Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 63 vom 15. März 1934. S 4.
Reichsbahn und Motorisierung.
Bei einem Presseempfang, den die Reichsbahn anläßlich der Automobilausstellung veranstaltete, sprach Generaldirektor Dorp⸗ müller über Reichsbahn und Motorisierung. Er führte dabei u. a. aus: Die Reichsbahn ist diesmal mit einer größeren Anzahl von Kraftwagen auf der Ausstellung erschienen, um damit auch nach außenhin zu zeigen, daß der Vorwurf wegen ihrer angeb⸗ lichen Autofeindlichkeit keine Berechtigung hat. Nicht gegen den Kraftwagen, sondern mit dem Kraftwagen zu arbeiten, ist unsere Aufgabe. Der Friede, der mit der Autoindustrie geschlossen worden ist, soll auch durch diese Ausstellung zur Geltung kommen. Ins⸗ besondere aber dokumentiere er sich darin, daß wir bereits 1700 Lastkraftwagen bestellt haben. Der Urkern jeder Meinungsver⸗ schiedenheit zwischen Reichsbahn, Kraftverkehrsunternehmer, Spe⸗ diteuren und der Automobilindustrie in den vergangenen Jahren ist nichts anderes gewesen, als die Sorge der Reichsbahn für die Erhaltung ihres auf gemeinwirtschaftlicher Grundlage aufge⸗ bauten Tarifgebäudes. Nachdem aber jetzt ein autoritativer Staat einen ganz anderen Druck im Sinne des Allgemeinnutzes auf eigennützige Bestrebungen ausüben kann und nunmehr die große Zahl der Kraftwagenunternehmer organisatorisch wohl vor dem Zufammenschluß steht, haben wir die Aussicht, daß Kraftwagen und Reichsbahn in gemeinsamer Arbeit das gleiche gemeinwirt⸗ schaftliche Tarifsystem annehmen, Durch die Reichsautobahnen wird eine Einwirkung auf die Lastkraftwagen möglich sein, daß sie sich auch dem gemeinnützigen Vorgehen der Reichsbahn an⸗ schließen.
Es ist klar, daß der Kraftwagen der Reichsbahn Abbruch tun muß. Die Eisenbahnen werden nach wie vor ihre großen Vorzüge behalten, aber derjenige Verkehr, den der Kraftwagen im Sinne des Gemeinwohls bedienen kann, muß auch auf den Kraftwagen übergehen. Die Hauptsache ist aber dabei, daß dieser Uebergang nicht plötzlich geschieht und zu einer Zerstörung von Werten führt, die noch nicht ausgenutzt sind. Es läßt sich aber sehr wohl denken, daß allmählich die Beschaffung von Wagen und Lokomotiven, eben⸗ so der Ausbau von dritten und vierten Gleisen und dergl. lang⸗ fam zurückgeht, wenn der bisher darauf angewiesene Verkehr auf bie Auto. uͤnd öffentlichen Straßen abgelenkt wird. Deshalb ist es von großer Wichtigkeit, daß diese beiden Verkehre in einer Hand bleiben. Von dem Gesichtspunkt aber aus betrachtet, daß ein all⸗ mählicher Ausgleich zwischen den beiden Verkehrsmitteln statt⸗ findet, ist es auch Pflicht der Reichsbahn, dafür zu sorgen, daß beide Verkehrsmittel sich naturgemäß weiter entwickeln. Daß die Reichsbahn auf diesem Gebiete arbeitet, ist daraus zu erkennen, daß auf der Autoausstellung neben den Vergasermotoren für die Straßenfahrzeuge auch ein Wagen vorgeführt worden ist, der mit Holzgas betrieben wird, ja auch ein zweiter Wagen, der nach dem Dobleprinzip mit Dampf betrieben wird. Andererseits ist die
Reichsbahn auch zur Motorisierung der Schiene selbst übergegangen. Der diesel-elektrisch betriebene Hamburger Schnelltriebwagen ist bekannt. Darüber hinaus ist bereits eine Reihe von weiteren Schnelltriebwagen in Bestellung gegeben, die etwa 23 Haupt⸗ strecken der Deutschen Reichsbahn von zusammen fast 9000 Kilo⸗
meter Länge bedienen sollen. Aus dem edlen Wettstreit zwischen
Schiene und Kraftwagen wird sich das Beste für die Verkehrs⸗
bedienung in Deutschland entwickeln. Trotz der fortschreitenden
Motorisierung der Eisenbahn bleibt dennoch für die alte Dampf⸗ lokomotive genügend Raum für ihre weitere Betätigung. Die
großen Fernverbindungen des Reiseverkehrs werden noch lange Zeik mit Dampflokomotiven betrieben werden und ebenso alle schweren Güterzüge im Inland und Ausland.
Nach eingehender Behandlung der Einzelheiten der Motori⸗
sierung der Reichsbahn betonte Generaldirektor Dorpm. üller, daß die Reichsbahn sich entschlossen hat, in großem Umfange die Lastkraftwagen in ihr Verkehrsprogramm einzusetzen. Welche große
nicht nur technische, sondern vor allem auch wirtschaftliche Bedeu⸗ tung diese Maßnahmen haben, wird klar, wenn man bedenkt, daß
für die Automobilfabriken und ihre Lieferanten durch zeitlich ver⸗ teilte Aufträge für Lastkraftwagen eine gleichmäßige Beschäftigung gesichert wird. Im Herbst hat beispielsweise die Reichsbahn 1140 Dastkraftwagen in Auftrag gegeben und die Beschaffung von wei⸗ teren 720 Wagen eingeleitet. 19 Reichsbahnausbesserungswerke
haben Instandsetzungsabteilungen für diese Lastkraftwagen er⸗ halten und sind mit besonderen Kraftwagenwerkstätten ausgerüstet worden. Für die Ausbesserung der kleinen Schäden stehen 34 Kraftwagenbetriebswerke zur Verfügung und zur Unterbringung der Wagen werden zunächst 230 Kraftwagenstationen eingerichtet. In 17 Fahrschulen werden Tausende von Fahrern nach einheit⸗— lichen Richtlinien ausgebildet. Eine wichtige Rolle in der Ver⸗ knüpfung von Schiene und Straße spielt der Behälterverkehr. S000 Kleinbehälter stehen der Reichsbahn zur Verfügung und etwa 200 Großbehälter. Auch hier liegt eine Entwicklung vor, die noch weiter gefördert werden wird.
Im Anschluß an die Rede des Generaldirektors Dorp⸗
müller stellte der Generalinspekteur für das deutsche Straßen⸗ wesen, Dr. Todt, der Deutschen Reichsbahn das Zeugnis aus,
daß sie die Motorisierung energisch in Angriff genommen habe, obgleich dies keineswegs leicht gewesen sei, da man Bedenken ge—
habt hätte, die Reichsbahn könne dadurch unwirtschaftlich werden.
Im letzten Jahr seien zwar die Personenkraftwagen bedeutend zermehrt worden, trotzdem seien aber die Einnahmen der Reichs⸗ bahn aus dem Personenverkehr keineswegs geringer geworden.
Reichsbahn und Kraftwagen seien ergänzende Verkehrsinstrumente,
wie auch der Luftverkehr ein solches ergänzendes Verkehrsinstru— ment sei, das nicht mehr entbehrt werden könne.
a · — —
Wirtschaft des Auslandes.
Englands Außenhandel im Februar 1934.
London, 14. März. Im Februar 1934 wurden nach Eng⸗ land Waren im Werte von 57353 979 8 gegenüber 64 671 3822 8 im Januar d. J. eingeführt; gegen den entsprechenden Monat des Vorjahres ist alss eine Zunahme um 8279 320 8 zu ver⸗ zeichnen. Die Ausfuhr zeigt im Februar einen Wert von 30 660 451 S (Januar 31 609 3383 9), das bedeutet also gegenüber
dem Februar des Vorjahres eine Zunahme um 21327164 L.
Ein französisch⸗ por tugiesisches Wirtschafts⸗
abtommen unterzeichnet.
Paris, 14. März. Das französisch-portugiesische Wirtschafts⸗ abkommen' ist nach monatelangen Beratungen am Dienstag in Paris unterzeichnent worden. Den Hauptpunkt des neuen Ab⸗ kommens bildet die Einfuhr von 115 000 Hektoliter portugiesischer Weine und Liköre nach Frankreich. Das Abkommen sieht weiter besondere Maßnahmen zur Vermeidung eines Dumpings gegen⸗ über den französischen Weinbauern vor. Die französische Regierung hat sich vorbehalten weitere S5 000 Hektoliter gewöhnlicher portu⸗ giesischer Weine nach Frankreich einzuführen. Für die Einfuhr aller dieser Weine und Liköre soll Portugal eine Herabsetzung der Zollgebühren gewährt werden.
Verlängerung der Ausschreibungsfrist für
bulgarische Staatsaufträge.
Sofia, 14. März. Der Ministerrat hat die Frist für die Ab⸗ gabe von Angeboten für die auf Kompeünsationsbasis ausgeschrie⸗ benen staatlichen Großaufträge im Betrage von insgesamt 750 Millionen Lewa, welche auf den 17. März festgelegt war, bis zum 17. April verlängert. Wie von zuständiger Stelle erklärt wird, sind den ausschreibenden Behörden bisher noch keine An⸗ gebote von ausländischen Industriefirmen zugegangen. Nach hier vorliegenden Nachrichten versuchen die interessierten Industrie⸗ gruppen Oesterreichs, Ungarns, Polens und der Tschechoslowakei bei der Offertenstellung zu einem gemeinsamen Vorgehen zu gelangen. Bei den schwierigen Bedingungen der bulgarischen Re⸗ gierung, nach welchen eine restlose Abnahme der großen alten Tabakbestände verlangt wird, glaubt man nicht, daß ein Ein⸗
Berlin, 14. März. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel: handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel 23,50 bis 24,50 S, Langbohnen, ausl. 35.00 bis 37,00 M6, Linsen, kleine, letzter Ernte 35,00 bis 40,00 „6, Linsen, mittel, letzter Ernte 40,90 bis 48,09 M, Linsen, große, letzter Ernte 48,90 bis 66,900 „M, Speiseerbsen, Viktoria, gelbe 5,00 bis 57,00 AM, Speiseerbsen, Viktoria Riesen, gelbe 57,00 bis 55,90 6. Reis, nur für Speisezwecke notiert, und zwar: Bruch⸗ reis 21, 00 bis 22,900 , Rangoon-⸗-Reis, unglasiert 23,00 bis 24,00 A6, Siam Patna⸗Reis, glasiert 29,00 bis 37,00 , Italiener-Reis 27,90 bis 28,00 c, Gerstengraupen, grob 32,00 bis 34,09 ο, Gerstengraupen, mittel 3400 bis 37, 00 S, Gersten⸗ grütze 2,00 bis 28,00 M, Haferflocken 31,00 bis 33,00 c, Hafer⸗ grütze, gesottene 34,99 bis 365,00 o, Roggenmehl, C — 0 vH 24,90 bis 25,90 M6, Weizengrieß 34,90 bis 35,00 , Sartgrieß 41,900 bis 42,00 ., Weizenmehl: Bäckermehl, 41— 70 vp 28, 56 bis 29,50 6, Vorzugsmehl, 9—50 v5 34.90 bis 35,50 s Auszugmehl, 0—41 vH 35500 bis 39,50 se, Kartoffelmehl, supexior z, 45 bis Sd, 45 , Zucker, Melis 68,9 bis 69,40 A6, Zucker, Raffinade 70,40 bis 71,40 A6, Zucker, Würfel 4900 bis S0, 40 „6, Röstzoggen, glasiert, in Säcken 30, h bis 3100 , Röstgerste, glasiert, in Säcken 30,900 bis 31,00 M Malzkaffee, glasiert, in Säcken 40,0090 bis 42,00 Rohkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 296,00 bis 326, 060 M Jloh⸗ kaffee, Zentralamerikaner aller Art 320,900 bis 1418.90 6. Röst⸗ kaffee, Santos Superior bis Extra Prime 370,00 bis 400,00 6 Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 400,00 bis 560,00 .
vernehmen zwischen diesen Ländern zu erzielen sein werde, da so große Tabakmengen von den Tabakregien . Länder kaum allein aufgenommen werden können. Nach hiesigen Blätter⸗ meldungen sei vielmehr damit zu rechnen, daß den deutschen Firmen der größere Teil der Lieferungen zufallen werde, weil die deutsche Tabakindustrie mehr Tabak als die Regien dieser Staaten zusammen übernehmen könne.
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Moskau zu der russisch⸗schwedischen Anleihe. Reval, 14. März. Wie aus Moskau gemeldet wird, bestätigt die Sowjetregierung die Meldungen über Vexhandlungen mit Schweden bezüglich eines Kredits für die Sowjetunion in Höhe von 100 Mill. Schwedenkronen. Die Bedingungen für diese An⸗ leihe sind nach russischer Auffassung besonders bemerkenswert, weil es sich hier um eine ganz neue Methode für die Finan⸗ zierung des russisch⸗schwedischen Handels handelt. Die beiden Re⸗ gierungen werden noch im Laufe dieser Woche die Verhandlungen beenden. Man erwartet, daß Anfang nächster Woche das Ab⸗ kommen vom schwedischen Handelsminister und dem xussischen Ge—⸗ sandten unterzeichnet werden wird. Die russische Regierung be⸗ absichtigt, ähnliche Verhandlungen auch mit Norwegen einzuleiten. Von noörwegischer Seite wurde hierzu bereits das prinzipielle Einverständnis erteilt. Die Erteilung russischer Aufträge nach Schweden soll am 20. April spätesteins beginnen. Die Verzinsung der schwedischen Anleihe ist mit 5 vH festgesetzt worden. Von russischer amtlicher Stelle wird mitgeteilt, daß die Bestellungen im Laufe von 6 bis 8 Monaten untergebracht werden.
Die schwache Seite der russischen Industrie.
Moskau, 141. März. Auf einer Versammlung der technischen Leiter der russischen Industrietrusts und Fabriken sprach der stell⸗ vertretende Kommissar für Schwerindustrie, Kaganowitsch. Er erklärte, daß sich bei der Reorganisation der Schwexindustrie manche Fehler gezeigt hätten. Besonders handele es sich um die technischen Leiter. Der Meister im Betrieb solle jetzt das Recht haben, Arbeiter einzustellen und zu entlassen. Er müsse sich als Herr im Betriebe fühlen. Man müsse ihm nicht nur die Verant⸗ . übertragen, sondern auch die notwendigen Vollmachten geben.
Kakao, stark entölt 150,00 bis 180,50 „, Kakao, leicht entölt 190,90 bis 220,90 S6, Tee, chines. 180,00 bis 820,00 6, Tee, indisch 810,90 bis 1200,00 , Ringäpfel amerikan. extra choice S6, 900 bis 88,00 ½, Amerik. Pflaumen 40/50 in Kisten 718, 00 bis 80,90 ½, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese J Kisten 4200 bis 43,90 M6, Korinthen choice Amalias 66,00 bis 68,00 „6, Mandeln, süße, handgew., J Kist. 180,00 bis 184,00 „S6. Mandeln, bittere, handgew., K Kist. 206,00 bis 210,00 6, Kunsthonig in kg-Packungen 70,090 bis 73,00 , Bratenschmalz in Tierces 170, 060 bis 175,00 M60, Bratenschmalz in Kübeln 174,00 bis 178,00 , Purelard in Tierces, nordamerik. 154,00 bis 156,00 A6, Purelard in Kisten 154,00 bis 156,00 6, Berliner Rohschmalz 174,09 bis 178,00 S6, Speck, inl., ger., 200,00 bis 210,00 ς, Molkerei⸗ butter la in Tonnen 280,00 bis 286,00 M6, Molkereibutter 12 gepackt 288,00 bis 294,00 , Molkereibutter Ia in Tonnen 268,00 bis 276,00 A6, Molkereibutter Ia gepackt 276,00 bis 284,00 46, Auslandsbutter, dänische, in Tonnen 280,00 bis 282,00 Sς, Aus- landsbutter, dänische, gepackt 288,00 bis 290,00 S6, Allgäuer Stangen 20 , 72400 bis S0 00 „M, Tilsiter Käse, vollfett 144,00 bis 164,00 „6, echter Gouda 40 069 128,00 bis 144,90 A6, echter Edamer 40 0, 128,90 bis 144,00 S, echter Emmentaler wollfett) 220, 00 bis 240,00 6, Allgäuer RKomatour 20 0j(0 92, 00 bis 108,00 . Preise in Reichsmark.)
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrredtier: Am 14. März 1934: Gestellt 17 327 Wagen.
Die Ausgaben der Landwirtschaft.
Das Institut für Konjunkturforschung hat kürzlich eine Vor— schätzung der landwirtschaftlichen Verkaufserlöse für das laufende Wirtschaftsjahr 193334 veröffentlicht Danach dürften die Ein— nahmen der Landwirtschaft im Vergleich zum Vorjahr etwa um 12 vH oder um 790 Mill. RM steigen won 665 auf T2 bis 7,z Milliarden Reichsmark). Die Ausgaben der Landwirtschaft kann man zweckmäßig in drei Gruppen einteilen: in Steuern in jeder Form, in Betriebsmittel wie Kunstdünger und in Verbrauchsaus⸗ gaben wie Textilien. Welche Veränderungen haben sich nun bei diesen drei Gruppen im Vergleich zum Vorjahr ergeben?
Die Ausgaben für Steuern, Zinsen usw. konnten durch ver— schiedene Gesetze nennenswert herabgedrückt werden, und zwar wur⸗ den durch Senkung des Umsatzsteuersatzes um fast 50 vH und der Grundsteuer für die Landwirtschaft die Ausgaben der Landwirt⸗ schaft bis zum Ende des Wirtlschaftsjahres — Juni 19834 — um 40 Mill. RM bzw. 75 Mill. RM verringert. Im ersten Jahr des Bestehens dieser Erleichterungen, d. h. also vom Oktober 1933 bis Oktober 1934, dürfte fich diese Summe auf rund 155 Mill. Reichsmark erhöhen. Gebessert hat sich die Lage der Landwirt— schaft auf steuerlichem Gebiet, ferner durch die Steuergutscheine. Hinzu kommen Ersparnisse von schätzungsweise rund ? Mill. RM durch Senkung der preußischen Schlachtsteuer, die am 6. Dezember 1933 in Kraft trat, sowie durch Verringerung der Schweineschlach⸗ tungen. Da nämlich die Schlachtsteuer je „Stück“ erhoben wird, bewirkt ein Rückgang der Schlachtungen naturgemäß eine Ver⸗ minderung der Unkosten. Durch Fortfall des Arbeitslosenversiche⸗ rungsbeitrags ist den landwirtschaftlichen Betrieben eine Erspar⸗ nis von etwa 38 Millionen RM entstanden; in gleicher Höhe wurde außerdem die landwirtschaftliche Arbeitnehmerschaft ent⸗ lastet und damit entsprechend in ihrer Kaufkraft gestärkt. Endlich dürften sich durch das Gesetz vom 1. Juni 1933 die Zinsen für landwirtfchaftliche Kredite weiter ermäßigt haben. Nach einer vor⸗ läufigen Schätzung kann man als Einsparung eine Summe von etwa 150 Mill. RM annehmen.
Die Ausgaben für Handelsdünger und Futtermittel haben im letzten Betriebsjahr im Umfang ihrer Verwendung und in ihrer Preisentwicklung gleichfalls grundlegende Wandlungen erfahren. Ünter Berücksichtigung der gesunkenen Düngerpreise und des be— trächtlichen Mehrkonsums ergibt sich eine Mehrausgabe für Han⸗ delsdünger von 50 Mill. RM. Diesem Mehrverbrauch an Kunst⸗ dünger steht bei den Oelkuchen eine Abnahme der verfütterten Mengen gegenüber. Minderverbrauch und Preiserhöhung haben sich dabei wohl annähernd ausgeglichen. Der Absatz von Land⸗ maschinen an die Landwirtschaft hat sich nach Angaben der Land⸗ maschinenindustrie im Kalenderjahr 1933 gegenüber 1932 um 20 Mill. RM erhöht. Nach den bisherigen Berichten ist mit einer weiteren Steigerung zu rechnen. Nach Schätzung des ö 323 dürften die staatlichen Zuschüsse für landwirtschaftliche Instand⸗ setzungsarbeiten eine Höhe von etwa 40 Mill. RM erreicht haben. Desgleichen ergeben sich aus der Möglichkeit, Steuerrückstände für Gebäudeunterhaltung, Maschinenreparaturen usw. im eigenen Betrieb zu verwenden und dadurch ihre Niederschlagung zu er⸗ reichen, mehr oder weniger große Erleichterungen. Dadurch können notwendige laufende Ersatzbeschaffungen und Reparaturen bezahlt werden. Die Reichsregierung gewährte für die zusätzliche Ein— stellung von Landhelfern einen Betrag, von 35 Mill. RM. Dar⸗ über hinaus förderte sie die Wiedereinstellung von arbeitslosen Landarbeitern durch die erwähnte Befreiung von der Arbeits⸗ losenversicherung. Auf Grund dieser Beihilfen und infolge der Propaganda werden im Wirtschaftsjahr 1933.ũ34 erheblich mehr Menschen in der Landwirtschaft beschäftigt als vor Jahresfrist. Die durch Mehrbeschäftigung entstehende Mehrbelastung des Lohn⸗ und Sozialversicherungskontos beziffert sich auf etwa 75 Mill RM, vermindert sich jedoch unter Berücksichtigung der von der Reichs⸗ anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung be⸗ reitgestellten Landhilfebeträge auf 40 Mill. RM. Die Ausgaben für persönliche Bedarfsgüter, wie Textilien, Schuhe, Genußmittel
ausw. können statistisch nicht einwandfrei geschätzt werden. Jedoch
deuten die Berichte über die Einzelhandelsumsätze in ländlichen Bezirken auf eine Steigerung hin. Die Ausgabenseite der Land⸗ wirtschaft ist mithin fühlbar entlastet worden, und zwar um wenigstens 240 Mill. RM. Auf der anderen Seite sind die Ein⸗ nahmen der Landwirtschaft um rd. 790 Mill. RM höher als im vorigen Jahr.
Für die Mehrausgaben der Landwirtschaft dürfte nur ein geringer Teil der Mehreinnahmen benötigt werden. Der weit⸗ aus größere Teil dürfte zur Abdeckung von Schulden aller Art, insbefondere auch von Steuerrückständen usw., verwendet werden.
Tie Einnahmen der Landwirtschaft sind gestiegen, die Auf⸗ wandskosten sind gesunken. Neben der hierdurch bedingten Ent⸗ lastung sämtlicher Betriebe konnte gleichzeitig eine außerordentlich günstige Wirkung der R egierungsmaßnahmen auf die übrige Wirt⸗ schaft durch direkte Auftragerteilung an Industrie und Gewerbe erzielt werden. Hinzu kommt die Mehrbeschäftigung von Hand— werkern durch Erteilung von Reparaturgufträgen aller Art. Be⸗ sonders dürfte das Baugewerbe dadurch gefördert worden sein. Durch Schuldenrückzahlung wurde ferner die Lage der Gläubiger ver⸗ bessert. Dabei ergibt sich aber als wichtiges Problem, in Zukunft das optimale Verhältnis zwischen direkter Wirtschaftsbelebung und indirekter Wirtschaftsförderung herzustellen
Vor allem aber konnte die Landwirtschaft durch Beschäftigung einer weit größeren Anzahl von Landarbeitern als im Vorjahr und durch zuͤsätzliche Einstellung von Landhelfern weiter zur Ver— minderung der Arbeitslosigkeit beitragen. Auf der Produktions⸗ seite ist neben der Erhöhung des landwirtschaftlichen Rohertrages für die übrige Volkswirtschaft als wichtigste Begleiterscheinung eine gesteigerte Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln (Devisenerspar⸗ nis) zu buchen. Bei den Futtermitteln ergibt sich dasselbe Bild: Der Verbrauch von ausländischen Kraftfuttermitteln wird zugunsten der wirtschaftseigenen Futtermittel zurückgedrängt. Durch die Zu⸗ nahme des Verbrauchs von hauptsächlich inländifchem Kunstdünger wird die heimische Produktion von Futtermitteln weiter gefördert. Auf diese Weise ersetzt deutscher Kunstdünger ausländische Kraft⸗ futtermittel. Entscheidend aber ist, daß die Landwirtschaft, deren gesunkene Kaufkraft in den vorhergehenden Jahren zum allge⸗ meinen Wirtschaftsverfall beigetragen hat, zum erstenmal wieder einen die übrige Wirtschaft belebenden Einfluß ausübt.
Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des . B.“ am 15. März auf 47,00 u (am 14. März auf 47, 00) für 100 kg.
Fortsetzung des Handelsteils in der Ersten Beilage. I ,
Verantwortlich: für Schriftleitung (Amtlicher u. Nichtamtlicher Teih, Anzeigenteil und für den Verlag:
Direktor Dr. Baron von Dazur in Berlin⸗Wilmersdorf für den übrigen redaktionellen Teil, den Handelsteil und für parlamentarische Nachrichten:
Rudolf Lantzsch in Berlin-Lichtenberg.
Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft. Berlin, Wilhelmstraße 32.
Fünf Beilagen (einschließl. Börsenbeilage und zwei gentralhandelsregisterbeilagen)
zum Deutschen Neichsa Nr. 63.
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 15. März
nzeiger und Preußischen Staatsanzeiger
1934
Danzig, 14. März. Banknoten: Polnis 100 Deutsche 5. bis 100⸗Stücke) —— G., — G., — B. — Auszahlungen: Wars 5793 B. Telegraphische: London 26,193 G., 20,23 B., New York 3, G., — — B. en, 14. März. 167,10, Budapest 124,29 York 42030, Paris 27,15 Lirenoten 36,06, slowalische Noten 16,80, P Ungarische Noten — — *, Berlin Clearingkurs 214,11. — 14. März.
15,64 G.,
(D. N. B.)
(D. N. B.)
*
Danzig 790,00. Budape st, 14. März. S0, 454, Berlin 136,20, London, Amsterdam 757,50 Brüssel 21,88, Spanien 37,43, Lissabon 1092, Istanbul 630,00. Buenos Aires 36,37. Rio de Janeiro 406,099. (D. N. B.) ( Schlußkurse, New York 15,201, Italien 130,40. Schweiz 49053, Kopen⸗ Oslo 391, 00, Stockholm 400,25, Prag — , Rumänien „ —, Wien — —ů Belgrad — —, Warschau — —.
Schweiz 12,793. Wien 28,00,
. 14 März. Deutschland London 77,52, 354,75, Spanien 2067 / a, hagen — — Holland 1023,00,
Fortsetzung des Handelsteils.
Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermãrkten.
Dev isen.
(D. N. B.) (Alles in Danziger che Loko 100 Zloty 57,83 G., 57, 94 B., Reichsmark 121 79 G., 122,93 B. — — B. — Schecks: London chau 100 Zloty 57, 81 G. 15.58 B., Paris O694 G., 3, 0756 B., Berlin
Amsterdam 283,60, Berlin z, Kopenhagen 95,25, London 21.483, New Prag 17,44, Zürich 136,92, Marknoten lawische Noten 8,42, Tschecho⸗ Noten 79, 10, Dollarnoten 412,60, Schwedische Noten 108,0, Belgrad —— * Noten und Devisen für 100 Pengö. Amsterdam 16,25, gö58, 0), Zürich 78, 50, Oslo 618, 09, Kopenhagen 552, 00, London 123.00, Madrid 329,90, Maila 158,710, Stockholm
Amerikanische
Berlin nion ö Dollindische - ant New York 24,155, Paris 3
Wien 565, 99), Marknoten 952,59, Warschau 455,00,
(D. N. B) Zürich 111,10. Belgrad 7,85. (D. N. B.) New York 5097 g, Paris Italien 59, 53, Berlin Kopen⸗ Warschau 27, 06,
Belgrad 55, 491, Alles in Pengö. Wien
amtlich Belgien
In Berlin festge Auszahlung, aus
stellte Notierungen für telegraphische ländische Geldforten und Banknoten.
Telegraphische Auszahlung.
; Pap. Pel U türk. Pfund
Buenos⸗Aires Canada... Istanbul San 13,195 London.... 12.815 New York. Rio de Janeiro neee, Amsterdam⸗ Rotterdam Athe⸗e. Brüssel u. Ant⸗
Buearest ... Budapest .. Danzig... Helsingfors .
100 Gulden 1tz9, 37
109 Drachm. 58.36
00 Gulden 81,80 21,54 Jugoslawien . Kowne (Kaunas) Kopenhagen.. Lissabon und Oporto ... Stlg ...
4214 97 21
11.67 64. 36 16,604 10,40 b8 57
57,96 S0 6s 51.11
100 Escudos
100 estn. Kr. oo isl. Kr.
Schweiz .. Sofia ... Spanien .... Stockholm und
Gothenburg. Wien
34,26
6b. 10 47,30
lo0 Peseten
100 Schilling
15. Mär; 14 Mãrß ⸗ Brief Geld Brief
0640 36 0,640 2513 2513 26002 36067 6 757 6. 767 15.265
2382
ö — Od CSGOL
—
2516 0,214 1.151
— — 28
2460 2452
5,661
54676
3, 05
Ausländische Geldsorten und Banknoten.
15. März 14. März . Geld Brief Geld Brief Soꝛereigns . 20,5 20,46 20,38 20, 46 20 Fres.⸗ Stücke fü 16, 16 16,22 16,16 16,22 Gold ⸗ Dollars . Stü 4, 185 4.205 4,185 4,205 Amerikanische:
10005 Doll. 2163 MJ 3 2, 432 2,482 ö, h. . 2,463 2,483 2, 462 2.482 Argentinische . 1 0,611 0,631 0,611 0,363 Brasilianische . I Milreis — — — — Cangdische. .. 1 kanad. 2, 45 247 2,45 2, 47 Englische: große 12 1 16689 12765 12,81
1E u. darunter 1 * 12, I4 12.80 1275 1281 Türkische. ... türk. Pfund 1, 94 l, 96 1, 94 1,96 Belgische. . .. 1990 Belga bs, 28 58,52 58.28 58,52 Bulgarische .. 109 Lewa — — —— ö. Dänische . ... 100 Kr. 56,84 57,06 6 89 57.1 Danziger. ... 1090 Gulden 8l, 46 81,78 81,49 81, 81 Estnische .... 100 estn, Kr. . 2 — — i gi 9 dm. h, 585 Hh. 62h hö 85 F. 625 Französische .. 190 Frs. 16,45 16,52 16,45 16,52
; 100 Gulden 168,51 169,29 168,51 169,19 Italienische: gr. 100 Lire 21,38 21,46 2140 21,48
100 Lire u. dar. 100 Lire 2160 Nn, 21165 *21, 73 Jugoslawische . 100 Dinar 5, 43 5,47 5.38 5,42 Lettländische. . 100 zats — — — — Litauische ... 100 Litas 41,9 42, 08 41,979 42, 08 Norwegische .. 100 Kr, 64,7 64,33 bl? 64,38 Desterreich.: gr. 190 Schilling —
160 8ch. i. dar. 100 Schilling Rumänische:
1000 Lei und
neue 500 dei 100 Lei unter 500 Lei 190 gei Schwedische .. 100 Kr. Schweizer: gr. 109 Frs,
100 Frs. u. dar. 100 Frs. Spanische ). . 100 Peseten Tschecho⸗slow.
hob u. 1000 R. 100 KS —
h00 Kr. u. dar. 100 K 10,08 Ungarische ... 100 Peng. —
nur abgestempelte Stücke.
Ostdevisen. Auszahlungen. Warschau ... 10031. 47,225 47,425 . 47,425 Kattowitz ... 100 391. 47,225 47,425 47,425 Posen ..... 100 891. 47,225 47, 425 47,425 . Notennotierungen. Polnische ... 100 91. 4,075. 47475 1 47,075 47,475
b a vis, 14. März. (D. V. B.) (Anfangsnotierungen, Frei⸗ verkehr.) Deutschland —— Bukarest ——— Prag —— Wien — — Anierika 15,19, England 7.55, Belgien 354,50, Holland
1
1023,25, Italien 136,25, Schweiz 4905 / 3, Spanien 207, 00, Warschau — —, Kopenhagen —— Oslo — — , Stockholm — —, Belgrad
Am sterdam, 14. März. (D. N. B;) (Amtlich.) Berlin 58,95, London 7,574, New Jork 14865, Paris 9,773, Brüssel 34,66, Schweiz 47,97, Italien 12,16, Madrid 20, 25, Oslo 38,123, Kopen— hagen 3, 0, Stockholm 39,12, Wien — Budapest — —, Prag 617,50, Warschau — —, Helsingfors — —, Bukarest — —, Yoko⸗ hama — —, Buenos Aires — — . j
Zürich, 15. März. (D. N. B. (1,40 Uhr.) Paris 20,38, London 15.30, New York 309, 75. Brüssel 2.223, Mailand 26, 55, Madrid 42.235, Berlin 122,965. Wien (offiz) 7330, Istanbul 250,00.
Kopenhagen, 14. März. (D. N. B. London 22,40, New York 446,509, Berlin 174.75. Paris 29,05, Antwerpen 192,69,
Zürich 142,10, Rom 37,86, Amsterdam 296,25, Stockholm 115,10,
Bslo 112.55, Helsingfors g, 95s, Prag 1840, Wien — —
Stockholm, 14. März. (D. N. B.) London 19,40, Berlin 152,00, Paris 25,15. Brüssel 89,25. Schweiz. Plätze 124,00, Amsterdam 257,00, Kopenhagen 86, 85, Oslo 97, 60, Washington 382,00, Helsingfors 8, 60, Nom 33,00, Prag 16,25. Wien — —.
Ost, i4. März. (D. N. B.) London 19,90, Berlin 156,00, Paris 25,90, New York 394,00, Amsterdam 264,00, Zürich 127,25, Helsingfors 8, 90, Antwerpen 91 75, Stockholm 102,85, Kopenhagen S9, 25, Rom 34,00, Prag 16,50, Wien — —
Moskau, 10. März. (D. N. B.) (In Tscherwonzen.) 1000 engl. Pfund 586,25 G., 588,91 B. 1000 Dollar 115,50 G., 115, 5 9 10600 Reichsmark 45,82 G., 45,92 B.
——— — m
Sffentlicher Anzeiger.
. London, 14. März. (D. N. B.) Silber Barren prompt 2066 Silber fein prompt 22.25, Silber auf Lieferung Barren 20,75, Silber auf Lieferung fein 2235/3, Gold 1362.
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Wertpapiere.
Frankfurt a. M., 14. März. (D. N. B.) 5 90 Mex. äußere Gold 9, 090, 4 0/09 Irregation 51s, 40, Tamaul. S. 1 abg. 3,75, 5 0/0 Tehuantepec abg. 4/g, Aschaffenburger Buntpapier 49,00, Cement Heidelberg 4,50, Dtsch. Gold u. Silber 184.99, Ditsch. Linoleum 53,50, Eßlinger Masch. —,—, Felten u. Guill. 63, )00, Ph. Holzmann 77, 00, Gebr. Junghans 45,50, Lahmeyer — — Mainkraftwerke —— Schnellpr. Frankent. 8, 715, Voigt u. Häffner ——, Zellstoff Waldhof — —, Buderus 79,75. Kali Westeregeln — —.
Hamburg, 14. März. (D. N. B.) (Sch lußkurse. ) Dresdner Bank 65 50, Vereinsbank 87,25, Lübeck⸗Büchen 585 3, Hamburg⸗ Amerika Paketf. (3:1 zusammengelegte neue Stücke) 30 8, Ham⸗ burg⸗ Südamerika 305 / , Nordd. Lloyd 36, 9h, Harburg. Gummi Phönix 31,00, Alsen Zement 130,90, Anglo⸗Guano 70, 0, Dynamit Nobel 73,25, Holstenbrauerei — —, Neu Guinea — —, Otavi Minen 15.350.
Wien 14. März. (D. N. B.) Amtlich. (In Schillingen) Völkerbundsanleihe 160 Dollar⸗Stücke — —, do. 500 Dollar⸗ Stücke 532, 00, 4 0,½ ! Galiz. Ludwigsbahn —— . 4 o Vorarl⸗— berger Bahn —— 33 0lo Staatsbahn 67, 75, Türkenlose 10,40, Wiener Bankverein — —, Oesterr. Kreditanstalt — —, Ungar. Kreditbank — — Staatsbahnaktien 17,55, Dynamit A⸗G. 546.09,
A. E. G. Union 600, Brown Boveri ——, Siemens -⸗Schuckert
* 65, Brüxer Kohlen — —, Alpine Montan 12,20, Felten u. Guilleaume (10 zu 3 zusammengelegt) 54,73, Krupp A.⸗G. — — Prager Eisen —, Rimamurany — —, Steyr. Werke (Waffen) — —, Skodawerke ——, Steyrer Papierf. Ib, 50, Scheidemandel — —, Leykam Josefsthal — —.
Am sterd am, 14. März. (D. N. B.) 7 , Deutsche Reichs⸗ anleihe 1949 (Dawes) 52, 5, 53 Yo Deutsche Reichsanleihe 1955 (Young) 45,75, 6z oo Bayer. Staats⸗Obl. 1945 —— 70 Bremen 1935 36,00, 6 o/ Preuß. Obl. 1952 2953, 7 0,6 Dresden Obl. 1945 — —, 7 0½ Deutsche Rentenbank Obl. 1959. — — 7o⸗ Deutsche Hyp.⸗Bank Bln. Pfdbr. 1953 55,50, 7oso Deutscher Sparkassen⸗ und Giroverband 1947 27,25, 7 0ο Pr. Zentr.⸗Bod.⸗Krd. Pfdbr. 1960 53,50, 70½ Sächs. Bodenkr.⸗Pfdbr. 1955 — —, Amster⸗ damsche Bank 115,50, Deutsche Reichsbank 102,50, 7 9 Arbed 1951 — —, Toso A.-G. für Bergbau, Blei und Zink Obl. 1948 — 8 69 Cont. Caoutsch. Obl. 1950 56, 99, 7 o½ Dtsch. Kalisynd. Obl. S. A- 1950 52, 00, 7 o Cont. Gummiw. . . G. Obl. 1956 5300. 6 o, Gelsenkirchen Goldnt. 19341 44,90, 6 os0 Harp. Bergh. 8 m. Opt. 1949 39,50, 6 0/9 J. G. Farben Obl. — —, 790, Mi Stahlwerke Obl. m. Op. 1951 ——, 790. Rhein. ⸗Westf. Bo Bank Pfdbr. 1953 — —, 70½ Rhein⸗ Elbe 31,75. 7 90 Rhein.⸗Westf. E.⸗Obl. 5 jähr. Siemens⸗Halske Obl. 1935 42, 75, 6 9 S vinnber. Obl. 2930 48,00, 7 0½9 Verein. Stahlwe 6 oso Verein. Stahlwerke Obl. Lit. 9 1951 —, J. G.
Zert. v. Aktien 80, 15, 7o½ Rhein⸗Westf. Elektr. Obl. 1950 4190, 6 é½ Eschweiler Bergw. Obl. 1952 — — Kreuger u. Toll Winstd. Obl. ——, 6 o Siemens u. Halske Obl. 2950 47,00, Deutsche
Banken Zert. —— , Ford Akt. (Berl. Emission) — —
Berichte von auswärtigen Warenmärkten.
London, 14. März. (D. N. B. Bei Fortsetzung der 2. diesjährigen Londoner Kolonial⸗Wollauktionsserie gelangten insgesamt 8639 Ballen unter den Hammer, von denen 6683 Ballen zugeschlagen wurden. Der heutige Auttionstag brachte wiederum einen vollen Besuch. Zurücknahmen erfolgten wegen hoher Limite häufiger, und zwar in sämtlichen Sorten. Die Auswahl von Merinos war ziemlich gut, von Kreuzzuchten gut. Es entwickelte sich lebhaftes Geschäft, wobei allgemeine Kauflust herrschte. Austral⸗Merinos⸗ Vliese und -⸗Stückewollen lagen preismäßig recht fest, wobei Spinnervliese zum Teil eine steigende Preistendenz zeigten. 10—12 Monatswollen vom Cap waren recht fest ver⸗ ankagt, desgleichen feine neuseeländische Kreuzzuchten. Mittlexe und grobe neuseeländische Kreuzzuchten gewannen bis 5 vH. Mittlere und geringe Australwaschwollen zeigten eine recht feste Veranlagung. Geringe und mittlere schneeweiße Capwollen wurden 277 vH höher bewertet, während feine und mittlere Merinowaschwollen recht fest lagen und zum Teil erneut anzögen. Das gleiche gilt für feine und mittlere Kreuzzuchtwaschwollen; grobe Kreuzzuchtwaschwollen lagen recht fest behauptet.
1. Untersuchungs. und Strafsachen. 2. Zwangsversteigerungen,
3. Aufgebote,
4. Oeffentliche Zustellungen,
5. Verlust⸗ und Fundsachen,
6. Auslofung usw. von Wertpapieren, 7. Aktiengesellschaften,
Kommanditgesellschaften auf Aktien. Dentsche . Gesellschaften m Genossenschaften, Unfall, und Invaliden versicherungen. 13. Bankausweise, 14. Verschiedene Bekanntmachungen
S.
1. Unterfuchungs⸗ und Straffachen.
Der Preußische Regi
erungspräsident. — 5 1c3) 34. ; f, den 9. März 1934. Moses Mendel früher in Duisburg, jetzt unbekannten Aufenthalts.
Sie haben
Tgb. Nr. A 53 Düssel dor
laut Urkunde vom 23. 6. 1930 1 C 3 Sta. Is. 1130 die preußische Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung erworben und sind damit deutscher Reichs⸗ angehöriger geworden. Gemäß §z 1 des Gesetzes über den Widerruf von Ein⸗ bürgerungen und die Aberkennung der deukschen Staatsangehörigkeit vom 14. Juli 1933 (RGBl. 1 S.
480) widerrufe ich
hiermit diese Einbürgerung. Dieser Wider⸗ Sol67]. Steuersteckbrief und ruf erstreckt sich auf Ihre Ehefrau Rosa, geborene Rosengarten und Ihre nach⸗ Der Rechtsanwalt Justizrat Dr. Eugen Zi r genan dnun, stehend aufgeführten Familienangehörigen: Löwenstein, geboren am 6. 6. 1871 in zusetzende Geldstrafe und aller im Steuer⸗ Wolf, geboren am 29. 6. 1930 in Zürich. Düsseldorf, und seine Ehefrau Paula geb. und. Strafverfahren entstandenen und Mit dem Zeitpunkt der Aushändigung Trier, zuletzt wohnhaft in Köln- Brauns entstehenden Kosten beschlagnahmt. dieser Verfügung haben Sie und Ihre feld, Maarweg 17, zur Zeit in Brüssel, ergel t en i vorgenannten Familienangehörigen die 14 rue de Suisse, schulden dem Reich eine und juristischen Personen, die im Inland das Verschulden eines Vertreters gleich. preußische Staatsangehörigkeit verloren und damit aufgehört, deutschelr) Reichs⸗
angehörigen) zu sein.
Bermõ gens beschlagnahme.
rung der Ansprüche auf Reichsfluchtsteuer] Leistung bewirkt, ist nach 5 10 Abs. 1 der nebst Zuschlägen, auf der gemäß § 9 genannten Verordnung dem Reiche gegen⸗ Ziffer J der genannten Verordnung fest⸗ über nur dann befreit, wenn er beweist,
daß er zur Zeit der Leistung keine Kenntnis von der Beschlagnahme gehabt hat und daß ihn auch kein Verschulden an der Un⸗
Es ergeht hiermit an alle natürlichen kenntnis trifft. Eigenem Verschulden steht
2
Reichsfluchtsteuer von 28 621,50 RM, die einen Wohnsitz, ihren gewöhnlichen Auf⸗ Wer seine Anzeigepflicht vorsätzlich oder am 1. Januar 1934 fällig gewesen ist, enthalt, ihren Sitz, ihre Geschäftsleitung ] fahrlässig nicht erfüllt, wird nach 5 10 nebst einem Zuschlag von 5 v. H. für oder Grundbesitz haben, das Verbot, Zah⸗ Abs. 5 der genannten Verordnung, sofern
Dieser Widerruf bewirkt zugleich den jeden auf den Zeitpunkt der Fälligkeit lungen oder sonstige Leistungen an die nicht der Tatbestand der Steuerhinter⸗
Verlust jeder, also auch einer inzwischen folgenden angefangenen halben Monat. durch Aufnahme hinzuerworbenen Staats⸗ angehörigkeit eines anderen
Landes.
Steuerpflichtigen zu bewirken; sie werden ziehung oder der Steuergefährdung Gemäß der Vierten Verordnung des hiermit aufgefordert, innerhalb eines Mo⸗ (S5 396, 402 der Reichs abgabenordnung)
dentschen Reichspräsidenten zur Sichérung von Wirt- nats dem unterzeichneten Finanzamt An⸗ erfüllt ist, wegen Steuerordnungswidrig⸗ sch ( 9g 9 ⸗
schaft und Finanzen und zum Schutze des zeige über die den Steuerpflichtigen zu⸗ keit G 413 der Reichsabgabenordnung)
Der Widerruf kann nicht mit Rechts- inneren Friedens (Siebenter Teil, Ka⸗ stehenden Forderungen oder sonstigen An⸗ bestraft.
mitteln angefochten werden. In Vertretung: «* Bachmann.
X
mögen der Steuerpflichtigen zur Siche⸗] füllung an
pitel II, Erster Abschnitt, 89 Ziffer ? ff) sprüche zu machen. vom 8. Dezember 1931 (Neichsgesetzbl.! Wer nach der Vexöffentlichung dieser ordnung ist jeder Beamte des Polizei⸗
Nach z 11 Abs. I der genannten Ber⸗
S. 699) wird hiermit das inländische Ver⸗ Bekanntmachung zum Zwecke der Er- und Sicherheitsdienstes, des Steueraußen⸗ die Steuerpflichtigen eine dienstes und des Zollfahndungsdienstes