J, 34 und Il. erscheinen. Die hinterlegten Gelder (keine Staatsgelder) sind unberisch sichtigt gelassen. — Bis Ende Januar 1934 betragen die Reichssteuerüberweisunget se 342,2 Mill., die preußischen Steuern und Abgaben Staatzanteil 617.3. Für die preußische Staatskasse sind also bil jetzt insgesamt 959,5 Steuern vereinnahmt. Die Betriebe haben einen Ueberschuß von 5I,6 ergeben. Die Hoheitsverwaltungen en fordern bisher 3. Zuschuß von 1606, 4, fo daß bis Ende Januar Jh insgesamt eine Mehreinnahme von 4,7 verbleibt. Durch das günstig
Ergebnis im Monat Januar sind die Mehrausgaben der Vormonat
mehr als gedeckt.
Bei den Anleihen laufen 73,0 gemäß § 4b des Gesetzes bon
26. April 1933 — G. „S. S. 118 — in Einnahme und Ausgabe dutch
am,
Aus der Preußischen Verwaltung.
Die drei waldeckschen Kreise bleiben.
Das pen bisch Staatsministerium hat ein Gesetz beschlosen durch das die früheren Bestimmungen über die Nengliederunß der Landkreise in Waldeck aufgehoben werden. Nach den bi herigen Vorschriften sollten die drei waldeckschen Kreise mit den preuͤßischen Kreis Wolfhagen vereinigt werden. Diese Vereim— gung unterbleibt nach dem neuen Gesetz. Die drei waldeckschen
Kreise werden unverändert erhalten, ebenso wie der Kreis Wolf
hagen im Regierungsbezirk Kassel.
Staatsvertrag zwischen Preußen und Anhalt ratifiziert.
Der Staatsvertrag zwischen dem Freistaat Preußen und den Freiftaat Anhalt vom * 26. Oktober 19831 über die teilwei Aenderung der Landesgrenze und den Austgusch von Gebien teilen zwischen der preußischen Gemeinde Löbejün, Saalkreis, um der anhaltischen Gemeinde Cattau, Kreis Köthen, ist ratifizien worden. Wie das preußische Staatsministerium bekanntgibt, ij der Staatsvertrag am 30. Januar 1934 in Kraft getreten.
a O 2 e 2 O, , s-
Verantwortlich: ͤ für Schriftleitung (Amtlicher u. Nichtamtlicher Teih, Anzeigentel und für den Verlag: Direktor Dr. Baron von Dazur in Berlin⸗Wilmersdorf
für den übrigen redaktionellen Teil, den Handelsteil und fi
parlamentarische Nachrichten: Rudolf Lantzsch in Berlin⸗-Lichtenberg. ⸗ Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschas Berlin, Wilhelmstraße 32.
Sechs Beilagen 44 (einschließl. Börsenbeilage und zwei Zentralhandelsregisterbeilagel
In der Zeit vom 24. März bis 2. April sind wie in den
Vorjahren im Verkehr mit Nordamerika, Mexiko und mit Schiffen
in See über die Küstenfunkstellen der Vereinigten Staaten von Amerika Ostergrüußtelegramme zugelassen. Die Tele⸗ gramme erhalten wieder einen feststehenden Text, der nach einem bei den Telegrammannahmestellen ausliegenden Verzeichnis ge—⸗ wählt werden kann. Bei der Auflieferung eines Ostergrußtele⸗ gramms, dessen Unterschrift höchstens aus drei Wörtern bestehen barf, ist demnach als Text nur die Nummer der gewählten Fassung anzugeben. Das Ostergrußtelegramm wird zu der niedrigen Ge⸗
bühr von 4,25 RM. nach den Vereinigten Staaten von Amerika
und nach Kanada, zur Gebühr von 7.10 RM. nach Mexiko und von 10,40 RM. an Schiffe in See befördert.
Neue Luftpostverbindung von Berlin nach Hamburg.
Ein von der Deutschen Lufthansa im Auftrage der Deutschen Reichsbahn neu eingerichteter Flug von Berlin nach Hamburg wird vom 12. März an von der Deutschen Reichspost zur Post⸗ beförderung benutzt. Das Flugzeug verläßt Berlin um 8 Uhr und trifft in Hamburg um 9,16 Uhr ein.
Neuer Gebührenstempel für Absenderfreistempler.
Der Gebührenstempel in den Absenderfreistemplern erhält künftig eine neue Form. Auf beiden Seiten der Wertziffer zeigt der Stempel eine Leiste aus Blattwerk, über der Ziffer steht das von Strahlen umgebene Hakenkreuz und unterhalb der Ziffer die Inschrift „Deutsches Reich“. Eine Aenderung der im Ge— brauch befindlichen Absenderfreistempler ist nicht notwendig, auch liefert die Francotyy GmbH. zunächst noch Maschinen mit dem bisher gebräuchlichen Stempel.
Handelsteil.
Berliner Börsenbericht vom 9. März.
Ausgesprochen feste Haltung bei belebtem Geschäft.
Trotz des neuen Goldverlustes, den die Reichsbank erlitten hat, zeigte die Börse ein gegenüber dem Vortag vollkommen ver⸗ ändertes Bild. Die Tendenz war bei lebhaftem Geschäft ausge⸗ sprochen fest und sowohl die Privatkundschaft der Banken als auch die Kulisse kauften in großem Umfange. Namentlich Spezialwerte und Montanpapiere standen im Vordergrund des Interesses, aber auch sonst zeigten sich durchschnittliche Besserungen von 1 bis 2 vH. Das deutsch⸗polnische Zollablommen, eben die Ausführungen Dr. Schachts auf der Generalversammlung der Reichsbank, daß das Noteninstitut in der wiedergewonnenen Handlungsfreiheit Fort⸗ schritte gemacht habe und zur weiteren Besserung der Verhältnisse ein Wirtschaftsüberschuß notwendig sei, gaben dem Börsenverkehr eine kräftige Anregung. Wenn auch das Geschäft späterhin ruhiger wurde und vereinzelt Glattstellungen erfolgten, blieb die Grund⸗ stimmung doch fest.
Mit Ausnahme von Harpener, die unverändert lagen, waren Montanpapiere recht fest; so stiegen Stahlverein um 1 vH, Gelsenkirchen um 2 v5 und Phönix um 1 vH. Größere Umsätze kamen ebenfalls in Mannesmann und Hoesch je plus 1 vo) zustande. Braunkohlenwerte und Kalipapiere, lagen zumeist ruhiger, immerhin waren Rhein. Braun bei Rückkäufen um 3 vo und Kali Ehemie auf günstige Abschlußerwgartungen hin sogar um 4 vH gebessert. Salzdetfurth konnten den Vortagsverlust mehr als einholen splus 3 v5). Das größte Geschäft entwickelte sich in J. G. Farben, für die besonders das Anlage suchende Publikum Kauflust zeigte (plus 2x vH). Im Zusammenhang damit waren auch die übrigen chemischen Werte bis zu 11 vH fester, desgleichen unter Montangktien Rheinstahl. Siemens lagen unter Berück⸗ sichtigung des Dividendenabschlages mit 1456 gut gehalten. In derstärktem Maße halten die Käufe in A. E G. splus 135 vH) an; Gesfürel stiegen um 11 vH. Autowerte waren im Zusammenhang mit der Automobilausstellung ebenfalls stärker gefragt, dabei ge⸗ wannen Daimler 2 võ und B. M. W. 2 vH. In Julius Berger schritt die Spekulation zu Rückkäufen (plus 27 vH). Die sonstigen Industriewerte hatten ruhigeres Geschäft, zeigten jedoch ebenfalls Kursbesserungen bis zu izs vH. Begchtung fanden die anhal⸗ tenden Käufe in Hapag splus 1 vSG). Reichsbank blieben von den Ausführungen in der Generalversammlung unbeeinflußt (plus „ vH), die übrigen Bankaktien waren kaum verändert.
Am Kassamarkt zeigten sich in einzelnen Papieren Kurs⸗ besserungen bis zu 3 vH., ohne daß das Geschäft jedoch größeren Umfang annahm. Am Markt der festverzinslichen Papiere war erneut größeres Geschäft in Neubesitz, die vorübergehend bis guf Al hexraufgingen. Reichsbahn⸗Vorzugsaktien stiegen auf 113. In Zfandbriefen war das Geschäft ruhig, dagegen lagen Kommu⸗ nalobligationen fester. Schuldbücher gingen im Verlauf um B. vH. zurück. Umgestellte Dollarobligationen wenig verändert. Für Stadtanleihen war die Tendenz etwas freundlicher. — Am Geldmarkt bleibt der Tagesgeldsatz unverändert; stimmungsmäßig ist jedoch bereits eine kleine Versteifung zu bemerken und zwar im Hinblick auf den bevorstehenden Quartalsultimo. Infolge⸗ 6 veigt sich bereits eine Zunahme des Angebots in Privat—
onten.
20,5 Milliarden Nominalkapital der Deutschen Aktiengesellschaften.
Das Statistische Reichsamt hat, wie das Vdz-Büro meldet, ermittelt, daß am 31. Dezember 1933 das Nominalkapijtal der dentschen Attiengesellschaften 20 535 Mill. Rah. betrug. Es war 1033 um 1 6299 Millionen mur ee n, also um 7,ꝓ vH des Bestandes am Jahresbeginn. Der Wiederaufstieg unserer Wirt⸗ haft kommt jedoch deutlich darin zum Ausdruck, daß der Rückgang es Nominalkapitals nicht mehr so stark war wie im Vorjahr, wo er 2,4 Milliarden oder fast 10 vH betrug. Im übrigen wurde im Berichtsjahr der Rückgang des Nominalkapitals vor allem durch die hohen , herbeigeführt. Diese betrugen im Berichtsjahr 1274 Mill. RM gegen 2249 Mill. RM im Vorjahr. Die „Sanierungswelle“ hat sich also, wenn auch bedeu⸗ tend 3 Sieh. Vor allem haben auch die niedrigen Attienkürfe vielfach die Gesellschaften veranlaßt, eigene Aktien zu erwerben und später einzuziehen.
Für 33 Millionen RM neugeprägte Geldstücke seit November
3 ausgegeben. . ; . uf Im Zuge der Umgestaltung unseres Münzwesens wird in formierten Kreisen mitgeteilt, daß seit November 1933 bis zum Gan ngr 1934 insgesamt 25,4 Mill. RM Dreimarkstücke, 34 heil. RM Ein markstücke und 15 Mill. RM Vierpfennigstücke eingezogen worden sind. An neugeprägten Stücken sind bisher ausgegeben worden 1 Mill. RM Fünfmarkstücke, 2 Mill. RM Zweimarkstücke und 3022 Mill. RM. Einmarkstücke, zusammen also ein Betrag von rund 33 Mill. RM.
Am Donnerstag, dem 8. März, wurde in den Aus⸗ stellungshallen am Kaiserdamm die diesjährige Internationale Automobil⸗ und Motorrad⸗Ausstellung feierlich eröffnet. Neben dem Reichskanzler Adolf Hilter waren die Reichsregie⸗ rung nahezu vollzählig, Vertreter des Diplomatischen Korps und führende Persönlichkeiten der Wirtschaft erschienen. Nach der Begrüßungsansprache von Geheimrat Allmers, dem Präsidenten des RDA. nahm der Führer das Wort. Wir veröffentlichen nachstehend den Wortlaut der bedeut⸗ samen, wegweisenden Rede:
Männer und Frauen!
Im Auftrage des Protektors der Deutschen Internatio⸗ nalen Automohilgusstellung, des Herrn Reichspräsidenten, k ich dessen aufrichtige Glückwünsche zum heutigen
Der Herr Reichspräsident hat mit großer Freude Kennt⸗ nis genommen von der Entwicklung des deutschen Kraftfahr⸗ wesens in den hinter uns liegenden zwölf Monaten.
Denn: Die deutsche Automobil⸗ und Motorradindustrie hat im wesentlichen die Hoffnungen erfüllt, die auf sie gesetzt wurden und gesetzt werden mußten. Als ich vor einem Jahr die Ehre hatte, die erste Automobilausstellung im neuen Reich zu eröffnen, befand sich die deutsche Wirtschaft auf einem Tief⸗ punkt, der das Schlimmste befürchten ließ Nur Maßnahmen von einschneidender Wirkung und größter Eindringlichkeit konnten vielleicht noch Abhilfe schaffen. Die Armee der Er⸗ werbslosen, die Not ihrer Lebenshaltung, gaben den katego⸗ rischen Befehl, unter Verzicht auf alle wirtschaftlich⸗theore⸗ tischen Illusionen und Phantasien die Maßnahmen durchzu⸗ führen, die allein noch geeignet sein konnten, dieser allge⸗ meinen Not zu steuern. Dabei ergab eine eingehende Prüfung dieser Zustände und der Möglichkeiten ihrer Behebung u. a. folgende eigenartige Tatsache:
Während das deutsche Volk früher in der Entwicklung des Verkehrs stets mit an der Spitze marschierte, ist es in der Motoxisierung des Verkehrs in einer zunächst einfach unver⸗ ständlichen Weise zurückgeblieben.
Auf rund 126 Millionen Einwohner kommen in den Vereinigten Staaten über 24 Millionen Kraftwagen. Unter Annahme ähnlicher allgemeiner Verhältnisse würde dies für Deutschland eine Zahl von mehr als zwölf Millionen Wagen bedeuten. Daß diese Voraussetzungen für Deutschland nicht zutreffen, ist uns allen bekannt. Allein auch im Verhältnis zu den westlichen großen europäischen Nachbarstaaten müßte Deutschland heute einen Bestand von rund drei Millionen Kraftwagen besitzen. Tatsächlich laufen zur Zeit in Deutsch⸗ land aber nur etwas über 500 000.
Zu behaupten, daß dies dem allgemeinen Lebensstandard, dem wirtschaftlichen oder technischen Vermögen unseres Vol⸗ kes entspräche, ist unsinnig. Das Verkehrsbedürfnis ist in Deutschland, in einem Land mit einer so ungeheuren Indu⸗ strialisierung, mit mehr als 50 Großstädten, sicher nicht klei⸗ ner, sondern mindestens genau so groß wie in den angeführ⸗ ten Staaten.
Die Gründe für diese eigenartige Erscheinung sind andere:
1. Hat die deutsche Automobilindustrie durch den Krieg jede nähere Berührung für die Dauer von fast einem halben Jahrzehnt mit den gleichen Industrien der übrigen Völker verloren. Dies ist für eine Produktion sehr schädlich, die erst im Aufbau begriffen, nur durch ununterbrochenes Messen mit der sie bedrohenden Konkurrenz im Flusse der Entwick⸗ lung bleibt.
2. Hat der furchtbare allgemeine wirtschaftliche Zusam⸗ menbruch der Nachkriegszeit auch an dieser Industrie seine verheerenden Einwirkungen ausgeübt.
3. Hat die politische Ideologie der seit dem Zusammen⸗ bruch sich mehr und mehr durchsetzenden marxistischen Ideen⸗ welt einen leider mehr als erfolgreichen Kampf für ein mög⸗ lichst primitives Ausmaß der Bedürfnisse geführt. Da nun der Theorie der Gleichheit zu allen Zeiten die Möglichkeit fehlte, die Armsten auf das Niveau der Millionäre emporzu⸗ heben, versuchte sie dann aber wenigstens — prinzipienfest und dogmentreu —, den Lebensstandard aller einheitlich nach der Tiefe zu drücken.
Ein solches Ideal der Primitivität ist aber nicht nur kul⸗ turell gesehen ein Rückschritt, sondern auch in seiner wirt⸗ schaftlichen Auswirkung von katastrophalen Folgen für ein Volk, das wie das deutsche von Geburt aus zu Höherem be⸗ stimmt und durch einen jahrtausendlangen Wirtschaftsprozeß dafür organisiert und eingerichtet ist.
So war es möglich, daß in unserem Volk noch in einer
Zeit der Besitz eines Kraftwagens als Luxus galt, da in
Amerika auf jeden fünften Einwohner, Frauen und Kinder eingerechnet, bereits ein Automobil kam.
Diese Mentalität aber hatte um so üblere Auswirkun⸗ gen, als sich aus ihr heraus zwei Erscheinungen ergaben:
Die deutsche Automobilindustrie war selbst angesteckt von der Auffassung des luxuriösen Charakters dieses neuen Ver⸗ kehrsmittels und brachte dies in ihren Produktionsprogram⸗ men konstruktiv und preismäßig mehr oder weniger unklug um Ausdruck. Die deutschen Regierungen aber bemühten en ihrerseits, durch Maßnahmen der Besteuerung sowohl als der behördlich geleiteten Verkehrspolitik, den marxistischen Grundsätzen diesem neuen Luxusartikel gegenüber eindringlich Geltung zu verschaffen.
Diesen vereinten Bemühungen mußte es gelingen, die Ausbreitung und Entwicklung des neuen Verkehrsmittels — wenn auch langsam, so doch sicher — abzuwürgen.
Und es gelang ihnen!
Das Jahr 1932 bedeutete hier ohne Zweifel den Höhe⸗ punkt der Uuswirkung dieser Tendenzen und damit den Tief⸗ punkt der deutschen Automobilwirtschaft.
Wenn aber irgendwo, dann mußte gerade hier zum ent⸗ schlossenen Angriff des neuen Regiments angesetzt werden,
In einer Zeit, da über sechs Millionen Menschen erwerbs⸗ los waren, konnte die Wirtschaftspolitik sich nicht mit Plänen und Projekten befassen, die normal, wenn überhaupt, nur schwer durchführbar sind, in einer solchen Krise aber geradezu als verbrecherische Illusionen gelten müssen.
Hier mußte alles einem einzigen Befehl gehorchen: Schafft Arbeit!
Auf welchem Gebiet kann aber vernünftigerweise mehr Arbeit geschaffen werden als dort, wo man am rückstän⸗ digsten ist?
Man prüfe und ermesse doch einmal die Bedeutung eines Bestandes von zweieinhalb bis drei Millionen Kraftwagen in Deutschland für unsere gesamte Volkswirtschaft.
Abgesehen von der enormen direkten Arbeitsbelebung durch den Bau von jährlich 200 000 bis 300 000 Kraftwagen würden auch die indirekten Folgen ganz außerordentliche sein. Ein wirksamer Export zum Beispiel wird überhaupt nur dann möglich, wenn es uns gelingt, durch die Höhe des garantierten deutschen Binnenabsatzes Fabrikationsziffern zu erreichen, die unseren großen Werken die Möglichkeit geben, in der Preisgestaltung konkurrenzfähig auf dem Weltmarkt aufzutreten. Denn die Frage des Exports deutscher Kraft⸗ wagen ist für uns in erster Linie nicht ein Problem des tech⸗ nischen Könnens oder der Gediegenheit unserer Arbeit.
Hier werden wir von niemand in der Welt geschlagen! Es ist aber ganz klar, daß die enormen Produktionsziffern ausländischer Automobilfabriken eine andere Preisbildung ermöglichen, als dies bei unseren so bescheidenen Serien der Fall sein kann.
Man bedenke weiter die ungeheure Befruchtung der zahl⸗ reichen Nebenindustrien durch eine solche Entwicklung.
Angefangen von der Zubehörindustrie bis zum Bau⸗ handwerk, das die neuen Garagen herstellt, nimmt fast lückenlos die ganze Wirtschaft irgendwie an dieser Ent⸗ wicklung einen nützlichen Anteil.
Es kann gar keinen Zweifel geben, daß in dieser Industrie heute eine ungeheure Möglichkeit für die Ueberwindung der Arbeitslosigkeit und damit der Not für viele, viele Hunderttausende von deutschen Menschen liegt.
Allein nicht nur aus dieser rein wirtschaftlichen Erwägung will der nationalsozialistische Staat die Motorisierung unseres Verkehrs mit allen Mitteln fördern. Solange das Automobil nur ein Verkehrsmittel besonders begüterter Kreise bleibt, wird es schwer sein, ihm seinen früher nun einmal angehäng⸗ ten klassenbetonenden und damit leider aber auch klassenspal⸗ tenden Charakter zu nehmen. Es ist aber ein bitteres Gefühl, von vornherein Millionen braver, fleißiger und tüchtiger Mit⸗ menschen von der Benützung eines Verkehrsinstrumentes aus⸗ geschlossen zu wissen, das gerade für diese in ihren sonstigen Lebensmöglichkeiten beschränkteren Schichten nicht nur nützlich sein könnke, sondern ihnen vor allem auch an Sonn- und Feiertagen zur Quelle eines uns bekannten freudigen Glückes würde.
Die Behauptung, daß dies in Deutschland von vornherein unmöglich wäre, ist lächerlich. Wie lange ist es her, daß der primitivste deutsche Kleinwagen 4509 Mark kostete, 46509 Mark, um die man heute von einer ersten Firma eine wundervolle 6⸗Zylinder⸗Limousine erhält.
Nein, man muß den Mut haben, dieses Problem ent⸗ . und großzügig anzugreifen und zur Lösung zu bringen. Was in einem Jahr nicht gelingen kann, wird vielleicht in vier oder fünf Jahren gelungen sein und schon in zehn Jahren als selbstverständliche Tatsache hingenommen werden.
Es ist daher der Wille der nationalsozialistischen Staatsführung, durch die Förderung des Automobil⸗ wesens nicht nur die Wirtschaft anzukurbeln und Hun⸗ derttausenden von Menschen Arbeit und Brot zu geben, sondern damit auch immer größeren Massen unseres Volkes die Gelegenheit zu bieten, dieses modernste Ver⸗ kehrsmittel zu erwerben
Wenn die Regierung ihrerseits aber alles tut und tun wird, um diese Entwicklung zu fördern, dann zweifelt sie nicht daran, daß auch die deutsche Wirtschaft ihre Pflicht erfüllt und die ernstesten Anstrengungen macht zur Erreichung dieses
ieles. ö Die Regierung wird das im vergangenen Jahr verkün⸗ dete Programm beharrlich und konsequent weiterführen.
Sie wird dem gefamten Kraftfahrwesen den großen Im⸗ puls geben, der nötig ist, um die allgemeinen Vorurteile einer⸗ feits und die Trägheit andererseits zu überwinden. Sie wird versuchen, die direkte und indirekte Abgabenentlastung des Kraftwagenbesitzers weiter fortzuführen. Das Reich wird neben dem Ausbau des gewaltigen Autobahnstraßennetzes nunmehr auch der Verbesserung der bisherigen Hauptstraßen entschlossen sein praktisches Interesse zuwenden. Die Reichs⸗ regierung wird der Entwicklung des Automobilsports die höchste irgendwie mögliche Förderung angedeihen lassen. Sie wird vor allem weiterfahren, dieses neueste Verkehrsmittel in eine enge Zweckverbindung zu bringen zur bisherigen großen Verkehrsinstitution, der Reichsbahn.
Das Problem der nationalen Sicherung und Herstellung des Brennstoffes wird gelöst!
Ich brauche Ihnen nicht, meine Herren, hier ein Bild zu entwickeln, über die Folgen dieser bisherigen Einstellung und der aus ihr gekommenen Maßnahmen,.
Es gibt gar keinen klareren Beleg für die Wirksamkeit dieses unseres Handelns im letzten Jahr als die gexadezu blitzschnell organisierte und so wunderbar gelungene Inter nationale Aukomobilausstellung des Jahres 1934 zu Berlin.
Sie gibt vor allem mir selbst die unzerstörbare Zuver⸗ sicht, daß es der kaufmännischen Geschicklichkeit unserer großen Werke, der Genialität unserer Techniker sowie der wunder⸗ baren Leistungsfähigkeit unserer deutschen Werk⸗ und Prä⸗ zisionsarbeiter ohne Zweifel gelingen wird, die vor uns liegenden weiteren großen Aufgaben zu lösen. Diese Auf⸗ gaben aber sind groß. Denn, meine Herren: Wenn wir wirklich die Kraftwagenbesitzer in Deutschland in die Millionenzahl steigern wollen, dann kann dies nur gelingen, wenn wir seinen Preis ien gh dem finanziellen Leistungs⸗ niveau der hierfür in Frage kommenden Millionenmasse der Käufer. Wenn die deutsche Regierung wünscht, daß das deutsche Volk lebendigen Anteil am Kraftwagen nimmt, dann muß aber die. Wirtschaft für das deutsche Volk auch den geeigneten Kraftwagen schaffen und bauen.